4�«83Aen,l<uet«e�' den ,'v. P. N."»ufolg«.«st »m Septem b« nach dem Wiederzusammeutritt de« BundetrathS i-t«warten. Tie Arbeite« für die auf Grund de« Gesetzes »otn 23. Februar 1881 in den oberschlesischen -icothstandSkreisen auszuführenden Landes« Meliorationen fchretten, wie d«Nordd. Allg. Ztg." aeschrieben wird, rüstig fort. Für 31 Gmoffenschaften mit 31 Gemeinden, und 7 Gutibezirktn werden die Vorarbeiten gr> t'r ffen. Für 6 Projekte ist die Gewährung von Staatßdar» «b'N zm Lestreitung d« ersten Kosten nachgesucht. Die AuS> wb�ungzarbeiten find in 6 GenossenschastSbezirlen beendet und in 29 Bestrken mehr od« wenig« vor»eschritten. Statutarisch stnd im Ganzen 49 öffentliche Genossenschaften mit 58 Gr» meinde« und 30 GuUbezirken begründet. Uebn die Flutzregu- «rungen in Obnschlefim ist zu bem«k«n, daß die Arbeiten zur Regulirung VeS ob«en Weichsel- Mühlgrabentbalei im Kreist «letz im vollen Gange sind. Dai Projekt zur Rcgulirung dn Przynka ist endgiltig festgesetzt worden; zu seiner Darchfütz- rung ist die Bildung zwei« Genossenschaften in Autficht ge« nommen. Bei der Regulirung an d« Gostin« gehen die AuS> führungSarbeiten ihrem Ende entgegen. Von der Westküste Schleswigs  , 22. Juni. Die Halligen «erden allmählich von d« Fluth verschlungen. Ungeheure Länder strecken mit Wersten   und Häusern find in den letzten 50 Jahren verschwunden.ES ist ,u bedauern," so schreibt die Norddeutsche Reichsvost",daß die Regierung ihr Augenmerk nicht mehr auf die Gewinnung von Land an den Küsten deS schleiwigschen Westlandet richtet. ES ließen fich hier in wenigen Jahrzehnten mit vnhältvißmäßig gering« Mühe große Länder- strecken m t dem besten Marschboden gewinnen. Eine Million hier angelegt, würde dem Staate bald eine beträchtliche Summe »on Steuern einbringen und hund«te von Menschen würden in kurz« Zell ihr reiches Brod auf fruchtbarem Marschboden finden. Die westschleSwigschen Watten ließen fich so in Land umwandeln." Warum in die Ferne schweifen, da Schleswig  doch näher liegt wie Kamerun  ? OesterreichUngar i». Die Sonntagsruhe bei den Bäckern in Wien  . D« ministerielle Entscheid, wonach die SonntagSruoe bei den Bäck«n auf die Zeit von Sonntag Mittag? MS um Mitter­nacht beschränkt worden ist, hat nach keiner Richtung hier b» friediat. Die Meist« bezeichnen die Ruhepause als zu lang bemessen und begegnen dem Hinweis auf gleiche und schälfere gesetzl'che Bestimmungen in and«en Giohstädten, wie London  u. A. mit d« Thatsache, daß der Wiener   wehr alS andere Großstädter ein gutes und frischet Gebäck gewöhnt ist.(Gut kann auch gebacken werden, wenn EonntagS nicht gearbeitet wird. Im Uebrigen werden fich die guten Wiener   ebenso wie die Engländer und Amerikan« darangewöhnen", Sonntag? kein frisches Brod zu essen.) Die Gehilfen dagegen möchten naturgemäß eine längne Sonntagsruhe als zwölf Stunden, uwsomehr. als fie dies« Zeit ohnehin zur nothwendigen kör- »glichen Erholung bedürfen. Vorgestern kam ei in einigen Backstuben ob« auch noch auS einem anderen Ar laß zu D ffe- merzen. Mehrere Meist« konnten od« wollten auch die ge- st blich vorgeschriebene Ruhezeit nicht bewilligen, worauf ein Therl der Gehilfen sofort die Arbeit einstellte. Man hofft kleinen partiellen Streiks in gütlichem Wege beilegen zu können. Frankreich  . . In«in« am Mi twoch stattgehabten Vttsammlung der gemäßigten Republikanern angehörenden Mitglied« de? «enaiz und der Deputirtenkammer wurde ein Bureau unter Vorsiye Magnini gewählt. Dasselbe soll ein Einver- st'bmen oller Republikaner   mit Bezug auf die Wrhlen her- eir i*' Die Versammlung wurde schließlich, ohne daß ein Be- «Sloß gefaßt wurde, auf Freitag vertagt. Mit dem von der äußersten Linken aufgestellten Programm, welches wir bereits vor«tniaen Tagen«Hirten, finv die Wähler nicht zu- frieden. Rochefort bricht üb« feine Freunve von d« äußersten Linken den Stab und erklärt ihnen, daß ihr Programm höchsten? für ein Krähwinkel paffe, aber durchaus nicht für die Hauptstadt der ftanzöfischen Demokratie. Man müßte die Opportunisten bekämpfen, statt mit ihnen Süßj zn rasveln. DaS Programm von 1885 stehe sogar dem Belle« viller Programm von 1869 nach. Statt dem Kamillenthee, welchen die Henen Clemenceau   u. A. ordiniren, müßte ein energischeres Medikament angewendet werden. Von einer Versöhnung?- Liste, auf d« Radikale und Oportunisten neben einander stehen, will Rochefort am allerwenigsten etwa? wissen. D« Ertrag deS Paris  « Lctroi(Zölle, welche von d« Stadt«hoben w«den) ist während der fünf ersten Mo- nate deS Jahre? um 1 888 630 FrcS. hint« dem Vorjahr zurückzeblieben. Hiervon treffen auf Wein 903529 FrcS(wohl weil die Einwohn« fich mehr und selbst Wein au? aufge- weichten Rosinen bereiten); auf nicht trinkbare Flüsfigkeiten 187 173, auf Rohstoffe 626 788, auf Nutzholz 317 903 und auf Futter 125 943 FrcS. Letztere drei Ziffern find durch die un« firn? Wa? ist geschehen, Han»? Du bringst«ich zur Verzweiflung, wenn Du jefft nicht sprichst I" Bleibe ruhig in Derne  « Stuhl sitzen, Papa." sagt« Han».Ich glaub«, ich habe jetzt selber eine ziemlich klare Ueberficht und will Dir«it einfache» Worten da? Ganze wittheilen." Und nun«zählte« de« Bat«, der in athe«los« Spannung ih« die Worte von den Lippen zu stehlen schien. Alle», wa»« durch Klingenbruch sowohl als Püster über Rauten gehört, wie da»,»a«« zu« Beispiel den falschen Würfel selber gesehen und erlebt. Zugleich fügte er Hinz«, daß gerade die junge Frau, die Jrn« in nichtswürdig« Weise bestohlen und verlassen, fttzt in Rhodenburg eingetroffen sei, und legte ihm nun de» Plan vor, den« sich mit Püster ausgedacht, u« den Zehnfache» Verbrecher nicht allein zu fangen, sondern auch Zugleich den vollen Bewer« seiner Schandthaten gegen ihn Zu haben. nm Der alte Herr hatte ih« ansang« mit peinlich« Auf« wnksamkeit zugehört und ein paar Mal dazwischen reden wollen, al? ob« dies« furchtbaren Anschuldigungen wider- wgen müsse; endlich ab«, al« e? mehr und mehr über« Zeugend über ihn hereinbrach, da sank ihm da« Haupt auf die Brust, seine Arme hingen schlaff an den Lehnen nieder, Und ein Bild d« volle» V«zwe>flung und Zerknirschung saß vor de« Sohne. Han« hatte geendet und den Bat« nur noch gebeten, auf ihren Plan einzugehen, da sie nur dadurch hoffen konnten, ihn zu übettaschen und zu einem Schuldbekennt- uiß zu bringen. D« alte Herr hörte ab« kaum, wa« d« lunge Mann jetzt zu ihm sprach, seine Auge» hafteten stier aw Boden, und nur leise, au? tiefst« Brust herau» stöhnte ar:Mein Kränzchen,«ein arme», arme» unglückliche», venathene» Fränzchen l" Verrathen, ja," sagte Han» mit finst« zusam«en- fikZogene« Braue«,ab« kannst Du sie unglücklich nennen, wo wir da« Schwerste von ihr abgewandt, ja sie im wahre» Sinne de» Worte? von diese« Teufel noch ge» fettet haben? Glaubst Du denn, daß dieser Mensch, d« hin« bestimmte Heimath auf d« Welt zu haben scheint, Fränzchen auf irgend ein Gut geführt hätte? Auf gemeine Verminderung der Bauthittgkett und den Rückgang der Industrie veranlaßt. Brennstoffe haben est, Mehr von 260013, und Eßwaaren ein solche« von 29 329 Frc«.«geben. Jtalie«. Die Mlnisterkrifi» ist noch nicht beendet. In d« gestrigen Sitzung der Deputirtenkammer thettte Depreti? mit, daß ihn der König mit d« Bildung eine? neuen Kabinet» detraut und er den Aufttaa angenommen habe. Der bisherige Minister des A-ußern, M a n c i n i, wird in daS Kabinet nicht mehr eintreten. Ggypt�«. Ueb« den Zusammenstoß deS britischen DampferSThomaS Mclville" mit einer Baggermaschine, durch welchen die Sperrung de? Suezkanals veranlaßt wurde, werden jetzt folgende Einzelheiten bekannt: Der Unfall ereignete fich am 10. Juni, 5 Uhr NachmrttagSZ zwischen Port Said   und JSmaila bei Kilometer 38,5, woselbst eine der größten über- Haupt in Anwendung kommenden Bagg«maschinen mit Ketten am Lande festgemacht lag. In Folge eine? heftigen Windstoßes riß eine der Ketten und der Bagg« trieb in dem Augenblick in die Mitte des Kanal?, al? denselben der britische Dampf«ThomaS Melville" patstren wollte. Trotzdem die Maschine de? letzteren b«eits rückaiärtS arbeitete, erfolgte der Zusammenstoß doch noch mit solcher Gewalt, vaß d« Bagger augenblicklich zum Sinken kam. Den Dampf«Tdoma? MOville", der selbst nicht un«hedlich deschädigt ist, trifft keinnlei Schuld, während e? noch dahin- gestellt bleibt, ob die Mannschaft d«S Baggers mit genügender Vorstcht beim Festmachen verfahren war. Die Ingenieure der Kanalgesellscha't beschlossen zun st, an d« gedachten Stelle einen Settenkanal von c i. 400 Meter Länge auf 23 Meter Brette und 8 Meter Tiefe auszuheben; auch waren bereits 3 mächtige Dampfbagg« und 600 Erdalbelt« an Ort und Stelle einge- treffen. Von Par's traf tndeß die Weisung ein, einen Versuch mit Torpedo? zu machen. Die ToipedoS sowie andere Spreng. Materialien werden von dem franzöfischen KriegsschiffSeignelap" geliefert, dessen Kommandant fich auch«boten hat, die Ober- leitung bei dem Versuche zu übernehmen. Man befürchtete, daß durch die Explosion die Böschungen deS Kanal? stark leiden, eventuell, bei Anwendung größer« Mengen Sprengstoffs, dieselben sogar mit fortgntssen werden könnten. Die Hnstellung einer Passage um da? Htnder« niß herum, durch Auibaggern, würde nach angestellten Be« rechnungen volle 12 Tage in Anspruch genommen haben, während man hoffte, durch Sprengen einige Tage zu ge« winn-n. Die Zahl der im Kanal selbst, sowie in den Häfen deS Kanals dereit? wartenden Schiffe betrug zur Zeit de? Un« fall? 39, darunter d« deutsche DampferEhrenfels". Bi? zur Wiederaufnah-ne dcs Verkehrs glaubte man dieselbe im Ganzen auf etwa 120 Dampfer schätzen zu sollen. Inzwischen ist der Kanalverkehr wieder hergestellt wordm. DölKsS-s. Ueb« die Folgen einer Arbeitseinstellung, von welchen bisher in d« Oeffentttchkett wenig bekannt geworden ist, weiß diePost" zu berichten, daß dieselben Anlaß zu einer umfang- reichen Untersuchung wegen Aufruhrs, Wid«standS gegen die Staatsgewalt, Körperverletzung u. s. w. vor dem Landgericht II gegeben haben. In der Anilinfabrik in Rummelsburg   legte am 7. Mai ein Thell der Arbett« die Arbeit nieder, während die Andere» ihrer Beschäftigung weiter nachgingen. Letztere sollen nun von Jenen aus den Wegen von und zu d« Fabrik belästigt worden sein und schließlich soll es zwischen beiden Parteien zu einer blutigen Echläg«ei gekommen sein, so daß die GenSdarmerie einschreiten mußte. Ad« nun, so behauptet diePost", kehrten die Feiernden fich auch gegen diese und widersetzten sich ganz energisch, so daß zur Verhaftung ge- schrtttm werden mußte. Jetzt fitzen   nun 12 biS 16 meist»er« beirathcte Männer hinter Schloß und Riegel und lehen thetl- weife einer strengen Bestrafung entgen. Die Unt«suchung wird wahrscheinlich noch längere Zllttn Anspruch nehmen. Beruhen diese Angaben auf Wahrbctt, so bedauern wir auf da» Lebhafteste, daß eS Arbett« giebt, die fich zu derartigen Ausschreitungen hin« reißen lassen. Im Hinblick auf die vielen jetzt auSgedrochenen Streik? können wir nicht dringend genug vor jeder AuS- schreitung warnen, die sicher der Arbeit«dewegung nicht zur Ehre und zum Nutzen gereichen kann. Mittheilungen über die Bewegung der vevölkeruW der Stadt Berliu. In der Woche vom 31. v. M. dt? 6. d. M. fanden 179 Eheschließungen statt. L-bendgeboren wurden 773 Kinder, daruat.r 93 aufi«ehelich. Todtgeboren waren 42 mit 7 außereheltchen. Die Zahl der Steibefälle betrug 607. Von den Gestorbenen erlagen an Masem 13, Scharlach 6, Rose 1, Diphlhertti? 39, Kindbettfieber 4, Typbu? 7, Ruhr 1, Syphilii 2, Altersschwäche 15, Gehirnschlag 2u, Braune 4, Keuchhusten 5, Lungenentzündung 41, Lungenschwindsucht 79, Diarrhöe 19, Brechdurchfall 33, Magend�rmkatarrh 3. Durch V«gtstung kam 1 Person um(durch Selbstmord). Eine» gewaltsamen Tode? starben 18 Personen, und zwar durch Sturz oder Schlag 3, welche?? Wo« kein emzige» selb« besitzt? Rein,«it dem Geld«, da» Du ih« zugefich«t, und alle» Kost- barkeiten, wie« e» mit jen« mißhandelte« Frau in Am«ika ebenfalls gemacht, wäre« einfach entflohen, sie in Jammer und Elend, als da» Weib«ine» Verbrech«» in irgend einer Wildviß zurücklassend. Davor wenigsten« haben wir Fränzchen noch bewahrt, fie bleibt im Vaterhause, ohne jene entsetzliche Zeit zu durchleben, und daS danke» wir allein dem«ackern Notar Püst« und seinem kleinen Fak- totu« Mux. J-tzt, Papa, ist aber auch kein« Zeit««hr zu verlieren, denn wir müssen handeln." Und heute Abevd die Gesellschaft I Oh«ein Gott, wen» die geputzten, fröhlichen Menschen in diese» Hau» de» Ja««er» tteten l" Erstlich, Papa," sagte Han«,ist e««och kein Hau» de» Jammer», und dann habe ich dem auch schon vorge- beugt. In der Stunde, in der wir bei Püst« zusammen« kommen, tragen sech« Dienstleute zu gleicher Zeit, die fich in die verschiedenen Stadtvintel vertheilen, die schon ge- schrieben«» und adresfirten Absagebrief« herum. Die Herr- schaften mögen fich dann für einen halben Tag den Kopf zerbrechen, wa« da vorgegangen ist, erfahren weiden sie es doch»och zeitig genug; aber wir sind wenigsten» sicher, daß sie un» hier nicht zu solcher Zeit belästigen." Und die Mutter Fränzchen?" Beide dürfen um Gotte» willen jetzt noch nicht? erfahren, denn käme Rauten zufällig noch einmal heute Morgen hierher, so wüßte er im Nu, daß er erkannt ist, und daß er seine Maßregel« danach nägme, darauf darfst Du Dich verlassen." Aber die Frauen bereiten jetzt noch immer Alle» zu dem heutigen Fche vor." Laß sie," sagte Han»,«» ist besser, al» daß fie jetzt da drüben in Thläne» säßen und nur noch mehr von peinlicher Ungewißheit gequält würden. Jetzt, Vater, schreib nur vor allen Dingen an Raute« diese»enigen Z ilen, die ich Dir hier in diesem Zettel aufgesetzt habe. Du bestellst ihn darin auf heute Morgen halb«in Uhr zu Notar Püster, um die besprochene Summe in sein« Hände zu legen, da er selber morgen kaum genügend Zeit haben Erschießen 2, Erhängen 6, Ertrinken 6, andere gewaltsame Todesursachen 2. Hierunter find 6 Todesfälle durch Unglücks­fälle, 13 durch Selbstmord herbeigeführt. Unter dm Gestor» bmm stnv3l5, inklufio« 53 außereheliche Kinder, unter 5 Jahrm» also 51,9 pCt. Im Alter von 5 61? 15 Jahren starben 89, 16 bi? 20 Jahren 10, 20 bi» 30 Jahren 23. 30-40 Jahrm 49. 40 bi? 60 Jahren 89, 60 bis 80 Jahren 60, über 80 Jahre 12 Personen. Im ersten L'benSjahre starben 168 eheliche, 43 uneheliche, zusammen 201 Kinder, und zwar im 1. Monat 61, 2. Monat 18, 3. Monat 13, 4. Monat 14, 5 Monat 19, 6. Monat 18, T. Monat 17, 8. Monat 8, 9. Monat 10, 10. bi» 12. Monat 33. Davon waren ernährt mit Muttermilch 24, Ammmmilch 2, Thiermilch 102, Milch surrogaten 1, gemischter Nahrung 35, nicht angegebener Nahrung 37. Die Aumelduuge« zu den Ständen in den neuen städtischen Marktballen find in den bctreffmden Kreisen sehr zahlreich eingelaufen. Wie man meldet, betragen die Anmel« düngen mehr al» achthundert, so daß bereit» die größere Hälfte der Stände in der Zentral-Markihalle vergeben sein dürfte. Da täglich 70 bi? 80 Anmeldungen einge hin, so werden sämmtltche Plätze zweifellos besetzt werden. Wer also noch auf «inenStand" refleklkt, wird gut thun, fich möglichst bald zu melden. Folgeude Warnung wird vom Pollzei-Prästdium ver- öffentlicht: Um die dem Publikum drohende Gefahr, durch ah« irrend« Geschosse au? den Schießständen der Hasenhaide ge« troffen zu werden» nach Möglichkeit abzuwenden, nimmt da» Polizei Präsidium Veranlassung, vor unvorsichtiger Annäherung an den Exerzierplatz hinter der Hasenhaide zu warnen und fordert zugleich die Eltern und alle diejenigen, welchen die Obhut von Kindern anvertraut ist, hierdurch auf, die letzteren auf die Gefahr aufmerksam zu machen, welcher fie fich beim Betreten de? Exerzierplätze? aussetzen. i. Die Erweiterung der Brücke über da» Schleuse«« Ufer vor dem Schlestschen Thor« ist nunmehr in Angriff ge- nommen und wird eine in jener Gegend vtelbeklagte Verkehr»- fiörung beseitigen, die namentlich an den Sonntagen bei dem ledhaften Wagenverkehr nach und von Treptow recht unan- genehm, ja bei eintretender Dunkelheit sogar gefährlich wurde. Hoffentlich entschließt fich dann auch die Pferdedahnverwaltung bald zur Legung«ine»»weiten GeleiseS nach Treptow. Da» Unzureichende''' Treptow Nicht zu....... 4>ivM>vuuviiuciu<uitunacn erst abwarten, bis ein Nachbarort sich soweit entwickelt hat, daß ein Pferdebahnbetrieb sich beständig gut renttrt, ehe ein solcher eingerichtet wird. Die gute Pferdcdahnverbtndung soll zur Belebung de» Orte» bettragen und zum Verkehr anregen. Daß dieser Zweck durch den bisherigen Pferdebahnbetrieb nach Treptow erreicht worden wäre, wird Niemand behaupten, der ihn näher krnnen gelernt hat. r. Ei» originelle» Volksfest, da», trotzdem e» in der Nähe von Berlin   stattfindet, dennoch vielen Berlinern unbe­kannt ist, ist der sogenannteHammeltanz in Gatow  ". All- jährlich, bald nach Pftngsten, wählt der Krugbesttzer in Gatow  etnen Hammel au», setzt für denselben einen Prei» fest und giebt bi» zur Höhe desselben nummerirte Loose au» gegen Zah- jung eine» bestimmten Einsätze». Der bekränzte Hammel wird dann an dem bestimmten Tage auf den Festplatz geführt, in der Mitte desselben angebunden und e» beginnt nun die Ver- losung an den Gewinner, wobei die Einrichtungen derart sind, daß dem Zufall dcr wettest« Spielraum gelassen ist. Ein Mit- alied der würdigen Dorfjuaend beginnt, in jeder Hand»ir.i Fahne tragend,«inen Krki»lauf um den Hammel, wobei e» die" abgelaufenen Kreise mit lauter Stimme zählt. Bei jedem Kcetse wird durch ein Hammel-Komttee eine LooSnummer ge­rufen und dabei eine kleinere Zahl von Loosen auSaesondert, die dann nur am Abend bei dem eigentlichen Gewinn-Tanz zugelassen werden. Nach Eintritt der Dunkelheit beginnt dieser. An einem entfernien Platze befindet sich ein ricfiger» beim Abbrennen möglichst laut krachender Feuerwerkskörper, zu dem hin von dem Festplatz au» eine Zündschnur führt. Der Aunge beginnt seinen Lauf von Neuem und diesmal mit gl -..>»..... größter chnelltgkett. Bei jedem Kreislauf wird ein Loo? gezogen, und auf daijeniae, welche? gezogen wird unter dem Krachen de? FeuerwerkSkörperS die lange Zündschnur wird beim An- fang de? Gewinnlaufen? angebrannt fällt als Gewinn der Held de? Tage?, der Hammel. Während der ganzen Dauer der AuSloosung, die von Nachmittag» bi? spät Abend» die ganze Zeit in Anspruch nimmt, ladeten die Tanzmelodien einer ländlichen Mustkantenkapelle die gesammte Dorfbewohnerschaft und alle sonstigen geehrten Anwesenden zum Hammeltanz ein, der theil» im Saal, theil» auf dem Rasen im Fieim adsolvirt wird. Für die» Jahr war der Hammeltanz auf vorigen Sonn« tag anberaumt, wurde jedoch de» schlechten Wetter» wegen ver« schobm. Vor Jahren pflegte«in biederer Giiower die an» wesenden B-rliner zum Loosekaufm mit der liebenswürdigen Andeutung zu beehren: Immer ran hier, meine Herrschasten! Vor zwee Gute steht Ihnen der Hammel ebenso zu, wie jeden andern Düffel! würde, darüber zu verftigen, weiter nicht», und sei dam» versichert, daß er kommt." Und ich soll jetzt schreiben, Han?? Siehst Du, wie mir die Hände zittern, wee mir alle Glieder fliegen?" Wenn ich schreibe," sagt« Han« nachdenkend,könnte er Verdacht schöpfen, den« er muß fich ja überall von Ge» fahren umgeben wissen, und gegen mich ist er, wenn ich mich nicht sehr irre, schon überhaupt mißtrauisch geworden. Wenn nun Fränzchen den Brief schriebe?" Sie würde«» nie im Leben thun." Sie darf gar nicht und braucht nicht zu wissen, zu welchem Zweck; aber laß da» mich nur machen. Und Du bist damit einverstanden, daß wir um halb ein Uhr bei Notar Püster, im sogenannten Eckfenster, zusammen­kommen?" Und«a» soll ich dort?" Nicht», al» Zeuge de« Ganzen sein. Alle« Andere überlasse getrost mir und de« Notar; aber jetzt habe ich auch keine Minute Zeit mehr zu verlieren, und nur die eine Bitte noch an Dich, Vater: verrathe Dich nicht, weder gegen die Mutter noch Fcänzchen, denn denke, daß da» Glück Deine» Kinde« dabei auf dem Spiele steht. Da« Best« wird sein. Du riegelst wieder hinter mir zu und läßt keinen Menschen«in, bi« ich selber zu Dir zurückkehre, um Dich abzuholen." Ich glaube, Du hast Recht, Han«," sagte der alte Herr leise und mit halb gebrochener Stimme;ich fühle außerdem, daß ich der Ruhe und Einsamkeit bedarf, u« da» Gräßliche erst noch einmal«it mir selber zu überdenke«. E» kam Alle» so rasch, e« brach über mich herein wie ein stürzendes Haus, ohne Zeiche», ohne Warnung, und«sie ist jetzt genau so zu Muthe, al» ob ich unter den Trümmer» desselben begraben läge. Laß«ich allein, Hin», laß mich allein, e« wird dann nur um so rascher vorübergehe«, und Du sollst Dich nicht beklage» dürfen, daß die Schwäch« eine» alte« Manne  « da« zu Schanden gemacht hätte, wa» Ihr Euch vorher sorgsam aufgebaut." (Fortsetzung folgt.)