enflände aufeine feine berrlichen, volksthümlichen Dichtungen längst jedes Be Blich, daß benten durch brochen, und der Enthusiasmus, mit welchem jene aben A in unvergänglichen Denkmäler echt deutschen Fühlens und Em indens überall aufgenommen wurden, beweist, daß das wirl. Aber ble uniche Bo! nicht nur an den Salonfiüden der modernen Schule Httler haben Befchmad findet. Die beiden Stüde , die am Sonnabend im erer Strenge Bentral- Theater aufgeführt wurden, fanden den ungetheilteften au über alle Beifall des Publikums. Es lag das entschieden mehr an dem wo nicht, beigen Inbalt Namentlie leidet der Schwant Samburger alb einer geiben von Julius Stinbe an unverkennbaren Mängeln. Die Gifte entsprachen vollkommen den Erwartungen und ebenso brieben, with folelten die Mitglieder bes Theaters in recht anerkennenswerther Mögen auch fie fich in ihren Erwartungen nicht Garten unte Muschen. len Galafelle ne Raupe ab Bugreifen Hieben in her

Gerichts- Zeitung.

en schon eine eldung fällte gestern in per

te, ber Unter bpodenastiems affinist

D. In jebem nen und bie inem anderen nen fich bafis belt bemarlen et ihren u bie für folde faulleben und bes Riffen in belliffen. Die anit und foll te von Brid Darüber fo berelt made

war,

erachtet wurde. Am 2. März wurde er wieder in Freiheit gefegt und versprach er dem Richter bei seiner Entlaffung, daß er die Ullrich fortan in Rube laffen und wieder zur See geben wolle. Dies Bersprechen hat er nicht gehalten, vielmehr begab er sich wieder in feine in der Linienstraße belegene Wohnung und ſepte feine Annäherungsversuche an die Geliebte mit der alten Aus. bauer aber auch mit demselben Mißerfolge fort, da diese erklärte, von dem neuen Liebhaber, dem Briefträger Meyer, nicht ablaffen au tönnen. Detmar feste fich nun mit feinen Nebenbuhler in Verbindung und versuchte durch Bitten und Drohungen denselben zu bewegen, die Berbindungen mit der Ü rich zu lösen. Aber auch hier hatte er teinen Erfolg. Dagegen bat er seinen glüdlichen Rivalen, ein Schreiben an die Ullrich zu besorgen, in welchem er noch einmal um eine ganz bestimmte aufagende oder ablehnende Entscheidung bat und hierzu erklärte Meyer fich bereit. Am 9. März ging der Lez Am 9. März ging der Leg tere mit dem erwähnten Briefe zur Ullrich, während der Ange tlagte auf dem Flur auf Antwort wartete. Diese wurde ihm in einem Briefe folgenden Inhalts: Hierdurch diene Dir zur Nachricht, daß ich das Verhältniß zu Meyer nicht löfen lann, da ich ihn über Alles liebe. Augufte." Dieser Bettel versezte Detmar in hochgrabige Aufregung und nachdem er von dem Inhalte Kenntniß, genommen, außerte er zum Ueberbringer: Mit diesem Bettel bat fie ihr Todesurtheil unterschrieben." Un demselben Tage fagte er ferner zum Schlächtermeifter Falle, den er von Amerita lannte: Ich werde ihr zeigen, baß ein Amerikaner bin." Am folgenden Tage taufte

beim fich Gips Straße einen

er

7. Eine das Vereinswesen hart berührende Ent Straffache gegen den breitet. Rechtsanwalt Detar Heinrich Caffel, den Kaufmann Friedrich Bet mit Bufen Wilhelm Adolph Eduard Rower und den Restaurateur Wohl Ballmugag die fünfte Straflammer biefigen Landgerichts I in der Berufungsinstanz. Im fünften Reichswabltreise fand be fanntlich Mitte November v. J. Die engere Wahl zwischen den ne Schmetzen Behufs Besprechung der Art und Weise der bierzu zu bewir fenden Agitation der deutsch freifinnigen Partei lud der erste Angeklagte zum Abend des 4. November in einem vom An­getlagten Wohltag vermietheten Bimmer ca. 30 Vertrauens. männer der dortigen Stabtbezirle ein, welche sich fast mmtlich eingefunden hatten. Eine Anmeldung dieser Bufammenkunft well bisher nie üblich, nicht folgt. Es wurde auch weder ein Vorfigender gewählt, och eine Rednerlifte geführt, und es sprachen manchmal ver biebene Berfonen zu gleicher Belt, während nur einige, runter die beiden ersten Angeklagten, es verftanden, in ihren usführungen und Borschlägen die allgemeine Aufmerkſamtett Dach zurufen. Besprochen wurden nur die bekannten ganz in enen Fragen der Heranziehung fäumiger Wähler zur Wahl, and p. Römer erachtete es für wünschenswerth, daß vor der Babi ber Randidat noch in einer einzuberufenden allgemeinen Berfamlung sprechen solle. Während der Diskussionen war Der Kriminalfommiffar v. Bobungen mit Rri minalidusmann in bas Lotal getreten, und erfterer lofte wegen ber nicht erfolgten polizeilichen Anmel bung diese Busammenkunft auf. Die weitere Folge war die Erhebung der Antiage gegen bie obigen drei Bersonen wegen Leitung refp. Betheilung als Redner einer nicht ange meldeten öffentlichen Versammlung, in der öffentliche Ange legenheiten erörtert wurden, sowie wegen bergabe des Lotals u dieser Bersammlung. Das biefige Schöffengericht sprach Die Angeklagten fret, well überhaupt eine Bersammlung im B Gelegenhet Sinne des Vereinsgefeßes nicht stattgefur den hatte, denn nach e Stlaffe von 12 deffelben wird für eine solche das Vorhandensein von erhäufer eined ang feiner ganz ganjen ble ausfabr nber Mal

it

gummiten as lagtige und ettigt. Sollte Bereinen unb Luftleben von

tand with ritant, welder

niger als 285

ft es abigens

worben find

Daufe Reid

Baft

twa 3 Mod lichten St nbes ur zur bat g Tein Beirath

auf

einem

"

Dom

wir, ihr eine andere Ueberzeugung beizubringen. Und im vorliegenden alle war er doch so unschuldig, wie nur irgend möglich! Am Stammtische tamen die Freunde und Kollegen aufammen und an gewiffen Tagen, wie auch heute wieder, pflegten fie ihre Frauen mitzubringen. Da wurde natürlich auch gefcherat und gelacht und mancher Spaß gemacht, auf den die Männer so gut wie die Frauen eingingen. Aber daß babet jemals igend etwas Unrechtes vorgelommen sein sollte -Gott behüte! Wer nur seiner Frau folch' dummes Beug in den Kopf gesezt haben mochte! Denn das war Herrn H. flar, feine Emilie war von irgend einer Selte vielleicht unbeabsichtigter Weise, durch unbedachte Nebensarten- auf­gebegt worden. Wenn fie nur einmal mitgekommen wäre, Dann hätte fie fich ja doch am ficherften überzeugen tönnen!" Unter solchen feineswegs erfreulichen Gedanken betrat 6. seine Wohnung, um fich umugieben. Dabet versuchte er mit seiner Frau, die ftridend am Fenster faß und von seinem Eintritt gar feine Notis genommen hatte, ein Gespräch anzufnüpfen­vergeblich! Seufzend vollendete er feine Totlette, ebft Du mit, mein Rind?" fragte er, zum Weggeben bereit." Ghe Du Deine Wege, wenn Du es verantworten lannft, ich bleibe hier," war die mit einiger Stimme gegebene Antwort. Refignirt die Achseln zuckend verließ Meister 6. die Wohnung und begab fich in sein Stammlolal Er war etwas zu spät ge lommen, die Gesellschaft war bereits versammelt und befand fich auch schon in betterfter Laune. Es wurde Herrn H. heute besonders schwer, fich in die fröhliche Stimmung der Anderen zu finden, indeß die Freunde gaben fich die größte Mühe, den Meister feinem düstern Sinnen zu entreißen und hatten die Freude, ihre Anstrengungen endlich mit Erfolg ge­ont su seben. Besonders der Schloffer R., ein noch junger Mann, deffen hübsche, gleichfalls anwesende Frau heute thren Geburtstag feierte, hatte das Meifte dazu beigetragen, feinen Freund 6. aufzubeitern. Als das nun gelungen war, war er so erfreut, daß er in luftigem Uebermuthe fein junges Weibchen laut aufforderte, jest dem Meister, weil er seine Gries grämigkeit abgelegt habe, durch einen Ruß zu belohnen. All gemeiner Jubel folgte diesem Vorschlage, vergeblich pro feftirte. ,, man fchob ihn au der jungen Frau, und diese felbft ein luftiges Blut, faßte den Meister am Kopfe und gab ihm einen schallenden Kuß. Lachend hatten die umfipenden Gäfte die heitere Sjene beobachtet; flieren Auges aber schaute eine soeben aur Thür hereingetretene Gestalt auf die Gruppe. 6.'s Frau war es, die der Einladung ihres Mannes doch noch gefolgt war. Sie hätte au feinem ungelegeneren Momente Tommen tönnen! Start stand fie an der Thür. Also war es doch wahr, was man ihr erzählt, was fie bisher, nur um Rch felbft au quälen, geglaubt batte! She pflichtvergeffener Mann, der ihr Treue beucheite, füßte fich bier im öffentlichen Lokale mit fremben Weibern! In dem Kopfe der Frau gab es teine Ueberlegung mehr, alle die wilden Qualen der Effer fuchi waren in ihr erwacht und fich und ihre Umgebung ver geffend, stürzte fie nicht auf ihren Mann, gegen ihn richtete fich jest nicht ihre Wuth, nein, auf die mathmaßliche Bers führerin, auf die doch so unschuldige Frau N. los. Bu spät fuchten die überraschten Anwesenden die Angreiferin zurüc subalten, schon hatte die Nasende die junge Frau bei den Haaren gepackt und mit den aischend hervorgeftofenen Worten: Sie gemeines Frauenzimmer, Site Männerverführerin!" ri fie die Nermfte hin und her, so daß diese vor Schmers und Schred laut aufschrie. Endlich gelang es, die Frau H. von

Born Büchsenmacher in ber Revolver, da die Waffe, die mit nach Berlin gebracht batte, Gerichte beschlagnahmt worden war. Diesen Revolver in der Tasche fuchte er nun die Gelegenheit, fich an der abtrünnigen Ge liebten zu rächen Diefe bot fich ihm am Nachmittage des 10. Mära. Frau Ulrich batte um 4 Ube einen Korb mit Wäsche nach der Neuen Friedrichstraße gebracht. Auf dem Rüdwege gefellte fich zu ihrem Schreden der Angeklagte au ihr und wieder suchte er fte zu überreden, wieder mit ihm zu sammenzuleben. Troß ihrer Weigerung begleitete er fte bis zu ihrer Behausung und ging die Ulrich erst in den im selben Hause belegenen Grünframteller, um noch einen Eintauf zu besorgen. Auch hierhin folgte thr Detmar. Die Ulrich war der Meinung, daß ihr Begleiter in dem Keller und bei der ihm bekannten Händlerin Frau Burschel verblieben war als fte fich herausbegab und wurde deshalb von banger Ahnung er füllt, als fie, im Begriffe, die Treppen zu ihrer in der erften Etage belegenen Wohnung zu erfteigen, plöglich den Detmar hinter fich fab. Auf dem Hausflure wohnte der Almosens empfänger Berger, der gerade im Begriffe ftand, feine Stuben thür zu öffnen und da inzwischen der Angeklagte den Revolver schon bervorgeholt und auf die Ullrich gerichtet hatte, stürzte schon bervorgeholt und auf die Ullrich gerichtet hatte, stürzte die Leptere mit den Worten: Gott, ach Gott ! laffen Sie mich schnell hinein, er will mich erschießen!" auf Berger, au. Dieser verlor aber bei der bedrohlichen Situation alle Beiftes gegenwart und ftarrte faffungs- und bewegungslos auf die Üürich und den Mann mit der erhobenen Schußwaffe. Run fauerte fich die Ullrich in ihrer Angst zu den Füßen des Berger nieder und drückte beide Hände gegen das Geficht. Berger nieder und drückte belde Hände gegen das Geficht. Detmar ftürzte ihr aber nach und um den Berger nicht au treffen, feste feste er ihr den Lauf des He volvers feft auf ben Hinterkopf und brückte los.

"

Drbnem und Beitern vorausgesetzt, während vorliegend folche gar nicht vorhanden waren. Hiergegen legte die Staatsanwalt haft Berufung ein und deren Bertreter beantragte im heutigen Termin gegen Rechtsanwalt Caffel wegen zweier Ber. geben eine Strafe von 70 M., gegen Römer eine solche von während be 20., gegen Wohltag aber Berwerfung der Berufung, weil Mit einem leisen Aufschrei sant die zu Tode Getroffene au n im Wat diefer sein Lokal nur au einer Busammen tunft, deren Charakter Boden, der Attentäter gab aber mit den Worten: Du bist ihrem Opfer wegzustehen. Die anwesenden Frauen beschäf er nicht fannte, bergegeben hatte. Rechtsanwalt Caffel und für nichts Befferes werth!" noch einen zweiten Schuß auf sein einen Unbe Rower Rechtsanwalt Dr. Friedemann hoben in ihren Opfer ab, der aber sein Biel verfehlte. Dann entfernte er fich Todesanje juristischen Ausführungen mit Nachdruck hervor, daß es fich bei und wurde auch nicht verfolgt, da der Augenzeuge Berger durch ngelt hat, uber intriminirten Busammenkunft gar nicht um die Wahl selbst, die schreckliche Szene wie betäubt war. Der Frau Ullrich war eblich gefondern lediglich nur die rein private Thätigkeit der einge, die erfte Kugel dicht hinter dem rechten Dhre in den Kopf und wurde ladenen Bertrauensmänner gebandelt habe. Diese set aber er aber iemals eine öffentliche Angelegenheit. Der Berichtshof er achtete jebe Busammenkunft von Männern, auch wenn tein Borfigender gewählt und das Wort ertheilt werde, für eine Bersammlung im Sinne des Vereinsgefeges und nahm an, baß Wahlfragen unbebentlich öffentliche Angelegenheiten find Er bob bemgemäß das erfte Urtheil auf und verurtheilte Caffe! u 30 m. event. 2 Tagen Haft, Rawer zu 15 M. event. 1 Tag Saft; die gegen obltag eingelegte Berufung wurde vers worfen. Es wird Revifton eingelegt werben.

culos verloffen

heater. Beute 7 bem dunklen

nen, und wer

ger Aufenthalt

foblen werden ng fah tam mor gewi

Denben Räume

es nicht ve ätte man w g" ausbru er die Ba

modernen D

uter bat bu

Rich, bie

Juriidgelaffen Renfchen

alldy

ben Dra

te ein chi

in mir

untenes

meine Jug

welden

e immer me

Beibenfchaf

ich unfa

tiberfi

l

34

bis zur birnschale gebrungen. Es ist als ein wahres Wunder au betrachten, daß Frau Ullrich nach einem mehrwöchigen Krantenlager in der Klinik in der Biegelstraße als gebeilt entlaffes werben fonnte. Das Geschoß ftedt noch zwischen Schädelbecke und Gebirn, hat aber beide Theile nicht verlegt undfind Die Aerate sogar der Anficht, daß fich die geringen Schmerzen, die die Ullrich beim Hin und Herbewegen, des Kopfes fühlt, auch noch verlieren werden. Detmar wurde am nächsten Tage in der Groschoff'schen Reftauration verbaftet. Er wandte fich beim Betreten des Lotals an den Wirth mit der Bitte, er möchte ihm Schreibmaterialien geben, er babe gestern seine Frau er schoffen und wolle fich durch eine schriftliche Anfrage ver gewiffern, ob fte todt sei oder nicht. Herr Groschoff gab ihm bas Gewünschte, schickte aber gleichzeitig heimlich nach der Polizei. - Der Angeklagte ist ein mittelgroßer, schlanker Mensch mit ansprechenben, intelligenten Gefichtszügen, ein Kleiner blorber Schnurrbart beschaltet seine Oberlippe und ein furs gehaltener Bollbart umrahmt ein schmales, feingeschnittenes Beficht. Er spricht sehr undeutlich und im braunschweigerischen Dialett. Er eitlärte auf die Frage des Präfidenten, Landgerichts Direktor Martins, daß er fich des versuchten Mordes nicht für schuldig erachten könne, denn er habe nicht mit Vorbedacht und Ueberlegung gehandelt. Er babe den Revolver lediglich an­geschafft, um feinem eigenen Leben ein Ende zu machen und als er dies Borhaben an dem verhängnißoollen Nachmittage vor den Augen der treulofen Beliebten ausführen wollte, da mußte er in seiner, ihn faft des Verftandes beraubenden Er regung, dem Laufe eine falsche Richtung gegeben haben. Er erklärt auch, daß die ihn belaftenden Aeußerungen an andern Bersonen von diesen falsch aufgefaßt sein müfen, ba fich die selben nicht auf daß bevorstehende Ende der Ulrich, sondern auf fein eigenes bezogen bätten. Unter den Beugen nahm natürlich die Heldin dieses Liebesbramas, bie mit ihren Lieb babern so leicht wechselnde Frau Ulrich, das Hauptintereffe in Anspruch. Sie ist eine Berson von unscheinbarer Figur, welche feineswegs auf das Brabitat bübsch" Anspruch machen lann. Sie scheint jebe Neigung für den früheren Geliebten verloren zu haben, fte schildert ihn als einen Menschen, der schon wäh rend ihres Busammenlebens in London fich als ein arbeits fcheuer, sum Bummeln neigender Mensch entpuppte, der erst zur Arbeit griff, als ihre sämmtlichen abfeligkeiten verfest ober verlauft waren. Im Uebrigen bewegen fib sowohl ihre wie die Aussagen der übrigen Beugen auf dem Boden der An age. Während Staatsanwalt Flidel ausführte, daß der An geflagte auf Grund der Beweisaufnahme schuldig erkannt werden müne des verfuchten Morbes, platbirte der Berthelbiger R.A. Sello müße des verfuchten Morbes, platbirte der Berthelbiger R.A. Sello in meisterhafternede, die die finnverwirrende Leidenschaft schilderte, unter deren Banne der Angeklagte die Frevelihat begangen und durch die er nachzuweisen versuchte, daß dieselbe nimmer mit Ueberlegung ausgeführt sein fonnte. Er bat die Geschworenen, den Angeklagten nur der verfuchten Tödtung schuldig zu er achten, bemselben auch mildernde Umstände uzubilligen. Die Geschworenen fällten aber ihr Berbilt auf Schulbig im Sinne Geschworenen fällten aber ihr Berbilt auf Schuldig im Sinne Der Antlage, worauf der Staatsanwalt sechs Jahre Suchthaus beantragte. Das Uribeil lautete diesem Antrage gemäß.

tigten sich mit der faft ohnmächtig baliegenden Frau N., wah rend dem Meifter 6. die schwere Aufgabe aufiel, feine eigene Frau nach Hause zu geleiten. Die Ereigniffe jenes Abends batten für lange Belt einen Niß in die Gemüthlichkeit der Stammtischrunde gebracht. So hatte auch jener aufregende Borfall frog aller Freundschaft, die zwischen H. und St. be ftanden, noch zu einem gerichtlichen Nachspiel geführt. St. batte Frau H. wegen der feiner Gattin augefügten schweren wörte lichen und thätlichen Beleidigungen vertlagt und trop Annahme mildernder Umstände wurde die Beklagte doch zu zwei Tagen Gefängniß und aur Tragung der Roften verurtheilt.

3. Ein Roman aus dem Leben. Vor dem Schwurge richte des Bandgerichts I fand gestern eine Bei bandlung ftatt, welche einem Schriftsteller hinreichenden Stoff au einem Sen fationsroman bot. Auf der Anklagebant befand sich der 82dbrige Uhrmacher Georg Guftav Albert Detmar, welcher beschuldigt war des versuchten Mordes. Die an Abwechselungen und romantischen Episoden reiche Vorgeschichte sowie der That beftand der Anklage laffen fich in Rürze folgendermaßen au janmmenzufaffen. Im Sabre 1882 tonditionirte der Angeklagte in feinem Heimathsorte Braunschweig und verkehrte dort viel in dem Hause des Tischlermeister Ullrich'ichen Ehepaares. Frau Ulrich fand an bem fungen hübschen Uhrmacher ungleich mehr Befallen als an ihrem Manne und als der Lestere im Monat Mars 1882 von einer Reise nach Berlin zurüdlehrte, da fand rein leeres Heim; feine treulofe Battin hatte mit ihrem Galan bas Weite gesucht. Während der getäuschte Batte bie Chefcheidungstlage einleitete, vergnügte fich das Liebes paar in London , seinen Unterhalt von nommenen Mitteln bestreitend. Aber der binkenbe Bote tam nach, balo waren die Gelber verausgabt und Detmar mußte verfuchen, fich und die Beliebte durch seiner Hände Arbelt zu ernähren. Seine Bemühungen, Beschäftigung zu erhalten, schlugen aber fehl, die Lage wurde immer bebrängter und fchließlich blieb ihm nichts anderes übrig, als fich als Maschinist auf einem zwischen England und Amerila fabrenben Dampfer au verdingen. Inzwischen hatte die Mutter ber Uurich, die bier in Berlin lebende verebelichte Buchhalter rante, von dem Schifal ber Tochter gehört und bot in ben Briefen ihren ganzen Einfluß auf, um ihre Tochter zu bewegen, Das Berhältnis zum Detmar zu lösen und zu ihr zu fommen. Frau Ulrich gab diesen Bitten schließlich Gehör; als Detmar nach fingerer Abwesenheit wieber nach London zurüdlehrte, wurde ihm diefelbe Entiäuschung, die er einft dem Tischler Ulrich in Braunschweig bereitet hatte. Die Beliebte bellte ihm mit, daß fie das Berhältniß zu ihm aufgegeben babe und zu ihrer Mutter nach Berlin juradgezogen fel. Der in allen seinen Hoffnungen getäuschte Seemann war aber nicht willens, bie Geliebte ohne Weiteres fretsugeben und von wilden Leidenschaften bewegt, trat er die Reise nach Berlin an Frau Ulrich batte bei ihrer in der Auguftftr. 80 wohnenben Mutter Aufnahme gefunden und hier fuchte fte der Angeklagte am Tage nach feiner Ankunft auf. ohl wurde er freundlich von den Frauen empfangen, feine Bitten an die Ulrich aber, Ach wieder mit ihm zu versöhnen und wieder mit ihm su fammen zu leben, fließen um so mehr auf energischen Wiber fland, als dieselbe bereits ein neues Liebesverhältniß mit dem war. Schließlich fam Briefträger Meyer eingegangen B awischen bem Angelagten und der Ullrich zu bamit Bene, ble einer außert erregten Dag Dettmar hr bis zum nächsten Tage Bebertzeit gab und einen Revolver aus der Tasche stehend, die Drohung austief, daß er fich, wenn fe auf ihrer Weigerung behatete, vor theen Augen erschießen werbe, aber erst nachdem er ihr eine fo ent tellenbe Berwunbung beigebracht haben würde, bas lein Mann je wieder an ihr Gefallen finden follte. Die ratblofe und gewie Du Dich mit anderen Belbern amifift? Bfut, foame ngftigte Frau wandte fich an die Boliget und als ber ti petlagie am nächsten Tage in der Franteschen Wohnung e febten, wurde er von einem Rriminalbeamten empfangen unb hur baft gebracht. Das Geöffengericht bitte tom wegen der Bebrobung und wegen verbotenen Waffentragens eine 8- tägige Gefängnisitrafe zu, die durch die Unterfuchungshaft für verbast

Bersammlung Den mitge

Befärsta

me Catfou

erungen geffens, ren! Geliebte

Bener me

Afpiration

ar mir m

bat mid benfchaft

iblefens

en Lift

mehr.

To oft bef

bas B

Beb

34

endete

Folgen ber Eiferfucht. Der Tischlermeister 6. in Leipzig verließ bie Werkstatt. Er wollte heute noch ein wenig an feinen Stammtisch geben, benn er war gewiß, dort angenehme Gefellschaft zu finden. Ein Umstand nur machte thm rechten Rummer. Er baite felne grou nun schon so eft aufgefordert, thn au begleiten, nie aber batte fie feinen Bunsch erfüllt. In Gegentheil, jebes Mal, wenn er the freundlich surebete, entgegeguete fie im mit bitteren und spleen Worten: Bas, auch noch mitnehmen willst Du mich! Sh foll wohl aufcben, Dich, Deine arme Frau fo zu verrathen!" Gin bednesficom folgte gewöhnlich solchen Worten und machte es dem Gatten unmöglich, einer Frau zu antworten. 6. tannte das auf geregte Wefen feiner Chebälfte, er wukte aus langidbriger, in einer e gefammelten fabrung, be, wenn feinte Cmille fich einmal etwas in den Kopf gefest batte, es bann febr fchwer

Vereine und Versammlungen.

rl. Eine recht intereffante Tischlerversammlung tagte am Sonntag Vormittag in Rothader's Salon, Teltowerstr. 5. Herr Roebel referirte zunächst über die Arbeitsverhältnisse in den Werkstätten von Strahne und Bingel. In der Erstgenannten fet seit ca. 4 Wochen Sonntags und nach Feierabend gearbeitet worden. Das fet eine sogenannte bessere Werkstatt, wenn das aber ba geschieht, was soll dann bei den anderen werden. Die Lohntommifflon babe da einschreiten müffen, um barüber Klar belt au baben, sowie den Rollegen und den Leitern der Fabrik das Schädigende dieser Maßnahmen larzulegen. Bu den Ber hältniffen bei Bingel übergebend, erklärt Redner, auch da sel eine Ueberschreitung der Arbeitszeit ju fonftatiren. Herr Bingel babe dabei auch ein Mittel versucht, welches verdient, öffentlich genannt zu werden; die Arbeiter beffelten sollten sich durch Unterschrift verpflichten, Monate hindurch jeden Tag eine Stunde früher anzufangen und somit die Arbeitszeit um eine Stunde auszubehnen. Biel betterkeit erregte folgender von Herrn Bingel an den Borfigenden gerichteter Brief, welcher in der zur Verlesung Berlesung lam. An die Herren ber Rommiffion ber Berliner Tischler. Wollen Sie gütigft bafür sorgen, daß ich Arbeiten belomme mo meine Gefellen den Tag nur 3 Stunden arbeiten brauchen, und dann noch die Woche 100 Mart verdienen. Wer nicht viel tann, bekommt außerdem noch eine Gratifilation von 20 D. Meine Gefellen und ich würden Ihnen recht dankbar sein, das Joh. Bingel." In der wird ein Leben wie im Barabieje. Distuffton Sprach zunächst der Geschäftsführer der Strauch fchen" Werkstätten, derselbe erklärte, daß die Arbeiten, an welchen Sonntags und nach Feierabend gearbeitet sei, nicht getheilt werden konnten, ba biefelben ein großes Gange bildeten, fontrattlich übernommen waren und geliefert werden mußten. Eine lange Diskuffton, an welcher fich 14 Redner betheiligten, Schloß fich diesem an und in welcher alle Rebner für ein ferneres Festhalten an der Lohnbewegung plaidirten. Herr Dertel findet es sonderbar, daß das Berliner Boltsblatt" vor einigen Tagen unter der Chiffer f- t. einen Artikel brachte, in welchem die Lohns bewegung als ein Strobfeuer hingeftellt wurde, der Herr Artikel schreiber folle fich doch einmal unsere Lohnbewegung ansehen, bie brenne nun schon über 2 Jahre und werde auch in Bulunft weiter gebeiben und blühen, wenn fich auch noch mehrere ber artige berren mit solchen Anflebten finden sollten.) E8 jet absolut nothwendig nach dieser Stichtung bin etwas zu thun, und gerade die Berliner Tischler Rommiffton babe ja burch ihre Arbeiten, the Berständniß und Rönnen berartig bewiesen, daß beut in ganz Deutschland und darüber hinaus die Berliner Tischlerlchnbewegung als Mufter gelte und auch allfettig topit worben fel. Folgende Resolution gelangte mit allen Die beut in Rothader's gegen eine Stimme sur Annahme: Salon tagende Bersammlung der Berliner Tischler erklärt fl

*) Anmerkung ber Rebaltion Benn der Herr den bes treffenden Sag des Artikels in Nr. 127 unferes Blattes mit nur einiger Aufmerksamkeit gelesen hätte, würde er wohl ge funben baben, baß darin die Bewegung der blefigen Tischler mit leiner Gilbe erwähnt wurde, die von ihm angeführten Borte sich vielmehr auf diejenigen bejogen, welche fich aur vocübergebend an einer Lohnbewegung( gleichviel in welchem Gewerbe) betheiligen, ohne an eine bauernde Drganisation zu benten. Man lese die in unserer heutigen Nummer enthaltene Refolution der Baurerversammlung som vorigen Sonntag: diefe Refolution in faft gans im Einne des von uns gebrachten Milleis gehalten.

In the s

கு