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Bblatt
Rr. 118.
Sonnabend, 23. Mat 1885.
II. Jahrg.
Berliner Volksblatt.
Organ für die Interessen der Arbeiter.
Das Berliner Volksblatt"
erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Postabonnement 4 Mt. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illustr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)
Redaktion: Beuthstraße 2.
Der heutigen Nummer liegt für unsere auswärtigen bonnenten die Nummer 25 des„ Illustrirtes Sonntagsblatt bei.
Abonnements- Einladung.
Mit dem 1. Juni eröffnen wir ein neues Abonnement auf das
,, Berliner Volksblatt"
mit der Gratis- Beilage
» Illuftrirtes Sonntagsblatt".
Das Berliner Volksblatt" ist das einzige Drgan in Berlin , welches für eine wahrhaft freifinnige Sozialreform ein. itt. Alle Freunde einer solchen haben deshalb die Pflicht, für die weiteste Berbreitung des Blattes Sorge zu tragen.
Der Leserkreis des„ Berliner Volksblatt" ist zwar erfreu licher Weise ein recht großer geworden, allein als Organ für die Intereffen der wertthätigen Bevölkerung müßte dasselbe einen noch weitaus größeren haben. Das„ Berliner Volksblatt" darf bei feinem Arbeiter und Handwerker, in feiner Fabrik und in teiner Familie feblen. Der Ruf nach Reformen, nach Befferung unserer wirthschaftlichen Zustände wird um soviel stärker wider ballen, je größer die Bahl der Abonnenten des Berliner Boltsblatt" sein wird. Und darum suche jeder Leser und Fitund des Blattes vereint mit uns dahin zu wirken, daß das Berliner Bollsblatt" die ihm gebührende Stellung unter der Tages preffe einnimmt.
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Insertionsgebühr
beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pf. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncens Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.
Expedition: Zimmerstraße 44.
Die Braunschweiger Frage.
Der Antrag des Fürsten Bismarck im Bundesrathe, bie Regierungen möchten erklären, eine Regierung des Her zogs von Cumberland in Braunschweig sei unverträglich mit bem inneren Frieben und der Sicherheit des Reiches, wird die vielberufene fogenannte Braunschweiger Frage in ein anderes Stadium bringen. Wir fagen ausdrücklich foge nannte Braunschweiger Frage, weil diese Angelegenheit von gewiffen Breßorganen fünftlich aufgebauscht und ihr eine Bedeutung beigelegt worden ist, die sie genau genommen gar nicht befitt. Es ist bezeichnend genug, daß in dem Herzogthum Braunschweig eine welfische Partei gar nicht existirt. Wenn ein Welfe es unternahm, bei den Wahlen zum Reichstage aufzutreten, so mußte er sich fets mit einigen hundert Stimmen abspeisen lassen. Die Konservativen barf man in diesem Falle mit den eigentlichen Welfen nicht verwechseln.
Thatsache ist allerdings, daß es in Braunschweig eine Gesellschaft von Hoflieferanten, unzufriedenen Beamten und orthodoxen Paftoren giebt, die eine Art von welfischer Agi tation betreiben. Aus welchen Gründen Hoflieferanten und ähnliche Elemente dies thun, ist sehr leicht zu begreifen. Allein das sind sehr wenige Leute und solche Anhänger wird ein Prätendent immer finden. Man wird sich erin nern, daß eine Zeit nach der Vertreibung des Herzogs Karl und nach seinem verunglüdten Versuch, Braunschweig wie der zu erobern, eine ziemlich weitverzweigte Verschwörung entdeckt wurde, die den Zweck hatte, dem Herzog Karl wie
Die Redaktion wird fich nach wie vor bemühen, den Lesern recht viel Interessantes und Belehrendes zu bieten, und fie wird dazu um so mehr in der Lage sein, ie größer der Lesertreis des Blattes fich gestaltet. Eine ganz besondere Sorgfalt der den Thron zu verschaffen. Wenn schon jener Ver
werden; die Verhandlungen der Stadtverordneten Versamm halb der Kommune werden so ausführlich wie mögli im
Berliner Volksblatt" Aufnahme finden.
Der Abonnementspreis des
mit der wöchentlichen Gratis.Beilage ,, Berliner Volksblatt
Illustrirtes Sonntagsblatt"
beträgt für Berlin pro Monat 1 Mart 35 Pf., pro Woche 35 Pf. Expedition dieser Beitung, Simmerstraße 44, entgegen. Bestellungen nehmen sämmtliche Spediteure, sowie die Die neu hinzutretenden Abonnenten erhalten die bisher trichienenen Nummern des Illuftrirtes Sonntagsblatt"
Batis und franko nachgeliefert.
Die
We ben Monat Juni gegen Bahlung von 1 Mr. 34 Pf. an. Me
Für Außerhalb nehmen alle Bostanstalten Abonnements
Dad verboten.]
40]
Ah
Feuilleton.
3m Eckfenster.
Roman von Friedrich Gerstäder.
( Fortsetzung.)
Mama," sagte fie plöglich, ich glaube boch, daß
-
ich
wir bie fleinen Dhrringe hätten nehmen sollen möchte fie Dir wenigstens einmal zeigen, damit Du beide mit einander vergleichen kannst."
Nun gut, Hetty, dann bringe fie morgen noch ein-bas Umtauschen müssen sich die Leute gefallen
mal mit laffen.
Ach, ich springe gleich hinüber," sagte Henriette es ist ja das zweite Haus von hier, fast neben uns
an.
..
Aber, Rind, das hat ja Beit!"
Ja, es waren nur noch die brei Baar da, und wenn
er indeffen eins davon verkaufte..
"
Aber Hetty," sagte Flora, einen ganzen Raften
fo
Personen sich bei demselben betheiligten, so haben die welfi fchen Agitationen in Braunschweig von heute faft gar keine Bedeutung. Herr Windthorst, der als der Geschäftsträger" Cumberland's gilt, weiß dies auch recht wohl. Hätte er eine Bevölkerung hinter sich, so würde er längst im Reichstage Lärm geschlagen haben. Allein die Reichstagswahlen haben gezeigt, wie bie politischen Anschauungen der Braun schweigischen Bevölkerung beschaffen find. Der erste ber brei Braunschweiger Wahlkreise ist durch einen Sozialdemofraten, der zweite durch einen Nationalliberalen, der britte durch einen Freisinnigen vertreten.
Die Bevölkerung selbst steht, wie wir zuverlässig wiffen, der sogenannten Braunschweiger Frage ziemlich theilnahms der sogenannten Braunschweiger Frage ziemlich theilnahms Los gegenüber. Die Braunschweiger Bevölkerung hat fich barum viel weniger bekümmert, als gewisse Korrespondenten der Norddeutschen Allgemeinen" und der Magdeburgischen Beitung", welche die Braunschweiger" Sustände in ihrem offiziösen und halboffiziösen Hohlspiegel verzerrt erfcheinen ließen. Die Braunschweigische Bevölkerung besteht
hen ging denn auch hinaus, und die Thür blieb indessen halb offen, damit fie hören konnten, wer so spät noch tam. Da vernahmen sie draußen eine bekannte Stimme, die fragte:
Gnäbige Frau und Herr Dberstlieutenant zu Hause?" " Ja, zu Hause find fie," erwiderte die Hanna; ich will's gleich brinne fagen-wen hab' ich die Ehre?"( Die Formel war ihr oft genug einstudirt worden.)
Graf Rauten..
D bu mein Himmel," rief Flora, die an der Thür gehorcht hatte, indem sie zurüdsprang ,, und wie sieht es hier aus!"
-
"
"
Es entwidelte fich jetzt eine jener Familienssenen, wie wir sie häufig bei unerwarteten Besuchen in Häusern er leben können, wo sich ein nur zu dem 8wed bestimmtes Empfangszimmer befindet, das bann auch natürlich nie in Ordnung ist, wenn es einmal plöglich gebraucht werden soll. Die verschiedensten Vorschläge wurden gemacht: bie - aber das nahm zu viel Zeit weg; und
Doll hatte er noch außer denen weißt Du denn nicht, Lichter anzünden
Rarte 1"
es war ja immer ein halbes Dugend auf einer hier herein das ging nicht; oder zum Vater hinüber
Ah, die mein' ich ja gar nicht!" warf Henriette
fie find
-
-
-aber wo war nur der Vater, und weshalb kam er nicht?
etwa zur Hälfte aus den in der Landwirthschaft thätigen Schichten; in der übrigen Hälfte bilden die in der Induftrie thätigen Schichten die ungeheure Mehrzahl. Bei einem großen Theil der Braunschweigischen Bauerschaft ist in Folge besonderer Verhältnisse ein größerer Wohlstand vorhanden, als er heut im Allgemeinen bei der Bauerschaft gewöhnlich ist; biefe Leute wünschen keine Veränderung des gegenwärtigen Zustandes. Die Tagelöhner auf den Gütern haben fich zum Theil der sozialistischen Bewegung ange fchloffen, die namentlich auch in der Stadt Braunschweig die industriellen Arbeiterfreife ergriffen hat. Das Beamten thum ist nationalliberal gefinnt. Darnach mag man beurtheilen, wie die sogenannte Braunschweiger Frage von der dortigen Bevölkerung aufgefaßt wird.
Viele sprechen fich dafür aus, es möge die gegenwärtige Regierungsform bauernd gemacht werden. Daß dieser Wunsch erfüllt werden wird, glauben wir nicht, wenn schon wir diesen Wunsch für sehr berechtigt halten müffen. Gegen ein Aufgehen Braunschweigs in Preußen ist eine sehr starte Opposition vorhanden, bie, ohne gerade partikularistisch zu fein, doch das an den jeßigen Buständen erhalten wissen wollen, dem sie ihren verhältnißmäßigen Wohlstand zu verbanken glauben. Und gerade diese Beute werben die jetzige Regierungsform festgehalten wissen wollen.
So liegen die Dinge thatsächlich in Braunschweig , wenn man die dortigen Verhältnisse objektiv und nicht durch die Brille allzu schreibseliger offiziöser Korrespondenten. betrachtet.
Politische Webersicht.
In der letzten Sigung des Bundesraths gelangten außer dem Bolltarif, und dem Börsensteuergeset, welche, wie wir schon geftein mittheilten, die Buftimmung des Bundesraths fanden, noch die Vorlagen wegen Bildung von Berufsgenossenschaften auf Grund der Unfallvers ficherungsgesetzes und die allgemeine deutsche Volts. sählung im Dez. 1885 zur Berathung. Erftere wurde nach den Anträgen der Ausschüsse genehmigt, während lettere den Ausschüssen überwiesen wurde.
Herr Ludwig Bamberger , der einstige Halb von Kirch heimbolanden, der Vorkämpfer für Freiheit, für Müßiggänger und für die zehnte Muse, den Kurszettel, ist das verknöcherte Ausrufungszeichen hinter dem Schmerzensschrei des unter gebenden Manchesterthums. Mag er politisch vom radilalen 48 er Beitungsrebatteur in Trier zum Pariser Börsendemokraten, zum Nationalliberalen, Sezeffionisten und Deutschfreifinnigen fich hindurch gekämpft haben, ein Don Quijote , der nur mit Windmühlen fämpfte, treu ist er immer dem alleinseligmachenden Glauben an Adam Smith geblieben. Diesen alten Adam hat er, so oft er auch sonst seine Haut gewechselt, niemals auss
gezogen. Wenn wir boshaft wären, sittiten wir aus der
zweifelten Stimmung befand, war seine Tochter Henriette. Sie hatte, gleich wie der Graf gemeldet wurde, ihren Hut abgerissen und würde ihn in der Hand zerknittert haben, wenn es nicht der neue" gewesen wäre. Die fleinen weißen Zähne bis sie dabei fest zusammen, die Lippen preßten fich mit Gewalt übereinander, und sie hätte in dem Augenblick wirklich Jemanden kragen fönnen, wenn sie nur gleich gewußt hätte wen- vielleicht den Grafen Rauten selber.
Die Situation wuchs ihnen Allen aber über ben Ropf; es blieb nichts mehr übrig, als einen entfcheibenden Schritt zu thun, und während die Frau Dberstlieutenant Flora zuflüsterte: Schaff' den Kram weg!"- brach fie jetzt felber aus der Thür hinaus, um den Besuch zu empfangen. ,, Ach, mein lieber Herr Graf
Ihnen
"
"
-
wie freundlich von Gnädige Frau," sagte der Graf, der jetzt wirklich die Thürklinke schon wieder in der Hand hatte, ich würde unendlich bedauern, Ihnen zu unpassender Beit zu kommen; wenn ich nur eine Ahnung hätte, daß
Aber ich bitte Sie, wie fönnen Sie so etwas benlen -oh, wollen Sie denn nicht näher treten?"( Der Graf und indeffen stand Graf Rauten mit der liebenswürftand hier in den letzten zehn Minuten in der alleinigen erleuchteten Borsaal und lächelte nur leise vor sich, denn es fonnte ihm gar nicht entgehen, welche Verwirrung er
ärgerlich ein. Du sollst einmal sehen, Mama, wie hübsch bigsten Geduld draußen auf dem von einer düstern Lampe Abficht.)„ Hanna, rufen Sie doch meinen Mann!-
Aber
ich bin gleich wieder da." Rind, bei Nacht und Nebel kannst Du doch
-
nicht allein über die Straße gehen, da nimm wenigftens angerichtet hatte. Er wäre auch wohl am liebsten wieder bie Hanna mit begleite Sie einmal meine Tochter hin fortgegangen, denn er fühlte, daß er in diesem Augens aber zum Raufmann, Hanna!"
haben
blide nicht gelegen tam bas ging aber doch auch nicht; erftlich schickte es fich nicht, und dann hätte es die
Wir sind ganz unter uns, Herr Graf; Sie finden uns freilich ein wenig berangirt.. Aber ich hoffe doch nicht meinetwegen?...." " Dh, gewiß nicht," rief die Frau Oberstlieutenant, bie in dem Augenblicke ganz den eigentlichen Trauerfall vergaß,
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"
Aber, beste Mama," rief Henriette, der jetzt das Meines Kind, daß ich für zwanzig Schritt einen Schuh die man ihn da draußen stehen ließ, bauerte aber wirklich wollen Sie nicht näher treten?..." Beinen näher war als das Lachen, ich bin ja doch kein Familie nur noch mehr in Verlegenheit gebracht. Die Beit, gerade dabei, einige Toilettegegenstände auszusuchen; aber
tommt, bin ich drüben" müßte! Che die Hanna nur die Treppe hinunter -und rasch ihren Hut auf
Hingelte.
fehend, wollte fie eben zur Thür hinaus, als es draußen faß in seiner Stube, in seinem Lehnstuhl ausgeftredt,
Seb Sie' mal, wer ba ift, Hanna!"
ein wenig lange, und der Oberstlieutenant indeffen, mit feiner Ahnung, wer ba fei und seine Gegenwart verlange, rauchte feine Pfeife und las das offizielle Blatt, das Rhodenburger Journal.
Wer fich aber, als Gegensatz zu diesem Bilde der voll.
Die junge Dame mochte jett ebenfalls nicht hinaus, wo vielleidt ein Fremder an der Thür stand. Das Mäd ständigen Ruhe und Behaglichkeit, in einer wahrhaft vers
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Aus feiner Stube heraus kam der Oberstlieutenant geschoffen: Ach, mein lieber Graf, was machen Sie bitte fommen Sie mit herein! Wie geht's Ihnen?" Mein lieber Herr Oberstlieutenant ," sagte Graf Rauten, der jeht natürlich mit in die Stube trat, wo Henriette und Flora wenigstens nothbürftig den Tisch abe