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Nr. 155.

Dienstag, den 7. Juli 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 f. Boftabonnement 4 Mt. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illustr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

,, Streikagitation."

Redaktion: Beuthstraße 2.

Sonderbare Mittel wendet die liberale und konservative Preffe an, die Arbeiter in der Frage der Arbeitseinstellungen ins Unrecht zu sehen. So wird jezt das Ausland gar um Hilfe angerufen.

"

Es heißt nämlich in Bezug auf die Streifagi tation", welche gegenwärtig in den deutschen Arbeiters kreisen grassire," daß das Ausland darauf sein Augen mert gerichtet habe.

,, Sowohl englische, als französische und belgische 3ei tungen," so heißt es dann weiter, nehmen von den Erfol­gen jener Agitation, wie sie in den theils schon ausge brochenen, theils noch im Vorbereitungsstadium begriffenen Massenstreits zu Tage treten, sorgfältige Notiz, und zwar in einer Weise, welche einen scharfen Gegensatz zu den sorgens vollen Betrachtungen bildet, die von der Presse jener Länder angestellt zu werden pflegen, wenn von dem gewaltigen An­wachsen der deutschen Konkurrenz auf dem Weltmarkte die Rede ist. Das Ausland erkannte in den verhältniß­mäßig normalen und stabilen Verhält nissen des deutschen Arbeitsmarktes einen wesentlichen Faktor für die günstigeren Bedingungen, unter benen unsere Industrie in den Wettbewerb um die Beherr­schung des Weltmarktes einzutreten und zu operiren ver­mochte, blickt aber auf die Bestrebungen der fozialrevolutionären Propaganda, den Verhältnisses zwi­Deutsch

wirthschaftlichen Schwerpunkt des

2.-

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Naum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pf. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncens Bureaux, ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.*

faft mit übergroßer Mengstlichkeit fern gehalten wird. Und nun soll gar eine sozialrevolutionäre Propaganda" bei der Lohnbewegung in Deutschland thätig sein?

einmal eingeschlagenen Wegen der Selbstbefreiung von dem übermäßigen kapitalistischen Drucke abzubringen.

Die Beiten sind vorüber, wo die Arbeiter noch nach den Man sieht, daß es der Presse nur darum zu thun ist, Anschauungen der liberalen Wirthschaftler und ihrer Organe die Arbeiter einzuschüchtern zu Gunsten der Rapitalherrschaft.frugen. Die Michaelis, Faucher's, die Schulze's, die Hirsch's Mögen doch solche Artikelschreiber sich in Berlin bei den haben sich überlebt mit sammt ihrem Harmoniegedudel, welches immer und immer wieder die Arbeiter zum Nachgeben streikenden Maurern erkundigen, wo diese Propaganda vor­bestimmen sollte. Wir denken, daß es gut ist, daß auch das Rapital einmal zur Nachgiebigkeit gezwungen wird.

handen ist oder auch bei der Berliner Polizei, die davon ge­

wiß etwas wüßte.

Und diese selbstbewußten 13 000 Maurer und Arbeiter Berlins , die im heißen, entbehrungsvollem Rampfe stehen, Berlins , die im heißen, entbehrungsvollem Rampfe stehen, sie zu einem Spielball parteiterroristischer Willkür" zu machen!?

So etwas tann nur ein gewinnsüchtiges, im Dienste des Kapitals stehendes Schreibergehirn aushecken!

-

Die verhältnißmäßig normalen und stabilen Verhälte nisse des deutschen Arbeitsmarktes", welche den Wettbewerb der deutschen Industrie auf dem Weltmarkte begünstigten und noch begünstigen, begründen sich eben auf die jammers vollen Löhne, die im Durchschnitt in Deutschland gezahlt werden. Und wenn die deutschen Arbeiter gutmüthig genug waren, diese gegen sie selbst gerichteten normalen Verhält nisse des deutschen Arbeitsmarktes" lange 3eit zu dulden, so mußte doch über kurz oder lang, wenn die Arbeiterklasse als solche nicht ganz verkümmern sollte, eine gesunde Reak tion in dieser Hinsicht eintreten.

Und diese Reaktion ist eingetreten! Die Arbeiter in ganz Deutschland erheben sich zum Rampfe gegen den über­mäßigen Druck des Kapitalismus und da fragen sie aller dings nicht nach den ,, normalen und stabilen Verhältnissen des deutschen Arbeitsmarktes."

Kraft treten und behauptet werden kann, dann ist an solcher Wenn diese Stabilität nur durch Hungerlöhne" in Kraft treten und behauptet werden kann, dann ist an solcher Stabilität gar nichts gelegen, denn sie nüßt lediglich dem Unternehmer, lediglich dem Rapitalismus.

schen Arbeitgebern und Arbeitern in Land zum Spielball ihrer parteiterroristischen Willkür zu machen, mit der stillen Hoffnung, daß sie eine dauernde Schädigung unserer gewerbthätigen Entwicke­lung zur Folge haben könnten. Wenn wir auch keineswegs zu denjenigen Leuten gehören, die unbedingten Respekt vor ausländischen Urtheilen über unsere inneren Zustände haben, so meinen wir doch, daß England, Frankreich 2c. sehr wohl in der Lage sind, ihre eigenen Interessen an der Schwächung keine Wohlthat. Mag der Durch solchen Nußen aber geschieht dem Vaterlande unferer internationalen Konkurrenzfähigkeit zutreffend zu bes Nationalwohlstand" werthen und daß sie keineswegs ganz ins Blau hineinspeku- dadurch steigen, der nur in den Besitz einer geringeren An­liren, wenn sie von der etwa fortgesetzten Ausbreitung und zahl von Personen sich befindet, das Nationalwohl Vertiefung der deutschen Streitbewegung Vortheile für ihre befinden wird dadurch nicht gehoben. Soll dieses ge= eigenen Industrien erhoffen. Unsere heimischen Ar- hoben werden, dann muß es auch der zahlreichsten Klasse beiterkreise, die es angeht, sollten über die auslän­des Landes, der Arbeiterklasse wohlergehen. dischen Preßstimmen, und die Regungen, von welchen solche diktirt sind, nicht achtlos hinweggleiten."

So unsere fapitalistischen Preßkosacken!

Hat man jemals verworreneres Zeug gelesen? Wer nur irgendwie Verständniß von der deutschen Lohn- und Streitbewegung hat, der wird wissen, daß in derselben von den Fachvereinen und Gewerkschaften jeder fremde Einfluß

Radbrud verboten.] 76]

Feuilleton.

Im Eckfenster.

Roman von Friedrich Gerstäder. Fortsetzung.)

,, Nein, das will und muß ich selber thun," sagte Hans, ,, aber ich darf nicht hinüber und weiß auch Käthchen nirgends anders zu treffen, wo ich ungestört ein paar Worte mit ihr sprechen könnte, und da wollte ich Sie bitten, lieber Notar, sie hier zu sich unter irgend einem Vorwande herüberrufen zu lassen."

Hm," lächelte Püster leise vor sich hin ,,, also ein zärts liches Rendezvous zwischen den alten staubigen Aftenstößen und Dintenfässern. Wäre allerdings noch nicht dagewesen; ein solcher Vorschlag ist wohl noch keinem Notar in Rhoden burg gemacht worden."

Und ich hole fie," rief Mur , seinen kleinen Hut vom Nagel reißend, ich weiß schon eine Ausrede- und wie glücklich wird das arme Käthchen dann werden!"

Höre, Mur ," rief der Notar, also überrascht, die Sache muß doch noch überlegt werden." Aber Muy war schon zur Thür hinaus und unten auf der Straße, und Hans sprang in das Eckfenster, wo er, die Gardinen ein wenig zurüdschiebend, ihm lachend nachsah.

Guter, fleiner Mug," rief er, als er wieder in das Zimmer zurücktrat ,,, wenn ich nur wüste, was ich für ihn thun könnte, um ihn in etwas für das ausgestandene Leid zu entschädigen!"

Wenn Sie das wollten," sagte Püster freundlich, dazu hätten Sie allerdings Gelegenheit."

Und welche? Bite, nennen Sie es!" Mur ," sagte Püster, hat und kennt nur Eine Sehns fucht: die, zu studiren, wozu ihm aber bis jetzt freilich die Mittel, feineswegs aber die Kenntnisse fehlen. Er sucht feine Berstreuung, feine Erholung, sondern verbringt jeden Abend bei seiner Lampe mit seinen Büchern."

Und was will er studiren?"

adne, Die Rechtswissenschaft," nickte Püster, und ich zweifle Feinen Augenblick, daß er mit seinem Eifer und Fleiß, wie

"

Mag die kapitalistische Presse nun noch so sehr über die gegenwärtige Lohnbewegung in fast allen Gewerken zetern, mag sie die Arbeiter noch so oft auf die Stimme des Aus landes aufmerksam machen, mag sie die deutschen Ar beiter der sozialrevolutionären Propaganda" noch so viel verdächtigen, mag sie von ,, parteiterroristischer Willkür" reden, es wird ihr nimmermehr gelingen, die Arbeiter von den

scharfem, natürlichem Verstand ein ganz auszeichneter Advokat werden könnte."

"

Und das, glauben Sie, tönnte ihn glücklich machen?" " Selig! Denn er wäre dadurch im Stande, sich eine selbstständige und ehrenvolle Stellung zu erringen, und weiter kennt er ja keine Sehnsucht, keinen Ehrgeiz."

Gut," sagte Hans, und ein fröhliches Lächeln legte sich über seine 3üge, wenn mein kleiner Bruder Mur so entsetzlich bescheidene Wünsche hat, dann ist ihm zu helfen; aber das besprechen wir später, lieber Notar, und reguliren das Alles, ehe ich Rhodenburg verlasse. Jetzt naht für mich die Entscheidung. Bei Gott," fuhr er fort, da kommt er schon mit Räthchen an! schon mit Räthchen an! Hören Sie, mir fängt doch jest das Herz ein wenig an zu schlagen, und ich möchte ihr nicht eigentlich sogleich entgegentreten. Das Ganze kam mir wirklich ein bischen zu rasch. Mug war ja auch wie ein Wetter fort."

-

,, Er freute sich über das Glück des jungen Mädchens." ,, Aber wenn er ihr nur keine Andeutung unterwegs macht, sonst kehrt sie auf der Stelle um."

" Der nicht," sagte Püfter, mit dem Kopfe schüttelnd; so jung er noch ist, so fest fann man sich auf ihn ver lassen. Aber da sind sie schon auf der Treppe. So treten Sie denn einen Augenblick in das Edfenster da hinein, Herr Baron, und lassen Sie den Vorhang hernnter- so der alte Vorhang fängt an, eine gewisse historische Berühmtheit zu erlangen zu erlangen da ist sie schon."

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-

3u gleicher Beit öffnete sich die Thür, und Mux , der hereintrat, sagte: Fräulein Peters, Herr Notar. Sie haben doch jetzt Zeit?"

Kind!"

Laß sie nur hereinkommen. Guten Tag, mein liebes

Herr Notar, Sie hatten gewünscht

" Haben Sie jetzt viel zu thun und könnten Sie viel leicht ohne Weiteres eine größere Arbeit übernehmen?" sagte der alte Mann und sah das junge Mädchen for­schend an.

" Heute bin ich allerdings sehr beschäftigt, denn ich muß bis sieben Uhr Abends noch ein Kleid für die heutige Gesellschaft im Solberg'schen Haufe fertig machen."

Die Arbeiter in diesem Beginnen und in ihrem Kampfe zu bestärken, dazu dienen übrigens auch die ausländischen Preßstimmen, welche davon reden, daß der deutsche Export, daß die deutsche Konkurrenz auf dem Weltmarkt machtlos ist, wenn nicht die deutschen Arbeiter quantitativ und qua­litativ das Beste leisten. Und das können unsere Arbeiter nicht ohne gute Behandlung und ohne gebührenden 2ohn.

In diesem Sinne mögen ,, unsere heimischen Arbeiter­kreise über die ausländischen Preßstimmen nicht arglos hin= weggleiten".

Ein Beitrag zur Arbeiterfrage.

( Aus ,, Demokratische Blätter".)

Frankreichs Geseze werden im Namen der Freiheit, Gleichs heit und Brüderlichkeit" gegeben; die Deklaration der Menschen­rechte" rechnet jeder Franzose zu den schönsten Momenten der Geschichte seines Vaterlandes. Frankreich befigt auch ein Gesez, welches den Arbeitern die Assoziationsfreiheit in einem ziemlich weiten Umfange gestattet, und ein Spezialgesetz über die Syndikatskammern der Arbeiter. Diese Syndikatskammern wurden von der Gefeßgebung gutgeheißen, ihre Einrichtung empfohlen im Intereffe der Arbeit wie des Kapitals. Und wie findet sich das Kapital" mit dieser Gesetzgebung ab? Die Interpellation, welche der Deputirte Tony Revillon vor Kurzem in der Deputirtenkammer stellte, und ihre Beantwortung durch den Minister des Innern mag auf diese Frage als Antwort dienen!

Die Arbeiter in Chateau- Regnault( Ardennen ) laffen es fich einfallen, von ihrem gefeßlich ihnen zustehenden Rechte Ges brauch zu machen und gründen eine Syndifatskammer. Das paßt aber den Arbeitgebern, den großen Fabrikanten jener Stadt, nicht, und allen voran geht das Haus Maré Gérard, welches den Arbeitern, welche an der Organisation der Syndi

fatstammer Antheil haben, mit Entlaffung droht. Der Drohung

folgt die That; einer Anzahl Arbeiter wird die Thür gewiesen. Im Gefühl der Solidarität folgen die übrigen Arbeiter ihren Kameraden und es beginnt ein allgemeiner Streit. Ein Streit, bei welchem es sich nicht um eine Lohnerhöhung, nicht um eine Verminderung der Arbeitszeit handelt, sondern um die Freiheit, ein gefeßlich garantirtes Recht ausüben zu dürfen! Die Streifenden suchen Arbeit in der Umgegend. Umsonst! Sie werden überall zurückgewiesen; die Arbeitgeber pochen auf ihre Solidarität! Solidarität in der Verlegung der Gesetze, in der

Die ist abbestellt, mein Kind," sagte der Notar. Haben Sie gar nichts von den Vorgängen dort gehört?"

" Nichts," sagte das junge Mädchen, mit dem Kopfe schüttelnd; ich bin nicht von meiner Maschine aufgestanden, aber mit dem heutigen Tage hoffe ich sie auch verdient und feine Schulden mehr zu haben. Aber was ist im Solberge schen Hause vorgegangen?" setzte sie rasch hinzu ,,, doch kein Unglück? Großer Gott, der junge Baron sprengte hier gestern auf einem so wilden Pferd vorüber!"

"

Man hat den Grafen Rauten als einen Verbrecher verhaftet."

" Ha," rief Räthchen aus, und ihre Augen blitten; ich habe es gewußt, daß es ein böser und schlechter Mensch sei, aber sie wollten es mir nicht glauben," ſette sie leise nnd kaum hörbar hinzu und seufzte recht aus tiefer Bruſt.

Sie kannten den Grafen Nauten?" fragte Püfter, fie aufmerksam betrachtend.

" Ich habe ihn nur dort gesehen," erwiderte Käthchen; aber das Gespräch schien ihr nicht angenehm, und kurz ab­brechend, fragte fie:" Doch was war es, Herr Notar, wegen deffen Sie mich rufen ließen? Ich muß meine Arbeit trotz dem zur bestimmten Beit fertig haben, wenn sie auch heute nicht gebraucht wird, denn ich halte immer Wort."

" Ja, liebes Kind," sagte der alte Mann, in diesem Augenblick wirklich halb verlegen, denn er hatte noch gar feine Zeit bekommen, sich zu überlegen, welchen Vorwand er gebrauchen wolle." Ich, hatte eine Arbeit für Sie." Und was ist es, Herr Notar?"

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" Hm," schmunzelte Püster, und ein eigener Gedanke zuckte ihm durch's Hirn, etwas, worauf Sie wohl nicht fallen würden, und wenn Sie ein ganzes Jahr danach riethen.

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Ist es so außergewöhnlich?" sagte Räthchen lächelnd. Außergewöhnlich? Nein, das gerade nicht; es fällt eigentlich alle Tage vor, aber doch nur selten bei alten Junggesellen, wie ich einer bin, liebes Fräulein." Räthchen.

Da bin ich aber doch wirklich neugierig," lächelte: Also kurz heraus," rief Püster- ein. Brautkleid!"