Reichstagsbeschluß außerordentlich gejubelt. Die Anführung dieser Thatsache genügt, um das, was der Abg. Rickert gesagt hat, zu verurtheilen.( Lebhafter Beifall rechts. Bischen links und im Zentrum.)

Abg. Richter: Daß man felbft in fonservativen Kreisen diese Bewegung nicht als eine ursprüngliche und na­türliche anfieht, das beweist das Urtheil eines Blattes, dessen Lonservative Richtung fte gewiß nicht bestreiten werden, des Reichsboten", eines Blattes, das zugleich ein unab hängiges Blatt auf tonservativer Seite ist, was man nicht von allen fonservativen Blättern sagen kann. Dies Blatt sprach von dieser Bewegung unmittelbar nach ihrem Entstehen als von einem offiziös gouvernementalen Korybantenchor, der mit seinem dröhnenden Blech alle vernünftigen und besonnes nen Elemente aus dem Tempel scheucht und verwüstend auf die fittlichen Grundlagen unseres politischen Lebens und des Volksgewiffens einwitte. Ich habe diesem Urtheil des konser vativen Reidsboten" über diese Bewegung nichts hinzuzu fügen.( Heiterfeit links.) Was das Urtheil des Auslandes anbetrifft, so nehme ich doch hier Veranlassung, zu konstatiren, daß man offiziös und von einer gewiffen Seite falsche Nach­richten erfunden und verbreitet hat. Es ist zuerst durch die ,, Kölnische Zeitung ", dann durch viele Zeitungen der gegne­rischen Richtung verbreitet worden, daß am Abend des 15. Dezember in Paris auf den Boulevards Hochs auf die Führer Dieser Seite des Hauses ausgebracht worden seien wegen jenes Beschluffes. Das ist wochenlang verbreitet worden. Es ist durch die Pariser Preffe fonstatirt worden, daß an jenem Tage von diesem Beschlusse in Paris überhaupt noch nichts befannt gewesen ist( hört! hört! links), daß dieser Beschluß erst durch die Morgenblätter vom 16. Dezember zur allgemeinen Kenntniß der Pariser Bevölkerung gelangte und fie so fühl ließ, wie es in der Natur der Sache liegt. Gleichwohl hat die Kölnische Beitung", eines der vers logensten Blätter, die es augenblicklich giebt( Sehr richtig! und lebhafter Beifall links; Unruhe), diese falsche Nachricht als Telegramm zuerst verbreitet ich tönnte es vorlesen, und dann ist von einer Unsumme von Blättern, Lokalblättern, diese Nachricht weiter verbreitet worden, hat auch auf eine gewiffe Anzahl von Leuten in der That den Eindruck gemacht, als ob fie in Wahrheit begründet wäre. Das ist eines der kleinen Mittelchen, die man auf die Nerven der Herren und Damen denn es war in der That eine Herren- und Damen- Be­wegung angewendet bat.( Große Heiterkeit.)

Abg. v. Huene bestreitet gegenüber dem Abg. Richter, daß er gerade diese Pofition als Prüfftein der Sparsamkeit be­zeichnet habe.

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Abg. v. Malzahn Gülz: Daß der Reichsbote" von einem fonservativen Mann vertreten wird, ist richtig; ebenso, daß er konservative Intereffen vertreten will. Aber ein Blatt der Partei als solcher ist er nicht. Wenn er wirklich den vom Abg. Richter vorgelesenen Baffus enthalten hätte, hätte, so würde er meines Erachtens fich geschmacklos ausgedrückt haben; er hätte, ebenso wie die Herren von jener er hätte, ebenso Seite, den Charakter der Bewegung falsch verstanden. Es ist mir aber gesagt worden, daß der Reichsbote" seine Aeußerung nicht als eigene, sondern als Referat aus einer andern Bei tung gebracht hat.( Widerspruch des Abg. Richter.) Was nun aber der Reichsbote" oder das Berliner Tageblatt" ( Abg. Richter: Der Reichsbote"!) an der Thatsache selbst würde die schiefe Beurtheilung durch einen Mann der konser­vativen Partei nichts ändern, daß die Bewegung im Lande ohne jebe Mitwirkung unserer Parteileitung hervorgerufen ist. Wir haben weder ein Wort geredet, noch eine Beile geschrieben ins Land hinaus; gleichwohl brach von allen Seiten im Lande die Entrüftung zu hellen Flammen aus.( Große Unruhe und Lachen links.) Ob die Herren über die Bewegung lachen oder fie verleumderisch schimpfen, an der Thatsache ändern Sie das mit nichts. Als ich Weihnachten nach Haus fam( Rufe: Zur Sache!) Wer hat denn die Sache angeregt? Sie waren es! Nachdem Herr Ridert uns die Theilnahme an einer ,, ver­leumderischen Bewegung" vorgeworfen hat, kann man's uns nicht verdenken, wenn wir antworten. Ich weise den Vor­wurf aber nicht nur in Bezug auf uns allein zurück; man bat im Lande den Beschluß der Majorität Dom 15. Dezember einfach für das gehalten, wofür auch ich ihn halte: für einen Beschluß, der das Material dazu bot, daß man im Auslande uns mit Schadenfreude oder Hohn be trachtet, im Inlande in ten wirklich patriotischen Kreisen mit Entrüftung!( Beifall rechts; Bischen links und im Bentrum.)

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Präfident v. Wedell Piesdorf: Der Abg. Ridert bat, so weit ich ihn verstand, von Theilnahme eines Mit­gliedes des Reichstages an einer verleumderischen Bewegung nicht gesprochen.

Abg. Ridert: Der Präfident hat das Erforderliche bereits gesagt. Ich bin erstaunt, daß Sie hier eine Empfind­lichkeit gezeigt haben( fehr gut! im Bentrum und links), wie ich fie sonst nicht bei Ihnen gewohnt bin. Sie haben Dinge gehört, die ich gar nicht gefagt habe. Wenn Sie wirklich so unbetheiligt waren, weshalb legen Sie mir unter, was ich nicht gesagt habe? Wenn er den unforrigirten Bericht liest, wird er auch um Entschuldigung bitten.( Lebhafte Burufe.) Nur, das ist Geschmadsache, ich habe kein Bedürfniß, die Entschuldigung von ihm zu hören. Wenn hier von Ents rüstung in hellen Flammen im Lande gesprochen ist, wer ist entrüftet? Auch die, welche unterrichtet find?( Sehr richtig! links) Wenn man dem Lande sagte, um was es fich wirklich gehandelt hat, in der That um eine Lapalie( großer Lärm rechts), dann hörte die Entrüftung auf. Wenn Sie das Fazit ziehen, werden Sie fich sagen müssen: Wozu der Lärm? Es war fachlich allerdings eine Lapalie und man hat durch die Bewegung das Ausland, wie Sie sehen, irre geführt. Im Uebrigen will ich heute fachlich nicht auf die Frage eingehen und mich dem Wunsch des Präsidenten unterwerfen. Als Ur heber der Entiüftungsbewegung habe ich Niemund genannt, ich weiß nicht, weshalb Herr v. Malzahn das auf sich und seine Freunde bezogen hat.

Abg. Dr. Buhl: Meine Herren, ich kann die Aus­führungen des Abgeordneten Rickert über den Belts spektakel und die des Abgeordneten Richter nicht unwidersprochen lassen. Ich fann Ihnen aus meiner eigenen Erfahrung berichten, daß ich unmittelbar nach meiner Heimkehr eine bringende Auf­forderung vorfand, in dem Wahlkreis, in dem ich wohne,

einer großen Bersammlung beizuwohnen. Diese dringende

Aufforderung wurde von da aus den Wählerkreisen ohne

Stellung zu nehmen und in Adressen und Resolutionen den dabei betheiligten Abgeordneten ihre Mißbilligung auszu­sprechen. Der Abg. Buhl stellt die Sache so dar, als ob er eben ganz unschuldig in das Land gereift sei. Nein! Es haben keine Voltsversammlungen stattgefunden; man hat sich wohl gehütet, das Volk zu berufen. In meinem Wahlkreise hat man sehr sorgsam nur Diejenigen eingeladen, von denen man annehmen konnte, daß fie entschloffen seten, den Beschluß des Reichstages zu mißbilligen. Sonst pflegt die ganze Pfalz fich in Neustadt zu versammeln. Jegt haben die Nationalen es nicht für räthlich erachtet, dort eine Versammlung zu veranstalten. Dagegen haben sie Dienstmänner über Land geschickt, um Unterschriften zu sammeln. Auch der Beamten­apparat ist im Lande thätig gewesen; so in den Bureaus der föniglichen Eisenbahndirektion des Bentralneubaues in Köln . Vor mir liegt ein Schreiben des Kanzleiraths Alfter an die Beamten, worin derselbe sagt, daß er die Vertrauensadresse an den Fürsten Bismard im Einver ständniß mit dem Präsidenten zi kuliren laffe. Das ist deutlich für jeden Beamten. In Quakenbrück hat man sogar den Schul diener umbergeschickt, um Unterschriften der Eltern bei den Diener umbergeschickt, um Unterschriften der Eltern bei den Gymnastasten zu sammeln. Vor mir liegt im Original auch eine Einladung zu einer sogenannten nationalliberalen Bolts versammlung in Lingen , sie ist unterzeichnet: der Vorsteher der Hauptwerkstätte. Brumme. In der Bekanntmachung ladet derselbe sämmtliche Beamte und Arbeiter ein, um eine Buftim mungsadreffe an den Reichskanzler zu übersenden; er fügt hinzu: ich spreche die Erwartung aus, daß das patriotische Gefühl bei allen hier Beschäftigten so rege ist, daß sich Niemand von der Theilnahme ausschließt. Da muß freilich jeder Arbeiter kommen; aber was er sich dabei innerlich denkt, ist etwas anderes. Mit besonderem Eifer haben große In­dustrielle in mestfälischen Bezirken sogenannte Arbeiter kund­gebungen in Szene gesezt. Es find dies dieselben Distrikte, wo die Arbeitgeber politisch ihren Arbeitern so wenig trauen, daß fie fte selbst auf dem Weg zum Reichswahl= lokal nicht außer Augen laffen; Spaliere Don Aufsichtsbeamten waren aufgestellt, damit die Arbeiter nicht die ihnen von den Arbeitgebern übergebenen Wahlzettel vertauschen könnten. Durch künstliche Wahlzettel von Papp­deckeln sucht man dort die nationale Gesinnung bei der Wahl zum Ausdruck zu bringen. Solche Arbeiter prest man dann auch zu nationalen Rundgebungen. Die beste Probe auf diese Bewegung müßten dte Nachwahlen geliefert haben, beispiels weise diejenigen in Greiz , welche acht Tage nach dem 15. De zember stattfand. Vor mir liegt das fürstlich reuß- plauensche amtliche Gerichtsblatt, mit einem von einem Aliliberalen unter­zeichneten Aufrufe folgenden Inhalts: Alle Mann zum Strand! Rettungsbote los! Ein leckes Schiff ,, Germania " in Sicht! Dem Kapitän Bismard zu Hilfe!" Dann wird gegen den Beschluß vom 15. Dezember polemifirt, und am Schluffe heißt es: Jest lautet der Wahlruf: einen Ordnungs­mann nach Berlin , der unserem größten Patrioten, dem Heil­und Segenspender, seinen Kopf und sein Hers bringt." Dar­unter ist der Dank des Fürsten Bismard abgedrudt für eine Rundgebung aus Anlaß des 15. Dezember. Gleichwohl ift fozialdemokratisch gewählt worden. Die Stimmenzabl hat sich nicht verändert, nicht 100 Stimmen hat die nationale Bewegung unter Hilferuf für den Kapitän Bismard und das lecke Schiff Germania " gewonnen.( Beifall links.)

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Abg. Graf Behr: Die Bewegung war durchaus eine spontane und teine fünstlich gemachte; die Entrüstung im Volte war deutlich zu erkennen. Wir unsererseits fönnten freilich nur wünschen, daß Sie dies nicht erkennen, und die Herren auch bei der dritten Lesung in der Opposition verbleiben. Das Volt würde Jhr Verhalten nicht begreifen und das bei den nächsten Wahlen zu erkennen geben.

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Widerspruch u Herren, daß die Aber diese Besc doch nicht verw diese Bezeichnu gebung auffaffe tuffton heute r Lande hinausg tommen, die Wählersche Widerspruch.)

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Wenn bas nöthig erachtet wird, fo welche ein St bei der dritten Berathung dazu Beit genug. Wir im Stande sein, in fachlicher Begründung darzuth der Beschluß so gefaßt worden ist, den man jum so vieler Angriffe gemacht hat. Die Fraktion, de höre, hat zur Zeit, als über diese Position gesproochverrath"! stimmt wurde, fich schweigend verhalten. Sie hätte über diese Angelegenheit gänzlich schweigen zu fön aber, fürchte ich nunmehr, wenn diese Bosition zur rathung tommt, sehr deutlich sprechen müssen. gar leicht flar gelegt werden tönnen, daß es in e gar nicht darum gehandelt hat, dem Herrn Reichs wendige Bedürfnisse abzuschlagen. Es wird fe nachzuweisen, mit welcher Liberalität der Re Wünschen des Herrn Reichskanzlers in Bej Arbeitshilfe zu jeder Beit entgegengekommen von Jahr zu Jahr die desfallfigen Summen find. Es würde sehr leicht sein, es fich nicht um Arbeitshilfe überhaupt h dern darum, ob man einen neuen Minifie hinftellen wollte( Sehr wahr! links und im und das ist etwas ganz anderes. Es wird ferner legt werden können, daß nach der Wendung, w die Diskussion genommen hat, diese Rücksicht ga die Abstimmung entscheiden konnte. Es ist die nicht auf die Bedürfnißfrage betreffs der 20 000 schränkt worden, sondern man hat fte zu einer bo Distuffton gemacht; und diese hochpolitische Be langte unabweislich nothwendig ihre Beachtung; der Entscheidung ins Gewicht. Alles dieses nähe wird fich Gelegenheit bieten; und es wird dann werden, daß es sich damals gar nicht um Rriti Politik gehandelt hat; auswärtiger Politik im di der damit verbunden zu werden pflegt. Der B

barzul

und man set v der Adreffen. Bolleverfammi fein fann. Di gingen immer bazu gedient, S Gefichtspunkte schaften find habe die Prob mit einer Vo eine Voltsvers mungsadresse Folge war, d Adreffe unter zugetrager, üb fammlungen Auf der ander endlich einmal Sonst sagen C derspruch recht Brobe. Trete daß der bei unseren Gunf ein blutiges F jener Seite, hat. Man fa ben. Ja, wi worden? J Werkstätte e und die A beamten ang Gleiche ist in fann getroft b erzwungen wo wahl in Greta Stellung zu wurde, unsere Partei

15. Dezember ist nachher in der offiziösen und thr nahestehenden Presse aufgebauscht word Weise, Die durchaus nicht in der D Durch diese absichtliche Durch diese abfichtliche oder unabsichtliche in der Breffe aber, von der ich fein laffe, inwieweit fie von geheimen Schreiben b ist im Auslande hier und da ein Mißverständn ben. Und was die Bewegung im Lande, von Rede war, anbetrifft, so ist die Sache so einfach daß ich in der That nicht begreife, wie man erhigen kann. Es ist ja nichts anderes, als die der Majoritäten in den betreffenden Wahlbegi servatioen und der Nationalliberalen( Sehr richt und der Minoritäten in den anderen Wahl richtig!) Ist das denn so etwas Verwunderliches Graf Behr hat zur Begründung feiner Auffaffun heit gesagt, daß er in seinem Wahlkreise das vorg was dort zur Manifestation gekommen ist. Ich baran. Seine Wähler haben eben ihm und fe ihre Buftimmung gegeben. Das ist in den betreff freifen überall so geschehen. Daher dieser Lärm hat aber die Nube der anderen Kreise übertönt. In der Bentrumsfraktion herrscht volle Buftimmung Baltung. Der Abg. Richter bat Ihnen mitgetheilt Weise man versucht hat, in Lingen eine Gegente zu machen. Der Versuch beschränkte sich darauf, Leute, die nie im Leben mich gewählt baben und wählen werden, gegen mich demonstrirten. Stadt ist sofort eine sehr fräftige Antwort erfo baben im Uebrigen meine Wähler in rascher Benu Beit mir dieser Tage eine Abieffe gefchickt, verjeben als 5000 Unterschriften, worin sie vollständig meine und der des Zentrums beitreten, und lassen Sie un Diese Dinge nicht übertreiben; laffen wir fie beruben Werth oder Unwerth.( Bravo ! links.) Wenn ma gebender Stelle das glaubt, was die Herren on

Au

Abg. v. Köller: Der Grund, der den Abg. Rickert veranlagt hat, die Entrüstungsbewegung heute zur Sprache zu bringen, ist der, daß die Herren eingesehen haben, daß fie fich gründlich festgeritten haben, und daß es gerathen fein möchte, die Bedeutung des Beschlusses vom 15. Dezemb. abzuschwächen, gen Bewegung im Volfe auseinandergesezt haben, wan man denn nicht die einfache Probe und löst den Re indem sie sagen, die Sache sei ja so schlimm gar nicht, wie( Sehr richtig! im Zentrum) und steht zu, wie fid fie von anderer Seite dargestellt werde. Aber, wer sich zu tann gestaltet? Ich habe das Bild des aleban entschuldigen sucht, klagt sich an.( Sehr richtig! rechts.) Der wählenden Reichstages genau vor Augen.( Seite Abg. Richter hat eine andere Taktik; er pflegt, wenn er bei irgend einer Gelegenheit das Gefühl hat, daß er reingefallen ist, die Sache ins Lächerliche zu ziehen. In dieser Weise sprach er auch heute von den Bemühungen der Beamten um Unters schriften zur Aoreffe. Ich freue mich, daß es Beamte genug im Deutschen Reiche giebt, bie bei solcher Gelegenheit die Mühe nicht scheuen, Unterschriften für eine öffentliche Ec flärung zu sammeln, die ihrer Ueberzeugung entspricht. Schul­biener sollen herumgegangen sein und Unterschriften von naftasten eingesammelt haben.( Ruf: Von den Eltern!) Ich würde mich in jenem Falle noch mehr gefreut haben; die Bu­

wird nicht durchweg daffelbe sein, wie jest; aber Wünschen der Herren sicher nicht entsprechen. Dab welche in diesen Dingen zu entscheiden haben, recht wären wir längst in alle Winde zerstreut.( Heiterte mag und kann denselben nicht genug hervorheben, mich mit tiefer Trauer. Durch die Bemühungen welche diese Bewegung nach meiner Ueberzeugung

S

geregt und verstärkt haben, sehen wir das Schaufpid.

daß man den Versuch macht, das Volk aufzubezen geordnete Vertretung.

Der Reichstag ist ein b funft gehört eben uns. Wir müssen einmal ganz unverfroren Faktor der Autorität im Reiche. Wenn Sie ihn bi unsere Ansicht über Sie aussprechen. Sie glauben gar nicht, so wird in den gefährlichsten Momenten, die uns bevor

welche Erfolge man durch eine gewiffe Unverfiorenheit erreichen tann.( Selächter) Man kann darin von Ihnen( links) lernen. ( Lachen.) Wenn wir die Unverfrorenheit benußen, um uns gegen Angriffe zu vertheidigen, so wird uns dies das Land banken. Wenn auch die Abgg. Rickert und Richter die Ent rüstungsadressen in ihrer Bedeutung herabzusetzen versuchen, die große Bewegung ist nicht von Abgeordneten oder Mit­gliedern des Reichstages gemacht worden, sondern in jedem Wahlkreise haben sich freiwillig Männer zusammengethan, welche Wahltreise haben sich freiwillig Männer zusammengethan, welche empört waren über den Beschluß vom 15. Dezember. Bis in Die Kreise der Fortschrittspartei hat man die Abstimmung gemißbilligt, und Ihre Wähler werden Ihnen das vorhalten, wenn Sie nicht etwa in dritter Lesung den Be schluß ändern; dann würden Sie freilich gute Ausrede haben. Ich erinnere nur an die Volksversammlung hier in Berlin . ( Abg. Nichter: BoIfa versammlung?) Sie beweist, daß 10 000 Berliner mit Ihrem Beschluß nicht einverstanden sind, und die nächsten Wahlen werden zeigen, daß die Fortschritte partei hier in ihren Grundlagen immer mehr und mehr zu wanten anfängt. Oder ist es von ungefähr, daß 20000 Unter­schriften vorliegen und unter dem Komitee Namen stehen, die, mie gesagt, früher zur Fortschrittspartei gehörten? Wollte der Abg. Richter die Sache ins Spaßhafte ziehen, so würde ich Ihre Lachmuskeln noch mehr erregen fönnen, wenn ich Ihnen

Autorität ganz bestimmt versagen. So wenig wie id

tation gegen die Regierung in ähnlichem Fall

billig

Die

bie

bem

so muß ich sagen, es ist ein Verbrechen, in dieser den Reichstag vorzugeben.( Beifall links und in Das Gewiffen, das doch ein flein wenig anschläg beschwichtigen, daß man sagt: es geht nur gegen b das ist wieder eine Verleumdung der Autorität; des Reichstags ist, wenn fie gesprochen bat, in der Reichstag , und da ist es ganz überflüssig so oder Minorität zu sprechen. Ich bin erstaunt Männer, die sich konservativ nennen und behaupte heute fich hier nicht enthalten haben, hier öffentli Deutschland die Beschlüsse, die der deutsche Reid bat, also zu charafterifiren, wie es der Freiherr vo Gülz gethan hat. Ich wiederhole, den Reichstag Gülz gethan hat. Weise anzugreifen, ist ein revolutionäres Beginnen rechts.) Das ist die Seite der Sache, die ich hal will; die fachliche Frage selbst werde ich behandel Beschluß vom 15. Dezember nochmals zur Beratun Jah werde den früheren Beschluß erneuern!( Lebhaft

im Zentrum)

Abg. v. Malzahn( Gilz): Dem Abgeordneten horft erwidere ich, daß ich es nicht begreife, wie er d lutionär erklären könne, die Beschlüsse der Major ein Lied vortrüge, das nach der Melodie Prinz Eugen der Hauses zu fritiftren. Der Abg. Rickert ist verwunde edle Ritter" von einem brer Barteigenoffen verfaßt ist. daß ich so große Empfindlichkeit gezeigt habe. Stimme gerichtet, so daß wir Alle den Einbrud

"

Er

( Redner beginnt zu lesen. Rufe: Singen! Stürmische Heiter- Augen nach dieser Seite des Hauses gerichtet und bie irgend welche Anregung von unserer Seite wiederholt. Ich heiterkeit.) Versuchen Sie also nicht eine Sache zu verkleinern, mußten, der Angriff sei gegen und gerichtet. S

darf Sie weiter versichern, daß ich, als ich der Aufforderung Folge leiftete und in der Versammlung sprach, selbstverständlich in einer Weise, wie ich als Abgeordneter glaubte sprechen zu müffen, in dem Drte faum jemals eine besuchtere und wohl niemals eine Versammlung gefunden habe, in der das Gefühl der Versammlung lebhafter zum Ausdruck gekommen

die wirklich bedeutungsvoll ist. Nehmen Sie vielmehr aus den Kundgebungen die Lehre, daß Sie Ihren Wählern gegen über nicht allmächtig sind, daß diese sich nicht alles gefallen laffen.

thren

übrigens den Vorwurf der Empfindlichkeit mit vo zurückgeb: n. Wenn seine Empfindlichkeit darin t mung auf dem Holzwege gewesen zu sein, so wiib Abg. Windthorst: Ueber die jetzt in Frage stehende freuen. Hat der Abg. Rickert mit dem Wort Verle

Bofition von 150 000 Mart hat der Abg. v. Huene das No­

wäre wie bei dieser Gelegenheit. Ich gewann hier die volle thige vorgetragen. So lange ich nicht überzeugt werde, daß Sache ja erledigt, aber ich kann deswegen nicht mi

Ueberzeugung, daß das tein von Außen in die Wählerschaft hineingetrageres Gefühl war. Man zog uns zu und wir mußten dem Rufe Folge leisten. Meine Herren, wenn Ihnen die Bewegung jept unangenehm ist( Lachen links und im Ben­trum), ich fann Ihnen sagen, es war eine ernsthafte, es war eine begeisterte Volksstimmung( lebbafter Widerspruch links und im Bentrum, sehr richtig! rechts!), die feines fünft­lichen Feuers bedurft hat.( Lebhafter Beifall rechts.)

Abg. Richter: Sie( die Rechte und die National liberalen) find doch an der Bewegung nicht so unschuldig, Noch an demselben Tage, an dem der Beschluß gefaßt wurde, erschien in der Nationalliberalen Korrespondenz", dem offiziösen Drgan der Partei, ein Aufruf an die deutschen Wähler( hört! hört! links), in dem sie aufgefordert wurden, zu dem Beschluß

die zunächst Betheiligten einen angemessenen Beitrag zu den Erforschungskosten geben, werde ich die Steuerzahler, die ich zu vertreten habe, mit neuen Lasten nicht behelligen. Wenn man bei jeder Position im Etat, die einer oder der andere zu bewilligen geneigt ist, gleich sagt: Das ist nur eine fleine Summe", so muß ich erwidern: aus den fleinen Summen fummt sich das Ganze und das Ganze ist zu groß.( Sehr

steht. Das ist leider ungeachtet der Mahnung des Herin

Entschuldigung bitten.

und

aut

Bunad

Abg. v. Benda: Ich werde mich furze Erklärungen beschränken. ich dem Abg. Richter gegenüber Aufruf Nationalliberalen Entstehung nicht der

ber

Direktive

tonstatiren

Rorrefponden Der parlament

richtig! im Sentrum.) Nun hätte ich meinestheils gewünscht, Initiative der Preffe hervorgegangen ist, welche ein Partei und ihrer Führer verdankt, sondern aus ber daß man sich in der Diskussion lediglich auf diese Bofition Fühlung zu suchen und zu haben mit dem Lande 3 beschränkt hätte, welche augenblicklich allein zur Verhandlung gen bin ich der Ueberzeugung und glaube mich darin Präsidenten nicht geschehen. Ich werde dem Beispiele, hier gesprochen find, an der Bedeutung und Wir Ich werde großen Bewegung nichts ändern werden, die fich an

welches gegeben worden ist, nicht folgen.

heute diese Angelegenheit nicht eingehend

frren, daß alle die bösen und

verlegenden

behandeln. Schluß vom 15. Dezember knüpft( Oho! links),

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