verkauf von Arzneimitteln in den Avotheken bezüglichen Vor­schriften im Handverkauf abgeben darf. So weit ihm aber diese Renntniß beiwohnt, bestimmt sich seine Befugniß zur Abgabe Don Medikamenten nach den Grundfäßen des Handverkaufs. Mittel, zu deren Verabfolgung er eines ärztlichen Rezepts be darf, dürfen demgemäß von ihm im Handverkaufe nicht ab gegeben werden, während er andererseits alle Mittel, welche lediglich aus solchen Stoffen bestehen, die im Handverkauf ab gegeben werden, vom rechtlichen Standpuntte auch im Hand­verkaufe, selbstrebend jedoch nur zu dem Preise abgeben darf, welchen er nach Maßgabe der Arzneitore dafür zu fordern be rechtigt ist. hält der Apotheker diese Grenzen beim Vertriebe der Geheimmittel nicht inne, so macht er fich der Zuwiderhand­lungen gegen§ 367 Biffer 5 des Strafgesetzbuches beziehungs­weise gegen§ 148 3ffer 8 in Verbindung mit den§§ 6, 80 Der Gewerbeordnung vom 21. Juni 1869 schuldig."

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Vor Auswanderung nach dem Kongo wird wiederholt von dem in Büffel erscheinenden Drgan der Kongo  - Gesellschaft Mouvement Geographique" gewarnt. Es beißt in einem be züglichen Artikel: Auswanderung nach dem Kongo   ist ein un­ausführbarer Traum. Wir werden in einer der nächsten Num mern auseinanderseßen, warum? Koloniftren, nein; ausbeuten, ja! Für jest würden die kleinen isolirten Unternehmungen teine Chance des Erfolges haben. Wonach man streben muß, ist die Biloung einer mächtigen zu gleicher Zeit landwirth­schaftlichen und faufmännischen Kompagnie, welche, nachdem Kompagnie, welche, nachdem fte von einem Studien- Komitee eine vertiefte Prüfung und ein Projekt erlangt hat, einen Aufruf an alle Spezialisten, Kapita­listen und den Unternehmungsgeift erläßt. Das wissenschaft liche und humanitäre Wert des Kongo ist nur das Vorspiel des Werks des Handels und der Landwirthschaft." Man erfteht also wiederum, daß Diejenigen ganz recht haben, welche vor jeder Auswanderung nach dem heißen Afrika   warnen. Afrika   ist, wie dies ausdrücklich hier wiederum bestätigt wird, tein Lano für europäische Niederlassungen, sondern nur ein Land, welches dem Handel nüßen fann. Ausnahmen bilden nur di Länderftreden Südafrikas, welche aber schon zum größten Theil vor den Engländern und den Transvaalbauern in Befig genommen find.

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Posen.( 3ur Bürgermeisterwahl) Bu dem von den Demokr. Bläit." veröffentlichten Schreiben des Regierungs präsidenten v. Wedell, betreffend die Bürgermeister mahlin Posen, bemerkt die Pof. Btg.": Welche väter liche Fürsorge für das Wohl der Kommune Bosen! Noch find Die hieftgen Stadtverordneten nicht an die Prüfung der vor­liegen den Bewerbungsgesuche herangegangen und schon ist der Herr Minister bemüht, sich über die politische Gesinnung der Bewerber zu informiren. Sollte die Stadtverordnetenversamm lung einem Kandidaten den Vorzug geben, der im Verdachte liberaler Gesinnung steht, so wird fte im Voraus überzeugt sein lönnen, daß derselbe die Bestätigung nicht erhält. Man wird also bei der Wahl mehr auf politische Gesinnungstüchtig feit als auf fonftige gute Eigenschaften ſehen müffen."- Das ift alles tintig," meint die ,, Germania  ", aber die Liberalen haben es füber ebenso gemacht." So ganz Unrecht hat die Germania  " gewiß nicht. Bemerken wollen wir noch, daß Herr D. Wedell Regierungspräfident in Magdeburg   und Bräfident des Reichstags ist. Sein Schreiben ist an den Minister des Innern Herrn v. Buttkamer gerichtet und giebt Auskunft über Hetin Melzbach  , den Bürgermeister von Burg( bei Magde burg), welcher sich um die Stelle in Bosen bewirbt.

Parlamentarisches.

Die viel umstrittene Dampfersubventions. porlage hat nun nach den Beschlüssen in dritter Berathung folgende Gestalt erhalten:

Wir Wilhelm, von Gottes Gnaden Deutscher Kaiser, König von Preußen 2c. verordnen im Namen Reiches, nach erfolgter Zunimmung des Bundesraths und des Reichstags, was folgt:

zu ihrer Giltigkeit der Genehmigung des Bundesraths. Die Verträge, sowie die auf Grund derselben geleisteten Bahlungen find dem Reichstage bei Vorlage des nächsten Reichshaushalts­Etats mitzutheilen.§ 4. Die nach§§ 1 und 2 zahlbaren Be träge sind in den Reichshaushalts Etat einzustellen. Urkund­lich sc. Gegeben sc.

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Anlage.

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1. Die Fahrten müffen auf den Hauptlinien in Beitab­schnitten von längstens vier Wochen stattfinden. 2. Die in die Fahrt einzustellenden Dampfer dürfen in ihrer Konstruktion und Einrichtung, namentlich in Bezug auf Personenbeför berung und Sicherheit Den auf denselben Linten laufenden Postdampfern anderer Nationen nicht nachstehen. 3. Die Fahrtgeschwindigkeit ist auf mindestens 11 Rnoten im Durchschnitt festzusezen. Die Zeitdauer der Reise ist nach diesem Verhältniß mit entsprechendem Buschlag für den Aufenthalt in den anzulaufenden Häfen in Stunden mit einem Abschlag von 1 Knoten pro Stunde für die Fahrt gegen den Monsun zu berechnen. 4. Die Unternehmer der Hauptlinien (§ 1) find verpflichtet, bei der Hin- und Rückfahrt einen bel­gischen oder bolländischen Hafen anzulaufen. 5. In diese Linten einzustellende neue Dampfer müssen auf deutschen  Werften gebaut sein. 6. Alle in die Fahrt einzustellenden Dampfer müssen vorher durch von der Regierung zu ernennende Sachverständige als den vorstehenden Anforderungen genügend anerkannt werden. 7. Für ungerechtfertigte Verzögerungen bei Der Fahrtausführung werden entsprechende Abzüge von der Subventionsfumme gemacht 8. Die Dampfer führen die deutsche Postflagge und befördern die Bost nebst den etwaigen Begleitern ohne besondere Bezahlung. 9. Die regelmäßigen Fahrten müssen spätestens 12 Monate nach Abschluß der Ber­träge beginnen. 10. Bur Sicherstellung der Erfüllung der Vertragsverbindlichkeiten ist, soweit erforderlich den Unter­nehmern die Bestellung einer Kaution aufzuerlegen. 11. Er wachsen den Unternehmern aus dem Betriebe dauernd größere Gewinne, so fann die Regierung den Unternehmern größere Leistungen, z. B. in Bezug auf schnellere oder vermehrte Leistungen, z. B. in Bezug auf schnellere oder vermehrte Fahrten u. f. w., auferlegen oder die Subventionssumme ent­sprechend fürzen.

Parlamentsberichte.

Deutscher   Reichstag  .

75. Sigung vom 24. März, Mittags 12 Uhr. Am Tische des Bundesrathes von Boetticher, von Burchard u. A.

Die Bänke des Hauses sind schwach besetzt.

Präfident v. Wedell: Am 1. April feiert, wie bekannt, der Herr Reichskanzler seinen 70. Geburtstag. Es scheint mir angezeigt, daß der Reichstag   seiner Theilnahme an diesem für das Leben des verrn Reichstanzler bedeutungsvollen Tage Aus. bruck gebe. Ich bitte Sie deshalb um die Ermächtigung, dem Herrn Reichskansler die Glückwünsche des Reichstags zu dem bevorstehenden Geburtstage darzubringen.

Die erbetene Ermächtigung wird ertheilt.

Bur dritten Berathung steht die Novelle zum Reichsbeam tengefeß.

Abg. Kayser: Die Vorlage enthält bekanntlich eine erhebliche Verschärfung der Bestimmungen über das Diszipli­narverfahren für Beamte. Welt richtiger wäre aber eine Revis flon der gesammten Disziplinarvorschriften im Sinne einer Milderung. Die Beamten fühlen sich leider viel mehr als Werkzeuge der jeweiligen Regierung wie als Funktionäre der Bevölkerung.( Oho! rechts.) Ich verweise nur auf die Vor gänge bei den Wahlen. Auch lag erst fürzlich wieder der Petitions   tommiffion der Fall vor, wo ein Poftbeamter in ganz eigenthümlicher Weise disziplinirt wurde. Andererseits wird häufig ein Auge zugedrückt, wo es nicht geschehen sollte, 3. B. im Falle des Herrn von Bennigsen- Förder und des von feiner Affaire mit Herrn Cronemeyer bekannten Affeffors Glogau  , ber zur Zeit ein Reichsamt inne hat. In dem Fall Baude hat man sogar einen hohen richterlichen Beamten nur wegen Vergehens feiner Frau entfernt. Ich wundere mich, daß die freifinnige Partei und das Bentrum, die doch so oft über Wahl­umtriebe der Regierung geflagt haben, zu diesem Gesez still schweigen. Für uns liegt gar kein Grund vor, in Anbetracht der Haltung der Regierung gegenüber den Beamten, die Disziplinargewalt irgendwie zu erhöhen. Wir bitten Sie daher, das Gesez abzulehnen.

§1 Der Reichskanzler wird ermächtigt, die Einrichtung und unterbal ung von regelmäßigen Postdampfschiffsverbin Dungen zwischen Deutschland   einerseits und Oftaften, sowie Auftralien andererseits auf eine Dauer bis zu fünfzehn Jahren an geeignete deutsche Unternehmer auf dem Wege der engeren Submifton einzeln oder zusammen zu übertragen und in den bierüber abzuschließenden Verträgen Beihilfen bis zum höchft betrage von jährlich vier Millionen Mark aus Reichsmitteln zu bewilligen.§ 2. Der Reichs fanaler wird ferner ermächtigt, zum Anschluß an die Hauptlinien(§ 1) die Einrichtung und Unterhaltung einer Smeiglinie von Trieft über Brindisi   nach Alexandrien   auf eine Dauer bis zu fünfzehn Jahren an geeig nete deutsche Unternehmer auf dem Wege der engeren Sub- weiligen Regierung füblen. Die Beamten find vielmehr durch­misfion zu übertragen, und in den bierüber abzuschließenden Veiträgen eine Beihilfe bis zum Höchstbetrage von jährlich vierhunderttausend Matt aus Reichsmitteln zu bewilligen. § 3. Die im§ 1 bezeichneten Veritäge müssen die in der An lage zusammengestellten Hauptbedingen enthalten und bedürfen

fchön war, und durchflog im Verlaufe derselben alle Stufen der rhetorischen Kunstleiter, von der trockenen Fronie bis zum ergreifenden Pathos. Bei Allem, was in mir menschlich ist, suchte sie mich zu fassen, sie brang in bie verborgensten Schlupfwinkel meines Herzens und vers goß Thränen, die einen Stein hätten erweichen müssen. Allein bas Staunen, das mich gegen den ersten Angriff gefeit batte, schüßte mich auch vor dem letzten. Ich hörte ihre Rede mit Rennerobren an und war feelenvergnügt. Selt st ihre Thränen vermochten meine barbarische Freude nicht zu stören. Reine Philippika des Demosthenes  , teine Glanzleistung Cicero's   hatte mich je in gleichem Maße entzückt. Meiner Frau ging endlich mit dem Athem auch ber Faden aus, fie tonnte ihre Verwirrung nicht ver bergen und schien durch meine überlegene Ruhe völlig aus dem Felbe geschlagen. Ihre Hilfsmittel waren er fchöpft, die Schlacht war verloren. Nicht einmal einen geordneten Rüdaug versuchte fie, sondern kapitulirte wort und widerstandslos. Eine halbe Stunde verging unter peinlichem Stillschweigen. Es war die Rube nach dem

Abg. v. Köller: Ich protestire, wie ich meine, im Namen der ganzen Versammlung gegen die Aeußerung des Borredners, daß die Beamten fich nur als Werkzeuge der je weg bestrebt, die Berpflichtungen, die sie durch ihren Diensteid übernommen haben, zu erfüllen, und werden sich im Boll bewußtsein dieser ihrer Verpflichtungen durch solche Aeußerungen ficherlich nicht im Mindesten beirren lassen. Ich bitte Herrn Kayser, fünftig mit mehr Achtung von unserem Beamtenstand zu sprechen. Aeußerungen, wie die heutigen, tönnen die Bes amten fich einfach verbitten.( Beifall rechts.)

Abg. Richter: In Folge der Beschäftigung mit wichtigeren Gegenständen hat meine Partei sich über ihre Hal tung zur Vorlage noch nicht schlüssig machen können. Ich bitte daher, die dritte Lesung dieses Gegenstandes noch zu vertagen, zumal ein Kleiner Aufschub sachlich nicht im Mindesten schaden würde.

Das Haus schließt sich diesem Wunsche an, worauf der Gelegentwurf über die Befugnisse von Nichtlauffahrteischiffen zur Führung der Reichsflagge und die allgemeine Rechnung über de Reichshaushalt für 1880/81 in dritter Berathung ge­nehmigt werden, und die Berathung der Bolltarifnovelle fortgelegt wird. Bichorien und gedörrte Rüben" will die Vorlage zollfrei laffen; v. Schorlemer und Genoffen da gegen beantragen einen Boll von 1 M. für den Doppel­gentner.

Abg. Bei erklärt sich gegen den Boll; den Land­wirthen, die ihn wünschen, fönne er nur wenig belfen, da gegen ein Bedürfniß gerade der ärmsten Bevölkerung ver theuern.

Abg. v. Göler wird im Interesse der Landwirthschaft für den Zoll ftimmen.

Staatssekretär v. Burchard: Die verbündeten Res gierungen haben sich über die Frage des Bichorienzolls noch

theuerung denken als gerade diefe: wenn Sie dem armen Mann den fümmerlichen Bichorientrant erschweren, so ist das nicht viel besser, als wenn Sie einem Sterbenden die Kiffen unter dem Rüden fortziehen. Folgen Sie daher lieber dem guten Drang Ihres Herzens und lehnen Sie diesen Boll ab! ( Beifall links.)

Abg. Uhd en spricht für den 3oll, der namentlich im Interesse der kleineren Landwirthe Itege.

Abg. Frege beantragt die Vertagung des Hauses gegen ben lebhaften Widerspruch der Linken. Die Abstimmung darüber nöthigt zur Entscheidung durch Zählung, welche die Beschlußunfähigkeit des Hauses tonstatirt: für die Vertagung stimmten 80, dagegen 67, in Summa 147 Abgeordnete, während Das Haus erft mit 199 beschlußfähig ist.

Der Präfident schließt in Folge deffen gegen 2 Uhr die heutige Sigung und setzt die nächste auf Dienstag, 14 April, 1 Uhr. an.( Bolltarif.)

Abgeordnetengaus.

49. Sizung vom 24. März, 10 Uhr. Am Miniftertische: von Scholz, Lucius, Fried berg, von Butttamer.

Die Vorlage, betr. Schadloshaltung des herzoglich schle wig- holsteinischen Hauses wird in dritter Berathung unver ändert angenommen.

Es folgt die erste Berathung des Entwurfs, betr. Die Be willigung von Staatsmitteln zur Beseitigung der durch das Hochwasser der Weichsel   im Sommer des vorigen Jahres her beigeführten Verheerungen.

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Abg. Wehr: Ich danke der Regierung für diese Vorlage namens aller der zu Unterstützenden. Durch das vorjährige Hochwasser ist faft die ganze Ernte der Weichselniederung ve loren gegangen; viele Ländereien sind versandet und nur mit großen Kosten wieder urbar zu machen. Der angerichtete Schaden beträgt im Ganzen 3 bis 4 Millionen Mart. Beschädigten, soweit fte wohlhabend find, müssen natürlich ihren Schaden selbst tragen; die Vorlage foll nur den mittellofen Beschädigten die Möglichkeit zum Saatentauf für die Früb jahrsbestellung geben, und ferner die Deichverbände in die Lage seßen, möglichst schnell die nöthigen Uferschußwerte wieder herzustellen. Je schneller die Vorlage angenommen wird, befo wirtsamer fann fte Hilfe bringen. Daher bitte ich, von Gin bringung aller Amendements abzusehen und dem Entwurf ohne weiteres zuzustimmen.( Beifall.)

Abg. Minnigerode erinnert bei dieser Gelegenheit an die große Nogat- und untere Weichselregulirung, deren schleunige Förderung dringend wünschenswerth sei. Die Ent scheidung dieser Lebensfrage für die Weichseladjazenten sei nun schon Jahre lang verschleppt worden; bier müsse endlich Ab hilfe eintreten; und wenn auch der Staat erhebliche Mittel dafür anwenden müsse, so würden das doch sehr fruchtbringend angelegte Kapitalien sein. Redner wünscht ferner, daß bevor stehendes Hochwasser stets rechtzeitig telegraphisch avertirt werden und die Regierung die einheitliche Drganisation dieses Nad richtendienstes bewirken möge.

Minister Lucius: Alles was zur Drganisation diefe Nachrichtendienstes bei der Weichsel   und Dder nur überhaupt nothwendig ist, hat die Regierung bereits vollständig burd geführt. Auch das Projekt der Regulirung der unteren Weichsel  und Rogat ist bereits völlig ausgearbeitet und liegt zur Bel dem Oberpräsidenten von Westpreußen   vor mit dem Auftrage, mit den Intereffenten über die Vertheilung der Laften zu ve handeln. Ich hoffe fonach, das große und kostspielige Projekt wird in nicht zu ferner Zeit verwirklicht werden.

Abg. Spahn bittet um sofortige Annahme der Vorlage Auf Anfrage des Abg. Quadt erwidert Minister Luciu daß bei dem Weichselregulirungsprojekt der Durchftich de Nehrung bei Danzig   ins Auge gefaßt sei und man sich davon große Vortheile verspreche.

Das Haus tritt darauf sogleich in die zweite B rathung ein und genehmigt die Vorlage un verändert.

Der Entwurf über das Grundbuchwesen im Kasseler Bezirt wird in zweiter Berathung auf Antrag des Abg. Enneccerus   unverändert en bloc angenommen

Es folgt die Berathung des vom Herrenhause unver ändert zurückgelangten Noth tommunalsteuergesetel

Abg. Büchtemann wünscht, daß schließlich eine leber einstimmung über die Vorlage zwischen beiden Häusern erzielt werbe. Namentlich handle es sich um Klarstellung der Frage wie die Reineinnahmen der Eisenbahnen sich auf die einzelnen Stationen bezw. adiazirenden Gemeinden vertheilen. Redner beantragt deshalb Verweisung der Vorlage an eine Kommi fion, welche ihr Augenmerk vor Allem darauf zu richten haben wird, ob es sich nicht empfiehlt, die Beschlüsse, welche das Haus Der Aktionäre gefaßt hat, wieder herzustellen.

Abg. Stengel bittet Namens seiner Partei von einer Verweisung der Vorlage an eine Kommiffion abzusehen, b gegen wird dieselbe gern bereit sein, in der Spezialberathung einoehend die Beseitigung etwaiger Bedenken ins Auge faffen. Man dürfe nicht vergessen, daß es sich hier um ein Nothgefeß handle. Prinzipielle Fragen fönnten erst bei bem großen Kommunalsteuergeses zur Erledigung kommen, welches bereits angekündigt sei. Wünschenswerth sel vor Allem eine Erklärung seitens der Regierung, ob auf eine Annahme de vorliegenden Gesezes zu rechnen sei. Bis jetzt sei die Regie rung sowohl hier wie im Herrenhause jeder bindenden Erl rung ausgewichen.

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Abg. Rumpff hat Bedenken gegen die Einschäßung Forensen, wird aber trogdem für die Borlage stimmen, well vor der Hand nichts Besseres zu erwarten set.

Abg. v. Huene fann einer Verweisung der Vorlage

eine Kommission nicht zustimmen. Seine Partei werde, trop bem fie anerkenne, daß auch die Fassung, welche das Herren haus der Vorlage gegeben, noch manche Lücke laffe, den B schlüffen des Herrenhauses zustimmen, da dieselben nichts ent halten, was für seine politischen Freunde prinzipiell unannehm

bar sei.

Abg. v. Tiedemann Bom st ist zwar mit der Bov lage einverstanden, muß aber auf die Ungerechtigkeit hinweisen welche dieselbe gegen die Gutsbezirke enthält. Dieselben wer den zu den Schul, Wege, Armenlasten u. s. w. herangezogen wäre. Et hoffe jedoch, daß das angekündigte Kommunalsteue

Gewitter. Mitleidig überlegte ich, was wohl zu thun nicht schlüffig gemacht, ich glaube aber, daß nicht unwichtige ohne daß auch ihnen das Recht der Besteuerung zugeftanden

märe, um ihr die Niederlage weniger empfindlich zu machen Da erhob sie sich gelaffen, zog aus einem Schrante eine mächtige Schachtel hervor, entnahm derselben ein buntfchillerndes Gemenge von Sammt, Seide und Federn und setzte sich das unförmliche Ding auf den Kopf. Dann fragte sie mich in dem Tone, mie man mit einem tranten Rinde spricht, ob mir ihr neuester Hut gefalle. Ich war versteinert. Wo blieb der vernichtende Einbrud meines mit so schwerer Mühe erkämpften Sieges? Ergründe doch Einer die Geheimnisse einer Frauense le! Und nun? Was beginnen? Wo fände fich ein Betrucchio für diese Wider fpänftige? Ich bitte dich um Rath, geneigter Lefer. Bon ber geneigten Leferin darf ich wohl weder Rath noch sonst etwas Gutes erwarten, ba ich befürchten muß, durch meine Mittheilungen aus dem ehelichen Leben ihre tiefste Indige nation erregt zu haben. Glüdlicherweise ist meine Situa tion midt so hitisch wie man vielleicht glaubt. Ich habe ja gar teine Frau. Dank den Göttern! Ich bin noch Junggeselle. Was wird mir aber die Zukunft bringen?

Gründe für den Antrag v. Schorlemer vorliegen. Abg. Meyer( Halle  ): Ich bitte Sie dringend, diesen Boll abjulebren, und spreche mein Erstaunen über die Haltung des Herrn Staatssekretärs aus, von dem ich ein entschiedenes Auftreten gegen den Antrag Schorlemer erwartet hatte. Die Bichorie würde durch einen solchen Boll ganz erheblich ver­toeuert werden; und dabei handelt es fich doch ziemlich um Das allerelendste Genußmittel, das überhaupt denkbar ist. Es giebt nichts fümmerlicheres als Bichorienbrübe; und es ist eigentlich für uns Deutsche   ein drückendes Gefühl, daß ein großer Theil unserer Bevölkerung, der den Klaffen entspricht, bie in England Thee trinken, fich von Bichorien ernähren muß. Brobutiion, ihrer Ronsumtion geben ihr aber wohl möglichst aus dem Wege.( beiterkeit.) Bichorientaffee gehört zu den Getränken, von denen der Dichter so schön sagt: Man tann Dabei nicht fingen, man tann nicht fröhlich sein."( beiterkeit.) Es ist ein Genußmittel ausschließlich der allerärmsten Leute.

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Abg. v. Qua ft hofft, daß das Gesez, so wie es vom Herrenhaus zurüdgekommen ist, mit möglichst großer Majoritat werde angenommen werden. Wünsche, die seine Partei Bezug auf das Steuerrecht der Gutsbezirke, die Vermeidung der Doppelbesteuerung und die Besteuerung der Bergwerke würden später beffer erledigt werden können.

Abg. Hammacher( Effen) hebt hervor,

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Dom Herrenhause beschlossene Streichung des§ 10 zu einer Doppelbesteuerung der Bergwerke führen werde und ist be Sie auf der Rechten tennen vielleicht die Verhältnisse ihrer halb mit einer tommissarischen Berathung der Vorlage ein

verstanden.

Abg. Lieber würde der Verweisung an eine Rommiffion augestimmt haben, wenn von einer solchen Vorberathung ein anderes Resultat als das vorliegende zu erwarten wäre. De

Bichorie heißt im Deutschen   eigentlich Wegwarte"; fie treibt misston geprüft worden; neue Gesichtspunkte würden auch dies

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fich luftig überall an Wegen herum; zu dem stolzen Namen Bichorie" mag fie vielleicht gefommen sein wie mancher zu feinem Adelspatent( heiterkeit); man weiß nicht weiß nicht recht, wie es geschah. Ich kann mir feine grausamere Ver

mal nicht aufgestellt werden können. Er werde deshalb ben Herrenhausbeschlüssen zustimmen, obwohl er zugebe, daß bes

Gesegentwurf auch jetzt noch viele Mängel habe.

Abg. Enneccerus   wünscht die Wiederherstellung

be

ftelle