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810. Auch das Herrenhaus werde fich fügen, wenn es sehe, daß ohne diesen Paragraph das Gefeß nicht zu Stande kommen

werde.

Die Debatte wird geschlossen und der Antrag Büchtemann auf Verweisung der Vorlage an eine Kommission abge Tehnt.

In der Spezialberathung werden nach kurzer Debatte die Anträge des Abg. Büchtemann, welche fich auf die Berechnung Der Steuer des Eisenbahnfistus, auf die Vermeidung der Doppelbesteuerung der Aktionäre und auf die Besteuerung der Forensen beziehen, abgelehnt und die Vorschläge des Herren­hauses unverändert angenommen.

Schluß der Sigung 14 Uhr. Nächste Sigung Donners tag 11 Uhr.( Dritte Berathung der Nothstandsvorlage, Ueber­Richten uund fleinere Borlagen.)

Herrenhaus.

11. Sigung vom 24 März, 11 Uhr. Am Miniftertische: v. Puttlamer, Lucius, Friedberg, v. Scholz, v. Boetticher und zahlreiche Kommissarien.

Auf der Tagesordnung steht die Berathung des Staats­haushaltsetats pro 1885/86, über welchen namens der Finanz­Tommission Bürgermeister Helfrig referirt.

In der Generaldistusfion unterzieht Becker( Düsseldorf ) bie gesammte Finanzlage des preußischen Staates einer längeren Besprechung und kommt zu dem Schluffe, daß fie wesentlich Durch die so erhebliche Steigerun: des Matrikularbeitrages fich beträchtlich ungünstiger als in den lezten Jahrer gestaltet habe. Aus demselben Grunde sei wohl auch die Vorlegung der noch In der Thronrede zur Eröffnung der diesjährigen Seffton an gefündigten weiteren Steuerreformvorlagen unterblieben. Es fet auch fraglich, ob auf diesem Wege die Biele, welche die Regierung mit dieser Reform verfolge, erreicht werden möchten; man sollte vielmehr in der Richtung der vollen Heranziehung des wirklichen Einkommens der Benfiten auf eine Reform der Einkommensteuergefeßgebung, vielleicht durch Einführung der Selbsteinschäßung unter den nöthigen Rautelen Bedacht nehmen. Auch der brennenden Frage der Entlastung der Ge­meinden müffe die Regierung ihre Aufmerksamkeit in höherem Grade zuwenden; den größeren städtischen Kommunen sei die Eröffnung neuer Einnahmequellen, z. B. durch Gewährung der Befugniß der Wiedereinführung der Solachtsteuer, zu ermög lichen. Derartige indirette Steuern seien gegenüber zu hoher Belastung durch direkte Steuern das kleinere Uebel. Den Er laß weiterer Klaffensteuerstufen halte er auch an fich nicht für so dringend geboten; dagegen sei die Befugniß zur Auflegung indiretter Konsumtionsabgaben den Kommunen baldigst in er­weitertem Umfange zu ertheilen. Bisher babe man z. B. im Rheinlande eine Weinsteuer nicht erheben fönnen, da die Boll­vereinsbeträge nur Baiern , Baden und Württemberg den Charakter von Weinländern zusprechen, dem Rheinlande aber nicht, obwohl Rhein und Mosel es durchfließen.

Von

Finanzminister v. Scholz: Ich kann nicht bestätigen, Daß die schlechte Finanzlage die Wiedereinbringung der Ents würfe, betreffend die weitere Aufhebung von Klaffensteuerstufen und die Einführung einer Kapitalrentensteuer verhindert hat. Es ist der Staatsregierung noch immer immer als eine der bringendsten Aufgaben erschienen, die dritte und vierte Stufe der Klaffensteuer aufzuheben, und sie batte fich zur Ein­bringung von Vorlagen zur zweckmäßigen Reform der Ein­Tommensteuer und zur Einführung einer Kapitalrentensteuer nur entschloffen, um möglichst schnell die für die Aufhebung Dieser beiden Steuerstufen erforderlichen Mittel zu gewinnen. Seit der Landtagseröffnung am 15. Januar haben verschiedene thatsächliche Umstände 8weifel darüber angeregt, ob es opportun fet, noch in der gegenwärtigen Seffion diese Reformvorlagen beim Landtage einzubringen. Das Staatsministerium hat in diefer Beziehung noch feinen definitiven Beschluß gefaßt; ich persönlich mache gar keinen Hehl daraus, daß ich mich für die Opportunität nicht aussprechen werde, freilich aus anderen Gründen, als fte für den Vorredner maßgebend find. den verschiedensten Seiten sind im Abgeordnetenhause Erklä rungen abgegeben worden, welche es außer Bw ifel stellen, daß Die Hauptabficht der Regierung, die Steuerbefreiung der dritten und vierten Stufe zu erreichen, auf lebhaften Widerstand stoßen wird und daß die Arbeit dieser legten Seffton des anderen Hauses nur in 30 oder 40 schwierigen Kommissionsfigungen ohne jeden Effekt bestehen würde. Auch aus anderen Gründen dürfte die Regierung wohl dazu kommen, die Vorlegung dieser Entwürfe nicht mehr für opportun zu halten. Bezüglich des Bedürfniffes der Erleichterung der Kommunen bin ich mit dem Borrebner einverstanden; ich glaube auch, daß ein wesentliches Bebenten gegen die Ausdehnung der Befugniß der Erhebung einer fommunalen Schlachtsteuer nicht besteht. Anders aber fteht es mit einer Reihe weiterer Verzehrungs- und Ver brauchsgegenstände. Die Aktion im Reich für die Reform der Indiretten Steuern ist noch nicht zu Ende gebiehen, und es fann ihr eine Beschränkung durch vorweg erfolgende Erleich terung der indirekten Besteuerung für einzelne städtische Ge meinden nicht auferlegt worden. Wenn Tabat, Bier und Branntwein für die Reichsgesetzgebung noch mit bedeutenden Beträgen herangezogen werden sollen, und wenn naturgemäß Die Reichsgefeggebung auch nicht auf die großen städtischen Gemeinden beschränkt sein tann, so würde eine solche partielle Erleichterung die Aktion im Reiche bedenklich stören. Aus derselben Erwägung wird auch dem Wunsche, das Rheinland zum Weinland zu erklären, einstweilen nicht näher getreten werden können. Im Uebrigen fann die Staatsregierung der Kommission wie dem Redner nur ihren Dnnt für die wohl. wollende Behandlung des Etats aussprechen.

Damit schließt die Generalbisfuffton. Referent el. friz erklärt fich gegen die Wiedereinführung der Schlachts Steuer, die nur die Nahrungsmittel des ärmeren Theiles der Städtischen Bevölkerung zu vertheuern geeignet sei.

In der Grezialdistusfion führt bei dem Spezialetat der diretten Steuern die Frage, ob die Binsen der Amortisationsquoten der Einkommensteuerpflicht unterliegen, wiederum zu einer längeren Debatte, an welcher sich Graf ninsti, von Woyrich, Graf zur Lippe und der Finanzminister betheiligen.

Beim Etat der Eisenbahnverwaltung sprechen Stumm und von Stephan thre besondere Befriedigung über die günstige finanzielle Geftaltung desselben und die aus Stumm weist die gezeichnete Leitung dieses Refforts aus.

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des Eisenbahnetate; nur die weitgehende Spezialiſtirung er mögliche eine genaue Kontrole, und nur die Spesialifirung babe dazu geführt, daß dem Minister seitens des Landtages ein so großes Vertrauen entgegengebracht werde.

An der weiteren Debatte betheiligen fich noch Beseler Don Stephan und Minister Maybach.

Zum Etat der Bauverwaltung wird die Petition, betr. Bereitstellung von Mitteln zur Vervollständigung der Kanaliftrung der Lahn , der Staatsregierung als Material überwiesen: die Petition wegen Bereitstellung von Geldmitteln Aur Hebung der Hochsee- Fischerei an den preußischen Nordsee tüften erklärt das Haus durch die zum Etat der landwirth schaftlichen Verwaltung gefaßten Beschlüsse für erledigt.

Beim Extraordinarium derselben Verwaltung bedauert v. Durant, daß die geringe Summe von 50 000 M. für die Förderung genoffenschaftlicher und Lommunaler, Flußregulirun. gen noch immer nicht in das Ordinarium aufgenommen wor Den set.

Beim Kultusetat legt v. Koscielsti gegen die fortdauernde Vergewaltigung der polnischen Bevölkerung Preu­Bens in Kirche und Schule Verwahrung ein.

Jm Uebrigen wird der Etat ohne wesentliche Diskussion erledigt und in der Gesammtabstimmung ein stimmig an genommen, desgl. das Etatsgeset und das An­lei hegeses. Die Protokolle der Verhandlungen des Eisen­bahnraths, die Denkschrift, betreffend die Bauausführungen an Wafferstraßen, und die Denkschrift wegen Ueberweisung der gewerblichen Fachschulen 2c. an das Ministerium für Handel und Gewerbe werden durch Kenntnißnahme für erledigt erklärt.

Schluß 4 Uhr. Nächste Sigung Donnerstag 2 Uhr. ( Schadloshaltung des herzoglich schleswig holsteinischen Hauses, Nothstandsgeset, Vorlage, betreffend die Entschädigung der Hinterbliebenen des Polizeiraths Rumpff.)

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Lokales.

zwei ,, Lebige" gemeinsam fich die Gunst einer weißgefiederten " Schönen erwerben wollen. Hier kommt es dann gewöhnlich zu barten Kämpfen, bei welchen der feste Schnabel dieser herr lichen Thiere eine recht gefährliche Waffe bildet.

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b. Der Passementerie Ramscher ist ein sehr gefähr licher Ronkurrent unserer Paffementerie Fabrikanten. Gana Annaberg und Buchholz im sächsischen Erzgebirge mit allen Dörfern in der Runde arbeiten nämlich für Berlin . Die Zahl der Paffementerie Arbeiter( Frauen und Kinder mitgerechnet) beträgt in diesem Thelle des sächsischen Erzgebirges wohl 35 bis 40 000 Bersonen. Welt und breit bliden Abends die Lichter aus den Häusern jener dicht bevölkerten, emfig arbei tenden Gegend. Die Industrie ist Haus Industrie bei ablolut durchgeführter Arbeitstheilung. Jahr ein, Jahr aus macht der eine Arbeiter nur Plüschbälle, der andere nur Quaften u.. fm. Die Arbeiter heißen hier Verleger; Alles vom Groß­vater bis zum 3-4jährigen Kinde hilft mit; und ist die Woche um, so bat die ganze Familie vielleicht 7 bis 8 Mart verdient Unsere Damen, welche ihre reich besezten Mäntel und Um hänge tragen, ahnen nicht, für welchen erbärmlichen Lohn der reiche Schmud gearbeitet wird. Das Material an Schnur, Seide u. f. w. liefern den Verlegern wieder Fabriken, welche ebenfalls nur Spezialitäten herstellen. Jedes größere Ber liner Baffementerie- Geschäft hat nun in Annaberg oder Buch bola fein Kontoir mit seinem Einkäufer. In der Muster­Saison" geben diese thre Muster aus und nehmen nachher nach Prüfung die Waare den Berlegern ab. Was zurückgewiesen wird, bleibt den armen Leuten auf dem Halse, und nun tommt der Ramscher, annonzirt seine Anwesenheit durch die Beitungen und Plakate und drückt die Leute auf das Aeußerste. Hier in Berlin verkauft er dann 50 pCt. billiger als die Fabrikanten und ruinirt hier auch das Geschäft. und sei

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So oft der Frühling in die Lande zieht, es auch wie in diesem Jahre nur talendermäßig und unter obligatem Schneegestöber bringt er Wundermähren von neuen lentbaren Luftballons mit fich. Diesmal will ein Herr Maximilian Wolff einen Ballon erfunden haben, der durch - Dampflraft gesteuert wird. Wir fürchten, es wird von diesem Projekt schließlich nichts weiter übrig bleiben als der Dampf.

a. In den letzten Tagen sind eine ziemliche Menge von Schlafftellendiebstählen von verschiedenen Personen, die noch nicht ermittelt find, verübt worden. Dieselben haben sich in Schlafstellen eingemtethet und find sodann unter Mitnahme von Kleidungsstücken, Uhren und baarem Gelde verschwunden. So miethete fich bei dem Buchbinder. in der Adalbertstraße am 21. d. M. Abends ein junger Mann unter dem Namen Gustav Schulz ein, mit dem Vorgeben, als Kutscher in der Alomiralstraße beschäftigt zu sein und täglich früh sehr zeitig zu seiner Dienststelle gehen zu müssen. Am folgenden Morgen ftand der angebliche Schulz frühzeitig, während sein Schlaf­genoffe noch schlief, auf und entfernte sich mit dessen buntel­blauem Winterüberzieher, einem Paar Lederhandschuhe, seibenem Halstuch und einem 21 Mark enthaltenden Portemonnaie, obne fich wieder sehen zu laffen. Der Dieb ist etwa 20 Jahre alt, mittelgroß, mit schwarzem, in der Mitte getheiltem Haar, flei nem schwarzen Schnurrbart, niedriger Stirn, schlanker Gestalt und bagerem Gesicht. Ein zweiter Schlafftellendieb ist der angebliche Kommis Heinze aus Leipzig , welcher den sächsischen Dialekt spricht. Dieser bat aus einer Schlafftelle in der Md­miralftraße am 21. b. M. eine Weckeruhr( Nr. 11086a.) mit Ständer mitgenommen.. ist mittelgroß, 22-23 Jahre alt und hat dunkelblonde Haare. Am 20. d. M. Nachmittags miethete sich ein angeblicher Lokomotivführer, im Alter von ca. 40 Jahren, groß, mit blondem Haar und Schnurrbart, in der Borftgstraße eine Schlafstelle, bezog dieselbe sofort und entfernte sich nach einer Stunde, um angeblich in ein Theater zu geben, unter Mitnahme der an der Wand hängenden filbernen Bylinderuhr seines Schlafgenossen, und ließ sich nicht wieder ſehen.

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a. Ein biffiger Eber. Der auf dem städtischen Bentral viebhof beschäftigte Obertreiber Ganzert wurde am Sonntag früh 5% Uhr beim Auslassen von Schweinen von einem Eber in seinen linken Oberschenkel gebiffen, wodurch er eine nicht unbedeutende Verlegung erlitten hat. S. scheint sich in unvor fichtiger Weise dem Eber geräbert zu haben.

cr. Umzug. Die Tage, von denen es beißt, fie gefallen uns nicht, find wieder da, das Gespenst des großen Frühjahrs­umzuges hält seinen ungemüthlichen Rundgang, es baust in den Wohnungen der Reichen und der Armen, es bewegt Alt und Jung, Hoch und Niedrig. Was wird jest überall herum­geframt und zusammengepackt, die äußersten Winkel des alten, vielleicht liebgewordenen Heims werden durchstöbert und Mancher mag sich wundern über die Fülle der Gegenstände, die er sein eigen nennt. Viele alte Scharteden, die man längst vergessen hatte, werden an das Tageslicht gefördert, mancher Gegen stand ruft eine wehmüthige Erinnerung wach, ein anderer er innert uns an eine unangenehme Episode unseres Lebens jedenfalls birgt eine Rumpeltammer Vieles, moran vielleicht überhaupt nicht gedacht hatte. So wir sehen Denn auch auf den Möbelwagen, die die Straßen durchziehen, ein iegt bereits die Straßen chaotisches Wirrwarr aller nur denkbaren nothwendigen und überflüssigen Möbel und Wirthschaftsutensilien, auf schwellenden Polster seffeln ruht friedlich neben dem russigen Kochtopf recht frech und proßenhaft der Stiefelknecht, die nasenberaubte Büfte Schillers und der Haarbesen- Alles bunt durcheinander, wie es der Möbelverpader für praktisch und gut befunden hatte. Freilich es find die Wirthschaften der oberen Behntausend," die jetzt schon ihre Spazierfahrt durch Berlin machen, man muß aber auch wohl so seitig beginnen, um Alles in die neue Wohnung überführen zu können. Doch es find nur wenig Bevorzugte, die bereits vor der Zeit ziehen, alle übrigen Sterb lichen sparen fich den eigentlichen Umzug bis auf die legten Tage auf; dafür berricht aber auch fast überall der Zustand ausgesuchtester Ungemüthlichkeit. Der solidefte Staatsbürger, dem sonst von der sorgsamen Gattin niemals die freie Verfügung über einen Hausschlüssel anvertraut wurde, er darf sich jetzt bet Tage wenigstens ruhig in der Kneipe aufhalten, denn auch das böseste Weib steht jezt ein, daß ein längerer Aufenthalt in einer zum Umzug fertig gemachten Wohnung zu den Dingen ber absolutesten Unmöglichkeit gehört. Jedermann tennt diese Uebergangsstadien, für eine Familie find fie geradezu schrecklich. Wie gut hat es doch der freie Junggeselle in dieser Beziehung! In jeder Straße, faft in jedem Hause findet er die bekannten weißen Bettel mit der einladenden Aufschrift: Hier ist ein möblirtes Bimmer zu vermiethen". Er hat es nicht nöthig, fich auf der Wohnungssuche mit verbiffenen Hausbestßern oder Portiers herumzuzanten, fich von dem Hauspascha an schnauzen oder abweisen zu lassen, im Gegentheil ihm wird ftets von einer freundlich und verbindlich lächelnden Wirthin geöffnet, zuvorkommend wird ihm das Bimmer gezeigt, und entspricht es seinen Wünschen, so genügt in den meisten Fällen die Busage, daß man zum ersten zuziehen wird. Er braucht fich zu den Biebtagen nicht nach einer theueren Fuhr gelegenheit" umzusehen, eine Droschke oder ein Dienstmann bringt seinen Koffer in das neue Heim; des Abends tommt, ber neue Herr" selbst, er fieht sich neugierig einmal im Zimmer um, wirft einen Blid auf die Laternen auf der Straße, dann ist eben ist er zu Hause. Fast alle Berliner Chambregarni Wohnungen Leiden an einer loloffalen Familienähnlichkeit. Ueberall dasselbe Sopha mit derselben weißen, gebätelten Decke darüber, damit man sich ja nicht hinauffeze, derselbe ovale Sophatisch, das Mahagoni Wäsche und Kleiderſpind, und auch fast überall dieselben Del druckbilder. Die ungezählte Maffe der Schlafburschen, die sich zum ersten ein neues Quartier auffuchen, hat es noch be quemet. Sie freilich bevöifern die Hinterhäuser und diejenigen Etagen, welche das sog. Studentenparterre" bilden. Bu zweien, Dreien und vieren wohnen fie in einem Zimmer, wenn man den ausschließlichen Aufenthalt während der Nacht in einem Raume überhaupt mit dem Worte, Wohnen" bezeichnen darf. Sie tennen fich oft kaum gegenseitig, denn wenn der Leste er müdet und ermattet von der Arbeit nach Hause tommt, liegen die anderen bereits vielleicht in tiefem Schlafe, und frühmorgens hat man laum die Belt, einige flüchtige Worte Wenn diese Söhne der Arbeit thre Wohnung wechseln, so ist der hölzerne Koffer schnell gepackt, blaue und weiße Hemden ruhen wohlgeordnet friedlich nebeneinander, auch tief unten der Sonntagsanzug wohl gebürstet und gefaltet­im Koffer einige Bücher und Bilder, die viel geschmäht werden, aber an die der Arbeiter doch glaubt wie an sein Theuerftes und Heiligstes das ist Alles. Mit fräftigem Rud hebt er die nicht allzuschwere Laft auf seine Schulter, er trägt fein Hab und Gut allein in die neue Wohnung. Er weiß genau, daß er hier dasselbe vorfindet wie in der alten.

zu wechseln.

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im Abgeordnetenhaufe seitens der Wortführer der Oppofition gegen den Minister und seine Verwaltung erhobenen Angriffe als unbegründet zurüid, während v. Stephan das daselbst aufgetretene Verlangen nach Erfag der Transportloften der Boftfachen auf den Staatsbahnen seitens der Reichs- Postverbindung des Südostens der Stadt mit dem im Nordwesten waltung an der Hand der historischen Entwicklung und unter Bezugnahme auf die rechtliche Lage der Angelegenheit für un berechtigt erklärt.

Minister Maybach geht auf die in dieser Session maffenhaft beim Landtage eingegangenen Betitionen von Eisen­bahnunterbeamten näher ein; dieselben seien durch eine plan­mäßige, auf die Erregung von Unzufriedenheit ausgehende Agitation in einer oft ganz baarsträubenden Weise zusammen gebracht worden, und ihre Erfüllung würde einen jährlichen Rehraufwand an Gehältern von 8 Millionen erfordern. Dem Wunsche nach Vereinfachung der Etats aufstellung ver­preche er möglichst nachzukommen. Wenn bezüglich der Poft beförderung auf den Eisenbahnen die rechtliche Lage auch ganz flar fei, so fchmiere die Bost doch thatsächlich ihre Wagen in gewiffem Sinne mit preußischem Staatsfett; der Eisenbahn­verwaltung sei eben eine Servitut auferlegt, obne welche der

ftellen würde.

Pferdebahnlinie Morigplaz- Moabit. Für die Ver­

belegenen Stadttheile durch eine direkte Pferdebahnlinie bat fich seit langer Beit ein Bedürfniß ftait geltend gemacht. Die Große Berliner Pferdeeisenbahn- Aktiengesellschaft beabsichtigt daher, einen direkten Verkehr vom Moripplag durch die Kom­mandanten- und Beuthstraße, über den Spittelmarkt durch die Leipzigerstraße ac. bis zum Kriminalgerichtsgebäude einzurichten, und zu diesem Zweck in der Straße Alt- Moabit eine Haltes stelle herzustellen. Die Gesellschaft hat bereits das Projekt den zuständigen Behörden unterbreitet.

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g. Obgleich der begonnene Frühling nur faltes Wetter und Schneegestöber bringt, so steht man doch die um Berlin in der Richtung nach Spandau bezw. Botsdam belegenen Ges wäffer bereits start durch Schwäne belebt. Diese Thiere suchen fich jetzt schon eine Lebensgefährtin" und machen Refognos­sirungsfahrten zwecks Ermittelung von geeigneten Stellen, wo fte thre Nefter bauen werden. Da man bereits im Mai und tann, so ist es erklärlich, daß die Paarungszeit zeitig vorzu­gehen pflegt. Interessante Szenen spielen fich oft ab, wenn

a. Wäschediebstahl. Der Kaufmann R. hatte in dem Hause Magazinstraße 19 eine leerstehende Wohnung gemiethet, welche er in diesen Tagen bezieht. Gegen Ende der vorigen Woche ließ R. in diese Wohnung einen großen Reiseforb, mit Wäsche gefüllt, schaffen. Die Wohnung wurde fodann feft verschlossen. Als R. vorgestern nach der Wohnung tam, fand er dieselbe offen stehen, und der Korb mit der Wäsche, welche einen Werth von über 1000 Mart hat, war verschwunden. Die bisher noch nicht ermittelten Diebe waren mittelst Nach­schlüffels in die Wohnung gelangt. Unter der Wäsche be­fanden fich 14 weißleinene Laten, vier Dußend Handtücher fechs Damafttischtücher. Gezeichnet waren sämmtliche Wäsche stücke mit den verschlungenen Buchstaben A. R. Auch befand fich in dem Korbe ein filberner, ebenfalls A. R. gezeichneter Eklöffel. Der Diebstahl scheint in der Nacht vom 21. aum 22. b. M. verübt worden zu sein. Aus den offenftehenden und noch nicht bewohnten Wohnungen des neuerbauten Hauses Arndtstraße 16 find am 22. d. M., Vormittags, zwischen 6 bis 8 Uhr ca. 60 Meffinghähne von der Wafferleitung, im Werthe von 140 M., abgeschraubt und gestohlen worden.

b. Ein Offizier von der Artillerie und Ingenieurschule beging am Geburtstag des Kaisers bas unbegreifliche age stüd, auf dem Kurfürstendamm von dem Vorderperron eines in voller Fahrt befindlichen Pferdebahnwagens über das Schut gitter auf die Straße hinabzuspringen. Er blieb aber mit dem Degen hängen und wurde so unglücklich überfahren, daß das eine Bein amputirt werden mußte. Sein Vater, ein aus wärtiger Oberstabsarzt, weilt, telegraphisch herbeigerufen, an feinem Schmetzenslager.

Weibliche Bauernfänger auf Reisen ist als neueste Errungenschaft der Berliner Gaunerzunft zu verzeichnen. In der vorigen Woche lernte ein Gutsbesitzer aus der Nähe Berlins auf dem Viehmarkte in Stargarot in Pommern awei Damen kennen, von denen sich die eine als die Mutter der anderen vorstellte und angab, in einer Erbschaftssache bei dem Stargardter Gericht zu thun zu haben. Der Bufall fügte es auch, daß beide Damen in demselben Hotel abgeftiegen waren, wo der Gutsbefizer Logis bezogen hatte. Die Damen, welche aus Stettin gebürtig sein wollten, liefen es sich gefallen, fich von dem Gutsbefizer in dem Hotel zum Souper einlaben au laffen, wo bald eine so heitere Stimmung herrschte, daß das Anerbieten der jüngeren Dame, zum Beitvertreib einen fleinen Tempel" aufzulegen, von dem Landmanne mit Freuden afseptiert wurde. In furzer Beit hatte der Gutsbefiger über 800 Mt. an die junge Banthalterin verloren, als ihm über die Qualität der beiden Damen denn doch ein Licht aufging, und er das Spiel einstellte. Auf Bureben eines Bekannten, dem er

feine Erlebnisse am andern Tage mittheilte, offenbarte er fich einem Gerichtsbeamten; ein Einschreiten der Behörde gegen die beiden Dämchen war aber nicht möglich, da die beiden Gaunerinnen bereits abgedampft waren. Die angegebenen Adreffen in Stettin erwiesen fich als falsche. Allem Ver muthen nach hat es der Gutsbesitzer mit höchft geriebenen Berliner Gaunerirnen der Halbwelt zu thun gehabt, die nach der geleisteten Probe eine ganz erstaunliche Fingerfertigkeit im Kartenschlagen befißen müssen und wahrscheinlich Meffen und zu plündern. Märkte besuchen, um dort ihre Dpfer au punch

Ertrag der Staatsbahnen fich auf ca. 12 Millionen höher Juni Schwäne mit ihren Jungen auf der Havel beobachten stehenden Dame in der Gneisenauftr. 19 am Sonntag Abend

Strudmann plaidirt gegen die eventuelle Vereinfachung

a. Ein bedeutender Silberdiebstahl ist bei einer allein­

zwischen 6 und 9 Uhr, während welcher Beit die Dame abs wesend war und die verschlossene Wohnung ohne Aufsicht sich