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1. Beilage zum, Vorwärts" Berliner Volksblatt.

Nr. 262.

Parteigenoffen Berlins  !

Sonnabend, den 7. November 1896.

Zu Beginn unserer Thätigkeit wollen wir Euch kurz die Grundsätze darlegen, nach denen wir unsere Thätigkeit für das tommende Jahr zu regeln gedenken.

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Die Parteitagsbeschlüsse unterstellen den politischen Theil des Vorwärts" einem anderen Forum. Ihr habt uns damit betraut, den lokalen und gewerkschaftlichen Theil, die Vereins­und Versammlungsberichte und den Annoncentheil zu kontrolliren, dafür zu sorgen, daß die Berliner   Genossen den gebührenden Einfluß auf die Redaktion des von ihnen gehaltenen Partei­blattes ausüben, auch speziell bei Anstellung und Entlassung der für diesen Theil nöthigen Mit- und Hilfsarbeiter ein Wort mit­sprechen und mitentscheiden.

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Sollen wir diesen Aufgaben einer Preßkommission gerecht werden, so bedarf es Eurer thatkräftigen Unterstügung. Ihr left und kontrollirt den Vorwärts" ja alle selbst und wem das eine oder das andere daran nicht gefällt, der handelt im Partei­Interesse, wenn er seine Wünsche und Beschwerden zunächst an die von den Berliner   Genoffen gewählte Preßkommission richtet. Erst wenn diese Kommission nicht im ftande wäre, gerechten Klagen Abhilfe zu verschaffen, wird es nöthig sein, die Deffent­lichkeit damit zu befassen. Die Partei hat kein Interesse daran, etwaige Mängel und Schwächen innerhalb unserer Organisation an die Deffentlichkeit zu zerren, so lange wir selbst in der Lage sind, Wandel zu schaffen. Unterstützt uns also mehr, als dies bisher der Fall war. Bringt Eure Wünsche und Beschwerden an uns, an die Stelle, die Ihr selbst mit der Erledigung derselben be­traut habt. Aber auch nach anderer Richtung habt Ihr für Euer Blatt fräftiger als bisher zu wirken. Die Abonnentenzahl einzelner parteilofer Blätter ist in den letzten Jahren erheblich gewachsen, während die Zahl der Abonnenten des Vorwärts" nur in geringerem Maße zunahm. Wenn wir auch keinen Augenblick verkennen, daß wir mit der sensationshaschenden, reklamelüfternen bürgerlichen Preffe nicht gleichen Schritt halten können und wollen, so muß doch die Gewinnung neuer Leser refp. die Verbreitung des Parteiorgans in ein ganz anderes Stadium treten. Jeder einzelne von Euch muß sich als ein Agitator für das Parteiblatt betrachten und versuchen, dem Vorwärts" neue Freunde und Abonnenten zuzuführen. In jeder Versammlung, an jeder Arbeitsstelle, bei jeder Gelegenheit muß für das Partei­Organ agitirt und immer und immer wieder betont werden, daß die Jnteressen des Volkes einzig und allein die Arbeiterpresse, besonders für Berlin   nur der Vorwärts" vertritt. Die Gründe, weshalb die

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Presse der Bourgeoisie nur die Interessen des Kapitalismus ver­treten kann, werdet Ihr jedem Arbeiter so gut tlar machen, wie wir es tönnten.

Also auf zur öffentlichen und privaten Agitation für unser Zentralorgan! Wünscht Ihr thatsächlichen Einfluß auf das Zentralorgan zu gewinnen und zu erhalten, so unterstützt es selbst mit Rath und That, mit Rath, den Ihr uns ertheilt, und mit der That, durch die Ausbreitung des Vorwärts".

Mit sozialdemokratischem Gruß

Die Preßtommission.

Die Adressen der Mitglieder der Breßkommission sind: Für den 1. Wahlkreis:

Herm. Soyka, Köpnickerstr. 176, Hof I. Joh. Timm, Alte Jakobstr. 18/19.

Für den 2. Wahlkreis:

H. Knüpfer, Schöneberg  , Goltzstr. 17, Quergebäude III. C. Koblenzer, Mustauerstr. 26, vorn IV.

singen.

Kunst und Wissenschaft.

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Im Schiller Theater fommt heute" Emilia Galotti  " zur Wiederholung. In der am Dienstag, den 10. November, statt­findenden er sten Aufführung von Demetrius  " sind die Hauptrollen wie folgt besetzt: Demetrius: Herr Bach, Marina: Fräulein Gündel, Ddowalski: Herr Winterstein, Sapieha: Herr Froböse, Arimia: Fräulein Pauly, Marsa: Fräulein Detschy, Bitjakowsky: Herr Pauly.

Für den 3. Wahlkreis:

Franz Hoch, Admiralftr. 7, IV. vorne. August Pohl, Staligerstr. 118, vorn III.

Für den 4. Wahlkreis:

13. Jahrg.

Straße zwischen Werneuchenstraße und dem Verlorenen Weg, nach dem Ehrenbürger Kochhann die Verbindung zwischen Tilfiter und Petersburgerstraße, und eine benachbarte nach dem Stadtverordneten Vorsteher Dr. Straßmann. Die Verbindung zwischen Caprivi- und Hohenlohestraße soll die

( Für den Südosten): Paul Hoffmann, Oppelnerstr. 21, v. II. Bödiferstraße herstellen. Ferner sind noch in Aussicht ( Für den Often): W. Schulz, Weidenweg 5, III.

Für den 5. Wahlkreis:

Leopold Liepmann, Straßburgerstr. 12, part. Adolf Roth, Dragonerstr. 49.

Für den 6. Wahlkreis:

Rarl Helbig, Usedomstr. 9.

Herm. Dornbusch, Pafewalkerstr. 3.

Kommunales.

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genommen eine Sprengelstraße( zwischen Sparr- und Tegeler­straße), eine Sylterstraße( zwischen Nordufer und Seestraße), eine Föhrerstraße( zwischen Triftstraße und Nordufer), eine Pommerellische Straße" nach der westpreußischen Landschaft Pommerellen  ( zwischen Greifswalderstraße und Prenzlauer- Allee); eine Eckertstraße( in der Nähe der bekannten Fabrif), ein Peters burger Platz und( in der Nähe der Christianiastraße) eine Drontheimstraße.

Tokales.

Die Frage der Ueberbrückung des Bahnhofes Gesund­brunnen zur Verbindung der Swinemünder- und Bellermann straße ist fürzlich zwischen Kommissarien der betheiligten Ver waltungen erledigt worden. Die tönigliche Eisenbahndirektion Zur vorgeftrigen Stadtverordneten- Sitzung. Infolge hat dann dem Magistrat einen Lageplan und einen Höhenplan des eines unliebsamen Versehens ist aus dem gestern gebrachten Bahnhofes Gesundbrunnen   mit einer Stizze der geplanten Ueber= Bericht ein Theil der Rede unseres Genoffen Stadthagen   brückung übermittelt, um die weitere Ausarbeitung des Entwurfs herausgeblieben. Wir lassen den betr. Pafsus, der Spalte 2, hinter bewirken zu wollen. Die Genehmigung für den Bau werde in Beile 21 von oben einzufügen wäre, nachstehend folgen: Aus dem nächster Zeit erfolgen. Thätigkeit verliest Redner einen längeren Abschnitt, welcher im Jahre 1892 erstatteten amtlichen Bericht der Polizei über ihre fich mit der Ermittelung der Verbrechen und der Verbrecher be­fchäftigt. Danach find die Hauptmittel zu diesem Zwecke Für den zweiten Wahlkreis findet am Sonntag, den Bigilanten, Publikum und Tagespreffe. Die Vigilanten find häufig 8. November, abends 61/2 Uhr, im Lokale des Genossen Bubeil, bestrafte Verbrecher, welche für ihre Thätigkeit von Fall zu Fall Lindenstr. 106, eine Versammlung statt, in welcher Genoffe bezahlt werden, Fühlung mit den Verbrechert reisen halten müssen Dr. Arons über das Thema Warum giebt es mehr Frauen als und Spigeldienste zu leisten haben. Diese Spizel reizen häufig Männer?" referiren wird. Zahlreiche Betheiligung erwartet der auch direkt zu Verbrechen, sind direkt Lockspizel; und für diese Einberufer. Wie kann Herr Caffel schon angesichts dieser einzigen Thatsache( Südost). Den Mitgliedern diene zur Nachricht, daß die laut elenden Subjekte muß die Stadt Berlin   aus ihrer Kaffe bezahlen! Wahlverein für den 4. Berliner   Reichstags- Wahlkreis alles so schön und zweifelsohne bei der Polizei finden? Er soll Beschluß der Generalversammlung angeschafften Gothaer doch auch daran denken, wie diese Herren Bigilanten auch in Parteitags Protokolle von den Zahlstellen abgeholt politischen Prozessen benutzt werden! Es verlohnte sich wirklich der werden können; wir bitten hiervon recht bald und zahlreich G:- wirklich gezwungen werden kann, zur Bezahlung dieser Subjette, also Mühe, auf dem Wege des Prozesses festzustellen, ob die Stadt brauch machen zu wollen. Der Vorstand. eventuell für direkt unfittliche Handlungen Mittel herzugeben. Ist nun damit der Sicherheit der Berliner   Bürger Gewähr Ueber den Knaben- Handfertigkeits- Unterricht und seine geleistet? Ich spreche hier übrigens nicht pro domo. Wir versuchsweise Einführung an einer Realschule und fühlen uns unter der Hut der Polizei ganz sicher; ich einer Gemeindeschule in Berlin   hat Stadtschul­habe ftets, wenn ich ausgehe, einen Polizeibeamten inspektor 3 wid im Auftrage der Schuldeputation einen ein­vor und hinter mir. Ich will un deswegen auch gehenden Bericht verfaßt, den die" Päd. 3tg." im Wortlaut nicht so weit gehen, daß ich für jeden Berliner   mittheilt. Interessant ist, was darin zur Begründung des Bürger daffelbe verlange( Große Heiterkeit), aber ich leite daraus Werthes des Handfertigkeits- Unterrichtes angeführt wird. tragen werden muß, damit wir dieses Spißelthum los werden, hängern die Forderung her, daß die Sicherheitspolizei auf die Stadt über- Die national- ökonomische Richtung unter den An­dieses Unterrichtes stellt die wirthschaftlichen damit dieser beständige Verkehr gewiffer Beamten" mit den Vortheile und die Milderung der Klaffengegensäge in Verbrechern aufhört( Unruhe.); ja," durch diesen Ver- den Vordergrund, während die pädagogische Richtung tehr werden die Verbrecher nicht beffer, wohl aber die Beamten besonders die erziehliche Wirkung betont. Jene wünschen, daß schlechter. Das Vigilantenwesen ist seit jenem Verwaltungsbericht der Handfertigkeits- Unterricht nicht nur den künftigen Hand­noch bedeutend schlechter geworden. Nun wird außer den arbeiter auf seine Lehrzeit vorbereite, sondern auch den Kindern Vigilanten in diesem Bericht auch noch des Publikums und schon in frühester Jugend Respekt vor der Handarbeit einflöße, der Presse als Hilfsmittel zur Ermittelung der Berbrecher ge-( nach einem von Zwick zitirten Ausspruch des ehemaligen auch denen, die sie nicht ausüben sollen; dann werden ist der Polizeipräsident u. s. w. wie im Text Zeile 22. französischen   Unterrichtsministers Jules Ferry  ) viele Vorurtheile. absterben, viel Kastengeist wird verschwinden, und Auf 3 610 100 Mark sind die Kosten für Erweiterungen soziale Friede wird sich auf den Bänken der Elementar und Erneuerungen auf den städtischen Gasanstalten schule vorbereiten." und für Ergänzung des Röhrensystems für das Jahr 1897 in darauf an, daß durch den Handfertigkeits- Unterricht auch es vorwiegend Anschlag gebracht. Davon entfallen auf das Gaswert in der die praktischen Fähigkeiten der Jugend entwickelt und so Gitschinerstraße 234 000 Mart, auf die Gasbehälteranſtalt in der ber jetzt einseitige, nur den Intellekt berücksichtigende Schulunter­Fichtestraße für den auf vier Jahre veranschlagten Bau des richt zu einer werkthätigen Erziehung ergänzt wird. Zu der Frage, Gasbehälterhauses Nr. 4 870 000 Mart, auf das Gaswerk in der ob auch für Berlin   ein Bedürfniß vorliege, Handfertigkeit zu Müllerstraße 216 100 Mart, auf das in der Danzigerstraße lehren und die dahin gehenden Bestrebungen des Berliner Haupt 365 000 Mart, auf das in Schmargendorf 1 130 000 Mark und vereins für Knaben- Handarbeit" eventuell von Gemeinde wegen auf das Röhrensystem der Stadt 795 000 Mark. nachhaltig zu unterstüßen, führt Zwick aus, daß für die Kinder aller Gesellschaftsklassen Vortheile davon zu erwarten seien. Für die schul­pflichtige Jugend der arbeitenden Klassen bedeute der Hand­fertigteits- Unterricht ein Gegengewicht gegen viele, aus Mangel an Aufsicht entstehende Uebelstände, z. B. gegen Ausartung des Thätigkeitstriebes nach der schädlichen Seite, gegen Berkümmerung der zu wenig Anregung findenden praktischen Fähigkeiten u. f. w. Die Schüler höherer Schulen, führt Zwick weiter aus, werden infolge ihres Bildungsganges und der Eltern der Handgeschicklichkeit noch mehr entfremdet. Es fehlt hier nicht nur an Anregung, sondern viele Eltern halten ihre Söhne auch für zu gut, sich einem Gewerbe zit widmen.

dacht; also

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Eine Reihe neuer Straßenbenennungen hat der Magistrat zur landesherrlichen Genehmigung dem Polizeipräsidenten vor­gelegt: Lehninerstraße soll die Straße 17 zwischen Bergmannstraße und Straße 18 heißen, welch letztere Siboldstraße genannt werden foll. Die Straße 20 zwischen York  - und Großgörfchenstraße unter den Unterführungen der Potsdamer Bahn wird den Namen Baußener Straße führen. Den Namen Theodor Fontanes soll der Play zwischen der Lynar- und Sparrstraße erhalten. Auch nach Helmholz wird ein Platz benannt: zwischen Lychener-, Raumer und Lettestraße, nach James Watt   eine Straße zwischen Usedom­und Voltastraße, nach dem berühmten Chirurgen Bardeleben die

Den

anderen tommt

der

Stellung der

Theater mit unfittlichen Theaterstücken nicht zu besuchen, der seinen Gelehrtentalar, wie ein römischer Senator oder aber doch recht fräftig zu zischen, wie es bei der seine Toga handhabt. Oder aber man wurde leicht zu nüchtern, in Berlin   zu phantasiearm, wie Pracht in seinem Entwurf. Relativ wohl Berliner Volksbühne Ensemble. Am Sonntag, den Am Sonntag, den Aufführung von Hauptmann's Florian Geyer  " geschehen, wodurch das Stück fiel. Er möchte vor allem die noch das richtigste traf Ernst Herter  , der Schöpfer des Heine­8. November, nachmittags 3 Uhr, findet eine Wiederholung des Studentenschaft auffordern, bei den Premièren von gemeinen Denkmals, das eine merkwürdige Geschichte erleben sollte. Herter " Cumpaci Vagabundus" im Belle Alliance Theater unter Regie Stücken recht zahlreich zu erscheinen und recht kräftig mitzu- stellt den Gelehrten in finnender, würdevoller Haltung dar. von Julius Türk statt. Den Zwirn spielt Herr Jürgas( Lessing  - zischen. Das sei nach neueren Entscheidungen straflos und der Helmholtz ist aufrecht stehend dargestellt, im Bürgerrock ohne Ab­Theater), den Knieriem Herr Manussi( Prag  ), den Leim Herr Worlitsch( Adolf Ernst- Theater), die Camilla Frau Dora als moderne Dichter ersehe daraus, daß gegen seine Werke eine Ab- zeichen der Amtswürde. Gelungen ist die Haltung des nach­Galst. Frau Dora und Herr Manussi werden neue Einlagen neigung im Publikum vorhanden ist. Wir müssen uns nicht denklichen Kopfes. Dagegen ist nichts aus dem Sockel Herter's alles aufdrängen lassen, was in Berlin   gefällt." In diesem zu machen. Wie sollen auch Putten und allegorisches Beiwerk Sinne habe der Kaffeler Regierungspräsident eine bemerkens- das wirken eines Mannes verfinnbildlichen, der ganz moderne werthe Entscheidung getroffen, indem er die Aufführung eines Gebiete der Naturwissenschaft so bereichert hat, wie Helmholtz? Berliner   Stückes verbot mit der Motivirung, daß das, was Otto Leffing's anspruchsvoller Entwurf ist der einzige, in dem beim Berliner   Publikum nicht anstößig sei, für das Provinzial- Helmholt( in Rücksicht auf die beiden Humboldt. Denkmäler) publikum doch noch anstößig erscheine. Ober Konsistorialrath figend bargestellt wird. Auf die Idee, eine rein allegorische Balan- Posen tritt für Ibsen   ein. Lic. Weber: Es liege ihm Frauengestalt zu bilden, verfiel Schott in einem feiner zivei ganz fern, Jbsen's Größe anzuzweifeln. Ibsen fehle nur das Modelle. Die Gestalt ist eindrucksvoll geschaffen. Auf einer Tafel Christenthum, das allen seinen Gestalten einen versöhnlicheren über ihr sind Helmholzen's Verdienste verzeichnet. Aber dies Denkmal Eine sonderbare Renommifterei begehen die Herren Charakter gegeben haben würde. Paftor Lindner- Berlin  : Der würde eine Kuriosität. Eine Art Friedhofsdenkmal. Zu engerer Jarno und Fischer in einer Erklärung, die sie an verschiedene Realismus habe seine Berechtigung auf der Bühne. Nur der Konkurrenz wurden Herter, Leffing und Janensch eingeladen. zur Bote werdende Naturalismus fei zu verwerfen. Haupt- Leider will man von Herter's Idee abgehen und einen Helm­Blätter richten. Ueber ihre am Residenz- Theater aufgeführten mann's Weber" seien ein bedeutendes Werk. Professor Rosegt holy im Amtstalar dargestellt haben. Als ob es bei Helmholtz Fabrikate schreiben fie:" Gelegentlich der Besprechung unseres Breslau   bedauert, daß auch in den klassischen Stücken auf sein Universitätsamt angekommen wäre. Eine bezeichnende Stückes Die Bielgeliebte" haben einige Herrn der Presse der Mord eine zu große Rolle spiele. Dadurch sei die schlechte Kleinigkeit fiel dem Schreiber dieser Zeilen auf. Alle Künstler sich nicht damit begnügt, zu dieses Stück mißfallen hat, sie wollten auch noch den sei ein gemeiner Meuchelmörder und es müsse mit der An­einstimmig anerkannten großen Erfolg unseres Raben vater" schmälern, indem sie die fühne Behauptung aus- schauung, daß es auch eble Mörder gebe, gebrochen werden. Lic.  sprachen, der Rabenvater" fei kein Originalstück, sondern wäre eber tritt dieser Anschauung entgegen. Staatsanwalt Dr. Keil­einem franzöfifchen Stücke" entlehnt. Bon vielen Seiten wurde Breslau   machte in bekannter Weise die mangelhafte" Benfur uns gerathen, die betreffenden Verleumder gerichtlich zu belangen. Sehr hübsch macht sich das vom Lizentiaten Weber den Wir haben jedoch nicht die Absicht, unsere literarische Studenten empfohlene Bischrezept, wenn man bedenkt, daß die Laufbahn durch Prozesse zu beschmugen. Wir selben teutschen Flegel, die auf diese Weise für Ordnung, Religion haben uns für einen anderen Ausweg entschieden: Wir sehen und Sitte kämpfen sollen, von der Synode am Tage vorher eine einen Preis von dreitausend Mart aus für den mehr: Strafpredigt anhören mußten, weil sie auf der Heimkehr von der lichen" Finder, der uns nachweist, daß der Rabenvater" nicht Bismarckvergötterung in dichten Strömen die Hamburger Bordelle unsere Originalarbeit ist!" aufgesucht hatten.

ihnen

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verantwortlich.

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Forscher mit Hermann von Helmholtz  . Das erinnert an die Geschmacklosigkeit der Theaterzettel, die von Friedrich von Schiller  fprechen. Schiller   ist Schiller   und Helmholtz   bleibe Helmholz.

Eine Röntgen- Lampe. Eine Erfindung, deren Zweck es ist, die für gewöhnlich unsichtbaren und nur durch ihre chemischen Wirkungen sich äußernden elektrischen Strahlen zum hellen Leuchten zu bringen, will Edison gemacht haben. Die alten Lichtquellen, deren Fehler es ist, 90 und mehr Prozent der in ihnen wirksamen Energie in Wärme anstatt Licht zu verwandeln, würden allerdings gegen diese neue Lampe, welche beiläufig schon seit 10 Jahren die Sehnsucht aller Physiker und das Wenn Pastoren über Theater reben, so kommt neben Endziel der berühmten Tesla'schen Versuche ist, sehr verlieren. wenigen verständigen Brocken mancher haarsträubende Unsinn ans Ein Helmholz- Denkmal soll im Vorgarten der Berliner   Nach amerikanischen angesehenen Blättern, denen man freilich Licht. Mit der Frage Theater und Sittlichkeit" beschäftigten sich Universität errichtet werden. Mehrere Entwürfe sind im Uhrsaal auch noch nicht alles aufs Wort zu glauben braucht, soll die am Mittwoch in Breslau   die deutschen Sittlichkeitsvereine in der Akademie ausgestellt. Otto Leffing, Ernst Herter, Walter neue Lampe gegen die bisherigen elektrischen Glühlampen um ihrer Art. Licentiat Weber, dem von den modernen Stücken Schott, Janensch und Pracht haben sich an dem Wettbewerb 95 pet. weniger Strom bedürfen. Das neue ist daran übrigens eigentlich nur Hauptmann's" Hannele" sympathisch ist, für das betheiligt. Das Denkmal- Komitee hat sich für keinen der ver- nicht die Anwendung der unsichtbaren Strahlen, welche schon er auch seiner Zeit dem Dichter persönlich gedauft hat, weil liegenden Entwürfe entschieden. So recht erfreuen könnte auch seit Crookes zum Leuchtendmachen von Krystallen, Gasen und das Stück noch etwas enthalte, machte den Vorschlag, die fein einziges der vorliegenden Modelle. Entweder faßte man dergleichen benutzt worden sind, sondern die Erfindung einer besseren Elemente des Publikums müßten sich verbinden, den großen stillen Forscher leicht allzu theatralisch auf, neuen, als Tungstein oder Scheelit bezeichneten Substanz, welche