glüdlicher werden. Heute wird es aber um so elender, und ohne eine gründliche Sozialreform muß es auch so bleiben. Bollreformen bedeuten da gar nichts!

Segen des Exportes. Wir brachten in den legten Tagen Die Nachricht von der Bahlungsftodung, welche den Gebr. B. aus bedeutenden russischen Geschäften erwachsen ist. Dieser Verlust aus der Verbindung mit dem Auslande und speziell Rußland ist nicht der einzige, welchen deutsche Geschäftsleute au beklagen haben, es wird sehr viel Geld da draußen in Rußland verloren. Die Zustände find ganz unglaublich un ficher, eine einigermaßen zuverlässige Auskunft über die dortigen Firmen, wie fie in Deutschland bei Beginn eines Geschäftes eingeholt wird, ist dort gar nicht zu erlangen. Geschäftshäuser, welche trogdem verdienen wollen, wagen blind bedeutende Summen. Das Geschäft in Rußland ist zum Theil das reine Lotteriespiel. Treten Verluste ein, so ist der sehr häufig un­ehrliche Schuldner selbst durch Vermittelung des deutschen Kon fuls nicht zu verfolgen. Er verschwindet einfach in dem weiten Reich, hat aber dazu meist gar nicht nöthig weit wegzugehen, da es in Rußland üblich ist, die verfolgende" Polizei bei dem Geschäft zu betheiligen. Rußland ist ein Land, welches bet Weitem zivilifitter ist als unsere Kolonien in Afrita, die eben falls als handelstolonien angesehen werden sollen. Man sieht, daß die Ausfuhr nach Rußland schon sehr ihre zwei Seiten hat, wie sehr muß der vielgerühmte Segen des Exports durch Die Unsicherheit in noch wilderen Ländern berabgemindert werden! Es ist überhaupt ein von uns nachdrücklich bekämpfter Jrrwabn, zu glauben, daß die herrschende Ueberproduktion Firmabn, zu glauben, daß die berrschende Ueberproduktion durch Ausfuhr zu beseitigen sei; wenn aber die Ausfuhr wie in dem russischen Export der Gebr. B. weiter nichts ist als ein umständliches Verfahren, die von deutschen Händen geschaffenen Güter wegzuwerfen, so schlagen wir vor, ein einfacheres Mittel anzuwenden und unsere übeschüssigen Produkte" den Arbeitern, welche fie geschaffen haben, zu schenken, da es doch nun ein mal Gesellschaftsordnung ist, daß fie dieselben als Lohn nicht verdienen. Verwendung haben sie dafür.

vorbeikommen zu laffen. Sobald diese vor ihm war, brehte fte| fich furz um, hielt ihm einen Revolver vors Geficht und feuerte ohne Weiteres einen Schuß ab. Die Kugel war dem B. ins Auge gegangen und hat ihn längere Zeit in ernstliche Lebens gefahr gebracht. Jegt ist er wieder hergestellt, doch ist keine Aussicht vorhanden, daß die Sehlraft des verlegten Auges fich wieder einstellen wird. Die Angeklagte ist im Allgemeinen ges ständig, doch will sie den Revolver, den fte erft wenige Tage zuvor gelauft hatte, lediglich zu dem Zweck bei sich gefübit haben, um fich im Nothfall gegen B. zu wehren, auch will fie den verhängnißvollen Schuß nur abgefeuert haben, um dem B. einen Schred einzujagen. Die Beugenaussagen bestätigen im Großen und Ganzen den angegebenen Sachverhalt: die C. wird von ihnen als eine leicht erregbare, im Uebrigen aber ganz verständige und vernünftige Person bezeichnet. Das Gutachten der Aerzte geht dahin, daß die Geiftesanlagen der Corßen zwar beschränkt seien, daß aber die Annahme einer geistigen Störung oder Unzurechnungsfähigkeit bei Begehung der That vollständig ausgeschloffen sei. Der Vers treter der Staatsanwaltschaft hielt die Anflage in vollem Um fange aufrecht und suchte in längerer, sehr detaillirter Dar ftellung flarzulegen, daß die Angeklagte, wenn auch geistig etwas beschränkt und zeitweise nervös aufgeregt, doch bei allen thren Handlungen bei vollem Bewußtsein gewesen sein müsse und daß fie unzweifelhaft an jenem Abend bei Ausübung der That die Abficht gehakt habe, den Beyersdorff zu tödten. Der Vertheidiger beschränkte fich in erster Linie auf den Beweisversuch, daß die Angeklagte doch nicht so recht zurechnungsfähig gewesen und daß es nicht ausgeschloffen fet, daß die Verlegung auf einen unglüdlichen Bufall zurück­zuführen sei, indem die Angeklagte nicht die Absicht gehabt habe, den B. zu tödten oder auch nur förperlich zu verlegen, fondern lediglich einen Schreckschuß abzugeben. Die Geschwo. renen bejahten die ihnen vorgelegten Fragen wegen Haus­friedensbruchs und Sachbeschädigung, verneinten aber die Frage wegen Todtschlagsversuchs, bejahten dagegen die Frage nach schwerer Körperverlegung. Der Antrag der Staatsanwalt schaft ging auf zwei Jahre Buchthaus, der Gerichtshof erkannte indeffen auf eine Buchthausstrafe von drei Jahren.( Wes. Btg.)

Soziales und Arbeiterbewegung.

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umberirrt oder etwas ergreift, wozu er keine Lehrzeit nöthig gehabt hätte. Diesen Fingerzeig mögen Eltern und Vormünder gebührend beachten, alsdann werden fie fich durchaus nicht durch mehr oder weniger fünstlerisches Handwerk leiten und irreführen laffen. Etwaige Anfragen richte man an das Arbeits- Nach weise Büreau, Annenstraße 16, Restaurant Sabm, oder an den Unterzeichneten. Der Vorstand der Freien Vereinigung der Graveure, Ciseleure und Bg." J. A. G. Kröbel, D., Grüner Weg 85.

Vereine und Versammlungen.

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dann

hr. Jm Arbeiter Bezirksverein der Rosenthaler Vor stadt, der, weil es ihm nicht mehr möglich ist, in der Rosen­thaler Vorstadt ein geeignetes Lokal zu seinen Versammlungen zu befommen, am Montag in der Neuen Walhilla, Schöns hauser Allee 156, eine sehr besuchte Versammlung abhielt, wurde vom Reichstagsabgeordneten Herrn Pfannkuch über Die Arbeiterfrage" ein Vortrag gehalten, der die Versammel ten vielfach zu lebhaften Beifallsbezeigungen fortriß. Der Vortragende begann mit der Bemerfung, daß in den zwei legten Jahrzehnten die Reichshauptstadt Berlin mehr und mehr ein Zentralfit wissenschaftlicher Bildung und materiellen Reich thums, aber gleichzeitig auch eine Hauptstätte der Maffen armuth und des aus derselben sich ergebenden physischen und moralischen Elends geworden sei, und gab dann eine inter effante Stizze von der Arbeiterbewegung während der letzten 25 Jahre, soweit 25 Jahre, soweit dieselbe sich in der Reichshaupt ſtadt zuerst unter dem Einfluß des fortschrittlich liberalen Arbeiterführers Arbeiterführers Schulze Delißsch und unter dem Einfluß der sozialen Joeen des Arbeiterapostels Laffalle bis zur Gegenwart abgespielt. Er zeigte, wie die Arbeiterbevölkerung in dem Maße, als sie ein Verständniß für ihre wahren Intereffen gewonnen, von den Lehren, die Schulze Deligsch über das Verhältniß von Arbeit und Kapitol zu ein ander gegeben, fich habe emanzipiren und den Luffalle'schen Ideen habe hingeben müffen. Er schloß mit dem Hinweise auf die Fortschritte, welche die Arbeiterbewegung in jüngster Beit gemacht und dem Ausdruck der Zuversicht, daß die Abeiter gebracht ist, von derselben nicht wieder werde abgefegt werden schutzgesetzgebung, die jeßt auf die Tagesordnung des Reichstages fönnen, sondern praktisch in dem Sinne werde verwirklicht werden müssen. Es tamen dann zwei vom Vorstande aufge feste Petitionen an das Stadtverordnetenkollegium zur Ver lefurg. In der einen wird um Eirichtung und Unterhalturg einer Sanitätswache in der Rosenthaler Vorstadt aus Kommu nalmitteln, in der anderen um Regulirung der Swinemünder straße zwischen der Demminer und der Schwerinerstraße ge beten. Beiden Betitionen wurde ohne Debatte die Zustimmung ( rteilt. Darauf folgte noch die Erledigung einiger Vereins angelegenheiten und des Fragetaftens.

Geschüßte Kulis und ungeschütte deutsche Kolonial arbeiter. Zur Verhinderung der Ausbeutung der Kulis hat die chinesische Regierung folgende Bestimmungen getroffen: Die auswärtige Berdingung der Arbeitskraft darf sich auf höchstens fünf Jahre erstrecken; nach Ablauf dieser fünf Jahre muß den Arbeitern die Geldsumme ausbezahlt werden, welche zur Rückreise erforderlich ist. Diese Forderung tann nicht burch Verträge geändert werden. Die unüberschreit­bare Arbeitszeit beträgt 9% Stunden des Tages, jedoch muß unter 7 Tagen ein freier sein. Die Transportschiffe, auf denen die angeworbenen Ar­beiter die Reise nach ihrem Bestimmungsort zurücklegen sollen, müssen ihrer Größe, Einrichtung und Ausrüstung nach den von den Konfuln erlassenen Schiffsreglements genau ent­sprechen. Die Konsuln sollen solche Schiffe frühestens 24 Stun Den vor deren Abfahrt noch besuchen und prüfen, auch die Einschiffung der Arbeiter soll von den Konsuln, sowie von chinesischen Polizeibeamten überwacht werden. Bei der Vers frachtung und Vertheilung der Arbeiter in den Kolonien dürfen auswandernde Arbeiterfamilien nicht zerrissen werden.- England und Frankreich es ist dies charakteristisch für unser humanitätstriefendes Zeitalter haben sich bis auf den heuti humanitätstriefendes Beitalter gen Tag geweigert, dieses Reglement anzuerkennen. Dagegen hat dis deutsche Regierung die Bestimmungen des chinesischen Gefeßes afzeptirt. Die Hamburger Bürgerzeitung" bemerkt hierzu: Durch diese gewiß nur lobenswerthe Nachgiebigkeit der deutschen Regierung haben wir nun das interessante Schauspiel, daß auf den deutschen Kolonien Australiens , für welche die Einfuhr von Kulis in Frage steht, für die les teren ein gefeßlich garantirter Normalar­beitstag und ebenso eine gleichmäßig garan tirte Sonntagsrube existirt, während für etwa nach dort verschlagene deutsche Arbeiter ein solcher Schuß nicht besteht."

Regierung und Arbeiterpartet. Ueber das Verhältniß beider finden wir in den soeben erschienenen ersten Heften der Sozialen Bettfragen" fehr richtige Urtheile. Der Geheime Rath Wagener, der frühere Rathgeber des Fürsten Bismard, ein Mann, deffen Charakter man beurtheilen mag wie man will, dem aber sicherlich bedeutende Kenntniß und staatsmännischer Blick nachgesagt werden muß, äußert fich in seinem Beitrag( Die Mängel der christlich sozialen Bewegung") über das Sozialistengesez und seine Wirkungen fol gendermaßen: Wenn man bei der Praxis beharrt, die Ver­fammlungen der Arbeiter aufzulösen, sobald darin das soziale Thema überhaupt angeschlagen wird, so wird man fich auch nicht wundern dürfen, wenn in den Kreisen der Betheiligten die Heffnung, zu einer fiiedlichen und gefeßlichen Lösung ge langen zu können, immer mehr schwindet und das anarchistische Element je länger desto mehr das Uebergewicht gewinnt. Wir bedauern deshalb auch, daß man sonderbarer Weise das Auf­hören des Ausnahmezustandes von dem vollständigen Ver schwinden der anarchistischen Elemente aus der sozialen Be wegung abhängig macht, während man es doch vor Augen hat, daß gerade die anarchistischen Elemente unter den heutigen Verhältnissen ein stetiges Wachsthum aufweisen.... Eine Versegung in die zweite Klasse des Bürger rechts wird schwerlich jemals die Wirkung haben, daß die Masse der Bevölkerung Diejenigen, von denen eine solche aus. gehf, als ihre Wohlthäter betrachtet und ihrerseits von besonderer Liebe zu derartigen Institutionen durchdrungen wird." Ein anderer Mitarbeiter( Richard Reuter, Soziale Reform und Verfassungsstaat) gedenkt der Arbeiterpartei in folgenden anerkennenden Worten:

Als die Arbeiterpartei es zurücwies, um materieller oder angeblich materieller Vortheile willen, ihren bisherigen politis schen Standpunkt im reaktionären Sinne zu ändern; als fie fogar der Versuchung widerstand, das schwer auf ihr, auch auf dem materiellen Wohlstande vieler ihrer Mitglieder lastende Ausnahmegeseg um diesen Preis los zu werden, hat fte eine, in diesem Augenblick in Deutschland feltene Höhe der politischen Auffaffung bewiesen. Die Großindustrie hat sich um der Schußzölle willen in das reaktionäre Lager führen laffen; ein Theil des Bauernstandes hat um der Getreidezölle, ein Theil des Handwerkerstandes um des Glücks der Innungen und Bünfte, ein Theil des Großhandels und der hohen Finanz um überseeischer Projekte willen dasselbe gethan. Allen diesen Klassen und Personen, welche zum großen Theil den gebildeten und hochgebildeten an gehörten, hat sich die Arbeiterpartei an poli fischer Erkenntniß überlegen gezeigt, wie fte fich so vielen Gebildeten und hochgebildeten an Herz und Bravheit und echtem Ehrgefühl überlegen zeigte, a 3 fte es ablehnte, Theil an der schmachvollen Judenbeße zu nehmen. Ja, nicht geschickt und nicht geneigt zum Diplomatifiren, wie sie ihrer Natur nach ist, hat fte sogar vor der Sentrumspartei den Vorrang behauptet. Denn diese hat es zwar auch verschmäht, Die Abstellung ihrer Beschwerden durch die Anbequemung an die Reaktion zu erzielen(?), aber sie hat es doch nicht unter laffen tönnen, hie und da fleinere und größere Dienste zu leiften, für welche fie nicht unerhebliche Vortheile eingeheimft hat, aber ohne welche sie den Ruf der Zuverlässigkeit beffer bewahrt hätte und doch wohl eine noch stärkere Stellung auf dem politischen Kampfplatz einnehmen würde."

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Nr.

be. Die Mitgliedschaft Berlin I. der deutschen Metall arbeiter hielt unter dem Borsiz des ersten Bevollmächtigten in Nieft's Salon, Kommandantenstr. 71/72, am Montag, den 23. b. Mis., ihre erste regelmäßige Versammlung ab. Herr Dr. Toselowaty sprach über Hygiene, und wußte in intereffanter und anschaulicher Darstellung das Thema zum vollen Verständniß der Zuhörer zu bringen, wie die angeregte Diskussion bewies, die sich an den Vortrag knüpfte und an der die Herren Zobler, Quintern, Schulz u. a. m sowie der Herr Referent sich betheiligten. Nachdem der Vor fiende sodann mitgetheilt hatte, daß die Bestätigung der Ronstituirung der Mitgliedschaft Berlin I. sowie des Vorstandes, der s. 3. durch die Versammlung im Wedding - Part gewählt wurde, durch die Zentralftelle Mannheim einstimmig erfolgt und eingetroffen ist, und daß von nun an alle Bekannt machungen der Mitgliedschaft durch das Berliner Volksblatt" veröffentlicht werden sollen, beschäftigte man fich in längerer Debatte mit dem Streit der Biele felder Nähmaschinen Arbeiter von Koch und Kompagnie. Herr Günther( Nähmaschinenarbeiter) fonnte die erfreuliche Thatsache berichten, daß er in voriger Woche 160 M. abge schickt habe und in der laufenden Woche 120 M. abfchiden werde, wozu noch 30 M., die von der Mitgliedschaft I. vor läufig abgeschickt worden sind, lommen. Sicherlich werden auch die Sammellisten, die zur Vertheilung gelangen, ein günstiges Resultat für die streifenden Bielefelder Kollegen ergeben, was um so wünschenswerther wäre, als das kleine Bielefeld für die Streifs des vergangenen Jahres in der Metallindustrie Berlins allein 2000 M. aufgebracht hat. Som Schluß forderte Herr Möring zu recht zahlreicher Betheiligung an der Matinee taffe arbeitslofer deutscher Metallarbeiter in Sanssouci ", Kott auf, die am ersten Osterfeiertage zum Besten der Unterstüßungs buferstr. 4a. stattfindet. Hierming schloß nach Erledigung des Fragelastens die sehr gut besuchte Versammlung

Darmstadt . Lohnbewegung. Der Fachverein der Tischler hat den Meistern eine Forderung auf Herab. segung der Arbeitszeit unterbreitet und die Meister sind nicht abgeneigt, darauf einzugehen. Der Verband der 3 immer. Ieute( Lokalverband Darmstadt) hat den Meistern eine Forderung auf Lohnerhöhung von 40 Pfennig pro Tag zu aehen lassen, worauf ihnen folgende Lohnfäße, die aber eine Echöhung des seitherigen Lohnes feineswegs involviren, ange boten wurden: Im ersten Jahr nach der Lehre 1,30 Mt, im zweiten 1,70 Mt., im dritten 1,90 Mt., bis zum vollendeten 21. Jabre 2,20 Mt., bis zum 27. Jahre 2,40 M., und von ba ab 2,60 Mt. Dies mußte nun seitens der Gesellen, gegen über ihrer bescheidenen Forderung, beinahe als Hohn aufgefaßt werden, worauf dieserseits eine erneute Forderung in folgenden Lohnfäßen den Meistern zugestellt wurde: Im ersten Jahre nach der Lehre 1,80 mt, im zweiten 2 Mf., im dritten Jahre bis zum 20. Lebensjahre einschließlich 2,40 Mt. und von da ab 2,80 Mt. für jeden Gesellen. Die rücksichtsloseste Behand lung seitens der Meister, wurde der Lohnforderung der Weiß­binder 2c. zu Theil: In einem längeren Schreiben erklärten die Meister unter Bubilfenahme der hinfälligsten Gründe, daß ste unter feinen Umständen auf die geforderte Lohnerhöhung von 15 pCt. eingehen können. Hierauf wurde den Meistern in einem zweiten Schreiben gemeldet, daß man durchaus nicht ge willt sei, fich mit der so bescheidenen Forderung durch einige boble Phrasen abweisen zu laffen. Stach einer trefflichen Wider­legung der vorgeschüßten Gründe beißt es, daß man gut or ganifirt sei und den Muth habe, die Forderung bis in die legten Konsequenzen zu vertreten. Es muß vor allem tonstatirt werden, daß die Arbeitslöhne, vorzugsweise im Bauhandwert, wohl nirgends so miserabel find, wie in Darmstadt . Der täg liche Durchschnittslohn eines Bimmermanns beläuft sich auf 2 bis 2,20 Mt, der eines Weißbinders 10 bis 20 Pf. höher. Wenn man nun noch hinzunimmt, daß in beiden Gewerben auf taum mehr als 200 Arbeitstage au rechnen ist und sich daher das Jahreseinfommen auf taum 500 Mt. beläuft, wird man die Situation begreifen. Und dennoch weigern fich die Meister, die bescheidene Forderung von 30 Bf., beziehungsweise 40 Bf. zu gewähren. Wenn es aber später zu einer Arbeits­einstellung tommt, wird die Entrüstung eine große sein.

Die niederrheinischen Weber haben sich an die Regies rung in einer Petition gewandt, welche die ganze Verzwe flung biefer Leute wiederspiegelt. Die armen, von der Maschine verdrängten Weber suchen den ganzen Grund ihres Elends in der Bollgefeßgebung, welche ihnen das Material vertheuert habe. Der Handelsminister hat in einem Reskript an die Handelskammern von Krefeld , Bremen und Elberfeld bereits ausgesprochen, daß von einer Bolländerung oder Aufhebung nichts zu erwarten sei. Für die Halbseidenweberei ist von ber fraglichen Bollbegünstigung ein Nugen, der groß genug wäre, um diese Nachtheile aufzuwiegen, nicht zu erwarten. Die im Oktober vorigen Jahres eingetretene ungünstige Wen­bung der Geschäftsverhältnisse tann nach dem Ergebnis der angestellten Ermittelungen nur in einem geringen Theile auf die Wirkungen der Bolbefreiung zurückgeführt werden, welche Die franzöfifche Regierung zu Gunsten der Halbseiden- und Mouffelinfabrikation von Lyon und St. Etienne angeordnet bat. Sie hat vielmehr ihren hauptsächlichen Grund in dem Uebergang der niederrheini schen Weberei von dem Handbetriebe zu dem Kraftbetriebe der mechanischen Webstühle und in anderen technischen Neuerungen. Der auf höchstens 0,66 pGEt. des Werthes der Waaren fich be­rechnende Nugen, welchen die beantragte Boll: üdvergütung der einheimischen Halbseidenweberei gewähren würde, ist nicht groß genug, um das Geschäft heben zu können."- Im Allgemeinen hat hier der Handelsminister ficherlich recht; es mögen Fehler in ber Bollgefeggebung vorgekommen sein, aber deren Wir fungen fönnen durchaus nicht so schlimm sein. Die technischen Fortschritte, die Ersetzung der Handarbeit durch Maschinen, Das ist der Grund des Weberelendes am Rhein , und wenn bie Weber Abhilfe wollen, so müffen fte alle ihre Kraft zur Unterstügung einer weitfichtigen Sozialreform verwenden. Wenn ein Volt mit Hilfe von Maschinen alles leichter und reichlicher zu produziren vermag, so sollte es doch nur um so Berantwortlicher Redakteur R.

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Der Fachverein der Metallarbeiter in Gas-, Waffer und Dampfarmaturen hält am Mittwoch, den 25. b. t Abends 8 Uhr, in oratweil's Bierballen, Rommandantenstraße Nr. 77-79, eine Versammlung ab, in welcher Herr Nöste einen Vortrag über die Bedeutung des Marimalarbeitstages halten wird. Im Hinblick auf die einschneidende Frage, deren nähere Erörterung fich der Referent zum 3wede feines Vor trages erwählt hat, erwartet der Vorstand zahlreichen Zuspruch. Gäste haben Butritt.

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Eine amerikanische Ehestandsgeschichte erzählt die Deutsche 3tg." von Utila im Staate New- Yort wie folgt: Sie arbeiteten Beide in einer Fabrik. Er tannte fie und fe ihn so vom Sehen, wie man sagt. Er hatte nichts gegen und fte nichts gegen ihn. An's Heirathen dachte fie jedoch nicht sofort. Er aber. Er lud fie ein, mit ihm nach Rame auf Besuch zu gehen. Sie ging mit ihm. Da überredete

er fie, ihn zum Manne zu nehmen. Sie that's. Das war an einem Sonntag. Am Montag war Waschtag in ihrer Familie. Statt die Wäsche herauszugeben zum Waschen, pacte fie dieselbe in einen Koffer und sagte zu der Mutter: Ich habe mich verheirathet. Ich werde mit meinem Mann im Rosthause leben. Adieu, Adieu!" Und fort zog fte. Acht Tage waren verfloffen. Er wurde eifersüchtig auf einen Kunstgenossen und gab seiner Frau beim Frühstück eine Maulschelle. Sie weinte nicht und fiel auch nicht in Dons macht. Sie blieb gefaßt. Sie ging aber nicht an die Arbeit. ein Kärrner vor dem Kosthause. Auf dem Karren befanden fich der Koffer und die Effetten seiner Frau. Sie war noc im Hause, fam aber gerade heraus. Wohin?" fragte er. heim zur Mutter", verfeste fte. Heim zur Mutter", verfeste ste.- " ft der Fuhrmann be zahlt?" fragte er.- Nein," plizirte fie. bier!" und gab dem Karrner den Fuhrlohn. gab dem Karrner den Fuhrlohn. Good bye!" fagte er. Good bye!" rief fle beim Abgehen. Ohne ein Wort weiter zu sagen, sezte er sich zu dem bereitstehenden Mittagsmahl, und es schmeckte ihm vorzüglich. Sie fehrte ins mütterliche Haus geschichte beruht auf Wahrheit. Beit in Utica .

Zur Wahl des Berufes! In dem Gewerbe der Graveure, Eiseleure und Berufsgenossen ist das übermäßige, ein naturliches Verhältniß weit übersteigende Lehrlingswesen seit längerer Belt Gegenstand lebhafter Klagen. Das nur zu oft durch Blendwerk getäuschte Publikum flehi hier gewöhnlich das Stunsthandweit und vergist das Brod, die Phantaste des Knaben thut das Uebrige, und so eillärt fich der Andrang von Lehrlingen, die als billige Arbeitskräfte dem Unternehmer natürlich willkommen find. Nach einer Ende November vorigen Jahres aufgestellten Statistik werden im Kleinbetrieb auf 100 Graveurgehilfen 127 Lebrlinge, auf 100 Eifeleurgehilfen 135 Lehrlinge gehalten. In flachen( damaffir­

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Roch zu wenig. Schwiegersohn: D, diese Frauen, find entfeßlich wie die 7 Todtsünden." leidigt: Das geht wohl auf mich?"

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147 Lehrlinge gegenüber. Auch in Fabriken ist das Lehrlings­mesen an einzelnen Stellen von staunenswerthem Umfange. In Erwägung, daß die ermittelten Bahlen meist nur die rela­tip günstigsten Verhältnisse repräsentiren, daß fte ferner aus der Beit, vor Weihnachten " stammen, in welcher mehr Gehilfen als in den übrigen 9-10 Monaten Blas haben, zweifelt man in unseren Kreisen keinen Moment, daß im großen Ganzen doppelt so viel Lehrlinge wie Gehilfen gehalten werden. Wenn hier das Lehrlingswesen eine so bedeutende Rolle in dem Erwerbsleben spielt, wird auch die Mittheilung begreiflich sein, daß die Existenzverhältniffe der Gehilfen und schließlich die der Meister fich von Jahr zu Jahr verschlechtern, wofür ebenfalls statistische Beweise vorliegen. In einzelnen Zweigen ist die Arbeitslosig teit so eingewurzelt, daß der Gehilfe" nur als Aushilfe" in er die übrige Beit entweder rathlos wunderbar, liebes Kind, er muß doch so viele Nächte durch Betracht kommt, und Grongeim in werlin. Druck und Verlag von Mar Bading in Berlin SW., Beuthstraße 2.

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14 Todsünden.

Ein alter Bummler. Der junge Tomy geht mit seiner

Mutter auf den Champs- Elysees spazieren. Mama, wie bleich der Mond ist."

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