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als fie find." Was für ein Geschrei würde wohl erhoben worden sein, wenn die Arbeiter einen Fabrikanten mit Gewalt gehindert hätten, die Fabrik zu verlaffen?- Es gewinnt immer mehr den Anschein, als ob gewiffen Leuten nur daran gelegen war, burch einen Butsch den verhaßten Marimalarbeits. tag in Misttebit zu bringen.

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Frankreich  .

Kommunales.

Umpflasterungskosten der Greifswalderstraße. Da die genannte Straße jezt auch vor dem Grundstücke 29 freige legt worden ist, hat der Magistrat beschloffen, in dieser Straße Dom Tarafchwiz Weg ab bis zu dem genannten Grundflüde Die Umpflafterung auszudehnen. Hierdurch werden 10 000 M. mehr erforderlich, so daß zur Belt für die Umpflasterung dieser Straße in Ganzen rot. 64 000 M. Roften erwachsen.

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Benukung städtischer Telephonleitungen durch die Polizei. Das Polizeipräsidium hat an den Magistrat das Ersuchen gerichtet, daß es ihm in dringenden Fällen gestattet sein möge, behufs Verbindung der hiesigen Polizei mit der Bolizeidirektion in Charlottenburg  , die in den städtischen Wafferwerken befindlichen Telephonleitungen zu benußen. Der Magiftrat hat beschloffen, dem Gesuche zu entsprechen.

Die Briefe des Admiral Courbet  , welche der reaktionäre Gaulois" veröffentlicht, find eine geradezu ver nichtende Anklageschrift gegen die Schwindelpolitik Ferry's. Es heißt in denselben u. a.: Was für Elende find unsere Mis nister! Was für eine Bande von Spießgesellen haben site an der Kammermehrheit.. Wir sind entschieden im vollen Niedergang." Daß Courbet   kein Freund der Republik   war, wie mit Recht die radikalen Blätter hervorheben, thut der Be deutung seiner Kritik des Ferryismus nicht den geringsten Ab bruch. Die Politik tolonialer Abenteuer hat in einem Sach, verſtändigen ihren Richter gefunden. Die Nuganwendung istritis, aftatische Cholera, Bocken, Fled- und Rückfall Typbus, auch für Nichtfranzosen leicht zu ziehen. Der Patrioten liga" ift eine neue Blamage zugestoßen. Die Freunde des politischen Krakehler Déroulède  , die fich augenblicklich außerhalb Paris   auf einem Turnfeft befanden, fchickten eine Beileids adresse an die Frau Admiral Corbet". Courbet   ift aber gar nicht verheirathet. D Schreck!

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- Die wirthschaftliche Krisis bekundet fich deut lich in der Thatsache, daß, wie die Erhebungen der Verwal tung indiretten Steuer ergeben haben, die Bevölkerung von Paris   seit Anfang 1885 um 10 000 Röpfe abgenommen hat. Diese Abnahme tommt größtentheils auf das Konto der pro letarischen Schichten. Es find Maurer  , Bimmerer, Steinmeßen, Schloffer u. f. w., die wegen Arbeitsmangel die Stadt vers laffen haben.

Amerika.

Die deutsche Bourgeoispreffe bringt von Beit au Beit fenfationelle Nachrichten über Aufftände" nordamerika. niser Brubenarbeiter, über Strells, bei denen die bewaffnete Macht einschreiten muß; die Rohheit und Verwil­derung der Arbeiter muß dann den bürgerlichen Sitten predigern als beliebtes Ranzelthema dienen. Wie erbärmlich aber die Lage Der Rohlengräber, wie niedrig die Löhne, wie unerhört die Ausbeutung der Hände" in den Bergwergsdistrikten ist, darüber verlautet in der wohlgesinnten" Breffe tein Wort. Defto be redter find darüber die amtlichen Berichte. Die amtlichen Berichte! wird der Leser staunend ausrufen. Ja, diejenigen der Staatsbureaur für Arbeitsstatistit. Sehr be lehrend. ift der Siebente Jahresbericht des Bureau für Arbeitsstatifit erstattet an die Generalversammlung von Dhio, für das Jahr 1883", der mit seinen nüchternen Rapporten und fimplen 8 b'en ein erschütterndes Bild von dem Matyrium Der Rohlengrubenarbeiter entwirft. Ohio   tommt unter den 7 an der Gesammitohlenproduction in der Union   betheiligten Staaten( mit 6 000 595 Tons pro Jahr) in dritter Reihe. In Obio befindet sich das durch seine blutigen Busammenstöße awischen Arbeit und Rapitalmacht berüchtigte oding County In den Bergwerksbezirken herrschen despotisch bie Aktiengesellschaften, und die Arbeiter sind ihnen völlig unterthan. Die pfiffigen Dantees baben das Trudsystem durchgängig eingeführt, und die Löbne werden in vielen Gruben nicht in Baargeld, sondern in sog. Scrip", Scheinen und Anweisungen auf bie Grid äftsläben der Rompagnie oder der Basallen der Kom pagnie. Dort muß der Arbeiter und zwar zu weit höheren Preisen, als in anderen Läden, seine sämmtlichen Einfäufe machen. Die unverfälschte Leibeigenschaft! Lebrreich ist folgende Tabelle des amtlichen Berichts( a. a. D. S. 191):

Artitel

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" 1

Buder

Raffee per Pfund Thee

Schinken per fund. Sped

"

Mehl per Faß

Stiefel für Männer das Paar

Knaben

Schuhe für Männer.

"

Sad

"

" 1

Frauen

Kinder

"

Kattun per Elle Muffelin

"

"

Preise

In den Kompagnie

In Läden mit Baarzahlung Doll. Cents. 18 0 70% 2 11

Läden Doll. Cents.

0

20 1912 12 183/4

17%

18

162/

84

6

04

333/4

1

11

46

87% 2

75

80

6142221

21%

90 21%

9 11

613112

94% 45 9334 71/ 9

Man" steht, daß die ameritanischen Unternehmer in Bezug auf die Ausnutung der Arbeitskräfte gang in die Fußstapfen Derjenigen der alten Welt getreten find. Nur find fie noch rüdfichtsloser und durch die Gefeße noch gar nicht gebändigt. Arbeiterschußgeseze thäten in Amerika   erst recht noth, um solche ungemein grobe Ausbeutung der Arbeiter zu verhindern.

Milly T... welche an dem und dem Tage von Albany nach Newyork   fuhr, wird gesucht 2c. 2c.- Milly meinte schon bei dem bloßen Gedanken an ein derartiges Inserat in die Erde sinken zu müssen und wie fie fich ouch mühte, bem fatalen Bufall freundlichere Seiten abzugewinnen, immer blieb ihr ein unbehagliches Gefühl, daß fie durch ihre Sorglosigkeit fich in eine unangenehme Lage gebracht.

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schneebebedte Landschaft und die zahlreichen Bassagiere Inzwischen schnaubte das Dampfroß weiter burch die faben sehnsüchtig dem Ende der Fahrt entgegen. Aber so ein raich sollte die Erlösungsstunde noch nicht schlagen plöglicher Nud, welcher die Mehrzahl der Reifenden von ihren Sigen schleuderte, erfolgte und dann stand der Zug mitten im freien Felbe still. Nachdem man sich vom ersten Schreden erholt und sich überzeugt hatte, daß Niemand be Schädigt worden war, begaben sich die Herren hinaus und febrien bald mit dem wenig tröstlichen Bescheid zurück, daß die Lokomotive entgleist und der Tender gebrochen sei man habe nach Newyork   um Ersatz telegraphirt und erst wenn eine neue Lokomotive von dort eingetroffen sei, tönne die Weiterreise erfolgen!

Die Mittheilung war für sämmtliche Bassagiere depris mirend, aber für Milly entschieben am meisten. Entgegen dem Vorschlage ihrer Mutter hatte sie darauf bestanden, ihre Freundin zu überraschen und nun wurde es vielleicht Mitternacht, bis sie Newyork   erreichte. Da man sie nicht erwartete, burfte sie kaum hoffen, die Familie noch aufzus finden und was dann?..

Während Milly in durchaus nicht beneibenswerther Situa tion auf das Eintreffen der erlösenden Lolomotive wartete, schritt der junge Mann, welcher ihr so freundlich zu Hilfe gelommen war, nachdenklich die Delavanstraße in Albany hinab. An der Straßenede ftand ein ältlicher Arbeiter, welcher ein Taschenbuch aus rothem Saffian in der Hand bielt und dasselbe ungewiß betrachtete einer plöglichen Gingebung folgend, trat Milly's Ritter auf den Arbeiter zu und sagte bestimmt:

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Mann wie tommt Ihr zu diesem Taschenbuch baffelbe verlorenes oder gestohlenes Gut" und das

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Das Desinfektionsverfahren und die Desinfektions pflicht bei den gefährlichsten ansteckenden Krantheiten, Diphthe­sowie der nach dem Grade der Gefahr alsdann folgenden Krankheiten: bösartiges Scharlach fieber und Unterleibs. Typhus  beschäftigte den Magistrat in seiner Sizung am Freitag. Der beschäftigte den Magistrat in seiner Sigung am Freitag. Der Entwurf einer diesbezüglichen Polizei- Verordnung lag zur Be gutachtung vor. gutachtung vor. Der Magiftrat hat beschlossen, den Entwurf zunächst der Gesundheits Deputation zur Begutachtung mitzu­theilen. Als nächster Anlaß darf die epidemische Ausbreitung der Cholera bezeichnet werden, nächstdem die auffallende Bu nahme der Diphtherie  . Troßdem, daß die Aerzte mit der Natur der letteren Seuche immer mehr vertraut geworden find, besiffert sich der Prozentsaz der Diphtheritis- Todesfälle in der Gesammtzahl aller Todesfälle in Berlin   auf 13 pCt, auch hat Der Prozentsatz der Erkrankungen an Diphtheritis ſeit bem Vorjahr sich von ca. 64 pet. auf ca. 7 pCt. vermehrt.

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Der Maler Hlawacet aus Wien  , deffen großes Bild im großen Festsaal des Nathhauses ausgestellt war und die Stadt Wien   darstellte, hat dem Magistrat den auf die Stadt taffe fallenden Antheil an dem Ueberschuffe der Ausstellung überreicht. Der Magistrat bat dieser, allerdings nur fleine Summe der Haupt- Stiftungstaffe überwiesen. Ferner hat Der Aussteller dem Magiftrat eine große Photographie feines Gemäldes zum Geschent gemacht. Der Magiftrat hat die felbe angenommen und der Magistrats Bibliothek überwiesen.

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Nach Mittheilungen des statistischen Amts der Stadt Berlin   find bei den hiesigen Standesämtern in der Woche vom 14. Juni bis intl. 20. Juni cr. zur Anmeldung gefommen: 155 Eheschließungen, 846 Lebendgeborene, 40 Todtgeborene, 750 Sterbefälle.

Gerichts- Zeitung.

ilärt Beuge, daß der Privatkläger bet Empfangnahme von Mittheilungen äußerst leichtgläubig und unvorsichtig bei der Verbreitung derselben sei. Der Mitredakteur Abel von der Voffischen Zeitung" bezeichnete die Mittheilungen des Privat tlägers mehr unwichtig als unrichtig. Das Schöffengericht erachtete aus diesem Ergebniß der Beweisaufnahme eine bes leidigende Abficht seitens des Privatangeklagten nicht für er wiesen, vielmehr habe derfelbe nur die Absicht gehabt, gewiffe in der Preffe herrschende Mißstände zu tritiftren. Das Urtheil lautete auf Freisprechung Die Kosten des Verfahrens wurden dem Privatkläger zur Laft gelegt.

Soziales und Arbeiterbewegung.

Der Schmiedemeister Herr Herrmann ist irrthümlich in die Liste derjenigen Meister aufgenommen, welche die Fors derungen der Lohntommiffion nicht bewilligt haben. Die Lohn­tommission bestätigt, daß Herr Herrmann sich den Forderungen derselben stets geneigt gezeigt hat, und wir unsererseits ersuchen

die Lohnkommission der Schmiede recht dringend, sich bei ihren Angaben der größten Genauigkeit befleißigen zu wollen, damit solche, für alle Betheiligten gleich unangenehme Irrthümer in Butunft möglichst vermieden werden.

Eine Art Aufstand fand vor einigen Tagen auf dem Rittergut Joen bei Stendal   statt, da zirka 50 polnische Arbeiter mit dem ihnen ausgezahlten Lohn nicht zufrieden waren. Dieselben belagerten die Wohnungen des Ritterguts befizers Freise und seines Verwalters und bedrohten diese Männer i heftigfter Weise. Telegraphisch zu Hilfe gerufene Husaren verhafteten vier sogenannte Räoelsführer und zerstreuten die übrigen Arbeiter. Und die Moral? Erst werden die polnischen Arbeiter nach Mitteldeutschland von den Unter nehmern und Befigern geleckt, um den Lohn der heimischen Arbeiter zu drücken; wenn die polnischen Arbeiter aber selbst etwas höheren Lohn in ungestümer und ungebildeter Weise fordern, dann ist der Aufcubr" da und das Militär schreitet ein. Richtiger wäre es, wenn die Herren Unternehmer und Befizer ihre Luft nach großem Gewinne etwas zügelten, den tamen solche Exzeffe nicht vor. Wer die Hauptschuld an dene heimischen Arbeitern einen anständigen Lohn zahlten; bann felben fonach trägt, fann fich Jeder selbst sagen.

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Der Schreinerverein in Düsseldorf   wurde auf Grund eines Gesegesparagraphen verboten, der ausländische Unternehmen von Versicherungsanstalten, wenn fie im Inland Agenten bestellen wollen, von der Erlaubniß des Minifteriums abhängig macht. Die verfügende Behörde res folvirte wie folgt: Es werden feste Beiträge erhoben, eine feste Reife Unterstüßung und ein Sterbegeld gewährt, folglich ist der Verband eine Versicherungsanstalt und die Mitglied schaften find Agenten derselben und da der Siz des Verbandes im Auslande"( Stuttgart  ) ist, so bedarf er zur Bestellung Dieser Agenten der ministeriellen Erlaubniß. Nach unserer Meinung sind die Fachvereine, resp. sollen es sein, Roalitionen zur Erlangung günstiger Arbeitsbedingungen und nach§ 152 ber Gewerbeordnung find alle Verbote und Strafbestimmungen gegen derartige Bereinigungen aufgehoben.

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Streitigteiten in einem Bergwerte, bei welchen Vera legungen vorkommen, werden von den Gerichten viel schwerer bestraft, als wenn solche Streitigkeiten über der Erde statt finden. So wurde ein Bergmann in der Nähe von Essen, ber seinen Kameraden mit dem sogenannten Knebel auf den Kopf geschlagen baite, so daß derselbe niederfiel, für seine rohe That bei der Lampe  " mit einem Jahr Gefängniß bestraft.

Rohe Behandlung. Daß die Dienstboten noch immer eine sehr untergeordnete soziale Stellung haben, geht aus den vielen Fällen hervor, bei denen die Herrs schaften von ihrem Büchtigungsrecht" brauch machen und baffelbe in der brutalften Weise sogar überschreiten. So hat türzlich der Rittergutsbefizer Otto von Colbe zu Warten berg sein Dienstmädchen mit der ledernen Reitpeitsche ber maßen geschlagen, daß dasselbe tüchtige Verlegungen davon trug. Das Schöffengericht hatte auf Freisprechung erkannt; das Landgericht au Bromberg   aber erkannte auf 14 Tage Ge fängniß. Für einen solchen Dienstherrn" eigentlich noch zu wenig. Wahrlich, es wäre an der Beit, wenn endlich einmal die mittelalterliche Dienstbotenordnung im preußischen Land

P. Dem ausgewiesenen Berichterstatter Schloßbauer gab ein in der Frankfurter Beitung" am 27. August 1884 abgedruckter Artikel, welcher in nicht gerade schmeichelhafter Form der Thätigkeit des Genannten gedachte. Veranlassung zur Erhebung einer Privatflage gegen den Chef Rebatteur Stein, der den qu. Artikel in ber genannten Beitung ver öffentlichte, wegen öffentlicher Beleidigung. Die Sache unterlag gestern dem Schöffengericht des Amtsgerichts II   zur Beurs theilung. Der Rechtsbeistand des Privatklägers stellte im geftrigen Audienstermin einen Vertagungs- Antrag, wonach das Berfahren ausgefegt werden solle bis zur Entscheidung des Oberverwaltungs- Gerichts in Betreff der f. 8. verfügten Aus weisung des Klägers. Diesen, sowie einen Eventualantrag auf Ladung des nicht persönlich erschienenen Privatklägers zu einem neu anzuberaumenden Termin lehnte der Gerichtshof ab. Der Vertheidiger des Privatbeklagten Stein widersprach diesem Antrage, daß dem persönlichen Erscheinen des 2c. Schloßbauer nichts im Wege gestanden, denn derselbe set täglich in der Journalisten Ede des Kaiserhofes tros der polizeilichen Aus. weisung zu finden und er babe ibn ihn erft Tura ber Wilhelmstraße gesehen. Der dem Termin in Gerichtshof lehnte den Antrag ab und begann mit der Ver nehmung der Entlaftungszeugen, bebufs Erhebung des Beweises der Wahrheit der in dem qu. Artikel behaupteten Thatfachen, wonach bem Privatkläger in seiner Eigenschaft als Berichter. statter der Vorwurf der Lügenhaftigkeit und Unzuverlässigkeit gemacht und bemfelben nachgefagt wurde, daß er mit falschentage zur Sprache gebracht würde. Aber da wird man lange Mittheilungen bandele. der nach der Ansicht des Schloßbauer beleidigender Natur set, bezog sich der Vertheidiger des Privatbeklagten auf ein vor Kurzem vom Handelsministerium in Betreff der Besteuerung der Beitungs Berichterstatter erlaffenes Restript, in welchem ebenfalls vom Handel mit Mittheilungen die Rede set. Nedat. teur Grunewald von der Frankfurter   Beitung als Zeuge depo nirt, daß Schl. seine Berichte à Belle mit 5 Mart honorirt er. balten, daß dieselben jedoch hinterher fich als unwahr erwiesen; in Folge deffen habe die Frankfurter Beitung" mit Sch. jede Verbindung abgebrochen. Schriftsteller Klausner sagt aus, daß der Privatlläger ihm eines Tages die völlig aus der Luft gegriffene Nachricht gebracht, der chinesische Gesandte Li- Fong­Bao sei in der Nacht nach Friedrichsruh   abgereift; ferner er

Dor

cus.

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bitten, entgegnete

Bezüglich des lepteren Ausdrucs,

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mit streckte er die Hand nach dem eleganten kleinen Buch Dho das muß ich mir denn doch ver­ber Arbeiter grob, während er die Hand des Anderen abwehrte, wer giebt Ihnen das Recht, einen ehrlichen Mann für einen Es ist mir Dieb zu halten, junger Herr?" nicht eingefallen, Euch für einen Dieb des Taschenbuchs zu Dame, welcher baffelbe gehört, flagte mir, das Buch sei halten," lenkte der junge Mann rasch ein. Die junge ihr im Gedränge gestohlen worden, oder auch entfallen; gebt mir das Buch, damit ich es seiner Eigenthümerin wieber zustellen tann." Wird Alles nicht so heiß ge­geffen, als es gekocht ist," brummte der Andere ,,, wer bürgt mir denn dafür, daß Sie die Abficht haben, ber Dame das Taschenbuch wiederzugeben, Herr? Entweder geben Sie nir die Adresse der Eigenthümerin und ich liefere meinen Fund direkt an sie ab, oder Sie spezifiziren den Inhalt bes Taschenbuchs und legitimiren sich baburch als den Be auftragten der Dame- ein Drittes giebt es nicht."

Der junge Mann blickte den Arbeiter zornig an, während er doch zugestehen mußte, daß der Mann im Rechte war. Auf Eure Bedingung kann ich nicht ein geben," sagte er nach kurzem Bedenken ich kenne ben Namen der Dame nicht und" So find wir fertig mit einander," unterbrach ihn der Arbeiter; wenn ber jungen Dame an dem Taschenbuch gelegen ist, wird sie ben Berlust dei der Polizei anzeigen und diese dann das Weitere veranlaffen. Ich werde das Buch auf dem nächsten Revier abliefern" und damit wandte sich ber Mann zum Gehen. Noch einen Augenblid," sagte ber junge Mann entschloffen; gebt mir das Taschenbuch und ich erstatte Each dafür Alles, was dasselbe etwa an Geld und Gelbeswerth enthält." Der Mann schien fich zu be und Gelbeswerth enthält." Der Mann schien fich zu be denken er öffnete Taschenbuch beneath attend und musterte ben Inhalt genau, bann schüttelte er den Kopf und sagte: Thut mir leid, aber ich darf es nicht das Buch ent hält nicht nur viel Gelb und Gelbeswerth, sondern auch so zum Beispiel die Photo­noch verschiedenes Andere- graphie eines jungen Mannes, und wer weiß, ob dieselbe

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warten müffen, weil in diesem gefeßgebenden Körper lauter Dienftherren figen.

Die Dodarbeiter zu Hull haben die Arbeit niederg.legt, weil ihnen eine versprochene Lohnerhöhung nicht aufgezahlt worden ist. Die Streitenden verlangen außerdem, De ein ftebenstündiger Arbeitstag eingeführt werde, wie dies auch in anderen Seeftädten der Fall ist. Es war den Arbeitern bereits vor zwei Monaten versprochen worden, eine Lohnerhöhung von 8 Pence per Tonne eintreten zu lassen, doch ist die Hafen behörde diesem Versprechen bis jest noch nicht nachgelommen. Der Streit wird wahrscheinlich günstig für die Streifenden verlaufen, da augenblicklich ca. 12 große Dampfer im Hafen unentladen liegen und großer Mangel an paffenden Arbeits Träften herrscht.

der jungen Dame nicht einen hohen Finderlohn werth ist. Ich frage das Buch zur Polizei und damit basta."

Der Arbeiter entfernte fich und unser Ritter blieb ziemlich verblüfft zurüd- also die junge Dame, welche fein Herz im Sturm gefangen genommen, besaß möglicher­weise schon einen Liebhaber? Daß das Bild das eines Solchen sein müsse, stand bei ihm festdie Photo graphien ihrer Brüder pflegten junge Damen im Allge meinen nicht mit fich herum zu tragen, und während der junge Mann das Geschäft, wegen dessen er nach Albany gekommen war, erledigte, bachte er beständig an die schöne Üünbekannte und haberte mit dem Schicksal, welches sie ihm in den Weg geführt.

Mitternacht war vorüber, als Milly mübe und durchfroren in Newyork   anlangte. Eingebent der üblen Erfahrung, welche fie am Morgen gemacht, wagte fie fich diesmal nicht ins Gedränge, sondern wartete, bis die Passagiere fich verlaufen hatten. Als sie jedoch als Letzte den Bahn hof betrat, fab fie fich vergeblich nach einer Droschke unt -sämmtliche Fuhrwerte waren bereits in Beschlag genommen und einsam und verlassen standMilly auf dem Perron.

Als sie ziemlich rathlos umberblickte, bemerkte sie ant

ber nächsten Straßenede einen Dmnibus, dessen grüne Lar ternen ihr trößlich zuwinkten. Rasch entschlossen übergab fie ihr Gepäd dem Bahnhofsportier zur Aufbewahrung und fragte bann den Omnibuskondukteur, in welcher Richtung

sein Wagen fahre.

Die Antwort lautete befriedigend- der Dmnibus paffirte bie breiundzwanzigste Straße, in welcher das Haus der Familie Rutherford gelegen war, und aufathmend nahm Milly in dem bescheidenen Gefährt Plaz. Außer ihr be standen die Fahrgäste nur aus Männern, welche meist der arbeitenden Klasse anzugehören schienen es war bas erste Mal, daß Milly mit solchen Leuten in nähere Berührung kam und halb lächelnb bachte sie batan, welch

erstauntes Geficht Elisabeth machen würbe wenn fie auf fo anspruchslose Weise ihren Einzug hielt. endlich rief ber Ronbutteur bie breinabzwanzigste Straße ab Milly stieg aus und hatte Bald Nr. 15 gefunden.. ( Schluß folgt.)