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Herrn Dber Präfidenten von Berlin , de dato Potsdam , den 29. März 1884, zugestellt, durch welchen auf Grund Jung, the Ernfl von Beitungsnachrichten verboten wurde, den Singer'schen Antrag auf die Tagesordnung zu segen. Im Falle des Buwider Ogereift wirbandelrs wurde dem Vorsteher respektive dessen Stellvertreter, eine Geldstrafe von 300 Mt. event Vornahme unmittelbaren ohne j Ubberufu Swanges angedroht. Gleichzeitig wurde dem hiesigen Magi ftrat eine Abschrift dieses Erlaffes mit dem bestimmten Ersuchen , es ist mitgetheilt, seinerseits mit Entschiedenheit darauf hinzuwirken, gypten daß der Anordnung des Herrn Oberpräsidenten genügt werde D. Aul in Egypt und damit zugleich die Anwendung von 3wangsmitteln zur Ein f Durchführung des ergangenen Wert ots ausgeschloffen bleibe. Der Magistrat berichtete unter dem 1. April 1884 an den exandri Herrn OberPräsidenten , daß er außer Stande sei, der gt die Port San ihn gerichteten Aufforderung zu entsprechen. Ab gesehen davon, daß ihm feinerlei Disziplinargemalt gegen nat über dem Vorsteher der Stadtverordneten zustehe, fable es an einer g feßlichen Grundlage für das Verbot. Die n Bordea Städtordnung fenne nur eine Repression, nicht eine Prävention. Departem Die Stadtverordneten Versammlung enthielt fich der Berathung Repub des Antrags Singer, führte aber über die erwähnte Verfügung des Herrn Ober- Bräftdenten unter dem 24. April 1884 bei dem Herrn Minister des Innern Beschwerde. Dieselbe wurde durch Reflript vom 12. Mai 1884 zurüidgewiesen. Hiermit war der Regien Instanzenzug erschöpft. Die Stadtverordneten- Versammlung ngement hat in Folge deffen an das Abgeordnetenhaus eine Betition befriedi gerichtet, welche in dem folgenden Say gipfelt: Im Interesse der Selbstverwaltung, welche durch Präventive Maßregeln im höchsten Maße bedroht erscheint, richten an das Hohe Haus der Abgeordneten wir die ergebenste Biite, das hohe Haus wolle beschließen:„ daß Präventiv. Daßregeln gegen eine Stadtver ordneten Versammlung oder deren Vorsteher, welche bezwecken, Berathung und Beschlußfaffungen über Vorlagen und Anträge au verhindern, gefeßlich unstatthaft find.""
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Lokales.
Die Zentral Lohntommission der Tischler warnt dringend vor Buzug nach nachbenannten Werkstätten: Jung, Friedrichsberg, Rummelsburgerstr. 70. Silliger, Rottbuser ake 4. Fuft, Waßmannstr. 11. Herrfurt, Friedenstraße 51. Teder, Mariannenplay 13. Thurmann, Ballisadenstraße 70. Krause, Blumenfir. 38. Jefects, Weberstraße 11. Neukirch, Arautfir. 37. Ebring, Blumenfir. 37. Nilsen u. Budichel, Brangelfir. 7. Bab, Weißenburgerstr. 10. Wuzia, Marien burgerstr. 24. Stavenom, Kommandantenstraße 12. Walter, Gubener ftr. 29 Otto, Schönhauser Allee 33. Kubasch, HochStraße 3. Schulze, Friedenstraße 29. Franke, Weberstr. 52. Böhme, Andreasstraße 10.
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Thiele, Dresdenerstraße 1. 38. Blumenstraße 58. Runge, Andreasstraße Roll, Dranienstr. 43. Degen, Gubenerstr. 10. Gebrüder Wethmann, Königgrägerstr. 81. Baschin, Friedenstr. 53. Moriz, Potsdamerstr . 45. Burggraf, Arautftr. 38/39. Lüders, Bappel- Allee 128. Schmidt, Gartenstr. 81. Link, Veteranentraße 25. Germann, Fehrbelliner str. 32. Schilowly, Frieden Straße 31. Noad, Fruchtstr. 31. Heinrich, Langeftr. 45. Nadler, Friedrichsbergerstr. 5 Schaar, Staligerstr. 10. Burg. graf, Rüdersdorferstr. 47. Martens, Thurmftr. 65. Lorenz, Rottbuserstr. 4. Ehrlich, Krautstr. 48. Leonhart, Langestr. 95. Thurmann, Ackerstr. 49. Müller, Rüdersdorferstr. 48 Hennig, Weinfir. 10. Granel, Reichenbergerstr. 30. Kirmeß, Koppen dard" traße 21 Krasselt, Weberst:. 16. Rothe, Friedrichsberger firage 21. Brengel, Kopper str. 53. Roll, Schillingstr. 38. Mischlin Peters, Echarnhorststraße 17. Hizer, Laufiperplaz 4. die Flu Krause, Barnimstraße 41. Meißner, Langestraße 63.
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Sauer, Eisenbahnstr. 12, Kannemischer, Weißenburgerstr. 69, Ballwei, Langeftr. 79, Borchatt, Frankfurter Allee 99, Kort, Rosenthalerstr. 15, Knutter, Pallisadenstr. 43, Wachs, Bernauer Straße 78, Mat, Mittelftr. 48, Kretschmar, Friedenstr. 45, Barius, Barnimftr. 41, Weber, Blumenthalftr., Friedrichsberg, Baumgarten, Straußbergerstr. 32, Lindenberg, Langeftr. 32, Miramiz und Jordan, Antlammerstr. 34, Bauer, Fruchtstr. 33, Burghardt, Eisenbahnstr. 13, Fröhlich, Kl. Andreasstr. 15, Stallschreiberstr. 23a, Rinneberg, Engel Ufer 17, Nofched, Röpniderstr. 157, Lena, Nostiaftr. 41, Ehrlich, Krautftr. 48b, bilcher, Eisenbahnstr. 10, Schulz, Brunnenstr. 115, Deutschat, Marienstr. 7, Wille. Adalbertstr. 63, Eichel, Stralsunderstr. 20, Herpmann, Büschingstr. 24, Möning, Grenadierstr. 43a, Eichel, Stralsunderstr. 74.
g. Von dem ehemaligen Arbeitshause am Alexander play fieht man jezt nur noch wenige Mauerreste; nur dort, to bis vor kurzem die Rathswaage ihr Domizil hatte, ist der Abbruch zurückgeblieben. Wie gut das alte Baumaterial zu verwerthen gewesen, zeigt der Umstand, daß nur geringe Vor räthe auf dem Bauterrain lagern. Bei den günstigen Erfolgen, welche der betreffende Unternehmer hier wieder erzielt hat, dürfte die Frage berechtigt sein, ob es nicht zweckmäßig wäre, wenn der Magistrat für die Folge auf eigene Rechnung den Abbruch und Verkauf des hierdurch gewonnenen Bau
mich schon - möchte ich Ihnen andeuten, daß sie- daß na, ich habe
fe ein wenig überspannt ist und manchmal
bat
-
aber
-
Einfälle
lein anderes Wort dafür ganz harmlos, bester Freund, ganz harmlos.
Es hat gar nichts zu sagen, nur ein wenig Nachsicht muß man mit ihr haben und ihre Worte nicht immer zu genau auf die Waagschale legen; sonst ist sie herzensgut, wie ge fagt, nur ein wenig fonfus - ein paar Schrauben los
Materials vornehmen würde; dem Stadtsäckel würden naments lich im vorliegenden Falle diverse tausend Mark mehr zugeführt worden sein. Daß ein Unternehmer einmal beim Abbruch alter Gebäude nicht auf seine Kosten gekommen sein soll, haben wir bisher nicht erfahren. Vielleicht wird einmal diese hier angeregte Frage im Schoße der Stadtverordnetenversamm lung ermogen.
In den Treppenräumen vieler Miethstasernen macht sich mit Beginn der wärmeren Jahreszeit der Mangel ge nügender Lüftung recht fühlbar. Fest geschloffen bleiben bei Tag und Nacht die Flurfenster und nur gelegentlich einer Rei nigung werden fie auf wenige Minuten geöffnet. So herrscht hier eine erdrüdende Atmosphäre, die bei gesteigerter Tempe ratur noch zunimmt und besonders in den oberen Stockwerken schier unerträglich wird. Aus sanitären Gründen sollte, wie man der Voff. 3tg." schreibt, man der Ventilation besagter Räume doch eine größere Aufmerksamkeit wiomen, als es im Allgemeinen zu geschehen pflegt, wenigstens tönnte mittelst des oberen Theiles der Flurfenster für Zuführung frischer Luft ge sorgt werden, wenn man im Interesse der Kinder aus Vorsicht gegen deren unbesonnenes, leicht Gefahr bringendes Hinausgegen deren unbesonnenes, leicht Gefahr bringendes Hinaus lehnen aus den Flurfenstern das gänzliche Dffenhalten derselben nicht für tathsam erachten sollte.
Das Verfagen des elettrischen Lichtes. Sum zweiten Male innerhalb febr furzer Zeit ist auf dem Bahnhof Alexander Blas durch das Bersagen der elektrischen Beleuchtung tiefste Dunkelheit eingetreten. Es kann glücklicher Weise gemeldet werden, daß keine Störung eintrat. Wie aber, wenn das Gegentheil der Fall gewesen wäre? Es gehört bet dem starken Andrange an einem Sonntag ficherlich nicht viel dazu, um in so außergewöhnlicher Lage bei einem aus Männern, Frauen und Kindern bestehenden Publikum Unordnung herbeizuführen. Bei aller Vorliebe für das elektrische Licht, welche seitens des großen Publikums bekundet wird, kann diese schwerwiegende Schattenseite doch nicht übersehen werden. Vermuthlich ist auch das diesmalige Versagen auf irgend einen Defekt der Maschine hinzuführen, welche sämmtliche Lampen funktioniren läßt. Vielleicht führen die bisherigen Erfahrungen dazu, bei so großen elektrischen Anlagen statt der einen großen Maschine mehrere fleinere aufzustellen, von denen jede nur mit einer An zahl von Lampen in Verbindung steht, so daß schlimmsten Falls nur ein Theil der Beleuchtung versagen tann.
g. Veranlaßt durch die rechtzeitigen Hinweise in der Preffe find feßt nicht nur die Forstbeamten bemüht, die Nachtigall, dieser Hohenpriesterin des Lenzes" vor ihren FeinNachtigall, dieser Hohenpriesterin des Lenzes" vor ihren Feinden und Nachstellern zu schüßen, sondern auch das Publikum, welches sich bereits jest zahlreich im Walde herumtummelt, hält ein scharfes Auge auf die Sicherheit dieses vertrauens, vollen Vogels, der zumeist in der Nähe der Menschen und deren Wohnungen sich aufzuhalten und sein Nest zu bauen pflegt. Es ist traurig, daß einzelne Waldgegenden durch ge wiffenlose Vogelsteller von der Nachtigall vollständig entvöllert find. Schon ehe die Sonne aufgeht, begeben sich jetzt die Forstbeamten in den Wald, dorthin, wo die Nachtigallen thr Heim aufgeschlagen haben, denn sie wissen sehr gut, daß fich der Vogelfänger schon um diese Beit an die Arbeit macht, um Die liebliche Sängerin ins Garn zu loden. Es erfolgt dies in der Weise, daß er das Laub ac. vom Erdboden fortscharrt, der Weise, daß er das Laub 2c. vom Erdboden fortscharrt, bas grüne Schlagnez mit dem fich frümmenden Mehlwurm auf die freigemachte Stelle legt und sich dann in seinen Hin terhalt zurückzieht. In den meisten Fällen kommt die Nachti. gall von ihrem Stand herabgeflogen, ein Sprung auf daß Stellholz mit dem Mehlwurm und für immer hat fte die gol dene Freiheit eingebüßt. Shre weiteren Feinde find Waldmäuse, Wiesel, Marder, Kaßen, auch Hunde und von diesen namentlich Pinscher und Spize, Neuntödter, Krähen, Elstern und Häber.
b. Der Regenwürmer- Lieferant ist auch eine Spezia lität des Berliner Aquariums. Das Terrain eines benach barten Kirchhofs ist sein Jagd Revier. Diese Jagd ist eine Kunst, denn fie muß sehr geräuschloß und Nachts mit der La terne betrieben werden, denn die schlauen Thiere verschwinden bei dem geringsten Geräusch. Nach dem ersten warmen Frühjahrs Regen war fie sehr ergiebig. Der Mann fing in einer Nacht 16 Pfund Regenwürmer, welche mit 50 Pfennig das Pfund bezahlt werden. Die Portion reicht für die Fische im Aquarium grade eine Woche.
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Auf einen Schwindler macht die Dresdener Polizei die Sicherheitsbehörden und das Publikum warnend aufmerksam. Derselbe nennt ftch Karl Waltenberg und bezeichnet sich auf seinen Visitenkarten als Musical conductor of Templetons Opera and Concert- Combination, San Francisco U. S. A. ", tritt äußerlich sehr nobel auf und ziert sich beim Sprechen, als wenn er des Deutschen nur wenig mächtig wäre. In Dresden hatte er fich in einem der feinsten Hotels einquartirt, dann in einem Chambre garnie gewohnt und verschiedene Schwindeleien ausgeführt. So hatte er fich namentlich in das Vertrauen eines dortigen Restaurateurs geschlichen: um denselben sicher zu machen, hatte er demselben ca. 1000 Mt. zur Aufbewahrung übergeben und ihm mitgetheilt, daß er sein Geld in der eng lischen Bank liegen und dieselbe angewiesen habe, ihm monat
wenn er einmal das Wort hatte, auch nicht so rasch wieder vom Schauplaße abtrat, und wie viel kostbare Zeit ver geubeten sie dabei!
Hofrath Märzen indessen, sich in diesem Augenblide
feiner bevorzugten Stellung vollkommen bewußt, versuchte ein
sehr dickleibiges Buch aus der hintern Tasche seines Fracks heraus zu ziehen; aber es war mit einer Hand nicht möglich, der Hut genirte ihn, und er stellte das unglückselige Filzbach endlich in reiner Berzweiflung unter seinen Stuhl. Er durfte die Zuhörer nicht so lange in Spannung
gegangen, verstehen Sie mich. Aber entschuldigen Sie," unterbrach er sich in dem Augenblid, als er sah, daß die Lohnbiener anfingen Stühle zurecht zu feßen, ich glaube, halten. unfer Hofrath hat eine fleine Ueberraschung in petto- ein famoser Mensch, nur manchmal ein bischen langweilig; aber das sind alle geistreichen Männer, wenigstens für uns arme Sterbliche. die wir solchem Gedankenflug nicht immer zu folgen vermögen. Wenn es die Noth verlangt, gehen wir nachher burch unsere Nothröhre ab.""
ch glaubte, es sollte getanzt werden?"
Ja,
nachher. Meine liebe Frau schwärmt aber für
Hans amüsirte sich vortrefflich bei diesen Vorbereitungen und war selber neugierig geworden, was der tomische kleine Herr wohl zum Besten geben würde, als er plöglich die Dame des Hauses direkt auf sich zukom men fab.
Aber, mein lieber Herr von Solberg," sagte fie, ins dem fie ihren Fächer kokett gegen die rechte Wange hielt, ,, warum stehen Sie hier so einsam und verlassen? Warum
bas Aesthetische und hat da immer einige Ueberraschungen mischen Sie sich nicht unter das junge Bolt und entziehen
ich bin gleich wieder bei Ihnen." Hans beobachtete jetzt den Hofrath, der mit einem ganz eigenthümlichen Eifer zu Werke ging. Seinen hohen, fon etwas faäbigen 8ylinderhut trug er noch immer, vielleicht als Bierrath, in der Hand; das verhinderte ihn
ihm so Ihre schäßbare Gegenwart?"
,, Gnädige Frau," sagte Hans etwas verlegen, denn er bachte in dem Augenblick an das, was ihm Herr von Schaller noch vor wenigen Minu'en gefagt hatte. ,, Wirklich, lieber Baron ," agte die gnädige Frau ver
aber nicht, einen kleinen Tisch selber in die Mitte der traulich ,,, Sie dürfen sich hier bei uns nicht so isolirt halten
fest zwischen den Fingern, ein paar Lichter eigenhändig her.
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lich 2000 M. zu übermitteln. Er fügte hinzu, daß er nunmehr Anweisung dabin geben werde, daß diese monatlichen Raten direkt an den Restaurateur gelangten. Das zur Aufbewahrung übergebene Geld hat er bald wieder zurück genommen, darauf noch 200 M. baar von dem Restaurateur geliehen, außerdem eine Bechschuld von 253 M. tontrahirt und ist dann spurlos verschwunden. Außerdem hat er bei der Besigerin eines zwei deutigen Lotals für Champagner eine Bechschuld von 620 M. kontrahirt, derselben außerdem noch 610 M. abzuschwindeln verstanden, hat einem Lohnkutscher für gestellte Wagen eine Schuldforderung von 71 M. zurückgelassen und zahlreiche Ge schäftsleute um Waaren, die er auf Kredit entnommen, bes trogen. trogen. Es wird vermuthet, daß der 31 jährige gewandte Mann an anderen Drten in ähnlicher Weise auftreten dürfte. Aus Anlaß des Malheurs, welches dem Paftor Kraft bei einer Trauung in der Bionstirche paffirte, macht Kladde radatsch" folgenden originellen Wip: Herrn Prediger Kraft ins Album: Trau, schau, wen!
Polizei Bericht. Am 27. d. M., Vormittags, wurde an der Burgstraße die Leiche eines unbekannten, dem Arbeiter ftande angehö: enden, etwa 30 jährigen Mannes im Waffer aufgefunden. An demselben Tage Mittags erhängte sich ein Mann in seinem Arbeitszimmer am Kottbuser Ufer. - An demselben Tage Nachmittags wurde ein Arbeiter vor dem Hause Invalidenftraße 7 von einem Schlaganfall getroffen, nach der in derselben Straße belegenen Sanitätswache gebracht und verstarb bort nach etwa 10 Minuten. Um dieselbe Zeit gerieth eine Frauensperson auf dem Stralauerplag mit einem Manne in Streit, welcher schließlich in Thätlichkeiten überging. Hierbei erhielt dieselbe einen Schlag mit einem Stock auf den Kopf, durch den fie so schwer verlegt wurde, daß fie nach dem Krankenhause im Friedrichshain gebracht werden mußte.- Am Abend deffelben Tages wurde ein Mann in feiner Wohnung in der Eisenbahnstraße erhängt vorgefunden. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft.
Gerichts- Zeitung.
Eine sonderbare Spazierfahrt. Das unberechtigte Be steigen auffichtsloser Fuhrmerke ist eine recht bedenkliche Sache, wie aus Anlaß eines bestimmten Falles auch vor einigen Tagen mitgetheilt ward. So erwuchs neuerdings aus einem solchen Grunde dem 22 Jahre alten Maschinenbauer Franz Below viel Verdruß, der angeblich am 17. Februar d. J. einer Neigung zum Spazierenfahren nicht widerstehen konnte. Gegen 9 Uhr Abends am genannten Tage bemerkte nämlich der Schußmann Kube einen die Königstraße paffirenden Ein spänner, welchem die vorgeschriebene Beleuchtung mangelte. Der Beamte hielt das Fuhrwert an, um den Namen des Eigen thümers zu notiren. Auffallenderweise befand sich kein Firmas schild am Wagen, wohingegen mehrere Spuren darauf hin wiesen, daß dasselbe vor ganz kurzer Zeit mit großer Gewalt entfernt worden war. Dieser Umstand wurde durch einen Blick auf das vorzügliche, aber total erschöpfte Pferd noch verdächti ger, so daß der Schußmann das Gefährt nebst deffen Führer, in welchem letteren der vielfach, auch zweimal wegen Diebstahls bestrafte Below refognoszirt ward, mit zur Wache nahm. Uebrigens wurde durch die Umficht des Herrn Kube der Eigen thümerin des Fuhrwerks, der Firma Bahn, ein Verlust von über 1000 m. erspart.
Below wurde wegen Diebstahls unter Anklage gestellt; derselbe behauptete jedoch in der öffentlichen Audiens, daß ihm eine Aneignung des Fuhrwerts vollständig fern ge legen habe.
Bors. Sie sollten doch nur mit der Wahrheit nicht zurüc halten. Welcher Grund würde Sie sonst zum Besteigen des Wagens veranlaßt haben, mit dem Sie sich überdies dann in recht auffälliger Eile entfernten? Angefl.: Herr Jerichtshof, id bin mächtig schlimm uf allens, wat der Jebild'te als Natur jenuß äftimirt, un weil id den Dag ooch jerade Verwendung vor' n paar Mund voll frische Luft hatte, aber noch wieder janz fallibarisch marode in meine Knochen war, dachte ic in meine Jebanten, wat tann da sind, und jondelte per Ver inigen' n bißten nach Tegel , wo doch nu schon nich iroß wat bet is.
Vors. Demnach behaupten Sie, nur eine Spazierfahrt nach Tegel beabsichtigt gehabt zu haben. Hiergegen spricht jedoch, daß Sie am Abend in einer ganz entgegengesetten Richtung betroffen wurden. Angefl.: Jd war natierlich über Weißensee retour jefahren.
Vors.: Das würde für einen Winternachmittag eine be dentlich ausgedehnte Bergnügungstour gewesen sein. Uebrigens will ich Ihnen hierbei vorhalten, daß Sie sich durch mannig fache Widersprüche in Ihren Angaben start verdächtigen. Erst behaupteten Sie dem Schußmann Kube gegenüber, Sie befän den sich mit dem Fuhrwerk auf dem Rüdwege nach Schöne berg; auf der Polizeiwache gaben Sie zu Protokoll, daß Ihnen bas herrenlos in der Klosterstraße aufgefundene Gefährt zur Ablieferung an die Polizei übergeben worden sei, und nun mehr, nachdem fich die Unwahrheit auch dieser Angabe beraus gestellt, will es Ihnen lediglich um eine Spazierfahrt zu thun
rechts an ihren Mund hielt, er hat oft so sonderbare ich habe eigentlich keinen Ausdruck dafür Schrullen, möchte ich sagen, um das mildeste Wort zu gebrauchen. Wiffen Sie, hier," und sie deutete mit dem Fächer nach der Stirn, genau so, wie es vorher ihr Gatte mit dem Finger gethan hatte, als er von ihr fprach fehlt es ihm manchmal. Es hat mir auch schon ernstliche Besorgniß gemacht, feste fie hinzu, wenn ich daran dachte, daß es mehr um fich greifen tönnte. Bis jetzt ist er aber vollkommen harmlos, und fleine Schwachheiten muß man ihm eben nachsehen."
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Aber, gnädige Frau," lächelte Hans, dem diese gegenfeitige Empfehlung ber Gatten boch ein wenig fomisch vortam, ich versichere Ihnen, ich habe noch nichts Derartiges an Herrn von Schaller entdeckt und halte ihn im Gegen theil für einen sehr scharfsinnigen Menschen, der auch dabei ein gutes Theil gesunden und vollkommen natürlichen Hu mors hat."
Er täuscht," sagte die gnädige Frau flüsternd, er täuscht entseglich, und ich werde manchmal felber an ihm irre; aber das ist dann der böse Geift, der in ihm lauert, und man muß ihn eben zu" behandeln wissen. Ich leite ihn mit Liebe wie an einem Gängelbande, und dann ist er wirklich ber seelensbefte Mensch und ein Ehrenmann durch und durch."
Stube zu schleppen und sich dann, immer mit dem Hute und als Fremder fühlen. Sie sind uns auch gar nicht ich glaube, der Herr Hofrath wird dort eine Art von Vortrag
fremd. Sie glauben nicht, wie viel wir schon von Ihnen
bei zu holen. Dabei flüsterte er einem ber Lohndiener gesprochen haben. Aber hoffentl.ch lernen Sie uns in der etwas zu, ber benn auch bald nachher mit einem großen nächsten Beit besser kennen; betrachten Sie unser Haus wie Glase zurückkehrte und es auf ein Zeichen des Hofraths das Ihrige, und auch mit, meinem Manne werden Sie sich zwischen die beiden Lichter sette.
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Die Gäfte schienen schon zu wissen, was ihnen bevor Rand, welcher Genuß nämlich, und die älteren Damen tangirten fich mit einem hulbvollen Lächeln auf die nächsten Stühle; nur die jungen Damen trippelten ein wenig un gebulbig mit den fleinen Füßen. Sie hatten fich auf etwas ganz anderes gefreut und im Stillen gehofft, daß gleich mit Zangen angefangen würde. Einige von ihnen wußten
näher befreunden. Nur ein bischen Nachsicht müssen Sie mit ihm haben, darum bitte ich Sie."
Nachficht, gnädige Frau, wie so 8" " Ach," sagte Frau von Schaller und warf den Blick etwas über ihre bloße Schulter, er ist ja seelensgut und hat auch wohl manche geselligen Talente, aber..." Abr 3
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Aber," sagte Frau von Schaller leise, indem sie sich
Daran zweifelt wohl Niemand, gnädige Frau- aber beginnen. Db das wohl lange dauert?" fegte er vorsichtig hinzu. Ach, er lieft bimmlisch," sagte Frau von Schaller, mit einem schmachtenden Blid nach der Zimmerbecke, so feelenvoll, so geistreich! Es ist eine wahre Berle von einem Menschen, und wie uns gesagt wurde, will ihn Se. Königl. Hoheit auch in den Adelstand erheben."
" In der That? Hofrath von Märzen würde sehr gut flingen." Ach, er verdient es auch," sagte Frau von Schaller entzückt, er verbiente einen Lorbeerkranz! Es ist eine rein poetische Natur, und so schwärmerisch, so weich, nur fast ( Forts. folgt.) U
babei aus schwer erkaufter Erfahrung, daß Hofrath Märzen, ein wenig zu dem jungen Manne hinneigte und den Fächer ein wenig zu melancholisch.