eintritt. Es ist sehr traurig für die arbeitenden Klaffen, daß folchen Organen immer noch Gehör schenkt wird, denn gerade Diese Blätter geben fyftematisch darauf aus, Bwietracht unter die Arbeiter zu fäen, fte wiffen eben nur au gut, daß der Sieg dem Kapitalisten gehört, sobald Uneinigkeit in die geschloffenen Maffen getragen wird. Nicht der Arbeitgeber bestegt den Ar beitnehmer, sondern der eigene Unverstand der Maffen raubt Diesen jede Aussicht auf Erfolg", so äußerte fich kürzlich einer der Leiter des Maurerfireits in einer Volksversammlung in richtiger Erkenntniß der Verhältnisse. Und der Mann hatte

Necht. Was soll man nun dazu sagen, wenn Blätter, die von Arbeitern vielfach gelesen werden, gefliffentlich diesen Unver stand der Maffen" wachzurufen suchen, wenn sie nichts unter­laffen, um Unzufriedenheit unter den Streikenden zu weden?! Muß man die Dreiftigkeit folcher Beitungen mehr bewundern, oder die Thorheit solcher Arbeiter, welche immer und immer wieder folche Blätter lefen? In welche Ralami täten", so jammerte die Berliner Zeitung  " vorgeftern, geräth Der Fabrikant, der bis zu einem ganz bestimmten Termin auf die Fertigstellung feines Gebäudes rechnete, alle seine Dispofitionen danach einrichtete und nun ganz plöglich fich vor Die Situation geftellt steht, daß dieser Termin mit jedem Tage, den der Streit länger dauert, weiter hinausgeschoben wird! In welche Lage geräth der Hauserbauer Demjenigen gegenüber, mit welchem er Kontratte abgeschloffen hat, da die felben einzuhalten, thm immer unmöglicher gemacht wird, je mehr sich der Streit bingiebt!"- Jit dieser Heulmeter- Ton nicht geradezu klaffisch? Der arme Fabrikant, der arme Haus­erbauer, ja es geht ihnen wirklich zu traurig. Das natürlich ift ja ganz gleichgiltig, was der eigentliche Hauserbauer" in der schweren Beif des Winters beginnt, wenn er im Sommer nicht dafür gesorgt hat, daß er sich ein paar Groschen zurück. legen konnte. Dann freilich fist der Hauserbauer der ,, Berliner Beitung" höchft mollig am warmen Ofen in seinem Balast, während der Andere hungernd und frierend in seiner Boden­Tammer hockt. Das ist die Weisheit dieser arbeiterfreundlichen Preffe, so denken diese Organe der Bourgeoifte über die Nüß lichkeit eines Streits. Sie thun gerade, als ob ihnen etwas Unrechtes geschieht, wenn der Arbeiter von seinem ihm geset lich zustehenden Recht Gebrauch macht. Aber das mag noch bing hen, obgleich eine solche Beitung bei solchen Ansichten feinen Anspruch auf Arbeiterfreundlichkeit machen dürfte, wes balb aber und mit welchem Recht waat man es, den Bank­apfel bis in die Familie zu schleudern? Man höre nur, wie Die traurige Lage einer streitenden Familie geschildert wird. Wo die Frau mitverdient," so philosophist das manchester  liche Blatt, mag es noch hingeben; wo das aber nicht der Fall ist, was da? Nun, das liegt ziemlich flar. Da wird man fich zunächst nach Möglichkeit einzuschränken suchen, find die Baarmittel aufgezehrt, wird man zum Versezen greifen und wenn das nicht mehr geht, aus Prinzip" vielleicht hungern. Ist es soweit, dann find wir aber auch schon bei der Kata­ftrophe angelangt. Die Frau wird dem Manne Vorwürfe machen, daß er sich der Bewegung angeschloffen, der Mann wird von der Frau verlangen, daß fie ihrerseits nun auch mit zum Unterhalt der Familie beitragen möge und die Saat Des Unfriedens geht auf." Das tönnte der Berliner Zeitung  " und Genossen in den Kram paffen, wenn es ihnen gelänge, in Den Familien häuslichen Unfrieden zu entfachen. Das aller dings wäre für die Streitenden das Unglücklichste, wenn sie während ihrer Arbeitslosigkeit nicht einmal friedlich im Kreise ihrer Familie wellen dürften. Dann blühte der Weizen der Manchester   männer, bann freilich wäre es möglich, daß die Männer nur um des lieben Frieders willen in ibren Entschlüssen wantelmüthig werten tönnten. Aus Brinzip" würden manche Arbelter vielleicht sogar hungern! Das tommt dem Herrn Berfaffer des in Rede stehenden Ar titels so ungeheuerlich vor, daß er beim Prinzip Gänsefüßchen  fegt. Bielleicht hat ihn sogar beim Niederschreiben jener Worte selbst eine Gänsehaut geschüttelt. Aber dennoch ist es wahr, Daß viele Arbeiter ihres Prinzips wegen noch ganz andere Sachen erduldet haben, als bloßen Hunger. Bei der man chefter lichen, deutsch freifinnigen Partei scheint das allerdings unbekannt zu sein. Es mag hiermit genug sein, es tam uns nur darauf an, den Arbeitern zu zeigen, was fie eigentlich von der deutsch  - freifinnigen Preffe zu erwarten haben, und daß fte ibren eigenen Lebensinteressen direkt zuwiderhandeln, wenn fie fich länger durch gleißnerische Phrasen einer durchaus feindlich gesinnten Preffe am Gängelbande führen laffen.

In der Hartung'schen Eisengießerei ist die Arbeit von Neuem eingestellt, weil der verabredete Tarif nicht inne gehalten wurde, und weil es den Formern nicht möglich war, auf Grund freier Vereinbarung beffere Preise zu erzielen, und fich einzelne Former weigerten, die übertragene Arbeit fertig zu machen. Sie hatten trotzdem versucht, bei den gebotenen Preisen etwas zu verdienen, indem fte mehrere Stücke ver fertigt, jedoch in einem Tage nicht 3 Matt trog aller An ftrengung verdienen konnten. Auch sollten einige Former entgegen der Verabreduna entlassen werden und waren schon am Tage vorher andere Former von Herrn Hartung engagirt worden.

die Bewunderung aller Vorübergehenden erregte. Oben über dem bunten Glasgetäfel aber war rings um den Pavillon folgende Inschrift angebracht: Blüd und Glas, wie schön flingt das! Glück und Glas, wie bald bricht das!- Db der Erbauer unter dem Einfluffe irgend einer dunklen Abnung Diese Verse anbringen ließ, wiffen wir nicht; aber daß sie sich im vollen Umfange an diesem Pavillon und an dem ganzen Grund ftücke bewahrheitet haben, das kann heute Jeder sehen, der dort vorbeigeht. Der schöne Garten ist einem Restaurateur vers miethet und aus den üppigen Baumzweigen hervor ragt ein graues Schild mit der Aufschrift: vier lönnen Familien Kaffee fochen. In dem ehemals fo reizenden Glaspavillon find viele fochen. In dem ehemals so reizenden Glaspavillon find viele der schönen Scheiben zerschlagen und durch dauerhafte, aber freilich weniger schöne Blechplatten ersegt; nur eben in dem erblindeten Fries von blauen Scheiben ist noch die Inschrift leserlich. Der Kleine Wassergraben ist ausgetrocknet und an dieser Stelle die Einfciedigung des Villengrundstückes durch brochen, um den Verkaufsstand einer Söderin aufzunehmen, die mit Grünkram, Gemüse und Bollen" am Fuße des Pa sillons Blaz genommen hat und fo für diesen eine wirklich malerische Staffage bildet. Kein Künstler fönnte so treffend, wie es hier in der Wirklichkeit geschieht, den Vers darstellen: Glück und Glas, wie bald bricht das!

a. Ein erheblicher Gold und Brillanten Fund ist vorgestern Nachmittag von einem 7jährigen Knaben gemacht worden. Dieser Knabe, Franz Riicsynsft, fpielte gestern Nach mittag zwischen 6 und 7 Uhr auf dem Tempelhofer   Felde, in einer Onerallee unweit der Verbindungsbahn, und setzte sich dabei an einen Baum, woselbst er mit feinen Händen den Sand aufwühlte. Wenige Boll unter der Erdoberfläche flies er auf ein in Beitungspapier gehülltes Baket, welches Gold und Brillantsachen im Werthe von ca. 2000 Mark enthielt. Es befanden sich darunter: ein goldenes Armband von Golodraht mit Schleife, blau emaillirt; eine dünne goldene Halskette; ein goldener Siegelring mit rothem Stein gez. A. F.; ein schmaler goldener Ring, ein goldener Ring, blau emaillirt mit mittelgroßem Brillant; eine goldene Busennadel mit Brillant; eine schwarze Emaille Broche mit Brillant. Der Anabe lieferte den foftbaren Pfund seiner Mutter ab, welche die Sachen der Polizei übergab. Bweifellos rühren die gefundenen Gegen stände aus einem Diebstahl her; der bisher nicht ermittelte Eigenthümer derselben fann fie bei dem Kriminalkommissariat in Empfang nehmen.

Die vielverbreitete Unfitte Berliner   Mütter, ihre kleinen Kinder mit Flaschen über die Straße zu schiden, um Einkäufe zu machen, hat gestern Abend in der Höchstestraße zu einem traurigen Unglücksfalle geführt. Der fünfjährige Ewald B., Büschingstr. 8 wohnhaft, war von seiner Mutter ausgeschickt worden, um eine Flasche Essig zu holen. In der Höchsteftraße stürzt der Kleine, zerschlägt die Flasche und fällt so unglücklich auf dieselbe, daß ihm die Scherben die Pulsadern der Hand zerschneiden. Paffanten hoben das blutüberströmte Kind auf, umwidelten den verlegten Arm fo gut es ging mit Taschen. tüchern und trugen das durch den unablässigen Blutverlust immer schwächer werdende Kind so eilig als möglich zu dem nächsten Heilgehilfen, der demselben einen Nothverband an legte, worauf es nach der Charitee überführt wurde. Mögen Die vielen Mütter, die täglich ihre Kinder der gleichen Gefahr aussegen, fich an dem traurigen Vorfall ein warnendes Beispiel nehmen!

mittelft Nege herausgeschafft und nach der Leichenhalle ge schafft.

g. Von der großen Sterblichkeit, welche gegenwärtig unter den Kindern Berlins   herrscht, tann man sich einen uns gefähren Begriff machen, wenn man zu jeder beliebigen Tages­zeit den nach den Kirchhöfen in Nixdorf bezw. Briz führenden Rottbuser Damm entlang geht. Was man hier fteht, find faft nichts als jene bekannten Leichenwagen, welche im Vordertheil den Sarg mit der Leiche des kleinen Erdenbürgers bergen während im Innern des Wagens die trauernde Familie Blas genommen hat. Als wenn noch mehrere Familien auf den Leichenwagen warteten, so treibt der Kutscher die Pferde zur Eile an und so kommt es oft vor, daß der sonst so langsame Schritt der Pferde in einen furgen Trab ausläuft. Auf den Kirchhöfen selbst steht man in ununterbrochenen Reihen frisch aufgeworfene fleine Grabhügel, neben denen Platz für weitere Särge geschaffen ist. Die Bestattunge seremonie ist die denkbar einfachfte: Ein kurzes Gebet des Todtengräbers und der trauernden Familie, nachdem der Sarg in die Gruft gesenkt, bann ein paar Schaufeln Erde  , welche polternd auf den Sarg fallen und das Leichenbegängniß ist vollendet. Die Haupt ursachen der gegenwärtigen Rinderfterblichkeit find Diphtheritis  und Brechdurchfall; der Verlauf der Krankheit ist ein furger und endet in leider recht vielen Fällen mit dem Tode.

b. Den Inbegriff aller Sundwaaren fieht man jest in den schleunigen Ausverkäufen", welche überall wie Bilje emporſchießen, wo irgend ein Laden leer steht. Die Fünfaig Der pfennig  - Bazare find dagegen Mufter der Solidität. größte Schund, welcher in Blech, Holz- und Eisenwaaren, in unechten Schmuds, Bilderbüchern u. bal. eriftirt, ist hier ver einigt. Die Vorräthe find im Allgemeinen sehr dünn, auf einen Tag berechnet. Trogdem liest man an den Läden bombastische Ankündigungen: 384 große Kisten müssen schleunigst binnen wenigen Tagen ausverkauft werden" u. dgl Dabei wird die Sache höchft forglos gehandhabt. Un dem einen Schaufenster desselben Ladens lieft man: Nur noch

bret Tage!", an dem anderen: Nur noch vier Tage!" Aber das Publikum beachtet solche fleinen Widersprüche nicht und fällt auf den schleunigen Ausverkauf" in Maffen hinein.

Konservative Preßftimmen über den Prozeß Stöder. Die Kreuzztg." tritt entschieden für Herrn Stöder ein und wenbet fich namentlich mit scharfen Worten gegen das ,, Deutsche Tagebl.", welches die Meinung aussprach, daß Herr Stöder fich zwar zum Hofprediger nicht weiter eignet, aber als Agi tator fich keinesw gs unmöglich gemacht habe. Die ,, Kreuzzta nennt es eine unverschämte Anmaßung", daß das Deutsche Tagebl." fich in eine Frage mische, in der die Entscheidung allein dem König zuftebe. Bugleich bemerkt die ,, Kreuzatg über den Charakter des Deutschen Tageblattes" folgendes: Dieses Organ ist so zu sagen auf den Namen der Berliner  Bewegung gegründet worden. Es hat sehr lange von Hern Stöder gelebt. Hier liegt also schmählicher Abfall vor, de als solcher nicht ungekennzeichnet bleiben darf und soll. Das er, wie mehrfach verfichert wird, nur deshalb vollzogen wor den ist, um den längst beabsichtigten Uebertritt zum National liberalismus zu erleichtern, würde ihn weder besser noch auch weiser erscheinen lassen, umso weniger, als das Deutsche Tagebl." nicht den Muth findet, gänzlich mit Herrn Stöcker zu brechen."

"

Die freilonservative, Bofi" macht den Versuch, den Proje Stöcker für mittelpartetliche Wahlzwecke zu fruttiftziren. Das Blatt schließt nämlich einen der Besprechung des Projeffes ge widmeten Leitartikel mit folgenden Säßen: So unerfreuli Der Eindruck des Prozesses felbst nach mancher Seite ift, 10 fann er dennoch gute Früchte für die konservative Sade zeitigen, indem er Herrn Stöcker aus der hervorragenden Stellung zurücktreten läßt, welche er innerhalb der hochkoni vativen Partei weit über seine wahre Bedeutung hinaus nimmt und so ein Haupthinderniß für das Zusammenw brz nationalen Parteien beseitigt. Andererseits wird Schwäche, die Nachsucht und Barteileidenschaft des Berlin  Fortschrittsringes auch dem blödesten Auge tlar und dam wird dem Wahlerfolg der gemäßigt antifortschrittlichen Nich tungen das Terrain wittiam geebnet."

Die

g. Großes Aufsehen erregte vor einigen Tagen in der an der Berlin   Hamburger Bahn belegenen Stadt L. die Ver­haftung eines jungen Mannes, des Kaufmanns P. Derselbe sollte sich nach Ansicht der Staatsanwaltschaft eines Ver bredens gegen die Sittlichkeit schuldig gemacht haben. Die Behörde hatte nun erfahren, daß P. fich auf einer Reise be fände und mit dem Nachmittagszuge nach L. zurückkehren würde. Die Polizeibehörde wurde nun von dem Verdacht der Staatsanwaltschaft in Kenntniß gefeßt und aufgefordert, den B. bei seiner Ankunft auf dem Bahnhofe zu verhaften. Als B. den Eisenbahnwagen verlassen hatte, trat ein Polizeibeamter auf ihn zu und forderte ihn zum Gange nach dem Polizeiamt auf. P. war sehr fonfternirt und bat den Beamten, ihn erst nach seiner Wohnung geben zu lassen, damit er dort seine Reiseeffekten ablegen könnte. Der Beamte ließ fich jedoch bierauf nicht ein und B. mußte nun mit den Sachen nach dem Polizeiamt. Nach Feststellung seines Nationale fand man bei Revifton der Effekten in einer Pappschachtel die Leiche eines neugeborenen Kindes, welche von einer Frühgeburt bergebenden kreisen beschlossene Sache sei, den Hofprediger Stöd zurühren scheint. Da man den Fund der Leiche mit dem Ver brechen, welches dem P.zur Laft gelegt wird(§§ 219 ff. St.-3.-B.), in Verbindung bringt, wurde P. sofort in Untersuchungshaft genommen.

Don

b. Ein fünftiger Blondin sammelt allabendlich hinter der Hasenhalde ein Dankbares Auditorium. Hinter der neuen Welt liegt noch ganz einsam beim Kavallerie- lebungsplage ein Häuschen, an dem vorbei ein lebhafter Verkehr nach den Kirch­höfen an der Brizer Chauffee herrscht. Hier hat sich ein Junge etwa 12 Jahren ein Thurmfell gezogen, auf ezerscheint ezogen, auf dem er gratis Blondin topirt. erscheint mit Ketten den an Beinen, mit verbundenen Augen, mit einem Scd über dem Kopf und hat manchmal bunderte von Buschauern. Noch wenn es bereits dunfelt, steht man ihn auf dem Seile tangen, und die Buschauer halten bis zum legten Sprung aus.

a. Die 11½jährige Schülerin Lucie Kampe, Tochter Der Kaufmannsfrau Kampe, Muladstraße 11, ist nach einer Anzeige der Mutter am 25. d. M., Morgens gegen 634 Uhr, zur Schule gegangen, dort aber nicht angekommen und bis heute auch nicht nach Hause zurückgekehrt. Da die Mutter bei allen Bekannten und Verwandten vergeblich nach ihrer Tochter gesucht hat, so nimmt sie an, daß diese entweder auf dem Wege nach der Schule verunglückt oder auch das Opfer eines Verbrechens geworden ist. Die Lucie Rampe ist für ihr Alter groß und start, fie tit blond und trägt rothe Korallenohrringe. Bekleidet war fie mit einem schwarzwollenen Kleide mit blauen Bunkten, schwarzer Hängeschürze, braunen Strümpfen, hohen Leverstiefeln und schwarzem Strobbut. Sie trug eine schwarz­Lederstiefeln und schwarzem Strohhut. Sie trug eine schwarz­lederne Schulmappe mit mehreren Büchern bei sich.

R. Verunglückt.

Wallfir 16 ein bedauerlicher Fall, der ein Menschenleben in

Recht peffimistisch blickt die antisemitische Deutsche Boll seltung" des Herrn Liebermann von Sonnenberg   in die 3 funft des Herrn Stöcker. Das Blatt glaubt, daß es in ma

zur Nieberlegung seines Amtes zu veranlassen. Auf Diefe Ereignis müsten fich die Anhänger Söders vorbereiten, un fie würden bald Gelegenheit haben, zu beweisen, wie fte be Begriff der Treue" auffaßten. Das Blatt wünscht hem Stöder, daß er in der Noth mit seinen Freunden nicht trübe Erfahrungen machen möge. Es fei überhaupt bobe S daß man sich in der antisemitischen Richtung endlich darüber flar werde, daß, wenn es überhaupt Sympathien in den gierungstreifen für den Antisemitismus gebe, diefelben persönlicher und platonischer Natur seien. Die ,, D. Volls tommt fodann auch auf den zwischen Stöcker und den a talen Antisemiten" bestehenben prinzipiellen Gegenfas sprechen. Stöd vertrete den theologischen Antisemitismus während die Judenfrage als" Hacenfrage aufgefaßt werde müffe. Ohne den Prozeß- schreibt das antisemitische Digan müffe. Ohne den Prozeß würde sich vor den Wahlen wahrscheinlich eine Ausein anderfesung swischen den nicht theologischen Anti- Semiten und der Richtung Stöder vollzogen baben, bei der noth brungen eine Reihe von Angriffspuntien besonders aus Belt der Ketten Reichstagswahlbewegung zu scharfer Aussprache gelommen wäre.

-

bie

Seitens des Herrn Baner acht und folgende Japanische   Ausstellung betreffende Mittheilung zu: Bon heute ( Sonntag) ab beginnt in dem nunmehr genau nach japanische Borschrift eingerichteten, dekorirten, mit beiligen Teppichen un Göttern ausgestatteten Tempel in der Ausstellung der Gotte

stunden eines so starten Busprucs, das vom Sonntag ab f

8 Uhr und 94 Uhr Abends. An Wochentagen finden

bra

Vorgeftern Vormittag ereignete fich Produktionen statt und zwar um 1 Uhr Mittags, um 6 große Gefahr brachte. Der lleine dem Gausdien er Kassalomily Vorstellungen statt und zwar nur in den vorerwähnten Abent flunden. Seit Sonnabend hat der Besuch der Schulen unter ftehende Porzellanschale so unglücklich gefallen, daß er mehrere Führung der Lehrer begonnen. Denselben ist die Vergün erhebliche Schnittwunden am Halse davongetragen hatte. Die

gehörtge Sohn war aus seinem Bettchen auf eine neben­

Die vom Bund der Ban-, Maurer- und Zimmer. meister eingesetzte Kommission zur Ueberwachung der Streik. bewegung   hat gestern folgendes Birtular verbreitet: Die Kommission sur Ueberwachung der Streitbewegung ist der Meinung, daß die jeßige Arbeitseinstellung der Maurer, ebenso. wie spätere Arbeitseinstellungen überhaupt, ihren nachtheiligen und drohenden Charakter verlieren würde, wenn ein partieller oder allgemeiner Streit vom Richter als ,, vis major"( höhere Gewalt) angesehen würde, welche den Bertrag zwischen dem Bauherrn und dem Bauunternehmer ohne Weiteres aufbebt, so daß Konventionalstrafen für verzögerte Fertig ftellung des Baues eventuell nicht erhoben werden dürften, auch Der Bauherr nicht berechtigt sein dürfte, sich wegen irgend eines durch Bauverzögerung entstandenen Schadens an den Ueternehmer zu halten. Bisher haben in solchem Falle die Ge richte verschieden geurtheilt. Die von uns befragten Rechts­statt. Die Vorstellungen erfreuen sich, zumal in den Aben Die von uns befragten Rechts anwälte find jedoch der Meinung, daß in bestimmten Fällen dem Unternehmer die durch Streit entstandere Verzögerung des Baurs nicht zur Last gelegt werden kann. Bu solchen Fällen gehört namentlich das Beispiel, daß der Unternehmer Den streilenden Gesellen den geforderten Lohnsas angeboten hat und fie trogdem, sei es aus Eigensinn, sei es aus Furcht vor ihren Kameraden, fich geweigert haben, die Arbeit wieder aufzunehmen. Dergleichen Fälle find in der Kommission berreits mehrere gemeldet worden und hat dieselbe die Absicht, hierüber ein möglichst umfangreiches Material zu sammeln, um Daffelbe bet voi kommenden Projeffen zeffirenden Kollegen zur Verfügung stellen au tönnen. Die Kommission ist der Anficht, daß ein Richter Dann die Ueberzeugung gewinnen würde, daß es dem Unters nehmer zur Beit des Streits in der That unmöglich gewesen ift, Arbeitskräfte zur Förderung des Baues und somit zur E füllung seiner Verpflich.ungen dem Bauberrn gegenüber zu beschaffen. Die Kommission ersucht Sie daher ergebenft, jeben Sonen bekannten Fall unter Nennung von Namen und Datum, womöglich unter Angabe von Beugen, uns baldmöglichst mit zutheilen." Die Herren Meister verstehen ihre Interessen nicht schlecht wahrzunehmen, fte werden, falls ihnen ihr Vorhaben gelingt, in Bufunft wahrscheinlich jeben Streitais höhere Gewalt" binstellen. Wir hoffen, daß weder Staatsbehörden noch Private diesem Vorschlage ibre Baftimmung geben werden. r. Glück und Glas. Es war in den Gründerjahren, als in einem reizend gelegenen Gartengrundfiüde an der Berlin  Charlottenburger   Pferdebahn eine prächtige Villa erbaut wurde. Born dicht an der Straße erhob fich auf einer fünstlichen Grotte, die mit einem Wafferaraben umgeben war, ein fleiner Glaspavillor, der schon von Weitem die Aufmerksamkeit und

Den pro

gung gewährt, daß fie, wenn fte eben in corpore refp. unter Eltern, welche erst nach geraumer Zeit ihre Wohnung betraten, Führung der Herren Lehrer Tommen, pro Person nur 10 B

fanden ihren Liebling wimmernd in einer Blutlache vor. Der herbeigeeilte Arst tonstatirte das Durchschnittensein der Haupts schlagader und mehrerer anderer Aterten. Obgleich die sorg famfte Pflege und Behandlung dem verunglückten Rinde zu Theil wird, so schwebt daffelbe bis jetzt noch in der größten Theil wird, so schwebt dasselbe bis jetzt noch in der größten Lebensgefahr.

Die Gewohnheit reisender Handwerks

zu bezahlen haben. Interessant ist's, daß bereits

Kaufleute

aus

ftände bestellt haben. In jedem Falle wird, wie bieraus v fichtlich, der kommersielle Berkehr zwischen Japan   und Deut

land durch die Ausstellung wesentlich gewinnen.

Mufitpavillon aufzubewahren. Als nun am

bal

R. Der in der Neuen Welt fonzertirenden Kabelle ber Garde Kürafftece ist ein boshafter und empfindlicher Streich burschen, zur schnelleren und billigeren Beförderung sich ohne gespielt worden. Die Mitglieder derselben pflegen zum großen Vorwiffen des Rutschers hinten auf den Wagen zu seßen, hätte Theile ihre Instrumente in einem fleinen Verschlage in ben Leben geloftet. Derselbe hatte sich auf der Chauffee zwischen Konzert beginnen sollte, fanden die Klarinettisten an ihrem Schulzendorf   und Henningsdorf   zwischen den Quetschfebern Aufbewahrungsort die leeren Futterale vor. Die Klarinetten waren daraus verschwunden. Freilich war ja bald aus Balin mit Stacheln versehenen Hinterbrett so unglücklich hängen, daß Erfaß für die fehlenden Instrumente herbeigeschafft, aber bi

einer Chaise plasirt gehabt und blieb beim Abspringen an dem

Ecft in Folge des Burufens er eine Strede geschleift wurde. mehrerer Baffanten wurde der Rutscher auf seinen in Leben gefahr schwebenden blinden Baffagier aufmerksam; arg ge schunden wurde derselbe aus seiner gefahrvollen Lage be

freit.

Donnerstag

Db bier nu

Rachealt

Klarinetten waren und blieben verschwunden. ein Diebstahl vorliegt oder ob hier ein böswilliger ausgeführt ist, hat sich bis jetzt noch nicht feststellen laffen. Belle Alliance- Theater. Als nächste Extra- Bornellung au, balben Kaffenpreisen" ist J. B. v. Schweiger's Swan pfubl in Brig   ist gestern um 9 Uhr Abends der 30 Jahre alte angefeßt. Am Freitag geht die Poffe Der Aktienbadila R. Ertrunken. Beim Baden im sogenannten Mühlen Großstädtisch" mit Emil Thomas als Abolar Liebetreu ange aum ersten Male in Szene. Der prachtoolle Sommergarte

Arbeiter Röseler ertrunken. Der Berunglückte wurde heute früh