befand, verübt worden. Die bisher noch nicht ermittelten Diebe| batten die Wohnungsthür mittels Nachschlüffels und die in den Bimmern befindlichen Behälter gewaltsam geöffnet. Außer 2 Fünfzigmarkscheinen eigneten fich die Diebe nur Gold- und Silbersachen im Werthe von über 800 Mt., an. Darunter be fanden fich ein breites ziselirtes goldenes Armband mit KorallenGemmen- Kopf, 2 Korallen Bommeln und Sicherheitskette; ferner ein filbernes Präsentitbrett, 2 Dugend Theelöffel gezeichnet P. H. und P. B., 1 Dußend Theelöffel obne Beichen, 18 Gas beln gezeichnet B. H. und P. B., 4 Fleischgabeln, 4 Salzlöffel, 5 Kinderlöffel, von denen brei gezeichnet waren, M. B. 1854, A. B., Anna", eine filberne Zuckerdose in Kastenform, auf deren Deckel der Vogel Greif mit einem abgebrochenen Flügel fich befindet. Bereits an mehreren Tagen vor dem Diebstahl hatten unbekannte Männer an der Wohnungsthür der Bestohlenen geflingelt und als diese öffnete, unter dem Vorgeben, an falscher Stelle geflingelt zu haben oder nach einem angeblich im Hause wohnenden Herrn an suchen, fich wieder entfernt. Wahrscheinlich stehen einer oder mehrere Derselben mit dem Diebstahl in Verbindung.
N. Im Gefängniß verstorben. Zur Verbüßung einer mehrtägigen Bolizeiftrafe war vorgestern Abend ein Arbeiter Viert in das Rirdorfer Amtsgefängniß eingeliefert worden. Anscheinend mit bestem Appetit hatte der Gefangene noch die ihm als Abendbrod gereichte Gefängnißloft zu fich genommen und fich sodann auf seine Pritsche gelegt. Als V. gestern früh vom Gefängnißauffeber geweckt werden sollte, entdeckte der Testere plöglich, daß sein Gefangener todt war. Allem Anscheine nach hat ein Herzschlag dem Leben des V. ein Ende gemacht. Eine gerichtliche Obduktion ist angeordnet worden.
Bom Ordensschwindel. Wenn das„ N. W. Tgbl." nicht myflifizit worden ist, find die persischen Drden, welche Mirza Haffan für schweres Geld verkauft hat, vollkommen echt. Das genannte Blatt hat von guter Seite" folgende Mittheilung erhalten: Am Teheraner Hofe hätte die Verhaftung des Mirza Haffen teine geringe Bestürzung hervorgerufen, Denn derselbe habe thatsächlich die Dekorationen, welche er hier umsette, direkt von dort erbalten und mit voller Bewilligung des Schah an verschiedene Perfonen übermittelt. Davon habe jedoch der diffeitige Gesandte Neriman Chan nicht die geringste Ahnung gehabt und er forderte, als ihm von dem ausgedehnten Drdensgeschäfte Mittheilung gemacht wurde, die Verhaftung Mirzs Haffan's, anstatt erst auf eine vertrauliche Mittheilung zu warten, die man ihm auf eine diesbezügliche Anfrage hätte zu Theil werden laffen. Jezt ist man, wie behauptet wird, in Teheran entrüftet, daß durch Neriman Chan der insgeheim und zweifellos mit großem Geschick getriebene Ordenshandel, von Dem man seinen Nugen zog, ohne daß die Deffentlichkeit davon eine Ahnung hatte, an die große Gloce gebracht wurde, und Die Folge soll sogar sein, daß ein naher Wechsel in der perfischen Gesandtschaft bevorsteht und daß die Untersuchung gegen Mirza Haffan, für den sich ein Verwandter an den Teheraner Hof begeben hat, in den nächsten Tagen niedergeschlagen werden büifte. Ob daffelbe auch bei satitsch geschieht, wird noch als fraglich bezeichnet, da derselbe viel mit dem Baron Ledersteger arbeitete und, abgesehen von seiner Verbindung mit Mirza Hassan, noch ein Privat Ordensgeschäft betrieb.
Wir enthalten uns eines Rommentare zu dieser anrüchigen Geschichte, nur soviel scheint uns aus derselben hervorzugehen, daß orientalische Hofleute sich nicht ganz schlecht auf die Eitel teiten gewiffer Streise in europäischen Städten verstehen, und daß fie bei der ganzen Sache wohl fein schlechtes Geschäft gemacht haben werden.
Heimtehr aus Nordamerika . Die Bahl der aus den Vereinigten Staaten von Nordamerika nach ihrer früheren Heimaih mit getäuschten Erwartungen zurüdfehrenden Arbeiter und Landwirthe ist in starter Bunahme begriffen. Es kommen jegt häufig ganze Schaaren von österreichischen und ungarischen Auswanderern an, die meist erft vor fürzerer Beit nach Amerita gegangen waren und bei den dortigen Arbeitsverhältnissen keine Lohnende Beschäftigung gefunden haben. Es wird wohl ganz gleichgiltig sein, wo sich die Leute nach Arbeit umsehen, die
Theater.
Königliches Opernhaus.
Heute: Tannhäuser und der Sängerfrieg. Königliches Schauspielhaus.
Heute: Tartuffe. Hierauf: Castor und Pollux.
Bellealliance- Theater.
Heute: Der Raub der Sabinerinnen.
Neues Friedrich- Wilhelmstädtisches Theater.
Central Theater:
Alte Jakobstraße 30. Direktor: Ad. Ernst.
Heute: Der Walzer König.
Heute: Bum 35. Male: Der Vergnügungszug. Hierauf: Die
Schulreiterin.
Heute: Der Felbprebiger.
Louisenstädtisches Theater:
Heute: Vineta.
Brute: Die Sorglofen.
Oftend- Theater:
Wallner- Theater.
Vittoria Theater.
Brute: Sulfurina.
Alhambra- Theater.
Heute: Bella- Vista.
Belle Alliance Theater. In dem am Sonnabend zum ersten Male in Szene gehenden Driginallustspiel ,, Amerikanisch " von C. A. Gorrner find außer dem Herrn Direktor Lebrun noch Frau Carlsen, Fil. Meyer und Wend, sowie die Herren Kurz, Guthery, Ditbert, Neuber, Boeschte und Mauthner vom Wall net Theater in den Haupt- Barthien beschäftigt. Von den hie net Theater in den Haupt- Barthien beschäftigt. Von den hie figen Mitgliedern wirten Fil. Fröhlich und Hauffe mit.
Polizeibericht. Am 22. d. M. wurde ein Mann auf dem städtischen Zentral- Viehofe beim Ausladen von Schweinen von einem Eber gebiffen und am linken Oberschenkel derartig verlegt, daß er nach seiner Wohnung gebracht werden mußte. Am 23. d. M., Mittags, fiel der 5 Jahre alte Sohn des Malermeisters Lehmann, Kastanienallee Nr. 60 wohnbaft, aus dem Küchenfenster der 3 Treppen hoch belegenen Wohnung auf den Hof hinab und erlitt dabei eine Gehirnerschütterung und einen Bruch des Unterkiefers. Am Nachmittag desselben Am Nachmittag deffelben Tages wurde ein Mann auf dem Straßenübergang von der Münzstraße nach der Weinmeisterstraße von einem Kohlen wagen überfahren und dabei so schwer verlegt, daß er befin nungslos liegen blieb, nach der Wache des 15. Polizeis Reviers getragen und von dort nach der Charitee gebracht werden mußte.
Vereine und Versammlungen.
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Gelegenheit dazu scheint in allen Kulturstaaten augenblicklich| Spiel getrieben. Mehrere Stollen sind auf große Streden gleich ungünftig zu sein. zerstört; die eisernen Deckenstügen wurden fortgeschleudert; die eisernen Schienen, auf denen die Förderwagen liefen, find verbogen an die Dede geworfen und befinden fich noch dort, denn ihr Zusammenhang blieb und Trümmer dienen thnen als Stüße. Es werden mindestens drei Monate ver gehen, bis die Stollen wieder in Ordnung find; die Kosten werden voraussichtlich über 200 000 Mart bes tragen. Der größte zu beklagende Verlust find freilich die vielen Menschenleben. Die Leichen zu erkennen, war vielfach sehr schwierig, da die Gefichtszüge durch das Feuer oder durch Verlegungen entstellt waren; in vielen Fällen wurde der Todte nur an den Strümpfen und Schuhen ettannt, die er an hatte; diese legt kein Bergmann bei der Arbeit ab. Jn Betreff der Versorgung der Hinterbliebenen der Verunglückten wird der Franff. 3tg." aus Saarbrüden ge schrieben, daß bei dem Unglück auf Grube Cimphausen der Privatwohlthätigkeit immer noch ein lohnendes Feld, besonders in Bezug auf die Lind rung augenblicklicher Noth übrig bleibt, da die Bahlungen aus der Knappschaftskaffe und aus der Kaffe der ftaatlichen Bergverwaltung erst nach ordnungsmäßiger Feststellung der ganzen Verlustliste erfolgen. Die Beträge der Knappschaftstaffe find durch das Statut dieser Institution festgestellt. Bu nächst erhalten die Hinterbliebenen eines jeden Verunglückten cin Sterbegeld von 75 Mart ausgezahlt, dann folgt für die Wittwen und Kinder die statutenmäßige Penfion. Diese Benfton beträgt je nach dem Dienstalter des Verunglückten ( die Bergleute werden erst nach dreijähriger 3ugehörigkeit jur Knappschaftskaffe ständige Mitglieder der Kaffe) für die Wittwen amischen 2 und 18 Mart monatlich( das Maximum bei 30 Dienstjahren), dazu kommt bei der Wittwe eines durch derartige elementare Ereignisse verunglückten Bergs manns eine Bulage zur Monatspersion von 9 Mt, weiter für jedes vaterlose Rind eine Bulage von 3 Mart und für jedes Dater und mutterlose Kind 9 Mart monatlich. Sind gar teine Anverwandte vorbanden, welche für die Erziehung der Kinder Sorge tragen fönnen, so übernimmt der Knappschaftsperein die vollständige Erziehung der Kinder in den ihm ge hörigen Waisenhäusern zu Bachenschachen und Ottweiler . Wenn man, wie es wohl zutreffen wird, das durchschnittliche Dienst alter der verunglückten Berglute auf 16-18 Jahre annimmt, da die Bergleute meist schon im Alter von 16 Jahren an fahren, so ergiebt fich auf Grund des Knappschafts - Statuts für eine Wittme mit drei Kindern eine Monatspension von 30 M. Anzunehmen ist, daß der Staat, der früheren Braris in ähn lichen Fällen entsprechend, seinerseits die gleiche Unterstüßung gewähren wird, so daß nach Bewilligung, dieses staatlichen Buschusses durch Gefeß wenigstens für die dringendsten Lebensbedürfnisse der Hinterbliebenen gesorgt ist. Bis dahin aber bleibt der fich zur Ehre des Vaterlandes so opferfreudig zei genden Privatwohlthätigkeit noch viel zu thun übrig, namentlich in solchen Fällen, wo es fich nicht um die Ver sorgung der Wittmen und Kinder der Verunglückten handelt, sondern um die Unterstüßung von Eltern oder Geschwistern unverheiratheter Bergleute, für welche die Knappschafte Kaffe nicht zu sorgen braucht. Auch ist der Umstand zu berüc fichtigen, daß viele Bergmannsfamilien verschuldet und daß insbesondere die kleinen Wohnhäuser der Familien zumeist Eigenthum der Bergwerksverwaltung find und nur durch allmälige Abzahlung( bis zu 15 Mart monatlich) in das Eigens thum der betreffenden Familie übergehen. Den Wittwen wird es unmöglich sein, von ihrer Penston fünftig diese Abzahlung zu leisten, und es wäre also ein schönes Werk der Midtbätig keit, den hinterbliebenen Familien der auf so entsegliche Weise verunglückten Bergleute den schuldenfreien Befigtitel ihrer bis her inn gehabten Wohnungen zu sichern. Der durchschnittliche Arbeitslohn der Kohlenhauer, zu welchen die Verunglückten ge hören, beträgt nicht über 3 M. pro Schicht.
hfs. Der Unterstüßungsverein der Buchbinder und verwandten Berufsgenossen beschäftigte fich in seiner zahl reich besuchten Versammlung am Montag Abend, Alte Jakob ftraße 75, unter dem Vorfiße des Herrn Joft mit der Berathung des von der Stuttgarter Kartellverbandsleitung ausgearbeiteten und den verschiedenen Vereinen unterbreiteten Statuten Ents wurfs für den auf dem Kongreß zu begründenden ,, BentralVerband der Vereine der Buchbinder und Berufsgenossen Deutschlands ". Der Referent, Herr Rohmann, gleich wie alle in der Spezialdebatte das Wort ergreifenden Redner, unterzog den besagten Entwurf einer sehr at fälligen Kritik, die fich hauptsächlich gegen die( nach Anficht des Redners) demselben zu Grunde liegende Uebertreibung des Prinzips der Bentrali sation wandte, welche die berechtigte Selbstständigkeit der lokalen Bereinigungen faft vollständig aufh.be, wäb rend fich doch, wie schon der Name Verband" außer jeden Zweifel stelle, mehr nur um föderatives Verhältniß der Einzelvereine handeln könne, die blos so weit als es im Interesse der Allgemeinheit wirklich geboten ist, gleichartige Inftitutionen haben und unter einer einheitlichen Leitung stehen sollen. Demgemäß wurden auch zahlreiche Abänderungsanträge angenommen, mit der Bestimmung, für die gewählten Berliner Delegirten als Direktive zu gelten. Die Berathungen wurden nicht beendet, sondern werden in der nächsten Versammlung am 30. d. M. fortgesezt werden.
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Der Reichstagsabgeordnete Herr Heine sprach gestern Abend in Günder's Salon in der Schwerinstraße in einer Versammlung des dortigen Vereins über die Verfassung des Deutschen Reichs , deren Geschichte und Entwickelung. Bes sonders von Interesse war ein Vergleich zwischen der beutigen deutschen Reichsverfassung und der vom Jahre 1849. Der Redner verweilte länger bei den Grundrechten des deutschen Voltes, welche wohl in der neunundvierziger, aber nicht in der heutigen Verfassung enthalten, und deren Erkämpfung der Redner für nothwendig erklärte. Referent erledigte noch eine Anzahl Fragen des Fragekaftens über Robert Blum , die bayerischen Reservatrechte, die Zucker Exportbonifikation, die Bestimmungen über die Wahlen zum preußischen Landtage 2c. und erwarb fich dadurch den Dank der zahlreich besuchten Versammlung.
Kleine Mittheilungen.
Die Explosion in Camphausen hat fürchterliche Ber störungen angerichtet; eine unfagbar große Kraft hat ihr böses
Leschen, 21. März. Gestern Abend wurden in Karwin im Karls- Schachte, welcher mit dem Johann- Schachte verbunden ist, fünf Bergleute durch eingestürzte Steinmaffen verschüttet. Zwei wurden gerettet, drei find todt.
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Am Sonntag, den 22. März, starb nach 13 monat lichem Leiden unser lieber Sohn und Bruder
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im Alter von 15 Jahren. Die Beerdigung findet
am Donnerstag, den 26. März, Mittags 1 Uhr, vom
Städtischen Krattenbaus statt.
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Verantwortlicher Redakteur R. Gronbeim in Berlin . Druck und Berlag von Mar Bading in Berlin SW. Beuthstraße 2.
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