einsgeje wenn fie in den Fabriken nachfragen, die Antwort erhalten, I gen vadas teine Aussicht auf Arbeit für längere Beit trebun Borhanden set. So find in den letzten Monaten fast sämmt Innung liche unverheirathete Eisenarbeiter von Halle fortgezogen, um Des, ben an Wegebau und Feldarbeiten mit den polnischen und italie fentlicht nischen Arbeitern zu tonfurriren, wobei sie natürlich den Küre den Bueren ziehen. Da fie nun auch in anderen Gegenden leine t, obwo rbeit in ihrer Branche erhalten, so find fie auf die Land. Erhöhung raße, auf Bettelei, Verpflegungsstationen, Gefängniß, Arbeiter au beme lolonien, Arbeitshaus und Buchthaus hingewiesen. Doch die folcher Misere entgeben und noch entgehen lönnen, wan nen aud es baie bern aus; so find am legten Sonnabend 40 Arbeiter aus alle und dem benachbarten Biebichenstein nach der Kolonie nach der Kolonie Blumenau in Brasilien gezogen, denen eine noch weit yan bieößere größere Bahl im Laufe des Sommers folgen wird. Ob die felben in der Wahl ihrer neuen Heimatb besonders gut be rathen worden find, fann man nach den Erfahrungen, die an bere Answanderer gerade in Brafilien gemacht haben, nicht behaupten. So flebt man auch in unserer Brooing immer eine bemehr den großen Segen" unserer Boll- und Wirthschaftspolitit zu Tage treten. Beifall puftrielle
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Ueber eine in Stettin erfolgte Berhaftung, die mit der Untersuchung gegen den dänischen Kapitän Sarauw in no han Berbindung zu stehen scheint, berichtet die N. Stett. 8." aus Stettin : Seit längerer Beit war die Berliner Kriminalpolizei bavon unterrichtet, daß aus einem hieftgen großen Etablissement Kopien von der Admiraliät gehörigen Beichnungen ver schwanden, die nachher in dem in lezter Beit mehrfach ge nannten Ropenhagener Bureau auftauchten. Sorgfältige Be obachtungen lenkten den Verdacht auf den Technifer M. und eine darauf von einem hiesigen und einem Berliner Kriminal tommiffarius vorgenommene forgfältige Untersuchung seines Bultes bestätigte diesen Verdacht. Demgemäß nahm man auch eine Durchsuchung von M's. Wohnung in Grabow vor, in
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macht zwar Jeder, warum nicht auch die franzöfifche Republik? Aber fortwährend ich vere, prinsipielle Fehler, wie fte das bis jest vielfach gethan, braucht fie doch nicht immer und in aller Butunft zu machen. So ist es durchaus nicht ausgeschlossen, daß Frankreich diesmal die republikanische Staatsform bauernd bebält; die sogenannten führenden und herrschenden Republi faner" aber müffen auch wirklich selbstlofe Republitaner werden, fie müssen die bürgerliche Freiheit voll und ganz garantiren und für die Hebung der Arbeiterklasse und der wirthschaftlichen Bustände überhaupt Sorge tragen. wirthschaftlichen Buftände überhaupt Sorge tragen. Daß wir Deut chen aber der Republit in Frankreich nicht feindlich entgegenfteben dürfen, wenn wir unser Baterland lieben, ift selbstverständlich, da die Monarchie oder das Kaiserthum in selbstverständlich, da die Monarchie oder das Kaiserthum in unserem Nachbarlande den Krieg bedeuten würde, die Re. publik aber der Friede ift.
Zokales.
findlichen Kaffenmitglieder den Krankenhäusern überweist Diese und ähnliche Bedenken veranlaßten denn auch die Mit alteber vieler eingeschriebener Hilfolaffen, für Berlin einen Berein für ärztliche Hilfeleistung, deffen Statuten die Geneh migung der Aufsichtsbehörde fanden, zu begründen. Wir wollen hoffen, daß es diesem Verein gelingen wird, die anges regten Uebelstände in Bezug auf seine Mitglieder zu bes fettigen.
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r. Troß der hohen Gerichtstoften find die Einnahmen unserer Juftts seit der neuen Juftiz- Organisation bedeutend heruntergegangen und zwar in einem Maße, das mit der Ver minderung der Broseffe, die ia allerdings konstatirt worden ist, nicht im richtigen Verhältnisse steht. Man hat auf eine lare Broris bei der Gerichtstoften. Einziehung hing wiefen und so gar behauptet, daß diese die Ursache der Zurückverweisung bes Gerichtstoftenwesens an die Gerichtsbehörden set. Wir werden bei dieser Gelegenheit auf eine sehr bemerkens werthes Moment aufmerksam gemacht, das, wenn auch nicht allein, so doch vielleicht in Verbindung mit an deren Umständen, wohl geeignet sein dürfte, die Ur fachen der Verringerung unserer Juftig Einnahmen auf auflären. Eine bei allen Gerichten häufig auftretende Brozeßpartei find die Eisenbahn Verwaltungen, und die alten preußischen Gerichte verdankten diesen allezeit sahlungs fähigen Gerichtseingefeffenen einen nicht unbeträchtlichen Theil ihrer Einnahmen. Ungefähr mit der Justizorganisation aber fiel die Verstaatlichung der großen Verkehrslinien unserer preußischen Privatbahnen zusammen; fie wurden fistalisches Eigenthum und der Eisenbahnfiskus befigt vor Gericht Das Privilegium der sogenannten Sportelfreiheit. Alle die zahl reichen, und, da es fich meist um bedeutende Dbjekte bandelt, auch loftspieligen Projeffe, in denen beute die verstaatlichten Bahnverwaltungen als Parteien auftreten, werden kostenlos für den preußischen Eisenbahn fistus verhandelt, soweit es sich um die Gerichtstoften bandelt. Es wäre jedenfalls interessant, zu erfahren, wie hoch fich jährlich der Ausfall der Justizeins
dem Jabre 1873, in welchem die Joee Gestalt gewann, für Die Markthallen auf dem Magdeburger Plat. Seit Berlin öffentliche Markthallen zu beschaffen, bildet die Er richtung einer solchen auf dem Magdeburger Blag eine viel umftrittene Frage. Die Abjazenten hatten bisher mit ihren Immediat- Eingaben bei dem Kaiser geneigten Bescheid fanden Einwänden gegen die Errichtung insofern Glüd, als frühere Immediat- Eingaben bei dem Kaiser geneigten Bescheid fanden und das Polizei Präfidium, als die Angelegenheit an daffelbe zur reffortmäßigen Erledigung kam, die Buftimmung verfagte. nawiichen soll nun auf eine bierauf bezügliche Beschwerde des Magiftrats der Minister des Innern anerkannt haben, daß rechtlich fein Anlaß vorläge, die Errichtung einer Matthalle auf dem Magdeburger Play zu verweigern. Auf Grund dieser Sachlage haben jüngst die Anwohner des Plazes fich auf's Neue an den Kaifer mit der Bitte gewandt, seine Buftimmung zu dem gedachten Projekt zu versagen; dabei wird als wesent liches Motiv darauf hingewiesen, daß der Magdeburger Blaz im Enteignungsverfahren überhaupt nur aus dem Gesichte punkte in den Besitz der Stadt übergegangen ist, daß derselbe aufnahme an solchen dem Eisenbahnfiskus zur Last fallenden Roften beläuft.
wie mir hören, außer einer Anzahl von Briefen eine Summe von 800 M. in baarem Gelde vorfand. Die Mög lileit, daß M. dieselbe von seinem Gehalt erspart haben lonne, wird hierbei als ausgeschloffen erachtet. Auf die mehr immer als öffentlicher, freier Plag" dienen sollte. In einer fündige Haussuchung hin erfolgte die Verhaftung des M., der noch am Abend desselben Tages unter der Bedeckung mehrerer Beamten nach Berlin gebracht wurde.
Die franzöfifche Republit in ihrer beutigen Geftaltung in besonderen Schuß nehmen zu wollen, fällt uns gar nicht ein, besonders nachdem diese Sorte von Republikanern das Amnestiegeses abgelehnt hat. Aber noch weniger fann
zweiten Petition baben sich außerdem die Befizer der den Platz einschließenden Häuser an die Stadtverordneten Versammlung gewandt. In dieser Petition wird wohl mit Recht geltend ge matt, daß die herrschaftlich" eingerichteten oäuser nach Gr richtung der Mattihalle wesentlich entwertbet werden. Db aber Die ausgesprochene Meinung fich bewahrheiten wird, daß die Stadt für den entstehenden Schaden wird einstehen müssen, dürfte doch zweifelhaft sein. Jedenfalls aber würde die that wierigen Prozeffen mit den Abjazenten führen. Die Betenten weisen im Besonderen noch darauf hin, daß die Stadt bisher in allen übrigen Fällen die Pläge für die Errichtung der Markthallen durch Kauf erworben habe, und daß auch für den Westen der Stadt ein geeignetes Terrain in der Nähe des Magdeburger Plages zu einem mäßigen Preise zu haben sei.
uns einfallen, in das Geschrei deutscher konservativer Bet tungen einzuftimmen, welche schon den Sturz der Republik sächliche Errichtung der Markthalle auf diesem Blat zu lang feiern und als eine Wohlthat anpreisen. Hören wir aber zu nächst eine solche Tonservative Untenstimme: Bei den fran öfifchen Kammerwahlen werden die Monarchisten aller Schattirungen zusammenhalten. Legitimisten, Bonapar Hiften, Drleaniften, alle schaaren fich um das Banner des Grafen Don Paris, dem man unter den Prinzen jezt noch einzig und allein die Fähigkeit zutraut, die verhaßte Republik aus der Welt zu schaffen. Der Graf von Paris ist ist nicht
mehr ein Bring unter Bielen", sondern der Bring" kurz meg. Henri V. ift todt, Napoleon IV. ist todt, Jerome hat fich unmöglich gemacht, Victor ift
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Freunden, selbst von Caffagnac im Stiche gelaffen worden. Vive Louis Philippe II. oder Philippe VII. ! Ramen ift man noch nicht einig geworden). Die Monarchisten betreffenden Raffenärste vor Allem darauf Rücksicht genommen haben fich mit großer Energie in den Wahlkampf geworfen. Sie vertheilen Broschüren, mit dem Bilde des Prinzen ge Schmidt, zu Hunderttausenden im Lande, fie schiden Wander prediger in die Proving, um die Bauern zu gewinnen, grün den überall Wabikomitees und laffen es an nichts f- hlen, um eine monarchistische Mehrheit mittelst der Wahlen zu erzielen. Der Graf von Paris wird aufgefordert, 2000 der einfluß reid ften Männer aus ganz Frankreich um fich zu versammeln, Die Dann dem Worte des töniglichen Redners als Sprachrohr dienen würden.
Der Wahl
ft. Zur Krantentassenfrage. Aus dem Bezirke des Rheinischen Knappschaftsvereins wird der Köln . 8tg." ge. schrieben: Mit dem 1. Juli d. J. wird für die Frauen und Kinder der Bergleute eine Krantentaffe ins Leben treten, welche frete ärztliche Behandlung bietet. Es ist dieser Fortschritt in ber Unterstügung der arbeitenden Klasse mit Freuden zu begrüßen. Bu wünschen wäre es aber, daß bei Anstellung der würde, daß der Arzt eine Vertrauensperson ist, daß die Kaffens arststellen also nicht ohne Weiteres an den Mindestfordernden vergeben werden, sondern daß vor Allem die Meinung der Arbeiter gehört werde, da es ja schon mit Unzuträglichkeiten verbunden ist, daß die Arbeiter überhaupt auf einen bestimm ten Arzt angewiesen find." Auch wir sind mit der K. 3." darin einverstanden, daß der Umstand, daß bei faft allen Krantentaffen, welche äratliche Hilfeleistung gewähren, die Stranten auf einen bestimmten, für ihren Wohnbezit engagirten Arzt angewiefen find, zu vielen Unzuträglichkeiten geführt hat. Auch hier in Berlin hat dies die Unzufriedenheit der Arbeiter, welche solchen Kaffen angehören, in bohem Grade erregt. Bei den heftigen Kaffen ist es Ufus, daß den Kaffenärzten für ihre Thätigkeit eine bestimmte Summe jährlich gezahlt wird. Es hat das vielfach zur Folge, daß den ertrantten Raffenmitgliedern nicht diejenige Aufmert amteit in der ärztlichen Behandlung geschenkt wird, die zu erwarten wäre, wenn die Aerate nur von Jegt aber, wo fie unbekümmert darum, ob der zeitige Kranken beftand ein größerer oder fleinerer ist, ihr Bauschquantum be ziehen, wird man nicht so ficher darauf rechnen können, benn auch die erste treiben ja ihren Beruf geschäfte mäßig dem Maße zu Theil wird, wie dies bei den Nichtkaffenmitglies dern, welche den Arat je nach seinen Leistungen bezablen, der Fall ist. Es liegt nabe, daß ein Kaffenarzt, falls die Bahl Der in seinem Bezirk ertrantten Raffenmitglieder derart zu
apparat der Regierung arbeitet jedoch zu fräftig, um einen Wabisteg der Monarchisten glaubhaft erscheinen zu laffen. Die Republik tämpft, wenn nicht um ihre Existenz, so boch dafür, daß die Republikaner noch ferner aus den Staats. Trippen fieffen fönnen. Wenn Frankreich dies nicht mehr er träglich findet, wird es die Republik stürzen. Sie wiro weniger an dem Haffe der Monarchisten, ganz ficher aber an thren eigenen Fehlern, an dem Etel aller ehrenwerthen Fall zu Fall ein Honorar für ihre Mühewaltung bezogen. Bürger zu Grunde gehen. Jest ist sie aber noch nicht soweit." Die Republit macht, wie gesagt, grobe Fehler, daß Königthum in Frankreich aber würse noch viel schlimmere machen. Uebri gens ist das Busammenhalten der drei monarchischen Gruppen
Dollständig illuforisch. Noch in der jüngsten Versammlung daß den erkrankten Raffenmitgliedern der ärztliche Beistand in
Ronigthum.
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Das eine ist allerdings in dem vorstehenden
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baben die Bonapa tiften erklärt, daß es ihnen gar nicht ein fele, für die Anhänger des Grafen von Baris zu stimmen, da bos Rafferthum viel mehr Aussicht auf Erfolg habe, als das Confervativen Artikel richtig, daß die Republit eher an ihren nimmt, daß er in der Ausübung seiner Privatpraxis wesentlich eigenen Fehlern, als an dem Haffe und der Macht der Mon gehindert wird, darauf Bedacht nimmt, diese Bahl dadurch au giften zu Grunde gehe. Doch das läßt sich ändern! Fehler verringern, daß er einen Theil der bei ihm in Behandlung be einfdad tern zu laffen, noch fo leichtgläubig, anzunehmen, der Herr Konsistorialrath wohnte. Nicodemus Sanftleben baß Sie fich mit einer einmaligen Forderung begnügen ging aber nicht nur in die Straße, in welcher ber Ronwürden. In solchen Fällen ist ein furzer Entschluß der fiftorialrath wohnte, sondern er trat auch in bas Haus befte, und ben habe ich gefaßt."
" Und welches ist Ihr Entschluß, Herr Amberg ?" Daß ich Sie zur Thür hinauswerfe, wenn Sie nicht in diefer Minute mein Haus verlassen!"
" Ist das Ihr lettes Wort?"
Sie hören, daß es mein Entschluß ist! Reine Frage
hinaus."
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beffelben ein.
Der Zufall wollte, daß er gerade zu einer Zeit fam, wo der Herr Konfiftorialrath seine Sprechstunde hatte. So hatte er denn das Glüd, daß er auf seine Anmeldung fogleich vorgelaffen wurde.
Nicodemus Sanftleben erzählte mit der Miene tiefster
weiter, verl- ffen Sie mein Haus, oder bei Gottich fittlicher Entrüstung, was er von Amberg wußte. Er war werfe Sie mit diesen meinen eigenen Händen zur Thüre nicht nur über die Sünde, die derselbe begangen, tief be
und trat bom Miffions. Apostel einen Schritt näher, so daß Amberg machte in der That eine drohende Geberbe biefer erschroden bis zur Thür zurückwich. Hier blieb er Reben und sagte, indem er bie Klinke in der Hand hielt, mit einem eigenthümlich höhnischen Lächeln:„ Sie werben's
trübt, sondern auch darüber, daß Amberg nun für die Mutter, welche seinen Bersuchungsfünften zum Opfer ge fallen fei, und für bas kind, bas ihm sein unfeliges Dasein
verbanke, nicht einmal sorge.
Alles, was er sonst wußte, und noch mehr, Alles, was er vermuthete, berichtete er treulich, belegte Alles mit Be
bereuen, mein Freund, mich nicht freundschaftlicher behan weisen und naunte die etwaigen Beugen; und das Alles
Muftritt
Vielleicht bedürfen Sie noch einmal meiner
Lifette Müller läßt grüßen!" vergeffen kann. Leben Sie wohl, Herr Amberg !
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r. Von dem großen Loofe der sächsischen Lotterie ist nur ein Behntel nach Berlin gefallen und tommt zu gleichen Theilen vier ärmeren Familien au Gute, deren Ernährer, hie fige Tischler, gemeinsam diesen Theil spielten. Auf jeden der alücklichen Spieler entfällt das immerhin noch recht ettledliche Sümmchen von 10 200 M. Steingewinn. Die Aufregung, welche die Nachricht von dem Gewinn am Mittwoch verurs fachte, ist kaum zu beschreiben. Die glücklichen Gewinner find in einer hiesigen Pianoforte Fabrit beschäftigt, in welcher im Ganzen etwa 400 Arbeiter thätig sind, die sämmtlich ihre Theil nahme in freudigster Weise befundeten. Besonders ergriffen war die Ehefrau des einen Gewinners, die noch vor einigen Tagen im Begriffe gewesen war, thren Antheil an dem betr. Loose zu verkaufen, um Steuern zu bezahlen. Nur dem Um stande, daß der Steuererheber sich bereit erklärte, bis nach Pfingsten mit den Steuern warten zu wollen, tit es zuzufchrei ben, daß die Leute, zu ihrem Glück, im Bests des Looses blieben.
Ein hiesiger gut fituirter Kaufmann, welcher vor 20 Jahren wegen Bankerotts zu einer längeren Freiheitsstrafe verurtheilt worden war und seine Strafe gleich darauf verbüßt hatte, bezog vor einigen Wochen in einem unserer benachbarten Dörfer eine Sommerwohnung. Raum hatte fich derfelbe häuß lich eingerichtet und namentlich den gemietheten Garten ver schönern laffen, als der Kaufmann eines Tages nach dem Amtsbureau bestellt, und ihm vom Amtsvorsteher eröffnet wurde, daß er wegen der vor 20 Jahren erlittenen Strafe aus. gewiesen werden müsse. Der von dieser polizeilichen Maßregel Betroffene vruchte geltend zu machen, daß er überhaupt die Abficht nicht ha e, dauernden Aufenthalt in dem Dorfe zu nehmen, sondern nur während der Sommerzeit fich daselbst zu erholen. Die Polizeibehörde nahm auf diesen Einwand jedoch teine Rücksicht, sondern untersagte dem Kaufmann auch ben erbetenen vorübergebenden Aufenthalt, worauf derselbe inner halb der ihm gestellten Frist von acht Tagen die Sommerfrische wieder verlassen und nach Berlin zurückkehren mußte. Dieser Fall beweist, mit welcher Strenge die Ortsbehörden in den benachbarten Dörfern bestrafte Bersonen den Orts schaften fern au balten wissen. Die profeffionsmäßigen Ver brecher wiffen fich trop aller polizeilichen Maßregeln aber doch zu helfen. Während fte früher fich bei den Ortsbehörden melden ließen, wohnen fie fest unangemeldet, wodurch die polizeiliche Ueberwachung der Gauner bedeutend erschwert wird.
Erben gesucht. Im Jahre 1871 gelang es dem wegen schwerer Hehlerei vom biefigen Schwurgericht zu 2/ 2jährigem Buchthaus verurtheilten, im hiesigen Bellengefängniß detinirten Handelsmann Lenz aus Berlin im Stadtgerichtsgebäude in der Südenstraße, wo er zur Wahrnehmung eines Termins binge führt worden, seinem Transporteur zu entspringen. Alle Nach forschungen der Riminalpolizei und die hinter dem Flüchtling erlaffenen Stedbriefe waren fruchtlose, da es dem Ausreißer gelungen war, glücklich nach Amerita zu entkommen. Bor einem halben Jahre ist nun hierher die Nacht icht gelangt, daß
umarmen.
um nach langen Jahren der Trennung seinen Vater zu
Felix lebt! Felix wird wiederkehren!" rief der Alte, und die Freude schien ihn förmlich verjüngt zu haben. Auch Cordelia war bei dieser Nachricht überglüdlich, und ebenso herzlich und aufrichtig war die Freude Brand's und Lucien's, welche fich feit der Rückgabe des Gutes Stolzenburg an die Wredow's und speziell an Bruno von Wredow hier aufhielten.
D, wie werben mir die Stunden lang werben, welche vergeben bis zu feiner Rückkehr!" rief der alte Rodenburg. Die Tage werben mir zu Jahren werden. Aber warum tommt er benn nicht gleich mit? Warum zaubert er seinen
belt zu haben; wir werden sehen, wer über den Andern that er lediglich, weil er wünschte, daß von seinem ehe Augenblid erlebt habe!" Brotektion; werbe mir's überlegen, ob ich bis dahin diesen würden. Um aber ja nicht für einen Berleumber gehalten Sie hätten ihn ja gleich mitbringen können."
maligen Freunde die Folgen für fene Sünde abgewandt
zu werden, bat er zugleich ben Ronfiftorialrath, seinem Freunde seine Schwäche zu verzeihen, und ihn nicht etwa von der ihm zugedachten Superintendentur auszuschließen. Der Konsistorialrath hatte ihm aufmerksam zugehört und gehörig untersuchen werbe."
noch sein Lachen. Lisette Müller! Also er wußte es doch. Damit war er zur Thüre hinaus.- Amberg hörte Bas meinte biefer Mensch? Was hatte er vor? Amberg und entließ ihn mit der Versicherung, daß er Alles prüfen wollte ihm nach, wollte ihn zurückrufen, doch er hielt inne. Bas hätte es ihm genügt, wenn er ihn für den Augen
Während diefer Ueberlegung war er wieder zum Fenster
blid berubigt hätte? Er hätte nach den ersten Erfolgen baß es um Ambergs Rarriere, ja um feine Existenz ge biefelben Drohungen nur immer wieder erneuert.
Nicodemus Sanftleben ging in der festen Ueberzeugung, fchehen sei. Und darin täuschte er sich nicht. Statt der
getreten und fab Nicodemus Sanftleben die Straße hinabs nächsten Tage seine Amtsentlassung. geben. Er fab, wie er sich noch einmal umwandte, nach feinem Fenster in die Höhe schaute und ihm mit einem
malitiösen Lächeln zunidte.
Neununddreißigstes Rapitel.
Jurid; er glaubte noch immer das teuflische Lachen dieses zugleich, der in dem Hause des alten Rodenburg herrschte,
Es war ein Tag der Freude und ein Tag der Trauer
Menschen zu hören. Wäre er am Fenster geblieben, so eine Seitenstraße einbog und zwar in diejenige, in welcher selbe voraussichtlich in den nächsten Tagen kommen werde,
als Strahlenau, aus England zurückkehrend, ihm die Nach richt brachte, daß sein Sohn gefunden sei, und daß der=
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Bater au umarmen? Haben Sie ihm nicht gefagt, wie mein Herz vor Sehnsucht ihm entgegenschlägt, mit welcher fieberhaften Spannung ich ihn erwarte?.. Ach, ich bin ein alter Mann, und schon dem Rande des Grabes nahe gewefen wenn der Zob mich ereilte, bevor ich diesen Ja, warum tommt er nicht?" fragte auch Cordelia.
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Es ging nicht an!" verfekte Strahlenau. Ihn halten dort Pflichten zurück, eben so heilig wie die gegen feinen Vater, ein Gefühl, ebenso innig und warm wie basjenige, welches er für ihn hegt."
Welcher Mensch fönnte ihm so nahe am Herzen liegen, als fein Bater?" versette Corbelia.
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Das ist seine Mutter!" verfette Strahlenau.
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Seine Mutter?" riefen Alle zugleich.
" Seine Mutter!" wieberholte er. Ja, Herr Roden burg, seine Mutter lebt! Vor wenigen Wochen ist es Ihremt Sohne gelungen, fie aufzufinden."
Seine Mutter lebt! Frieda lebt!" rief Rodenburg mit gepreßter Bruft. Dann sprang er plöglich auf und wiederholte mit lautem Jubel:
Sie lebt! Frieda lebt! Laßt mich, ich will zu ihr und die Geliebte und meinen Sohn umarmen.... Das hat mir gefehlt!... Das will ich, und dann will ich fterben!"
( Fortsetzung folgt.)