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Beilage zum Berliner Volksblatt.

Nr. 24.

Die Beschränkung der Frauenarbeit.

Wir versprachen gestern bei Erwähnung des Proteftes der he Brauenversammlung im Eisfeller auf diesen Gegenstand zu

; aber lei tudjukommen, um verschiedene Mißverhältnisse zu beseitigen, n, ihr jo gaben und noch anrichten.

Eine Beschränkung der Frauenarbeit wird zunächst und ! Kolleg unter allen Umständen erfolgen müssen, wo die Frau in der waarenfa abrit und der Werkstätte fittlich und förperlich gefährdet ist. Bwider So wird die Beschäftigung der Wöchnerinnen kurz vor und te Vorft furz nach dem Wochenbett unter allen denkbaren sozialen Bu­n zu unftänden verhütet werden müssen-

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nicht nur in der heutigen

Brivatwirthschaft, wo die Uebermacht der Unternehmer und die Roth der Arbeiterinnen immer eine so große ist, daß die hilf Lose Mutter alle Rücksichten auf ihre und ihres Kindes Ges sundheit vergessen muß, und nur durch gefeßlichen Ein­einmal einen Bustand, wo die Wöchnerin ruhig zu Hause bleiben tann, weil die Ersparnisse aus ihrem früheren Einkommen ihr über die die Zeit der Krankheit und Schwäche hinweghelfen, und wo fte bleiben will, auch zu Hause weil sie geistig und moralisch boch genug steht, um ihr Wohl und das Wohl ihrer Kinder nicht aufs Spiel zu setzen durch zu frühen Wiederbeginn der Arbeit. Dann tönnte die Sorge für die Gesundheit ganz immer das Gesetz die nöthige Schonung erzwingen müssen. lange diese Vorbedingungen aber nicht vorhanden find, wird Jedenfalls handelt es sich bei der Einschränkung der Arbeit der Wöchnerinnen, bei der Verhinderung des Zusammenarbeitens Begräbn balbnadier Männer und Weiser, wie früher in den englischen

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um Beschränkungen, die unter allen Umständen durchgesezt werden müffen.

-

Nun hat aber der heutige Kampf gegen die Ucbehandnahme der Frauenarbeit noch einen ganz anderen 3wed: man will Auega eine Ueberfüllung des Arbeitsmarktes verhüten, und bers artiges braucht man offenbar nur unter unseren heutigen wider­r. Ueberfinnigen Verhältnissen gesetzlich zu erstreben, spätere Gene rationen werden hoffentlich von dieser Sorge befreit sein. Warum soll man bei einer vernünftigen Organisation der Bollewirthschaft die Frauen von gesundheitlich und fittlich un schädlicher Arbeit zurückhalten, wenn sie dieselbe wünschen? Denten wir, daß bei einem Volle, welches bisher nur die Männerarbeit fannte, plößlich auch alle Frauen sich an der Produktion betheiligen,

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welche andere Folgen fönnte das baben, als daß mehr Güter geschafft werden, und daß daher en Grün die Arbeiter reichlichere Nahrung, reichlichere Kleidung und alle April and Bedarfsartikel reichlicher zur Verfügung haben, vielleicht um af alle tren, wie die Männer.

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die Hälfte reichlicher, wenn die Frauen nur halb soviel produ

Wie ganz anders würden sich aber heute die Verhältnisse geftalten, wenn plöglich die Mehrzahl der weiblichen Bersonen fich an der Produktion betheiligen wollte. Lebt die Arbeiter familie heute reichlicher, weil auch Frau und Kind zur Arbeit berangezogen find, also viel mehr Arbeit aus der Familie her ausgepreßt wird, als früher, wo nur der Mann zur Werkstätte ging? Gewiß nicht, und eine weitere Bunahme der arbeiten­den Weiber würde nur die Konkurrenz um Lohn und Stellung unendlich verschärfen und so den Lohn maßlos herabdrücken. Die Gründe liegen auf der Hand. Weil der Abfat an Gütern heutzutage fast tonstant bleibt( weil das Einkommen der Arbeiterfamilie nicht über den nothdürftigen Lebensunterbalt fich erheben kann, der Konsum der weitaus größten Maffe des Bolles also nicht wächst), so brauchen die Die Unternehmer auch nur eine bestimmte Bahl von Arbeitern, bie sie nicht beliebig vermehren können. Wollten sie mehr Ar­beiter einstellen, so würden fte nur die Ueberproduktion ver­mehren, da ihnen, so lange das eherne Lohngefeß herrscht, der Absatz fehlt. Der Bedarf an Arbeitern bleibt sich also gleich, gebt oft fogar zurüd, und das Angebot überschreitet diesen Bedarf heute schon ganz gewaltig. Das beweisen die unzäh­ligen Vagabonden und Arbeitslosen. Und wenn unter folchen Umständen auch noch ein großer Theil der weiblichen Personen herbeiströmen und

Vor der Gemeinderathssihung.

( Aus dem Amsterdammer".)

Bieb' deinen guten Anzug an, Karlchen!" sagte ich ,,, und fege deine Müße auf! Wir gehen aus." be, Papa! Gehen wir Waffeln effen?" fragte der Junge Es war Frühjahrsmarkt und die Frage meines Sohnes daher nicht ganz ungerechtfertigt; aber dennoch ärgerte ich unfrer Beit immer zunächst an Effen und Trinken denken. Wir gehen der Sigung des Gemeinderaths beiwohnen, Karlchen!"

5573 66 mich, weil ich auf's neue bewiesen sah, wie die jungen Leute

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D" Sprach Karlchen, dann effen wir keine Waffeln, dann hören wir Suppe!"

Wie meinst du das, Karl?" fragte ich sehr ernst. Nun, Papa, heute Abend wird doch über die Frage wegen Austheilung warmer Speisen in den Schulen de battirt!"

Ich sah Karlchen einmal scharf an, denn ich vermuthete, daß der Junge wieder seiner unseligen Spottfucht die Bügel fchießen laffe. Er blieb aber höchst ensthaft und ich sagte daher nichts, aus Besorgniß, allerlei Dinge hören zu müssen, die ich für ungeziemend halten müßte.

Wir begaben uns nach dem Rathhaus, erfliegen eine Treppe, traten ein und befanden uns alsbald in einem Raume, der als Wartefaal" bezeichnet war.

"

Ein Wartefaal," meinte Karlchen, ist ein Ding, welches man an Eisenbahnen findet und das auch wohl bei Dampf booten und Dmnibussen verwendet wird, aber.

"

Halte deinen Mund, Junge!" fuhr ich ihn an; stehst först?"

Donnerstag, den 29 Januar 1885.

II. Jahrgang.

Arbeit suchen, das Arbeitsangebot also noch stattgefunden hat, wurde über die Verhängung des Belage weiter vermehren würde, welch ein marungszustandes über Frankfurt a. M. berathen. Wie verlautet, loser Druck würde auf den Lohn ausgeübt werden, und wie würden unter der Maßlosig keit dieses Drudes nicht nur die Männer, fondern schließlich auch die Frauen leiden!

-

Die Vermehrung der Weiberarbeit ist heute nicht eine Vermehrung des Einkommens der Arbeiterfamilie, wie fte es unter den oben gekennzeichneten, vernünftigen Zuständen sein würde, sondern lediglich eine Vermehrung der industriellen Reservearmee, auf die der Kapitalist feder Beit zurückgreifen fann, wenn seine bisher beschäftigten Arbeiter ja einmal nicht ausreichen und daher höheren Lohn verlangen tönnten; fite ist Daber nur eine Vermehrung des Lohndruces. Beschränkung der Frauenarbeit ist aber heute, ebenso wie Beschränkung der Arbeitszeit überhaupt, Beschrärtung der Reservearmce, bes Arbeitsangebotes- und damit Aufbesserung des Lohnes.

Fürst Bismard wie Frau Schad scheinen folgendermaßen zu urtheilen: da ein Arbeiter oder eine Arbeiterin in 12 Stun den oft nicht genug zum Leben verdient, so bedeutet eine Ein­schränkung der Arbeitszeit auf 10 Stunden geradezu eine fyftematische Aushungerung. Das Gegegentheil ist richtig. Weil jest zwölf und viel mehr Stunden gearbeitet werden darf, braucht die Industrie weniger Arbeiter, als wenn 10 Stunden das Maximum ist. Da sich in beiden Fällen gleich viel Arbeiter anbieten, so ist im ersten Fall( bei 12 Stunden) die Konkurrenz unter den Arbeitern viel schärfer, die Furcht stellenlos zu bleiben, viel größer, und dadurch wird der Lohn tiefer herabgedrückt als im legten Fall. Aehnlich ist es mit der Frauenarbeit. Beschränken wir diese, so bessern wir den Lohn; verhindern wir wenigstens eine Zunahme der Frauenarbeit, so verhindern wir eine Abnahme des Einkommens Der Arbeiterfamilie.

Bielleicht könnte man fragen: warum geht man nicht gleichmäßig gegen die Arbeit von Mann und Frau vor; wa­ium sucht man das Arbeitsangebot lediglich auf Kosten der Frauen ru beschränken? Einmal ist das nicht richtig, weil man durch den Maximal Arbeitstag auch die Arbeit der Männer beschränken will. Und dann, wenn man einmal hier vorzugehen beabsichtigt, so ist es offenbar geboten, fich an die vorliegenden Bustände zu halten. Der Mann ist bereits auf die produktive Arbeit angewiesen, die Frau ist noch über­wiegend in ihrer Häuslichkeit und mit ihren häuslichen Ar beiten beschäftigt. Man ihut ihr also das geringste Unrecht, wenn man ihr vorwiegend die Ausnutzung ihrer Kraft zu in­dustrieller Arbeit erschwert. Die verheirathete Frau, die Un­erwachsene, die noch im Hause ihrer Eltern lebt, hat auch gar teinen Nachtheil davon, da, wie gesagt, das Familieneinkommen fich eher bessern als verschlechtern wird, obwohl es nur vom Manne herrührt. Benachtheiligt fönnten nur werden die un­verheiratheten und doch selbstständigen Weiber, die also nicht mehr bei ihren Eltern leben und andererseits feinen Mann und Ernährer gefunden haben. Aber deren Bahl würde sicher abnehmen, wenn die Männer erst wieder ein anständiges Ein­tommen haben und heirathen können,

was fe heute in der Mehrzahl der Fälle ja nur deshalb unterlassen, weil fte nicht wissen, wie fie eine Familie ernähren sollen.

Dazu kommt, daß männliche Arbeiter heute aweifellos für den Lohnkampf eine viel größere Widerstandstraft befizen, also viel eher als die Frauen im Stande find, die erreichbare Lohnhöhe zu erreichen.

-

Wir resumiren also kurz. Es wird Niemand leugnen, daß Die Fauenarbeit unbedingt soweit eingeschränkt werden muß, als es Gesundheit und Sütlichkeit erfordern. Schon aus diesem Grund wird man hier weiter gehen müssen, als bei der Männer arbeit. Ueber diese stets maßgebende Grenze geht die heutige Bewegung aber noch hinaus, und fie muß es unter den heutigen Verhältnissen thun, nicht gegen das Interesse der Arbeiter, sondern gerade im eigenen Intereffe der Arbeiter: um die Konkurrenz auf dem Arbeitsmarkt zu beschränken.

-

Politische Webersicht.

Zum Frankfurter Belagerungszustand. Jm Minister­rath, der gestern im Minifterzimmer des Abgeordnetenhauses

Wände eine Bank stand, auf der eine Kleine Anzahl Leute Platz genommen hatte.

-

"

Wir warten auch schon eine ganze Beit", fuhr der Spre­cher von soeben fort; Sie werden noch länger Geduld haben müffen, alter Herr; wenn die weisen Väter unserer Stadt mit einander am Diskutiren find, dann zieht der Stoff fich gewöhn lich lang. Ein halb Stündchen werden Sie wohl noch warten müssen." Ich fand diese Rede höchst unehrerbietig, antwortete aber nicht darauf, og nur meine Augenbrauen zusammen und feste mich auf die Bank.

Das sind Herren mit Berrüden auf, Papa!" sagte Karlchen.

Was sagst du da?"

Ich meine die Herren auf den Bildern dort," fuhr mein Sohn fort, während er in die Höhe, auf die Wand deutete, wo ein paar alte Gemälde hingen.

"

Damals trugen fie Perrücken," brummte der Sprecher von vorhin, aber man durfte es wahrhaftig teine Perrücken­geit" nennen. Jest tragen fie feine Böpfe mehr, aber

wir

.

"

Ich hielt Karlchen die Ohren zu, denn ich wollte nicht, daß er die Beschimpfung höre, die vermuthlich folgen sollte. wir figen bis über die Ohren in der Zopfzeit! Es ist ein Standal, wie die Bürgerschaft behandelt wird, es ift Mein Herr!" sprach ich ruhig und würdevoll, behalten Sie Ihre Bemerkungen doch gefälligst für sich; ich finde es vollkommen überflüssig, daß dieser unschuldige Junge( ich meinte damit Karlchen) satirische Anspielungen machen hört, die für seine Ohren am wenigften geeignet sind."

S05 37 49 Du nicht, daß du die Herren dort durch solche Bemerkungen gann nun meine Umgebung einmal in Augenschein zu

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Es faßen nämlich eine Anzahl Herren an einem langen Tisch, welche mit Schreibereien beschäftigt zu sein schienen.

9 5801 ch nahm ehrfurchtsvoll meinen Hut ab und ging, von Karl­5501 70 en gefolgt, leise nach einer Thür, auf der in fetten Lettern

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au lesen ftand: Bugang zu dem Gemeinderath."

Ich trachtete die Thür zu öffnen, aber fie war feft ver­

mit der Frage: st vielleicht kein Gemeinderath, meine Herren?"

Der Mann lachte gezwungen, fchwieg aber, und ich be­nehmen.

( 300) 50 fchloffen, und darum wendete ich mich an einen der Schreiber Play vorhanden sei. Ferner erblickte ich einige Tintenfässer,

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Die Herren waren aber so elfrig beim Krizeln, daß ſte Teine Beit hatten, mir zu antworten.

Es wird Kommissionssigung gehalten," hörte ich hinter miz fagen. Ich sah mich um und bemerkte erst jest, daß an einer der

Der Tisch, welcher den schreibenden Herren zum Bulte biente, erinnert mich lebhaft an die Schulbänke, auf denen ich seiner Zeit gearbeitet hatte, und dies besonders, weil die Sigbänke baran festgemacht waren; auf den Tisch waren mit schwarzer Farbe die Bahlen 1 bis 10 gemalt, was mich auf bie Vermuthung brachte, daß an demselben für zehn Arbeiter ein Töpfchen mit Klebgummi, einen Spiegel, awei Fenster ohne Vorhang..." Und der Vorhang, fagt' fie, An dem Fenster, fagt' fie, Ist schon längst, fagt'.. fummte Karlchen in diesem Augenblick vor fich bin. Balte deinen Mund, Junge!"

"

wurde dieselbe vom Miniftervizepräsidenten, Hrn. v. Buttkamer, befürwortet, während der Regierungspräftdent von Wiesbaden, in deffen Bezirk Frankfurt a. M. liegt, in entschiedener Weise abrieth. Darauf wurde beschlossen, den Belagerungszustand über Frankfurt nicht zu verhängen.

In Argentinien ist in Folge der neuerlichen Finanzmaß­regeln eine rifts ausgebrochen, welche zu ernsten Verwide­lungen führen dürfte. Die Lage droht gefährlich zu werden. Unruhen werden von allen Seiten gemeldet. Die Regierung wird deshalb wahrscheinlich gezwungen sein, über Buenos Ayres und Umgegend den Belagerungszustand zu erklären. In Pultawa( Rußland) feuerten am 18. b. zwei Indis vibuen, Namens Pischelingen und Leonom, auf den Polizeichef Kollert, aber ohne ihn zu treffen. Die Attentäter wurden ver haftet. Es soll keinem 3weifel unterliegen, daß der Mordver­fuch ein Racheakt der Nihilisten war.

Aus Hongkong with telegraphirt, daß dem französischen Panzerschiffe Triomphante", welches zur Ausbesserung dort eingelaufen war, die Erlaubniß hierzu auf Befehl der eng­ lischen Regierung von den Behörden versagt wurde, um jede Verlegung der Neutralität zu vermeiden. Damit find also Frankreich und China, obwohl zwischen ihnen der offizielle Krieg heute noch nicht erklärt ist, seitens Englands thatsächlich als zwet mit einander im offenen Kriege befindliche Mächte anerkannt worden und beiden bleiben die englischen Stationen in den oftastatischen Gewässern in Bukunft verfchloffen, was den Franzosen wahrscheinlich zu größerem Nachtheile gereichen wird als den Chinesen. Ohne Einwirkung ist das entschie dene Vorgehen Englands in Paris nicht geblieben, denn ein Brivattelegramm meldet von dort: Ferry soll beabsichtigen, China förmlich den Krieg zu erklären, doch sei die Mehrheit des Kabinets dagegen. Der geftrige Ministerrath beschäftigte fich mit dieser Frage."

-

Kairo. General Wolseley telegraphirt, daß Metamneh genommen ist. Oberst Stewart ist schwer verwundet. Wilson hat fich an Bord eines Dampfers nach Khartum begeben. Desterreich Ungarn.

Das Abgeordnetenhaus hat einen besonderen Ausschuß für das Sozialistengefeß gewählt und die Vorlage wegen der Nordbahn an den Eisenbahnausschuß verwiesen. Bei der Bes antwortung einer in Betreff des Warnsdorfer Hochverraths­projeffes gestellten Interpellation wies der Justisminister die Anschuldigung, daß die fragliche Strafuntersuchung in ten­benziöser Weise eingeleitet worden sei, im Interesse und zur Wahrung des Ansehens und der Unabhängigkeit des Richter ftandes entschieden zurück. Er bezeichnete die Behauptung, daß in Folge der Aussagen der Angeschuldigten die Noth­wendigkeit weiterer Erhebungen fortgefallen wäre, als irrig und alle Behauptungen über die schlechte Behandlung der Ver hafteten während der Untersuchungshaft als vollkommen falsch. derselben in Bezug auf Kost und Lektüre erfüllt worden, und Es seien alle mit der Hausordnung zu vereinbarenden Wünsche fie selbst( die Verhafteten) hätten auch keinerlei Beschwerden vorgebracht. Der Minister versicherte, daß die Regierung auf Die ganze Angelegenheit teinen Einfluß geübt habe; ste sei nur insofern in Thätigkeit getreten, als fte nach der über die Ein­leitung der Voruntersuchung genommenen Kenntniß Aller­höchsten Orts die Einstellung der Untersuchung beantragt habe. Der Antrag des Abg. Schönerer, über die Antwort des Ministers zu debattiren, wurde mit 141 gegen 101 Stimme ab gelehnt.

Frankreich.

Deputirtentammer. Präsident Briffon eröffnete die gestrige Sigung mit einer Ansprache, in welcher er die Kammer zu dem Resultate der Senatswahlen vom 25. d. beglückwünschte und fie gleichzeitig ersuchte, ihre Arbeiten zu beschleunigen. Baudry d'Affon wünscht die Regierung über den jüngsten Miß­erfolg der französischen Truppen und über die Operationen in Tontin zu interpelliren. Der Ministerpräsident Ferry erklärte, Die franzöfifchen Truppen in Tonkin hätten feinen Mißerfolg zu verzeichnen, er ersuche die Kammer, die Interpellation über Die Operationen in Tontin auf einen Monat zu vertagen. Die Kammer stimmt dem bei. Die Deputirtenkammer begann im Fortgange der Sigung die Berathung des außerordentlichen

Ja, Papa!"

-

Ich sezte meine Betrachtung fort. Ueber der Thüre war ein großes Platat festgenagelt, worauf zu lesen stand: Es ist verboten, hier zu rauchen, weshalb es mich sehr wunderte, zu feben, daß die sechs herren an dem Schreibtisch ununters brochen pafften, wobei fie von allerlet Sorten Pfeifen Ge­brauch machten. Der Ofen..." Und der Dfen, fagt ste..." fang Karlchen wieder. Schweige Kat!!"

Ja, Papa!"

Ein Gasornament mit zwei Brennern verbreitete ein an genehmes Licht in dem Haum. Im Hintergrund des Zimmers gewahrte ich eine Art Gitterthüre, hinter welcher ich ab und zu Gestalten geisterhaft vorüberhuschen sah, was einen geheim­nißvollen Eindruck auf mich machte.

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Was treiben fie denn nun eigentlich, Papa?"

Wen meinst du mit fie', Karlchen?"

Die neununddreißig Herren vom Rath. Papa!"

Sie schöpfen den Schaum von der Suppe!" sagte der brummige Herr neben uns, der es darauf abgesehen zu haben schien, mich zu ärgern.

Wie geht es denn da mit den Fettäugelchen?" fragte Karlhen. Der Teufel nebenan lachte vor Vergnügen. Ich feste Karl nun so, daß er mit dem Mann nicht mehr in Berührung Tommen fonnte, und sah mich weiter um.

-

Es schlug draußen 9 Uhr und die fleißigen Herren am Schreibtisch begannen Anstalten zum Nachbaufegeben zu machen; da entstand unter ihnen noch eine sprachwissenschaft­liche Debatte:

,, Auf das M folgt sein R," rief einer von ihnen; das fann unmöglich geben; wenn es noch ein J wäre!"

Hier ist es schon!" rief ein andrer, und hier ist fünf­undstebzig und da sechsundfiebzig; so geht es wohl."

Natürlich begriff ich nichts von diesem Diskurs, der mich indeffen doch angenehm berührte, weil er mir die Ueberzeugung schenkte, daß die Intereffen der Gemeinde auf dem Rathhause mit Sorgfalt und Eifer beherzigt werden.

Die sechs Herren verschwanden, nachdem sie den auf der Bank Harrenden guten Abend gewünscht hatten, und ich ton­ftatirte, daß es ein Viertel über 9 Uhr war.

Ist es nicht zum Tollwerden?" rief auf einmal der Mes phisto neben uns aus. Um halb acht Uhr, hieß es, soll die Rathsfizung anfangen, und nun warte ich schon zwei Stunden lang für nichts!"

Aber, mein Herr!" replisirte ich, die Beitungen haben