Politische Webersicht.

In Betreff der Bielefelder   Unruhen baben wir bereits berichtet, daß das aufgetauchte Gerücht, es feien Arbeiter aus der Kolonie Wilhelmsdorf   in die Fabrik von Koch und Komp. geschickt worden, von der dem Begründer der Ko Ionie  , Pastor von Bodelschwingh, nabestehenden Neue Weftf. Bolts Btg." dahin berichtigt wurde, daß nur ein einziger Arbeiter aus Wilhelmsdorf   in der Fabrik beschäftigt worden sei. In Bielefeld   trat das Gerücht sehr bestimmt auf und es scheint faft, als ob nian fattisch den Plan gefaßt hatte, eine größere Anzahl Arbeiter aus der Kolonie in der Fabrik zu beschäftigen, Db die Absicht bestand und ob man nur deshalb Abstand davon genommen hat, weil man teine größere Er bitterung unter ber Bevölkerung wachrufen wollte, Darüber äußert sich das genannte Blatt nicht. Der Frankf. Btg." wird geschrieben, daß Bethel  , eine andere Bodelschwingh'sche Anstalt mehrere Arbeiter gestellt habe. Wenn sich diese Nachricht bewahrheitet, so liegt wieder eines jener so beliebten Dementis vor, die fich an einen Nebenpunkt anflammern, und in der Hauptsache des Publikums täuschen. Hoffentlich wird dieser Punkt genau untersucht, und, wenn nicht anders, wenigstens durch die Verhandlungen des Landtages, welchem nach dem Geseße vom 4. Juni 1851 sofort nach Wie derbeginn der Verhandlungen Rechenschaft abgelegt werden muß, llargestellt. Die Arbeiter- Kolonien, welche auf Anregung des Herrn v. Bodelschwingh gegründet worden sind, erfreuen fich in weit.n Kreisen lebhafter Sympathien, während andere demselben noch mit gewiffem Mißtrauen gegenüberstehen. Dieses mürde neue und berechtigte Nahrung erhalten, wenn fich her ausstellen sollte, daß die Leitung einer Kolonie versucht habe, fich in Lohnstreitigkeiten zwischen Fabrikanten und Arbeitern einzumischen, bezw. den ersteren ihre Koloniſten zur Verfügung zu stellen, um die Arbeiter an der Durchführung ihrer An Sprüche zu verbindern. Db diese gerecht oder ungerecht find, thut nichts zur Sache, würde wenigstens Herrn v. Bodel schwingh teine Berechtigung geben, durch die in seiner Beffe rungsanstalt befindlichen Böglinge einen Druck auf fleißige Ar­Är­beiter, welche zufällig mit ihren Arbeitgebern in Swiftigkeiten gerathen find, auszuüben.

Das Familiengut Schönhausen   ist vom Fürsten  Bismard dankend angenommen; den Ueberbringern hat er feine Feude über den Wiederbeftz ausgedrückt. Das Bentral tomitee ist durch nachträgliche Geldeinsendungen in den Stand gesezt worden, die noch auf dem Gute lastende Hypothek von 350 000 Mt. abzustoßen, so daß der Fürst, das Gut schulden fret überkommen hat. Bezüglich der Ueberschüsse der Spende foll fich nach dem H. C." der Fürst geäußert baben, daß er dieselbe voraussichtlich nicht für Arbeiter, sondern für Lehrer höherer Lehranstalten bestimmen werde.

Ueber einen neuen Landesverräther wird der ,, Ger mania" aus Erfurt   unterm 1. April geschrieben: Den in legter Beit auffallend oft vorgekommenen Verhaftungen wegen Landesverraths durch Ueberlieferung von auf bie Mobilmachungspläne und Aehnliches bezüglichen Akten stücken an ausländische Regierungen dürfte auch von hier eine hinzugefügt werden. Vor etwa 3 Wochen fand hier nämlich Die Verhaftung eines Oberfeuerwerkers statt. Derselbe wurde Des Nachts spät vom Kommandeur des Thüringischen Feld, artillerieregiments Nr. 19, Oberst v. Stetten, in seiner Wohnung verhaftet und seitdem streng hinter Schloß und Riegel gehalten. Es wurde die Nachricht ausgesprengt, die Verhaftung set wegen fozialdemokratischer Umtriebe erfolgt, jedoch alaubt man daran allgemein nicht, sondern vermuthet die oben erwähnte Ursache um so cher, da auch in Jüterbogt vor etwa 14 Tagen die Verhaftung eines Oberfeuerwerkeis wegen Landesverraths erfolgte."

Fransreich.

In der Deputirtenkammer brachte am Donnerstag der bo­napartistische Deputirte Jolibois den Antrag ein, der Kammer präfident Briffon solle dem Präsidenten Grevy sofort die Ein­fegung einer Kommission zur Erledigung der laufenden Geschäfte vorschlagen, weil augenblicklich kein Ministerium vor handen sei. Dieser Antrag Jolibois' wurde durch die Vorfrage mit 348 gegen 77 Stimmen abgelehnt. Die kurze, aber sehr tumultuarische Sigung wurde hierauf auf Sonnabend vertagt. Auch der Senat vertagte fich bis Sonnabend. In den Kouloirs( refervirten Räumen) der Kammer zirkulirte am Donnerstag Abend das Gerücht, Ferry habe fich Vormittags zum Präfidenten Grevy begeben und von demselben die Er mächtigung zur Unterzeichnung der Friedenspräliminarien mit China   verlangt. Greny habe diesem Verlangen aber nicht stattgegeben und Ferry geantwortet, er möge die Sorge dafür feinem Amtsnachfolger überlassen. Als die Grundlagen der Friedenspräliminarien wurden bezeichnet: Die Räumung von ganz Tongling durch die chinesischen   Truppen, Die Fortdauer der Difupation von Formosa durch franzöftsche Truppen bis zur Ausführung des Friedens vertrags, der Verzicht Frankreichs   auf jede Kriegsent schädigung und die Einräumung von lommerziellen und indus striellen Vortheilen seitens Chinas   an Frankreich.  - Dem Ver

Wandel hat die Richter gabin vermocht, Dich nicht die ganze Strenge der Gefeße fühlen zu lassen. Du bist das mals gu fechs Jahren Buchshaus nicht best raft, sondern begnabigt worden, und Du warst unschuldig?"

,, Und trogbem, Vater, bin ich unschuldig verurtheilt worden," sagte Rarl mit voller Ruhe, während sich die Mutter jest wieder aufgerichtet hatte und ihn mit peinlicher Spannung anschaute. Weißt Du, was ich zu meiner Vertheidigung gefagt?"

" Hundert und hundert Mal habe ich's durch und wieder und wieder gelesen," rief der Vater rasch und heftig, aber hast Du die Geschworenen damit überzeugen fönnen? Hat Dir auch nur Einer die Gründe gelten laffen?"

" Doch, Vater," sagte Rarl, brei von ihnen räumten wenigstens die Möglichkeit ein..."

Erklärten aber selber, daß es unwahrscheinlich sei. Die Uhr wolltest Du von dem Juden gekauft, Deinen eigenen Stod aber, womit das Verbrechen verübt worden, an einen Fremden, der nie aufgefunden werden konnte, und den fein Reisender an der ganzen Straße weiter ge sehen hat, verkauft haben."

" Ja, Bater."

" Und in dem Hause, wo der Jude zurückblieb, hatte er noch seine Uhr und bot sie den Leuten selber zum Han bel an."

" Ich weiß es," sagte Rarl ,,, die Beugen haben es auß­gefagt, aber haben diese Leute nicht oft mehr Uhren bei sich, um Handel damit zu treiben?"

Und das Geld, was Du bei Dir hattest?" " Es war ehrlich verdient, Vater, und nicht der fünf zigfte Theil von dem, was der Jude bei sich gehabt haben follte."

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Man behauptete, Du hättest es im Walde versteckt." " Und würde ich dann die Uhr behalten haben?" " Das war das Einzige, was Dein Vertheidiger für Dich geltend machte. Dh wie oft und wieder und wieder habe ich deffen Worte gerade gelesen, bis ich sie auswendig fonnte und selbst im Traume hersagte, aber es war fein Beweis. In der Aufregung nach einer solchen That fonn

nehmen nach ist die Bildung des neuen Rabinets bereits er folgt, daffelbe foll zufammengefezt sein, wie folgt: Freycinet Präsidium und Auswärtiges  , Sarrien Inneres, Spuller Unter richt, Sadi Carnot   Finanzen, Legrand Handel, Allain Targè Landwirthschaft, Cuvinot Posten und Telegraphen, Krang Marine, Delebeque Krieg. Die Namen der Minister für öffent liche Arbeiten und für die Justiz find noch nicht bekannt.

-Aus hongtong   wird telegrapbirt: Die Franzosen  griffen am 30. uno 31. v. M. die Pescadores( Fischerinseln) an und befesten dieselben. Der Verluft auf franzöfticher Seite betrug drei Todte, zwölf Verwundete, während die Chinesen 600 Mann(?) verloren.

Dänemart.

Das Follething hielt am 1. April seine leste Sigung ab. Auf der Tagesordnung stand: Mittheilung des Präsidenten". Der Voff. 8tg." wird über den Verlauf der Sigung folgendes berichtet: Bräftdent Berg eröffnete die Sigung mit der Mit­theilung, daß die Abgg. Berg, Boisen, Bust, Clausen, Hol stein, Hörup, Larsen und Tauber folgende Resolution dem Thinge zur Annahme vorgeschlagen:

,, An das dänische Volt! Das Folkething hat, während es noch Zeit war, fich an den König gewandt, um den Bruch zu verhindern, welchem das Verfassungsleben hier im Lande von einer eigenwilligen Regierung entgegengeführt wird. Die Adresse des Thinges an den König ist zugleich unsere Rechts fertigung dem Bolte gegenüber. Die Regierung will den Bruch. Noch einmal ist die aufs Neue angebotene Verhandlung über ein interimistisches Finanzgefeß unterbrochen worden. Die Re gierung unterbricht die Arbeiten des Reichstagsausschusses und fendet den Reichstag   heim, ohne eine gesegliche Bewilligung für das neue Jahr zu haben. Die Absicht hiermit ist flar. Indem das Folteibing Protest erhebt gegen den lange vorbes reiteten, jezt bevorstehenden Verfassungsbruch, fordern wir das Voll auf, fich zu sammeln für sein verfassungsmäßiges Recht in dem Kampfe, der ernster ais je unabweisbare For berungen an alle guten Kräfte im dänischen Volke stellt." Ein von Graf Holstein ausgebrachtes Hoch auf die Ver faffung wurde von den Abgeordneten und von den Logen aus mit donnernden Hurrahrufen beantwortet. Nun erhob der in zwischen eingetroffene Konseilpräsident Eftrup fich, um ein königliches Restript betreffend den Saluß des Reichstages zu verlesen. Alle oppofitionellen Abgeordneten erhoben sich in dessen auch und verließen den Sigungssaal. Auf der Straße wurden dieselben von einer zahlreich versammelten Menschen menge mit lebhaften sympathischen Burufen begrüßt. Mittage wurde ein provisorisches Finanzgefeß, giltig bis zum 31. März 1886, publizirt. Daffelbe giebt dem Minifterium die Finanzgefeßentwurf aufgeführt waren. Gleichzeitig erschien auch Befugniß, alle Ausgaben machen zu fönnen, welche in seinem von den Konservativen ein Manifest an unsere Mitbürger", in welchem dieselben die Maßnahmen der Regierung zu vers theidigen suchen."

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Am

Ein offizielles Telegramm meldet aus R open bagen: laffenen provisorischen Finanzgefeßes rotteten sich an einigen Anläßlich des nach Schließung des Reichstags vom König er. Drten der Stadt fleinere Böbelbanden zusammen, daß Ein­schreiten weniger Bolizeibeamten genügte indeß, um dieselben zu zerft: euen. Man wird wohl erst weitere Nachrichten über die erwähnten Zusammenrottungen abwarten müssen. Asten.

Der Emir von Afghanistan, Abdur Rahman Khan  ift endlich in Rawal Pindi, dem Lager der ihn erwarten, den Engländer eingetroffen. Der offizielle pompöse Empfang fonnte indeß noch nicht stattfinden, weil der Himmel feine Schleusen dergestalt geöffnet hatte, daß die Truppen überall Inietief in dem Somut waten mußten. Der Emir   scheint ganz besonders für sein theures Leben zu fürchten, denn er genießt nur die Speisen, welche ihm sein Leiokoch zubereitet. Nach dem Grundfage, daß kleine Geschenke die Freundschaft erhalten, hat man englischerseits dem Fürsten  , wahrscheinlich als sparsame Abschlagszahlung auf spätere größere Gunstbezeugungen 21 000 Rupies, etwa 40 000 Mart, ausgezahlt. Es wird er wartet, daß der stolze Herrscher Afghanistans   fich als Belohnung für seine unwandelbare Anhänglichkeit noch allerhand snbstan ziellere Bortheile ausbedingen wird, doch fönnen die Verband lungen nicht vor dem feierlichen Empfang des Emirs durch den Vizekönig beginnen.

Amerika.

Von drei Aufständen ist jetzt aus Amerika   zu berichten. Dem Aufstand in der Republit Panama, auf der Landenge von Panama  , folgte der durch den Präsidenten Barrios von der Republik   Guatemala   hervorgerufene in Bentral Ame rifa und diesem wieder der Aufstand der Farbigen in Kanada  . Nach den bisherigen Nachrichten ist es nur den Aufständischen in Panama   gelungen, wesentliche Vortheile zu erzielen, während die anderen ben gegen fte ausgesandten Truppen weichen mußten. Ueber den Aufstand der Mischlinge( Halbindianer) in der tanadischen Provinz Manitoba   wird aus Montreal  unterm 29. März folgendes gemeldet: Der Ursprung des Aufstandes ist derselbe, wie der des von Niel( Führer der Auf­

test Du so wenig an die Uhr gedacht haben, wie an den Stod, ben Du bei der Leiche liegen ließeft."

" Ich! Vater?" sagte Karl mit einem unbeschreiblich wehen Ton.

Der Mörder," flüsterte der Vater scheu.

So fag' uns jett, Rarl," bat da die Mutter mit thränender Stimme, so wahr und ehrlich, als ob Du unter dem furitbarsten Eide vor Deinem einstigen Richter stündest, wie es war. Nimm uns die Angst und den Schmerz von der Seele, und der Vater wird dann auch Deinen Worten glauben."

Karl athmete hoch auf, aber seine Kräfte ermatteten, er sah sich nach einem Stuhl um, auf den er mehr sant als daß er dort Ruhe suchte, und sagte endlich nach kurzer Bause:

" Ich habe Alles schon vor Gericht eben so treu und wahr geschildert, Mutter, aber Ihr sollt es noch einmal hören; steht es doch auch noch so scharf und lebendig vor mir, als ob erst gestern all' das Furchtbare geschehen wäre, und doch sind sieben lange Jahre darüber hingegangen. Du erinnerst Dich, Vater, aus dem Verhör, daß ich mit dem Juden in einer ziemlich schlechten Dorfschenke über nachtete, bort in Schlesien   giebt es noch weite, öbe Streden, und der Verkehr ist, besonders bei besonders bei schlechtem Wetter, tein großer auf den Straßen. Daß der Unglüdliche viel Geld bei sich habe, konnte ich natürlich nicht wissen, was hätte ich mich auch darum gekümmert? Wir zehrten den Abend zusammen, es war ein tomischer Rauz, der den Kopf voll Schnurren hatte, und da ich auch aus meinem Handwerksleben erzählte, blieben wir bei ein paar Gläsern Bier bis spät in die Nacht hinein munter.

Am nächsten Morgen wollte ich früh aufbrechen, ich war auf dem Heimweg," feßte ich mit bewegter Stimme hinzu, und hoffte Euch bald, recht bald wieder begrüßen zu können, deshalb eilte ich so. Wir lag nur daran, schnell die nächste Eisenbahn zu erreichen.

Der Jube, der sich Moses   nannte, erklärte aber, wenn er auch nicht gerade in so großer Eile selber sei, wolle er mich doch noch ein Stüd bis zum nächsten Dorf begleiten, wo er wieder Geschäfte habe, und durch

ständischen) im Jahre 1869 geleiteten, als die kanadische Re­gierung von den der Hudion's Bai- Kompagnie abgekauften nordwestlichen Ländereien Befis ergreifen wollte, und welchen Der damalige Dberft Wolseley, der jeßige Höchfttommandirende im Sudan  , niederwarf. Der damalige Aufstand spielte sich längs der Ufer des Flusses ab. Der Schauplat des jeßigen find die Gestade des Winnipeg  - Sees, wo die Regierung Ländereien für Ansiedler vergiebt. Riel hielt in Dud Late eine Ansprache, in welcher er sagte, daß Die Aussicht auf einen Krieg zwischen England und Rugland eine günstige Gelegenheit für die Mischlinge set, ihre Rechte geltend zu machen. Die Fenier längs der amerikanischen  Grenze laffen es nicht an Anstrengungen feblen, die Rebellen au ermuntern, indem sie ihnen Beistand versprechen und einen Einfall in Kanada   in Aussicht stellen, falls die Indianer bes mogen werden können, fich dem Aufstande anzuschließen. Sollte legtere Eventualität eintreten, so stehen Ranada schlimme Beiten bevor. Am Donnerstag nahm der Aufstand ein ernstes Aussehen an, nachdem Riel's Streitkräfte einen Sieg über die Regierungstruppen und die Polizei in der Nähe des Duck­Sees errungen hatten. Die Meldung über das Treffen, welche am Sonnabend hier anlangte, verursachte große Aufregung. In einem sofort abgehaltenen Rabinetsrathe wurde befchloffen, 2000 Mann nach dem Nordwesten zu senden. Die Truppen find bereits auf dem Marsche nach dem Schauplage der Re bellion. Riel soll über eine Streitmaat von 1500 Mann ver­fügen, die mit Remingtongewehren bewaffnet ist und 9 Ka nonen hat."

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In der Republit Panama hatten fich die Auffiän dischen zuerst durch Ueberraschung der Stadt Aspinwall( Ko lon) am nördlichen Ende der Landenge bemächtigt, vermonten fich aber nicht auf die Dauer zu halten. Von den Regier ngs truppen ins Gedränge gebracht, haben sie die Stadt, nicht ohne fie vorher zu zerstören, wirder räumen müssen. Eine Depesche des Kommandanten des amerikanischen   Kriegsschiffes Galena" melbet darüber nach Washington  , die Insurgenten von Panama  bätten Aspinwall in Brand gestedt, um der Gefangennahme Durch die Regierungstruppen zu entgehen. Nur das Bassin der Bacific- Mail Kompagnie, sowie Eigenthum der Panama   Eisen bahn und des Panama   Crispol Ranals seien vor dem Feuer gerettet worden. Die Schiffe im Hafen seien in Sicherheit, aber Tausende von Einwohnern seien obdachlos und dem Elend preis gegeben. Die Stadt Panama   dagegen, am südlichen Ende der Landenge, ist in Folge eines fiegreichen Gefechtes in die Hände der Aufständischen gefallen. Der Telegraph zwischen Panama   und Aspinwall ist zerstört. Einer weiteren Nachricht aus Aspin­wall zufolge bemächtigten fich die Aufständischen am vorigen Montag des Pacific Postdampfers Colon". Alle an Bord befindlichen Waffen wurden mit Beschlag belegt. Der Kapitän wendete fich an den amerikanischen   Konsul, der gegen das Vorgehen der Insurgenten protestirte. Leptere ließen darauf den Konsul und die Dffiziere des Schiffes arres tiren, aber nach Verlauf einiger Stunden wieder in Freiheit setzen. Die amerikanischen   und englischen Kriegsschiffe thaten nichts zum Schuße der Intereffen der Ausländer, weil der Jn furgentenführer erklärte, daß er jeder Einmischung mit Waffen gewalt begegnen werde. Als der amerikanische   Konful die Bes schlagnahme des" Colon" und die Verhaftung der Offiziere meldete, sandte der Marineminister der Vereinigten Staaten  den Kriegsschiffen Tennessee  " und Swatara", die sich gegens wärtig in New Orleans   befinden, Befehl, fich nach Key- West zu begeben und dort weitere Befehle abzuwarten; auch richtete. er an den Kapitän der Galena" das folgende Telegramm: Sie wurden nach Aspinwall entfandt, um amerikanische Intereffen und Menschenleben zu beschügen. Man erwartet von Ihnen, daß Alles, was unter diesen Worten begriffen ist, soweit es in ihren Kräften steht, geschehen wird. Geben Sie ben ,, Colon" an feine Difiziere zurück, wenn das in Jhrer Macht steht." Es heißt, daß auf das britische Kriegsschiff " Lily", als es fich dem Landungsplate näherte, geschoffen wurde und daß es das Feuer erwiderte.

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-Aus Washington   wird unterm 2. April tele graphirt: In einer gestern Abend stattgehabten Sigung des Kabinets der Vereinigten Staaten   wurde beschoffen, den Weg zwischen Panama   und Colon offen zu halten; es sollte, menn nöthig, dies mit Gewalt erzwungen werden. Die Regierung Die wird noch weitere Kriegsschiffe nach Aspinwall senden. Regierung der Vereinigten Staaten   hat beschloffen, 400 Mann Marine Infanterie und vier Kriegschiffe nach Aspinwall zu senden.

- Das Unternehmen des Präsidenten Barios von Guatemala   ist nicht vom Glüde begünstigt. Eine Depesche aus La Libertad meldet, Barrios habe am 30. v. Mis. die Pofitionen der Truppen von Salvador bei Elcoco ange griffen, es sei zu einem erbitterten Rampfe gekommen, der bis zum Einbruch der Dunkelheit dauerte und am 31. mit Tages anbruch wieder aufgenommen wurde. Nach einem heftigen Kampfe, welcher 10 Stunden dauerte, wurden die Streitkrafte von Guatemala   vollständig in die Flucht geschlagen. Beide Theile erlitten beträchtliche Verluste.

den Wald, der vor uns lag, ginge es sich besser in Gesellschaft. Er mußte dort in der Gegend bekannt sein. Nach zwei Stunden scharfen Marschirens er reichten wir das Dorf, gingen aber ziemlich hindurch bis gum legten großen Hause, wo Moses   vor der Hand bleiben wollte. wollte. Unterwegs hatte er mir aber noch richtig seine Uhr aufgeschwatt, ich hatte außerdem keine, und der Preis, ben er dafür forderte, war billig genug. Bei Kaffe war ich außerdem, benn ich hatte fleißig gearbeitet und fnapp gelebt, und wir wurden endlich handelseinig. Ich konnte nicht ahnen, wie gefährlich der Rauf noch für mich werden sollte Ich wanderte jetzt allein weiter; es ging fich nicht besonders in dem schlechten Wege, und ich überlegte mir schon, wie ich in dem nächsten größeren Dorfe Mittag machen und eine Stunde ausruhen wolle. Ich mußte hier wieder durch eine Strecke Wald, der theils aus Birken, Riefern und Erlen bestand; nur vereinzelt ftanden ein paar Eichen dazwischen. Leute hatte ich bis jetzt sehr wenige auf der Straße getroffen ein paar Juden mit einem Rarren und zwei fleinen, mageren Pferden waren mir be gegnet, und ein Reiter hatte mich überholt, war aber scharf vorbeigeritten ich mußte auch zu viel auf den Weg passen, um einzelnen Schlammlöchern auszuweichen, als das ich recht auf ihn geachtet hätte. Jezt begegnete mir ein anderer Fußgänger, der aber plöglich wie aus dem Wald heraustam, was mir jedoch auch nicht auffiel, denn ich war schon selber ein paar Mal über den Graben und in die Büsche hinein gesprungen, um vielleicht etwas trodnere ober doch härtere Bahn zu finden. Er mochte in meinem Alter fein, vielleicht ein oder zwei Jahre älter, und ging fast wie ein Städter gekleidet. Der Weg schien ihm aber gar nicht zu passen; furz vorher, ehe ich an ihn binantam, war er in einem Schlammloche steden geblieben, und als ich ihm Guten Tag bot, rief er:

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Ach, Kamerab, Ihr könntet mir einen großen Ge fallen thun! Ihr habt da einen prächtigen Stod, verlauft mir den, ich komme in dem verdammten Wege ohne Stod fast gar nicht von der Stelle!"

Der Stod war ein richtiger, aber sehr hübsch ge