n tönnten

tens Derstattet werden müffen. Uebrigens schweben noch besondere Berhandlungen mit den interesfirten drei Eisenbahnverwal at aber ungen, inwiefern dieselben schon jest bezw. in unmittelbarer gierung Ausführung der Straßenregulirung zu Beiträgen zu den Kosten der Blücherstraße, soweit fie ihre Terrains berührt, verpflichtet sind, ohne daß die von ihnen angrenzenden Terrains bebaut werden. Die Bersammlung erklärt sich ehedem in Folge deffen damit einverstanden, daß die Plant­6 geword rung der Blücherstraße auf dem Terrain der Berlin - Anhalter tirtentamisenbabn schon jett ausgeführt wird und daß die etwa Gericht 30 000 Mt. betragenden Kosten dem Fonds für unvorher er Listen gesehene Ausgaben entnommen werden. fchreiben

Magiftrat unterbreitet der Versammlung den Antrag, das Havas", städtische Reftgrundstück Krautstraße 21 für den Minimalpreis Angelegen von 10 000 Mart zu verkaufen. Da aus der Mitte der Ver­er wenigfammlung, speziell von den Stadtverordneten Salge und Deputirteng Haesecke, Bedenten gegen den Bres geltend gemacht worden, würde beschließt die Versammlung auf Antrag des Stadtverordneten ft aber Spinola die Niedersegung eines Ausschusses von fünf Mit Bes gleid liedern. elbe angen

Lokales.

a. Wegen gewerbsmäßigen Wuchers, in der schänd­lichsten Weise verübt, wurde gestern die wegen Ruppelei bereits vorbestrafte Kutscherfrau P. in der Brunnenstraße zur Haft gebracht. Dieselbe bat fleinen Leuten Darlehne gegen gutes unterpfand von allen Werthgegenständen gewährt, die sie durch Scheinkaufverträge auf sich übertragen ließ. Als Zinsen ließ fie fich gewöhnlich pro Thaler monatlich eine Mart, also 400 pet. p. a., geben, und fte prolongirte häufig unter demselben Binssage die Darlehne von Monat zu Monat, so daß sie als Binsen Beträge, die weit über die Darlehnssumme gingen, empfing. Eine bei ihr gestern vorgenommene Haussuchung er gab, daß sie das wucherische Pfandleibgewerbe in der durch Kaufverträge verschleierten Form seit langer Beit betrieben hat, ohne für das Pfandleihgewerbe eine polizeiliche Konzession zu haben oder auch nur Gewerbesteuer hierfür zu zahlen. Das von der P. betriebene verbrecherische Gewerbe bat die von vornherein wenig bemittelte Frau P. binnen furzer Zeit wohl habend gemacht, die Wohnungs- und Wirthschaftseintichtung derselben zeichnet sich durch Geschmack und Reichhaltigkeit aus und geht weit über die Verhältnisse anderer Personen ihres Standes, auch wurde bei ihr ein baares Betriebskapital für ihre Geldgeschäfte im Betrage von nahe an 3000 M. gefunden. Da die P. meist mit sehr armen Personen Geld geschäfte machte, so wurden ihr von diesen die für die ebensbedürfnisse nothwendigsten Gegenstände verpfändet, ins­besondere Nähmaschinen, Wirthschaftsgegenstände 2c., und diese gaben sich dadurch vofstandig in die Hände der B, welche nicht eher ein Stück davon herausgab, als fte Rapital und Rinsen bis auf den legien Pfennig erhalten hatte. In einem Falle bat fte im Auguft v. J. der Frau eines Almosen­Empfängers, welcher monatlich von der städtischen Armenkasse 20. bezieht, ein Darlehn von 15 M. gegen Verpfändung der Almosenscheine( das sind die von der Armenverwaltung ausgestellten und den Almofen- Empfängern eingehändigten Scheine, welche diese stels vor der Empfangnahme ibrer Mo­nats- Unterstügungen dem zahlenden Armen- Deputirten vorzu­zeigen haben) und gegen 5 M. Zinsen pro Monat. Am Ende eines jeden Monats erhielt die Darlehnsnehmerin gegen Ver pfändung ihrer nöthigsten Haus- und Wirthschaftsgegenstände die verpfändeten Almosenscheine behufs Erhebung des Armen geldes zurück, und sodann übergab fie wieder die Scheine der B. bis zum Ende des folgenden Monats. Frau B. zog von dieser Almosenempfängerin für das Darlehn von 15 M., welches Anfang November v. J. auf 18 M. erhöht wurde, von August bis Ende Dezember v. J. an Binsen- 27 M.

Mit dem freihändigen Erwerb des von dem Grundstück B, wie Bollnowftraße Nr. 10 aufzulassenden Straßenlandes von 33 ift, eine Quadratmetern für den Preis von 80 Mait pro Quadratmeter Bornahertlärt fich die Versammlung einverstanden. en Gefeße Bezüglich des Entwurfs zum Stadthaushalts- Etat pro mmer 1. April 1885/86 macht der Magistrat der Versammlung fol­stens gende Mittheilung: Der Entwurf zum Stadthaushalts- Etat egigen pro 1. April 1885/86 i gegenwärtig soweit fertig gestellt, daß mmlichen die öffentliche Auslegung desselben in der Zeit vom 21. bis weber b 28. Januar d. Js. erfolgt. Nach Verlauf dieser Frist wird nicht oder unterlassen werden, den Etats- Entwurf der Versammlung unver Echt unbeaüglich zur Festsetzung zugeben zu lassen. Damit indessen schon Monat ezt eine Kenntnißnahme des Stadthaushalts und der zu dem­Monate felben gehörenden Spezial- Etats stattfinden und event. die Lewal Niederfegung eines Ausschusses, wie in den früheren Jahren, die feitens der Versammlung in Erwägung gezogen werden kann, nder Spezial Etats.- St.-B. Dr. Kürten beantragt die Nieder­n auf den fegung eines aus 15 Personen bestehenden Etatsausschusses, 3, wün welchem, wie in früheren Jahren, einzelne Theile des Etats st werde zur Vorberathung des Etats überwiesen werden follen. Die Der Bra Versammlung stimmt nach längerer Debatte diefem Antrage etverhäll zu, nachdem allseitig fonstatirt worden, daß die Niederseßung tonting des Ausschusses die erste Etatsberathung nicht verhindern solle, dieselbe vielmehr durch den vom Kämmerer Runge zu er­Spenfati waitenden Bericht einzuleiten ist. er eine cinem

ang.

-Janu

Schluß 7 Uhr. Am Magistratstische: Kämmerer Runge, Etadtbaurath Blankenstein, Stadräthe Krause, Stadthagen , Voigt, Borchardt.

Der Stadthaushalts. Elat für Berlin pro 1885/86, wie er nunmehr gemäß§ 66 der Städteordnung zu Jedermanns Einsicht bis einschließlich Mittwoch den 28. d. M. in den Vor mittagssturden von 10 bis 1 Uhr auf dem Berlinischen Rath­baufe, Bimmer 38, ausliegt, schließt in Einnahme und Ausgabe mit 50 974 201 Mait ab. Diese Summe vertheilt fich auf die t- Brä vierzehn( früher fünfzehn) Kapitel des Etats wie folgt: Einnahme Ausgabe 675 199 Mt. 145 184 Mr. 4 385 450 27 254 835 180 000

emann i- Präfi fchen G 5 theilme Theil

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1. Kämmerei Verwaltung 2. Erleuchtungswesen Ragiftrat 3. Steuerverwaltung

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4. Kapital und Schulden- Ver­waltung

5. Schulverwaltung

6. Für kirchliche Zwecke

7. Armenverwaltung 8. Verwaltung der Kranken­

bäuser u. Einrichtungen für Gesundheitspflege Ba 9. Part- und Gartenanlagen Bersamml 10. Hauverwaltung iderte bar 11. Verwaltungskosten aus 12. Polizeiverwaltung

Oftenaufwan getragen, chträglich

Berlin ,

fet, mit b ftem VI.

Die Witter

13. Straßenbeleuchtung, Straßen­

reinigung und Straßenbes sprengung 14. Berschiedene Einnahmen und Ausgaben

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11

7 519 649

8 704 161

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1712 572

9 942 900

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17 702

744 728

6 022 307

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337 867

2451 195

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12 516

11

5 162 508

431 427 10 967 756

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462 051

5 144 902

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420 072

2975 266

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85 299

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1 716 369 2201 455 2275 032 Summa 50 974 201 t. 50 974 201 t. Die größte Einnahme weist die Steuerverwaltung mit

"

" 1

hat zugleid 27 254 835 Mart nach, der nur eine Ausgabe von 180 000 Mart forderliche entgegensteht. Das Erleuchtungswesen erfordert insofern feine

planums crains ber

Ausgabe, als das Kuratorium desselben eine selbstständige Ver­Swaltung bildet, welche ihre Ueberschüsse an den Magistrat ab­

vor Beauliefern bat. Die Abweichung, daß der jeßige Etat in vier Diese Plaehn Titel, gegen früher in fünfzehn, getheilt ist, resultirt Erften Gingerschiedene Einnahmen und Ausgaben" aufgenommen ist.

daraus, daß der Titel Militärverwaltung" in den Titel Der Etat pro 1884/85 schloß mit 47 469 685 Mart ab.

welche m Drtsitat Deren Rof gemeinde zum Theil

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destens einen Monat hier, ehe wir uns bei unserem Regis ment stellen?"

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Eine so freundliche Einladung können wir unmöglich ablehnen," antwortete Felix. Ich willige also ein, Sir, für den Fall, daß der Gouverneur uns die Erlaubniß er­theilt, und daß Sie, Mylady, die Einladung Ihres Vaters zu genehmigen geruhen."

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Wie könnte ich einen anderen Wunsch haben, als

fein Au mein Vater," äußerte Suleima mit sanfter Stimme. Ich bitte Sie sehr, meine Herren, so lange hier zu bleiben, I ebenfall als es Ihnen gefällt. Sie sind ja unser Rettere und Freunde meines Vaters, und als solche uns immer 2 doppelt willkommen."

Thre

In der Bananen- Allee, welche zu dem Schloffe hin­

aufgege aufführte, fah man jeßt eine lange Wagenreihe fich nahen. Ah, unsere Gäste!" rief Nafir. Es ist Beit, daß Mar hin wir uns zu ihrem Empfange vorbereiten, Suleima; ich sehe nee- und Dich noch nicht in dem Anzuge, um die Gebieterin eines meine lieben Freunde, daß ich hinabgehe, die Gäfte zu em= ... Entschuldigen Sie mich, pfangen. Adieu, mein lieber Freund D'Brian; adieu, Mr. Strahlenau; adieu, Mr. Sanftleben."

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Schloffes zu repräsentiren

Erst jest trat dieser hinter den Blattgewächsen hervor und trümmte seinen Rücken tief, so lange, bis Nafir zur Thür hinaus war; dann trat er vor und näherte sich langsam O'Brian, der seinerseits den Mann mit dem langen, schwarzen, bis obenhin zugeknöpften Rod, fdem breitkrämpigen Hut aufmerksam und fast erschrocken

Souverneu betrachtete.

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"

Ei, das ist ja ber heilige Sanftleben!" rief Strah lenau auflachend. Wie zum Henker kommen Sie denn

Ens einige hierher?"

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Jeßt wandte der Hindu- Missionär dem Sprecher sein forschendes Auge zu. Er erkannte ihn sogleich und gab fich den Anschein, als ob ihn das Wiedersehen hoch

niß hören erfreute.

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er Tiger

Ah, ich sah Sie in Berlin ," brachte er stotternd her­vor. Es war, als ich auf meiner Missionsreise dort war. Wunderbar, daß wir uns, zweitausend Meilen von dort

tien Rens entfernt, wiedersehen."

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Kopfe. Sie geben an, diese Verlegungen von dem Sohne eines Schantwirths S. in der kleinen Markusstraße erhalten zu haben, mit deffen Tochter der eine Bruder bisher in freund­schaftlichen Beziehungen gestanden. Ein Streit zwischen dem zukünftigen Schwager und dem Bräutigam habe die Ursache zu der Affaire gegeben. Jedenfalls wird die Polizeibehörde fich dieser Sache noch annehmen und den Schuldigen zur Ver antwortung ziehen.

g. Ein schweres Eisenbahnunglüc ereignete sich, wie hier angelangte Reisende mittheilen, am Montag auf der Niederschlesisch- Märkischen Eisenbahn bei Breslau . Der 33 Jahre alte Arbeiter Reinhold Wolf, welcher eine Anstellung als Hilfsbremser erbalten hatte, wurde am gedachten Tage Morgens gegen 8 Uhr von einer Rangiermaschine erfaßt und auf der Stelle getödtet. W. Tam so unglücklich auf die Schie­nen zu liegen, daß die Räder der Lokomotive den Körper in awei Theile theilten. Nachdem die Rangiermaschine aum Stehen gebracht, fand man Kopf und Rumpf rechts, Unterleib und Beine links von dem Schienengeleise liegen. Der zers stümmelte Leichnam wurde auf Anordnung der Behörde sofort nach dem Kirchhofe transportirt, wo er inzwischen der Erde übergeben worden ist.

g. In der städtischen Turnhalle in der Prinzenstraße ist abermals ein Diebstahl verübt worden. Einem Schüler des Louisenstädtischen Realgymnaftums wurde vorgestern Abend, als er im Saale turnte, aus der Garderobe seine filberne Bylinderuhr gestohlen. Da in der legten Zeit den Lehrern häufig Meldungen von Gelddiebstählen aus den Garderoben gemacht wurden, ohne daß der Dieb ermittelt werden konnte, ist beschloffen worden, die Garderoben während des Turn unterrichts verschlossen zu halten.

Unter dem Namen Swazatin Zahnschmerz- Paste" wird durch eine in sieben verschiedenen Sprachen gedruckte Ges brauchsanweisung ein Mittel angepriesen, welches, bei hohlen Bähnen angewandt, jeden Schmerz sofort und für immer bes seitigen soll. Ein von einem Holzbüchschen umkleidetes Glä chen mit diesem Präparat, welches zum Ladenpreise von 60 Pf. auf polizeiliche Veranlassung in dem Droguengeschäft von Schwarzlose Söhne, Markgrafenstraße 20 hier, angekauft wor den ist, enthielt, wie die chemische Untersuchung ergeben hat, entwässerten Borar" in einer Quantität, deren Werth noch nicht einen halben Pfennig beträgt. Im Intereffe und zur Warnung des Publikums wird diese Thatsache veröffentlicht.

Ein 92 jähriges Fräulein wurde vorgestern auf dem städtischen Armenfuchhofe beerdigt. Die Verstorbene, im Jahre 1793 geboren, war in gewiffer Beziehung ein Driginal und in Der Königstadt feit einer Reihe von Jahren sehr bekannt. Db­gleich ihr richtiger Name Stein" ist, so figurirt fte doch in ben amtlichen Schriftstücken als Fräulein Kaßenstein" und die Hausgenossen und Anwohner nannten sie stets Die Kazens mutter". Fräulein Kaßenstein hatte schon seit langer Belt im vierten Stock des Hauses Klosterstraße 1 eine vom Hauswirth abgemiethete Kammer inne und ihre einzige Umgebung bestand in drei großen, häßlichen Kaßen, denen sie ihre ganze Liebe und Aufmerksamkeit widmete. Fräulein Koßenstein besaß ein sehr großes Mißtrauen gegen die Menschheit, und dieses ging sogar soweit, daß sie bei dem Empfang der monatlichen Armen unterstützung von 18 Mart ein Zehnmarkstück zurückwies, wenn thr ein solches Goldstück mit in Zahlung gegeben wurde. Sie traute der Echtheit deffelben nicht und der Armenkommissar mußte ihr dann stets hartes Geld aushändigen. Für ihr Leben war die Verstorbene, welche weber einen Verwandten, noch außer ihren Kagen einen Freund befigt, äußerst besorgt. In lezter Zeit war fie nämlich wiederhoit kränklich, und so suchte te der Armenkommissar zur Aufsuchung eines Kranken­hauses zu veranlassen, was sie jedesmal mit den Worten ab wies: Nein, nein, da stirbt man eher, wie in seiner Woh nung. Am vergangenen Sonnabend fiel es den Haus bewohnern auf, daß die Alte sich bereits seit zwei Tagen nicht gezeigt hatte und so tam man auf die Vermuthung, daß fie nicht mehr am Leben sei. Die Thüre wurde gewaltsam ge öffnet und man fand denn auch das alte Fräulein, umgeben von ihren start miauenden Kagen und einer nichts weniger als großen Sauberkeit todt vor. Als Todesursache konstatirte der Arzt in dem Todtenscheine Altersschwäche."

a. Ein verschwundenes Kind gesucht. Auf Veran­laffung des hiesigen Vormundschaftsgerichts werden polizeiliche Nachforschungen nach einem im Sommer 1883 verschwundenen neugeborenen Kinde angestellt, welche bis jetzt zu einem Er, gebniß nicht geführt haben. Die unverehelichte Karoline Krohn welche hier im Gesindedienst gestanden hat, hatte im Juli 1883 Aufnahme in der biefigen Universitäts- Frauenklinik in der Artilleriestraße gefunden und gegen Ende des Monats einem Knaben Zwillingspaar daselbst das Leben geschenkt, welche Kinder die Namen Max und Moris erhielten. Da die Mutter der Kinder arm und von dem Vater derselben verlassen war, fte auch sonst teine Verwandte in Berlin hatte, so fühlte fie fich sehr unglücklich, und eine in der Anstalt beschäftigte Wärterin, eine Frau Pfähler, rieth thr, eines der Kinder zu verschenken und das andere in Pflege zu geben. Max wurde zu einer Frau in der Barnimstraße in Pflege gebracht, starb aber im 3. Monat am Anfang September 1883. Die Wärterin veranlaßte nun in der Boffischen Zeitung die Veröffentlichung einer Annonze des Inhalts: ,, Ein armes, von Menschen verlasseneš Mädchen hat das Unheil betroffen, von zwei fräftigen Knaben entbunden zu sein, und ist dasselbe genöthigt, einen davon an eine edeldenfende Herrschaft zu verschenken." Nach zwei Tagen fam eine schwarzgekleidete, gut aussehende Dame, im Alter von ca. 30 Jahren, brünett, von kleiner Statur, erkundigte sich nach der Mutter, welcher fie zugeführt wurde. Nachdem die Dame fich den Knaben Moris angesehen, versprach sie am fol­genden Tage den Knaben abzuholen. Am folgenden Tage fam fie auch und gab an, daß fie im Auftrage einer in Köln wohnenden sehr reichen Dame, einer Gräfin, das Kind in Empfang nehmen solle; das Kind solle von der Gräfin erzogen werden und es sehr gut haben, auch solle die Mutter von Zeit zu Zeit Nachricht über das Befinden des Kindes erhalten. Die Dame entfernte fich darauf mit dem Rinde, ohne daß die Mutter oder die Wärterin fich nach Namen und Wohnung der Dame erfundigt hatten. Von der Dame, welche nur angegeben hatte, daß fie 8 Jahre lang Bonne bei der Kölnischen Gräfin gewesen sei, und von dem mitgenommenen Kinde fehlt bis jest jede Spur.

g. Die Brüder Fritz und August Jacob, Grüner Weg Nr. 46 wohnhaft, suchten in der vergangenen Nacht die Hilfe der Sanitätswache in der Blumenstraße nach, da Beide nicht unbedeutende Verlegungen aufzuweisen hatten. Der eine der beiden Brüder hatte eine ansehnliche Wunde über dem linken Auge, der andere zwei nicht minder schwere Wunden auf dem

" Ja, das ist in der That ein Wunder! Sie ver­sprachen damals, die Kanibalen Nena Sahibs zu belehren, wofür wir unseren Beitrag zahlten. Sie werden doch Ihr Versprechen halten, heiliger Sanftleben?"

"

-

Wir erfüllen unsere Pflicht mit mit allem Eifer, den wir der Sache des Christenthums schuldig find und den wir dem Herrn gelobten, dessen Dienst wir ge weiht find."

Das ist sehr schön von Ihnen, aber man hat Sie im Verdacht, heiliger Sanftleben, daß Sie Verdacht, heiliger Sanftleben, daß Sie die ein taffirten Gelber zu sehr unheiligen Zwecken verwenden... Ich glaube, mit aller Ihrer Frömmigkeit und Bekehrungs­sucht werden Sie doch nicht so viel ausrichten, als wir mit unferen guten Waffen; oder wollen Sie einmal ver­suchen, an den Hof Nena Sahib's zu gehen und ihm zu sagen: Werde Christ, damit Du lernst, weniger graufam gegen Deine besiegten Feinde zu sein?"

"

Wir werden nach und nach auch an den Hof Nena Sabib's gelangen. Mein nächstes Ziel ist, an den Hof Wad­schid Ali's zu gehen."

-

,, Nun, ich wünsche Ihnen den besten Erfolg; habe aber unter uns gesagt wenig Vertrauen. Sie brauchen sich darüber keine Sorge zu machen, ich werde den Beitragspendern Ihrer Gesellschaft meine Ansicht nicht plausibel machen, um sie abzuhalten, Ihnen fernere Gelder zufließen zu lassen... Gehen Sie immer­hin an den Hof Wabschid Ali's und versuchen Sie Ihr Glück bei ihm und seinem Hacem."

Hier fühlte er plöglich seinen Arm erfaßt; D'Brian flüsterte ihm zu:

,, Laß uns gehen, Max; das Geficht des Mannes er­innert mich an ein Ereigniß

The er aber vollenden konnte, hatte sich Nicodemus wieder nach ihm umgewandt.

Herr Lieutenant D'Brian," sagte er ,,, wir sehen uns ebenfalls nicht zum ersten Mal."

Ich wüßte nicht, daß ich Sie irgendwo gesehen habe," so viel Sicherheit, als ihm irgend möglich war. erwiderte Felix, seine Befangenheit bemeisternd, und mit

,, Und doch, Herr Lieutenant D'Brian; es find in

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-

g. Eine nicht geringe Aufregung unter den Bewoh nern der Link und Schellingstraße verursachte gestern die Jagd nach einem schön gefiederten Papagei. Derselbe hatte trot ber bitteren Kälte einen unüberwindlichen Freiheitsdrang verspürt und war durch ein nach dem Hofe führendes Fenster, dessen eine Scheibe er mit dem starken Schnabel zertrümmert hatle, entflohen. Dieses geschah Vormittags furz nach 10 Uhr. Tros der eifrigsten Bemühungen des Eigenthümers, eines im Hause Linkstr. 33/34 wohnenden Kaufmannes, war es nicht möglich, den Flüchtling einzufangen. Am Nachmittag gegen 4 Uhr bildete fich an der Ecke der Potsdamer- und Schellingstraße ein großer Auflauf, zu welchem ein Papagei Veranlassung ges geben hatte, der auf dem Dachgeftms des 4 stöckigen Eckhaufes faß und ununterbrochen: Hunger, Hunger!" schrie. Der ge dachte Kaufmann wurde sofort von dem Vorfall benachrichtigt und er erkannte auch in dem ,, hungerigen" Papaget seinen

diesem Sommer sechs Jahre... es war an dem Tage, als Herr von Wredom ermordet wurde."

D'Brian wurde bleich wie Marmor. Er schwieg einige Sekunden. Herr, Sie sind verrückt!" rief er. Dann ergriff er den Arm seines Freundes und zog ihn mit sich fort.

Mag," fagte er, als sie durch den Salon gingen, ,, meines Bleibens ist hier nicht länger. Der Mann hat mich wieder erkannt; ich bin vor Entdeckung nicht mehr sicher. Wenn mich auch der Arm des Gerichts hier nicht mehr erreichen kann.... aber mein Name wird hier ge brandmarkt sein, hier wie in meiner Heimath."

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,, Eine sehr fatale Begegnung," bestätigte Mag. Was wird aber Nasir sagen, wenn wir plöglich plöglich ab= reisen, zumal, da wir ihm unser Hierbleiben für längere Beit zugesagt?"

Wir dürfen nicht darnach fragen, wir müssen fort aus der Nähe dieses Menschen. Noch war er vielleicht weifel­haft, noch darf er weder hier, noch in meiner Heimath fagen, daß ich ein Mörder bin. Wurde ich ihm indessen öfter begegnen, so würde seinen spionirenden Augen die Identität des Lieutenants D'Brian mit dem Mörder Wre bow's nicht entgehen."

mir

zu

,, Also der Lieutenant O'Brian ist doch nicht todt!" murmelte Sanftleben. Ei, ei, Freund Amberg , da steht es schlimm um Deine Erbschaftsaussichten; ein Wort von und alle Deine Aussichten wären Schanden geworden.. Hm, man muß den Zufall auszubeuten suchen, der mir zu dieser Entdeckung half. Ei, wie ist es nur möglich? Erhielt ich doch vom Ronfulat die unwiderlegliche Versicherung, daß er tobt sei, ja auch die Beweise seines Todes." Bielleicht eine Aehn lichkeit!.... Aber nein, der Name, sein Erbleichen von der Erwähnung von Wrebow's Tod. Wenn er wüßte, daß Wredow wohlbehalten in irgend einem traulichen Asyl fißt und mit seiner schönen Helene tofte, er würde wahr haftig fich nicht in der Frembe umhertreiben und Karriere und Erbschaft, Alles im Stiche laffen... Hm, man muß es ausbeuten!" wiederholte er. Der Zufall hat mir zu einer wichtigen Entdeckung verholfen; wir werden überlegen, wie wir sie benutzen." ( Fortsetzung folgt.)

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