mit seiner großartigen Jllumination bietet in den Zwischen pausen und nach der Vorstellung durch seine vorzüglichen In­ftrumental und Botal- Konzerte die reichhaltigste Abwechslung.

Der Märkische Zentral Sängerbund feiert am 5. und 6. Juli in Brandenburg a. d. Havel fein 25 jähriges Stif tungsfest durch ein großes Gesangsfest. Der Mätt. Bentral­Sängerbund wurde 1860 von Rudolf Tschirch, den Kompo niften prächtiger Männerchöre, gegründet; s. 3. besteht der Bund aus 60 Berliner und 14 auswärtigen Vereinen. Das Fest in Brandenburg verspricht recht großartig zu werden, von Berlin allein erscheinen 1100 Sänger. Die Konzerte leitet der Bundes. Direktor Willi Handwerg und hat derselbe ein vor­treffliches Programm zusammen gestellt.

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1. Punkt der Tagesordnung wurde der Versammlung von Seiten des Vorstandes ein Aufruf an die Kollegen zur Beguts achtung unterbreitet, welcher allseitigen Antlang fand und welchen die darauf Bezug, nehmenden Redner als das beste Mittel anerkannten, um eine lebhafte Agitation für den Unter­stügungsverein zu entfalten. Darauf wurde die Fertigstellung des Aufrufs von der Versammlung genehmigt. Bon Seiten des Vorsitzenden wurde an die Kollegen die Bitte gerichtet, fich an der Verbreitung des Aufrufs in den Werkstätten recht zahl reich zu betheiligen, damit derselbe Allerorts den Kollegen in die Hände gelange, namentlich in den kleineren Werkstätten. Der Aufruf ist am Mittwoch, den 1. Juli, im Lokale des Herrn Kainit, Schilling und Magazinstraßen Ede, entgegenzunehmen. Unter Verschiedenes wurde beschloffen, die bisher eingelaufenen Gelder für die streitenden Kollegen in Ropenhagen sofort ab aufenden und um weitere Auskunft über den Stand des Streits zu bitten, das Sammeln am Drte jedoch nicht einzustellen. Bum Schluß wurde den Kollegen bekannt gegeben, daß der Kafftrer Herr Ramlom Montags von 8-10 Uhr im Lotale des Herrn Köpnid Eintragungen in die Vereinslifte und die Bei­Am Nachträge entgegennimmt, und ersucht der Vorstand, davon recht ausgiebigen Gebrauch zu machen.

Polizei- Bericht. Am 26. b. M. Vormittags wurde ein 5 Jahre altes Mädchen vor der elterlichen Wohnung, Memeler straße 26, von einem Grünframwagen überfahren und dabei am Ropf, Unterleib und rechten Fuß bedeutend verlegt. Der Unfall wurde dadurch herbeigeführt, daß das Kind eine unter den Wagen gefallene Kitsche aufheben wollte und dabel von dem Hinterrade des fich in demselben Augenblick wieder in Bewegung segenden Wagens erfaßt wurde. Am Nach mittage deffelben Tages fiel ein Mann, als er in der Jerusaleme: straße einen leeren Kohlenwagen während der Fahrt besteigen wollte, von demselben wieder herab und wurde überfahren. Er erlitt bierbet so bedeutende Ver legungen am Unterleib, daß er bewußtlos mittelst Droschke nach der Charitee gebracht werden mußte. Um dieselbe Beit vergiftete fich ein Mädchen in seiner Wohnung in der Brißer fstraße mittels Opium Tinktur. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause gebracht. Einige Stunden später wurde in der Spree vor dem Hause Friedrichsgracht 23 die Leiche eines neugeborenen Rindes aufgefunden und ebenfalls nach dem Obduktionshause gebracht. In der Nacht zum 27. b. M. brach in dem Laden des Bosamentierwaat enhändlers Gundlach, Beim Eintreffen der Münchebergerstraße 22, Feuer aus. Feuerwehr wurde Gundlach ohnmächtig vor der Korridoribür feiner Wohnung liegend aufgefunden und mußte, da er fich nicht erholte, nach dem Krankenhause im Friedrichshain gebracht werden. Drei Kinder, welche in der Wohnung schliefen, wurden, ohne Schaden genommen zu haben, gerettet.

Vereine und Versammlungen.

L. Der Arbeiter Bezirksverein Süd- Ost" hielt am verfloffenen Donnerstag eine außerordentliche Versammlung ab. Es ftand auf der Tagesordnung ein Vortrag des Herrn Michelsen über den Niedergang des Handwerks in unserer Beit. Dieser Aufgabe entledigte fich der Referent in einer für Er besprach die Ver alle Anwesenden sympathischen Weise. hältnisse der verfloffenen Beit, und die Stellung der Arbeiter in derselben. Man könne nicht umbin, die Geschicklichkeit und Den Runfifinn der damaligen Arbeiter geradezu anzuftaunen, Denn heut würde ein Handwerker schwerlich im Stande sein, irgend ein Runftmert, wie fte zu Hunderten in unseren Museen zu finden find, einzig und allein durch Handarbeit, ohne Hilfe Der Maschinen nachzuahmen. Auf die Janungen eingebend, erklärt Redner, daß dieselben wohl früher einen Swed batten, indem fie geeignet waren, segenbringend für das Hand­Handwerks. und einen tüchtigen Handwerks. wilen au stand beranzubilden. Die heutigen Bestrebungen der Innungsschwärmer, längst verflossene Beiten wieder herauf uzaubern, haben aber feine Berechtigung. Das Handwerk von früber ist mit dem heutigen nicht mehr in Einklang zu bringen. Redner aitirt den Sag: Wer den Besten seiner Beit genug getban, der hat gelebt für alle Beiten." Der Arbeiter tann aber dem Besten feiner Beit nicht genug thun, da er durch die wirthschaftlichen Verhältnisse vielfach daran gehindert wird. Der Arbeiter tann fich heut nicht mehr eins füblen mit seinen Nebenmenschen, das Gute, das Edle, was in seinem Innern schlummert, fann er nicht zur Geltung bringen. Heute tann nur von einem im Solde eines Anderen stehenden Arbeiter ge sprochen weiden. Heute lebt der Arbeiter nicht für sich, nicht für seine Familie, sondern hauptsächlich für einzelne Wenige, Denen er seine Arbeitskraft verkauft.

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Vom Arbeiterftand

müffe darauf hingewirkt werden, daß derlei Bustände durch die Gefeßgebung beseitigt werden. Jeder muß sehen, wie Heinrich Heine fagt, fich auf Erden das Leben angenehm zu machen und den Himmel den Engeln und den Spazzen überlassen. Auf dem Boden des Gesetzes müsse das heutige Lohn System geändert werden. Wo eine große Anzahl Männer zusammen arbeiten, wo ein Jeder im Antlig des Anderen seine eigene Roth, fein eigenes Elend wi- dergespiegelt findet, da lernen auch Die Arbeiter ihre Lage begreifen. Deshalb find es auch die Industriezentren, welche das Gros des aufgeklärten Arbeiter ftandes Hefern und deshalb ist es der ländliche Arbeiterstand, welcher in dieser Beziehung hinter dem industriellen weit zurüc bleibt. Zum Schluß seines Vortrages tuft Redner den An wesenden zu, dafür zu sorgen, daß ein jeder Arbeiter einsehen lerne, daß er an der Befferstellung der Lage der Arbeiter mit arbeiten müffe.( Beifall). An der folgenden Diskussion be theiligen fich die Herren Hirsch, Rennthaler, Schulz, Werner, Rörtel u. A. und wird zum Schluß folgende Resolution ein ftimmig angenommen. Die beutige Versammlung des Ar beiter Bezirks Vereins Süd- D" cttlärt fich mit den Ausführungen des Referenten einverstanden und verpflichtet fich, mit allen gefeßlichen Mitteln für Einführung des Marimal Arbeitstages und der Sonntagsruhe einzutreten." Es wird dann noch die am Sonntag, den 28. b. M., stattfindente Land partie nach Schmödwig besprochen und feien alle bie, welche fich noch in legter Stunde entschließen sollten, daran theilzunehmen, barauf aufmerksam gemacht, daß fie mit jedem Buge nach Tommen tönnen und zwar am besten mit dem Mittags 1 Uhr vom Görliger Bahnhof abgebenden Extrazug. Für Vergnügen und Amusements bat bas Romitee in ausreichendstem Maße Gorge getragen und hofft raffelbe, mit den Arrangements die Bufriedenheit aller Theilnehmer zu erwerben. Der Fahrpreis beträgt hin und zurück nach Station Schmöcois 90 Pf. Allen Denen, welche Morgens um 9 Uhr fabren, werden die Kinder von der Station nach dem Lokal Bur Balme" in Schmöckwit unentgeltlich per Wagen befördert, ebenso zurüd.

Eine Versammlung des Fachbereins der Metall Schrauben, Facondreher und Berufsgenoffen Berlins zu der auch Damen Butritt hatten, fand am Sonnabend, den 20. Juni, in Schmidt's Klubhaus( Süd. Dft), Waldemarstr. 75, statt. In Dieser Versammlung hielt Herr Dr. Lesser, cand. chem. einen sehr beifällig aufgenommenen Vortrag über Nahrungs mittel Berfälschung. Redner sprach über die bei Kaffe, Thee, Bucker, Salz, Pfeffer, Fleisch, Milch, Mehl und Brod vor tommenden Betrügereien und Fälschungen, und veranschaulichte Wege nachgewiesen werden fönnen. Redner führte ferner an, daß zur Beit Friedrich des Großen der Kaffe als Tafelgetränt galt. Derfelbe batte fogar zur Beit seiner Regierung foge nannte ,, Kaffeschnüffler" angestellt. Der beste Staffe fet der arabische, welcher welibekannt ist. Redner empfahl den Haus frauen, nur ungebrannten reinen Bohnenkaffe zu laufen, ben felben felbft zu brennen und zwar so, daß derselbe eine braun rothe Farbe behalte. Auch empfahl Redner, teine Bichorie hinein zu nehmen, da dies sehr schädlich für den Magen set. Dann sprach Redner noch über das Fleisch und die oben an geführten Lebensmittel und deren Verfälschungen febr aus führlich. Un den Vortrag schloß fich ein gemüthliches Tanz trängden an, welches die Mitglieder sowie Gäste mit ihren Damen bis in früher Morgenstunde zusammen hielt.

bie meiſten berselben burch Experimente, wie sie auf chemischem

J Der Unterstütungsverein der Vergolder und Berufsgenossen hielt am Mittwoch, den 24. Juni, Grenadier ftraße 33, bet Seefeld , eine Sigung ab mit der Tagesordnung:

Die öffentliche General Versammlung der Berliner Steinträger und Bauarbeiter, welche am Sonnabend in Alter­mann's Saal, Dennewigstr. 13, tagte, war von etwa 1000 Personen befucht. Die Anwesenden wählten in das Bureau die Herren D. Rennthaler als ersten,& Valentin als zweiten Vorfßenden und L. Steinberg als Schriftführer. Nachdem bie Tagesordnung bekannt gemacht und der erste Punkt der. selben: Vorlage des neu ausgearbeiteten Statuts zur Grün­bung eines Fachvereins zur Wahrung der materiellen Inter­effen der Berliner Steinträger", durch Verlesung desselben betannt gemacht war, wurde baffelbe ohne irgend welche Debatte als zeitgemäß betrachtet und angenommen. Der zweite Punkt der Tages Ordnung: Wie stellen fich die Meister unseren Forderungen gegenüber, wurde durch Berlesung des Schriftstücks, welches nebit dem neuen Lohn tarif zu Händen des Bundes der Bau, Maurer und Bimmer tarif zu händen des Bundes der Bau, Maurer und Bimmer meister Berlins gelangt ist, welcher jedoch hierzu noch feine pofitive Stellung eingenommen, als vorläufig erledigt betrach tet. Hierzu sprachen die Herren Rennthaler, Haugt und Krantemann mit dem Hinweis darauf, daß durch ein ein müthiges und festes Busammenstehen der Sieg und sicher sein wird. Zu Verschiedenes wurde hierauf von allen Seiten betont, daß nur noch das wankelmüthige Treiben einzelner Kollegen den Steg zu erschweren droht, jedoch möge Reiner der guten und gerechten Sache wegen den§ 153 ber Gewerbeordnung über schreiten und dadurch den geseglichen Boden verlassen. Die hierauf von Herrn Rennthaler eingebrachte Resolution: Die heut zahlreich besuchte Versammlung der Seinträger und Bau­arbeiter erklärt fich mit den Maurern Berlins solidarisch ver bunden und erklärt die falschen Berichte biefiger Beitungen, als gegen die Intereffen der Arbeiter gerichtet", wurde angenommen.

hfs. Die Maffenversammlung der Berliner Maurer auf ,, Tivoli", welche gestern( Sonnabend) Vormittags unter Leitung des Herrn Behrend stattfand, diskutirte wieder Das neueste zum Streit vorliegende Material. Der Vorsitzende eröffnete die Distuffton mit Verlesung eines, in der soeben erschienen Nummer( 51) des Jnnungs Organs Baugewerte Beitung" enthalten Artikels über den Maurerftreit in Berlin . Der Redner ging mit den, die belanntesten Thatsachen ver brehenden Behauptungen und Ausführungen des Blattes scharf ins Gericht, indem er die betreffenden Angaben der Reihe nach und von A bis 8 richtig stellte. Die ,, Baug. 3tg." fucht nämlich die, so viel wir uns genau zu erinnern wiffen, völlig zutreffende Behauptung der Loynkommission der Maurer, daß innerhalb der letzten 10 und 15 Jahre ein Ab lommen zwischen Meistern und Gesellen nicht stattgefunden bat," durch eine Reihe von Behauptungen zu wider­legen, welche Thatsachen aus dem Jahre 1883 willkürlich in bas gerabe Gegentheil verkehren. Die ,, Baugew. Btg." erinnert zunächst daran, daß am 6. März 1883 die Gesellen an die Meisterschaft der Bau Jnnung das Verlangen geftellt hätten, durch eine Kommiffion von Arbeitnehmern und Arbeitgebern einen für beide Theile bindenden Lohnfaz festzusetzen. Diesem Verlangen sei die Meisterschaft nachgekommen und es sei eine Vereinbarung dahin getroffen worden, daß an Stelle des Damals zwischen 30 und 35 Pfennig schwankenden Lohnes ein Minimallohnfat vom 19. Därz bis zum 15. April mit 35 Pfennig, vom 16. April bis 30. Juni mit 37 Pfennig Dom 1. Juli ab mit 40 Bf. pro Stunde festgesetzt wurde. Troß dieser Abmachungen seien indeß schon nach wenigen Tagen die Gesellen mit der Forderung hervorgetreten, den erst vom 1. Juli ab auf 40 Pf. normirten Lohn schon vom 1. Mai ab zu wollen."-Dieſe ungerechte, weil den Ab­machungen widersprechende Forderung hätten die Gesellen Dann auch durch partielle Streits durchgeist" u. 1. w. In feiner Widerlegung wies der Redner hauptsächlich nach, daß es sich bei der zwischen der Innungsmeisterschaft und der Gesellen schaft zunächst angeblich getroffenen Bereinbarung" schon deshalb um teine getroffene Vereinbarung" gehandelt haben weil die Gefellentommiffion nicht mit unum vielmehr nur tann, war, schränkter Vollmacht ausgerüstet ein gebundenes Mandat batte, das es ihr zur Pflicht machte, vor endgültigem Abschluß über die Meisterschafts Vorschläge vor endgiltigem Abschluß über die Meisterschafts. Vorschläge erft noch einmal die Entscheidung ihrer Mandanten einzu bolen. Uebrigens hätte die Kommiffion, dem Beschluffe ihrer Muftraggeber gemäß, von vornherein eine einmalige und fofortige Lohnerhöhung von 40 Bf für die ganze Bausaison gefordert; eift die Meister schlugen dann ter minweise fulgeffive fich steigernde Lohnsteigerungen vor, die aber gerade feitens der Meisterschaft später nicht einmal ein­gehalten wurden, nachdem zuvor, wie die Baugew.. 3tg." richtig bemerke, die Gesellen thre Forderung von 40 Pf. vom Sodann brachte der Vorfigende 1. Mai ab butch partielle Streits sum größten Theile bekanten Beschluß durchgesezt bätten. unter Beifall der Versammlung den wenn fich die der Buger in Erinnerung, am nächsten Montag gleich falls die Arbeit einstellen zu wollen, Meister bis dahin noch immer nicht zu Verhandlungen mit der Vertretung der Gesellenforporation, mit der Lohn Daran tnüpfte er die tommiffion, berbeigelaffen hätten. von den Anwesenden freudig begrüßte Mittheilung, daß die Kommiffion der Buger in ibrer legten Sigung am Freitag Abend beschloffen, der am Sonntag ftatifindenden Bußerver fammlung die Annahme des Antrages auf Niebeilegung der Arbeit, zu Gunsten e ner schnelleren und erfolgreichen Beendi gung des Maurerftreites zu empfehlen. Schließlich betonte er unter Anderem auch, daß der Streit rasch einen alle Bheile befriedigenden Abschluß finden würde, wenn die freien, nicht an die Innungsbeschlüsse gebundenen Meister fich ermannen und eine Versammlung von außerhalb der Innung stehenden Meistern einberufen möchten, um von Korporation zu Rorporation behufs Beilegung des Streits mit der Gesellenschaft zu verhandeln. An der lebhaften Diskussion betheiligten fich noch viele Redner. Herr Behrend wies, wie noch erwähnt sein möge, auf die Thatsache hin, daß der Berliner Magistrat im Jahre 1879 den bieftgen Maurermeister Herrn Lindner, der damals Arbeiten auf dem Bentralvlebbof auszuführen hatte und den Lohn ber von ihm beschäftigten Arbeiter von 27% auf 25 Pf. pro Stunde herabgedrückt hatte, direkt aufforderte bezw. zwang, den Lohn auf Sündlich 30 Bf. su erhöhen.( Betfall.) Nach Dem gegen al Uhr die Debatte ihr Ende erreicht hatte, fchloß Der Borfigende die Versammlung mit stürmisch erwidertem dreifachen Hoch auf den Sieg der gerechten Sache.

Eine öffentliche Versammlung der Schuhmacher findet am Montag Abend 8% Uhr bei Keller, Andreasftr. 21, statt.

in der Versammlung zahlreich zu erscheinen und fügt hinzu: Die Bewegung war ins Stoden gerathen, doch ist dieses, durch Ausrangirung der hindernden Elemente aus der Kommission, beseitigt, es werden auch Anträge vorgelegt werden, bei deren Durchführung wir thatträftiger oorgehen tönnen. Aus jeder Werkstätte, Geschäft oder Fabrik soll mindestens ein Rollege erscheinen, da die Fragebogen, die Werkstätten- und Lohnstatifiit betreffend, ausgegeben werden. Da, wie wir hören, der abge­feste Rafftrer der Lohnkommiffton zu demselben Tage eine Versammlung einberufen will, so ersuchen wir die Kollegen, die Dort hingehen wollen, vorzüglich die brei von der Deffentlich­teit gewählten Revisoren, jenen Herrn in feine Schranken zu weifen. weisen. Die Lohnkommission der Berliner Schuhmacher. J. A.: N. Baginsti, Neue Friedrichstr. 7.

Den Schneidern Berlins zur Nachricht, daß am Done nerstag, den 2. Juli cr., Abends 8 Uhr, im Deutschen Vereinshaus, Wilhelmftr. 118, eine große außerordent liche Generalversammlung fämmtlicher Schneider stattfindet. Die Tagesordnung lautet: Wie bezahlt Herr Hugo Wernaer die Arbeit für den Offizierverein? und: Die Be handlung der Arbeiter durch den ersten Buschneider Herrn Lemte. Probearbeit wird vorgelegt, und sowohl Herr Wer naer als auch Herr Lemke brieflich eingeladen. Pflicht aller Arbeiter, speziell der für die Firma arbeitenden ist es, au er scheinen.

Der Verein zur Wahrung der Intereffen der Ber­ liner Tapezirer hält am Montag, den 29. d. M., Abends, bel Gratwell( Kommandantenstraße) eine Versammlung mit folgender Tagesordnung ab: 1. Vortrag des Herrn Michelsen über: Fachpereine und Lohnkommissionen". 2. ,, Welche Stel lung nimmt der Verein zur Wahrung der Interessen der Berliner Tapezirer zur Aufhebung der Lohnkommission ein?" 3. Verschiedenes. Zu dieser Versammlung ist jeder Tape. airer freundlichst eingeladen. Am 14. t. M. veranstaltet der Verein ein Sommerfest der Berliner Tapezirer. Das Nähere wird noch bekannt gemacht.

Mitglieder Versammlung des Fachvereins der Drechsler, Knopfarbeiter und verwandten Berufsgenossen am Montag, ben 29. Juni d. J., Abends 8 Uhr, im Lokale Königsbant, Gr. Frankfurterstr. 117. T- D.: 1. Die Gründung einer ge meinsamen Bereinigung sämmtlicher in der Drechslerbranche beschäftigten Gemertsgenoffen, a) Anträge des Fabvereins, b) Anträge des Vereins zur Wahrung der materiellen Inter effen der Drechsler und Berufsgenossen. 2. Verschiedenes und Fragelasten. Das Erscheinen eines jeden Mitgliedes ist wegen bec Wichtigkeit der Tagesordnung dringend nothwendig Gäste haben Zutritt. Die Mitglieder des Vereins zur Wahrung der materiellen Interessen der Drechsler und Berufsgenossen sind. bierzu ganz besonders eingeladen.

Die Zentral Kranken- und Sterbetasse der Fabrik und Handarbeiter beiderlei Geschlechts( eingeschriebene Hilfs faffe, Siß Dresden ), Filiale Berlin , hält am Dienstag, den 30. Juni, Abends 8 Uhr, in Gräz's Gesellschaftshaus, Brunnens ftraße 140, eine Mitglieder Versammlung ab.( Näheres fiehe Inferat.) Gleichzeitig macht der Vorstand bekannt, daß am 18. Juli ein Somm ifeft zum Besten hilfsbedürftiger Mitglieder in Keller's Hofiäger, Hafenhaide, stattfindet. Billets find in allen Zahlstellen der Raffe, fowie beim Bevollmächtigten und beim Raffirer zum Preise von 25 Pf. zu haben. In Anbetracht des guten 3 vedes ist eine rege Betheiligung erwünscht.

Fachberein der Metallarbeiter in Gas, Waffer- und Dampfarmaturen. Der Vorstand macht die Mitglieder und Freunde des Vereins darauf aufmerkiam, daß das zweite Stiftungsfest des Vereins nicht am 18. Juli, sondern erst am 1. Auguft im Berliner Prater", Rastanien Allee 6-9, stattfindet.

Fachberein der Stellmacher. Die Mitglieder Bersamm lung findet am Montag, den 29. Juni, Abends 8 Uhr, in Scheffers Salon, Inferstr. 10, statt. Tagesordnung: 1) Vors trag des Herrn Dr. Stahn. 2) Diskussion. 3) Verschiedenes. 4) Fragelasten. Die Mitglieder werden ersucht, zahlreich und pünktlich zu erscheinen.

Verein der Modelltischler. Montag Abend 8 1 Ackerstr. 63. Vorlesung und Vereinsangelegenheiten. Ge willkommen. Bahlreicher Besuch erwünscht.

Der Verein zur Wahrung der Interessen der Lifter hält am Montag, den 29. b. Mets., Naunynftr. 44, eine fammlung ab. Auf der Tagesordnung steht: Die gegen wärtigen Lohnkämpfe der Arbeiter gegenüber den gewerblichen Organisationen. Referent Herr Schrape. 2. Verschiedene. Neue Mitglieder werden aufgenommen.

Deffentliche Versammlung der Tischler. Montag, ner 29. b. M., Brunnenstr. 140. Tagesordnung: Die Gegner cer Lohnbewegungs- Kommission und wie verhalten wir uns desen gegenüber.

Eine öffentliche Versammlung der Steinträger und Bauarbeiter findet am Dienstag, Vormittags 10%, br, im Deutschen Kalfer", Lothringerstr. 37, statt. Tagesordnung: Aufnahme der Mitglieder in den neu gegründeten Fachverein der Berliner Steinträger und Verschiedenes.

Arbeiter Bezirks. Verein für den Often Berlins . Sonntag, ben 28. Juni, Nachmittags: Gemüthliches Bu fammensein" im Restaurant, Bum Fürsten Wolfgang", genannt ber, Bungrige Wolf", Landsberger Allee , binter den Buggen bagen'schen Häusern. Die Kaffeeküche ist geöffnet.

General- Versammlung de: Kranken- und Sterbelaffe der Seifenfteber und Berufsgenossen( E. H. Nr. 17) am Sonntag, den 28. Juni, Vormittags 11 Uhr, im Lokale des Herrn

Scheffer, Inselstr. 10. Tagesordnung: 1. Wahl eines Staffiets.

2. Verschiedenes.

Den Schneidern, Kürschnern und Posamentirern, welche Mitglieder des Ktarten Unterstüßungsbundes der Schneider find, zur Nachricht, daß am Dienstag, den 30. Junt b. J., Abends 8 einbalb Uh, in Gratweil's Bierhallen, Kom­mandantenstraße 77/79, eine Versammlung der Berliner Mite glieder stattfindet. Auf der Tagesordnung steht: die Berathung der zu der in Leipzig stattfindenden Generalversammlung zu stellenden Anträge. Die Mitglieder werden daran erinnert, daß die Anträge spätestens am 11. Juli cc. beim Haup vorstand eingereicht fein müssen, und dieses somit die legte Versammlung fein dürfte, ist es Pflicht aller Mitglieder, zu erscheinen. Das Quittungsbuch ist vorzuzeigen.

Der Arbeiter Bezirksverein der Friedrichsstadt hält seine nächste Versammlung am Mittwoch, den 1. Juli cr., Abends 8 Uhr, in Gratwell's Bierhallen, Rommandanten ftraße, ab. Der Schriftsteller Herr L. Schwennhagen wird über das Thema: Durch Bildung zur Freiheit, oder durch Freiheit zur Bildung? einen Bortrag balten. Besprechung über die am 5. Juli cr. nach Lichterfelde stattfindende Landpartie. Verschiedenes und Fragetaften.de Mitglieder werden aufgefordert zu erscheinen. Gäfte find freundlichst eingeladen und werden neue Mitglieder auf­

genommen.

Vermischtes.

Mädchenhändler. Vor einigen Tagen wurden von dem Sicherheitsbureau der Polizeidirektion in Wien an sämmtliche Bolizeikommiffariate, sowie an in- und ausländische Behörden und an die Bertreter Desterreich- Ungarns in den Hafenftädten Kundmachungen versendet, in welchen ein genaues Verzeichniß ber bekannt gewordenen Mädchenhändler enthalten ist, ble fast alljährlich Europa bereisen und fich selbst bis nach Wien wagen. Die erwähnte Kundmachung ist folgendermaßen einbegleitet: Angesichts des immer größere Ausdehnung gewinnenden Mädchenhandels nach den südamerikanischen Staaten ist auf Grund der hieramtlichen Erhebungen auf die

1. Innere Bereinsangelegenheiten, 2. Verschiedenes. Bum Die Lohnkommiffion der Schuhmacher fordert die Kollegen auf, bisher bekannt geworbenen und nachstehend verzeichneten