Der Reichsgewerbeordnung( Beschränkung der Lehrlings- An nahme auf Innungsmeister pp.) nur die gutachtliche Aeußerung des Jnnungs- Ausschusses eingezogen, dagegen die Anhörung Der städtischen Gewerbedeputation nicht für nothwendig er. achtet habe, ist unwahr. Die Gewerbe Deputation ist beim Ein gang solcher Anträge den geseglichen Vorschriften entsprechend ftets von Amtswegen um Abgabe einer Erklärung ersucht und baneben der Innungs Ausschuß aus praktischen Rücksichten ebenfalls gutadtlich gehört werden. Berlin  , den 5. Juni 1835. Königliches Polizei Präsidium. J. V.: Friedheim.

Der

Die gegen einen jüngeren sehr begabten hiesigen Rechtsanwalt cingeleitete Untersuchung wegen Betrugs macht in ben hiesigen Anwaltkreisen tein geringes Aufsehen. betreffende Anwalt, so beißt es, hatte für einen seiner Klienten einen Vergleich mit dessen Gläubigern auszuführen und brachte benselben auch zu Stande, verschwieg aber wieder befferes Wissen, daß sein Klient 200 000 Matt ererbt habe, somit sol vent und zahlungsfähig geworden, und in der Verschweigung Dieser Thatsache soll der Anwalt eine Beihilfe zum Betruge feines Klienten ausgeführt haben. Dagegen behauptet der Anwalt, daß er die Forderungen der Gläubiger desselben nicht quantitativ, sondern nur nach der Qualität zu prüfen hatte und daß die Forderungen fast ausnahmslos solche waren, die Der Wucher diftist batte und gegen die er sich verpflichtet fühlte überhaupt Front zu machen. Ob seine gutgemeinte Ab­ficht eine Straflofigkeit berbeiführen wird, darüber sind auch in Anwaltskreisen die Ansichten sehr getheilt.

b Die Angel. Saison steht iegt auf ihrer Höhe. Die verschiedenen Angler Kolonien an den Ufern der Spree   ent lang find wieder vollständig bewohnt, nachdem die legten rauben Tage vorüber, und der Anglertahn mit seinen gleich Polypen armen ausgebreiteten Angelruthen zeigt sich in allen Buchten des Fluffes. Der Angler in seiner Genügsamkeit erinnert an ben alten Diogenes. Ja, einer von ihnen topirt das Muster des griechischen Welsen vollständig. Wie dieser einst in seiner Tonne, so lebt er auf seinem Rahn, deffen niedrige, Kleine Kajüte sein Nachtquartier bildet. So findet man fast vor den Thoren der Reichsh uptstadt noch eine Art Urwalds- Boekte, wie sie uns einft in unserer Jugend in den Lederstrumpf- Erzäb

lungen entsüdte.

Von dem bekannten Afrita- Neisenden Wilhelm Joeft erhielt die Redaktion ber ,, National Beitung" folgende Buschrift: Nehmen Sie es bitte einem alten Reisenden nicht übel, wenn et fich erlaubt, Ihnen einige wirklich höchft wünschenswerthe Veränderungen in der Schreibweise fremder Namen vorzus schlagen. Warum schreibt man 8anzibar und nicht Sansibar? Insel und Dit werden von den dort Eingeborenen Unguna, von den Arabern, den Herren des Landes, Sangebar genannt. Der Name Sanfibar ist nun einmal international geworden, Banzibar aber allein deutsch  , und zwar schlechtes Deutsch, weil man aus dem englischen, französischen( slavischen) 3 unser deutsches 8 gemacht hat. Tzanzibar ist vollkommen widers finnig. Warum nennen wir Livorno   nicht Led horn, weil die Engländer es Leghorn schreiben? Bei dem Worte Bulu find wir in ganz denselben Fehler verfallen. Die Leute heißen Sulus, d. h. so, wie der Engländer sein Zulu ausspricht, und nicht Tzulus; bis vor ganz Kurzem schrieb man in England Zooloo mich wundert wirklich, daß wir daraus nicht( spr. Boolo- gisch) ein Boolo o Volf in unsere Lehrbücher und Bet tungen aufgenommen haben. Mein zweiter Vorschlag betrifft das barbarisch englische Japanesisch, Japanese  , Japanesin u. s.m. Warum nicht japantsch, Japaner, Japanerin? Keinem Deutschen  in Japan  , also bei engster Berührung mit Engländern, wird es einfallen, den Wörtern bas englische ese anzuhängen. Nur Der ganz neu ins Land Gelommene spricht von einem Japa­nefen". Aber nicht lange! 8web bis dreimal wird man ihm bas burchgehen laffen und thn in höflicher Weise darauf auf. merksam machen, daß man, Japaner" sagt; bei weiteren Ver fößen wird er seine Bekannten zusammenzuden sehen, als hätten sie eine recht falsche Note gehört oder als hätte man ste auf ihr Lieblingshübnerauge getreten, bis der Neuling in fich geht und sein ese für ewig fallen läßt. Also bitte San bar" und Japanerin"! Von beiden werden wir in nächster Beit so viel hören und uns hoffentlich mit beiden rasch be freunden resp. versöhnen.

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R. Die hochbetagte Wittwe Lahmann, Invalidenstr. 91, welche gestern in ihrer Wohnung erhängt vorgefunden wurde, hat einen eigenen Lebens- und Liebesroman hinter fich. Ob. gleich die Verstorbene bis an ihr Lebensende fich einer großen Baltdität erfreute, so batte selbige es bei thren mehrfachen Vers Heirathungen doch stets auf invalide Männer abgesehen. Mit 8 Männern, sämmtlich aus dem Invalidenbaus entnommen, war fie in furzer Reihenfolge eine Che eingegangen und als Der dritte mit dem Tode abging, und ein vierter Invalide der sonderbaren Schwärmerin nicht willig zum Altar folgen wollte wählte fte die schon bezeichnete Todesart.

ein sommerliches Aufblühen der zukünftigen Henriette Sontag   zu erfpähen. Sie fab so glüdlich aus, ihre Wan gen füllten sich und die Grübchen verschwanden, sie glich einer reifen Pfirsich mit all' ihrem Flaum, Hauch und Wohlgeruch, und ihre Farbe war die der Flügel eines un berührten rosigen Sommerfalters.

Dann sah ich den Husaren nicht mehr.

R. Die Meldung Groß Feuer" rief gestern früh 2| Uhr unsere Feuerwehr nach dem Etablissement Neue Welt". Daselbst war ein großer Lagerschuppen der Bergschloß brauerei, der nahe und parallel der Restaurationsballe auf dem Berge gelegen, auf bisher noch unaufgeklärte Weise in Brand gerathen. Das Feuer, welches auf dem Boden des Schuppens ausgebrochen war, wurde von den beiden Wächtern der Neuen Welt" zuerst entdeckt und durch fie die Rigdorfer freiwillige Feuerwehr fofort alarmirt. Lettere, die binnen wenigen Minuten am Blaze war, ging mit einem energischen Angriffe auf die Brandstelle vor und wurde hierbei durch die bald darauf eintieffende 2 und 5. Kompagnie der Berliner Feuerwehr, welche mit 1 Gas-, 2 Dampf- und 2 Handdruck. fprißen erschienen war, gespeist. Unterdeffen hatte das entfeffelte Element, welches an leeren Fässern, Fett und Theer die reichste Nahrung fand, mit solcher rapiden Schnellig feit um fich gegriffen, daß bald helle Feuergarben den Himmel purpurroth färbten. Viele tausende von Buschauern waren herbeigeftrömt, um dieses schaurig schöne Natur- Schaus fpiel, eine würdige Fortsetzung des furz vorher stattgehabten fünftlichen Feuerwerts, zu genießen. Bei der Heftigkeit des Brandes war jedoch an eine Reitung des Schuppens nicht zu benten, man mußte vielmehr darauf Bedacht nehmen, das eigentliche Brauereigebäude und zwei andere naheliegende Schuppen, feiner das Gebäude der Pyrotechnifer Leichniß und Bau, in welchem viele fertige und noch in Arbeit begriffene Feuerwerkskörper lagern, vor einer Mitinbrandfezung zu Schüßen. Nachdem dies gelungen, wurde die Abiöschung des heftig wüthenden Feuers fortgesest, aber es fonnte trosdem nicht verhindert werden, daß der Schuppen vollständig niederbrannte. Mit Hilfe der reichen Waffermaffen, Die Don vier Seiten in die Flammen geschleudert wurden, fonnte man erst gegen 6 Uhr des Feuers hert werden. Verbrannt find circa 300 neue Stückfäffer, die in dem Schuppen lagerten. Der Brandschaben beträgt ungefähr 10 000 Mart und find dabei mehrere Versicherungs- Gesellschaften bes theiligt. Während die Berliner Feuerwehr um 17 Uhr in thre Depots wieder abrüden fonnte, blieb die Rigdorfer frei willige Feuerwehr bis gegen Mittag mit Aufräumungsarbeiten beschäftigt. Die fich rasch verbreitete Meinung, das Feuer fei wohl durch das kurz vorher abgebrannte Feuerwert veranlaßt, wird von fompetenter Seite als unmöglich dargestellt, da so wohl die Entfernung zwischen dem Plage des Feuerwerks und der Brandstätte eine zu erhebliche, wie die Windrichtung eine Tonträre und die Lage des abgebrannten Schuppens eine ers höhte war.

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Schwer verletzt wurde die Nermste nach Anlegung eines Noth verbandes mittelst Strantentorbes in das Potsdamer Kranken haus geschafft Man zvetfelt an ihrem Aufkommen.

N. Ein entseglicher Unglücksfall, dem leider auch ein Menschenleben zum Opfer gefallen ist, ereignete fich gefte Vormittag um die elfte Stunde auf dem Grundstücke Wall nertheaterstraße 16/17, befanntlich der Garten des in de Blumenstraße belegenen Residenztheaters, in dem jest größere bauliche Veränderungen vorgenommen worden find. Auf dem be fagten Brundstücke waren ein Zimmermann Namens Mast in der Badftrage wohnhaft und ein Maurer dabei beschäftigt eine Mauer abjufeifen, als diese plöglich umflürzte und die beiden Arbeiter begrub. Sofort angestellte Rettungsbeiten batten leider den betrübenden Erfolg, daß nur der Maure der übrigens erst einen Tag auf dem Bau arbeitete, lebend hervorgezogen werden konnte, während Magte leider foot war Seine Leiche ist in das Dbonttionshaus geschafft, während be Andere in seine Wohnung transportirt wurde. Es ist endli an der Beit, daß bei der so häufigen Wiederkehr solcher Un glücksfälle durch entsprechende Vorbeugunasmaßregeln beffer Bedacht für das gefährdete Leben der Arbeiter genommen werde. Der Todesfall ist um so bedauerlicher, als der Beru glückte verheirathet und Bater mehrerer unmündiger Kin ber ist.

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Im Deutschen Theater" wtrd Fräulein Geßner nächste Rolle die ,, Analia" in den Räubern" spielen. Vorstellung ist auf Donnerstag, den 11. d. M. angefest. Louisenstädtisches Theater. Die geftrige Undine uf führung" befriedigt gesanglich und dekorativ die größten forderungen. Die Sonntag stattfindende Wiederholung wird jebenfalls große Anziehungspunkt ausüben. Wir berigtigen hiermit unsere geftrige Notiz: Herr Reiniger wird nicht heut fonden fünftigen Montag den Arnold" in Zell" als swelle Gaftrolle fingen.

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Sentral Theater. Heute Sonnabend beginnt das Ga spiel des plattdeutschen Ensembles mit Dr. Julius Stinde  lotalem Schwante Hamburger Leiden", demjenigen Stade  mit dem sich die Hamburger Kunstler bei ihrem Gastspiel po beinahe 10 Jahren des größten Beifalls zu erfreuen hatte, vorher gelangt der Einafter" De lütt Heckenros" zur Au führung. Die Belegung der Hauptrollen ist folgende: Theref Grünftein, Lotte Mende  . Hanne, Martha Kötschan. Behling Karl Schulze. Gädchen, Heinrich Kinder. Dr. Salgften Hedenros": Fru Kähn, Lotte Mende  . Grete, Martha Kötscha Beter Krischan, Heinrich Kinder. Polizei- Bericht. Am 4. d. Mis. wurde der Laufburide Biester, Schulstraße be Fahrdammes vor dem Hause Chauffeestraße Nc. 105 von eine Wagen überfahren und dann am rechten Fußgelenk anscheinend Am 4. d. M. versuchte ein unbekannte

Robert Gutbey. Wilhelm Arnold, Mannsfeld. In La

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dem Arbeiterftande angehörender, ungefähr 20-22 Jahre alte Mann im Thiergarten, nahe dem Großen Stern, fi mitte

Revolvers durch einen Schuß in den Mund zu erschießen. wurde noch lebend nach der Charité gebracht. Abends wurde der 4 Jahre alte Sohn des Kutschers

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Ueber einen Mordversuch, der vorgestern Nachmittag in dem Hause Neanderstr. 10 fich abspielte, bringt das Berl. Tabl." folgende Mittheilung: In dem genannten Hause wohnt Die 40 jährige verwittwete Frau Minna Kell. Die noch immer seit ansehnliche Frau stand felt längerer Beit mit dem Qutmacher Renz, einem 41 jährigen Manne, der von seiner Frau ge­fchieven ift, in intimerem Verhältnis. Daffelbe loderte fich in der legten Beit, und Menz, der die Frau Keil heirathen wollte, wurde schließlich mit seinen Anträgen von ihr ganz abgewiesen. Gestern Nachmittag war Mens noch einmal bei Frau Keil zum Beluch. Was dort vorging, ist noch nicht ganz aufgeklärt. furth, Teltowerstraße Nr. 24 wohnhaft, während er am Tempel Plöglich erbiöhnten in dem einen nach der Straße hinaus hofer Ufer einen Rinderwagen, in dem sich sein tleiner Brude gehenden Zimmer zwei Revolverschüsse. Durch das offen befand, um iesteren zu beruhigen, auf dem Bürgersteig ftehende Fenster drang ein dichter Pulverdampf auf die Straße und Hilferufe ertönten, welche bald eine zahlreiche Menschenmenge herbeilodten. Nach einem voraufgegangenen heftigen Wortwechsel hatte Menz aus Eifersucht und ver schmähter Liebe zwei Schüsse auf Frau Keil abgegeben, von benen einer fehl ging, während der andere die Frau in den Rücken traf, bort jedoch an den Stahlstäben des Rorsets abprallte und nur eine unbeträchtliche Hautabschürfung bewirkte. Der Dritte Schuß blieb im Laufe steden, da der Mechanismus ver fagte. Menz stürzte darauf mit bleichem Gesicht auf die Straße. Hinzuellende Hausbewohner wollten ihn festnehmen, erhielten aber auf ihre Frage, ob dies der Mörder sei, von Frau Keil die Antwort: Ach nein, laffen fie ihn nur, es ist ja nichts!" Meng eilte, von den Hausbewohnern verfolgt, die Neanderstraße hinunter dem Engelbecken zu und stürzte sich in's

und herschob, von dem dabei umstürzenden Wagen auf ben vorüberfahrenden Kohlenwagen geschleudert, so daß er von dem

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selben überfahren und so bedeutend am Kopf und rechten Dbe arm verlegt wurde, daß er auf der Stelle verstarb. Die Leide wurde nach dem Obduktionshause gebracht. Bu derselben wurde ein Mann in seiner in der Lichtenbergerstraße belegenen

Wohnung erhängt aufgefunden.

Gerichts- Zeitung.

P Der polizeilichen Auflösung verfiel im Dezember. eine von dem Handwerker Verein au Rigdorf abgehaltene Vereins- Versammlung, welche seit dem Jahre langen Befleben des Vereins die Mitglieder zu einer regelmäßig stattfindenden Waffer. Von hinzukommenden Schiffern wurde er jedoch beim Busammenkunft vereinigt hatte und zu welcher ein wirthschafts Wiederauftauchen herausgefischt und nach dem Polizeibureau licher Vortrag des Dr. med. Stahn aus Berlin   über die

in der Schmidtstraße überführt. Dort gab er bei seinem Verhör von, daß er in der Keil'schen Wohnung nur einen Selbstmord begehen wollte, räumte jedoch später ein, daß er zuerst Frau Kril, dann sich selbst erschießen wollte und an diesem Vor­haben nur durch das Versagen des Revolvers, der übrigens noch mit drei Schüssen geladen war, verhindert worden set.

N stellung der Impf- Kommission" mittelst Inserates in

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der Rigdorfer Beitung am 20. Dezember 1884 angenb worden war. Dr. Stahn einer der enragisteften ap bemühte fich, an das gegebene Thema seines Bor

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gegner

ages anschließend, seinen Buhörern einen Beweis für

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N. Auf eine entseßliche Weise verunglückte vorgestern diesem Behufe den§ 2 des Reichs Impf Gesetzes, welcher ge bie in der Nowaweffer Wollspinneret beschäftigte jugendliche wiffe Personen aus sanitären Gründen vom Fmpfzwang au

Arbeiterin Fleischmann, indem fte fich mit den Haaren in der Maschine verwidelte, die sodann ihren Kopf entseglich zurichtete.

schließt. Dies hatte zur Folge, daß der überwachende Bendban well nach der Meinung deffelben politische Fragen erörte wurden, die Versammlung auf Grund des Vereins. Gefegel Mit unfäglichem Mitleid bemerkte ich nach einer längeren tros des Proteftes des Vortragenden, der die Verlefuug ba qu. Gesezesstelle als zu seinem Vortrage im laufalen Bufammen bang stehend bezeichnete, auflöfte. Die Vorstandsmitglieder de Handwerkervereins, Weber Jakob Riesmeyer, Tuchm. Marimilian Dietrich und Beichner Jobann Ublig verurtheilte das Hirdorfa

Pause, daß fie anfing, ihre Schönheit zu verlieren, daß fie mehr mehr­ihrer ganz zur Vogelscheuche gewordenen

Mutter glich.

Endlich veränderte" ich mich selbst; ich verließ den trauten, liebgewonnenen Sof" und bezog ein anderes Quartier.

Schöffengericht auf Grund dieses Vorganges wegen

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1850 zu 30 Mail Gelobuße event. einer Woche Gefängn Nach Monden und Moben begegneten mir Mutter während gegen Dr. Stahn, sowie den Restaurateur Ni die Musilstunde. Sie sah verweint, abgehärmt aus. Ihre und Tochter, ohne Mappe, in einer entlegenen Borstadt-( Der Inhaber des Lotales, in welchem der Vortrag abgebalt

Wilma ging noch immer mit Mutter und Mappe in

Wangen   fielen ein, in schwarzen Höhlen lagen die Augen, wodurch fie breifach vergrößert und ganz dunkle Glut zu fein schienen. Dann erholte fie fich wieder und mußte eifriger als je dem Studium zugewandt sein. Denn fie schleppte ganze Berge von Mufit hin und her, Partituren und jene fleineren Liederhefte; fie trug mehrere Mappen, und ein einziges Mal sah ich sogar die nun schon ganz Häßlich geworbene Mutter der unter der Laft Ermüdeten ein bünnes Heftchen, ich glaube, es waren Mendelssohns ober Schumanns Lieber, abnehmen! Welche Erleichterung glaubte bie Alte der Jungen zu bieten!

So verftrich Jahr um Jahr. Die alten Gaffen und Straßen um die Riefeninsel meines Hofes wurden abge riffen, der Staub kam über die Dächer und legte sich auf bas frisch angelegte Gras, das jeden Lenz durch vieredige torfftichähnliche Humustuchen erneuert wurde. Die Binnen eben entstandener Paläste schauten nun über die Dächer und Schlote meines Hofes" herein, und der Ein- und Ausgang führte aus neuen Quartieren durch unsern von der Zeit unberügrten Traft in neue Viertel.

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Biel   altes stürzte, viel neues Leben entfeimte ben Ruinen, andre Spaßen, andre Tauben balgten sich um meine Almosen; der blinde Bithermann lag irgendwo an einer Kirchhofimauer in tiefem Schlaf in den vielleicht doch Melodien seiner Jugend hineinklangen- denn wer weß, ob wir fo fest schlafen, daß wir dann gar nichts hören. Die Kaftanienbäume waren schon so groß gewor ben, daß mir ihre breiten Schattenblätter die Aussicht ver­bedien und gleichfam dem zweiten Stock die Hand reichten. Andre häßliche Blinde und Lahme geigten und flöteten an den Hofpforten, um einen Rupferkreuzer zu erhalten; sogar brei invalide 8igeuner spielten Straußfche und wehmütige ungarische Walzer in dem Hofraum.

Und Wilma ging noch immer zu dem Musilprofeffor. Db er noch berselbe war!

Ach! Sie war nicht mehr biefelbe.

gaffe.

Mein Herz preste fich zusammen, als ich die einft fo fener Gefeßesstelle als eine nicht wissenschaftliche Abschweifung auch zu 15 Mt. Geloftrafe event. ebenfalls 1 Woche Gefängni erkannt wurde. Das Schöffengericht erachtete die Bitirung

schöne duftige Rosenknospe Wilma wiederfah.

vom gegebenen Thema des medizinisch wissenschaftlichen

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Juustonen." Aus dem schönen, reichbegabten Mädchen war nichts geworden, keine Sontag ober Lind, keine Nilfon

Ich begriff wie noch nie das Wort:" Berlorene trages und als Eörterung öffentlicher Angelegenheiten obne

ausbrücklich nachgesuchte polizeiliche Genehmigung in eines öffentlichen Versammlung. Der Einwand, daß der Handwerle oder Lucca  , aber auch feine glüdliche Gattin, leine geliebte Verein vor Jahr und Tag der Ortspolizeibehörde unter lebe Mutter, der ihr Nesthädchen Troft und Ersatz für alles reichung des Statutenbuches von den regelmäßig stattfindenben

sonst so schön Erträumte, so wenig Wahrheit Gewordene bietet; bie Joeale waren nicht von den unerreichbaren Höhen herabgeftiegen, und das eigene Genie, das vom

ohne polizeiliche Ueberwachung zum größten Theil abgehalten feien, wurbe

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Fleiß faft zum Genie gemachte Talent, hatte sie nicht in ihn anderweitige Beschäftigungen daran verhindert hätten

die Regionen der Joeale hinaufgezogen!

Sie war gescheitert an der Unerbittlichkeit des Lebens,

die Erörterung politischer Fragen zu verhindern

dem Vortrage beizuwohnen.

Ian der Macht der Verhältnisse und an, der Himmel weiß lagten Dr. Stahn, daß die Wissenschaft und ihre Lebre

welch unfichtbaren Klippen und Riffen, die der Dzean ber Weltstadt so klug durch überschäumenbe Wogen zu ver bergen weiß. Sie war gescheitert an der Sandbank, über welche tüdisch eine feichte Welle von großstädtischen Laftern fließt: Neib, Mißgunst, Klatschsucht, Luft am Neuen

so schließt das e

Die Erklärung des Ange fret fet, erkannte das Schöffengericht zwar als richtig an, gargene Urtheil in Ausführung der Entscheidungsgründe ,, es folge darauß noch feineswegs, daß überall und vor Jeber mann in jeder beliebigen Versammlung die Wissenschaft ver

achtete dies jedoch für unerhebl ch,

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und Niedagewesenen, Protektionschwindel, Vergeßlichkeit schriebene Form beobachtet werden muß, da es absolute F

und Egoismus.

Arme Wilma! Du gleichft nun ganz beiner Mutter, und deine Mutter hat wahrlich wenig Aussicht, von der Bühne oder dem Bodium herab Herzen zu erobern goldene Berge zu versehen. Vielleicht war deine Mutter eine Mitschuldige an deinem Schiffbruch. Wer wollte aber auf die Beschränktheit den ersten Stein werfen, da jeder an und in fich die Grenzen der Menschheit fühlen muß, ba jeber ben andern beschränkt und an die Schranken bes andern anstößt und anprallt.

Arme Wilma! Ich bebaure bich und weiß nun auch,

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betten in geordneten staatlichen Verhältnissen nicht giebt und nicht geben fann."- Die Berurtheilten legten Berufung e uno gelangte in Folge dessen die Sache zur nochmaligen Ent scheidung vor das Forum der ersten Straflammer des Land gerichts II. Im Audienstermin schten die Sache Anfangs einen für die Angeklagten günftigen Verlauf zu nehmen, aber ließ fich der Angeklagten Dr. Stahn dazu ver fontra Impfawang dem Gerichtshof in weitfchweifiger Rebe zu wiederholen, in denen er die Befeggeber mit Beu auf§ 327 R St.-G. B. des Bergehend der Verbreitung an fteckender Krankheiten durch Einführung des Impfswanges be sichtigte. Mit diesen politis hen Ausführungen an Gerichtstelle nehmung seines Vortheils wohl unpolitisch" gehandelt; denn als politische Erörterungen, mittelft deren der Vortragenbe bec

welchen Titel ich über mein bir gewidmetes Blatt zu fehen hatte der Angeklagte Dr. Stahn in Bezug auf die Bab

habe; er muß lauten: Berlorene Juufionen!"

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