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pfiehlt, die kleinen Landgemeinden, in denen bisher die Benftons­laft von dem Amtsnachfolger getragen wurde, für derartige Bwede neu zu belasten, und daß schon bei einer Herabsetzung des Maximums auf 800 Mt. eine solche Neubelaftung in allen Fällen eintreten würde, in denen der Lehrer den Höchftbetrag der nfton erreicht. Jene Ausnahmebestimmungen gaben trop der ihnen zur Seite stehenden Billigkeitsmomente aus dem zu Erinnerungen Anlaß, weil die Beamtenpenfionsgefeße ähn liche Rebergangsbestimmungen nicht haben und weil eine, wenn auch nur vorübergehende Sonderstellung jener Landestheile fich nicht empfiehlt." Danach ist also noch feineswegs mit Sicherheit auf das Zustandekommen des Pensionsgefeßes zu rechnen.

Der wegen Landesverraths in Berlin   verhaftete dänische Kapitän Sarauw ist nunmehr ebenfalls aus der Haft entlassen, jedoch mit seiner Frau ausgewiesen worden. Eine Hausdurchsuchung bei mehreren hiesigen Dänen war refultatios.

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sonen wirklich einen aufreizenden Ausdruck gebraucht haben, fo| zugeben. Dl die Aufforderung wirklich erfolgt ist, das ist find doch nur diese dafür verantwortlich zu machen und nicht der Verein. Daß Flugschriften verbreitet und öffentliche Ver­sammlungen abgehalten wurden, kann doch ebenfalls dem Vers ein nicht zum Vorwurf gemacht werden, und ebensowenig die unfinnige Aufforderung eines einzelnen sich unklaren Menschen, die Kapitalisten zu beseitigen. Wir haben ja nicht das Recht, der Behörde einen Vorwurf zu machen, fie wird ja jedenfalls ihre Befugnisse nicht überschritten haben, aber wieder holen müssen wir bei dieser Gelegenheit, was wir schon öfters gefagt haben, daß nämlich die Koalitionsfreiheit, die Freiheit fich gegen etwaige Bedrückungen des Kapitals zu schützen, für die Arbeiter vollständig illusorisch gemacht wird, wenn die Behörden die internsten Angelegenheiten der Arbeiter als po Ittische betrachten.

Der Verein der deutschen   Fortschrittspartei in Elber­ feld   hat sich der demokratischen Partet" einvers leibt. Nachdem in der verfloffenen Woche die proviso­

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Afrikanisches. In mehreren Blättern wird das oftrische Konftituirung eines demokratischen Vereins" statt afrikanische Gebiet, in welchem die Korvette ,, Gneisenau" neuer bings das deutsche Protektorat verkündet haben soll, als das Der Somali bezeichnet. Die Somali leben nördlich derjenigen Küstenstrecke, welche der Sultan von Banzibar in Anspruch nimmt, etwa 100 bis 150 Meilen no döstlich von den Gebieten, in denen die Erwerbungen der deutsch  - oftafrikanischen Gesell schaft liegen. Da zu diesen kein Küsten land gehört, so würde eine Befißergreifung im Somali Lande die erste deutsche am Meere auf der o st afrikanischen Seite bedeuten.

gefunden hatte, war auf den 9. D. M. eine Generalversammlung des Vereins der deutschen   Fortschrittspartei" behufs Stellungs nahme zur demokratischen Partei anberaumt worden. Der Fusion gegenüber hat dieser Verein sich bereits am 24. März 1884 durch einen Generalversammlungsbeschluß ablehnend vers halten. Getreu diesem Vorgehen beschlaß die Generalversamm ung, daß der Verein der deutschen   Fortschrittspartei fich der Drganisation der demokratischen Bartet anschließe und als sein Programm den Berliner   Aufruf vom 7. Dezember v. JB. atzeptire.

Schweiz  .

immer noch nicht festgestellt, selbst wenn fte erfolgt ist, so ist vor ungefähr zwölf Tagen doch keine Antwort zu erwarten. Der englische ,, Globe" meint, die bis zum Einlangen von General Komarows Antwort verlaufene Zeit sei für Nuß land eine weitere Frift, die Vorbereitungen zu einer Invafton in Afghanistan   zur Reife zu bringen und empfiehlt, den Vize fönig Lord Dufferin   anzuweisen, daß er ein Armeekorps nach Quettab sende, da die Beit für bloße Rüstungen vorüber set. Die Antwort General Komarows werde vermuthlich eine nicht befriedigende sein, die Regierung milffe deshalb die Zwischenzeit zur schnellen Konzentrirung einer großen Armee in Beludschistan benußen. Die ,, Ballmall Gazette" hält die Aussichten für nicht so trübe, wie es scheine, bofft die Erhaltung des Friedens und bezeichnet u. A. als eine Sicherheit dafür den starken Druck, ben die vereinigten finanziellen Intereffen Europas   zu Gunsten des Frtedens ausüben würden.

Lokales.

Es find jekt gerade 130 Jahre verflossen, daß in der damals sehr wüsten Rosenthaler Vorstadt eine Kolonie fertig gestellt wurde, deren Name Boigtland" fich noch bis heute im Volksmunde als Bezeichnung des Stadtbezirks zwischen dem südlichen Theil der Brunnen und dem der Bergstraße erhalten hat. Die Kolonie zählte nach ihrer bis Anfang des Jahres 1755 erfolgten Vollendung 60 für je zwei Familien bestimmte einstöckige Wohnhäuser, von denen aber feines mehr vorhanden ist. Bum Bau eines Hauses waren je 2 Kolonisten, vorwiegend Maurern und Bimmerleuten aus dem sächsischen Voigtlande, ein Grundstück von ca. 5 Ruthen 8 Fuß Breite und 384 Fuß Tiefe erb und eigenthümlich geschenkt worden. Außerdem bekamen fie unentgeltlich die zum Häuserbau er forderlichen Kaltsteine aus Rüdersdorf   und das nöthige Hola ferner 300 Thaler an Baugeldern und vollkommene Atsises freiheit. Im Jahre 1794 gestattete die Kurmärkische Kammer den Verkauf der Grundstücke auch an Jrländer, und zu Anfang des Jahres 1801, daß auch ohne besonderen Konsens Hypo thefen aufgenommen werden könnten. Ultimo des Jahres 1809 erfolgte die Aufhebung aller bisherigen Beschränkungen der Kolonisten und die Streichung der 200 Thaler, die als eisernes Kapital auf jedem Grundstüd hafteten. Heute erheben sich an den Stellen, wo ehedem die Kolonistenhäuser standen, meist brei und vierstödige Miethskasernen, und nach den früheren großen Gärten sucht man vergeblich.

Der schweizer   Landbote" berichtet: Der eidgenössische Untersuchungsrichter Dedual hat in angestrengter Thätigkeit in Verbindung mit der Polizei, in Winterthur   und Zürich   der Untersuchung obgelegen, über die Strafbarkeit von sieben aus beiden Städten inhaftirten Anarchisten. Dieselben scheinen zu den gefährlicheren Elementen zu gehören und werden wahr scheinlich ausgewiesen, womit sodann der Schluß der Unter­fuchung erreicht sein dürfte."- Die Büricher Post" sagt das zu: Bierzu erlauben wir uns zu bemerken, daß es gewiß nichts Verfehrteres gäbe, wenn sie gefährliche Elemente" find, vor Gericht und schaffe man uns über das Komplott gegen das Bundespalais nicht noch größeres Duntel statt der ge wünschten Klarheit!"

München  . Die Entschließung der Polizeidirektion, durch welche der Fachverein der Schneider aufgelöst wurde, it mit folgender interessanten Ausführung be gründet: Der im August 1883 bahier gegrür dete Fachverein Der Schneider Münchens, welcher nach den der Behörde vorge legten Statuten lediglich bestimmt sein sollte, die geistigen und materiellen Interessen seiner Mitglieder zu fördern und zur Hebung des Gewerbes beizutragen, hat ausweilich der vor­liegenden Versammlungsberichte schon seit längerer Zeit be­gonnen, auch politische Bwede im Sinne des bayerischen Vereinsgefeßes vom 26. Februar 1850, wie die Einführung des gesezlichen Normalarbeitstages(!) Be settigung der Gefängnißarbeit(!) und der Wanderlager(!) u. drgl. m. in den Bereich seiner Be strebungen wurde im Vereine selbst eine förmliche, sehr leb bafte Agitation betrieben, die von politischen Parteiführern, welche als Nichtmitglieder und Nichtfachgenossen gleichwohl zu Den Vereinsversammlungen Zutritt fanden stets frisch ange facht wurde und nicht selten in gehäfftige und aufreizende Angriffe gegen beste bende Institutionen und Behörden ausartete( vergl. z. B. die Versammlung vom 18. Februar und 17. März 1884). Aber auch über den Kreis feiner Mitglieder hinaus trug, der Verein feine Agitation für die erstrebten Biele, indem er durch Verbreitung von Flugschriften und Veranstaltung öffenticher Versammlungen weitere Schichten der Arbeiterbevölke rung in die Bewegung hereinzuziehen suchte. Es werden nun die verschiedenen Aufrufe an die Kollegen, die Versamm lung vom 5. Mat 1884, wo zur Beseitigung des gegenwärtigen Lohnsystems und der Kapita­listen(?) im heutigen Sinne aufgefordert wurde 2c., aufge führt. Dies genüge, um festzustellen, daß der Fachverein that fächlich politische Bwede verfolge, was er noch weiter durch den Beitritt zum Bentralverband deutscher Schneider und verwandter Berufsgenossen bestätigt habe. Die Fachvereine haben das Verbandsstatut, nach welchem mehrere Vereine zu einem Ganzen gegliedert werden, als rechts­verbindlich zu erachten, wonach zweifellos ein Affiliationsver hältniß besteht, wie es politischen Vereinen nach Art 17 vers boten sei. Die Polizeidirektion hat, ohne daß für sie eine Verbindlichkeit bestanden hätte, nach dem Eintritt in den Bentralverband den Verein nicht aufgelöst, sondern im Wege mündlicher Verhandlungen auf die Ungefeßlichkeit der Affiliation und deren Konsequenzen für den Verein amtlich aufmerksam gemacht und ihm so Gelegenheit und Möglichkeit gegeben, die Vereinsgebahrung mit den geltenden gefeßlichen Bestimmungen in Einklang zu bringen. Dem entgegen fand es Der Verein jedoch nicht der Mühe werth, in der General versammlung Dom 30. März laufenden Jahres Die Frage auch nur zur Diskussion zu bringen. Da hiernach an genommen werden muß, daß der Fachverein in bewußter Rechtswidrigkeit den durch seinen Beitritt zum Zentralverband geschaffenen ungefeßlichen Zustand aufrecht erhalten will, wird die Schließung des Vereines verfügt."

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- Die Begründung ist nach mehr als einer Seite hin interessant. Wenn in den Fachvereinen nicht über die gesez liche Regelung der Arbeitszeit, über Gefängnißarbeit, Wanders lager u. 1. m. getprochen werden soll, so find die Vereinigungen gänzlich überflüssig, denn zum Vergnügen haben sich die Fach­vereine doch nicht gebildet. Und wenn andererseits in der Be gründung von Aufreizungen gegen bestehende Inftitutionen und Behörden die Rede ist, so ist doch nicht anzunehmen, daß Diese vom Fachverein ausgegangen find. Wenn einzelne Ber

Kinder das ganze Jahr lang die ungefunde Stickluft des engen Raumes ein, in dem ihre sämmtlichen Betten standen.

Die gute Stube hatte nun jeßt für Constanze Blend heim den Vortheil( ba fie neben ihrer Stube lag und mit diefer die ganze Front des Hauses nach dem Brink zu bildete), daß fie dort hinein Herrenbesuch führen konnte, menn fie Jemand aufsuchte, und die Frau Dbrichter freute fich dann jedesmal, daß wieber einmal Jemand ihre guten" Möbel zu sehen bekam. Sie hatte die fleine Schwäche allerdings, stolz darauf zu sein, denn durch sie waren sie ja, als Theil ihrer Ausstattung, mit in die Wirthschaft gekommen und bis dahin immer mit ber größten Achtung behandelt worden.

In diefer guten Stube" der Familie empfing auch Conftanze Blenbheim die Besuche ihres Bräutigams, und die Frau Kalkulator ging dann ab und zu und wirthschaf tete auf eine so liebenswürdige und sorgliche Weise im Hause herum und fah dabei in ihrem einfachen Rattunröd. chen immer so fauber aus, daß es eine ordentliche Freude war, ihr nur zuzusehen. Wie manche lange Nacht sie freis lich allein am Waschtrog fland, um sich und ihre Kinder alle fo reinlich zu halten, wußte Niemand, denn sie sprach nie ein Wort darüber, und selbst ihr Gatte wunderte sich manchmal über die stets reine Wäsche. Da er jedoch kein Gelb bazu herzugeben brauchte und auch nicht dadurch be Läftigt wurde, intereffirte es ihn zu wenig, um viel bar. über nachzudenken oder gar die Ursache zu erfragen; aber er befand sich natürlich wohl dabei.

Conftauze hatte den ganzen Nachmittag stubirt; fie war heut Abend nicht beschäftigt und bereitete sich auf eine größere Rolle vor, aber sie horchte doch immer dazwischen nach der Thür, denn Bernhard hatte ihr versprochen, jeden falls heut gegen Abend noch einmal vorzukommen und ihr Antwort zu sagen, welches Resultat seine mit dem Direktor gepflogene Unterhaltung gehabt. Es war ein böses Beichen, daß er schon so lange auf fich warten ließ; denn wäre die Antwort zustimmend ausgefallen, so würde er sicherlich feinen Moment versäumt haben, es ihr mitzntheilen und er tam nicht.

Kalkulator Obrichter war aus seinem Bureau schon

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Frankreich  .

Die verschiedenen republikanischen Barteien liegen sich ge­börig in den Haaren. Aus Anlaß der Wahl Floquet's zum Präsidenten der Deputirtentammer betont das leitende op­portunistische Organ, die ,, République Française  " bereits gegen­über dem von Clemenceau inspirirten Journal La Justice", Daß die Niederlage Fallières  ' bei der Präsidentenwabl teines wegs so aufgefaßt werden dürfe, als ob ein gegen das neue Kabinet Briffon gerichteter Ansturm zurückgeschlagen worden wäre. Im Hinblick darauf, daß Floquet nur mit der Unter­stüßang der Rechten und überdies mit einer geringen Mehr­beit gewählt worden ist, führt das Organ des bisherigen Kabinets aus, daß ein Ministerium, welches derartige' Triumphe davontrüge", nicht 24 Stunden existiren würde. Man tann jest bereits verhersehen, daß noch vor den Wahlen die republikanischen Parteigruppen einander beftiger befehden werden, als die Republikaner   und Monarchisten es wechsel­seitig zu thun pflegen. franzöfifchen Arbeiter bei den bevorstehenden Wahlen in Frank Wir wollen boffen, daß die reich selbstständig vorgehen und fich weder der einen noch der anderen fog. republikanischen Partei anschließen. Das Ministerium Briffon wird so wenig auf foziale Reformen Be dacht nehmen, wie das Ministerium Ferry es gethan hat. Nur wenn es den franzöftschen Arbeitern gelingt, ihre Kandidaten in das Parlament zu bringen, wird es ihnen möglich sein, von gefeßgebender Stelle aus die Verbesserung ihrer Lage an­zubahnen.

Großbritannien  .

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Ueber die augenblickliche Lage im Vereinigten Rönigreiche macht ein Londoner   Berichterstatter der Allg. Btg." folgende zutreffende Bemerkung: ,, Krieg im Suban; Empörung in Kanada  ; gefahrvolle Verwidlung mit Rus  land an den Thoren Indiens  ; dabei die Königin in Süd frankreich  ; der Prinz von Wales in Irland  , inmitten einer von Reichsfeinden durchwühlten Bevölkerung; die Minister am Vorabend der Wiedereröffnung des Parlaments nach allen Richtungen der Windrose zer. streut. Und doch empfindet man teine Beunruhi gung, wie fte bei solchen Verhältnissen anderwärts nur zu erklärlich wäre. Wie viele Länder giebt es, die es England darin nachmachen können? Wir wollen es nicht gerade loben, daß man die Sachen so leicht nimmt; aber bezeichnend für die innerste Stärke des Landes bleibt das immerhin."

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Die russische   Regierung hat in ihrer Antwort auf die englischen Vorstellungen in Betreff des Vorgebens des Gene rals Komarom das Versprechen abgegeben, den General aufzu fordern, die Gründe, welche ihn zum Angrifi veranlaßten, an

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seit fünf Minuten nach Fünf zurück, und das Regierungs­feit fünf Minuten nach Fünf zurück, und das Regierungs gebäude in dem er dem Namen nach arbeitete, in Wirklichkeit aber seine Stunden nur abfaß lag wenigs stens zehn Minuten Weges von seiner Wohuung entfernt ftens zehn Minuten Weges von seiner Wohuung entfernt aber lieber Gott, die Uhren gingen so ungleich in der Stadt, und Niemand konnte verlangen, daß ein Beamter je den Glockenschlag im Bureau selber abgewartet hätte!

Er trant eben feinen Raffee und hatte feine Privatzuckerdose neben sich stehen, denn die übrige Familie gab sich keinem solchen Luxus hin, weil der Kalkulator behauptete, er zahle dem Staate schon genug direkte direkte Steuern( und darin hatte er recht), als daß er sich auch noch zur Extravaganz auf die indirekten werfen sollte. Da flopfte Jemand an. Her ein!" fagte Herr Dbrichter, und Hauptmann von Dürrbed stand in der Thür.

" I störe doch nicht?"

" Bitte, Herr Hauptmann," sagte der Kalkulator, sich mit einem blaubaumwollenen Taschentuch den Mund wischend, indem er von seinem Stuhl emporfuhr, denn er achtete das Offizierkorps hoch ,, bitte, belieben Sie näher zu treten."

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Fräulein Blendheim ist zu Hause, wie ich höre?" " Sie fingt wie eine Nochtigall," sagte der Kalkulator ,, vielleicht eine Taffe Raffee gefällig?"

,, Dante aufrichtig," sagte der Hauptmann abwehrend er war einer solchen Einladung einmal gefolgt und ging, als fein besonderer Freund von Cichorien, nicht wie ber in die Falle ,, ich möchte das Fräulein nur einen Augenblic fprechen."

Der Kalkulator lächelte, benn er wußte, was felch ein Augenblick bedeute. Augenblick bedeute. Wollen Sie gefälligst fich dort hin über bemühen Sie kennen ja schon den Weg."

Wollen wir nicht noch einen Augenblick warten, bis Fräulein Blendheim geendet hat? Sie fingt gar so lieb, und ich möchte sie nicht gern stören."

Der Beamte schob ihm sehr artig einen Stuhl hin, ben Dürrbeck dankend nahm, und jener, in dem Bewußt sein, daß er selber eine sehr angenehme Rente verlieren

Mehr als vierhundert alte Häuser, so ist gemeldet worden, werden im Laufe dieses Frühjahrs in Berlin   abgerissen werden. Ob es wahr ist, das ist aber eine ganz andere Frage. Mit ihnen fallen die legten Schlupfwinkel, welche im Herzen der Stadt dem Gesindel als Buflucht dienten. Was die strengsten Polizeimaßregeln laum fertig brachten, daß erzwingt fich das fich stetig verschönende Berlin   auf ganz natürlichem Wege. In dem verfallenden Hause, in das eine anständige Familie fich nicht mehr wagte, in welchem die Wohnungen zu legt nur noch auf monatliche Kündigung vermiethet wurden, tonnte das lichtscheue Volt sich einnisten. In dem stolzen Neubau mit den herrschaftlichen Wohnungen, der sich an seiner Stelle erhebt, hat es teinen Play. Oft und lange wehren fich die alten Baraden gegen das ihnen bevorstehende Ende. Aber wenn fie ringsumber die neuen Paläste erstehen sehen, dann machen fie fich schließlich, wie die ,, Nat. Btg." schreibt, aus dem Staube, denn reine Luft tönnen sie nicht vertragen. In der Friedrichstraße   wird in dieser Beziehung gewaltige Säuberung gehalten. Mehr als ein Dußend Häuser, welche die unaus gefeßte Observation der Polizei erforderten, verschwinden eben vollständig, darunter auch Kneipen niederen Ranges bis zu den echten Bier und Weinstuben", in denen der gentleman thief" feinen Raub zu vergeuden pflegte. Einer der interessantesten dunklen Punkte Berlins  befand sich bisher in einem Eckhause des Haackschen Marktes und der Spandauer   Brücke, daß ebenfalls eben abe getragen wird. Der tiefgelegene äußerlich unscheinbare Reller frug auf seinem Schilde die allein wahren Budiler Infignien die weiße Krute, der ,, lichten Blonden", das schlanke Glas der Strippe", einen zinnoberroth angetünchten Schinken und im Kranze darum Eier und Würfte. Am Abend leuchtete aber aus einer Illumination thraniger Dellampen das Wort ,, Kunst gewölbe". Von unten bersuf flingen dann nicht immer harmonisch, aber stets kräftig dem Klavier von derben Fäu ften entocile Wolzermelodien, dazwischen das heisere Lied eines frächrenden Bäntelsängers. Der Volksmund hatte diesem Keller

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vermuthlich ger Becken- und Pauteubegleitung zum Klavier beigelegt. Dichter Qualm erfüllt die sich weit unter der Erde wegen den Namen Der Türken- und Junitscharenfeller" erftredenden Räume. Erst nach und nach findet das Auge fich zurecht und unterscheidet die einzelnen Figuren. Der Lärm ift betäubend. Die Unterhaltun gwird fast ausschließlich fortissimo geführt, es sei denn, daß wie sich herausstellen wird, besondere Beranlaffung vorliegt, nur flüsternd zu sprechen. Man sollte auch nichtglauben, welche Kunstschäße" diese Unterwelt birgt: Kos  moramen, Dioromen, Figurentheater, Laterna magica, Bänkelsänger

würde, wenn die junge Dame zum Altar trat, sagte, nach der Richtung dentend, aus welcher die Töne drangen: Es würde in der That ein schwerer Verlust für das hiesige Theater sein, wenn die innge Dame es quittirte. Hoffent lich steht der Zeitpunkt doch nicht so nahe bevor..

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,, Es ist noch unbestimmt, lieber Herr, erwiderte Dürr  bed ausweichend, denn er wollte dem Gesange der Geliebten lauschen und dachte auch nicht daran, Constanzens Haus­wirth zum Vertrauten zu machen.

Der Kalkulator tam noch einmal auf den Kaffee zurüd. Wäre Jhnen denn nicht wenigstens ein halbes Täßchen gefällig? Es ist genug ba," feße er hinzu, den Deckel der Ranne lüftend meine Frau macht immer reichlich." " Ich bin Ihnen wirklich sehr verbunden, verehrter Herr," wehrte der Hauptmann noch einmal ab; ich habe schon lange Raffee getrunken Sie nehmen ihn, wie es scheint, sehr spät."

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" Ja, sehen Sie," erwiderte der Beamte, der plöglich auf seinem Stedenpferb fest im Sattel saß, denn es han delte sich dabei um seine eigene Person, ich thue Alles regelmäßig, und ich möchte sagen: nach dem Glockenschlage. Im Sommer Morgens um sechs, im Winter um fieben Uhr steh' ich auf, und dann muß die Stube schon ein Bischen warm fein; nachher trinke ich Raffee und rauche meine Pfeife dazu, die mir das Linchen, meine älteste Tochter, schon gestopft hat; dann kommt das Tageblatt, das lese ich, dann trinke ich ein Glas Waffer ich habe bas, besonders in der legten Beit, als sehr zuträglich ge funden, nachher rafire ich mich und ziehe mich langfam an und gehe dann Punkt neun Uhr in mein Bureau. Wir sollen eigentlich schon um neun Uhr dort sein, aber so früh kommt doch Niemand. Um zwölf Uhr wird ge schloffen, auch mit dem Glockenschlage. Dann mache ich einen fleinen Spaziergang, immer ben nämlichen Weg über die Promenade und gerabe zweitausend sechshundert Schritt - ich habe es schon mehrere Male abgezählt-, wonach ich dann Punkt halb ein Uhr, wo wir efsen, hier in meiner Wohnung am Tische size. Um ein Uhr find wir fertig; nach Tisch muß ich jedesmal ein Glas Waffer trinken, denn ich habe gefunden, daß mir das außerordentlich."( Forts. folgt.)