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der Krankheiten durch die Schulen, angeordnete Reinigang der Schulräume der höheren Lehranstalten und Gemeindeschulen, wurden ohne Diskussion genehmigt. Für lettere stellte die Bersammlung 26,250 M. noch nachträglich in den Stadthaus­halts- Etat pro 1. April 1885/86. Auch überwies fte die fernere Vorlage über den Ankauf eines Grundstücks an der Demminerstraße zu Gemeindeschulzweden einem Ausschußfe. Bu dem Antrage der Stadtv. Dr. Hermes und Gen., den Reichs­tag zu ersuchen, die Erhöhung der Getreidezölle abzulehnen, war vom Stadtv. Bellermann und Gen. der Antrag eingegangen, Aur Tagesordnung" überzugeben; auch Stadto. Spinola mit 32 Unterzeichnern beantragte ebenfalls Uebergang zur Tagesordnung und Stadto. Reich now glaubte, da der Reichstag   über diese Angelegenheit schon Be­schluß gefaßt hat, auch Uebergang zur Tagesordnung be­antragen zu müssen. Zuerst sprach Stadto. Dr. Hermes zur e Englände Begründung seines Antrages und meinte, man müsse, umſo­mehr da schon kleinere Städte mit gutem Beispiel voranges außerorden gangen feien, gleichfalls Protest gegen die gehandhabte Wirth Jeranstürme fchaftspolitik erheben, und um jeder Mißdeutung zu entgehen, Denn da Truppen offen hat ges derfelbe utet: 3 ( Weige gelangen

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Zur Zeit der Ledermeffe in Leipzig   machen diese Gauner thr Hauptgeschäft. Bei der Vifitation der Kleider des im Opern hause festgenommenen Friedmann, fand man bei ihm noch ein Billet des Schauspielhauses von demselben Abend; wahrschein lich wollte er nach der Ausführung des Taschendiebstahls im Opernhause fich nach dem Schauspielhause begeben, um da weitere Taschendiebstähle auszuführen.

a. Der fünfzigjährige Handelsmann Guttmann aus Marienpol in Rußland   traf am 17. d. M. von Amerika   über Bremen   kommend auf der Durchreise nach der Heimath mit dem Abendzuge auf dem Schlesischen Bahnhof   hier ein und fuhr in einer Droschte mit seinen Sachen nach einem in der Nähe des Bahnhofes belegenen Gasthof. Er hielt sich auch noch am nächsten Tage hier auf, um einen billigeren Zug nach Rusland   zu benußen, entfernte sich am folgenden Morgen aus dem Gasthof, seine Sachen daselbst zurücklaffend, um sich Berlin  anzusehen, und irct nun seit diesem Tage( 18. d. M.) umher, ohne den Gasthof, in welchem er logirte, wiederfinden zu kön nen. Er hat nun die Hilfe der Kriminalpolizei in Anspruch genommen, welche ihm zur Auffindung des Gasthofes und zur Wiedererlangung seiner Sachen, bestehend hauptsächlich aus seiner Garderobe, zu verhelfen. Hoffentlich führt die Veröffent lichung dieser Beilen zur Ermittelung des Gifthofes.

entsprechend in überraschendster Weise dekorirt. Die fünf durch die Vergrößerung gewonnenen neuen Wandflächen zeigten, von bewährter Künstlerhand entworfen, das Leben und Treiben auf dem Bock charakteristrende Bilder. Das Hauptorchester ist von der einen Schmalseite an der es sich bisher befand nach der rechten Breitſeite disiozirt worden und gewährt auch hier wieder einer auf 50 Mann verstärkten Regiments- Kapelle be­quemen Aufenthalt. In die sonstigen dekorativen Arrangements, bie zum Theil für die Bocksaison erhalten bleiben sollen, theilten fich Herr Hoftapezierer Fischer und der durch seine großartigen Blumenarrangements am Denkmal Friedrich des Großen bei Gelegenheit des 80 jährigen Geburtstags des Kaisers und ähnlichen Gelegenheiten bekannte Kunstgärtner D. Bowligti, von denen namentlich der letztere das ungetheil­tefte Lob verdient. Auch der sogenannte alte Bockiaal, in welchem diesesmal der feierliche Anstich stattfand, zeigte eine wesentlich veränderte Poyftognomie. All' die alten, nicht un­wesentlich zur Anregung des Humors beigetragen habende Voltsbilder find von den Wänden verschwunden, um einer neuen, von dem fürstlichen Hof- Dekorationsmaler Gustav Hoff­ mann   entworfenen Bilder Serie, zu denen natürlich Neudeutsch­land in Westafrika   die denkbarsten Motive zu liefern hatte, Platz zu machen. Wie nicht anders zu erwarten, hat Hoffmann wieder mit bekannter Meisterschaft gearbeitet, und für seine Bilder noch dadurch besonderes Interesse erregt, daß dieselben speziell für elektrische Lichtreflere berechnet sind. Bei dem Eingangs erwähnten Festbankett, dem Repräsentanten der ersten Berliner   Gesellschaftstreise beiwohnten, brachte Herr Kaufmann Luther im Namen des durch Heiserkeit am Sprechen behinder­ten Direktor Hänel den Kaisertoaft und Herr Hoflieferant Hefter das Hoch auf den Kronprinzen aus, der den Dekonom der Brauerei, Herrn Harms, erst fürzlich zum Hoflieferanten ernannt hatte. Der fich in oft beschriebener Weise sehr feier lich abspielende Anstich des ersten Bocktraffes fand erst nach Mitternacht   statt, und bestätigte die Behauptung der Direktion noch etwas füffiger" und gehaltvoller zu sein scheint, wie im vorigen Jahre. Der Ausschank des Bockes für das Bublikum beginnt, wie schon mitgetheilt, am Sonnabend früh.

müsse gegen diese Frage geklagt werden und selbst wenn es nur eine moralische Stärkung für Diejenigen sein sollte, welche Den Muth haben, öffentlich ihre Meinung auszusprechen und in die Bresche zu treten, welche von den Gegnern geschlagen ift. Die Anträge auf Uebergang zur Tagesordnung dienen nur zur Deckung für alle Diejenigen, welche in der Frage nicht öffentlich Farbe bekennen wollen.( Der Ausdruck des Stadtv. Dr. Hermes die Anträge Spinola und Bellermann dienen nur zur Deckung, um nicht ehrlich Farbe zu bekennen wurde vom Vorsteher als ungehörig" erklärt. Der Ge schäftsordnung gemäß, sprach der Stadtv. Dr. Bellermann für die Tagesordnung. Schon bei Berathung des Antrages Singer über die Vermehrung der Reichstagsabgeordneten habe er feine Meinung ausgesprochen und so glaubte er auch, daß die Versammlung nicht kompetent set, über diese Angelegenheit zu berathen, und um nicht noch einmal seine Ansicht zu be gründen, so beschränkte Reoner fich nur darauf, die Einigungs­punkte zu finden, welche einige Stadtverordneten, die aber nicht seiner politischen Meinung find, haben. Eine Berathung über Diese Erhöhung der Getreidezölle würde absolut nichts Neues hervorbringen, und ferner sei es doch sicher, daß sich der Reichs­ tag  , nachdem zwei Drittel der Abgeordneten für die Erhöhung geftimmt, nicht durch eine Petition der Stadtverordneten Ver fammlung bestimmen lasse. Gegen die Tagesordnung sprach Stadto. Büchte mann, welcher sich in allen Punkten gegen die Ausführungen des Stadto. Bellermann wandte. Nachdem Stadtv. Spinola und Reich now in einer persönlichen Bemerkung gegen den Angriff des Stadtv. Dermes entschieden Proteft erhoben hatten und von Stadto. Dr. Kürten noch ein Antrag eingegangen, der dahin geht, sich mit der Betition einverstanden zu erklären, mit Rüd­ficht auf den im Reichstag gefaßten Beschluß aber über diese Frage zur Tagesordnung überzugehen, wurden die Anträge Bellermann und Svinola mit 31 gegen 71 Stimmen abgelehnt. Nunmehr sprach Stadiv. Spinola für die motivirte Tagesordnung und hielt die Versammlung nicht für kompetent. Die Petition würde im Reichstage teinen Einfluß ausüben und würde die Versammlung nut lächerlich machen.( Buruf: Sehr babr!) Dagegen glaubte Stadtv. Gördi, daß die Kompetenz in dieser Frage der Versammlung nicht abgestritten werden lönne und stellte sich auf den Standpunkt des Stadtv. Hermes.

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politische Frage, welche nicht in der Versammlung erörtert werden darf, wurde aber von den Stadtov. Singer und Lowe   widersprochen. Nachdem noch Stadto. Dopp gleich­

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falls erklärte, daß die Versammlung fich durch Annahme der Betition lächerlich machen würde, wurde der Schluß der Debatte fgenommen, und erklärte fich die Versammlung in nament licher Abstimmung mit 58 gegen 35 Stimmen für die Reso­lution, ging aber mit Rücksicht auf den im Reichstage gefaßten

Stadtov. Löwe und Singer fonstatirten sodann, daß sich viele Stadtverordneten der Abstimmung über den Antrag Kürten   enthalten haben, um nachher für die Resolution zu Hierauf wurde die Situng gegen 9 Uhr ge­

mmen.

stoffen.

Lokales.

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a. Der ungarische Taschendieb Samuel Friedmann wurde vor einigen Tagen Abends in der Garderobe des bieftgen Opernhauses von dem diensthabenden Kriminalschußmann dabei ergriffen, als er im Begriff war einem Herrn Uhr und Kette zu entwenden. F. gehört zu denjenigen zahlreichen ungarischen Taschendieben, welche Deutschland   nur in der Abficht bereisen, um in den ersten Theatern und sonstigen feinen Vergnügungs­lofalen, in der Reichsbank und den sehr frequentirten Private banten, sowie in Eisenbahnkoupee's und bei handelsmessen Brieftaschen und Uhren zu stehlen. Die Abfaffung eines dieser Diebe, namentlich in den Theatern und feineren Etablissements erfordert eine hohe Gewandtheit der Polizeibeamten, da fte gewöhnlich die vornehmen Bläge einnehmen und in ihrem Auftreten den feinen Mann zu jeigen wiffen. Diese aus Budapest   kommenden Taschendiebe sind meist gut fituirt und zum Theil Befizer großer in Beft betriebener Geschäfte und auch eigener Häuser. In ihrer Heimath betreiben fie felten ihr Diebesgewerbe.( Vielmehr kommen nach Ungarn   mit Vorliebe russische und polnische Taschendiebe, welche da von Ort zu Drt reisen und mit derselben Geschicklichkeit daselbst Taschendieb stähle ausführen, wie ihre ungarischen Diebesgenossen dies in den größeren Städten Deutschlands   machen). Die ungarischen Polizeibehörden sind daher meistens nicht in der Lage, gegen diese im Auslande arbeitenden ungarischen Diebe einzuschreiten und sie unschädlich zu machen. Die Polizeidirektion zu Best hat aber während der lezten Jahre fich angelegen sein laffen, die Persönlichkeiten der internationalen" Taschendiebe aus Ungarn   festzustellen, und es sind jeßt von dieser Behörde der hiesigen Striminalpolizei einige 30 Photographien berartiger Taschendiebe zugegangen. Wie gefährlich diese Diebe den Besuchern feinerer Etablissements werden, ergiebt fich eklatant daraus, daß

im Winter 1883/84 einer derfelben die Summe von ca. 10 000 m. Durch Diebstähle in h eftgen Theater- und Vergnügungslokalen zusammengebracht hat. Ein Theil dieser Diebesgesellschaft pflegt namentlich zur Meßzeit in den Eisenbahnzügen, welche von den Meßstädten abgehen, resp. in dieselben einlaufen, in folgender Weise zu stehlen: Eine zu diesem Zweck engagirte Frauensperson, ihrem Aeußern nach zur besseren Gesellschaft gehörig. lassen fte in ein theilweise bereits besettes Roupee II. Klaffe einsteigen, welche Schachteln, Paquete und sonstige verschiedene Handgepäckstücke in die über den Köpfen der Baffagiere an den Koupee- Wänden beftigten Nege legen muß. Während das Frauenzimmer damit beschäftigt ist, steigen ihre - meistens operiren 2-3 Diebe zusammen- gleich­falls in das Koupee, woselbst ste sofort ausrufen: ,, Wir fahren ia I. Klasse." Nunmehr greift die Frauensperson und ihre Ge­noffen nach den Gepäckstücken im Nez, und während die an­deren im Koupee befindlichen Passagiere unwillkürlich in die Höhe nach ihrem Handgepäck sehen um unliebsamen Ver wechselungen zu verhüten, verübt einer der Bande, defsen Be wegungen von den Anderen gedeckt werden, die Taschendieb­stähle, worauf die ganze Bande vom Bahnhof verschwindet.

Die 47. Bock- Bier Saison ist gestern Abend resp. in der bergangenen Nacht in den für dieses Jahr wieder glänzend tenovirten und theilweise vergrößerten Sälen des Bod- Brauerei Etablissements auf dem Tempelhofer Berg durch den ersten Genoffen feierlichen Bockanstich offiziell inaugurirt worden. Die Direts tion der Berliner   Bockbrauerei, verkörpert durch ihren ebenso unermüdlichen wie genialen Direktor Baul Hänel, hatte auch in diesem Jahre die großartigsten Anstrengungen zu einem würdigen Empfang der ca. 500 Ehrengäste gemacht. Der von von der Firma Dverbeck und Lüdide um beinahe/ seiner bis­herigen Ausdehnung vergrößerte neue Saal, war für das dem Bocanstich stets vorangehende Festbankett reservirt, und dem­Freude, kam hereingestürmt und fiel dem Arzt förmlich um

den Hals.

produkte fremder Völker trägt daher ungemein viel zum Ver­ständniß ihres ganzen Wesens bei. Das Volksleben ist in­Der Alte mit dem verwetterten Gesicht hätte fast dessen ein so vielseitiges, es segt sich aus so unzählig ver­Thränen der Freude vergossen. Seine Stimme flang be. schiedenen Momenten zusammen, daß es entschieden nicht

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wegt, als er Frizz die Hand schüttelte und sagte: Du bist ein Segen für das Haus, mein Junge!" Bathe," fagte Frig, beschäme mich nicht; Du weißt ja, baß ich bas Wenigste für den Grafen gethan habe." Deine Anwesenheit allein thut es schon; ich bleibe babei"

Habicht   begrüßte jetzt erst die beiden anderen Herren und als er D'Brian erblickte, fiel ihm dessen bleiches Aus­

feben auf.

" Es kommt mir fast vor," sagte er, als ob mein

Bathe einen zweiten Patienten zu behandeln haben wird; Sie sehen blaß aus, Herr Baronet."

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mit Den vornehmeren Werken fremder Dichter zu beschäftigen, sondern das warm pulfirende Leben und Treiben des Volkes offenbart fich am flarsten und deutlichsten in denjenigen Erzeugnissen der Dichtkunst, deren Stoffe der Wirklichkeit, so wie ste ist oder sein soll, entnommen find. Aus diesem Grunde ist es immer intereffant, fremde Boesten kennen zu lernen, es wird uns das

a Der Arbeiter" Machunat, welcher im Januar cr. vom Schwurgericht des Landgerichts II. wegen Mordes zum Tode verurtheilt worden, hatte gegen dieses Urtheil die Revision eingelegt; dieses Rechtsmittel ist jesoch vom Reichsgericht gestern verworfen worden und das Todesurtheil hat die Rechts­fraft erlangt.

N. Von der Eisenbahn überfahren. Ein sehr schwerer Unfall, der höchst wahrscheinlicher Weise bereits den Tod des Betroffenen zur Folge gehabt haben dürfte, ereignete fich vor­gestern Abend 7 Uhr auf dem Außentheile des hiesigen Anhalter Bahnhofs. Um die angegebene Beit wurde der auf dem An­balter Bahnhof beschäftigte Schirrmeister Kaiser von anderen Streckenbeamten auf dem über das Schöneberger Ufer führende Viadukt in bewußtlosem Zustande zwischen den Geleisen liegend gefunden. Die genauere Besichtigung ergab, daß beide Dber­schenkel zermalmt waren. Bewußtlos mit nur noch ganz schwachen Lebenszeichen wurde der pp. Kaiser aufgehoben und zunächst nach dem Elisabeth- Krantenhause geschafft. Allem An scheine nach hat R. turz nach 6 Uhr an der fraglichen Stelle das Geleise überschreiten wollen, ist dabei aber von dem um dieselbe Zeit nach Lichterfelde   abgebenden Buge erfaßt und überfahren worden. Der Bustand des Verunglückten, der eine Frau und 6 Kinder hinterläßt, solle nach einer heute früh er­theilten Auskunft ein vollständig hoffnungsloser sein.

N. Selbstmord durch Erhängen. Ein unglückliches Liebesverhältniß scheint abermals die Veranlassung gewesen zu fein zu einem gestern Nachmittag 5 Uhr auf dem Grundstück Schmidtstr. 34 ausgeführten Selbstmord. Um die angegebene Beit fanden Hausbewohner durch zufälliges Betreten eines Ab­ortes, die 20jährige, nebenbei bemerkt sehr hübsche Tochter einer dort wohnenden Wittwe Hahn an dem Aborte erhängt vor. Obwohl der noch warme Körper sofort losgeschnitten und Be­lebungsversuche angestellt wurden, so hatten dieselben doch kein Resultat. Auf Veranlassung der sofort benachrichtigten Reviers polizei, mußte die Leiche daber nach dem Obduktionshause ge­schafft werden Die Selbstmörderin, die schon seit einiger Beit ein auffallend stilles Wesen zur Schau trug, soll einem Eins gangs erwähnten Gerüchte zufolge die unselige That in Folge eines unglüdlichen Liebesverhältniffes vollbracht haben. Die Be erdigung der Selbstmörderin soll Sonnabend Nachmittag auf bem Louisen- Kirchhof erfolgen.

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Polizei Bericht. Am 19. d. M. Vormittags stürzte der im Lustgarten Nc. 1 im Dienst stehende Diener Engelbrecht aus einem Fenster der 4. Etage auf den Hof hinab und ver starb auf der Stelle. Die Leiche wurde nach dem Doduktions­hause geschafft. An demselben Tage Nachmittags wurde der 6 Jahre alte Knabe Goege, Höchstestraße 31 bei den Eltern wohnhaft, in der Landweh straße von einem Fuhrwert über­fahren und erlitt dabei Verlegungen am rechten Arm. Um dieselbe Zeit machte ein Mädchen in der Schmiostraße in einem Anfall von Geistes gestörtheit ihrem Leben durch Erhängen ein Ende. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft.

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Bu derselben Zeit und auf dieselb: Weise versuchte ein Mann in der Rosenstraße sich das Leben zu nehmen, wurde jedoch noch rechtzeitig abgeschnitten und hat keinen Schaden genommen. Derselbe mußte jedoch wegen der eingetretenen Geistesgestörtheit nach der Charitee gebracht werden. Am 20. b. M. früh entstand in einer Küche des Hauses Manteuffel straße 84 Feuer, indem die Baltenlage unter der Koch­maschine in Brand gerieth. Die Feuerwehr löschte das Feuer in furzer Zeit.

Gerichts- Zeitung.

y. Eine cause celebre, welche derzeit nicht geringes Auf­sehen erregte, gelangte gestern vor der ersten Straflammer des Landgerichts I.   zur Berhandlung. Auf der Anklagebant batte der Verlagsbuchhändler und Druckereibefizer Christian August  

An dieser Schwäche tranfte auch hauptsächlich der vor­gestern im Residenztheater aufgeführte Schwant, und troß der ausgezeichneten Leistungen des Personals und der Regie fam eine eigentliche Luftigkeit nicht so recht zum Durchbruch. Es lag das hauptsächlich daran, daß die treffenden, kurzen Aeuße rungen, burch welche sich der Franzose bekanntlich auszeichnet, dem Publikum nicht mundgerecht genug gemacht waren. Es soll damit durchaus nicht gesagt sein, daß der Dialog fich ganz besonders durch geistreiche Bointirung auszeichnete- im Gegentheil, derselbe erinnerte vielfach an die landläufigen Pariser Sarkasmen des Journal amusant," troßdem aber fich mehr dem Gefühl des deutschen Publikums angeschmiegt hätte.

durch der Unterschied, der zwischen dem Geschmack einzelner hätte der Text einen ganz andern Eindruck gemacht, wenn er Nationen thatsächlich herrscht, in viel prägnanterer Weise vor Augen geführt, als es durch die gelehrteste Abhandlung ge­fchehen tönnte. Freilich geht gewöhnlich durch eine Uebersetzung Das eigentliche Aroma des Originalwertes verloren, die bei Weitem größte Anzahl unserer Ueberseger versteht es nicht mehr, so in den Geist des Autors einzubringen, fich so in die Em­pfindungsweise deffelben einzuleben, daß die Ueberlegung ein treues Spiegelbild, alle Nuancen des Originals wieder­

" Finden Sie das?" sagte dieser etwas verlegen. " Ich finde es; aber ich wundere mich nicht darüber," antwortete er in etwas bitterem Tone, wenn man die giebt. ganze Nacht spazieren geht, anstatt zu schlafen.

"

Woher wissen Sie das? Woher glauben Sie...?" " Segal hat Ihre Spur gesehen, Herr Baron!"

un ja; Sie wissen ja, daß ich gestern Vormittag einen Spaziergang in der Nähe des Schloffes machte."

( Fortsetzung folgt.)

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dennoch hat kein Volk der Welt so auß­gezeichnete Ueberseßungen aus allen anderen Sprachen gerade die deutsche, allerdings scheint man fich im Allgemeinen in der Jestzeit einer solchen schwierigen, mühevollen Arbeit nicht mehr mit derselben Liebe und Sorgfalt zu unterziehen wie früher, denn die besten, geradezu tlaffischen Uebersetzungen, die in das wirkliche geistige Eigenthum des

übergegangen find, entstammen alle einer

Man tann nun namentlich von den neueren französischen

Was die Handlung des Stückes anbetrifft, so bot dieselbe eigentlich nichts Neues. Troßdem amüftct man sich immer wieder über gewiffe drollige Verwechselungen, und wenn auch bisweilen etwas starte Bumuthungen an die Phantaste des Buschauers gestellt werden, so nimmt man dieselben eben mit in den Kauf.

Einzelne Charakterzeichnungen waren sehr hübsch und wur den von den Darstellern in anerkennenswerther Weise wieder­gegeben. Herr Bansa war sehr gut in der Rolle des mona­fischen Gefängnißdirektors, der ganz aus Eigennug und Drücke­bergerei zusammengesezt ist. Ein kleines Brachtstück einer so­genannten pitanten" Frau lieferte Fräulein Jolanda in der Ophélie. Solche Rollen find ziemlich schwierig durchzu führen, weil immer ein besonderer Taft dazu ge hört, Anstößiges zu vermeiden und dabei doch pi­fant" Wallner als

Habicht unerbittlich, ohne auf die Verlegenheit des Baronets früheren Belt. Rücksicht zu nehmen; die Spuren, welche Segal diesen Stücken, die auf unseren Bühnen zur Aufführung gelangen, trug ein wenig zu start auf, auch fehlte feinem Spiel eine Morgen fah, waren von dieser Nacht."

Berliner   Theater.

in vier Atten, gegeben."

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getrost behaupten, daß in denselben weder ein richtiges Deutsch noch ein richtiges Französisch gesprochen wird. Denn wörtlich aus dem Franzöftschen übertragenes Deutsch ist fein Deutsch  , Der Franzose und das vergessen oder übersehen die meisten Ueberseper- drückt sich ganz anders aus als der Deutsche   und es liegt wohl hauptsächlich an der mangelhaften Verdoll­tung gegenüber ziemlich falt bleibt. Ein franzöfifches Bonmot mirb

Male, Der Vergnügungszug", ein französischer Schwank metschung, daß ein deutsches Publikum der französischen   Dich­

stattet, einige Worte über die Verwendung fremder Theater deutscher Wit, und wenn der prickelnde franzöfifche Uebermuth Bevor wir auf das Stück selbst eingehen, sei es uns ge- durch eine einfachellebersetzung in den meisten Fällen noch lange fein ftücke auf deutschen Bühnen vorauszuschicken.

niffen einer Nation ein gut Stüd ihres Charakters, ihrer Dent Ganz entschieden spiegelt sich in den dramatischen Erzeug- hört dazu eine viel größere geistige Arbeit, eine viel liebes und Anschauungsweise wieder, und die Kenntniß der Geistes- angewendet wird.

dem Deutschen   wirklich zugänglich gemacht werden soll, so ge­vollere Vertiefung in den Gegenstand, als eine solche vielfach

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gewisse Abrundung. Fräulein Vismar spielte sehr reizend, febr naiv aber die junge Dame scheint au wiffen, daß fte schöne Hände bat.

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Jm Uebrigen that man nach jeder Richtung hin seine Schuldigkeit. Die Regie des Herrn Anno ist ja bekannt. An den Vergnügungszug" schloß sich ein reizender Kleiner Einafter, Die Schulreiterin", an. Eine liebenswürdige, humoristische Plauderei, in wenigen Strichen nach dem Leben gezeichnet, ohne besondere Effekthascherei voilà tout.

Es ist gewiß ein ganz eigenartiger Kontrast, nach dem franzöftschen Schwant das deutsche Luftspiel. Entschieden machte er auch seinen Eindruck auf das Publikum und wir glauben ganz gewiß, daß diesmal die französische   Spötteret vor bem deutschen Humor die Segel streichen mußte.