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burg allein 30 der Stadt Berlin an, für welche die Anstalt einen Verpflegungszuschuß von 200 Mart pro Kopf und Jahr zahlt. Da nun diese Buschüsse nur aus milden Gaben aufgebracht werden, für dies Jahr aber bis jest nicht Aussicht vorhanden ift, daß diefelben aufgebracht werden, so hat der Magiftrat bes fchloffen, in Anerkennung der ſegensreichen Wirkung der An ftalt, für das Jahr 1886 einen Zuschuß von 6000 Mart bei der Stadtverordnetenversammlung zu beantragen, eine weitere Unterstügung aber nicht in Aussicht zu nehmen, da es in der Abficht der Kommunalbehörden liege, für Berlin eine eigene Anstalt für Epileptische zu errichten.
Zur Frage der Sonntagsruhe. Die letzten Verhand lungen des Kuratoriums für den städtischen Bentral- Vichhof haben zu der Ueberzeugung geführt, daß die Beibehaltung der Schlachtungen an Nachmittagen der Sonntage dann, wenn in der Nacht von Sonnabend auf Sonntag und des Sonntags am Morgen bis 9 Uhr unbehindert geschlachtet werden kann, eine unbedingte Nothwendigkeit nicht ist. Auch im Sommer wird sich für den Montag Vormittag ohne die Sonntags Nachmittags- Schlachtung hinreichend frisches Fleisch beschaffen laffen. Bekanntlich haben für die Aufhebung der Schlachtungen am Sonntag Nachmittag nicht nur die Schlächtergesellen, sondern auch der Verein der Großschlächter petitionirt. Dem Vernehmen nach steht daher ein Beschluß in Aussicht, nach welchem fortan an den Sonntagen die Schlachthäuser in dem Bentral- Schlachthofe nach 9 Uhr Vormittags vollständig gefchloffen sein werden.
Selbstmorde und Selbstmordversuche mittelst Zuckerfäure und Kleefalz find in den letzten Jahren vielfach vorgekommen und haben das Polizei- Präfidium veranlaßt, den Magistrat um Zustimmung zu ersuchen, die Polizei- Verordnung vom 6. Dezember 1876, betreffend die Aufbewahrung und Ver abfolgung von Giftwaaren, dahin abzuändern, daß in den § 11, welcher die Bestimmung über den Verkauf von konzentrirter Schwefelsäure( Oleum, Vitrioleum), fonzentrirter Salpetersäure( Scheidewasser) und konzentrirter Neßlauge Flaschenlauge, Pfundlauge) enthält, noch der Zusatz auf genommen werde: Zuckersäure( Oralsäure, Kleesäure) und Klee falz dürfen in kleinen Mengen, d. h. von weniger als einem Bfund, nur gegen Giftschein verkauft werden. Auch sollen Buckersäure und Kleesäure niemals in Papierdüten, sondern nur in thönernen Krufen, welche die Aufschrift" Gift" tragen und fest zugebunden sind, verkauft werden. Der Magistrat hat beschlossen, seine Zustimmung zu der Abänderung zu erklären.
Neuer Kirchhof? Die Dorotheenstädtische KirchenGemeinde beabsichtigt, auf ihrem in der Nähe des Bahnhofes Gesundbrunnen" belegenen Terrain einen neuen Kirchhof an zulegen, bedarf aber noch hierzu ein Stück des an dasselbe grenzenden städtischen Landes. Der Gemeinde- Kirchenrath hat fich daher an den Magistrat wegen Ankaufs des betreffenden städtischen Terrains gewandt, lezterer hat aber das Anerbieten aus dem Grunde abgelehnt, weil er es verhindern will, daß in der Stadt oder in nächster Nähe derselben Kirchhöfe an gelegt werden.
Lokales.
Im Interesse des Publikums sei darauf aufmerksam gemacht, daß neuerdings am Sonnabend Nachmittag von Berlin aus auch Arbeiter Billets mit mehrtägiger Giltigkeit ausgegeben werden, insbesondere nach den Stationen Lichtenberg , Kauls dorf, Hoppegarten , Neuenhagen , Fredersdorf , Straußberg 2c. Diese noch wenig bekannte Einrichtung dürfte der großen Bahl von Personen außerordentlich zu Gute kommen, die über Sonne tag nach einer der gedachten Stationen zu reisen pflegen, insbesondere den Ehemännern, die ihre in Buckow oder an anderen Drten wohnenden Frauen besuchen. Diese Arbeiter- Retourbillets haben zur Rückfahrt am Sonntag sowohl, wie am Montag noch Giltigkeit. Gleichzeitig mag erwähnt werden, daß bei den eintägigen Arbeiter- Retourbillets am Sonntag die Hinfahrt bis 11 Uhr Vormittags ausgedehnt ist, während sie an Wochentagen bis 8 Uhr Morgens beendigt sein muß; fene Ausnahme Bestimmung gilt aber nur für den östlichen Vorortsverkehr ( Erfner, Friedrichshagen ).
Ir. Der Betrieb der neuen Pferdebahnlinie RollkrugRuefebedstraße ist in der Art, wie er gegenwärtig stattfindet, der denkbar unzweckmäßigste und für das Publikum unbe quemste und nachtheiligste. Seit Jahren wurde die Fertige ftellung dieser Linie gewünscht namentlich von den Angehörigen bes Thomaskirch - Sprengels, deffen Friedhöfe an dieser Bahnlinie liegen. Dem genannten Sprengel gehören 120 000 Seelen an, aber keine derselben hat es wohl für möglich gehalten, daß die Linie am Rollkrug unterbrochen werden und von da an auf einer besonderen Tour und nur nach dem Umsteigen in einen anderen Wagen fortgesetzt werden sollte. Die Bewohner bes gesammten Oftens und Südostens fönnen, um nach jenen Kirchhöfen zu gelangen, die Pferdebahn nur von der Rottbuser Brücke, höchstens vom Kottbuser Thor an benußen. Sie müffen. also für Burücklegung der kurzen Strecke am Kottbuser Damm 10 Pf. bezahlen und dann umsteigen, denn alle vom Spittelmarkt kommenden Wagen halten hier oder fahren auf bem alten alten Schienenwege durch die Rixdorfer Dorf Straße. Infolge dieser geradezu unglaublichen Eine richtung steht am Rollkrug beständig ein ganzer Wagenpart der Pferdebahn aufgefahren; es halten dort gewöhn lich sechs Wagen zu gleicher Beit, zwei vom Spittelmarkt, zwei von der Knesebeckstraße und zwei vom Halleschen Thor. Das durch, daß man die kleinen Wagen vom Spittelmarkt direkt nach der Knesebeckstraße fahren ließe, würde dieser den Verkehr ftörende Wagenpart am Rollfrug bis auf zwei Wagen ver mindert, den Wünschen der Bevölkerung nach einer direkten Verbindung Rechnung getragen, und jedenfalls auch der Fahr preis ermäßigt. Heute macht die Sache den Eindrud, als ob es nur auf eine fünstliche Erhöhung des Fahrpreises bei Theis lung der Tour am Rolltrug abgefehen sei. Das Publikum aber ist indignirt über solches Verfahren und die wenigen fleis nen Wagen auf der neuen Linie bleiben leer, weil man fich der tyrannischen Einrichtung der Tourunterbrechung nicht fügen will, und lieber zu Fuß geht. Man spricht so gern über die to Bietätlofigteit gegen Verstorbene, die sich auch in der Vernach Vernach läffigung der Gräber äußert. Von diesem Gesichtspunkte aus hätte die Polizei und die Pferdebahn- Berwaltung alle Ursache, die Verkehrsverbindung nach den Friedhöfen zu erleichtern, statt sie durch fünstliche Tourunterbrechungen und Fahrpreiserhöhungen zu erschweren.
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Aus Anlaß des großen Maurerftreiks werden gegenwärtig von den Meistern auch Polen herangezogen, um an die Stelle der deutschen Maurer zu treten. Der Kuryer Pozn." enthält hierüber eine Korrespondenz aus Berlin , in der es heißt: Wir müffen unsere polnischen Arbeiter davor warnen, hierher zu kommen; denn erstens werden fich die Deutschen früher oder später mit einander einigen, und der polnische Ar beiter wird dann wieder entlassen werden; die Arbeit also, welche er hier findet, wird nur eine vorübergehende und keine dauernde sein und außerdem setzt sich der polnische Arbeiter hier vielen Widerwärtigkeiten und Unannehmlichkeiten aus. Wozu soll der schon überdies nicht sehr beliebte polnische Arbeiter der Reil sein, welcher fich zwischen beibe Barteien eindrängt? Es würde beffer sein, daß im Allgemeinen die pol nischen Arbeiter zu Hause Beschäftigung suchten, und nicht hier, wo es schwer ist, zu verdienen."( Auch wir halten es für die Bolen nicht für vortheilhaft, nach Berlin zu tommen. Man fieht aber auch hieraus wieder, wie sehr es fich die Meister an gelegen sein laffen, durch den Import fremder Arbeitskraft die einheimische zum Nachgeben zu zwingen.
Ein Naturwunder hat fich, nach der Neu- Ruppiner Seitung", in Potsdam ereignet. Dieselbe bespricht die Folgen
des Gewitters am vergangenen Montag und erzählt wörtlich: Die unterirdischen Kanäle waren vielfach nicht im Stande, daß Regenwasser aufzunehmen. Auch das neugelegte Rohr vor den Häusern Schockstraße 29-31 beftand die Probe nicht. Das Wasser zog es vor, bergan durch die Junkerstraße nach der Lindenstraße zu laufen und dort die Ueberschwemmung zu vermehren."
Städtischer Zentral- Vichhof. Gestern standen zum Verkauf: 852 Rinder, 215 Schweine, 792 Kälber und 3744 Hammel. In Rindern schwankte der Preis zwischen 32 und 40 M. per 100 Bfd. Fleischgewicht, in Schweinen blieb es beim Preise vom legten Montage, desgleichen auch in Kälbern. Hammel wurden nicht umgesetzt.
R. Das unvorsichtige Umgehen der Damen mit ihren aufgespannten Sonnenschirmen hat vorgestern wieder Anlaß ges geben, einen in der Wallstraße wohnenden Zimmermann G. nicht unbedeutend zu verlegen. Als derselbe die Rosenthaler Als derselbe die Rosenthalers ftraße passirte, stieß ihm eine ihm entgegenkommende Dame mit dem Schirm derartig ins Gesicht, daß er eine schwere Ver mit dem Schirm derartig ins Geficht, daß er eine schwere Ver legung des linken Auges davontrug. Nur dem Umstande, daß G. fich sofort an einen Arzt wandte, wird es zu danken sein, G. fich sofort an einen Arzt wandte, wird es zu danken sein, wenn die Sehkraft des verlegten Auges erhalten wird.
R. Der vor drei Jahren stedbrieflich verfolgte, wegen Unterschlagungen von Mündelgeldrrn flüchtig gewordene Eisenbahn- Affiftent a. D. Hinge hat von Cincinnati die Nachricht an einen seiner hiesigen Freunde gelangen laffen, daß er da selbst ein Theaterunternehmen gegründet habe und dabei sein gutes Brod finde. Binnen kurzer Zeit hofft er seinen biefigen Verpflichtungen gerecht werden zu können.
Gerichts- Zeitung.
Ein Dienstmann in Botsdam wurde eines Abends von
einem Herrn ersucht, einen Brief nach der Saarmunder Straße zu tragen, weigerte fich jedoch dessen, weil die Zeit schon soweit vorgeschritten war. Er erhielt dieser Weigerung wegen ein Strafmandat, erhob aber gegen dasselbe Einspruch, und es stand vorgestern dieserhalb vor dem dortigen Schöffengericht Verhand lung an. Dasselbe erkannte auf Freisprechung, weil auf Grund der Polizeiverordnung die Dienstleute nicht gezwungen werden fönnen, für jedermann und zu jeder Stunde Dienste zu leisten. fönnen, für jedermann und zu jeder Stunde Dienste zu leisten. Dies zu thun, liegt vollständig im Ermessen der Dienstleute.
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des führt ungünstige Klimatische Verhältnisse, Vermehrung der Gewitter, Entwässerung und Unfruchtbarkeit herbei. So toma men auch aus Rußland Nachrichten über die traurigen Folgen der Waldverwüstungen. Dieselben sollen einen Flächenraum von 18 000 Quadrat- Kubikmetern jährlich umfaffen. Die furchts bare Lichtung der Wälder in den nördlichen Gouvernements Archangelst, Olones, Wologda , und Bam hat nicht nur die landwirthschaftlichen Hilfsquellen Südrußlands arg geschädigt sondern auch das allgemeine Aussehen des Landes geändert. Noch vor 60 Jahren wuchs das Gras in den Steppen dicht und mannshoch; heutzutage ist von diesem Gras feine Spur mehr vorhanden. Schlechte Ernten bis zu 200 Kilometer von der Küste herein find die Regel, und unter sechs Jahren find gewöhnlich fünf regenlos. Holzzölle sind aber nachweislich der beste Sporn für die Waldbefizer und Holzspekulanten, die heimischen Forsten unbarmherzig niederzuschlagen und auf Roften des Landes eine reiche Beute einzuheimſen. Der Wald schuß ist ferner in den meisten Staaten Deutschlands durchaus noch nicht so weit gediehen, als daß man von einer rationellen Waldkultur und einer Garantie gegen eine Entwaldung Deutscha lands sprechen könnte. Das Manchesterthum feiert auch im deutschen Walde seine für das Volkswohl so unheilvollen Triumphe. Wo bleibt die Gesetzgebung?
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+ Solingen, 1. Juli. Bekanntlich wurde bei Berathung des Hertling'schen Antrages, betreffend die Beschrankung der Arbeitszeit und Regelung der Sonntagsarbeit, seitens unferes iesigen Reichstagsabgeordneten auf die enorme Schwindſuchtsziffer im Solinger Induſtriebezirke, sowie auf die höchst unges nügende Ventilation in den hiesigen Schleifereien hingewiesen. Seitdem hat die Behörde es an Strafandrohungen und Revis stonen nicht fehlen lassen, was aber noch immer zu feinem halbe wegs befriedigenden Resultate geführt hat, wie folgendes ,, Eine gesandt" in der konservativen Solinger Zeitung" beweist: Mehrere in der legten Zeit vorgekommene Unglüdsfälle dürf ten es geboten erscheinen lassen, auf hie und da anzutreffende Mißstände im diesseitigen Fabrikbetriebe hinzuweisen. Wie wir erfahren, ist neuerdings von einer von einem solchen Unfall hart betroffenen Familie bei dem Eigenthümer des betreffenden Etablissements Schadenersaz beansprucht worden, da anzunehmen sei, daß nur in Folge der mangelhaften Betriebseinrichtung das Unglück paffirt sei. Unglücke dieser Art würden sich nach Ansicht Sachverständiger nicht ereignen, wenn in jeder Fabrit eine Riemen- Ablage- Borrichtung getroffen wäre, wie fich solche auch in den meisten Werken befinden. Es ist auch nicht zu verwundern, daß derartige Fälle noch häufiger vorkommen, wenn die Achsenlager der Steine( Büllwe) noch von Holz und so schwach befestigt sind, daß fie bei der geringsten Unregelmäßigkeit im Laufe des Steines aus ihrer Lage ge rathen . Eine Aenderung hierin, sowie das Anbringen einer sogenannten Kurbel- Vorrichtung dürfte somit an betr. Stelle dringend zu empfehlen sein. Die Riemenscheiben( Pleiten) einzelner Werte sind so primitiver Art, daß solche selbst in alten Wupperkotten nicht in einem derartigen Zustand funden werden. Wie Einsender sich selbst zu überzeugen Ges legenheit hatte, waren in einem Etablissement die Pleiten aus rohen Brettern zusammengenagelt, an denen zolllange eiserne Schrauben hervorstanden. Gegen das früher häufiger vor tommende Fliegen der Steinstücke nach einem Sprunge find die Befiper kleinerer Steine einigermaßen geschüßt, indem sie fich die sogenannten Schußböcke anschafften. Die Kosten eines Schußbodes für große Steine sind aber zu hoch, als daß fich die betr. Schleifer solche auf eigene Rechnung machen laffen tönnten und es wäre demnach wünschenswerth, wenn alle Eigenthümer hiefiger und umliegender Etablissements, nach dem Lobenswerthen Vorgehen anderer Fabrikbefizer, derartige Schußböcke anbringen ließen und den Schleifern gegen einen billigen Preis vermietheten. Auch die Einrichtung, welche von der Re gierung vorgeschrieben ist, um die Gesundheit der Schleifer, Bolirer, Ausmacher 2c. zu schüßen, die Ventilationbefindet sich stellenweise in einer sehr mangelhaften Ver faffung. Troß der häufigen Revisionen, welche innerhalb der legten Wochen stattgefunden haben, find die Mängel der Ventilation überall noch nicht entdeckt worden. Es mag dies wohl darin seinen Grund haben, daß sich die Revision faft ausschließlich auf das Hauptrohr beschränkt, während die Fehler nicht selten bei den Nebenrohren zu suchen sind, welche zu eng find und deshalb nicht funktioniren können, wie fich auch die Staubtasten häufig zu weit von der Leitung entfernt bes finden. Eine ganz gründliche Untersuchung ist, wenn bes flagenswerthe Unfälle in Zukunft thunlichst vermieden werden sollen, unerläßlich." Unserem Erachten nach können die Revisionen erst dann mit gehörigem Erfolg gekrönt sein, wenn den Gewerberäthen resp. Fabrikinspektoren ein viel begrenzteres Arbeitsfeld angewiesen wird als es heute der Fall ist. Steht doch an der Spige unseres in industrieller Beziehung so hoch entwickelten Regierungsbezirks Düsseldorf nur ein Gewerberath mit einem Hilfsarbeiter, welche im legten Berichtsjahre( 1883) zusammen 1141 Revisionen vorgenommen haben, welche aber faum in Betracht kommen können, wenn man sich vergegens wärtigt, daß im nämlichen Jahre und in demselben Bezirke allein 985 Unfälle den Ortsbehörden gemeldet worden find. Daß die beiden Herren ein immenſes Arbeitspensum bewältigt haben, kann nicht bestritten werden, daß jedoch die Grenzen thres Arbeitsfeldes enger gezogen werden müssen, dürfte schon daraus hervorgehen, daß unser Gewerberath Dr. Wolff in dem oben angezogenen amtlichen Jahresberichte seine zu große Ueberhäufung mit Arbeit zugiebt, indem er sagt:„ Für Gerichte gab ich, obgleich ich häufig die Ernennung zum
Ueber die Schwurgerichts- Verhandlungen gegen Lucilla Dudley übermittelt ein Newyorker Telegramm der " Daily News" weitere Einzelheiten: Während der Verneh mung Roffa's begann die Angeklagte ein beständiges Feuer beleidigender Bemerkungen gegen den Hauptbelastungszeugen. Als er sagte, sein Name fei Jeremiah O'Donovan Roffa, fragte fie: Woher das Roffa?" Als er sich als einen Journalisten bezeichnete, rief fie aus:„ Dynamitard!" Häufig schalt ste ihn einen Lügner und sagte, er beschwindle arme Dienstmädchen um ihr Geld, um es selber zu behalten. Als Roffa sagte, er fönne fich der Bahl der Schüffe, welche die Attentäterin abfeuerte, nicht erinnern, sagte fte: Das glaube ich. Sie waren zu erschreckt. Sie vergessen zu sagen, Jeremiah, daß Sie ausriefen:„ Um Gottes Willen, tödten Sie mich nicht." Später nannte fie ihn Mörder"," Ballunken" und Feigling." Sie sagte, er verdiene gehenkt zu werden, und daß er wohl weislich 3000 Meilen zwischen fich und England halte, wo man mit ihm kurzen Prozeß machen würde. Als Roffa sich zurückzog, rief fie aus: zog, rief fie aus: Gott schüße die Königin und nieder mit den Dynamitarden!"" Frau Dudley bekundete große Aufregung und rief Rossa nach: ,,, Du Feigling! Du Feigling! Du trochst zu Kreuze, als Dir eine Dosis Deiner eigenen Medizin verabreicht wurde." An die Geschworenen hielt Frau Dudley folgende Ansprache: Meine Herren, ich mag wahnsinnig sein oder nicht. Ich wünsche, daß Sie mich entweder freisprechen aus dem Grunde, daß meine That gerechtfertigt war, oder daß Sie mich schuldig sprechen. Ich war im Zweifel, ob O'Donovan Roffa, Patrick Ford oder Mezeroff am verantwortlichsten waren. Ich las Roffa's und Ford's Beitungen und ich besuchte darauf O'Donovan Roffa." Nach einer Schilderung der mit ihm gepflogenen Unterredung fuhr fie fort: Er war ein Mörder. Er hat sich als ein solcher erwiesen. Ich glaubte ihm damals und jest halte ich ihn für einen Lügner. Wenn ich mordsüchtig bin, so ist es sonderbar, daß ich vorher niemals auf irgend Jemanden schoß. Ich habe ein geladenes Pistol seit meinem 16. Jahre bei mir herumgetragen. Ich schoß auf O'Donovan Roffa und bin bereit, die Folgen davon zu tragen. Ich glaube, daß selbst in diesem Lande der Freiheit einem Manne, wie er, nicht gestattet werden sollte, Maffenmorde zu organifiren." Die Verhandlung endete bekanntlich mit der Freisprechung der Angetlagten, weil sie die That im Jrrfinne begangen.
Soziales und Arbeiterbewegung.
Aufruf an die Töpfer Deutschlands . Wir haben uns entschloffen, die Arbeit niederzulegen, um hier einen einheitlichen Lohntarif einzuführen. Wir ersuchen daher die Kollegen Deutschlands , uns in unserem Kampfe beistehen Deutschlands , uns in unserem Kampfe beistehen und den nach hier fern halten zu wollen. Alle arbeiterfreundlichen
Blätter werden ersucht, dieses veröffentlichen zu wollen. Briefe und Gelder wolle man nach Grenadierstraße 33 bei H. Seefeld senden. Streil- Kommission der Töpfer Berlins . J. A.: Herr mann Bormann.
Zum Schlosserstreit wird von der Lohnkommiffion_folgendes mitgetheilt: Nachdem der Schloffermeister Herr Bolt, Wasserthorstr. 42, am Mittwoch von seiner Reise zurückgekehrt, hatte derselbe am Donnerstag nichts Eiligeres zu thun, als feine alten Arbeiter auf der Schlosserkrantentaffe abzumelden. Als jedoch am Mittag desselben Tages die Arbeiter ihre Ents laffung verlangten, erklärte Herr Bolt, fie könnten Bis auf einige wieder anfangen. Die Arbeiter verlangten jedoch, daß alle wieder eingestellt werden sollten, worauf der Meister er klärte, fie sollen fich am Sonnabend Bescheid holen. Als nun geftern, Sonnabend, ein Vertreter der Arbeiter zu Herrn Bolt gesandt wurde, um Bescheid zu holen, erklärte derselbe, er hätte sich anders besonnen und wolle jest gar keinen wieder einstellen. Jedenfalls denkt er, die Arbeiter werden einzeln zu ihm tommen und fich wieder anbetteln.( Wenn er fich nur nicht täuscht.)
Aus dem oberen sächsischen Voigtlande ertönen Klagen über die Heidelbeerenernte, die von den Nachtfrösten vielfach gestört worden ist. Da gerade in den voigtländischen Industrien der Geschäftsgang ein schlechter ist, so ist der Ausfall des Beerenverdienstes ungemein schlimm für die Arbeiter familien. Man hofft, daß die Ernte der Preiselbeeren diesen Ausfall wenigstens etwas wieder decken wird.
Aus dem Königreich Sachfen erhält die ,, Volkszeitung" eine Rorrespondenz, welche etwas günstigere Nachrichten aus ben industriereichen Bezirken des Voigtlandes und des Erzgebirges meldet. So hört man aus dem Erzgebirge , daß Die Holzschleifereien gegenwärtig viele Beschäftigung haben und daß die Möbelstoff- Fabrikation flott geht. Im Voigtlande werden fortwährend Arbeiterinnen in den Korsetfabriken gesucht, da dieselben bedeutende Aufträge haben. Auch der Gang der da dieselben bedeutende Aufträge haben. Auch der Gang der Teppichfabrikation und der englischen Gardinenweberei wird als ein leiblich guter hingestellt. Dahingegen ruht die Maschinen ftiderei im Voigtlande faft ganz. Bahlreiche Arbeiter find ent laffen, in den übrigen Fabriken wird nur noch bei Lohnkürzung bis Nachmittags 4 Uhr gearbeitet. Aber auch die Wirterei geht im Erzgebirge sowohl, als im Voigtlande recht schlecht, da Die überseeischen Aufträge fehlen. Die Wirkung unserer Boll politit macht fich so recht im Mangel an Export fühlbar.
Die Raubwirthschaft in den Wäldern ist geeignet, die größten Besorgnisse einzuflößen. Die Entwaldung eines Lan
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verständigen wegen Ueberbürbung ab lehnen mußte, 21 Gutachten in Haftpflicht- Prozessen ab."
Zur Exportindustrie. Die Ausführungen von Industries erzeugniffen geben immerhin einen Anhaltspunkt für den Nas tional- Reichthum" eines Landes, wenngleich für das allgemeine Wohlbefinden der Konsum im Lande den Maßstab abgiebt. Aber immerhin hat der Export großen Einfluß auf die indu strielle Entwicklung eines Landes und es verdient deshalb eine Uebersicht, die im Industriellen Klub" zu Wien über die Ers portwerthe, welche von den hervorragendsten Industriestaaten in einem bestimmten Jahre hier 1882 gegeben worden ist, allgemeine Beachtung. Diese Busammenstellung umfaßt ift, allgemeine Beachtung. bier 1882 Baumwoll, Woll- und Leinengarne und Waaren, ferner Seidenwaaren, Kleider- und Wäsche- Konfektion, Glas und Glaswaaren, Leder und Lederwaaren, Eisen, Stahl und die daraus gefertigten Waaren, Papier- und Papierwaaren, Uhren, Artikel aus Deutschland , Desterreich- Ungarn, Frankreich , Groß britannien , Belgien , der Schweiz und den Vereinigten Staaten von Nordamerila betrug im Jahre 1882 zusammen 8746 786000 M. Hieran partizipirt Großbritannien allein mit 4059 614000. oder 46.4 pet, liefert also' nahezu die Hälfte sämmtlicher im Welthandel vorkommender Fabrikate. Es folgen der Reihe nach Frankreich mit einer Ausfuhr von 1724 928 000 M.,
( 19.85 pt.), Deutschland 1582 158 000 M.( 18.05 pt.), Belgien 436 013 000 m.( 4.95 pet.), Defterreich- Ungarn 382 974 000.( 4.35 pet.), die Bereinigten Staaten 299 488 000 M.( 3.4 pCt.), und die Schweiz mit 261 586 000 M.( 3 pet.). Absolut ausgedrückt ist demnach in den aufgezählten Fabrikaten die Ausfuhr Englands mit 4058 Millionen, nur um ein Kleines geringer als die Ausfuhren Frankreichs , Deutschlands , Belgiens und Defterreich- Ungarns zusammen genommen( 4126 Mill.). Im weiteren Abftande folgen dann Frankreich und Deutschland , die mit ziemlich gleichen Antheilen am Welthandel partizipiren. Am niederdrückendsten ist die Ueberlegenheit Englands in Baumwollgarnen und Baumwollwaaren, indem von Garnen England 78.4 pCt., alle anderen Staaten nur 21.6 pct. in den Welthandel bringen. Bei Baumwollwaaren ist das Verhältniß 74.9 zu 25 pt.