Breffe,
Der Sommerfahrplan, welcher am Montag, den 1. iftlicher Guni cr. in Rraft tritt, enthält einige bemerkenswerthe Ber en betrade inderungen. Einige neue Vorortszüge find eingelegt: Der Kreiſen te verläßt Friedrichshagen Nachm. 5 Uhr 16 Min., hält int. Dar allen Fernftationen der Stadtbahn und kommt in Botsdam eligion cum 6 Uhr 53 Min. an. Ein weiter neuer Vorortszug geht ammlung on Efner Abds. 7 Uhr 56 Min. ab und langt in Potsdam für Vom 9 Uhr 46 Min. an. Von Potsdam fahren zwei neue Blafate a Bororts üge Abends um 7 Uhr 20 Min.( bis Efnet) und 9 it to chwe the 22 Min.( bis Friedrichshagen ) ab. Vormittags geht ein elle Aushilfeuer Vororts jug um 11 Uhr 55 Min. von Potsdam nach auseinandem Schleftichen, Bahnhof. Für die Fernzüge find die bis ndigen Marigen Fahrzeiten bis auf minutenweise Veränderungen ge n nicht lieben, ausgenommen bei dem Bersonenzug nach Konig tag früh Shneidemühl, welcher statt Nachm. 3 Uhr schon Nachm. 2 Uhr llen und bom Bahnhof Friedrichstraße abfährt. thre Be r.
Blutvergiftung machte jede Hilfe unmöglich. Es ist dies in nerhalb weniger Tage somit der zweite Fall, welcher gleich dem erften auf ein und dieselbe Ursache zurück uführen ist.
Unsinnige Wetten in Bezug auf Effen und Trinken haben schon oft den Tod eines Menschen im Gefolge gehabt. So hatte vor einigen Tagen ein Schmiedegeselle 17 große Nordhäuser getrunken. Nach dieser Kraftleistung lag er awet Tage besinnungslos und als er am dritten Tage zu fich fam, verschieder am Schlagfluß.
Gerichts- Zeitung.
y. Der Zentralstraßenprozeß ist gestern zu Ende gelangt und somit ein neues Glied zu der Reihe sensationeller Brozeffe und somit ein neues Glied zu der Reihe sensationeller Brozeffe hinzugefügt worden. Der Bentralstraßenprozeß hat sowohl in juristischen wie faufmännischen Kreisen ein außergewöhnliches Intereffe erregt und ist nun vollends durch seinen unerwarteten Ausgang zu einer cause celebre geworden. Die geftrige Schlußßigung wurde um 11 Uhr vom Landgerichtsdirektor Schmidt eröffnet. Die Tribünen waren von einem diftinguirten Bublikum besett und auch eine große Anzahl Richter und Juristen befand sich im Auditorium. Der Präsident ertheilte zunächst dem Angeklagten Stemmler das Wort. Derselbe hielt eine längere Rede, welche fesselnd genug war, um aller seits mit dem größten Intercffe gefolgt zu werden. führte zunächst zunächst aus, wie ein solcher Prozeß überhaupt babe entstehen tönnen und wies nach, daß lediglich durch die festgesezten gehässigen Denunziationen eines Heymann, deffen Denunziationswuth einer der Vertheis zeichnet habe, endlich der Staatsanwalt zur Erhebung einer Antlage geschritten fet. Naturgemäß beschäftigte fich Herr Stemmler im Wesentlichen damit, im Laufe seiner Rede nach zuweisen, daß er nicht nur in sämmtlichen Anklagepunkten, die zuweisen, daß er nicht nur in sämmtlichen Anklagepur ften, die Der Staatsanwalt hatte fallen laffen, sondern auch in den jenigen, in welchen derselbe ihn für schuldig erachtet hatte, frei von jeglicher Schuld sei. Er bat zum Schluffe den Gerichtset Daß hof, seinen Versicherungen, อน ſo niedrigen und schmählichen Handlungsweise, wie sie ihm nach der Antlage imputirt werde, nicht fähig sei, Glauben zu
Zur Aufbesserung der Löhnung der Gerichts. n, wenn angliften war in dem legten preußtichen Erat eine erhebliche tefer Stun Rebrforderung ausgeworfen und vom Landtage auch unter Die adiücklicher Anerkennung des Swedes dieser Mehrforderung wird es willigt worden. Zur Begründung dieser Mehrforderung Die Rede waren die bisherigen Säße für Schreibarbeit aufgeführt und da tomm ungenügende bezeichnet und dafür neue höhere Säße für fen, währene Butunft in Aussicht genommen; es blieb jedoch noch immer be Berfame erhebliche Differenz zwischen dem Höchst und Mindest cht deutliltag bestehen, so daß dem Ermessen der Justizverwaltung Herr Stemmler Arbeit bit Bumeffung der Löhnung ein ziemlich weiter Spielraum ge te fte wiffeffen war. Von den Berliner Berichtslanglisten wird nun e bisher lebhaft darüber Klage geführt, daß seit der Erhöhung des lich angen Schreibhonorars eine große Anzahl neuer Schreibkräfte ein- diger höchst zutreffend als eine verbrecherisch phantastische be. Daß alfo bie und in Folge der damit berbel nabmefall geführten Bereinbarung des Arbeitspensums eine Erhöhung e Son De Ginlommend bei dem Einzelnen nicht stattfindet. Betitionen on folchen Unterbeamten an höhere Instanzen werden befannt fich von nicht gern gefehen; unsere Boftunterbeamten wiffen davon ein Sedchen zu fingen. Es ist unter diesen Umständen so reht eigentlich Pflicht der Preffe, sich dieser Beamten anzu Nun ist ja nicht zu verkennen, daß in dem fogein anderen Kreifen und daß bei der Anstellung neuer Schreib nannten„ papiernen Broletariat" die Noth ebenso groß ist, wie
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habe. Bezüglich der Pauli zur Laft gelegten Betrugs- und Un ferschlagunge fälle beantragt er das Nichtschuldig auszusprechen und bittet, feinen Klienten nur wegen des einfachen Banterotts mit einer Freiheitsstrafe zu belegen. Das Urtheil des Gerichtshofs lautete: Der Angeklagte, Bankier Mar Bault, ift des Betruges nichtschuldig und wird in diesem Buntt freigesprochen. Dagegen ift er schuldig des einfachen Banterotts sowie der wiederholten Unterschlagung und wiederholten Untreue und wird verurtheilt zu 6 Jahre 6 Monate Gefängniß( unter Anrechnung von 6 Mo naten Untersuchungshaft), 6 Jahr Ehrver luft und zur Tragung der Koften. Wie aus der Urtheils motivirung hervorgeht, ist die Schuld des Betruges deshalb verneint worden, well der Angeklagte als Beauftragter für seine Kunden gehandelt und die falschen Vorspiegelungen erft vorgebracht hat, nachdem das Rechtsge schäft bereits abgeschlossen war. Dagegen liegen 61 Fälle von Untreue vor. Ferner hat seine Beftrafung wegen Verstoßes gegen die Konkursordnung erfolgen müssen. Außerdem mußten bem Angeklagten wegen des ehrenrührigen Charakters seiner Handlungen die Ehrenrechte aberkannt werden. Der Ber theidiger Dr. Flatau will die Revision anmelden.
Soziales und Arbeiterbewegung.
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Berichtigung. In der gestrigen Notis über die Meininger Arbeiter Versicherungs- Anstalt gegen Beschäftigungsloftgleit ist irrthümlicher Weise gesagt worden, dieselbe set in Preußen geftattet. Dieses ist dahin zu berichtigen, daß beireffende Anstalt in Preußen gefeßlich nicht gestattet ist.
Ueber den Tischlerstreit in Dresden ist noch mitzu theilen, daß hauptsächlich die Einigung daran gescheitert ist, daß die Dieifter für Ueberstunden nicht mehr zahlen wollten, wie für die gewöhnlichen Arbeitsstunden. Außerdem wollten fie fich nicht dazu verstehen, bei Affordarbeiten eine Abschlagszahlung von wöchentlich 18 M. zu leisten.
In Bittan mußte ein Bädermeister seinen Gesellen auf Befehl der Innung sofort entlassen, weil derselbe im Auftrage seiner Mitgesellen in den Blättern eine Aufforderung an die Eltern von jungen Leuten erließ, in welcher diesen dringend abgerathen wurde, ihre Söhne dem Bädergewerbe zuzuführen, zumal die Mehrzahl der Meister 2-4 Lebrlinge hielten und nur selten einen Gesellen einstellten. Die Jnnung erfuhr, wer Der Verfasser der Notiz sei und der Meister mußte den sonst tüchtigen Arbeiter entlaffen. Auch ein ,, Segen der Innungen!"
Allein diese wohlgemeinte Absicht verstößt gegen den Sinn, in welchem die vorerwähnte Etatspofition bewilligt worden ist. Motivirung dauerte fast 2 Stunden. Der Präfident ging Nicht wahr, Herr Ackermann? Bei der ftrengen Gefeßlichkeit, deren fich unsere Justizverwal tung befleißigt, dürfte diese Anregung genügen, um die in Rebe stehende Angelegenheit bei den Geschäftsrevifionen ins
teten zu laffen.
Die für 1888 projektirte deutsche Industrie- Austellung scheint nicht nur bezüglich der Ausführung vollkom
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geichert, sondern ist zur Abhaltung derselben bereits das hibtische Terrain des Treptower Parks in Aussicht genommen. Die Berbindung wird vermittelst der Pferde und Stadtbahn fowle per Waffer hergestellt werden.
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In der Neuen Welt unternimmt am Sonntag der Luft Auffahrt. Die Mufit wird wieder in der bekannten ausge daß fie oothneten Weise durch die Regimentskapelle der Garde- Küraffire
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baten um ihre Freisprechung. Die Urtheilsverkündigung und sämmtliche Punkte der Anklage nach einander durch und in überaus flarer und präziser Weise, wodurch er eine bewunderns werthe Verstandes und Gedächtnißschärfe dokumentirte, entrollte er ein scharf und treffend gezeichnetes Bild von dem Riesen prozeffe. Sensation erregte besonders die Ausführung des Präsidenten, daß der Gerichtshof zu der Ueberzeu gung gelangt sei, daß Stemmler bei den Transaktionen welche bei der Uebernahme des Industrie Gebäudes von ihm und bei der Auflaffung an ihn stattfanden, völlig korrekt und legal gehandelt habe. Es ist der Anklagepunkt, der den Direktor Schmidt in die Flucht trieb, und ihm eine Gefäng nisstrafe von 4 Jahren einbrachte. Stemmler wurde in allen Buntten freigesprochen. Die Angeklagten Woldt und Jäckel wurden dagegen der Untreue in einem Falle für schuldig er achtet( entsprechend dem Antrage der Staatsanwalts) aber da für nur mit der zulässig niedrigften Strafe je einem Tage je einem Tage Gefängniß- belegt. Der Angell. Jädel wurde schließlich auch in der wider ihn erhobenen Nachtrags- Anklage für schuldig er achtet und ihm dafür ein Monat Gefängniß zubittirt. So endete der Bentralstraßenprozeß.
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Der Streit der Dock- und Hafenarbeiter zu Limmes rid in Irland ist durch gegenseitiges Uebereinkommen beendet worden. In einem Meeting wurde beschlossen, daß die Arbeiter ihre Forderung um Verkürzung des Arbeitstages zurücknehmen, dagegen wurde von Seiten der Arbeitgeber einer Lohnerhöhung von 10 Prozent zugestimmt. Da es den streikenden Arbeitern in erster Linie um diese Lohnerhöhung zu thun war, fonnten fte ihre weitere Forderung um so eher fallen laffen.
Die Bettelet in New- Yort, die früher nur äußerst gering war, bat schon große Dimensionen angenommen. Dar über schreibt ein Deutscher : Auf der Ostseite New Dorks, also da, wo die Deutschen wohnen, hat der Unfug des Bettelns derart überhand genommen. daß man be reits von einer Plage sprechen kann. An meiner Thür klopfen burchschnittlich ein halbes Dugend Bettler per Tag, trop der Warnungstafel an der Hansthür. Selbst noch um 9 Abends, ja sogar an Sonntagen stellen fie fich zwischen die Wohnungs thüren und sprechen die stereotype Klage aus: Ich bin fo und so lange arbeitslos!"- Auf der Westseite New Vorts, wo die Englisch sprechende Bevölkerung wohnt, find die Bettler wett feltener zu finden, wenigftens bringen sie nicht in die Häuser. Dies ist übrigens dadurch erschwert, daß die Häuser der Eng lisch sprechenden Familien gewöhnlich et auf Ab. geschloffen find,
unter persönlicher Leitung ihres Kapellmeisters des Herrn Mufil Diretters Ruth ausgeführt. Die Rüche der Neuen Welt fängt unter dem neuen Dekonomen an, ein gewiffes Renommee zu thalten; da auch die Kaffeeküche geöffnet und das Bier allbe lannt vorzüglich ist, so ist bei einem Besuch der Neuen Welt für den äußeren und inneren Menschen, für Geift und Körper Doltommen gesorgt. Am nächsten Donnerstag findet ein im Bau ausgeführtes Monftrefeuerwerf statt, welches in gelungener Arößten Maßstabe gehaltenes, von den Herren Leichnis und Darstellung bistortsch treu die Schlacht von Hohenfriedberg zur zahlung bei einem hiesigen Geschäftsmann entnommen hatte. Anidauung bringen wird, da am Donnerstag der 140. Jahres tag biefer berügmten für unsere historische Entwickelung so be Duljemen Schladt ist.
Der auch in Arbeiterkreisen wohlbekannte Restau rateur Heinrich Méroz ist am Freitag geftorben. Der Ver ftorbene fonnte auf eine lange Thätigkeit im Gastwirths Bewerbe zurückblicken und erfreute fich der allgemeinen Achtung feiner Berufsgenossen und weiterer Kreise. Lange Jahre leitete bas originelle Restaurant an der Ede der Jakob, und Kommandantenstraße, in welchem Frau Mufila das Gzepter wang und welches in seiner Eigenartigkeit als ein Stüd
Miethsvertrag oder Kaufvertrag? Das Düsseldorfer Schöffengericht verfündete jüngst ein Urtheil, dem eine prinzi pielle Bedeutung nicht abzusprechen ist. Ein Knecht war der Unterschlagung von Mobilien angeklagt, welche er auf Ab.
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Wie gewöhnlich, war auch hier in einem von den Parteien ab geschloffenen sogenannten Miethsvertrag" festgestellt worden, daß die Gegenstände so lange Eigenthum des Verkäufers blieben, bis der Antäufer den vollständigen Raufpreis entrichtet babe. Die Abschlagszahlungen, welche in Wirklichkeit einen Theil des Kaufpreises darstellten, waren in dem Vliethsvertrage als Miethe vorgesehen, und es hatte der Verkäufer laut Ver trag das Recht, bei einer unterlasser en Bahlung die Sachen zurückzufordern; die gezahlten Beträge sollten verfallen sein. Jm vorliegenden alle hatte der Knecht auf sein Mobiliar im Werthe von 78 M. den Betrag von 23 M. gezahlt, dann aber
und der Amerikaner tann grob werden, wenn er durch das Läuten eines Unberafenen gezwungen wird, sein Zimmer zu verlassen und das Thor zu öffenen. Anders bei den Deuts fchen. Die nehmen es Niemandem übel, wenn ihnen urplöglich in die Wohnung geguckt wird.
Vereine und Versammlungen.
Eine zweite allgemeine öffentliche Versammlung fämmtlicher Kutscher Berlins fand am Abend des 29. b. im Saale der Norddeutschen Brauerei statt, nachdem bereits am 8. b. M. im Osten der Stadt eine derartige Versammlung worden war, daselbst freudig
trächtig der Schlächtergeselle neben dem Schriftsteller und Boeten, leistet. Das Schöffengericht sprach den Angeklagten von der begrüßte Anregung zur Gründung von Kutschervereinen aller
Beschuldigung der Unterschlagung frei, weil der sogenannte Miethsvertrag fich als verschleierter Kaufvertrag darstelle, es fich mithin nicht um fremde Sachen, sondern um ein recht
Der Arbeitsmann neben dem Bankier, der Barbier neben dem Saufpieler. Als das alte ehemalige Scheunengebäude der bach der alten Linde" am Rottbuser Thor, die er zur vollsten mäßiges Eigenthum handele, worüber dem rechtmäßigen EigenSpatulation zum Opfer fiel, verlegte Méros seine Thätigkeit Blüthe brachte. Hier erwarb er sich in hohem Grade die Gunft thümer das Verfügungsrecht zufteht. Der Arbeiter und der Arbeitervereine durch die bereitwillige Ueberlaffung seines Saales zur Abhaltung von Versammlungen handlungstages in dem Brozeß gegen den Bankier Max Bauli Vereinsvergnügungen, er machte hier durchaus keinen
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Branchen und zur Bildung eines Kartellverbandes in weitere Kreise zu tragen und für das geplante Unternehmen neue Anhänger zu gewinnen. Der zahlreiche Besuch der Versammlung bewies das hohe Intereffe, welches seitens der Kutscher der Sache entgegengebracht wird, sowie der lebhafte Beifall, welcher den Ausführungen des Referenten und anderer Redner gezollt wurde, das Verständniß für dieselbe. Referent, Herr Schütte, verstand es vortrefflich, in flarer und überzeugender Weise die Noth
Unterschied, tbm war es gleich, welcher Parteirichtung der Ein Schwabach( Berlin ) auf die Frage des Staatsanwalts, ob nicht wendigkeit einer Branchenorganisation der Kutscher, welche so
ufer einer Versammlung angehörte, in der Linde haben alle Berlin vertretenen Barteien ihre Redeturniere veranstaltet. Cblich mußte auch die Linde dem Baufieber weichen, zum großen Bedauern der Arbeiter in den südöstlichen Stadttheilen. Bor etwa vier Monaten übernahm Heinrich Méros die Leitung des Etabliffements Sanssouci und wich auch hier von seiner bisherigen Bragis nicht ab. Ehre seinem Andenken.
8.
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den Namen von Behr Negendant, Taddelsen seine Betrügereien Drübt hat, und in voriger Woche von der Kriminalpolizei e mittelt worden ist, ist gestern aur Unsuchungshaft gebracht worden. Er hat in den meisten Betrugsfällen fich als Kadett Don Behr Negendant bezeichnet und als den Sohn einer bier felbft wohnenden Dame gleichen Namens ausgegeben. Auch bat er mit angeblichen Beziehungen seiner Mutter zum Hof tenommirt. Der noch nicht 20 Jahre alte Schwindler hat in
Der Hotelschwindler, Reifender P., welcher unter
einigen Fällen über die ihm gewäheten Darlehen Ehrenschuld Sheine und Wechsel unter dem angenommenen falschen Namen ausgeftellt und ist demzufolge auch der schweren Urkunden
fälschung beschuldigt.
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Achtung! Ende der vorigen Woche wurde in einem
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der Umstand, daß der Angeklagte bei einem Bankerotte von 250 000 M. doch schon lange von fremdem Gelde gelebt haben müffe, darauf hindeute, daß die betrügerische Absicht bei ihm vorgelegen habe, es scheine ihm aus der mangelhaften Buch führung nicht entnommen werden zu können, daß B. schon seit 9 Jahren mit der Abficht umging, betrügerische Manipulationen vorzubereiten. Auf Befragen des Vertheidigers bemerkt der Sachverständige: In kleineren Geschäften ist es wohl allge. mein Brauch, daß der Bankier, wenn ein Stunde ihm Geld schuldig ist, die Papiere deffelben weiter verpfändet, um fich felbft Geld darauf zu verschaffen. Hat der Kunde aber das Geld voll bezahlt, so darf natürlich kein Bankier tie Stüde weiter für fich verwenden. Sachverständiger, Di rektor der Deutschen Bank, Dr. Siemens( Berlin ): Das Pfandrecht des Bankiers erstreckt sich über alle durch seine Hände gehenden Stücke. Der Uebergang des Eigenthums eines Papiers auf den Privatkunden tritt mit dem Augenblic ein, wo der Bantier diesem die Mittheilung macht, daß er für ihn diefes oder jenes Stück gekauft habe. Die Angabe der Stüd Nummer ist dazu nicht nöthig. Es folgt die Verneh mung der von P. Geschädigten. Aus derselben geht hervor, baß Bauli im Kreise seiner Kundschaft ein bedeutendes Ver trauen besaß, so daß einer der Beugen noch jest vor Gericht
bucha Diebstahl verübt, ohne daß der Thäter, welcher Parfü merien, Seifen, Buder, Schminken 2c. in großen Quantitäten fich dahin äußerte: Lassen Sie Vault nur wieder heraus
angeeignet hat, bisher ermittelt worden ist. Die Polizei behörde hat nun ermittelt, daß der Dieb den Versuch gemacht bat, auf der Straße an Paffanten die Parfümerien für jeden Breis zu verkaufen, daß er aber in feinem dieser Fälle festge
balten worden ist.
terbe.
Wir machen auf diesen Umstand auf
tommen, dann giebt er mir mein Geld zurück." Andererseits ergab dieser Theil der Beugenvernehmung, daß Bault es einmal verstand, die Leute zu bewegen, ihm das Beld anzuvertrauen, wie er andererseits leinen Augenblid um Ausreden verlegen war, wenn von ibm anvertrautes Geld zurüd
metiam, damit eintretenden Falles der Dieb feftgenommen gefordert wurde. Besonders start bat er es in dieser Beziehung
R. Selbstmordversuch mit überraschendem Ausgang. netleidete Dame von der Dranienbrüde in den Kanal, hielt
mit dem Lehrer Tinius getrieben, der, obwohl er bereits im November begann, das Bault übergebene Geld zurückzu fordern, baffelbe trogdem nicht zurückerhalten hat. Nachdem hiermit die Beugen vernehmung geschloffen, ergriff der erste Staatsanwalt Dr. Meyer das Wort zur Schuldfrage. Derfelbe berührt Eingangs seiner Rede das Vorleben des Ange als Bankier und wie er ganz besonders kleine Leute, die die Ber habe, bespricht noch besonders einzelne der 66 zur Anklage fieben ben Fälle und beantragt schließlich 9 Jahre Gefängnis( unter Anrechnung von 6 Monate Untersuchungshaft), 10 Jahre Epr
bie Bebanten zum Selbstmorde aufgebend, ergriff, und fich flagten, schildert dann ausführlich die Manipulationen deffelben Mit dem Ausrufe: Goit verzeibe mir," verließ fie ihre Retter hältnisse am wenigften durchschauen fonnten, in fein Garn gelockt Der Nähe befindliche Droschke, welche fte zu ihrem Heim und bestieg, von einer großen Menschenmenge gefolgt, eine in
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age In der Charitee verstorben ist am gestrigen Nach verluft und 5000 Mt. Geldbuse event. noch ein Jahr Gefängniß. fein Plaidoyer. Sinfichtlich des von Bauli begangenen Banterotts tritt er der Anficht des Staatsanwalts bei, daß der Angeklagte fich
welcher, wie wir bereits melbeten, in Folge seiner Verwundung
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wohl in materieller wie geiftiger Beziehung für dieselben von Vortheil sein würde, den Anwesenden flar au legen, dieselben ermahnend, fich zu ermannen und der Welt zu zeigen, daß fie nicht so untultivizte Menschen feien, als welche die Kutscher gemeinhin erachtet würden. gemeinhin erachtet würden. Wenn die geschaffenen Vereini gungen in ruhigen, gefeßlichen Bahnen fich bewegten, so würden auch die Früchte ihres Strebens nicht ausbleiben und da die Rutschervereine nie als politische Vereine betrachtet werden tönnten, würden dieselben sich zusammenschließen und einen über ganz Deutschland fich erstredenden Kartellverband bilden tönnen, um mit vereinten Kräften an der Verbesserung der gedrückten Lage der Kutscher zu arbeiten. Gleich wichtig sei der gemeinschaftliche Anschluß an eine freie einge schriebene Hilfskaffe, da bereits am 1. Oktober d. J. der Ber ficherungsawang auch für das Transportgewerbe in Rraft trete und nur eine feie Hilfskaffe einen Werth für die Kutscher habe und empfehle Referent zu diesem Zwecke die Nationale Kranten und Begräbnißlasse der Droschkentutscher und Berufsgenossen Deutschlands ( E. H. Nr. 75). Herr Otto Schulz referirte sodann in ausführlichster Weise über den neugegründeten Sanitätsverein, während Herr Mag in wärmster Weise die Organisation befürwortete. Auch aus verschiedenen Kutschertreisen wurden Stimmn laut, welche energisch aur Gründung von Vereinigungen aufforderten und bracte am Schluffe der Diskussion der Vorfigente, Herr Klettle, folgende Resolution zur Abstimmung, welche einstimmig an genommen wurde: Die heute im Saale der Norddeutschen Brauerei tagende öffentliche Versammlung sämmtlicher Kutscher Berlins erklärt sich mit den Ausführungen des Referenten voll und ganz einverstanden und beschließt, dahin zu wirken, daß in jeber Bianche der Kutscher Beilins eine Kommission zur Aus arbeitung von Statuten bebufs Gründung von Kutschervereinen gewählt werde. Die Versammlung hält es für dringend noth wendig, daß fich sämmtliche Kutscher Berlins der schon be ftehenden nationalen Kranten und Sterbelaffe der Droschten futscher und verwandten Berufsgenoffen Deutschlands ( E. H. Nr. 75) fobald als möglich, mindestens aber vor dem 1. Dktober d. J. anschließen.
be. Die zum Proteft gegen die Feier des 200jährigen Jubiläums der bieftgen Drechsler Innung einberufene öffent fiche Versammlung der Drechsler und Berufsgenossen, welche am Freitag, den 29. d. M., dem Tage Königstädtischen Rafino, Solamarktstr. 72, stattfandubiläums, im vorhergehenden, zu demselben Bwed stattgefundenen Berfamm lungen, bas Referat übernommen; er fritiferte in scharfer aber
mittage der Fischbändler Schuls , Bringen- Allee 44 wohnhaft, Hierauf beginnt der Bertheidiger, Rechtsanwalt Dr. Flatan zahlreich besucht. Her F. Goerdi batte, wie in den beiden
I am Beben des rechten Fußes beim Beschneiden der Hühners
augen am 26. b. Mts. eingeliefert wurde. Eine hinzugetretene in gröblicher Weise gegen seine Pflichten als Kaufmann vergangen fachlicher Weise die Bestrebungen der modernen Innung, welche