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Vereine und Versammlungen.

r. Ueber Kindererziehung hielt am Donnerstag Abend Herr Redakteur Guttzeit im Berliner   Arbeiterinnen- Verein einen Vortrag, in welchem er die Prinzipien einer freireligiösen Erziehung vertrat, und wobei er von dem Grundsaße ausging, daß der Mensch nicht erzogen werden dürfe für verrottete Zus ftände, sondern für ein freies, menschenwürdiges Dasein. Falsche, zu strenge Behandlung der Kinder sei schädlich. Luther, Schiller   u. A. find nicht in folge, sondern tros der strengen väterlichen Behandlung große Männer geworden. Prügel sind am besten ganz zu vermeiden. Laffe man das Kind sich ruhig entwickeln und begreifen lernen, daß alles Gute sich selbst be lohnt, das Böse sich selbst bestraft. Künstliche Strafen find bei der Erziehung ebenso verderblich, wie künstliche Belohnungen; das fortwährende Mitbringen von Geschenken ist ebenso unzweckmäßig wie fortwährende Schläge. Die Lektüre von Märchen und Fabeln ist zu vermeiden, weil sie früh den Kindern die gesunde natürliche Weltanschauung ver­dirbt. Beffer erzieht die Natur allein, als ein in Vorurtheilen befangener Erzieher. Früh gewöhne man das Kind zum Nachdenken und lehre es Thatsachen und Meinungen unterscheiden, namentlich beim Geschichtsunterricht. Im Umgang mit Anderen gewöhne man das Kind zur Offen­heit und Wahrhaftigkeit und präge ihm nicht höflichkeitsformeln ein, bei denen es sich nichts denten kann. Nicht zu Heuchlern, sondern zu freien Menschen erziehe man die Kinder, damit fie die Blouse der Arbeiter nicht über die Achsel ansehen und fich nicht frümmen vor dem Stern auf der Brust. An den beis fällig aufgenommenen Vortrag knüpfte fich eine lebhafte Dis tuffion. Frau Rancius findet es bedenklich, die Kinder so sehr sich selbst zu überlassen; die Erfahrungen vergangener Beiten müffen bei der Kindererziehung zu Hilfe genommen werden. Die Verbesserung der wirthschaftlichen Lage der Eltern müffe es diesen ermöglichen, fich das nöthige Maß von Wissen anzueignen und um die elterliche Erziehung zu vollenden, müffen alle Unterrichtsanstalten, auch die höheren, den Kindern geöffnet sein. Frau Fortong glaubt, daß man das reli­giöse Element bei der Erziehung nicht ganz entbehren kann;

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Vereinigung deutscher Metallarbeiter( Mitgliedschaf Berlin 1). Am Dienstag, den 7. Juli cr., Abands 8 Uhr findet im Wedding- Park, Müllerstraße 178, die regelmäßig Mitgliederversammlung statt. Tagesordnung: 1. Vortrag übe Rechtsschuß in gewerblichen Streitigkeiten. Der Referent with in der Versammlung bekannt gemacht. 2. Bericht über de Stand des Streits in der Hartung'schen Gießerei. 3. Berid des Fest- Komitees. 4. Verschiedenes und Fragekasten. De lehrreichen Vortrages, sowie der Wichtigkeit der Tagesordnung wegen ist pünktliches und zahlreiches Erscheinen dringend g boten. Das Sommerfest der Vereinigung findet am Con Nr.

abend, den 11. Juli cr., im Eisteller, Chauffeestraße 88, stat Näheres die Platate. Billets find zu haben bei Eibs, Chauffee straße 16, Ecke der Invalidenstraße. Julius Arndt, Garten straße 161, sowie in der Versammlung.

der menschliche Geift gebrauche ein Etwas, zu dem er aus der Noth und dem Elend des Lebens fliehen kann. Dem widers sprachen Fräulein Wabnis und Herr Julius Kreuz. Beide warnen vor Frömmlern und Heuchlern. Erstere meint, nachdem man ermittelt, daß der menschliche Körper nichts enthalte als Sauerstoff, Kohlenstoff, Phosphor und Kalt brauche man wegen der Zukunft oder Auferstehung nicht weiter in Sorge zu ſein; legterer hat trübe Erfahrungen mit angeblich frommen Leuten gemacht und warnt vor solchen, räth vielmehr den Arbeiterinnen eine feste Organisation und Eintreten für die Verbesserung ihrer wirthschaftlichen Lage. Zum Schluß äußerte sich die Vorsigende, Frau Stägemann, daß die Religion am besten Privatsache bleibe; der Unterricht in diesem Gegenstande schade nicht; aber es sei nur merkwürdig, daß in den Schulen für ärmere Kinder mehr Religionsunterricht er­theilt werde, als in den höheren Lehranstalten. In seinem Schlußresumee trat der Vortragende noch mit großer Entschie­denheit gegen die Kinderarbeit ein. Der roheste Bauer hüte fich, ein Kalb oder ein Füllen einzuspannen, aber politische Parteien in Deutschland, namentlich die deutschfreisinnige, finden die Fabritarbeit der Kinder in der Ordnung. Nach dem die Versammlung noch Kenntniß davon genommen, daß Frau Guillaume- Schack dem Verein eine große Anzahl werth- straße, Roßstraße, Fischerstraße, Breitestraße, Am Schloßpla voller Bücher geschenkt hat, wofür die Versammlung ihren Dank votirte, theilte die Vorfizende noch mit, daß in acht Tagen eine größere öffentliche Versammlung stattfinden werde, für welche Frau Guillaume- Schack einen Vortrag in Aussicht gestellt habe.

hfs. Die streifenden Puter hielten am Freitag Nach mittag eine Versammlung ab, in welcher, nachdem Herr Dietrich über die Streik- Lage der Maurer und Pußer referirt hatte, einstimmig eine Resolution zur Annahme gelangte, der gemäß beschlossen wurde, den General- Streit der Buger nicht früher für beendet zu erklären, als bis die Gesammts heit der Meister und Unternehmer im Baugewerbe eine Kommission gewählt hat, mit dem Mandate, über die Lohnfrage mit der Kommission der Maurer- Gesellen zu verhandeln, um einen dieselben zufriedenstellenden, die Beendigung des Streiks herbeiführenden Ausgleich abzuschließen."

Pionierstraße.

Zentral- Kranken- und Sterbekasse der Drechsle ( E, H. 48.) Den Mitgliedern im Halle'schen Thorbezirk Nachricht, daß am Dienstag, den 7. Juli, Abends 8%, eine Versammlung in Hendrich's Lokal, Lindenstr. 106, behu Vorstandswahl und Bezirkseintheilung stattfindet. Es gehör in diesen Bezirk alle Mitglieder, welche innerhalb der Bärwal straße, der Prinzenstraße bis zur Dresdenerstraße, der Dresdene Unter den Linden, einschließlich der Potsdamer und Tempe hofer Vorstadt, sowie Schöneberg, Tempelhof u. s. w. wohner und werden die Mitglieder ersucht, der wichtigen Tagesordnun halber recht zahlreich zu erscheinen.( Siehe Inserat.)

Versammlung des Fachvereins der Tischler Diensta den 7. Juli, in Säger's Salon, Grüner Weg 29. Tagesor nung. 1) Vortrag des Stadtverordneten Herrn Herold übe Gewerbe- Schiedsgerichte." 2) Diskussion. 3) Verschiedene Gewerbe- Schiedsgerichte." Gäste willkommen. Neue Mitglieder werden aufgenomme Um zahlreiches Erscheinen der Mitglieder im Osten wird g beten.

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Der Verein der Einsezer Berlins   hält heute, Sonnta den 5. Juli, Vormittags 10 Uhr, im Vereinslokale, Ne Friedrichstr. 44, seine vierteljährliche Generalversammlung d Tagesordnung: 1. Revisionsbericht. 2. Verschiedenes un Fragekasten. Neue Mitglieder werden aufgenommen.

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