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Ungeschichte Sühneraugen- Operationen baben fürzlich in einer Woche bret Todesfälle herbeigeführt. Die Thatsache ift, wie dem„ B. 2." aus medizinischen Kreiſen geschrieben wird, wohl geeignet, die allgemeine Aufmerksamkeit auf diesen beltlen Buntt au lenten und zur Vorsicht zu mahnen. Leider besteht keine Bestimmung, daß diejenigen Personen, welche das Hübneraugen Ausschne den gewerbsmäßig betreiben, auf ibre Geschicklichkeit und die dazu erforderlichen technischen R nr tnife geprüft werden sollen. Es ist vielmehr von geprüften Heil Dienern abgesehen- lediglich Vertrauenssache des Einzelnen, wenn er fich von einem Babediener, Barbier sc. Die Hübner augen ausschneiden läßt. Nun tommt es aber recht häufig vor, daß bei dieser Manipulation Verlegungen zugefügt werden, Die anscheinend unbedeutender Natur find, aber durch hinzutretende Entzündung und Blutvergiftung den Tod des Ver legten zur Folge haben können. Um dem vorzubeugen, ist eine sorgfältige Reinigung und Desinfektion der zu operirenden Hautstelle bei Hühneraugen um so nothwendiger, als gerade Die hier in Betracht tommende Hautpartie durch Schmus, Schweiß und zerfallende Hautschüppchen an und für sich schon verunreinigt ist. In dieser Beziehung ist es febr beachtenswerth, daß das Wiener Stadtphyfilat, eine Art städtischen Gesund heitsamtes, vor Kurzem an den Magistrat von Wien den An frag gerichtet hat, folgende Anordnungen zu treffen: Die Hübneraugen- Ausschneider haben ihre Instrumente ft- 18 rein zu halten und insbesondere vor jeder Benugung sorgfältig zu
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reinigen: die betreffende Hautstelle vor der Operation mit| tigen Katbolsäure- Lösung zu desinfiziren; eine etwa zugefügte Schnittwunde fofort mit antiseptischer Watte zu bededen und ihre Kunden nach jeder Verlegung bringend zu ermahnen, so. fort ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen. Es wäre sehr zu wünschen, daß auch bei uns diese Anordnungen eingeführt würden; vor der hand aber wäre es wohl awedmäßig, bas Publikum damit befannt zu machen und durch öffentliche Belehrung auf die oft unbelloollen Folgen unglücklicher Hühneraugen. Operationen hinzuweisen. Geschieht hiermit
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Eine fegensreiche Entscheidung, welche bei allgemeiner Anwendung dem Treiben gewiffenloser Denunzianten einen Riegel vorschieben wird, ist von dem Bern Oberstaaisawalt für den Kammergerichtsbezirk am 6. Juni getroffen worden. Der Rit ergutabeftiger R. aus F. wurde auf die Strafanzeige Des Gläubiger Aussch es in dem V... schen Konkurse wegen angeblicher Erpeffung und Anftiftung zum betrügerischen Banterott in eine jahrelange Untersuchung verwid It. Dieselbe et wieß seine völlige Schuldloftgkeit und es wurde R auf Antrag des Prenzlauer Staatsanwalts von dem dortigen Landgericht außer Berfolgung gesett. Da R. annabm, die Denunziation sei von einigen ihm persönlich verfeindeten Mitgliedern der Rentursverwaltung wiffentlich falsch erstattet, so beantragte fein Bertheidiger, dem früheren Angeschuldigten die Abschrift der
Denunziation aus den Alten der Staatanwaltschaft jur tbellen. Dieser Antrag wurde vom ersten Staatsanwalt is Brenzlau wiederholt abgelehnt, so daß der Vertheidiger, Rechts anwalt Dr. Flatau, zur Beschwerde an den Oberstaatsanwalt in Berlin gezwungen wurde. Hierauf bat der Dderstaat anwalt unterm 6. Juni die Anweisung eribeilt, daß dem außer Verfolgung gesegten Anaefchuldigten aus den Alten ber Staatsanwaltschaft eine Abschrift der Denunziation ertheilt
werde.
g. Die Zurüdweifung bezw. Verwerfung der e vision, welche die Verurtheilten im Chariteeprozeß gegen ba Urtheil des tönigl. Landgerichts I zu Berlin eingelegt haben, träglich noch als Entlastungszeugen gemeldet haben, Klagen über die ihnen in der Charitee widerfahrene Beband fich hierzu ein anderes Mal Gelegenheit. Aus weichen re lung an öffentlicher Gerichtsstelle zu erheben. Vielleicht bietet lichen Gründen die Revision vom Reichsgericht verworfen worden, ist hier noch nicht bekannt; wir werden fie feinerzeit mittheilen. Nachdem nunmehr der viel Aufsehen erregt habende Publitum wenigstens insofern mit den Erfolgen beffelben frieden sein, daß ihm durch das Eingreifen der Breffe jest in
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Publikum entrückt worden sind.
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