ortmung des Staates auf den Kopf stellen lassen würden, und wäre es auch nur auf des Richters Kopf. Nein, meine Herren, das ist nicht Ihre Meinung von uns. Ich bin fest überzeugt, daß Ihnen nicht zweifelhaft ist, daß ein solcher Antrag auf Eröffnung des Rechtsweges in dieser VerwaltungSmaterie dem unbedingtesten Widerspruch entgegensteht. WaS in aller Welt kann also der Zweck des Antrages nur sein? Doch nur der eine, ein Bein zu stellen dieser Gesetzgebung, darüber bitte ich die Freunde dieser Gesetzgebung, der Zolltarifsnovelle, fich keinen Augenblick der Täuschung hinzugeben- Ich behaupte und daS sage ich nochmals recht deutlich, damit mir nichts nachher infinuirt wird, ich behaupte nicht Ihre Motive damit zu bezeichnen, ich behaupte nur den thatsächlichen Erfolg der Sache zu kennzeichnen, wenn ich sage: er kann objektiv kein anderer sein als der Zolltarifnovelle, als den verhaßten Gctreidezöllen hier ein recht kräftiges Bein zu stellen und fich nun umzusehen, ob man nicht auf diesem populären Gebiete durch Erweiterung deS Rechtsweges, Entwickelung des Rechtsstaates, Verhinderung der Beunruhigung von Handel und Wandel u. s. w. vielleicht Freunde genug findet, die meinen, fie würden die Getreidezölle und waS sonst dem Volke noth thut, doch noch retten, aber auf der anderen Seite diese schönen Sachen mit Hilfe der Herren dort(links) mit in den Kauf nehmen können- Nein, meine Herren, entweder, oder: entweder bewirken Sie, daß dieses Bein nicht gestellt wird, oder machen Sie fich gefaßt darauf, daß aus der Sacke selbst nichts wird.(Bravo ! rechts.) Abg. v. Wedell-Malchow: Durch die Erklärungen deS Herrn Ministers ist die Angelegenheit doch in ein wesent- lich anderes L cht gestellt, als fie vorgestern nach der Rede deS Abg. Dr. Meyer erschien. Zunächst beantrage ich im Namen meiner Freunde die Verweisung sämmtlicher Anträge an eine Kommisfion, da über so verwickelte Fragen im Plenum wohl nicht richtig entschieden werden kann. Mir ist es jetzt klar ge» worden, daß wir besser gethan hätten, auch das Spcrrgesetz an eine Kommisston zu verweisen, die ja dann möglichst schnell hätte arbeiten und ein mehr zuftiedenstellendeS Resultat erreichen können, als uns jetzt vorliegt. Wenn in den Gründen zu dem angeführten Rtichsgerichtserkenntniß und vom Abg. Meycr�be» haüptet wird, es sei nun die Frucht dafür reif, daß die Ent scheidung über Steuer- und namentlich Zollfragen in die Kompetenz der Gerichte fiele, so sage ich offen heraus, daß die Herren Juristen und der Herr Abgeordnete vom grünen Tisch aussprechen und die Sache nicht kennen. Es ist das eben un- ausführbar. Soll die Kommisston im Sinne jener Anträge etwas erreichen, so müssm fich ihre Mitglieder klar machen, daß es fich absolut nicht darum handelt, den betreffenden Geschäftsleuten einen Vortheil zuzuwenden, sondern nur einen Schaden von ihnen abzuwenden: fie müssen fich daher die verschiedenen Fälle klar machen, die sehr leicht vorkommen können, z. B., daß beim Abschluß des Vertrags der Ausländer fich bereit er- klärt hat, den Zoll zu tragen oder, wenn ihn auch der In- länder trägt, er fich jedenfalls durch den höheren Preis, den er für die Waare im Inland bekommt, dafür schadlos hält. Ohne die größte Vorficht würde fich nur wiederholen, was 1379 beim Taback geschah, daß eine Unmasse Taback zum Vor- theil gewisser Großindustriellen, aber zum Nachthcil der kleineren Kaufleute und der Konsumenten eingeführt wurde. Die Kommisston hat diese letzteren, nicht blos den ReichSfisluS vor großem Schaden zu bewahren.(Beifall rechts.) Abg. Etruckmann beantragt die Verweisung sämmt- licher Anträge an eine besondere Kommisston von 14 Mit- gliedern. Abg. von Reinbaben: Gegen die Ausführung des Epeirgesetzes find schwerwiegende Bedenken vor- getragen worden. Man wird mir aber zugestehen müssen, daß die Stellung der ReichSregierung, welche die volle Verant- wortlichkeit für die richtige Anwendung jenes Gesetzes zu tragen hat, eine unendlich schwierigere ist als die «ineS nicht verantwortlichen oppofitionellen Abgeordneten, welcher fich darauf beschränken kann, ihm zugegangene Beschwerden vorzutragen. Ich weiß, daß Treue und Glauben im Handelsverkehr vorhanden sein müssen und vor- Händen find. Aber, wenn es fich um so große Summen han- delt wie hier, wenn so wichtige Interessen auf dem Sviel stehen, kann man es einer ihrer Verantwortlichkeit fich bewuß« ten Regierung nicht verdenken, wenn fie auf Mittel finnt, um den Schutz der Landwirthschaft und der Industrie, welchen daS Zollgesetz bezweckt, nicht vereiteln zu lassen, und ich möchte der- selben nochmals zurufen: videant consnles. Aus diesem Grunde erklärt fich die Forderung eines Nachweises, welcher die Rechts- gilttgkell eineS Vertrages unzweifelhaft begründet und der an fich schon dem Steuerbeamten Anhaltspunkte giebt für die Be- urthellung der Frage, ob er es mit einem rechtSgiltig abgeschloffe- nen Vertrage zu thun habe. Abg. R o ß h i r t erklärt es für billig, daß für die Bei- bringung des Nachweises über einen abgeschlossenen Vertrag ein weiter Spielraum gewählt wird und ist deshalb mit Alinea 2 des AuSfeld'schen Antrags einverstanden. Dagegen Die elfteren find eine alte Institution und haben Wur» zeln geschlagen, die fich nicht ohne Weiteres wieder aus- reißen lassen. Es giebt kaum ein Handelshaus, da» nicht mit einer solchen Agentur in Verbindung stände. Diese theilt ihrem Klienten jeden Tag«in V rzerchniß der prote- strrten Wechsel mit, macht ihn auf insolvente Häuser und auf solche aufmerksam, die mit Unterbilanz arbeiten. Schlägt ein Unbekannter ein Geschäft vor, so antwortet man ihm, man werde mit seinen Agenten sprechen. Durch die In- anspruchnahme der Agentur wird nicht nur viel Zeit ge- spart, sondern, wenn diese in wirklich zuverlässiger Weise verfährt, so wird dadurch auch dem Handel und Verkehr ein wirklicher Nutzen geschaffen. Aber die Versuchung, i ,.. Geschäfte zu machen, ist groß, und Viele vermögen derselben nicht zu widerstehen. Die Agentur hat etwa in Erfahrung gebracht, daß dieser oder jener Kaufmann oder Jndufirieelle fich in einer kritischen Lage befindet, die seinen Kredit gefährdet. Flugs läßt sie sich etwa ein Dutzend fingirter Briefe schreiben, in welchen um Auskunft über die Solidität des Betreffenden ersucht wird, und der Unglückliche wird dann hinbeschieden.Unsere Agentur", wird ihm dann gesagt,deren Verbin- düngen zahlreich sind, hat zahlreiche Anfragen über Sie erhalten. Es ist unsere Pflicht, unseren Kor- respondenten genaue und zuverlässige Auskunft zu ertheilen. Ihr Kredit ist leider in der letzten Zeit stark erschüttert worden." Der arme Bursche versucht, Einwendungen zu erheben.Leugnen Sie nicht," fährt Tricoche fort,dieser und jener Wechsel ist erst nach erhobenem Protest und mit großer Schwierigkeit gedeckt. Sie haben bei mancherlei Gelegenheit Ihre Zuflucht zu Prolongationen nehmen müssen. ES sieht sebr faul mit Ihnen aus. Wir können unseren Klienten nicht hintergehen, dabei würde da» Re- nommee unseres Haust» auf da? Spiel gesetzt werden. Ich sehe, ohne gegen unsere Grundsätze zu verstoßen, nur ein Mittel, wie Sie Ihren Kredit konsolidiren können." Und das Mittel besteht dann darin, daß der Betreffende selbst Klient der Agentur wird. Die Transaktionen seiner eigenen Kunden muß man natürlich begünstigen. Da» jähr- liche Honorar, das erlangt wird, beträgt einige hundert Franks. Und in neun unter zehn Fällen rückt der Be- treffende mit dem Gelde heraus, weil er die Verschwiegen- heit in seinem Interesse erkaufen zu müssen glaubt. ist die Forderung zu verwerfen, daß der Richter zu entscheiden hat, ob auf einen Gegenstand der alte oder neue Tarif An- wendung findet. Das würde nichts anderes bedeuten als die Einführung napolconifchen Rechts in unser deutsches Recht. Abg. Richter: Der Minister tadelt es, daß nach kaum 14 Tagen schon eine Abänderung deS Gesetzes vorgenommen werden soll. DaS kommt daher, daß man in dem traurigen Optimismus, um einen Ausdruck deS Ministers zu gebrauchen, bei Erlaß des Gesetzes befangen war, vaß eine einfache Fassung der Bestimmungen genüge, um eine Auslegung auszuschließen, die nur ali eine Ironie auf die Abstcht deS Gesetzgebers er- scheinen kann. Ich kann mir die Instruktion nur so erklären, daß man entweder abstchtlich dem Sinne des Gesetzes zuwider- handeln wollte, wie ich nicht annehmen kann, oder es sehr eilig hatte, oder ohne jede Sachkenntniß des Verfahrens in kauf- männischen Kreisen war. Es konnte gar nickt anders kommen, als daß die Instruktion mit dem Gesetz in Widerspruch gerieth, wenn fie schon an demselben Tage, wo das Gesetz zur Verband- lung stand, vorbereitet und erlassen wurde. Mit der Erhöhung des Tarifs gewinnt natürlich die Frage, wer über Streitigkeiten entscheidet, ein viel höheres praktisches Interesse. Die unmittel- bare Praxis drängt zur Eröffnung des Rechtsweges. Ich erinnere daran, daß amenkanisches corned beef als feine Eisenwaare verzollt wurde, weil eS in dünnen Blechbüchsen einge- führt wurde, feiner Käse alS feine Zinnwaare, weil er in Staniol eingeführt wurde: ja es war sogar einmal die Frage praktisch, od der Käse, der in verfilbertem oder vergoldetem Staniol eingeführt wird, nicht als Silber- oder Goldwaare verzollt werden solle. Gegenwärtig schwebt eine Auslegung vor dem Bundesrath, welche weite Kreise beunruhigt, wonach die Fässer, in denen Petroleum eingeführt wird, als Böttcher- waaren zu verzollen seien. Welche Fluch von Streiiiakeilen ist im Anzuge wegen der differentiellen Behandlung des RozgenS! Ich möchte gegenüber den praktischen Unzuträglichkeiten, die fich schon jetzt herausstellen und die unsere ganzen geographischen Verhältnisse in Bezug auf die Mühlenindustrie auf den Kopf stellt, die für die Erhöhung des RoggenzolleS eingenommenen Herren fragen, od fie im Stande find, den Rogaenzoll in der Weise aufrecht zu erhalten. Am 20. Februar traf hier ungart- sches Mehl ein; am 28. Morgens früh 8 Uhr tritt daS Sperr- gesetz in Kraft: die Deklaration des Mehls ist längst erfolgt; der Mann hat seinen Zoll am 23. bezahlt, die Hälfte des MehleS war schon abgetragen; da erhält er Nachricht von der Zollbehörde, daß ihr eingefallen ist, daß das am 20. Februar eingesührte Mehl doch noch unter daS Sperrgesetz falle und behält die andere Hälfte zurück, läßt fich noch Lagergeld bezahlen und nicht bloS den erhöhten Zoll für die zweite Hälfte, sondern auch den bereits abgefahrenen Thell. Ein Importeur produzirte in Emmerich Zeugnisse, um die günstige Behandlung seines Roggens zu bekommen; der Zollinspektor erwiderte darauf, die Sache scheine richtig zu sein; der Mann beschaffte fich also keine weiteren Atteste: nachträglich ist aber der Inspektor zur anderen An- ficht gekommen und ließ die Schiffe nicht ohne den erhöhten Zoll pasfiren. Ein anderer Importeur wendet fich an die Ge- sandtschast in Paris und bittet um Auskunft, wie er fich zu verhalten habe. Die Gesandtschaft erklärt, fie könne keine Aus- krmft geben, es handle fich um die Entscheidung eines Prin- zipS, er möge warten, bis daS Prinzip entschieden ist. Unter diesen Verhältnissen soll jemand in Deutschland soliden Han- del treiben! Ja, wenn der Mann in Neu-Guinea ein Geschäft hätte I Da rüsten wir für Hansemann und Bleichröder u. Co. ein ganzes australisches Geschwader auS für den Fall, daß fie dort Handel treiben sollten. So anjiändig wird man behandelt, wenn man in Neuguinea vielleicht eine Kopraspekulation hat. Neulich bei Korea mit einem Meier sollten wir zwei Konsuln bewilligen, eS kommt vielleicht noch ein Meier hinzu(Heiterkeit links); hier handelt eS fich um tausend Meier, um einen ganz anderen Um- fang des Handels. Eigenthümlich ist dir Behauptung Rein- badenS, daß eS fich für den Richter nicht schicke, Zollstrettig- leiten zu entscheiden. Aber wenn ein Richter nicht zu vornehm sein darf, um oft sehr gemeine Jnjurienprozeffe, um Pferde- Händel, wo Einer den Andern zu betrügen sucht, und Anderes dergleichen zu entscheiden, soll er dann zu vornehm sein, um Zollsttettigkeiten zu entscheiden? Dann soll für den einfachen Amtsrichter etwc etwas nichts würdig sein, waS der Bundesrath, der doch größeres Ansehen verdient, nach seinem Ermessen zu ent« scheiden hat. Wenn nicht in Deutschland der Rechtsweg er- öffnet wird, so entsteht eine Rechtsunficherheit, die dem Handel eine unsolide Bafis giebt, und ihn zwingt, durch größeren Handelsgewinn fich eine Prämie gegen dergleichen Aus- legungen des Bundesraths zu fichern. Vom Stand- punkte der FraltionSpolitik könnten wir dem ja sehr ruhig zusehen, denn je brüsker so in das unmittelbare Leben hineingegriffen wird, um so erregter wird auch die öffentliche Stimmung gegen den Zolltarif und gegen diejenigen, die ihn zu Stande bringen wollen. Die Uebergangsverhältniffe Die Krisi« an welcher die Pariser Geschäftswelt im Augenblicke leibet, hat den Agenturen dieser Art außerordentlichen Vorschub geleistet. Die Erpressungen werde» mit einer Frechheit ohne Gleichen ins Werk gesetzt. Es geht soweit, daß jetzt einJournal des prote ts" herausgegeben wird, in welche« nach dem Prospektu» alle protestirten Wechsel registrirt werden mit Angabe von Namen und Adresse des Schuldner», de« Wechselbetrages und d:S amtirenden HuissierS. In einer RedaktionSnotiz wird aber hinzugefügt, daß Personen, welche auf daS Blatt abonniren wollen oder«in Uebereinkommen mit der Administration zu treffen wünschen, fich Vormittag» auf dem Bureau einzufinden haben. Thut man daS, so erfährt man, daß daS Abonnement 100 Fr. kostet, und daß man alsdann, so oft eS Einem beliebt, Wechsel gegen sich protestiren lassen kann; das Blatt nennt niemal» d,e Namen seiner Abonnenten. Verschleierter kann die Eipressung nicht betrieben werden, und die mit einer Protestzeitung ver- bundene Agentur hat viele ihresgleichen. Aber noch schlimmer sind freilichjdie agencee de renaeigne- ments. Dieselben umfassen einen großen Kreis und leisten Beihilfe für all« Dinge. Sie fpioniren da» Thun und Treiben von Eheleuten aus und haben eine feste Taxe, nach der sie Zeugen für Verwendung bei der Ehescheidung liefern. Die Angelegenheit der Madame ClooiS HugueS mit Morin beweist,«a» sie in dieser Beziehung zu leisten vermögen. In dergleichen Dingen besteht, und da» ist für die Pariser Sitten charakteristisch, ihr Hauptgeschäft, bei dem große Summen verdient werden. So hatte vor nicht langer Zeit ein Ehemann au» der vornehmen Ge- sellschaft eine Ehescheidungsklage gegen seine Gattt« angestellt. Diese Klage war von Seiten der Ehefrau mit einer gleichen Klage erwidert worden. Da unmündige Kinder vorhanden waren, so mußte die Vormundschaft und die Verwaltung deS bedeutenden Vermögens dem Sieger im Prozeß»u. fallen. Die Eheftau als die Klügere wendete sich an eine Agentur, welche den Ehemann durch ihre Leute auf Schritt und Tritt ,m Auslände verfolgen ließ und einen Ehe- fcheidungSgrund zu arrangnen wußte. Vergeblich bot der müssen möglichst milde gestaltet werden, um nicht unnöthig Nachtheile der Gesetze zu steigern. Wenn die schutzzöllneris» Mehrheit, aus deren Mitte der Antrag Windthorst hervorp gangen ist, nicht mit aller Energie nach der Verwir'iichung� Absichten ves Antrages Windthorst strebt, dann hätte fie ist lieber gar nicht einbringen sollen, denn dann hat der Anti«! mehr geschadet als genützt. Im Vertrauen auf diesen Antnt find Geschäfte, die unter dem neuen Zolltarif nicht meh winnbringend find, nicht rückgängig gemacht worden, was Mancher sonst gethan hätte. Die richtige Ausführung der w1 setzetbestimmungen ist nickt nur eine Frage der Achtung p dem Gesetze überhaupt. Sonst verbreitet fich die AuffassuG die ich nicht wie der Finanzminister als traurig optimistis» sondern als traurig pessimistische bezeichnen müßte, daß es# den Inhalt, den Wortlaut des Gesetzes nicht ankofl� wenn man nur die Macht in Händen hat, auch ei« Auslegung gegen die Abstcht deS Gesetzes durchzubringO (Beifall links) j Staatssekretär v. Burchard: Der Abg. Richter hat� in den Anträgen behandelte Frage ganz besonders aufzubauM versucht und dabei gegen den Bundesrath die weitgehend Vorwürfe und Beschuldigungen erhoben. Das Land weißst waS es von diesen Reden, vre heute nicht zum ersten Male- diesem Hause vorgebracht werden, zu halten hat(große lliw links): ich weise die Vorwürfe zurück. Wenn der Abg. Aich» von einer Abschlagszahlung auf einen Staatsstreich, von d Ironie auf die Abficht des Gesetzgebers fpricht, zo kann» diese Ausdrucksweise nicht anders denn als grundlose schuldigungen bezeichnen. Für die auch heute unS wieder geführten Zollkuriosa ist ja der Bundesrath gar nichts antwortlich' Ausschreitungen untergeordneter Zolldebor� kommen überall vor. Die Verantwortung deS Bundesd beschränkt fich auf die an letzter Stelle von ihm anzuordnt»' Remedur, und diese ist in allen Fallen durch dm Sun®* rath veranlaßt worden. Es hat stch übrigens gezeigt, daß'; Zeitungsberichte über derartige Kuriosa, wie fie damals auch heute wieder kolportirt worden find(Abg. Richifi Keine Zeitungsberichte!), zum Theil ganz falsch, zum ZJv tendenziöse Erfindungen, zum Theil Mißverständnisse u% und daß es vielleicht beffer gewesen wäre, das Haus bän'i mit diesen Dingen nicht beschäftigt. Es ist doch nicht% deS Reichstags, fich mit irgend welchen, an irgend einer auftretenden zerstreuten Zertungsnachrichten zu befassen. Richter irrt, wenn er die Durchführung des Sperrgesest' sehr einfach hätt; eS ist außerordentlich schwer gewefe» schwerer, als zu kritistren und Herr Richter thäte viel statt lediglich Kritik� zu üben, posttive VerbesserungsoorlS� zu machen.(Heiterkeit links; Rufe: Ist ja trag Ausfeld!) Ich betone nochmals, es hat dem Bum-Sj durchaus fern gelegen, die Klausel durch die Art der% führung wirkungslos zu machen. Herr Richter hält TJ führung des Rechtsweges für eine mit der Zollerhöhun« Getreide gar nicht vergleichbare untergeordnete Angeles� Es mag ja sein, daß die Einführung der Getreidezolleih®?? in wirthschaftlicher Beziehung eine sehr große Bedeutung aber prinzipiell ist uns eine solche Machtoerschiebung un®\ ziell eine solche Machtverkürzung der Exekutive vollständig� annehmbar und die Annahme des Antrages würd« Zustandekommen des ganzen Gesetzes ernsthaft in stellen. Abg. Woermann: Die letzten Ausführungen den tAevanken Krinaefl. V yi Staatssekretans könnten auf den Gedanken bringen,_ Regierung eigentlich nicht beabsichtige, der Windthmn� Klausel gerecht zu werden- Auf die Einfuhr, die in den�i Monaten schon stattgefunden hat, kann daS Sperrgesetz zurückwirken: die für fie beigebrachten Zahlen bewerl� nichts über die schwebenden Spekulationsgeschäfte. Dss? regeln des Bundesraths find hauptsächlich aus FuMj Zolldefrauden veranlaßt worden. Wenn der Zolltarif Jahre einschneidend geändert wird, so muß da» sehr beWy den Schaden anrichten. Mit unseren Anträgen wollen wenigstens dem Handel einige gerechte und billige rungen verschaffen. Auch die Vortheile, welche die LanfP� schaft von den neuen Zöllen hofft, werden keineswegs wenn man auf die jetzt noch schwebenden Rückficht nimmt; und auch der Staat könnte auf j* wl mäßig geringe Einnahmen verzichten, um zu vertz�, die berechtigten Interessen zahlreicher Bürger verletz! (Beifall.),_ Minister v. Scholz: Der Vorredner hat% auS Altona mitgethellt ähnlich dem oberschlefischen' Abg. Meyer. Liegt der Fall wirklich derartig, so nicht daran, daß ver Bethelligte nicht meinen wird. (Olf höhere Finanzbehörde in der Lache nichts thun kanft�. daß er fich, namentlich auf Grund der den Finanzminister wenden wird- Die Debatte wird hierauf geschloffen..: Persönlich bemerkt Abg. S c i p i o, daß es ihm bm". eine prompte Ausführung kann man fich verlass«n,- man nur nicht naiv genug gewesen ist, ein zu groß®*) geld zu bezahlen. Soll ein Racheakt ausgeführt,� M zu Boden geschmettert, seine bürgerliche und sozln ß lung von Grund au» vernichtet werden, so kann m f* Sache ruhig in die Hand einer solchen Agentur Ks z/ Verleumdung gehört zu ihrem Spezialfach. tuten verstehen sich hierauf aus dem Grunde u mit großer Geschicklichkeit um alle die Klipps». schiffen, an welchen Andere scheitern und der Just' Arme fallen würden. t ES hängt gleichsam ein DamokleSsch vertüber den v der ehrenhaften Leute; Niemand kann wissen,»jn zum Opfer fällt. Die Meisten wissen auS lhr«�� Kreise Beispiele dieser unheilvollen Wirksamkeit zu und die gemeinsame Furcht vor dieser ErscheinunS nnige Grund für die Symp-'»'�� Wirklichkeit der alleinige Mad. Clovi» HugueS entgegengebracht wird. liehe bei der ganzen Sache.st nur. daß. wie uch« oe. ver ganzen Sache ist nur, daß, w.e°. ungestüm auch dieselben drakonischen Maßregln u Agenturen verlangt werden, wie solche die Bm), jrt Sp.elhöhlen getroffen haben, der Ausrottungb brefe Agenturen denn doch kaum zu zufriedenste\ fultuten führen dürfte. Die Regierung kann* Femb nicht einschreiten, denn sie ist selbst vornehmste Kunde der Agenturen. Dieselben sp fähr dieselbe Rolle, wie seiner Zeit Bidocq" hen f gab«. Vidocq war ein früherer Galeerenskla Polizei in ihren Sold nahm, weil Niemand die Verbrecherwelt kannte und dieselbe mochte. Die ageuees de renseignements wer bi® ten Theil von früheren Volueibeamten 9* -------, V..---------"_ flUsil. Grund irgend eine« Vergehen« au« UmwW' jW f.( sind und jetzt für eigene Rechnung de« Spw Ww find und jetzt für eigene Rechnung de«»P1® ,,, tzy' fetzen. Ein Notar, der Unterschleife bega��F ruinirter Finanzmann oder andere ähnliche dst., Existenzen verbinden sich mit Jenen«»d sch wendigen Mittel zur Etablirung des Geschäft?'| der Eröffnung sucht man eine" Audienz be> Aenst präfekten nach und stellt ihm die bedeutsamen® w f welche man seiner Verwaltung leisten kon'£)i< weiß nur zu gut die ihm in Aussicht gest�g�stk würdigen. Der offene Krieg, welchen der v 5lfo.nl i I &"