n.

Versamml Cairfe. Tischler in Uhr in R

g: Die

cdffenburg Brogramm Montag, bu Versamml

Ufommen. 20. Romm mlung am zi Dtto,

rn W. Li

ften.

Beilage zum Berliner Volksblatt.

Str. 20.

Politische Rebersicht.

Zur Frage des Normalarbeitstages entnimmt die tion. Nordo. Allgem. 3g." dem Wiener Fremdenblatt", daß die t, die Sabisher vorliegenden Jahresberichte der staatlichen öfter­ich die von reichischen Gewerbe Inspektoren sich insgesammt gegen die Feststellung eines Normalarbeitstages, als die Ars ein wechsel beiter selbst weit mehr schädigend und von diesen selbst weit r Geschwentschiedener perhorreszirt als von den Industriellen, auss sprechen. Als intereffant(!) bezeichnet das Wiener Blatt es Ileßen. rjährigen ferner, daß dem Staate als Bergbaubefizer auf seinen Berg & ht binden bauten der Normalarbeitstng sehr unbequem zu werden Seiten bel beginnt, und daß die Berichte feiner Organe mit denen der er Lehrben Gewerbe- Inspektoren über die Schädlichkeit deffelben für In­Büchtigunduftrie und Arbeiter identisch find. So weist der Bericht der worliegende Brzibramer Bergdirektion nachbildlich darauf hin, daß die

ellen.

ni

Mindererträgniffe dieses so ergiebigen Bergbaues im Vorjahre flücs ift hauptsächlich durch die Einführung des Normalarbeitstages und der dadurch unmöglich gemachten Ueberschichten herbeigeführt seien. Die Begründung ist gut; also weil die Bergwerksdirektion tig erfolg tonstatirt, daß der Profit geringer geworden ist in Folge der nur ein Einführung eines Normalarbeitstages, so ist der Normal Toften vor arbeitstag für die Arbeiter schädigend. Nicht einmal Ueber­schichten tonnten gemacht werden! Ja, für wen und wozu mögensfild soll denn der Normalarbeitstag dienen? Er soll doch gerade die Ueberschichten verhüten und die Arbeiter vor übermäßiger e vierja Ausnutung schützen. Wenn dabei für die Unternehmer oder bis zum den Staat weniger Profit abfällt, so ist damit doch nicht er­deputati miesen, daß der gefetliche Arbeitstag den Arbeiter schädigt. für Db der Normalarbeitstag den Industriellen bequem ist oder nicht, das ist sehr unmefentlich; die Arbeiter, welche die tsgerich größere Mehrzahl der Staatsbürger bilden, werden auch nicht en fann immer gefragt, ob ihnen diie Einrichtungen, welche für sie ges des troffen werden, bequem find. Sonderbar berührt es uns, daß die offiziöse ord. Allg. Stg." diese Nachricht ohne Kom­Das Geh mentar in ihre Spalten aufnimmt; das steht ganz darnach vereinbart aus, als ob man in der Sohäre, in welcher sich die genannte Beitung bewegt, mit den aus Defterreich inportirten Ansichten enfaffenge einverstanden ist. Sollte dieses der Fall sein, so würde das Betbeiligt wiederum ein neues, sonderbares Licht auf die sog. Sozial errichten reform werfen. uelle Aba Frankfurt a. M. Unmittelbar nach dem Morde, dem des Stat ber Polizeirath Rumpff in Frankfurt a. M. zum Opfer fiel, m 1. Detauchte in parlamentarischen Kreisen das Gerücht auf, daß gten fein aber die genannte Stadt der fleine Belagerungszu chträglichst and alsbald verhängt werden würde. Wie verlautet, steht Diese Maßregel der Stadt Frankfurt a. M. wirklich bevor. icht. Daß fie noch nicht verfügt worden ist, liegt daran, daß fie sich einer Raaugleich über das benachbarte Offenbach erstrecken soll und ift, fann dieserhalb mit der Großherzoglich Heffischen Regierung noch Verhandlungen gepflogen werden müssen.

1881.

Eifat aller

Sonnabend, den 24. Januar 1885.

des Reichsamtes des Innern zur Afrikanischen Gesellschaft herausgestellt, die geradezu als ein Organ dieses Reichsamis betrachtet werden kann. Die Erfolge ihrer Expeditionen in den legten Jahren waren den Umständen nach stets günstige. Die Gesellschaft hat sich insbesondere auch der Erforschung neuer Handelsgebiete in Afrika gewidmet; einzelne ihrer Expeditionen find in Thätigkeit; andere werden demnächst in Thätigkeit treten. Besonders das Hauffagebiet gestaltet fich mälig durch die Forschungen ber Gesellschaft zu einer reichen Absatquelle für den europäischen Handel; die Hauffa- Neger werden mehr und mehr für europäische Bedürf niffe gewonnen. Der Niger ist heute schon ein Durchlaß des europäischen Handels nach Zentralafrika und der Kongo wird es in furzer Beit ebenfalls sein. Dies find im Wesentlichen die Erwägungen, von denen sich die Kommission bei ihrem Votum hat leiten lassen.

all

Abg. v. Massow( deutsch - konservativ): Wir sind für Die Mehrforderung und würden es bedauern, wenn der Be­schluß des Hauses fein einstimmiger sein sollte, wie es leider nach der Haltung des Bentums den Anschein hat.

зи

II. Jahrgang.

weise des Gegentheils an, daß die Verireter der Regierung aus sachlichen Gründen geschwiegen haben. Ich werde aus den des reits unsererseits mehrfach dargelegten Gründen für die Poft­tion stimmen. Wenn dann aber Herr v. Huene auf die Ent­rüftung des Landes megen des Beschlusses vom 15. Dezember zurüdgekommen ist und die Sache etwas butlest zu behandeln versucht hat, so unterschäßt und mißdeutet er doch den Charakter jener Bewegung.( Sehr wahr! rechts. Unrube links und im Bentrum.) Ich habe den bestimmten Eindruck, als ob jene Bewegung weder von oben her gemacht noch unbedeutend wäre, sondern als ob in der That eine tiefe und durch ganz Deutschland gehende Entrüftung beim Bolt darüber entstanden war, daß die Reichstags majorität dem hervorragenden Leiter unserer Politit am 15. Dezember nicht einmal eine unbedeutende Erleichterung seiner Arbeitslast hat bewilligen wollen.( Leb­hafte Buftimmung rechts und bei den Nationalliberalen; große Ünrube links und im Zentrum.)

Präsident v. Wedell- Piesdorf: Ich spreche im Interesse der weiteren Verhandlung des Etats den dringenden Wunsch aus, daß auf den Beschluß vom 15. Dezember jest nicht zurückgekommen werde.

Abg. v. Huene: Die Regierung hätte es mir überlassen sollen, zu beurtheilen, was ich mit meinen Fragen bezweckte; ich fonstatire nochmals, daß sie mir dieselben nicht beantwor tet hat.

Abg. Graf v. Behr: Die deutsche Reichspartei wird für die Mehrforderung stimmen, die namentlich auch im Interesse der Stolonialpolitik geboten ist.

Abg. Ridert: Ich werde für die Position slimmen, möchte aber doch Protest einlegen gegen die Art und Weise, wie man hier Information verweigert. Ich brauche dieselbe nicht mehr, aber ich bin doch überrascht, daß, wenn ein Mit­glied namens einer großen Fraktion um dieselbe bittet, damit es für die Regierungsvorlage stimmen fann, man diese Infor mation verweigert und erklärt, ich bin zrar im Befiß dieser Information, glaube aber, daß man auch ohne dieselbe be schließen fann. Wohin soll es führen, wenn man vom Res gierungstisch eine Information einfach deshalb verweigert, weil man glaubt, wir hätten fie nicht nöthig. Das Haus und die einzelnen Mitglieder haben das Recht zu beurtheilen, ob sie eine bestimmte Information brauchen oder nicht. Es ist unsere Sache zu beurtheilen, ob wir noch Information brauchen oder nicht, Es liegt im eigenen Interesse der Regierung, daß fie nicht eine weitere Information mit haltlosen Gründen vers weigert. Der Präsident hat gewünscht, daß man auf die Entiüftungsfrage, nicht weiter eingehen möge. Ich habe auch sehr wenig Neigung dazu; diejenigen, die die Entrüstungsbewegung angeregt haben, haben so wenig

Abg. v. uene: Ich muß allerdings die Freude Vor­redners trüben: das Bentrum wird gegen die Mehrforderung stimmen und nur 100,000. bewilligen. Der fiübere ab­lehnende Beschluß der Kommission wurde mit einer Majorität gefaßt, die den Verdacht einer prinzipiellen Oppofition völlig ausschloß, da ihr auch fonservative Mitglieder angehörten. Im Plenum trat dann des Reichskanzler für die Pofition ein; für uns aber war damals die Sache schon spruchreif, und unsere Bus fiimmung zur Rückverweisung an die Kommission war nur ein Aft parlamentarischer Kourtoisie. Es wurde übrigens ein starker Druck vom Bundesrathstisch auf die Entschließungen des Hauses ausgeübt, wie das neuerdings öfters vorkommt, bei mir aber immer einen sehr peinlichen Eindruck hinterläßt. Das Zentrum wird stets darüber wachen, daß durch solchen Drud nicht die volle Unabhängigkeit des Reichstages irgendwie beeinträchtigt werde. Die Regierung hat nun die Erklärung, in der Kommission nichts Neues zur Sache mittheilen zu kön nen, dadurch aufrecht erhalten, daß fie auf Fragen der Kom missionsmitglieder einfach nicht geantwortet hat.( hört, hört!) Ich hatte z. B. gefragt: welche Summen find bisher der Afrikanischen Gesellschaft aus Reichsmitteln an Unterstüßung zugegangen und wie viel Geld giebt sie überhaupt für ihre Zwecke aus? Die Regierung hat mir beide Fragen, die ich wiederholt gestellt, nicht beantwortet; die einzige neue In­formation, die wir in der Kommission überhaupt erhielten, ist uns vielmehr lediglich durch den Referenten in feiner Eigen­schaft als Mitglied der Afrikanischen Gesellschaft geworden. ( Hört, hört!) Er sagte, daß fie früher meift einige 70 000. in den letzten Jahren 80-90 000 Mart jährlich vom Reich erhalten habe. Daß die Regierung recht wohl meine Fragen rechnungsmäßig hätte beantworten fönnen, ist tlar; die Kaffe des Reichsamts steht doch nicht etwa Jedem, der nach Afrika reift, beliebig zur Dispofition, so daß man ihm sagt: Bitte, bedienen Sie sich!( heiterkeit.) Ich beabsichtigte sagt: Bitte, bedienen Sie sich!( Heiterkeit.) Ich beabsichtigte aber, durch meine Fragen festzustellen, ob und in wie weit die­jenigen, die mit ihren Handels- und sonstigen Intereffen an der Erforschung Afritas betheiligt sind und aus ihr Nuzen ziehen, die Gesellschaft aus eigenen Mitteln unterstüßen, wie ia auch zu jedem Eisenbahn oder Meliorationsbau die Inter ja auch zu jedem Eisenbahn- oder Meliorationsbau die Inter­effenten beifteuern müssen. Meine Fragen hatten also einen rein fachlichen Zweck, und die Cppofitionsmacherei war dies mal auf unserer Seite nicht.( Dho! rechts.) Die Herren von der Rechten pflegen ja alle diese Fragen aufzubauschen und aus Mücken Elephanten zu machen. Das mag an dem heißen Klima dort liegen.( Heiterkeit.) Das Bentrum hat dem Lande ver sprochen, die Budgetberathung mit Sparsamkeit zu führen; dies Versprechen wird es halten. Von den 44 Millionen Mart Anleihe, die aufgenommen werden sollen, müssen etwa 22 Millionen Mark durch Preußen gedeckt werden. Ich würde nun alle Mehrforderungen gern bewilligen, wenn diese Summe durch prozentuale Buschläge zur preußischen Ein­tommensteuer aufgebracht werden sollte. Die Veranstalter der Entrüstung gegen die Majorität des Reichstages find ja wohl alle einkommensteuerpflichtig; die würden dann ihre Zahlungs freudigkeit an der Aufbringung der Summen bethätigen fönnen. ( Heiterkeit) Diesen meinen Vorschlag mögen die entrüftungs­( Heiterkeit) Diesen meinen Vorschlag mögen die entrüftungs­lustigen Herrschaften sich unter das Kopftiffen legen( Heiterkeit), ehe fie eine neue Entrüstung gegen uns veranstalten, fie wer den dann vielleicht etwas ernüchterter aufstehen.( Ruf: Bur Sache!) Ich bin bei der Sache, ich habe nur erflärt, wes­halb wir angesichts der Finanzlage gegen die Mehrforderung ftimmen.

Mannheim . Gestern Abend wurde ein Mensch verhaftet, Don Swelcher in die Polizei Wachtstube im Rathbaus zwei große Quatersteine durch das Fenster auf die dort befindlichen Bo­er des blizeibeamten warf. Einer der Polizisten wurde von dem Steine ce Aeußen gestreift und leicht verlegt. Der Strolch wurde auf der Flucht Scavereingebolt, man fand bei ihm eine Anzahl revolutionärer Schriften und ferner ein Notizbuch mit wohlgelungenen Stizzen Grönlan von dem ermordeten Polizeirath Dr. Rumpff. Wie die Neue besonderen Badische Landeszeitung" mittheilt, ist der Name des Mannes, ben wir welcher gestern Abend 2 Quaderſteine durch die Fenster der ür einen auf dem Rathhause befindlichen Bolizei Wachtftube warf, Busch. See( nicht uf die Frage, weshalb er dieses gethan habe, antwortete er: aus politifchen Gründen.(!)

r

eil

criftivt fil Derfelbe än und

es ist wo

Parlamentarisches.

"

Die Kommission zur Vorberathung der Börsen­eueranträge hat den Abg. von Hompesch zum Vor­figenden, Dr. Grimm zum Stellvertreter desselben und die

32 522 34bgg. Wörmann und Löwe zu Schriftführern gewählt. Die 18( 550) brigen Mitglieder der Kommission find: v. Buol, Trimborn, 39 121 57 Borsch, Frißen, Eichbüchler, Graf v. Droste( Bentrum), von 0] 52[ 1500 Wedell, v. Maffom, Kiemm, Graf zu Stolberg ( Deutschkons.), 0 31[ 1500 632 94 Gamp( Reichsp.), Dechelhäuser, Scipio( nationallib.). Dr. 77 3001 30 39 Siemens, Beisert( deutschfreifinnig), Kopfer( Bollsp.), Singer Soziald.).

59

3( 3000) 20 63 74 96

1500] 26 31

Die Kommission zur Vorberathung des Antrages der 824 89 90 polnischen Frattion wegen Einführung der polnischen

96 111 456 Sprache als Gerichtssprache in den ehemals polnischen Landes­

1300

64 420 84

876 540 bellen hielt gestern Vormittag wieder eine Sigung ab und 98 896 trat in die Berathung des S 2 des beantragten Gefeßes, 406( 3000 welcher bestimmt, daß außer dem in der deutschen Sprache zu 3001 59 63 führenden Birtokoll noch ein Nebenprotokoll in polnischer

72 580 Sprache geführt werden so. Der Regierungskommissar, Geh. ( 1500) 460 Rath Dr. Meyer, bekämpfte die Bestimmung dieses Para 59079 113 graphen, sowie die zu demselben vorliegenden zahlreichen Ab­7 64[ 300] änderungsvorschläge und erklärte, Die Regierung sei 02 21 71 prinzipiell gegen alle obligatorische Anfertigung von 08 22 75fremdsprachlichen Neben- Protokollen. In der weiteren Dis­49 62 71 tuffton, welche mehrere Stunden in Anspruch nahm, erklärten 383 910 fich die Abgg. Letocha und Hartmann nicht abgeneigt, der Vor­100 15 98lage zuzustimmen, während der Abg. Lipke, dem Antrage eben­1421 90falls zustimmend, die Nothwendigkeit betonte, für beffere Aus­

08 50

( 300

[ 300] 34( 30ildung von Dolmetschern Sorge zu tragen.

41 52 830

910 25 39 wurde wegen Herannahens der Plenarsizung die Debatte ab­

522 34 64

700 7 300

500] 75( 300

211 60 1500

Schließlich

gebrochen; fte soll morgen fortgelegt werden und erwartet man dann die Abstimmung über den§ 2 des Gesetzes.

Aus dem Wahlkreise des Bentrumsabgeordneten Dr. Borich, und zwar aus Wünschelburg und Sieben

86 900 uben, ist nach dem Habelschwerdter Gebirgsboten" eine 85 323 32 mit 188 Unterschriften versehene Petition an den Reichstag ,

48 49 81

"

809 18 21 Händen des genannten Reidstagsabgeordneten, abgegangen,

6 81

melde mit Rüdicht auf die Nothlage der dortigen Weberbe

722 51 68 Dölterung den Reichstag bittet: ben auf Erhöhung der Ges 5 71 89 reidezölle gerichteten Bestrebungen teine Folge zu geben, viel, 73 7 mehr alle derartigen Anträge durchaus abzulehnen.

54 87 802

5[ 300]

89

49 78 82

39 48 670 81 181 607 7 97 511( 300 4 76 200 345

15001 156 211

919 85

55 77 569 farten.

161 88 99

41 65 68 86

503( 550) 60

01 82 335 4

349( 30016 1500) 667

Parlamentsberichte.

Deutscher Reichstag .

82. Sigung vom 23. Januar, 12 Uhr Am Tische des Bundesrathes v. Schelling und Kom­Das Haus setzt die Etats berathungen fort. Die Forderung von 150 000 M. für die Förderung der auf die Erforschung von Beniral- Afrika und anderer Länder gebiete ge­mifton

904[ 3000 Fichteten Unternehmungen war nochmals an die Budgetkoms 46 1500 bewilligen will, während fie nach ihrem ersten Beschluß die 35 87( 300) at wesentlich mehr Klarheit in die Sache gebracht und die er

01 33 42 69

77 761 63 9

722 950( 800

su eine B

verwiesen worden, welche nunmehr die ganze Summe Bewilligung von nur 100 000. empfohlen hatte. Referent v. Bunsen : Die erneute Kommiffionsberathung freuliche Thatsache einer fortwährenden Bunahme des Vertrauens

Bundeskommiffar Geheimrath Weimann: Mein Chef, der Staatssekretär v. Boetticher, bedauert, wegen Unwohlfeins berathung muß ich nur richtig stellen, daß bereits im heute nicht hier sein zu tönnen. Bezüglich der Kommissions­Plenum durch den Minister von Boetticher darauf hinges wiesen worden, daß die Leistungen der Afrikanischen Gesellschaft den wissenschaftlichen Kreisen durch zahlreiche Veröffentlichungen bekannt geworden sind, und daß die Frage, in welchem Maße die aus Reichsfonds etwa verwandten Mittel bei den Erfolgen der Gesellschaft betheiligt seien, nicht beantwortet werden könnte, einfach aus dem Grunde, weil die

Afrikanische Gesellschaft auch über andere, nicht unerhebliche Mittel verfügt, und weil die Reichsmittel ihr nicht für be stimmte einzelne Unternehmungen zugewandt worden sind. Das ist auch in der Kommission der Lage der Sache ents sprechend erwidert worden.

Abg. v. Huene: Dem gegenüber halte ich meine vorige Darstellung vollständig aufrecht. Ich appellire an die Mit­glieder, welche bei der Kommissionsberathung anwesend waren, dafür, daß ich meine Frage ganz präzis gestellt habe, und daß mir seitens der Regierung keine Antwort darauf gegeben

worden ist.

Geheimrath Weimann: Allerdings bat Herr v. Quene siffermäßig die Höhe der Beiträge wiffen wollen, welche der Gesellschaft vom Reich gewährt worden sind. Es ist ihm darauf deshalb teine Antwort gegeben worden, well die Regierung meinte, daß die Beantwortung dieser Frage nach Lage der Sache teinen 3wed haben würde.( Unruhe)

Abg. Singer( Sozialdemokrat): Namens meiner Partei erkläre ich, daß wir für die Pofition stimmen werden. Wir laffen uns dadurch aber nicht in Bezug auf die Kolonialpolitit präjudiziren, zu der unsere Stellung neulich durch den Abg. Hafenclever bezeichnet worden ist. Wir meinen gerade, daß durch die weitere Erforschung von Afrika , zu der wir hier das Geld bewilligen, es sich herausstellen wird, daß jene Gegenden Aur Koloniftrung ungeeignet sind. Wir werden überhaupt bei Forderungen für rein wissenschaftliche Zwecke niemals nein fagen.( Beifall.)

in der Kommission den Eindrud gehabt, daß uns die Regie Abg. v. Malzahn Gülg: Auch ich habe allerdings rung wohl etwas mehr detaillirtes Material bätte geben können; wenn dies aber nicht geschehen ist, so nehme ich bis zum Be

Ehre damit eingelegt( Bravo ! links), daß man dieselben sich selbst und dem Urtheil der Zukunft überlassen kann. Hervor heben aber möchte ich nur noch, welchen Erfolg im Auslande, wie wir heute in den Zeitungen lesen, die verleumderischen und haltlosen Angriffe gegen den Reichstag gehabt haben( Oh! große Unruhe rechts). Was hat man damit erreicht? Der spanische Minister hat, augenscheinlich auf Grund der vers leumderifcben, unwahren Angriffe gegen den Reichstag , erklärt, daß die Majorität die Bewilligung der nothwendigsten Kredite verweigert hat. Ist das Patriotismus, wenn die eigenen Reichs­angehörigen durch solche Verleumdungen ihrer Volksvertretung dazu beitragen, daß das Ausland vollständig unrichtige Bes griffe üb r das erhält, was in Deutschland geschieht?

Der Präsident ersucht den Redner, diese Frage bei dieser Diskussion nicht weiter au verfolgen, worauf Aba. Rickert er flärt, dem Wunsch des Präsidenten folgen zu wollen, da er so ziemlich gesagt habe, was er habe sagen wollen.

ristit der Entiüftungsbewegung, wenn man es Bewegung Abg. Richter: Ich hatte mich auch nur nach der Charakte nennen will, und nicht vielmehr einen Spektakel, seitens des Abg. v. Malzahn gemeldet, würde aber für den Fall, daß heute von anderer Seite man sich dem Wunsche des Herrn Prästdenten fügt, auch darauf verzichten, irgend eine weitere Bemerkung darüber zu machen. Der Abg. v. Huene Prüfstein hingestellt für die Sparsamkeit. Ich werde mit Herrn hat die Stellung zu dieser Summe gewissermaßen als den ftimmer, tann aber nicht zugeben, daß dieses Verhalten gerade v. Quene für meine Person gegen die erhöhte Bewilligung einen Prüfftein abgiebt für die Sparsamkeit. Van tann bet verschiedenen Urtheilen kommen. Der Bethätigung der Sparsamkeit bei verschiedenen Punkten zu Wir haben in manchen für größere Bewilligungen gestimmt wurde. Bunkten für Ersparnisse gestimmt, wo seitens des Zentrums Ich meine, daß Verhalten zu dem gesammten Etat. Dasjenige, was mich leitet an fich diese 50 000 Mart nicht charakteristisch find für das bei meiner Abstimmung, die 50 000 Mait nicht zu bewilligen, ift ein anderer Umstand. Von Seiten der sozialdemokratischen Bartei ist erklärt worden, daß man für wiffenschaftliche Zwede recht viel Geld verwenden wolle. Diese Auffaffung theile ich vollständig. Ich bin nur der Meinung, daß es für gewiffe wissenschaftliche Zwecke in eister Reihe cine Ehrenpflicht der reichen Leute wäre, in Deutschland freiwillig mehr Geld zu geben. Wenn wirklich in diesem Augenblicke das Intereffe an Afrika und deffen Erforschung so stait ist, wie es den Anschein hat, dann müssen sich gerade die wohlhaben en Kreise oblige ganz anders verpflichtet fühlen, die Afrikanische Ges sellschaft aus ihrem Eädel zu unterstügen( fehr richtig! lints), nicht nur mit den 50 000 W ,, die hier gefordert werden, son­merkung des Herrn Abg. v. Bunsen haben wir erfahren, daß dern mit einer viel größeren Summe. Aber aus einer Bes es durchweg nur kleine Leute find, Lehrer, die diese Gesell schaft unterstügen, und daß dagegen gerade die reichen Grund herzen und Großtapitalisten, die sich sonst immer so heroors thun mit allerhand nationalen Bewegungen, es daran fehlen laffen, diese Gesellschaft so zu unterstütze aus ihren Mitteln, wie fte unterstügt zu werden verdient.( Sehr gut!

links.)

noblesse

verleumderischen Treiben Derer gesprochen, die der Mehrheit Abg. v. Helldorff: Der Abg. Rickert hat von dem des Reichstags Schulo gegeben haben, ste habe Beschlüsse ge faßt, die für das Land verderblich feien. Er hat dabei unjere Partei nicht genannt, aber die Art und Weise, wie er tennen, daß er uns als die Anreger einer verleumderischen sprach und fich dabei gegen uns wendete, ließ doch ers Bewegung im Lande ansteht. Wir sind uns aber bewußt, daß wir nicht die Anreger einer solchen Bewegung waren, sons dern daß fie entstanden ist lediglich wegen der Beschlüsse der Mehrheit des Reichstags( fehr wahr! 3ischen und Widerspruch linfe); daß fte entstanden ist wegen eines Beschlusses, durch welchen die Mehrheit des Reichstages. wie wir glauben, leider!- dem Führer unserer Politik sehr unbedeutende Mittel in einer Weise verweigert hat, welche bei der Mehrheit Der Nation Entrüstung veru fachte!( Beifall rechts. Große Unruhe.) Die chauvinistische Partei in Frankreich hat in der That, wie ich in vielen Blättern gelesen habe, über jenen