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Freitag, 6. März 1885.

II. Jahrg.

Berliner   Volksblatt

Organ für die Intereffen der Arbeiter.

Das Berliner   Volksblatt" erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen.

Abonnementspreis für

Berlin   frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mark, wöchentlich 35 f. Postabonnement 4 Mt. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illustr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Freifinniges.

Redaktion: Beuthstraße 2.

Die vielbesprochenen 20 000 Mart für den zweiten Direktor im auswärtigen Amt sind bewilligt und die Ents hung" der konservativen und nationalliberalen Staats­manner hat nun dem behaglichen Hochgefühl des Sieges lag gemacht. Glänzend war der Sieg mit 19 Stimmen Majorität zwar gerade nicht, allein die Sache ist nunmehr ledigt und die Demonstrationen werden aufhören. Wenn also überflüssig ist, von der Sache selbst noch weiter reden, so ist es doch angebracht, auf das Verhalten Einzelner bei der Erledigung dieser Angelegenheit zurück tommen.

Die freifinnige Partei hat sich bei dieser Frage aber­mals gespalten und so ziemlich dieselben Elemente, die im origen Jahr für das Sozialistengeseh stimmten, haben ch für die Bewilligung des zweiten Direktors votirt. Man wird sich erinnern, daß unlängst der Abgeordnete Richter im Reichstag fich dahin äußerte, wenn in seiner Bartei in Bezug auf das Sozialistengeset wieder ein " Umfall" vorfäme, so hätte er feine Lust, noch weiter mitzuthun. Damit sollte offenbar ein Druck auf die diffen­firenden Mitglieder der Partei ausgeübt werden, um für folche und ähnliche Gelegenheiten wieber eine Einheitlichkeit der Abstimmungen zu erzwingen. Dieser energische Appell, der einer Drohung ganz und gar ähnlich sieht, scheint fo­nach nicht gefruchtet zu haben. Herr Richter hat seine Macht überschäßt. Die Trennung der rechten und linken Seite innerhalb der freisinnigen Partei ist tiefgehender, als man es auf den ersten Blick glauben könnte. Die Kluft ist faum mehr zu überbrücken.

Es läßt sich auch denken, daß die einstigen National­fach mit faum zu unterbrüdender Sehnsucht nach jenen Fleischtöpfen Egyptens" zurückblicken, benen fie einst so nahe gerückt waren, daß fie kaum noch die Hand auszustrecken nöthig zu haben glaubten, um die Fleischtöpfe" zu erhaschen. Allein es war eine Fata Morgana; das trügerische Bild wich lockend in weite Ferne zurüd. Man muß sagen, daß Herr Bamberger und bie ihm ähnlich find, sich in die Stolle liberaler Oppoft fionemänner wieder hineingefunden haben; fie find miß bergnügt und geben diesem Mißvergnügen in Reben und für die früher geleisteten Dienste nicht den Dank und die Abstimmungen unverholen Ausdrud. Sie glauben offenbar Anerkennung gefunden zu haben, die sie erwarteten.

Ganz anders liegt die Sache bei jenem Theil der hemaligen Nationalliberalen, die sich heute freifinnig" nennen, an deren Spize Herr von Fordenbeck

Robrudt verboten.]

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Feuilleton.

Gesucht und gefunden.

Roman von Dr. Dur. ( Forsegung.)

Wohl dem Manne, der sein Haus bestellt, ehe er don hinnen fährt," schaltete Amberg   salbungsvoll ein.

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Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pf. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncena Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

marschirt. Diese Herren scheinen den Traum an Macht und Herrschaft, den sie einst geträumt, nicht vergessen zu können. Sie blicken wohl mit geheimem Mißbehagen nach den nationalliberalen, nunmehr feindlichen Brüdern, die so geschickt einzulenken" verstanden haben. Ja, Heinrich IV.  war sicherlich ein fluger Mann, als er meinte, Paris   sei eine Messe werth und zum Katholizismus übertrat. Nun, wem das Urtheil der Geschichte und der Zeitgenossen wie der Nachkommen gleichgiltig ist, der mag dem Beispiele Heichnrichs IV. folgen, wie es die Heidelberger National liberalen thun und wie es ihre heute freifinnigen Freunde von ehemals gerne thun möchten. Nur ist die Sache die, daß man dabei auch Glück haben muß, was Heinrich IV.  offenbar gehabt hat.

Aus der Haltung der freisinnigen Partei am Mittwoch geht abermals hervor, daß die aus so verschiedenartigen Elementen zusammengeschweißte freifinnige Partei sich auf die Dauer nicht wird zusammenhalten lassen. Die Be sorgniß, daß die Zukunft dies bringen werde, leuchtet auch aus den Artikeln hervor, in denen die freifinnigen Blätter die Abstimmung vom Mittwoch besprechen.

In der That haben die dissentirenden Mitglieder der freisinnigen Partei recht nationalliberale Eigenschaften an den Tag gelegt. Man bebenke, daß seit nun zwei und einhalb Monaten der ganze Apparat der konservativen, nationalliberalen und offiziösen Presse gegen die Majorität

vem 15. Dezember gespielt hat. Die Volksvertreter wurden mit den größten Schmähungen belegt und ihnen sogar ge­fagt, fie verdienten ben Strick. Die Kundgebungen ber Entrüstungsversammlungen bewegten sich theilweise auf einem Niveau, daß man sich ganz erstaunt fragen mußte: Wohin find wir denn in Deutschland   gerathen? Dem gegen­über haben die am Mittwoch mit Ja stimmenden Frei finnigen eine wahrhaft großartige Demuth an den Tag gelegt. Sie scheinen gewiffe biblische Vorschriften sehr ftreng zu befolgen, denn sie haben nach dem Schlag auf die eine Wange vertrauensvoll auch die andere dars geboten.

Nun, Jeder nach seinem Geschmack. Wir haben die Sache nie für besonders wichtig gehalten und es mußte schon ein waderer Schwabe, Herr von Wöllwarth  , sein, der einen einen Staatsstreich" in Aussicht stellen konnte, wenn die 20 000 Mart verweigert werden sollten.

Daß aber auch diese Affaire dazu beitragen konnte, wieder ein Blatt aus dem so sehr verwelkten Lorbeerkranze der freisinnigen Partei zu reißen, das zeigt, wie schnell es mit dieser Partei abwärts geht.

die Niedertracht triumphiren lassen, wenn Sie Ihre Vers wandten nach Allem, was Sie erfahren haben, noch berück fichtigen wollten."

"

Nach dem Ausspruch meines Arztes, der diesen Morgen hier war," fuhr Rodenburg fort, dessen Stimme immer schwächer wurde, find meine Tage gezählt. Vielleicht hat er mir nicht ganz die Wahrheit gesagt. Auf Euren Gefichtern lese ich, daß selbst meine Stunden schon ge­Ich schob es so lange auf, nicht weil ich meinen Ent- zählt sind. Lassen Sie einen Notar holen; noch heute schluß, Euch, meine Lieben, die einzig mir treu gebliebenen will ich mein Testament machen." Freunde, zu belohnen, geändert hätte, sondern weil ich Ich habe vorausgesehen, mein theurer Freund, daß immer noch hoffte, daß meine Verwandten fich mir nähern Sie das Bedürfniß fühlen würden, vor dem Hinscheiden

Politische Uebersicht.

Aus dem Reichstage. Die 8 olltommission des Reichstages hat gestern Abend in 32ftündiger Sizung die von der Regierung vorgeschlagene Bollerhöhung auf ,, Nähfäden" berathen. Der Referent Abg. Lohren bes Industrie als nothleibend und daher des Schußes dringend antragte Annahme der Erhöhung, indem er die Nähfäden­bedürftig bezeichnete. Der Korreferent Abg. Singer dagegen führte aus, daß eine Industrie, die es ermögliche, 8-10 pt. iährlich Dividende an die Aktionäre zu vertheilen, nicht nothleidend genannt werden kann. Der Umstand ferner, daß unsere Ausfuhr bedeutend höher ist, als die Einfuhr dieses Artikels, bewiese hinreichend, daß die Nähfäden Fabrikation unter den heutigen Verhältnissen vollkommen konkurrenza fähig set. Mehr aber als Diese Gründe spräche für die die Ablehnung der Vorlage die Thatsache, daß die geplante Bollerhöhung einzig und allein Don den Näherinnen getragen werden müsse, die in ihrem Er­werb schon schlecht genug gestellt, durchaus nicht in der Lage

feien, den Boll zu Gunsten weniger Fabriken zu übernehmen. Dazu käme noch, daß die Holzrollen, auf denen die Nähfäden fich befinden und welche mitverzollt werden müssen, fast die Hälfte des Gewichtes ausmachten und daher schon iegt unter der Bezeichnung Nähfaden" werthloses Holz vetsteuert, und dadurch das eigentliche Material zum doppelten Sage bezahlt wird. Der Redner, welcher fich auf Petitionen der Berliner  und Münchener   Näherinnen berufen fonnte, beantragte die

Ablehnung der Regierungsvorlage. Nach eingehender Debatte,

in welcher fich die Vertreter aller Parteien betheiligten, wurde der Antrag des Abg. Singer, die Regierungsvorlage abzus lehnen, mit 12 gegen 7 Stimmen angenommen und somit in erster Lesung die drohende Gefahr, das Nähmaterial erheb lich zu vertheuern, beseitigt.

Abgepaart". Was mag dies Wort bedeuten, welches wir hier an die Spige einer politischen Notiz stellen. Wir wollen dasselbe hier erklären; es wird vielfach im Parlament gebraucht. Wenn nämlich wichtige Abstimmungen in Aussicht stehen und besonders, wenn es bekannt ist, daß dieselben na­mentliche werden sollen, so verpflichten fich Abgeordnete gegenüberstehender Parteien, die aus irgend wel chen Gründen nicht in die betreffende Sigung kommen können, gegenseitig, unter feinen Umständen an der Abstimmung Theil zu nehmen, so daß hierdurch eben so viele Stimmen für einen Antrag fehlen, als Stimmen gegen den Antrag. Das durch wird dasselbe Verhältniß bei der Abstimmung gewahrt, als wenn jene Abgeordneten an der Abstimmung Theil ge­nommen hätten. Eine solche Abpaarung" fand auch bei der jüngsten Abstimmung über die Getreidezölle statt. So haben sich die konservativen Abgeordneten v. Kleist- Rezow und v. Köller mit den sozialdemokratischen Abgeordneten Kräcker und Geiser abgepaart die erftgenannten beiden Herren wür den bei ihrer Anwesenheit mit Ja, die legtgenannten Herren mit Nein gestimmt haben. Auch noch zwei andere Sozial­demokraten haben sich mit Sentrums- und tonservativen Abs geordneten abgepaart, unter denen der Abg. Kayser sich befand.

fie mit wahrhaft gierigem Blick hinter demselben hervor. Jebe Viber war angespannt, damit sie auch nicht ein Wort verliere von dem, was Rodenburg sprach.

Amberg   zitterte und mußte sich an der Lehne des Stubles halten, hinter welchem er stand, um sich aufrecht zu erhalten. Der Krante ftodte und holte Athem. Nach einer Pause fuhr er fort:

"...

setze ich den Prediger Paul Amberg in Neus stadt ein." Ein tiefer Seufzer der Erleichterung ward gehört. "... den Prediger Paul Amberg in Neustadt ein," Noch ein Zusatz?"

würden, daß sie den Sterbenden aufsuchen und ihm den Ihr Haus zu bestellen, und wie ich stets gesorgt habe, daß wiederholte der Notar Trost gewähren würden, mit ihnen ausgeföhnt die Schwelle auch der leisefte Ihrer Wünsche erfüllt werde, und zwar des Jenseits überschreiten zu dürfen."

"

Sie haben gegen Ihre Verwandte gehandelt wie ein echter Christ, und es wird Ihnen als ein hohes Verbienst angerechnet werden, daß sie die hilfreiche Hand so oft reichten und immer wieder reichten, Schnöde und undankbar zurückgewiesen wurde," erklärte Das Alles habe ich mir auch gefagt. Es ist mir ein

Amberg  .

holen..

wenn sie auch

oft, noch bevor er ausgesprochen wurde, so habe ich denn auch Sorge getragen, daß bereits ein Notar hier im Schloffe wartet. Wenn Sie wollen, verehrter Freund

?"

Noch ein Zusatz- mit der Bestimmung, daß Herr Prediger Amberg seiner Nichte Emmy   für die treuen Dienste, die sie mir geleistet, den fünften Theil des Baar­vermögens verschreibt, und ihr die Summe auszahlt am Tage ihrer Vermählung, bis dahin aber die Summe mit fünf Prozent verzinst; ferner die treuen Dienste meiner Leute angemessen belohnt."

Charlotte soll so viel erhalten, daß sie ein eigenes Haus am Drte bewohnen und bis in ihr Alter sorgenfrei

Troft in meiner letzten Stunde, daß Sie mir das wieder nöthigen Apparat an Schreibmaterial, Siegellad nnd Bet leben kann."

Sprechen Sie in diesem Augenblick nicht

Lassen Sie ihn rufen," unterbrach ihn Rodenburg. Es bedurfte nicht der Aufforderung Amberg's  . Emmy  war bereits aufgesprungen, und in eins der anstoßenden Simmer geeilt, wo der Notar bereits mit dem ganzen schaft des Rufes harrte. Der Notar nahm an dem Tische, Emmy   kniete wieder neben dem Kranken und be­Aber sie mäßigte

als Freund, nicht als einer von Tenjenigen, welchen neben welchem Rodenburg saß, Plaz. ich mein Erbe zu hinterlassen gebenke, sprechen Sie als Briefter nach Ihrer innersten Ueberzeugung, nach gann von Neuem zu schluchzen. Ihrem Gewiffen: darf ich die Kinder meines Bruders ents Edier, hochherziger Mann, der noch

erben?"

Mein Freund!

in der Stunde des Todes glühende Kohlen auf das Haupt feiner Feinde zu sammeln sucht," antwortete Amberg   mit einer begeisterten Geberde: ja Sie durften es, und wenn Sie auch nicht so oft die Hand zur Versöhnung gereicht

hätten

das Ueberwallen ihrer Gefühle so weit, daß der Kranke von ihnen Allen genau verstanden werden konnte. Die Einleitung war geschrieben.

-

-

" Ich Endesunterzeichneter und so weiter er fläre hiermit in Gegenwart der und der Zeugen so weiter und so weiter-

Nun tam der Inhalt:

-

und

zu nehmen, und verlange es auch jetzt nicht; ich fordere bilen, der Immobilien, so wie der baaren Kapitalien, über feinen Lohn für meine Freundschaft. Es wäre eine schlechte deren Höhe und Verwendungen die in meinem Schreibtisch

Seite eines Sterbenden, und so sage ich Ihnen: Ja, Sie

aufbewahrten Bücher Aufschluß geben, setze ich..

Eine athemlose Stille trat ein. Emmy   schluchzte nicht.

Für Ehrlich soll ein Kapital angelegt werden, das ihm eine Rente von jährlich dreihundert Thalern bis an sein Lebensende sichert."

,, D, mein theurer Freund," unterbrach Amberg   den Erblaffer, ich bewundere Ihre Großmuth; wie Sie an Alle denten, auch diejenigen, welche Ihnen nicht nahe stehen ... Die Großmuth ist eine herrliche Eigenschaft, doch fann man gar leicht zu weit darin gehen." Rodenburg schüttelte den Kopf.

.

Es ist mein Wille, Herr Amberg  

Noch eins:

Ein Legat von fünftaufend Thalern sehe ich aus, um Rin­bern unbemittelter Eltern freien Unterricht und freie Lehrs mittel zu gewähren."

"

Noch eins: Eine Summe von zehntausend Tha­lern.

,, Um Himmelswillen, theurer Freund, Sie gehen wirks

dürfen es, Sie müssen es, benn es hieße die Bosheit und Sie hielt zwar das Taschentuch vor den Augen, doch schielte lich zu weit in Ihrer Großmuth!" unterbrach ihn Amberg  ,