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Was ben uns gemachten Borwurf des Schmuggels mit zur menschlichen Nahrung ungeeignetem Fleische betrifft, so haben wir durch eine sofort angeftrengte Beleidigungsflage der Allg. Fl. Stg." Die Belegenheit bereitet, die Wahrheit ihrer Bhauptung vor Gericht zu beweisen, was the freilich nicht ge lingen dürfte. Was nun die sonstigen ,, Enthüllungen" betrifft, fo tönnte s ben Anschein gewinnen, als ob die Stoßfchlächter ein buntles, lichtscheues Gewerbe betreiben. Dem ist in der That nicht so. Pferdefleisch ist zu allen Betten gegeffen worden und wird zu allen Beiten gegeffen werden. Es wird immer Leute geben, welche die Gene vor dem Genuß von Pferdefleisch burch den Gedanken überwinden, daß das Pferd das reinlichste Thier ift. Bom voltswithschaftlichen Standpuntte auß be trachtet ist das gut so, denn sonst würde eine Menge Rapital Derloren geben. Der Roßflächter bezahlt im Durchschnitt mindestens 30-40 Mart pro Kopf, der Abdecker höchstens 10 bis 15 Mart. In fanitärer Bestehung ist in Berlin in Bezug auf bie Noßschlächterei die denkbar größte Fürsorge getroffen. Durch Errichtung des städtischen Bentral- Biehhofs ift den bedenk lichften Manipulationen der Hind und Schweineschlächter erst vor wenig Jahren ein Riegel vorgeschoben worden, aber noch immer ist das Bublikum nicht genügend gefügt. Noch am 9. Juni D. J. äußerte der Doerleiter der polizeilichen Fleischschau auf dem städtischen Bentral- Vichhofe, Departements. Thierarzt Dr. Wolff, in einer Gerichtsverhandlung vor der ersten Straf tam mer om Landgericht II: Es ist mit großen Schwierig teiten verknüpft, auf dem städtischen Bentral Viehhofe die un geborenen Rälber aus dem Verkehr zu ziehen, da es gewiffen lofe Schlächter giebt, welche die Estamotage folcher Thiete gewiffermaßen gewerbsmäßig betreiben." Ferner ist es gerichts belannt, daß von Außerhalb viel Fleisch von ungesunden Zbieren eingeführt und von Berliner Rind und Schweine fchlächtern und Wurstfabrilanten aufgekauft wird. Dieser ges meingefährliche Handel wird besonders auf dem Dönhoffsplaße in den ersten Stunden nach Mitternacht betrieben. Endlich ist es nicht unbekannt, daß es in Berlin verschiedene Safthöfe gibt, in denen verborgene Fleischlammern eingerichtet sind. Was bort an Fleischwaaren unter dem Namen„ S: d" oder Riepen Fleisch" gehandelt wird und von da aus in die Wurfiteffel verschiebener Rind und Schweineschlächter wandert, verschweigt des Sängers Höflichkeit. Man sieht, daß die Aug. Fl. 8tg." gewaltig viel Beien brauchen würde, wollte Ne vor der eigenen Thüre tehren. Ganz anders liegt die Sache mit den Berliner Noßschlächtern. Seit 22 Jahren besteht für diese bereits der Schlachtzwang auf dem Bentral Schlachthofe, der fich zu eft in der Landsberger ftraße, leit 1866 auf dem Grundstücke Greifswalderstr. 18 befindet. Dafelbft find unter der OberAufsicht des Departements Thierarzt Dr. Wolff- früher unter dem als besonders streng bekannten Dr. Pauli ftändig wei bierärzte und ein Wachtmeister der Beterinär- Bolizei thätig, welch letterer auf dem Schlachthofe wohnt. Jedes Pferd, dos auf den Schlachthof tommt, wird zunächst lebend unter fucht, ob es fieberfrei ist. Abgetriebenes oder fleischarmes Bieh wird zum Schlachten überhaupt nicht zugelaffen. Darum wer ben auch keine„ Sandflepper" geschlachtet. Nach dem Schlach ten wird Lunge, Leber, Milz und Kehlkopf auf das Eingebendste geprüft, die ungefunden Theile, eventuell das ganze Thier, werden beschlagrahmt und unter sicheren Verschluß ge bracht, bis der Abbeder kommt. Wie nur gesundes Fleisch Dom Schlachthof tommt, so wird auch nur gesundes Fleisch zur Wurst verarbeitet. Der Rind- und Schweineschlächter vet wendet fämmtliche Abgänge zur Wurst und nimmt überhaupt nur solches Fleisch dazu, das unverläuflich geworden ist, mag es unscheinbar oder gar im höchsten Grade anrüchig geworden fein, und wenn es geht, tommt es auf einige Finnen, Leber
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egel und fcblähter
Fadenwürmer
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Denn fie bekommen für das Pfund Wurst bis 1,69 Mart, während das darin befindliche Fleisch selten mebr als 50 Bf. pro Pfund im frischen Bustande loftet. Alle andern Anstren gungen find verfehlt.
Zur Bekämpfung des Trinkgeldunwesens. Seit Jahr und Taj find einige Kellner au einer Vereinigung zur Befämpfung des Trinkgeldunwesens im Gastwirthsfache" zusam mengetreten. Werbende Mitglieder befigt der Verein u. a. in Berlin , Wien , Leipzig , Göttingen , Karlsruhe , Dldenburg, Offenbach , Basel , Bürich, London , Richmond, Paris, Nizza, Cannes , Neapel . Vom Vorstande, J. Albrecht, wird ein neues Schriftchen über den Gegenstand erscheinen, Buschriften und Beiträge sind an den Kafftrer, M. Stollarz, Wien , Neubaugaffe 26, au richten. Wie es heißt, gehen bereits einige Hote liers, Kaffeehaushalter und Bier- Restaurants mit dem Gebanten um, in dieser Richtung einen praktischen Versuch zu machen, oder vielmehr zu erneuern, denn in der Schweis wurde und wird schon hier und da damit experimentirt. Der Plan ift, an ihren Häusern, Gesellschaftsräumen und Saft simmern augenfällig Tafeln ungefähr folgenden Jabalts anbringen au laffen: " Dem Dienstpersonal ist bei sofortiger Entlassung streng un Die uns mit ihrem Bu terjagt, Trinkgelder anzunehmen. fpruche beehrenden Herren und Damen werden hiermit in ftändig gebeten, teine solche geben au wollen. Nur auf tann der erste Schritt gethan werden diese Weise
zur allmählichen Abschaffung eines immer tiefer einreißenden Mißbrauchs, der nicht nur den Gaft belästigt, fondern auch die Gasthof Angestellten, bie männlichen und noch mehr die weiblichen, gründlich demoralifirt und das Wirthsge werbe erniebrigt." Db bez. welche Einschränkungen dieser Maßregel zu Gunsten von Haustnechten und Portiers gemacht werben sollen, beräth man zur Beit noch. Bunächst wünschen und hoffen die Betreffenden, daß die Beitungen eintreten werden. Nachdem zwei berühmte Rechtslehrer, Franz v. Holzendorff und R. v. Jhering , die erste Anregung gegeben, der lettere das Für und Gegen eingeber d beleuchtet, auch hier und da von der Breffe die Angelegenheit erörtert wurde, scheint sie wenigstens fo weit gebiehen, um zu neuen, praktischen Versuchen aufzu muntern. Der von Vertheidigern der Trinkgelder ins Feld geführte Hauptgrund ist bekanntlich: Der Saft ist vom guten Willen der Kellner in so bohem Maße abhängig, daß er alle Ursache hat, diesen guten Willen durch Geschenke zu erlaufen. Ein Umblick im Geschäftsverkehr zeigt jedoch, so meinen die Begner, daß auch in manchen anderen Zweigen der Kunde den Eifer und die freundliche Bereitwilligkeit der Angestellten bean spruchen muß und thatsächlich findet, ohne daß er diese beschenkt. Man beobachte doch nur, wie befl ffen und unermüdlich z. B. Gehilfen von Modewaarenhandlungen fich gegen die zusprechenden Damen benehmen, oder mit welcher Gefälligkeit das Bersonal einer Buchhandlung oder einer Leibbibliothet dem oft recht an fpruchsvollen Publikum entgegenkommt, ohne das Geschenke gewährt oder erwartet werden. Versteht nur der Geschäfts inhaber, seine Leute wohl auszuwählen, angemessen zu besolden und zu behandeln, so geht das Räderwert feinen regelmäßigen, allfet ig befriedigenden Gang. Nicht ersichtlich ist deshalb, warum ein verständiger, energischer Wirth nicht Aehnliches sollte durchsezen können, während jest Wirthe und Publikum wetteifern, an den Kellnern, von Ausnahmen abgesehen die Eigenschaften groß zu ziehen, die wir alle fennen und beklagen. Soll der soziale Krebsschaden nicht immer weiter einfreffen, so muß er endlich angegriffen werden. Schon kommt es z. B. vor, daß Gehilfen von Haarschneidern und Barbieren auf Trinkgelder fahnden, fte zu erpressen suchen." Wie die Dinge heute noch liegen, wäre es unbillig, Saftboffellnern, wenn nicht Service" auf der Nachnung steht, ein Trinkgeld vorzuenthal Der Roßten, denn ihre Besoldung ist darauf berechnet. Wirtben jedoch, welche mit Abschaffung der Unfitte den Anfang machen, wird Abgänge boffentlich das einfichtige Publikum hilfreiche Hand dabei leiften. Schon jest tönnten die Stammgäfte von Kaffee und Bier häusern der Sache vorarbeiten, im eigenen wie im Intereffe Der Angestellten handeln, wenn fie verabredeten, diesen nicht mehr einzeln fleine Münze, fondern, etwa au Weihnachten, Neujahr Dftern, ein entsprechendes Geschenk zu spenden.
nicht an. auch Dagegen findet für seine reißenden Abjat als Hundefutter und verwendet außer gesundem auch nur frisches Fleisch aur Wurst. Darum ist es auch leicht, Pferdewusst als Bothaer", Braunschweiger" 2c. zu verkaufen. Weil eben nur gutes, frisches Fleisch darin ist, balten die Leute die Wurft für beffer. Der arme Mann aber, der fich die Pferdewurst direkt aus dem Laden des Rosschläch fers bolt, fragt nicht nach dem angeblich geringen Nährwerthe, tr will fich durch ein mölichst großes Stüd frischer, gut ge toürater Burst sein Brod und feine Kartoffeln schmackhaft machen. Der Roßschlächter verlauft sein Fleisch nur als Bferbi fleisch ", feine Wurft als Pferdewurfi", was feine Ab nebmer bamit tbun, geht ihn nichts an und Niemand ist ihm Hrchenschaft darüber schuldig. Es verräth geradezu eine find. liche Naivetät, wenn die Nind und Schweineschlächter ver langen, daß die Stoßschlächter ihre Abnehmer buchen sollen. Dann würden binnen Jahresfrist die Namen aller großen Schlächter, Hefter, Wendt und Kleewiß nicht ausgenommen, als Abnehmer in den Büchern der Roßichlächter stehen, denn mangels amtlicher Autorität fönnen fie etwa vorgezeigte Legis imationen nicht auf ihre Echtheit prüfen. Ein Wittel baben ein recht Die Rinde und Schweineschlächter in der Hand -die verpönte Gothaer" und Braunschweiger" Wurft aus dem Felde zu schlagen: fte sollten stets gutes, frisches Fleisch zu ihrer Wurst nehmen wie wir. Das tönnen fte,
probates
abnahm.
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leife, indem er stehen blieb und seinen Hut ehrfurchtsvoll „ Ach, Herr Gute Nacht!" sagte Hans serfreut. Mur , Sie find hier an Ihrem Hause," feßte er aber rasch und freundlich hinzu und reichte ihm die Hand, die Mur chüchtern nahm und herzlichen Dant noch für Ihre Begleitung. Also morgen, nicht wahr, find Sie fo gut und holen die Dame zu der Zeit ab, die Ihnen Herr Notar Büfter bestimmen wird"
"
Gewiß, Herr Baron!"
" Ich werde felber früh bei Ihnen sein. Also gute
Eine Herberge im großen Style befindet sich in dem Hause Krausenstraße 11 schon seit alten Seiten. Schneider, Schuhmacher, Sattler , Kühner und verwandte Berufszweige baben hier ihren Vertebr. Das tiefe Grundstück gewährt den unverfälschten Anblick eines Hauses aus der Beit des Anbaues jener Gegend unter König Friedrich Wilhelm I. Ganz binten fchließt baffelbe ein Saal ab, in welchem die energische Herbergs mutter eine schwunghafte Restauration betreibt. Gewerts. Anfündigungen aller Art bebeden die Wände, und in fleinen Hinterzimmern find flank besuchte Arbeits Nachweise etablirt. In dem Restaurant geht es wie in einem Taubenschlage ein und aus. Elegants in neueftem Kostüme figen neben Abge brannten, denen man die monatelange Arbeitslosigkeit anfteht. Aber heute ist dieser oben, morgen jener. Jugend hat leichtes Blut und sorgt nicht für den morgenden Tag. Siebft Du aber nobel aus!" bört man einen Fadenscheinigen zu einem ganz frisch Roftümirten sagen. Und das hast Du alles bet X. erfpart?"" Ja, weil ich Waffer statt Bier getrunken habe."
mit den grauen, Klugen Augen und der hohen Stirn- Alles nur burch eine dünne Wand vielleicht, oder eine enge Straße gefchieben, und doch jedes einzelne Duartier feine eigene fleine Welt in fich selber bilbend, mit seinen eigenen Freuden und Sorgen, feinen Thränen und seinem Glück, Wer tennt den und wie oft bedt ein Dach beibes!- Wer kennt ben Nachbar, aber wenn er ihn fennt, wer fümmert sich um ibn? Aber bei Gott," brach er rasch und plöglich ab, ich habe den Kopf voll genug von eigenen Sorgen und brauche mich nicht auch noch mit benen anderer Menschen Au befaffen! Vorwärts, der Stein rollt, und der morgende Tag mag die Entscheidung bringen!"
Seinen Rod dann fester zuknöpfend
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Nacht!" Mur glitt in brs Haus hinein, und Hans sah in ben noch hell erleuchteten Rafé fich hin und her bewegende Gestalten. Aber er fühlte sich nicht in der Stimmung, bort wehte ein scharfer Wind, wenn auch der Regen nachhinein zu treten. Er that ein paar Schritte die Straße gelaffen hatte, wandte er seine Schritte bem väterlichen entlang und blieb dann stehen. Sein Blid flog zu den nächsten Häusern empor, au den Dachfenstern, wo er Rättchen wußte, au der Etage, in der bie unglückliche Ronftanze Blendheim wohnte, zu Schallers hinüber, wo er die Näume noch hell und fast glänzend erleuchtet
fand.
Hause zu.
Vorbereitungen.
„ Na, ein Töpfchen fannst Du als Geschwollener doch aume Beften geben 1" Das geschieht denn auch stillschweigend, denn der Korpsgeift gebietet es, dem tnappen Kollegen beigufpringen. So fremo wie andere Berufskreise geben die Handwerksgefellen an einander noch nicht vorüber.
R. Seltener Fund. Eine Geldtasche welche Kaffenscheine von bedeutendem Betrage enthielt, wurde im benachbarten Steglit dem Amtsoorsteher von dem ehrlichen Finder abge geben. Trop wiederholter, öffentlicher Aufforderung bat fich Der Eigenthümer noch nicht gemeldet, um seinen werthvollen Befit abzuholen.
R. Die Ausführung des für den Norden Berlins geplanten, im größeren Stil gedachten Vergnügungs- Etablissements auf dem Terrain des alten Wiebhofs, ist vorläufig in weite Ferne gerückt, da die zu lösenden Borfragen nicht die gehoffte rasche Erledigung finden konnten.
g. Die Spree zwischen den Dammmühlen und der Kava Iterbrüde ist fest derartig mit Wasserpflanzen bedeckt, daß bas Befahren dieses Theils der Spree selbst mit vandtähnen start erschwert wird. Es werden daher seit einigen Tagen diese Wafferpflanzen beseitigt, und zwar in der Weise, daß Männer mit aufgetrempelten Beinkleidern das Bett der Spree entlang geben und die Pflanzen mit der Wurzel herausreißen, ein Bes weiß, wie niedrig hier der Wafferstand der Spree ist. Die hier liegenden zahlreichen Aalreusen find mit Waffer faum bedeckt, trosdem fie auf dem Grund liegen.
a. Wegen eines raffinirten Schwindel- Manövers ift ber vielfach bestrafte Kommis Begolo vorgestern zur Haft ge bracht worden. P. betrat am 17. D. Mts. Die Wohnung der Frau S. in der Borstgstraße und bot diefer Dame ein Abon nement für photographische Aufnahmen an. Während der Unter baltung darüber bat P. um ein Glas Waffer, welches Frau S. aus der Küche herbelholte. Inzwischen eignete sich B. eine an der Wand hängende goldene Damenuhr an, welche er in seiner Tasche verbarg. Mit vielen Dankesworten nahm er das ges brachte Glas Waffer, trant das Waffer und entfernte sich sodann. Erst nach seiner Entfernung entdeckte Frau S. den Diebstahl.
Gerichts- Zeitung.
P. Wegen fahrläffiger Tödtung in 3 Fällen, sowie wegen Körperverlegung in mehreren Fällen und wegen Vers floß gegen die anerkannten Regeln der Baukunft hatte sich am 23. b. Mis. Der Maurerpolter Johannes Daniel Schlöple vor der 1. Straflammer des Landgerichts II zu verantworten. Dem Angeklagten war im Herbst v. J. von dem Bimmermeister Schluthe der Bau eines Eisschuppens am Ufer des Sees bet E: tner aur selbstständigen Ausführung übertragen. Der in ber Bafts ca. 80 Quadratmeter große Holzbau war am 27. November v. J. soweit fertiggestellt, daß nur noch die lette Giebelwand aufzustellen war. Durch Emporwinden ber am Erdboden bereits zusammengeschlagenen Wand mittelst eines Flaschenzuges sollte am anderen Tage der Holzbau durch Ein fügung dieser Wand verfestigt werden. Es tam aber nicht baju; am 28. November, Morgens es war ein echter naß falter, schneeiger Novembertagstürzte die eine der Wände auſammen und begrub unter einem Trümmerhaufen von Bal ten und Brettern sechs Arbeiter, von denen dret, die Niese Bimmergesellen Diedmann, und Witte nur
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Leichen hervorgezogen werden konnten, während zwei andere, Bernhardt und Schult, mit schwereren und einer mit geringeren Verlegungen davonkamen. Der Angeklagte wird nun für den Unfall und seine Folgen verantwortlich ge macht, und hauptsächlich wird gegen in der Vorwurf erhoben, baß er die Verschwertung an der Wand babe lösen lassen und daß baburch der Einsturs erfolgt fet. Ferner soll der Ange flagte ein Tau haben lösen lassen, welches die qu. Wand halten sollte. Bur Lösung der Verschwertung soll der Angeklagte aus brüdlich Auftrag ertheilt haben. Im Audienz- Termin bestritt Schlöpte, daß er dies genehmigt, und berief er sich darauf, daß Derjenige, welcher das gethan, Arbeiter Lüdicke, fich weiteren Unannehmlichkeiten durch seine Auswanderung nach Amerita entzogen babe. Auf Vorhalten des Herrn Vorfißenben, Land gerichtsdirektor Meißner, daß er doch hätte das eigenthümliche Handeln des ausgewanderten Lüdicke sehen müssen, hatte der Angeklagte in einem früberen Audienz- Termin fich mit der Ertlärung entschuldigt, daß an jenem Unglückstage regnerisch und sneeiges Wetter gewesen und dies ihn verhindert Thun seiner Leute zu kontroliren. habe, Eine anderweitig dem Angeklagten Jum Vorwurf gemachte Handlung, daß er ein Tau, welches bestimmt war die aufzu windende Wand zu halten, habe befeitigen laffen,- bezeich neten, da Schlöpge anderweitige Sicherungsmaßregeln getroffen, Die vernommenen Sachverständigen als einen Verstoß gegen die Regeln der Baukunft nicht. Aus dem Gesammt- Ergebnis der Beweisaufnahme nach Bernehmung von 30 Beugen et achtete der Staatsanwalt die Schuld des Angeklagten für er wiesen und beantragte zwei Monate Gefängniß, nachdem ein Beuge, der Bimmergeselle Barchmin, wegen Berbachts der Mit schuld unvereidigt belaffen worden war. Auf Grund der dem Angeklagten nicht ungünstigen Gutachten der gerichtlichen Sach
zum Selbstmord gezwungen? Bah, und was bann? Was gegen ihn fehlte, waren Beweise wer wollte bie liefern? Und jest in wenigen Tagen, ja in Stunden, bie er schon auszählen konnte, hatte er sein Biel erreicht, und dann. ein verächtliches Lächeln träufelte seine Lippen, als ihm solche Gedanken durch den Sinn fchwirrten.
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Hans ging nicht gleich schlafen. Wohl noch eine Stunde lang wanderte er in seinem Bimmer auf und ab, ober saß mit untergeschlagenen Armen, seine Havanna babel rauchend, und schaute still und nachdenkend vo: sich nieber. Und was nicht Alles zog durch seine Gedanken herüber und hinüber; in ein wie unruhiges, ja fast abenteuerliches Leben war er hier eingetaucht, wo er sich, wenn er früher an die Heimath bachte, nur die geordnetsten Verhältniffe barunter vorstellen konnte! Und wie sah das hier aus, selbst nur in den wenigen Familien, die er da kennen ge lernt ging es benn schlimmer in irgend einer der süb amerikanischen Republiten zu? Dort wurde Alles natürli offen getrieben, während man es hier mit einem gefell schaftlichen Firniß überstrich, der guter Ton" hieß und nach außen Alles glänzend und spiegelglatt erscheinen ließ; im Innern aber war es faul und wurmftichig wie ein bante
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Als Hans an bem Abend nach Hause kam, war die Familie noch im kleinen Salon versammelt; er ließ aber burch den Diener hineinfagen, er habe heftige Kopfschmerzen Er fannte das Fenster nicht genou, bas zu Räthchen's und wolle früh au Bett gehen, und zog sich dann auch Er befand sich wahrlich bescheidener Dachlammer gehörte; aber das eine war noch gleich auf sein Zimmer zurüd. bort oben fleißig bei ihrer Arbeit, vielleicht noch viele zu treten, ber lachend und scherzend an einem Abgrund noch vorn in dem einzigen Schaufenster liegen hat. hell erleuchtet, und er zweifelte feinen Augenblick, daß fie nicht in der Stimmung, heute noch in den fröhlichen Kreis
Stunden faß.
Aber was half das Grübeln! Jezt hatte er teine Beit dazu, denn er mußte handeln, um wenigstens bem einen Verbrecher die Maske abzuziehen. Db dann noch andere Schäden damit zum Vorschein famen, mußte bie
stand und erst durch seine Hand bavon zurückgeriffen wer Wie wunderbar bas doch ist," murmelte er dann leise ben sollte. Rauten allerdings fühlte ficher wußte selber kaum Bor fich hin, als er wieder den Blid über die verschiedenen unbehaglich durch diese Zurüdhaltung feines Etagen hin schweifen ließ:„ ba oben ein armes, braves, weshalb- Heißiges Rind da diüben bei Schallers ein glänzendes fünftigen Schwagers. Was hatte er nur? Eine Ver Beit lehren. Lumpen und Jammer mit Flittergold bedeckt; änderung war jedenfalls mit ihm vorgegangen, und zwar auch teine Natur,
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bort bie bräutliche Wittwe in Thränen, einer hoffnungs feit Dürtbed's Tode.
Es war
lofen Bulunft entgegenschauend; da oben der verrüdte bie sich leicht verstellen konnte. Früher zeigte er fich ent Direktor, jest vielleicht als Sultan gekleidet und schieben leichtherzig und heiter und hatte mit ihm selber auf einer Ditomane, schwelgend; Klingenbruchs selbst, auf das Serglichste und Diffenste verkehrt; jetzt bagegen hielt er fich still und zurüd, fchien oft zerstreut und mit seinen gute, fleine Dberfilieutenant mit feinen foletten, feiner noch unange Gedanken abwesend, und hatte seinen früheren sorglosen Charakter jebenfalls vollständig verloren. War wirklich nur Dürrbed's Tob daran schulbaber es tonnte taum etwas Anderes fein,- ober ahnte er vielleicht, was Jenen
unangenehmen Töchtern und
webmeren Gattin; hier im Edfenster unten ein neu iraler Bunkt, in dem man fich zusammenfindet und wieder Auseinander geht, und dicht darüber der kleine Advokat
Am nächsten Morgen war Hans faft mit den Lerchen auf, benn eine merkwürbige Unruhe hatte ihn erfaßt und bulbete ihn nicht länger in Bette.
Das Wetter hatte sich wieder aufgehellt und der Wind
über Nacht den Himmel vollkommen rein gefegt, wie auch den Boden abgetrocknet.
Hans machte sich jeben Morgen selber seinen Raffee, benn an bas späte Frühstüden war er nicht gewöhnt; bann aber ließ ihn feine Ungeduld nicht länger ruhen.
( Fortsetzung folgt.)