Beilage zum Berliner VolNlatt.Kr. 154.Sonntag, den 5. Inli 1885.IL Jahrg.England— Rußland— Afghanistan.Von Elist« Reclus.*)LTanze Völler wie einzelne Personen find so enge mitihrem heimischen Boden und Klima verbunden, daß sich ausdieser Harmonie nicht nur die zeitgenösfischen Ereigniffe er-klären, sondern sogar erst noch kommende voraussehen laffen.Wie läßt fich dieser Lehrsatz der Geographie auf ven Streitüber die Welthegemonie anwenden, welcher in letzter Zeit zwi-sehen England und Rußland auszubrechen drohte.Nun, die ganze afghanische Frage läuft auf das hinaus:Wird England seinen brsherigen Rang in der Welt beibehal-ten oder zu Gunsten des rusfischen Reiches auf seine Machtverzichten? So fassen wenigstens die Engländer allgemeindieses Problem auf, ohne vielleicht genugsam zu bedenken, daßEngland an Stelle dieser in Folge seiner Kolonialpolitik voneinem Tag auf den andern schon gefährdeten Macht vielleichtmu größerer nationaler Sicherheit ebenso wirksame Ele-mente des Wohlseins und Fortschritts in einer vom Geisteder Gerechtigkeil und FreiheG inspirirten inneren Politik findenkonnte.Fast alle großen Staatsmänner haben sonderbarerweisevon der Errichtung dessen geträumt, was man das europäischeGleichgewicht nennt. Richelieu, Mazarin, Wilhelm von Oranienund Pitt jagten diesem Traume nach. Dabei war jeder der-selben, gewiß auch im Geiste nationalen Patriotismus, vielleichtaber noch mehr im Fieber des persönlichen Ehrgeizes eifrigdarauf bedacht, seinem eigenen Lande eine Hegemonie über dieübrigen Nationen zu verschaffen. Vergebliches Bemühen! Nichtnur der Erdkreis hat seine Evolutionen, sondern auch dermenschliche Geist. Die Völker entstehen, vergehen und gestaltenfich um, ohne daß man die Herrschaft auf diese oder jene Re-izj ßion beschränken kann.Gestern noch ein unbeachteter Faktor, find die VereinigtenStaaten heute die stärkste Macht der Erde. China und Japan,gestern noch durch Mauern abgesperrt, schließen fich an daseuropäische Leben an. Rußland, noch vor Kurzem ein Volkvon barbarischen Horden, ist heute furchtbar durch seine Mili«tärmacht und seine despotische Zentralisation. So verrückt fichder Mittelpunkt des politischen Lebens unaufhörlich von einemtunkt aus den andern. Was richten gegen die plötzlichenxplofionen des Menschengeistes die Berechnungen der Diplo-matie und der Staatsmänner aus? Und doch möchte jeder derletzteren die Zukunft an seine Fersen heften, und die jetzigeGeschichte des Kampfes um Afghanistan ist nichts Anderes, alsein wiederholter Versuch Englands, die Oberherrschaft beizu-behalten, von welcher es so viel geträumt hat und auf welchezu verzichten ihm heute so schwer fällt.Das ist eben leider die traurige Rückkehr zu dem, wasman allgemein mit dem Namen äußere und Kolonial- Politikbezeichnet.Ein Volk darf fich nicht so in auf die ganze Erdoberflächezerstreute Bestandtheile auflösen, sonst erlischt sein inneres Lebenund unter dem Einflüsse seiner unausgesetzt geschürten Handels-und Industrie- Interessen geht das Interesse für den sozialen*) Der berühmte franzöfische Geograph hat jüngst imgroßen Theater zu Algier über dieses Thema gesprochen. Lehr-reich und mahnend find diese Worte gerade für uns, unterdenen die Kolonialschwärmerei so eifrig gepredigt wird. Lehr-reich ist es auch für uns, da in Frankreich, das man als daöLand des Chauvinismus betrachtet, solche Stimmen wie diese,obwohl fie von einem zur Deportation vemrtheilten Mitgliedsder Pariser Kommune von 1871 herrührt, selbst von verenGegnem mit Achtung aufgenommen werden. Und wenn wireinen„Franzosen" hervorheben, so brauchten sich deshalb diedeutschen Chauvinisten auch nicht mit so patriotischer Ent-rüftung in die Brust zu werfen. Die Kultur und der Fort-schritt der Menschheit ist nicht an nationale Grenzen gebundenund der Nationalstolz hat fich in der Rivalität um die größereoder geringere Förderung jener zu bewähren. In Recluskönnen wrr sogar geradezu deutsches Verdienst ehren, denn erselbst rst ein Schüler des um 50 Jahre älteren be-rülimtcn Bahnbrechers der geographischen Wissenschaft, Karlberliner Sountagsplauderei.E. C.„Wat zu ville is, is zu ville"— das ist unverfälscht Berlinisch, aber ein solcher Aussprnch war beidem großen Gewitter in der vergangenen Woche gewiß an-gebracht. Nicht etwa, daß eS uns zuviel gedonnert odergeblitzt hätte, im Gegentheil, so em bischen Elektrizität rei-«igt die Luft, aber den obigen Ausspruch haben jedenfallsdiejenigen unserer Herren Stadtväter gethan, welche uns mitder vorzüglichen und so überaus billigen Kanalisation versorgthaben, als ste sahen, daß trotz aller Ableitungsrohre eineganz gewöhnliche sündfluthliche Ueberschwemmung eintrat.Wir murren absolut nicht hierüber. Denn eine Kahn-Partie im Zimmer ist ein so eigenartiges und seltenes Ver-anügen, daß jeder vernünftige Mensch über die Kleinigkeitenhinwegsehen muß, die ihm vielleicht durch das schmutzigeRegenwafler verdorben werden. Was liegt daran,wenn eine Kellerwohnung durch das Grundwasser ausden Abflußröhren vielleicht für lange Zeit verpestetwird, wenn die Gesundheit der Bewohner dauernd geschädigtwird, es ist eine viel zu große Lappalie, um davon zusprechen: hat doch der jüngste Sprößling der Familie dasunsägliche Vergnügen genossen, im Waschfaß sitzend und mitdem großen Suppenlöffel rudernd, eine Wasserfahrt von derStube in die Küche machen zu können! Man wird nurwenige Menschen finden, die sich rühmen können, sich jemalsin ähnlicher Weise amüsirt zu haben.Für gewöhnlich ist der Wassersport doch nur Leutenaus den bevorzugten Klassen zugänglich. Und mit wievielSchwierigkeiten ist derselbe nicht verknüpft? Nach der Ober-spree muß man wallen, um sich einmal ordentlich ausrudernzu können, die Havelseen muß man aufsuchen, um einmalsegeln zu dürfen, häufig passirt sagar Malheur, und dasgroße Publikum bekommt dann manchmal noch rechtpikante Enthüllungen zu erfahren, wie bei der son-derbaren Affaire im vorigen Zahr auf den Zeu-thener See. Wie oft kentert nicht ein Boot, diewaghalsigen Insassen haben ihr tollkühnes Beginnen häufigmit dem Tode zu büßen. Kann das Alles im Zimmer pas-siren? Wohl kaum!„Fritze" sitzt einfach im Hemdun Waschfaß, und sollte dieses Fahrzeug an denMuth und stolzerWesen? Grenzt dieErsteren nicht an'stausend Mann starkFortschritt und freiheitliche Bestrebungen verloren. Unter demEinflüsse drr Agiotage werden die Sitten zerstört.Die Last der durch den Unterhalt eines enormen Kolomal-ballastes verursachten öffentlichen Steuern drückt immer mehraus die ärmeren Klaffen und pflanzt hier um so sicherer ernProletariat fort, während dagegen die skandalös großen Ver-mögen, eine Frucht des Seehandels und der Monopole derKolonien, sich in den Händen einiger Weniger konzentriren.So wird die schreckliche Kluft zwischen zwei Theilen der Nationimmer größer und der Begriff der Gleichheit endlich umge-stoßen. Während der Engländer noch vor zweihundert Jahrendie Gleichheit eben so sehr liebte als die Freiheit, hat er heutzu Tage den Begriff der Gleichheit vollständig verloren unddiese soziale Auszehrung ist augenscheinlich ein Ergebniß seinerEroberung Indiens.........Es existirt auch kein Volk, welchem die Kolomalpolrfiknicht verhängnißvoll geworden ist. Waren die Spanier desFerdinand Cortes und die Portugiesen des Camoens anGröße mcht fast übernatürlicheEroberung Amerika's durch dieWunderbare? Höchstens sechzehn-denn fie haben diese Zahl niemalsüberschritten— eroberten diese Leute in weniger als einemMenschenalter eine ganze Welt. Aber bald nach der EroberungAmerikas weisen die Spanier, vom Goldfieber beinahe wildgeworden, nicht nur einen schrecklichen nroralischen Versall auf,sondern die ganze Nation zerfiel ebenso traurig, als ihr Ruhmvorher geleuchtet hatte.Man denke an die Holländer, welche Stück für Stück einLand eroberten, das ohne ihre Anstrengungen unter ihrenFüßen versinken würde, wenn das Meer die Dämme durch-bräche! Aus ihrem Stück Morast blokirt, kämpften fie unbe-zwungcn und immer mit Erfolg gegen den mächtigsten HerrscherEuropas.Ihr Gelüsten nach Kolonien treibt fie nach Java undSumatra, und von da an sinkt ihre Energie und ihrCharakter leidet darunter. Ohne daß der Wohlstand dergroßen Masse zunimmt, macht die kühne Thatkraft undder Instinkt der Freiheit dem Merkantilismus Platz.Gewiß würden die Bürger von Amsterdam heute dieFlotten und Armeen Ludwigs XIV. nicht mehr aufhalten.Und scheint es nicht in der That, als ob die Logik der That-fachen die Eroberungen gleich wie ein internationales Verbrechenbestrafe?Im Weiteren find es— und ich gebe dies denjenigen zubedenken, welche fich nicht viel aus internationaler Moralitätmachen— gerade die Nationen mit den ausgedehntesten undmächtigsten Kolonien, welche die erdrückendsten Steuem haben.Gerade unter ihnen breitet das gesellschaftliche Elend fich amschrecklichsten aus.Und dies ist erst eine Seite der Frage' es giebt noch eineviel bedenklichere. Wie von einem Getriebe ersaßt und vonihren eigenen ehrgeizigen Träumen getrieben, werden die miteinem sogen. Kolonialreich ausgestatteten Völker bald die Sklavenihrer Kolonien. Denn das Schicksal der letzteren ist nicht etwamit dem des Mutterlandes verknüpft, sondem, sowie fie majorenngeworden find, so machen ste fich von jenem los, wie dieVereinigten Staaten beweisen. Dagegen ist das Schicksal desMutterlandes an dasjenige seiner Kolonien gebunden, oder eskommt doch allen Politikern so vor: denn sie können sich balddas nationale Leben ihres Vaterlandes nicht mehr ohne eineKolonialcntwickelung vorstellen. Das geht so weit, daß fie ge-neigt sind, den Verlust dieser Kolonien als einen Ruin ihrerNation anzusehen, während ste im Gegentheil diese Eventualitätals das größte Glück betrachten sollten, welches ihnen zu Theilwerden konnte. Was beweist diese Behauptung deutlicher alsEngland, wie es heute unter dem Alp Indiens leidet?Sehe man sich einmal diese etwa zehntausend Kilo-meter von Großbritaunien getrennte ungeheure großeHalbinsel an, welche im Norden durch die höchsten Gcbirgs-ketten der Erde, diejenigen des Himalaya und desHindukusch, so gut geschützt scheint. Diese Halbinsel zählt260 Millionen Seelen. Welche reichere Berte könnte sich einnach Kolonialabcnteuern begieriges Volk wünschen, und welcheNation wäre besser befähigt, als die englische, um aus dieserBeute reichen Nutzen zu ziehen! Vor zwei Jahrhunderten nochKlippen von Stühlen oder Tischen zu scheitern drohen, ssowird Vater oder Mutter schon aufpassen, sie werden, wennsie vielleicht auch während der Fluth in ihrer Stube aufdem Feuerherde Platz genommen haben, schon zur rechtenZeit zuspringen, und man hat ja bis jetzt noch nicht gehört,daß in Berlin Jemand bei einer Gewitterüberschwemmungertrunken ist. Also, es lebe der Sport, namentlich derWassersport, und wenn ihn Mancher auch nicht draußen be-treiben kann, so macht er es eben im Zimmer ab, in welch'letzterem Falle er sich allerdings buchstäblich nach seinerDecke strecken muß.Eine Kahnpartie im Zimmer kann sich der größte Herrnicht leisten, das steht so fest wie die neue Brücke beiTabberts Waldschlößchen.Eine rechte Freude am Leben hat augenblicklich fastNiemand außer der lieben Schuljugend. Die Schulen sindgeschlossen, vier Wochen ungebundener Freiheit in Aussicht,was giebt es wohl Beneidenswertheres? Leider wird auchhier des Lebens ungemischte Freude keinem der kleinen Sterb-nchen zu Theil. Zensur und Ferienarbeiten, das sind diebeiden Schrecknisse, die auch ihnen drohen.Wer erinnert sich nicht jener Tage, wo man mit be-neidenswerther Nachlässigkeit die Schularbeiten bis auf denletzten Tag der Ferien verschob, und dann mit fieberhafterHast in wenigen Stunden das Pensum von vier Wochenbewältigen wollte? Sie sind dahin jene schönen Tage, undManches hat sich seitdem geändert. Für den Gymnasiastenmit dem Pince-nez, welcher der„höheren Tochter" den Hofmacht, mögen die Verhältnisse so ziemlich dieselben gebliebensein, für den Gemeindeschüler sind die Zeiten trübe undtraurig. Der Gymnasiast mit seiner lateinischen Gelehrsam-keit reist mit seinen Eltern m'S Bad oder in die Sommer-frische, dem Gemeindeschüler wird im allerbesten Falle dieWohlthat einer Ferienkolonie zu Theil.Gewiß sind sie wohlthätig diese Einrichtungen, fie bleibenaber immer nur eine Wohlthat, die man Anderen verdankt,und ob gerade in dieser Beziehung ein solcher Landaufent-halt besonders erhebend auf ein Kindergemüth wirkt, da»bleibt mindestens eine offene Frage..„Vielleicht kommt auch einmal der Arbeiter in d,e Lage,war England, nachdem Ludwigs XlV. Flotten»erstört waren,allein im Stande, weit entfernte ungeheuer große Kolonienzur See zu erobern. Seine Marine machte so ziemlich siebenZehntel der Streitkräfte der damaligen Welt auS. Dank dieserSuprematie zur See hatte England alle Meere von fich ab«hängig gemacht. Ueberall, wo ein Ozean fich ausdehnte,war auch England, so daß es in Wirklichkeit durch denOzean, welcher ihm bereits gehörte, an jene scheinbar im LandeKampfe um die Eroberung Indiens mit Leichtigkeit den Siezdavontragen mußte.So geschah es denn auch. Im Besitze seiner neuen Er-oberungen konnte England mit aller Ruhe an die hiesigenWüsten denken, welche jenseits der gigantischen unübersteia-lichen Gebirge sein neues Gebiet von der übrigen Welt ab-schloß. Indien war auf dem Landwege nicht nur durch denHimalaya und den Hindukusch getreunt, sondem auch durch dieWüsten Turkestans; es war augenscheinlich uneinnehmbar.Doksies.er. Die Berliner Arbeiterbewegung hat in den letztenTagen und Wochen recht unliebsame Llütben gezeitigt, es isttheilweise zu Szenen und Erörterungen gekommen, die, wennman dem Wunsche einiger Heißsporne gefolgt wäre, vielleichtauf die Dauer hin unserer Sache einen nachhaltigen Schadenhätten beibringen können. Den Anlaß zu den unerquicklichenSzenen gab bekanntlich die Affaire Rödel. Wir hätten dieserSache niemals eine tiefere Wichtigkeit beigelegt, weil von vorn«herein mit Recht angenommen werden mußte, daß die BerlinerArbeiterschaft über die Person des Herrn Rödel hinweg zurTagesordnung übergehen würde. Es ist in der That so ge-schehen. Man darf nämlich den von Herrn Rödel mit ziemlichem Pomp und in letzter Zeit fast immer mit marktschrei-crischer Tagesordnung einbemfenen Versammlungen keine allzu«große Bedeutung beilegen, es kann andererseits aber auch HerrRödeldurch Niemand gehindert werden, sich immer und immer wiederim Kreise seiner wenigen Getreuen bewundem zu lassen undimmer und immer wieder seine durch nichts motivirten An-griffe auf die von der Arbeiterschaft gewählten, berufenen Ver-treter derselben loszulassen. Das interesfirt weniger. Wir ver-meiden es geflissentlich, auf einzelne Handlungen des HerrnRödel, die tn großartigen Volksversammlungen genügend krittfirtfind, hier des"Näheren einzugehen, Jeder, der wahrhaft undvon Herzen der Arbeitersache zugethan ist, weiß, was er vonsolchenTakttofigkeiten— um keinen schärfernAusdruckku gebrauchen— wie ste von Herrn Rödel vor den Augen vieler Tausendebegangen worden find, zu halten hat. Um diese Sachenhandelt es fich hier nicht und hat es sich für uns niemalsgehandelt, wir haben von denselben überhaupt nur soweitNotiz genommen, als es uns die Pflicht des Referirens gebot«Die Angelegenheit ist jedoch nunmehr in ein anderes Stadiumgetreten. Der Leiter der Lohn-Kommisston der Tischler istdurch günsttge oder, besser gesagt, durch ungünstige Zuständein unseren gewerblichen Verhältnissen an die Oessentlichkeit ge-langt, er hatte es zunächst verstanden, fich einen Kreis vonAnhängem zu verschaffen, der in dem Bestehen einer per-manenten Lohn-Kommisston das höchste Ziel seines Strebenserblickte. Wer auch nur oberflächliche Kenntniß von unserengewerblichen Erwerbsverhältnissen besitzt, der wird einsehen, daßeine solche Kommisston gänzlich außer Stande ist, für einedauemde Besserstellung der Arbeiter zu sorgen. Wir wollenuns darüber keiner Täuschung hingeben und die Menscheneinfach so betrachten, wie fie sind,— es wird immerdas Bestteben einer permanenten, besoldeten Lohnkommissionsein, dafür zu sorgen, daß sie etwas zu thun hat, d- h. daßunter allen umständen irgendwo gestreikt wirb. Das ist sogut wie erwiesen. Hierin liegt der tiefe, innereDSchaden einersolchen Kommisfion und es erklärt sich hieraus auch der berech-tigte Unwille der Arbeiterschaft gegen profesfionsmäßige Streik-Provokateure. Wir sprechen hier natürlich nur von solchenKommissionen, die konstttuirt find und ihr Gehalt beziehen»auch wenn Niemand streikt, etwas Anderes ist es natürlich mitden Kommisfionen, die sich bei einem nothwendig gewordenenseinen Kindern aus eigenen Mitteln die nöthige Erholung zuverschaffen.Manche Leute sind leicht zufrieden zu stellen, die findensogar schon eine Erholung darin, die massenhaft in unsererStadt weilenden fremden Nationalitäten zu betrachten.Von den fernen Küsten Japans sind schiefäugige Männermit Weib und Kind hierhergekommen, um sich zu Gunstendes Portemonnaies der Unternehmer ansehen zu lassen- auSdem sonneglühenden Sudan erschienen vor wenigen Tagenauch einige Abgesandte, um den Berlinern Spaß zu machen,und es soll sogar ein spekulativer Herr nach Kamerun unter«wegS sein, der durch Ueberführung eines Trupps schwarzerLandsleute die persönliche Bekanntschaft mit diesen Herr-schaften vermitteln will. Nun, Glückauf, wir wünschenihm das Beste, es ist nur so traurig und für die wildenVölkerschaften eigentlich recht beschämend, daß sie niemalsSehnsucht verspüren, einmal einige veritable Weiße unter sichzu sehen. Wenn die Schaulust bei diesen Völkern erst so-weit entwickelt sein wird, wie bei uns, möchten wiruns erlauben, ihnen einige Exemplare der bei uns ammeisten sehenswerthen Gesellschaftsklassen anzubieten.„Vas Glas Glvt" dfs Fräuleins vonSombreuil.So lange die Geschichte der Besiegten von den Siegernvorzugsweise geschrieben wird, ist das Ende tendenziöser Lügennicht abzusehen. Den Feinden der französischen Revolutiongenügt es nicht, die blutigen Flecken auf deren Bild zu zeigen,sie vergrößern dieselben auch und verfahren bei ihren Fäl-schungen nach einem bestimmten Plane. Weist ihnen hundert«mal eine Unwahrheit nach und sie werden zum hundert understen Mal wieder damit kommen! Abnehmer finden sichimmer und der Zweck ist erreicht. Wer hat nicht schon vondem schönen Fräulein von Sombreuil gelesen, das vor demRevolutionstribunal den Vater vom Tode rettete, indem eSein ihm von den Kannibalen dargebotenes Glas Blutaustrank? �,. TmNun, dieser schreckliche Trunk ist in Wahrheit niemalskredenzt worden. Sogar der Herr von Pontmartm, ein