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Berathung des Berichts der Kommiffion über den Antrag, Das Rabinet Ferry in den Anklagezustand zu versezen. Der Bericht schlägt die Ablehnung des Antrages vor. Der Konsellpräsident Briffon ersucht die Kammer im Namen der Regierung, den Vorschlag der Kommiffion an­aunehmen. Es sei unnüß, am Vorabend der Wahlen wieder Debatten zu beginnen, welche nur Spaltungen unter den Re publikanern hervorbringen würden. Man möge unfruchtbare Debatten vermeiden. Rivière sprach darauf für die Versesung des früheren Ministeriums in Antlagezustand. Nach lebhafter Debatte nahm die Kammer den Antrag der Kommission mit 322 gegen 153 Stimmen an. Der Senat genehmigte nach turzer Berathung den Vertrag von Hue. Von dem Minifter des Auswärtigen wurde die Finanzkonvention mit Egypten vorgelegt.

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Die Generalversammlung der Aktionäre der Suezkanal. gesellschaft genehmigte einstimmig den Rechenschaftsbericht pro 1884 und ertheilte ihre Buftimmung zur Vertheilung einer Dividende von 62,25 Frcs. sowie zur Aufnahme einer Anleihe von 100 Millionen behufs Verbreiterung des Kanals. Der Antrag des Verwaltungsrathes, fieben englische Administratoren zu ernennen, wurde mit großer Majorität angenommen. Die Suezkanaltommiffion with Montag zu einer Plenarfizung zu sammentreten, um den Entwurf der Subkommission in Bera thung zu nehmen. Zum Artikel 10( Schifffahrtspolizei) find sowohl von franzöfifcher wie von englischer Seite neue Anträge au gewärtigen. Der auf dem Friedhof Père Lachaise am Pfingst fonntag gefährlich verwundete Boltjeioffizier erhielt die goldene Medaille.

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in Heinere Bimmer umgebaut, in welchen 5-8 Personen unters gebracht waren; allen Gefangenen wurden Fußfeffeln, den zu ewiger Bwangsarbelt Verurtheilten auch Handfeffeln angelegt, einige überdies an Schublarren geschmiedet, ihr Kopf auf der linten Seite raftrt. Nach einiger Beit verbreitete fich das Ge tücht, daß man die inzwischen eingefangenen Flüchtlinge prügeln wolle. Das wollten die Gefangenen nicht ertragen, und ein Theil derselben beschloß, fich durch Hungern ums Leben zu bringen. Dreizehn Tage lang nahmen fie nichts au fich; es begannen bereits Schlafloftatelt, Hervenanfälle, Blutfließen und dergleichen, bis es der Minderheit gelang, die Hungernden zum Effen zu bewegen. Die schlimmen Folgen dieser Rur find nicht ausgeblieben. Die Behandlung der Gefangenen soll fich in neuefter Beit noch verschlimmert haben; der Gouverneur hat Das Verbot der Korrespondenz noch verschärft, in­Dem er den ihren Männern freiwillig gefolgten Frauen untersagt hat, mit Anderen, als thren Verwandten, Briefe zu wechseln. Die materiellen Mittel der Gefangenen find geringe; die gemeinsame Staffe, welche fte gebildet haben, vermag nur 2 Rubel 16 Ropeten monatlich einem feden zuzus schießen. Davon geht 1 Rubel zur Verbesserung der von der Krone gewährten Nahrung ab, der Reft wird für Thee, Zucker, Zabat, Seife und Licht verausgabt, welche in Stara sehr theuer find." Ueber das Schicksal des genialen Schriftstellers fchernyschewskt schreibt Thun : A. Tschernyschewskt ift ein Mann von gebrochener Gesundheit und gerrütteten Nerven... Was hat dieser Mann verbrochen, dessen Leben die rusfische Regierung so grausam zerstört hat? Er war an getlagt, eine Brotlamation verfaßt zu haben, in welcher die chemaligen Gutsbauern zum Aufstande aufgerufen wurden. Der Beweis hierfür ist in sehr ungenügender Weise zu führen versucht worden, und selbst wenn die Thatsache richtig war durfte die Regierung einen geistig so bedeutenden Mann dafür zwei Jahre in der Peter Pauls Bitadelle in Untersuchungshaft, fieben Jahre als Swangsarbeiter in der transbaitalischen Landschaft, zwölf Jahre als Anftebler in den Eisfeldern der falutischen Landschaft und den Rest seines zer störten Lebens wie vorauszusehen unter to polizei Die harte und un gerechte Behandlung Tschernyschewski's gehört zu der Saat, welche der rufftschen Regierung so bittere Früchte getragen bat." So schreibt ein deutscher Universitätsprofeffor, sagen wir irgend ein Kathedersosialist, in dem Jahrbuch des sozial reformerisch strebsamen Gustav Schmoller . Aber wir haben bereits den preußisch russischen Auslieferungsvertrag, und die Ausdehnung deffelben auf das Deutsche Reich ist geplant. Vielleicht dient dieser neueste Beitrag zur Behandlung poli tischer Gefangenen in Rußland zur richtigen Beleuchtung des neuesten Pattes zwischen dem preußischen Kulturstaat und dem. -östlichen Erbfreund.

rungen bemit: In dem neuen Untersuchungs- Gefängniß zu Moabit ten Wowurden in den ersten 6 Monaten 3780 männliche Unters le Urfach fuchungsgefangene eingeliefert, darunter 280 jugendliche, d. h. nnen, om Alter von 12 bis 18 Jahren, 1882/83 betrug die Bahl der Den Schut männlichen Untersuchungsgefangenen 6280, darunter jugendliche 481, 1883/84: 5899, jugendliche 477. 1884/85: 5550, jugend Der legte liche 415. 1883/84 betrug die Bahl aller jugendlich In Der Ronfaftirten in Moabit , inkl. der Strafgefangenen 1150, 1885/85: eiraths a 1098. 68 pet. Der Legieren hatten Berliner Schulen besucht. bft ein Bollte man erwägen, welch große Babl jugendlicher Ge er Sosial fangener fich außerdem im Strafgefängniß, Blößensee" und jest fein dem Arbeitshause befindet, dann wird man die Bahlen, National obwohl dieselben nicht gerade eine Bunahme bedeuten, thnen un dennoch für horrend er achten. Bon allen jugendlichen im legten Jahre 96 ferenzen Untersuchungsgefangenen wurden Gemein Brozent verurtheilt. 58 Prozent aller jugendlichen Gefangenen Der waren vorbeftraft, und zwar zumeist schon vielfach. In den ufgabe weitaus meisten Fällen hatten sich die jugendlichen Gefangenen chte, bien des Diebstahls schuldig gemacht; aber auch schwerer Einbruch, allein vor Bedrohung, Meineid und Morboersuch waren zu tonftatiren. it welds tommt gar nicht selten vor, daß fich jugendliche Strolche in - Berlin als Banden organiftren, in Thorwegen 1c. nächtigen und vom Diebstahl leben. Derartige Verhältnisse find aber Daß fie i nicht blos in Berlin , sondern in fast allen größeren Städten, dem ganz besonders in großen Industriezentren au fonfta Deutschen Deutide ren. Ein Misstand ist es, daß die Strafbaft nicht schlimmer ca. 200 als die Untersuchungsbaft; der jugendliche Verbrecher denkt 07 in aber febr gleichgiltig über die ihm zubiliirte Strafe. Drin wandernd erforderlich ist es, auch im Untersuchungsgefängniß den Arbeitsawang einzuführen,(!) denn bekanntlich ist der Arbeits im Bansen ang das befte Mittel, um fich Gehorsam zu verschaffen. Es 29, 74 787 Darf nicht unerwähnt bleiben, daß 48 Bro Letda fab ent der angeführten iugendlichen Ber 18 nad le techer theils balb, theils gänglich verwaist Don diefen allen find aber nur 9 Prozent Bet 75 Prozent einem Waisenhaus erzogen worden. erwähnten jugendlichen Gefangenen waren anormale emilienverhältnisse zu fonstatiren. Die Dbrigkeit, de Kirche und Schule haben daher die heilige Aufgabe, ihr wanzig Anarchisten, darunter ein Franzose, sowie mehrere licher Aufsicht in Aftrachan balten? Augenmert auf diejenigen Kinder zu lenten, die einer regel len Erziehung entbehren. Der Redner faßte schließlich seinen Bortrag in folgenden Sägen zusammen: I. Die große Zahl Jugendlicher Verbrecher bedingt es, daß 1. den Eltern das Ge wifen für ihre Verantwortlichkeit gewedt wird; 2. die Schule at die Weckung des Gemüthslebens und die gesunde Aus bildung des Willens mehr ins Auge zu faffen: 3. bie Organe der Kirche müssen es als eine Aufgabe bewahrender Liebe, welche ihre immer regere Bethelligung fordert, erkennen, auf tine chriftliche Jugenderziehung hinzuwirken; 4. Jeder Ein fichtige in unserem Volle muß es als eine Pflicht ans leben, die Ungezogenheiten der Jugend zu hindern, durch Belehrung unter dem Volte zu wirken und durch willige Dpfer die fittlich Gefährdeten, auch die bereits Ge fallenen, retten zu helfen. II. Die allzu bäufige Rückfälligkeit jugendlicher Berbrecher lehrt, daß eine furzzeitige Be rafung nur in Ausnahmefällen zu beffern vermag; es ist taum nothwendig, in das Strafgesepbuch eine Bestimmung aufzu nehmen, welche die Unterbringung oftmalig bestrafter jugend licher Bersonen in Erziehungs- oder Befferung tanstalten zuläßt, für rüdfällige jugendliche Verbrecher aber vorschreibt. Jugend liche Gefangene find auch während der Untersuchungshaft als triebungsbedürftig zu behandeln; die Disziplin fann demnach Der förperlichen Büchtigung nicht wohl entrathen; Der Bwang zu regelmäßiger Arbeit ist unbedingt erforderlich. Gift in hohem Grade wünschenswerth, daß jugendliche Ent laffene auch in der Freiheit für sorglich überwacht werden." In der nun folgenden Debatte wurde ganz besonders von allen Rednern die Errichtung von Befferungsanstalten für ver abelofte Knaben betont, und babet der Wunsch ausgesprochen,

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Daß diese Anstalten durch freie Liebesthätigkeit errichtet, und Straf oder Untersuchungsgefängniß gesperrt werden mögen. Es wurde endlich beschlossen: die Thefen des Referenten dem Sentralausschuß für innere Mission au weiterem praktischen Handeln zu überweisen.( Wir werden auf diese Angelegenheit noch zurüdfommen. D. Red.)

Paris

Frankreich .

Eine Ministerrevolution hat in Mada. gastar stattgefunden. In der Hauptstadt Tamatave ift, ber Fr. 8tg." zufolge, der Premierminister von Mada­gaslar von der Friedenspartei erbroffelt worden. Das war eine sehr wenig friedliche Rundgebung. Schweiz .

Durch Beschluß des schweizer Bundesraths find einund Deutsch: ausgewiesen worden.

Spanien .

Ueber die Cholera findet fich wenig oder nichts in deut schen Blättern. Und doch wüthet dieselbe heftig. Französischen Quellen au Folge fanden in Alameft bei Valencia am legten Sonntag 7 Ertrantungen und 4 Todesfälle ftatt; es liegen noch 35. In Burgassot seit dem 17. Mai 52 Strante und 30

Todte.

Rußland.

Großbritannien .

da

Aus Jrland meldet der Telegraph einige ernste Agrar ausschreitungen. Das Wohnhaus eines von zwei Brüdern Namens Young bewirthschafteten Pachthofes unweit Silver mines, in der Grafschaft Tipperary, wurde angezündet und brannte gänzlich nieder. Eine Mondscheinbande brach in

eine von einem latholischen Geistlichen verwaltete Schule in Bruff, Grafschaft Limeric, ein und demolirte sämmtliche Schul­geräthe.

Die heilsarmee beging am 1. den Jahrestag ihrer Gründung durch ein großes Meeting in Exeter Hall. Ge­neral" Booth hielt eine Ansprache über das Wachsthum und den Fortschritt der Heilsarmee während ihres fiebenjährigen Bestehens. Jest soll auch eine Heilsmarine ins Leben gerufen werden, zu welchem Swede der Armee eine schöne Dampfyacht geschenkt worden ist, welche das Pionierfahrzeug der kommenden Flotte von Seelenrettungsschiffen' bilben wird. Schließlich werden die Heilsbrüder noch per Luftballon ihre Missionsreisen unternehmen!

Die russische Justiz ist in diesen Blättern bereits gekennzeichnet worden. Der sanfte Profeffor A. Thun in Freiburg i. Br. berichtet bei einer Besprechung der russischen fojialistischen Litteraten in dem Schmollerschen, Jahrbuch für Gefeßgebung sc."( II. eft, S. 648/49, 1885) folgendes: Die zur Bwangsarbeit( politischen) Verurtheilten im Bentral gefängnißfe bet Charlow.... batten teinerlei Gelegenheit, batten feinerlei Gelegenheit, Körperarbeit zu leisten, da die 8wangsarbeit nur eine nominelle tft. Entfeßlich mußte die Anwesenheit von Geiftestranten, ja Tobsüchtigen auf die Nerven der Gefangenen wirken. Eine Strenabtheilung gab es nicht, und doch waren vier Gefangene geiftestrant. Endlich wurden dieselben transportirt, jedoch nicht in ein Srrenhaus, sondern in ein anderes Bentralgefängniß. An die Stelle der Bentralgefängnisse in Rußland find in neueste Beit die Gefängnisse in Kara getreten. Fährt man von Situtst über Tichita und Nertschinst auf der Schilta in Trans­baitalien, so tommt man nach Kara, und zwar zuerst nach Ufi Kara und... endlich zum Gefängniß Amur . Im Jahre 1877 begann man die Revolutionäre nach Kara zu senden, im Jahre 1879 schon in größerer Anzahl und 1882 wurden die Bwangs arbeiter aus den Bentralgefängnissen dabin gebracht. Im Mai 1882 waren etwa 110 Revolutionäre in Kara. Anfangs hatten dieselben die gleichen Privilegien wie die Kriminal verbrecher.(!!) Bwar hielt man fte verfchloffen, aber man beschäftigte fte mit Erdarbeiten, indem man fte die Oberfläche ber Soloflifer abtragen ließ, worauf die Gewinnung des gold­artigen Sandes beginnt. Auch entließ man sie zur freien An­fteblung, nachdem sie ein Drittel ihrer Strafe verbüßt hatten. Als nun Loris.Melitow( derfelbe, den die deutschen libe­ralen Blätter als rufftschen Reformbelland beweibräuchert haben) bie Dittatur antrat, befeitigte er beren Privilegium und befahl Die bereits entlaffenen Revolutionäre wieder ins Gefängniß zu bringen. Bugleich verbot er den Gefangenen, mit ihren Ber wandten und Freunden zu forrespondiren, und schaffte sogar im Frühling 1882 die Erbarbeiten ab, welche für die Gefangenen sehr erwünscht waren, da ste fich dabet Bewegung machen und außerdem ein bestimmtes Quantum Fleisch von der Bergverwaltung erhielten. Dazu tam endlich die Bebrüdung und schlechte Behandlung ber Kranten, fodaß das Bestreben, zu entfliehen, das aller­lebhaftefte wurde." Nachdem einige Fluchtversuche geglüdt, Die dritte Partie aber aufgegriffen wurde, begann.... eine andere Art der Behandlung. Die großen Sale wurden

Der Minister Goblet hat den Protest des Erzbischofs von gegen die Entkirchlichung des Pantheons mit einem Schreiben beantwortet, worin es heißt, daß der Protest des Crabischofs in der Form wie in der Sache über die Rechte des Erzbischofs entschieden hinausgeht. Die von dem Erz bischofe an den Tag gelegten Gefühle fönnten nicht eine Sprache entschuldigen, die fich mit den amtlichen Funktionen des Erzbischofs und mit den Pflichten, die er der Regierung gegenüber babe, nicht vertrage, auch berechtigten ibn diefelben nicht, die Handlungen und bie allgemeine Bolitik der Regie ung zu diskutiren. Eine derartige Haltung des Erzbischofe ei nicht geeignet, die Beziehungen zwischen Staat und Kirche frieblich zu gestalten.

In der Deputirtenkammer begann gestern die

" Nun, wiffen Sie," sagte der Dberftlieutenant, der eben an seine Frau dachte, der alte Junggesellenstand hat doch auch wieder seine Annehmlichkeiten, wenn ich ihn auch im Ganzen nicht vertheidigen möchte da tommt neuer Besuch," unterbrach er sich, hoch aufhorchenb( denn braußen that es wieder furzen aber entschiedenen Bug an der Klingel), und wenn mich nicht Alles täuscht, so ist das Graf

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Graf Rauten?" wiederholte Dürrbed, und wie es fchien, eben nicht besonders erfreut darüber- ber hätte auch zu einer anderen Beit kommen fönnen."

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Befter Hauptmann," sagte Klingenbruch gutmüthig, einfach eintreten, und er braucht gar nicht zu wiffen, daß Sie überhaupt hier waren."

geht nicht.

Nein," sagte Dürrbed nach kurzem Ueberlegen, Das Wenn er es nachher zufällig erführe

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bie Damen wiffen sämmtlich, daß ich ba bin, so könnte er am Ende gar glauben, ich hätte mich gescheut, ihm zu

ihm aufkommen laffen."

mit dem Merger hinter sich, fuchten jest troß der Trauer­fleiber ihre heiterften Mienen vor,

Dürrbed war, obgleich er fich dann und wann in das Gespräch mischte, boch ziemlich schweigsam geblieben, we nigftens im Vergleich zu Graf Stauten, der heute orbentlich ausgelaffen schien und die jungen Damen ein paar Mal zum wirklich lauten Lachen brachte.

Henriette und Flora hatten fich natürlich gleich in ihren Trauerkleidern photographiren lassen, denn wenn fie es auch nicht gerade äußern mochten, so fanden sie doch, baß ihnen die dunkle Tracht zu ihrem blüthenweißen Teint wirklich vortrefflich stand. Da man nun gerade auf Bilder zu sprechen kam, wurden auch diese hervorgeholt, um bas Urtheil der Herren natürlich darüber zu hören. Die Lichtbilder waren auch vortrefflich gerathen, und ein wenig Farbe und Touche des Künstlers hatten, mit einer gefchidt gewählten Stellung, ein wirkliches fleines Genre bilb daraus gemacht.

begegnen, und einen solchen Wahn möchte ich doch nicht in bend, sagte er: Das muß man ben Amerikanern

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Schön, bann tommen Sie mit hinüber, benn er darf

auch nicht vermuthen, daß wir Heimlichkeiten mit einander

Hauptmann Dürrbed nahm eins der auf dem Tische liegenden Bilder auf, und sich plöglich an Rauten wen laffen, in der Photographie find fie außerordentlich weit. Saben Sie das nicht auch gefunden, Herr Graf?" " Ich bedauere, darüber kein Urtheil zu haben," sagte Nie in Amerika ?" wieberholte Dürrbed erstaunt,

haben richtig er ift's," feste er hinzu, als braußen geöffnet dieser ziemlich fühl; ich war nie in Amerila."

ihn."

affen Sie uns also hinübergehen, denn ich möchte ben Damen ebenfalls guten Tag fagen."

-Gladstone erklärte im Unterhause, daß die Unterhand­lungen in Betreff der Absteckung der afghanischen Grenze noch nicht abgeschloffen felen, und daß er in Betreff des Schieds richters in der Pendieb Frage vorziehe, morgen zu antworten.

Egypten.

Jm Suban vollzieht sich jest wieder ein bezeichnendes Manöver der englischen Regierung. Nachdem fte erit Egypten gezwungen, den Sudan preiszugeben, schiebt sie bort jest, da England felbst gegen die Sudanesen den Rürzeren gezogen, plöslich die egyptische Regierung wieder vor. Es wird darüber aus Kairo , 27. Mai, geschrieben: Ein am Sonnabend unter Vorfts des Khedive abgehaltener Minifterrath beschäftigte fich mit der wichtigen Frage der Sicherung der Proving Dongola . Verschiedene Vorschläge wurden ebenso rasch aufgegeben, als fte aufgetaucht waren und aur Stunde ist noch kein Beschluß gefaßt. Borläufig beschränkt man fich darauf, der erschreckten Einwohner schaft und bauptsächlich der Befißenden( 1) bei der Flucht nach Egypten behilflich zu sein. Bisher find schon über 1000 Ber fonen expatriirt worden. Es soll vorgeschlagen worden sein, 10 000 Gewehre unter die Einwohnerschaft zu vertheilen und eine Arz Miliz au organifiren. Der weitere ureigenste Blan

Und boch exiftitt ein Bild von Ihnen?" lachte Flora.

Der Herr Hauptmann fagte es," erwiderte Rauten den Tom aber fo geringfchäßig auf das Wort Hauptmann gelegt, baß diefem das Blut in die Wangen flieg. Er wäre auch schwerlich in seiner Bemerkung weiter gegangen, benn er hatte nur beobachten wollen, ob die gemachte Erwähnung des Bildes einen Einbrud auf den Grafen machen würde. Darin sah er fich nun allerdings getäuscht, aber ber Hohn lag auch zu flar in den Worten des ihm überhaupt nicht angenehmen Mannes zu Tage und verlangte ebenfalls eine Rüge.

Wenn es nur eine Aehnlichkeit wäre," fuhr er fort, baß fich sogar bie fleine Narbe, bie Graf Rauten an der linken Seite trägt, beutlich und unverkennbar barauf abge brudt findet, und es läßt sich doch kaum annehmen, daß zwei verschiedene Menschen eine fo fabelhafte Aehnlichkeit mit einander, und dann auch noch außerdem eine solche Narbe gemeinsam haben."

Also glauben Sie meinen Worten nicht?" fragte ber Graf talt. Ich wollte nur, daß ich Ihnen das Bild zeigen fönnte."

Und wo baben Sie es gefehen?"

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übrigens hat er sich gegen unsere Familie immer sehr hielt aber feinen Blid feft auf Rauten's 8üge geheftet, liebenswürdig benommen und meine Frau schwärmt für das wäre überraschend. Ich habe erst vor kurzer Zeit wissen, wie weit er ging, gab bem Gespräch rasch eine an

Die beiden Herren schritten augenblidlich in das Be

fuchszimmer hinüber und fanden hier die Damen vom

eine Photographie von Ihnen in Händen gehabt, die der Firma nach dort an Drt und Stelle aufgenommen ist, und bie Firma lautete auf New York ."

Rauten fah ibn erstaunt an, und Dürrbed glaubte zu bemerken, daß er sich ein klein wenig entfärbe; aber das

Bei einem Freunde. Der Name thut nichts zur Sache," erwiderte Dürrbeck, gereizt durch das wegwerfende Be nehmen. Klingenbruch aber, der natürlich einem weiteren

bere Wendung, und da Rauten darauf einging, war der leife Mißton bald verhallt.

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Dürrbed fühlte fich übrigens in der Gesellschaft nicht mehr wohl. Die Frau Dberfilieutenant faß ebenfalls mit einem Geficht dabei, als ob fie bätte Brunnen vergiften

Hause, welche Graf Rauten eben begrüßte, schon versam konnte auch recht gut Täuschung sein, denn der junge Graf tönnen, Rauten plauberte jezt mit Henriette, und aufstehend melt. Dem Oberstlieutenant firedte ber eben gekommene blieb vollkommen ruhig. Nur ein eigenes, faft fpöttisches Besuch auch herzlich die Hand entgegen, dem Hauptmann Lächeln spielte um feine Lippen, und er fagte, von dem Hand, sprach noch ein paar Worte mit ihm, empfahl neigte er fich nur falt und förmlich, was biefer aber auch Hauptmann aber halb abgebreht und seine Aufmerksamkeit fich dann den Damen und verließ mit einer sehr talten in gleicher Weise erwiderte. Das Gespräch aber, bei dem fich bann auch Dürrbed betheiligte, wurde allgemein; man überraschend, denn ich habe mich in meinem Leben noch Haus. unterhielt sich über Tausenderlei, und die jungen Damen nicht photographiren lassen."

wieber den Bildern zuwendend: Das wäre allerdings und ebenso erwiderten Verbeugung gegen den Grafen bas ( Fortfehung folgt.)

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