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Nr. 20.

Sonnabend, 24. Januar 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner   Boltsblatt"

erscheint täglich ergens außer nag Sonn- und Festtages. bonnenentspreis für Berlin   frei in's Haus vierteljährlich 4 Diort, monatlich 1,35 Mart, möchentlich 35 Pf. Gignod Bostabonnement 4 Ract. Sinzelne Nr. 5 Bf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 f. cfonen ( Eingetragen in der Boftzeitungspreisliste für 1885 unter N. 746.) Diftrilt

zu Tage

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vom 27

Insertionsgebühr

beträgt für bie 8 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmart 10 31. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werben bis 4 tiss Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., Simmerstraße 44, sowie von allen Runonces Bureaux  , ohne Erhöhung des Breises, angenommen.

Redaktion und gapedifion Berfin SW., Bimmerstraße 44.

Der heutigen Nummer liegt für unsere auswärtigen gänzli abonnenten   die Nummer 8 des Jalustrirtes Sonntags­

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Verbrecherkolonien?

In einem Nachtragsetat fordern die verbündeten Re find, gierungen für die südwestafrikanischen Rolonien zirka Te bleibe 250 000 Mast. Diese Summe vertheilt sich auf Beamten Dem 1. gehälter und Bauten. Unter der letzteren befindet sich auch eine Rate zum Bau eines Gefängnisses in Kamerun.

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Das ist allerdings ein sonderbarer Anfang zur Rolonisation. The man irgend eine gefeßliche Regelung menmebber Verhältnisse unter jenen Völkerschaften nur versucht Serhaupt hat, sollen von Reichswegen Gefängnisse gebaut werden würde auf einem Gebiete, welches in der That noch nicht zum baben. Reiche gehört, sondern im Privatbesig einiger Deutschen   sich also befindet. Wer soll nun eigentlich das Recht haben, die dortigen Se" fönnen Sinwohner ins Gefängniß werfen zu lassen? Und wenn nicht mit festgestellt ist, daß dies der Gouverneur oder irgend ein Deutscher Beamter, oder auch die Befißer jener Kolonien

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o so allgeber mögen, wer hat das Gesetz festzustellen, rach welchem die nn. Wie fängnißftrafen festzustellen sind, nach welchem die Ge­an fie fängnißordnung zu regeln ist?

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Will man dort am Ende pure die deutsche Gesetzgebung Maßstabe meffen?

und der führen? Will man die Wilden genau mit deutschem

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Das bürste doch unmöglich angehen. Dder wird man

Von einer Etatsposition für den Bau einer Schule ist nicht die Rede. So wird man, bevor man nur ein Wort von Erziehung hört, gleich an die Büchtigung erinnert.

Ob das der deutschen Kolonialpolitik zur besonderen Empfehlung gereicht, glauben wir nicht mit Ja beantworten zu können. Auch dürfte der Auswanderer, der schon, bevor er Schulen findet, ein Gefängniß erblickt, nicht gerade begierig fein, dorthin seine Schritte zu lenken.

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Bu gleicher Zeit hört man, daß im Budgetausschuß österreichischen Abgeordnetenhauses die Frage der Verbrecherkolonien angeregt worden 3war betonte der Minister, daß es für Defterreich Zwar betonte der Minister, daß es für Desterreich schwer sei, überseeische Kolonien zu erwerben, doch bemerite dabei ein Abgeordneter, daß man solche Kolonien leicht unter den Mitschutz einer befreundeten Macht stellen könne. Sollte der Mann dabei an Deutschland   gedacht haben?

Sollte dieser Abgeordnete daran gedacht haben, daß auch Deutschland   einzelne seiner Kolonien zur Deportation von Verbrechern benußen werde?

Diese Fragen drängten sich bei uns auf, als wir von der Etatforderung für ein Gefängniß in Kamerun   hörten. Es ist ja nur eine winzige Summe, 10,000 Mark; aber aus fleinen Anfängen ist oft genug ein großes System entstanden. Und so könnte auch wohl aus dem fleinen Ge­fängniß in Kamerun   eine große Verbrecherkolonie werden.

Soweit uns erinnerlich, hat sich die deutsche Reichs­regierung immer gegen den Erwerb von Kolonien behufs Ueberführung von Verbrechern aus Deutschland   ausgesprochen.

e Vertigine Art Geschworenengericht aus Einheimischen gebildet, Aber der fleine Anfang?! einfegen, was allerdings das Beste wäre? Denn dürfte mit aber bas bas europäisch europäisch eingerichtete Gefängniß über eindingüssig sein, da die Wilden diese Strafast wohl nicht

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folange gennen. Sache ein

Dber will man das Strafen ben deutschen   Beamten ach Willkür überlassen? Geschieht dies, so würde sehr Geschieht dies, so würde fehr Denn das bald der letzte Rest der Zuneigung schwinden, den die Ein­Beborenen für die Deutschen   noch besigen. rartiges Den Eingeborenen gegenüber dürfte der Gefängniß nd nicht hau fich als zwecklos erweisen. Für die Soldaten der Marine und die Matrosen giebt es besondere Gefeße ch das ind die Strafen werden auf den Schiffen abgebüßt, resp. n läßt. n ber Heimath. Dasselbe gilt von den Matrosen der Meinungen wir bem

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Sigungen Rauffahrer.

geftattet brig, für die ein Gefängniß errichtet wird.

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Blieben also nur die wenigen deutschen   Einwanderer Bis jetzt haben die provisorischen Lokalitäten für solche Personen ausgereicht, so daß nicht einzusehen ist, weshalb der erste Schritt, den Deutschland   auf dem Wege der Kolonial­

und wampolitik thut, mit einem Gefängniß gepflastert sein muß.

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Nachdruck verboten.]

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Feuilleton.

Gesucht und gefunden.

Roman von Dr. Dur. ( Forseßung.)

Ah, Sie find es, Mr. Sanftleben," sagte Nafir. Was führt Sie her?"

Ohne sich aus seiner gebeugten Stellung aufzurichten, fagte er mit fanfter Stimme:

Und sind erst Verbrecherkolonien vorhanden, dann zeigt das Beispiel Frankreichs  , daß dieselben auch vor­zugeweise von sogenannten politischen Verbrechern bevölkert

werden.

Wir nehmen auch heute noch nicht an, daß die deutsche Reichsregierung mit solchen Plänen umgeht, aber gut ist es immer, wenn jetzt schon auf die möglicherweise entstehenden Folgen unserer gegenwärtigen Kolonialpolitik aufmerksam gemacht wird.

Politische Uebersicht.

Das neueste Petitionsverzeichniß des Reichstags ent­hält gegen 600 Nummern. Den größten Raum nehmen die 2-300 Petitionen zur Erhöhung der landwirthschaftlichen Bölle, Befferung der Lage der Landwirthschaft 2c. ein. Viele derselben sind verbunden mit einer Bitte um Reform der Tabatssteuer. Etwa 40 Betiones richten sich gegen jede Erhöhung der Getreidezölle. Eine ganze Reihe von Betitionen beschäftigt sich mit der Börsensteuer, meist im Sinne einer weit stärkeren Heranziehung der Börsenumsäße zur Steuer.

tracht als Liebe und Einigkeit im Lande gefäet? Ich wünschte, daß Sie Ihr Bekehrungswerk mit mehr Vernunft und weniger Fanatismus ausführen, dann vielleicht würde es zum Segen gereichen für das Reich; so lange Sie aber fortfahren, die christliche Bevölkerung gegen die hindustanische und muhamedanische zu erbittern, so lange gereicht Ihre Thätigkeit dem Lande wahrlich nicht zum Segen."

,, Eurer Gnaden Vorwürfe schmerzen mich tief," ant wortete Rikodemus Sanftleben sehr demüthig, indem er seinen Hut mit beiden Händen an sein Herz drückte. Es " Ich habe allerunterthänigst gewagt, mich Eurer Gna ist wahrlich nicht unsere Schuld, wenn wir nicht immer Salon ben zu nähern im Auftrage meiner Gesellschaft, welcher Liebe ernten, wo wir Liebe säen, und wenn wir die Saat 71/72( Cure Gnaden allergnädigst einen laufenden Beitrag zuges nicht so aufgehen sehen, wie wir sie gefäet haben.

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Ich hoffe, daß mein Schatzmeister der Missionsgesell- doch wenn sich das Heil erst weiter verbreiten wird, muß schaft den Beitrag pünktlich zahlt. bas Unkraut ersticken, und die Saat wird rein und un­verfälscht aufgehen."

Das geschieht, Eure Gaaben; aber es ist noch etwas No anderes, das die Gesellschaft bewog, Eurer Gnaden mit Arbeiten einer demüthigen Bitte allerunterthänigst zu nahen."

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Machen Sie feine Umstände, Mr. Sanftleben. Treten Sie näher!" sagte Nafir nicht gerade unfreundlich, aber auch nicht mit der ihm sonst eigenen Leutseligkeit.

Langfam folgte Nikodemus Sanftleben der Auf­forderung und nahm auf der äußersten Rante des Sessels Waloft Play, welchen ihm eine Handbewegung Nafir's zum Size

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aus. Rathenowe

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Sprechen Sie ihre Bitte aus!" fuhr Nafir fort. Meine unterthänigste Bitte...

Laffen Sie die Unterthänigkeit bei Seite, Mr. Sanft leben. Sie wissen, daß ich dergleichen Formen nicht liebe. Sprechen Sie ohne Umstände und ohne Biererei. Was wünscht die Gesellschaft von mir?"

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" Ich will es hoffen und wünschen!... Rommen Sie zu Ihrem Auftrage."

König von Audh, Sir Wadschid Ali, er hat sich einen Theil Einer der mächtigsten Fürsten des Landes ist der feiner früheren Selbstständigkeit erhalten."

bestätigte Nafir. ,, Er ist in Audh fast ein unumschränkter Gebieter,"

Ich weiß! Es würde des Beispiels wegen, der Sache des Christenthums von unaussprechlichem Nugen sein, wenn es gelänge, diesen Fürsten   dem Christenthum zugänglich zu

machen."

Sie wollen an ihm Ihr Belehrungswerk ver

fuchen?"

Der Eifer für die heiligen Lehren des Christenthums läßt uns dringend wünschen, daß es gelänge, ben Fürsten durch die heilige Taufe aufzunehmen in den Bund der Christenheit."

Es gereicht nicht nur den Unterthanen Eurer Gnaden, fondern dem ganzen Lande zum höchsten Segen, daß Eure Gnaden bes Heil der christlichen Lehre anerkannnt D, nichts da," unterbrach ihn Nasir, ich bin zum Die Mühe wird vergebens sein, Mr. Sanftleben. Christenthum übergetreten, um mich mit Lady Tudor zu Wadschid Ali hält sehr fest an den Traditionen seiner verheirathen; von dem Heil und den Segnungen, welche Vorfahren." Die Pflicht gebietet uns aber, wenigstens den Ver­erbaut. Ihre Gesellschaft hat leider mehr Haß und Zwie- such zu machen."

ich Eng Shre Gesellschaft dem Lande gebracht, bin ich sehr wenig

50.

Simmerftraße

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Andere Petitionen richten sich gegen Impfawang und um Erlaß eines Gesetzes gegen die Trunksucht.

In der gestrigen Situng des Bundesraths wurden die Vorlagen, betreffend die Bildung von Berufsgenossenschaften auf Grund des Unfallversicherungsgesezes und betreffend die Ergänzung des Entwurfs des Reichshaushalts- Etats für 1885/86 den zuständigen Ausschüffen überwiesen. Der Gefeßentwurf wegen des Beitrags des Reiches zu den Kosten des Anschlusses Bremens   an das deutsche Bollgebiet wurde genehmigt.

Das Postsparkaffengeset stößt auf vielseitigen Wider spruch einmal bei den Sachsen   und den Vertretern der städti schen Sparkassen, andererseits auch bei den Konservativen, da fie dadurch eine Schädigung der meist ihrem Einfluße unters stehenden Kreissparkassen befürchten. Die Aussichten für das Bustandekommen der Vorlage scheinen durchaus nicht günstig zu sein. Außer der Höhe des Zinsfußes und des Marimal fages der Einlagen erregt namentlich die Bestimmung Anstoß, daß die Postverwaltung die Umwandlung der Einlagen in Staatsschuldenverschreibungen soll bewerkstelligen können, weil man befürchtet, daß eben dadurch die gesammelten fleinen Spar einlagen dort festgelegt und damit den Kommunalspartassen

entzogen werden möchten.

Gegen die Kolonialpolitik hat sich der ultramontane Abg. von Frankenstein vor einigen Tagen im Reichstage im Namen des Zentrums und in entschiedener Weise erklärt. Diese Erklärung hat großes Aufsehen erregt, weil man daraus auf den Widerstand des Sentrums gegen die Dampferfubventions­und andere mit der Kolonialpolitit zusammenhäugende Vors lagen schließen zu dürfen glaubte. Herr Windthorst hielt es denn auch für gerathen, die Erklärungen seines Fraktions­genoffen erheblich abzuschwächen. In Zentrumstreisen wurde, wie verlautet, anerkannt, daß Herr von Franckenstein feineswegs im Sinne der ganzen Fraktion gesprochen habe und in seiner Ablehnung weiter gegangen sei, als es den Ansichten vieler seiner Parteigenossen entspreche.

Der Reinfall" der Nordd. Allg. 3tg." Wir repro­duzirten gestern in unserem Blatte einen Auszug aus einem Artikel der Kölnischen Beitung", der die Kornzölle als ein nothwendiges Drfer von der im Aufschwunge begriffenen In­dustrie für die leidende Landwirthschaft forderte. Die Nord. Aug. Zeitung" hatte von diesem Artikel der Köllnischen vor einigen Tagen mit besonderem Vergnügen Notis genommen und hinzugefügt:

Man wird nicht umbin können, den Ausführungen des rheinischen Blattes im Allgemeinen beizupflichten, und gerade der Umstand, daß die früher gehegten ,, lebhaften Bedenken" durch die inzwischen festgestellten Thatsachen behoben sind, macht diese Darlegungen werthvoll. Nur in einem Punkte hat offenbar die Kölnische Zeitung  " Unrecht, und in diesem hatte leider der leider der Herr Staatssekretär von Burchard nur allzu fehr Recht: daß nämlich die Demagogie trotz der Ergebnisse der Jahre lang gepflogenen Erörterung, trop der offenfundig vor Augen Aller, die sehen wollen, liegenden Thatsachen, fich dieser Sache bemächtigen und fte für ihre Parteizwede auszunüßen suchen werde. Nun, das war ia, wie Prof. Mommsen betont, schon im

So machen Sie den Versuch! Ich sehe nicht ein, was ich Ihnen dabei nüßen kann?"

Nicodemus Sanftleben feufzte tief, da er seine Hoff­nung fo gänzlich mißglückt fah. Er blickte nachdenklich in die Tiefe seines Hutes henab, als ob er auf dem Boden desselben die Antwort auf diese Frage lesen wollte. Endlich fagte er:

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Der Einfluß Eurer Gnaden auf Seine Hoheit den Nabob Wadschid Ali ist ja bekannt. Es ist uns auch bes fannt geworden, daß Eure Gnaden Dero Hofmeister Mr. Parr an den Hof von Audh geschickt hat, um dort mehr europäische Kultur anzubahnen; wenn nun Eure Gnaden ebenso mich beauftragen, an den Hof des Königs von Audh zu gehen, und meine Mission dort befürworteten, so wäre ich einer guten Aufnahme dort sicher; das Uebrige wäre Meine Bitte geht allerdings dann meine Aufgabe.... also dahin, daß Eure Gnaden mich dem Könige von Audh empfehlen und ihn ersuchen, unter irgend einem Vorwande, der zu finden ja nicht schwer sein wird, mich an seinen Hof zu nehmen."

,, Das werde ich nicht thun!" erklärte Nasir ents schieden.

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Aber Eure Gnaden haben doch Mr. Parr. " Das ist etwas Anderes! Mr. Parr soll europäische Seine Sitten, europäische Kultur dort anbahnen... Sendung beswedt, eine größere Einigung unter den indie schen Fürsten herbeizuführen; die Ihre aber würde eine noch schroffere Trennung derselben zum Zwecke haben.

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Nicodemus Sanftleben feufzte nochmals tief auf. Er wollte noch einen legten Verfuch machen, den Nabob zur Nachgiebigkeit zu bewegen, als sich in dem Saale neben der Veranda Tritte hören ließen. Im nächsten Augenblick traten durch die Glasthür zwei schmucke Kava­liere in der Uniform des englischen   Freiwilligen- Korps ein. Nafir erhob sich bei ihrem Eintritt fofort und reichte ihnen die Hand.

Ah, da find Sie ja, meine Freunde," sagte er. Glück­liche Jagd gehabt?" Mein Freund Felix hat einen Leoparden erlegt," antwortete Max. Wäre er ein geborener Indier, so würde