Abg Richter: Der Antrag Race scheint mir das Pro­buft einer Art von Gewiffensbedrängniß innerhalb der Majo­rität; ich möchte nur wünschen, daß der Antragsteller damit Recht behält, daß die Annahme seines Antrages mindestens in Der Zentrumspartei selbstverständlich ist. Die Zentrumspartei genügt ja schon, um dem Antrag eine Wiehrheit zu schaffen. Woher weiß Herr von Burchard, daß eine Theuerung in naher Beit nicht eintreten wird?( Heiterkeit links.) Wir sind aller bings in Bezug auf Wetterprophezeihungen sehr weit vorges schritten, aber für die Prophezeihungen auf längere Zeit hin­aus ist die Meteorologie noch nicht so ganz ausgebildet. Was soll unter Theuerung verstanden werden? Wir haben in den legten Jahren nach den Kornzollerhöhungen von 1879 einen Roggenpreis von 20, Weizenpreise von 22 bis 23 M. gehabt. Bereits zu Zeiten des Bollvereins betrachtete man einen Roggenpreis von 19 Dt. schon als eine Theuerung, bei der Die Bollschranke von selbst fallen müßte. Der Preis hängt auch nicht blos vom Wachsthum, sondern auch von Der Fracht ab. Je entfernter die Zufuhr ist, ie mehr fte als Faktor der Preisbildung auftritt, desto mehr kommt die Seefracht in Betracht, und allseitig wird zugegeben, Daß diese Seefracht jetzt so ungewöhnlich billig ist, daß die Rhederei dabei auf die Dauer nicht wird bestehen können. Im Jahre 1879 hatten wir ebenso billige Frachten; sehr bald nach der Annahme der Kornzölle gingen fte ganz beträchtlich in die Höhe. Jest wo wir ungewöhnlich billige Getreidepreise haben, kann es ja scheinen, als ob eine Theuerung in weiterer Ferne liegt und als wenn die Mehrheit ganz unbesorgt sein fönnte. Aber daß die Dinge fich doch sehr leicht ändern fönnen, das finde ich in einem Bentrumsorgan, dem ,, West fälischen Merfut", sehr anschaulich ausgeprägt. Dort hieß es jüngst, die Reden von Rickert und Genoffen würden eine ganz andere Bedeutung und Beachtung finden, wenn Miß ernten in großem Maßstabe unerfüllbare Anforderungen an bas Budget des kleinen Mannes stellten; wäre nach 1879 Mig ernte und Theuerung eingetreten, so fäße bereits die doppelte Bahl von Deutschfreifinnigen im Reichstage; träten jest Miß ernten ein, so würde bei der nächsten Wahl die Rechte halbirt Es liege also der wunderbare Bu und die Linke verdoppelt.

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des Antrags Racke ist mir sympathisch. Indessen besteht wie der Abg. Siemens neulich ausgeführt hat, die wirthschaftliche Bedeutung des Börsenverkehrs darin, daß er große Preis­schwankungen und das Eintreten wirklicher Bertheuerungen verhindert. Eine Theuerung ist daher nicht zu befürchten. Auch die Faffung des Antrages ist für mich nicht präzis genug.

Abg Rohland erklärt sich für den Antrag Racke. Nachdem einmal die Kornzölle angenommen sind und damit gerade den ärmsten Volksklaffen das Leben vertheuert ist, muß man wenigstens so viel Herz haben bei eintretender Theuerung sofort die Zölle beseitigen zu können.

Abg. Buhl: Jch balte den Antrag für höchst gefährlich. Er wird gerade dem Handel die Möglichkeit nehmen, zu Zeiten der Noth für die Verproviantirung des Volkes zu sorgen; denn der Handel wird in solchen Zeiten wegen der Gefahr, daß die Zölle olößlich aufgehoben werden, nicht Getreide zu importiren wagen. Man kann die ganze Frage nur lösen, in­dem man entweder auf die gleitende Stala zurückkommt oder in Fällen der Theuerung den Reichstag sofort einberuft, der dann eine Ermäßigung der Bölle beschließen kann. Ich stelle anheim, den Antrag der Bollkommisfion zu überweisen.

Abg. Radke erklärt sich mit der Verweisuna an die Kom­mission einverstanden.

Abg. Richter: Wenn das richtig wäre, was Herr Buhl meint, dann müßte man ausdrücklich im Gesez bestimmen, daß gerade bei hohen Getreidepreisen die Bölle nicht ermäßigt werden dürfen. Beim Antrag Race bleibt der Beitverlust außer Be­tracht, den eine Einberufung des Reichstages veranlassen müßte. Der Antrag soll eine Waffe sein gegen inländischen Wucher und Monopolifirung der Preise, auch gegenüber den spekuliren­den Herren Gutebefizern. Seit gestern habe ich übrigens in dieser Beziehung auch Namen erfahren.( hört, hört!) Ich stimme dem Antrag Racke zu; зи einer Kommis fionsberathung habe ich nach den Arbeiten der Holz­Wenn ich mich tommission fein Vertrauen. etwas gehobener fühle, übrigens so tommt ed daher, daß, je mehr wir in diese Materie eintreten, es Ihnen desto schwerer wird, sich sachlich zu vertheidigen, und daß Sie in der Debatte immer den Kürzeren ziehen.( Widerspruch rechts.) Sie haben wohl die Majorität, aber Ihre Autorität läßt viel zu wünschen übrig. Für die Nachwahl in Mecklen burg ist unsererseits dies mal nicht mehr geschehen, als bei der ersten Wahl in demselben Kreise. Die Konservativen aber

Landtage.

erftört wer Bablern wi Beifall recht

Die Abgg. Graf Udo Stolberg und von Helle Kultur dorff bestreiten entschieden, daß die Rommissionsberathungen überhaftet würden. Schluß 6 Uhr. Nächste Sigung Sonnabend 2 Uhr. ( Fortsetzung der heutigen Berathung.)

Abgeordnetenhaus.

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23. Sigung vom 20. Februar 1885, 11 Uhr. Am Ministertisch v. Goßler und Kommiffarien. Das Haus fährt in der zweiten Berathung des Budgets met fann mit dem Etat des Kultusministeriums fort. Bei den Einnahmen aus dem evangelischen flagen, a Kultus erinnert

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Abg. S welches Bent bezeigt haber hlreichen furzer 3

Abg. Stöder an die schon früber mehrfach von ihm Berwilderun angeregte Frage, ob nicht der Staat zu der höchft nothwendigen um, Rufe: Wupperthal Theilung vieler großen evangelischen Barochien Beiträge liden, an gewähren könne. Nicht nur in Berlin und anderen großen Städten, sondern auch vielfach auf dem Lande egen Die üb herrscht ein solcher Nothstand in dieser Beziehung, ba tung" in Die feelsorgerische Thätigkeit daselbst fast unmöglich gemacht horlemer, wird. In den Berliner Vorstädten lommen zur Zeit aufen World 800 000 evangelische Chriften nur 39 Geistliche und 20 leitet wird.) Kirchen. In Folge dessen sei denn auch die Baht der Getauften in Berlin von 90 pet. wieder auf 86 pCt. zurückgegangen 3war hat die liberale Stadtfynode in Berlin anerkennen werthe Schritte gethan, um den Nothstand zu beseitigen; fie ist aber bei den Kirchenbehörden mit ihren Bo schlägen nicht durchgedrungen. Der Staat als folder egenben bat aber die Verpflichtung zur Beseitigung des kirchlichenne ja zwe Nothstandes, wie er auch für den Nothstand die Verantwortung trägt. Der Staat muß den schwierigen Uebergang der Kir aus einer unselbstständigen zu einer fich selbst verwaltenden durch seine Hilfe leichter machen. Ohne diese Hilfe kann unser Kirche, die immerhin noch wesentlich eine Staatskirche ( hört! hört! links), nicht eristiren. Alle innere Mission,

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genügen nicht, um die nothwendigen Kirchen zu bauen. doch zeigt das mehr und mehr hervortretende Wirken der derblichen Elemente des atheismus, wie nothwendig cinin ibra Pflege des religiösen Lebens bei unserem Bolle ist. Das re giöse Bedürfniß ist start; tomme man ihm entgegen, die segensreichen Wirkungen werden nicht ausbleiben!( Bel Abg. Reichensperger( Köln ): Wenn überhaupt ein die er waren so unvorsichtig, in ihren Flugblättern bei dieser Nach- Partei, so legt das Zentrum Werth auf die Pflege des teleleistet wo giösen Lebens bei allen Konfeffionen. Beim Abgeordnete Stöcker, der ja behauptet, ebenso zu denken, entspricht leibe die That nicht den Worten. Oder was er hat etwa than, um die unglückliche Maigefeßgebung zu beseitigen?

wahl zu verkünden: Jest gilt es zu entscheiden, ob Bismarc oder Richter!"( Große Heiterkeit.)- eine Parole übrigens, die ich mir durchaus nicht zu eigen mache. Für die Nach­wahl war vielmehr das Stichwort, ob Kornzölle oder nicht, und es hat ein Erbpächter gefiegt, der vom Lande und von allen Städtern unterstügt wurde.( Beifall links.)

stand, vor, daß die Zusammensetzung des Reichstages, von dem unerschütterlichen Thurm des Sentrums abgesehen, vom Ernteausfall, d. h. vom Wetter abhänge.( Heiterfeit.) Merken Sie fich, meine Herren Ronservativen, Sie find von jetzt vom Wetter abhängig, das sagen Ihnen Ihre besten Freunde; wenn das Wetter schlecht wird, geht die Hälfte von Ihnen fort einer ist gestern schon über Bord gegangen( große Heiterkeit), weil die unabhängigen Bauern sich mit den Städtern verbanden, um feinen Freund Der Kornzölle in den Reichstag gelangen zu laffen Von der Regierung beißt es in demselben Blatte, fie möge fich vorsehen, ob nicht mit den Feldfrüchten auch ihre politische Aussicht ver weht wird. Man erwäge doch auch, daß in dem Maße, wie die Preise theurer werden, der Vortheil aus den Kornzöllen für gewisse kleinere Grundbefizer, welche bei Mißernten nur ein geringeres Quantum ihrer Ernte verlaufen können, fich ver­ringert, während für den größeren Befißer der höhere Preis für die Verringerung des verkauften Quantums immerhin ein Nequivalent bildet. Man bente ferner an die Distrikte, welche der Brotforneinfuhr von auswärts nicht entbehren tönnen. Der Regierungsbezirk Arnsberg hat nach statistischen Berech nungen nur für 188 Tage im Jahre selbstproduzirtes Korn für feine Bevölkerung, er ist also auf Bufuhr von außerhalb an gewiesen. Düsseldorf hat nur für 147 Tage, Trier für 192, Wiesbaden , Aachen , Köln für 213, das Königreich Sachsen für 250 Tage. Früher hat man für solche Fälle Vorsorge ges troffen, obwohl der Kornzoll blos 60 Pfennige für den Scheffel betrug; zur Beit des Bollvereins zu deffen Traditionen wir ja, wie es immer heißt, jezt zurückkehren war die Regierung berechtigt, selbstständig den Boll aufzuheben, wenn der Roggen preis auf 22 Thaler pro Scheffel, gleich 19 M. pro Doppel Rentner stieg. Die Roggeneinfuhr an der sächsischen Grenze, Die Korn Einfuhr in Berchtesgaden wurde überhaupt nicht verzollt, dafür war von vornherein eine Aus­nahme ftatuirt, weil die fächsische Regierung damals viel väter­licher als die heutige für ihre industrielle Bevölkerung sorgte ich sage das auf die Gefahr hin, wieder einen Sachsentrieg au entfeffeln.( Heiterkeit.) Delbrüd sagt in einer 1878 er schienenen tleinen Schrift über die Getreidezölle, es sei nicht zu denken, daß die gefeßgebenden Faktoren sich zu einer Be handlung der fächftschen und bairischen Gebirgsbevölkerung herbeiließen, vor welcher die sächsische Regierung fich gescheut babe und jetzt haben fte unter Bustimmung der sächsischen Regierung( hört, hört! links) diesen Weg betreten. In den vierziger Jahren ist auf Grund jener Klausel der Kornzoll sus­pendirt gewesen, sodaß nur noch 7% pet. des Korns den Ein­fubrzoll tragen. Wenn es sich um Bolleinnahmen hand: It, bann haben wir eine parlamentarische Regierung, wie wir sie nicht einmal wünschen; die Regierung will nicht für sich allein bie Verantwortung tragen, fie sehnt sich ordentlich danach, daß der Reichstag mitspricht, dieselbe Regierung, welche den spani schen Handelsvertrag, ohne den Reichstag zu fragen, abge­fchloffen und in Kraft gefest bat. Wir aber zeigen, daß es uns gar nicht um parlamentarische Herrschaft u. dergl. zu thun ist, wenn das Wohl des Volkes und der Steuerzahler von

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Abg. Windthorst wünscht für den Antrag Race eine andere Faffung und deshalb nähere Prüfung in der Kom­mission.

Abg. v. Köller glaubt, daß Abg. Richter auch heute nur Agitationsreden gehalten habe. Bhrafen wie ,, Brotvertheuerungs­partei" sollten von der fachlichen Diskussion fern gehalten wer den. Die Mecklenburger Wahl soll gezeigt haben, welche Erfolge wir mit unserer Politik gehabt; schon wieder sei einer über Bord. Nun bei den legten Wahlen gingen von den Freunden des Herrn Richter 40 über Bord, und wenn von tonservativer Seite darüber doch nicht ein Freudengeschrei angestimmt ist, so geschah das, weil man wußte, daß die Stimmen nicht zu zählen, sondern zu wägen seien. In Mecklenburg ist Herr Wilbrandt gewählt, weil die Nationalliberalen für ihn ge stimmt haben. Das wird in Zukunft anders sein.( hört! hört! links. Der Präsident ersucht den Redner, endlich zur Sache zu sprechen.) Wenn die Linke jest dem Bundesrath

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verlangt den Bau neuer Kirchen für den evangelifchen

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fügt( Rufe ervativer ni lampfer! 23 und fachlich ebende Rech Abg. haben uns men für S mofraten,

Kultus; an fich unterstüßen wir dies Verlangen gern; Dann muß man auch dafür sorgen, daß die zahlreichen i Folge der Maigeseze geschlossenen und verödeten tatholi Kirchen wieder geöffnet werden. Dabei verlangt die katholi Kirche durchaus teine Staatshilfe; sie will eine freie Kirche Gottes Gnaden sein. Sie will nur Gleichberechtigung übrigen Konfeffionen.( Beifall im Zentrum.)

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Abg. Langerhans: Die Eremplifikation bes Stöcker auf Berlin ist nicht richtig; es mögen im Verhäl zur Bewohnerzahl zu wenig Kirchen in Berlin fein; Kirchen zu bauen haben die Berliner Gemeinden Mittel g Diese Gemeinden find zahlungsfähig; fie haben 3-

einen Penstonsfonds für Prediger jegt jahrlich über 100000

Mart aufgebracht. Die Berliner Gemeinden wünschen vor Allem ihre Prediger selbst wählen, dann wird aud tirchliche Leben neu erblühen.( Beifall links.)

nicht Staatshilfe, sondern nur Selbstständigkeit; fie wollen fi

Abg. Windthorst: Im Gegensatz zum Abg.

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die Herabsetzung der Getreidezölle überlassen will, so liegt verlangen wir Katholiken vom Staat tein Geld, sondern Fre heit; auch dem Abg. Stöcker tann ich im Interesse feinerinde nur empfehlen, so bald wie möglich die Krüde de Staates wegzuwerfen. Einen Antrag im Sinne des Abg. Stöder au

darin die Ankennung, daß man nicht die Verantwortlichkeit auf sich laden will, den Getreidezoll, der im Interesse der Land­wirthschaft beschlossen worden, herabzusetzen.

Die Debatte wird geschlossen.

Abg. Pfannkuch fonstatirt, daß ihm durch den Schluß der Debatte die Möglichkeit benommen sei, die Ansichten seiner Partei klar zu legen.

Der Antrag Race wird hierauf gegen die Stimmen des Bentrums und eines Theils der Konservativen an die Kom mission verwiesen.

Es folgt die Berathung der Pofttion ,, Anis, Koriander, Fenchel und Kümmel. Die Regierung will" den Boll auf 4 Mark erhöhen, die freie Vereinigung auf 3 Mt., Abg. v. Rar

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der Initiative des Hauses halte ich nicht für richtig aber die Regierung oder die Kirchenbehörden aus eigener tiative in der Sache Vorschläge machen, so müßte ein bestim

Vertheilungsmodus gefunden werden.

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der Regierung würden wir die Vertheilung nimmermehr laffen tönnen.

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Aba. Stöder behauptet, daß auch er möglichste hängigkeit der evangelischen Kirche wünsche.

lische Kirche empfange ja übrigens große Summen que Sta

mitteln, wie dieser Etat beweise. Aber das Zentrum

dorff schlägt für Anis und Kümmel einen Boll von 3 Mt., für keine Diskussion führen, ohne immer auf die Kulturkampfg

Koriander und Fenchel einen Boll von 2 Mt. vor.

Abg. Adermann würde im Intereffe der Fabrikanten ätherischer Dele, die wegen des geringwerthigen inländischen ätherischer Dele, die wegen des geringwerthigen inländischen Anis' und Kümmels auf die Zufuhr vom Ausland angewiesen find, für Anis und Kümmel den Boll auf 2 M. zu ermäßigen. Indeffen steht er von der Einbringung eines besonderen An­trags ab, da gegen das Kompromiß der freien Vereinbarung nicht aufzukommen ist.

Abg. Broemel hebt hervor, daß die Motioirung der Erhöhung dieser Zölle fich darauf beschränkt, zu fonstatiren, daß diese Artikel theurer als Getreide seien. Die Motive find

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zurückzukommen. Der Staat, der durch seine Gefeßgebung Ueberfüllung der großen Städte veranlagt habe, müfe dem dadurch entstandenen firchlichen Nothstand steuern. Abg. v. Eynern: In dem Wunsche, daß der für die evangelische Kirche mehr als bisher thun mög ich den Abg. Stöcker nur unterstüßen. Aber er verspricht doch zuviel von dieser Staatshilfe; fie wird namentlic über der Sozialdemokratie wenig helfen; zur Bekämp dieses Uebels müssen noch ganz andere Faktoren mitoit Der Abg. Windthorst sagt, er will tein Geld, sondern Fre

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einer größeren Bollmacht der Regierung irgendwie Bortbeil das Papier nicht werth, auf dem sie gedruckt find. Die Frage ziffermäßig beweisen, wie sehr die katholische Kirche vom S

bat. Sie soll die Vollmacht haben, ohne unsere Mit­wirkung entscheiden zu können; fie soll die Verantwortung selbst auf sich nehmen. Die parlamentarische Mitwirkung ist uns nicht Selbstzweck. Wenn die Außerkraftsegung der Bölle nur durch Gefeß bewerkstelligt werden kann, so muß erst Der Reichstag zusammenberufen werden und das Gesetz bes schließen. Darüber vergehen Alles in Allem mindestens 14 Tage, während welcher die Spekulation gar nicht weiß, woran sie ist, mit der Einfuhr zurückhält und den Nothstand verschlimmert. Wir wollen aber die Bwischenzeit bis zur Suspension möglichst verkürzen. Herr v. Burchard hat von Vorstellungen. Es ſtimmt mit der Wirklichkeit abfolut nicht Der Macht der Spekulation im Getreidebandel eigenthümliche

überein, daß die Spekulation im Stande sein soll, künstlich die Breife bis zu einem gewissen Buntt feft zu halten. Immer stehen fich Hauffe- und Baiffe- Spekulation gegenüber, und je mehr ihnen freier Spielraum gelassen wird, desto weniger ist eine willfürliche Preishaltung zu befürchten. Der Reichs­Tangler feinerseits hält eine Bollberabſegung nicht für nüglich, wail deshalb doch nicht mehr Getreide wachse. Es kann nicht leicht eine falschere Auffassung geben; freilich wächst nicht mehr Getreide, aber die Vertheilung wird eine andere; das Ge treide fann bei geringerem Boll oder zollfrei in größeren Mengen aus Amerita, aus Ditindien und, wenn wir erst die fubventionisten Linien haben werden, auch aus Australien, zur Milderung der Theuerung nach Deutschland geführt werden. Aber Reichskanzlers gerade der Zweifel des Be halten wir ed beffer, daß eine derartige für ftimmung in das Gesez feloft aufgenommen wird. Die Bes völkerung wird fich dann beruhigen und eher voraussetzen, daß die Majorität, welche die Bölle erhöht, ein gutes Herz für fte hat. Wird der Antrag abgelehnt, dann fürchte ich, wird die Anschauung im Volte an Boden gewinnen, daß es eine Partei der Brotvertheuerung giebt( Oho! rechts), die auch in dieser Beziehung teine Rücksicht fennt.( Beifall links.)

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Abg. Graf Udo Stolberg: Der Ton des Vorrebners ist wegen der geftrigen Nachwahl in Mecklenburg außerordent lich gewachsen. Man weiß ja aber, wie es bei solchen Nach­wahlen hergeht; da wirft sich der ganze Generalstab der Fort­schrittspartei in den Wahlkreis.( Widersp uch links.) Sie baben ja allerdings eine beffere Organisation für die Wahlen. Aber wenn Sie fich der allgemeinen Volksstimmung gegenüber befinden, so fällt doch die Sache anders aus. Die Tendenz

ist doch die, ob der bisherige Bolsas fich als zu niedrig er­wiesen hat. Nun stellen die der Bolltarifnovelle beigegebenen statistischen Tabellen fest, daß an den Quanten der Einfuhr sich nichts verändert hat. Es ist daher eine gerechte Forderung der Industrie, daß an den Böllen für diese Artikel nichts ver­ändert wird.

Abg. Ralle bittet, es bei dem bisherigen Bollsatz zu be laffen. Die Bollerhöhungen werden der Landwirthschaft nichts nüßen, aber der Industrie erheblichen Schaden zufügen..

Aba. Meyer( alle) beantragt für Kümmel und Anis Bollfreiheit und für Fenchel und Koriander Beibehaltung des

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vor der evangelischen bevorzugt wird. Nach dem Etat a die katholische Kirche vom Staate 3 750 000 Mt., die evangel nur 3 850 000 Mt. Dabei giebt es in Preußen 18 Mon Evangelische, nur 9 Millionen Katholiken. Im Verhältnis Ropfzahl müßte also für den evangelischen Kultus das Dop gegeben werden wie für den katholischen, zumal wenn bedenkt, daß die katholischen Geistlichen nicht beita

Beifall.)

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Abg. v. Schorlemer Alft: Das, was vo der katholischen Kirche geleistet wird, ist, auch an Binfen Minimum gegen das, was der Staat seiner Beit der

dieser Artikel nicht fortgeschritten; und die Fabrikation evangelischen Geistlichen find meist weit beffer dotirt, als

ätherischer Dele habe sich nach Rußland gezogen. Als Schug ätherischer Dele babe sich nach Rußland gezogen. Als Schutz­zölle seien die Bölle auf Kümmel und Anis schädlich, als Fi nanzzölle zu geringfügig.

Die Vorschläge der freien Vereinigung werden ange­

nommen.

Hierauf wird ein Vertagungsantrag angenommen.

der morgigen Sigung noch die. Pofitionen ,, Mehl" und ,, Cham Ich frage Herrn Stöcker, ob er diese schwere Beleidi

pagner" erledigt wären, eine Vertagung auf eine Woche, bis Montag über acht Tage, zu beantragen. Das gegenwärtige Busammentagen der Barlamente bringe auch viele Abgeord­nete in ihren häuslichen Geschäften zurück; und eine Ver­tagung auf furze Zeit tönne auch nur im Interesse einer ( Beifall)

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fatholischen. Dabei behält der Staat noch heute große men ein, die er der katholischen Kirche vertragsmäßig müßte. Außerhalb des Hauses spricht Herr Stöder anders über das Bentrum, als hier im Hause.( Red lieft den Bericht der Kreuz- Beitung" über eine Hebe S worin gegen das Bentrum der Vorwurf erhoben wird, e nur da sozialreformatorische Bestrebungen, wo evangeliide völkerung ist, und wo es also damit Parteizweden gegen das Bentrum zurücknehmen will.( Beifall im Bent Abg. Windthorst betont gegenüber Stöde so lange man evangelischerseits feindlich gegen die Kath verfahre, beide Kirchen nicht segensreich wirken können. Abg. Belle meist die Behauptungen Stöders vom walten. Nur dadurch werde firchlicher Dpfermutb paritätisch: die Kirchen müssen frei sein und fich felb gerufen. Erst die kirchliche Selbstverwaltung habe in Kirchenbauten find mehrfa Berlin geplant; einer derselben wird leider gerade dur Widerspruch eines geistlichen Würdenträgers verzögert Die Berliner Gemeinden tönnen sich sehr wohl felbft b zumal, wenn die in ihrem Fett erstickenden Barochi Mittelpunkt der Stadt von ihrem Ueberschuß und Rel den ärmeren Parochien an der Peripherie etwas a

gründlichen Erledigung der vorhandenen Arbeiten liegen. gelischen Staat zurüd. Nach dem Landrecht fei der

Abg. v. Kardorff wünscht unter allen Umständen die Pofitionen zu erledigen, die eventuell noch unter das Sperr­gefet fallen, namentlich Mühlenfabrikate und Schaumweine.

Abg. Richter macht darauf aufmerksam, daß außer für diese beiden Artikel eine Sperre nicht eintreten könne, da die anderen noch ausstehenden Artikel bis jest zollfrei seien. Die Pofitionen Mühlenfabrikate" und Schaumweine" tönnten auch morgen noch von 2 Uhr ab erledigt werden.

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Der Präsident schlägt deshalb vor, diese beiden Po­fitionen morgen vorab zu erledigen.

Abg. Ridert wünscht, daß während der Vertagung die Kommissionsberathungen, die jest mehrfach übers Knie ge­brochen würden, ein langsameres Tempo annehmen und gründ­licher werden möchten.

Kirchensteuern durchgesezt.

( Sehr waht! links.)

Abg. v. Rauchhaupt ist dem Abg. v. bar für deffen Befürwortung der Stöcker'ichen Er hoffe, die ganze nationalliberale Bartel,

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loren und i Retognozi Aus d welchen ein Bolltoupons als derfelbe liche Weise zu haben, Staffenboten

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demselben Standpunkt. Der Schwerpunkt für Been

Auf Veran