21. Jul migsbank immtliche und was dafelb n aus de Sp. Lohn lmacher

Her findet

37, ftatt

einer An § 153 der

att" und

brechnung ng vorzu

Stag, den Andreas der Ver 8% Ub

ung: Be Hente e Arbeiter

find ein

Dienfta Iverfamm tatt. G

merleut

nds 8 Uh

er Bev

etreffs bel

Nr. 168.

Mittwoch, den 22. Juli 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblatt.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt"

rscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Festtagen. Abonnementspreis für Berlin   frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 Pf. Bostabonnement 4 Mt. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illustr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

Redaktion: Beuthstraße 2.-

Auch ein Sozial- Reformator. In der Jahresversammlung des rheinischen Provinzial­Er Kaffi vereins für innere Mission, die vor Kurzem in Essen statt­Circhftr. 22 fand, hat der bekannte Pastor von Bodelschwingh aus Bielefeld   über Das christliche Familienleben der ar ler Bor beitenden Klassen und der eigene Herd" einen Vortrag ge -Garten halten. Die Stillen im Lande sind über diese Nede des lung a Herrn Arbeiterkoloniengründers rein aus dem Häuschen. g befann Es ist der Mühe werth, ein wenig auf dieselbe einzu­iches Gr

chler und

tungste getreten tattfinden

gehen.

mehr

dabei

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Pf. Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin   SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annonceme Bureaux  , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

und von der Fabrik nach Hause, das freudelose Leben bringe fie dahin, im Wirthshaus oder im Tanzsaal Abwechselung für die Eintönigkeit dieses Nur die Schaffung eines eigenen Heims vermag die Lebens zu suchen. Da muß radikal geholfen werden. Arbeiterwelt vor weiterem Bergab zu bewahren. Das Heim soll nicht zu weit und nicht zu nah, etwa 20-30 Mi­Namentlich die in Mülhausen   i. E. gemachten Erfahrungen sollen uns leiten. Die daselbst seit 1854 bestehenden Arbeiterquartiere find bald ganz im Besitz der Arbeiter. Eine Gesellschaft baut " Der sozialdemokratische Grundsatz: kürzere Ar­beitszeit und mehr Geld, erklärte Herr von B. zahlt jährlich 8 pCt. des Kapitalwerthes als Miethe und und vermiethet die Häuser. Wer das Haus erwerben will, 22. Jul( wir zitiren nach der Rheinisch- Westfäl. 3tg."), schafft keine Raufpreis; so wird das Haus allmälig sein Eigenthum. Es besseren Zustände, keine zufriedeneren Leute; es wird nur " gesoffen", und die Arbeitgeber gehen auch schließlich zu Grunde. Die sozialdemokratischen Volksverführer wollen aber auch gar nicht, daß der Arbeiter zufrieden sei. Das paßt ihnen nicht in ihren Plan. Verzweifelte, hoff nungslose Leute, die geben den besten Nachwuchs für die Sozialdemokratie. Darum predigen sie auch: Nur nicht sparen! bei Leibe kein Sparkassenbuch! Bielefeld   sei solch rechter Mutterboden, in dem die sozialdemokratische Saat vortrefflich gedeihe und ihre schrecklichen Früchte zeitige. Trogdem bort viel, unendlich viel für des Arbeiters Wohl geschähe( Bestrebungen des Direktors Sartorius  , Mägde herbergen u. f. w.), gehe es in der Arbeiterwelt erschreckend schnell bergab. Der jüngste Streit habe manches offenbart. Als ein ruchloser Mensch ein Haus für Epileptische angesteckt, da hätten 16 jährige Burschen und Mädchen müßig

wer Töpfe Dends 6% und Um Röpnide es Pflid Streife

nen.

D

be

cheirathe lange eifter,

bi

Seite be

3 Meifte Sereinsver

ollte, fällt

eine

Ver

a.

ferent

I find

irts.

t,

ße 68,

ing

höhere

2. Di

ein

-

find so bis jetzt 1100 Häufer mit einem Kapitalwerth von 4 Mill. Fris. an Arbeiter verkauft, davon find 1700 000 Fr. bereits baar bezahlt, eine Summe, die sonst wohl ziemlich ganz vertrunken wäre. Dazu kommt die Ausnutzung des Gartens, die vertrunken wäre. Dazu kommt die Ausnußung des Gartens, die die Arbeiter selbst als sehr werthvoll bezeichnen. So schafft man auch treue häusliche ansässige Arbeiter. Losung ist: Klein aber mein! das Ziel: Jedes Häuschen mitten im Garten, nicht eins wie das andere, und möglichst auf dem Lande. Der Arbeiter sollte, wenns nöthig ist, lieber mit dem Zuge Morgens in die Stadt zur Arbeit fahren und Abends hinaus. Er, B., habe dem Kronprinzen gesagt: Wenn es, so lange er lebte, bahin käme, daß jeder Fabrikarbeiter unter seinem eigenen Kirschbaume mit Weib und Kind sein Abendbrot verzehrte, hätte er mehr gethan, als wenn er noch 100 Regimenter Soldaten schüfe.

Busammenschluß mit seinen Klassengenossen systematisch" ge hindert, gesellschaftlich, politisch, wirthschaftlich durchaus ab hängig vom Unternehmer- Miethsherrn.

Lohnherrschaft und Hausherrenmacht, das ist das voll­endete Seigneurialrecht auf die Lohnarbeiter, die jetzigen und die künftigen, auf Großvater, Vater und Enkel. Der Pferdefuß guckt ziemlich unverhüllt hervor, wenn es in dem Referat heißt: So schafft man treue, häusliche, an= fäffige Arbeiter.

Die Freizügigkeit ist den Pseudosozialreformern schon von jeher ein Dorn im Ange gewesen. Wie schön, wenn diese Bentren der sozialen Bewegung, die Großstädte dem Erdboden gleich gemacht werden, und wir wieder das Mittel­alter heraufbeschwören könnten, darum auf das Land mit dem Arbeiter!

Ganz energisch muß besonders Verwahrung gegen die Infinuation des Herrn Pastors eingelegt werden, als ob die Arbeiter ihren Lohn vertränken, und um so eher, je mehr sie verdienten. Das ist, gelinde ausgedrückt, eine grobe Unrichtigkeit. Nur da, wo das Elend groß ist, wo die Löhne noch nicht einmal das Subsistenzminimum zu decken vermögen, greift der Arbeiter zum Fusel. Um die Lebens­geister aufzufrischen, nimmt er, schlecht und mangelhaft ge= nährt, seine Zuflucht zum Schnaps.

Solche Mißstände müssen aus der Welt geschafft wer­den, durch eine durchgreifende Arbeiterschutzgesetzgebung. Mit Palliativmittelchen, wie Arbeiterwohnungen u. s. w. hilft man vielleicht einem bevorzugten minimalſten Bruch­theil des werkthätigen Volkes; der winzigen Gruppe Bevor­zugter aber steht gegenüber die große Masse des Proletariats, die elendlich verkommt und zu Grunde geht. Dem Pauperis­mus mit Heilmitteln à la Dolfus zu Leibe gehen, heißt das Meer mit einem Theelöffel ausschöpfen wollen.

Aus dem Vorhergehenden ist aber wenigstens flar ge

bei dem Rettungswerke der armen Kranken gestanden und Vor allem sei die nationalökonomische Entdeckung des höhnend frohlockt. Während in den großen Ravensberger Arbeitszeit und höhere Löhne die Trunksucht befördern. Die Herrn Pastors gebührend niedriger gehängt, daß verkürzte Spinnereien früher jährlich 2-3 uneheliche Geburten bei den Fabritarbeiterinnen vorkamen, waren es in den legten hervor, daß er einige Säße später ausdrücklich die Massen­Ignoranz des frommen Herrn tritt dadurch noch drastischer Jahren 40-45. Von 141 arbeitenden Frauen find 27 pCt. doch nun von ihrem Verdienst leben können und feinen wachsen des Alkoholismus konstatirt. Der einfache Sat, Säufer mehr zu ernähren brauchen. Denn im Durchschnitt erstere die Grundbedingung, der Haupthebel für den Soff" Bewunderung verdient, mit dem seine Anhänger ihn lob daß Armuth und Trunksucht auf einander reagiren, daß bekommen die Frauen von dem 14 tägigen Lohn ihrer ist, scheint dem pastoralen Gehirn nicht bekannt zu sein. preisen als den sozialen Heiland. Männer von 36 M. nur 25 M. in die Wirthschaft, das heißt, 286 M. gehen jährlich durch die Gurgel. Die Wirthe

fich.

Gerade die traurige Statistik, die Bodelschwingh vor un­serem Blick entrollt, zeigt, wie gebieterisch eine gründliche

soziale Reform von den Verhältnissen geheischt wird. Wo­

mit zieht aber der Bielefelder   Hirte in's Gefecht? Mit den

" 1

worden, daß Herr von Bobelschwingh mit einem durch Sach­fenntniß nicht getrübten Blick den gesellschaftlichen Problemen gegenübersteht, und daß deshalb die Naivität

Ein jämmerliches Auskunftsmittel.

minderjährigen Kinder nicht bei den Eltern, um sich von längst abgethanen Dolfus'schen Experimenten der cités denen nicht ausnuten zu lassen und sich der Bucht ouvrières, der Arbeiterstädte". entziehen. Erschreckende Gottlosigkeit greift um in der That ein überaus elendes ist. Dazu kommt, daß das Leben der Fabritarbeiter Die Leib und Seele aufreibende maschinelle Thätigkeit, die den Arbeiter den modernen, den kapitalistischen   Feudalherren herzustellen. Der kann, so drängt sich doch die Frage auf, ob denn einzelne

faft zum Sklaven der Maschine macht, die weiten Wege zur

Radbrud verboten.]

81

Feuilleton.

Das Mormonenmädchen.

Amerikanische   Erzählung

Don Balduin Möllhausen  

.

( Fortsetzung.)

Thatsächlich sind dieselben nur eine gewisse Art kapi­talistisch profitabler Gründungen mit dem eblen Nebenzweck, ein festes Hörigkeitsverhältniß zwischen den Arbeitern und Proletarier wird an die Scholle gefesselt, am organisirten

zeugen, in wie weit ich mich mit meinen Muthmaßungen über sie der Wahrheit genähert habe. Es ist dieses eine Art Studium, welches mir viel Unterhaltung gewährt, mag ich Unbekannten gegenüber auch ernst und verschlossen er scheinen."

Ich dürfte in meinem augenblicklichen Beruf als Weinhändler nicht so ernst sein, oder das kalifornische Haus, für welches ich reise, würde Veranlassung finden, mit meinen Dienstleistungen eben nicht sehr zufrieden zu sein."

"

,, Es war mir bis jetzt neu, daß von Kalifornien Wein

O, das ist noch vielen Menschen neu, und wenige

Die Hamburger Bürgerzeitung" schreibt: Man ist so ungemein leicht geneigt, für alle möglichen schlechten Elemente, die in der Arbeiterbewegung auftauchen, die lettere selbst verantwortlich zu machen. Ganz abgesehen davon, daß man z. B. die Hödel und Nobiling grade so gut, oder mit befferem Rechte, als Ausflüsse der christlich- sozialen und nationalliberalen Bewegung hinstellen schlechte Elemente, die sich in irgend eine Bewegung, in irgend

wünschen, und zu diesem 3wed bestellen sie, je nach Be­dürfniß und der Bahl der zu dekorirenden Wände, sechs, acht und mehr Bilder, nebst Angabe der Breite und Länge. Oft erhalte ich auch die Rahmen geliefert, um Bilder in dieselben hineinzumalen. Ich muß gestehen, diese handwerks­mäßige Ausübung der Kunst widerstrebt meinem Gefühl, allein da ich kein reicher Mann bin und meine gelegentlichen Reisen sehr viel Geld kosten, so muß ich nothgedrungen auf bergleichen Anerbietungen eingehen. Ich tröste mich indessen mit dem Gedanken, daß Eins das Andere befördert, und habe meine Zeit demgemäß eingetheilt. Eine Woche hin­durch male ich täglich ein bis zwei Bilder, und gewinne da­

Werner nickte, zum Beichen, daß er die Anspielung ver­standen habe, und blickte nach der kleinen Bühne hinüber. ausgeführt wird." haltung vertieft gehabt, daß ihnen das Auftreten einer haben einen Begriff davon, welchen Ertrag die alten Missions- durch so viel, daß ich wieder zwei Monate hindurch größeren Sängerin im tyroler Kostüm entgangen war. Erst als die weinberge, wie auch die in neueren Jahren angelegten und edleren Arbeiten ungestört obliegen kann. Lettere gebe felbe immer und immer wieder denselben Schlußrefrain durch- liefern. In vielen Schiffsladungen kaufen wir den jungen ich dann auf die Ausstellung, und zur Ehre der Amerikaner

Quößten Werth zu legen schien, wurde ihre Aufmerksamkeit auf sie hingelenkt.

Nach einer Weile, als das Jodeln gar kein Ende nehmen wollte. wendete Werner sich wieder in flüsterndem Tone an

feinen Gefährten.

Wein auf den kalifornischen Küstenstrichen, um ihn demnächst in San Franzisko in unseren vortrefflichen Kellern ablagern zu lassen. Und wenn er dort ein oder zwei Jahre gelegen hat und man bringt ihn wieder an's Tageslicht, ei, ber Tausend, was für ein Göttertrank ist es dann! Aber Sie sollen ihn in meinem Hotel proben."

" Ich fann nicht umhin, meine Verwunderung darüberaus­zusprechen," hob er an, daß Ihnen verhältnißmäßig so viele Personen in dieser zahlreichen zusammengewürfelten Gesell- beugung schloß die Sängerin ihre Jodelarie.

,, Der geborene Weinhändler!" rief Falk lachend aus, und mit einem gellenden Triller und einer anmuthigen Ver­

Nein, nein!" antwortete der Maler mit gesteigerter Fröh " Ich habe eine Flasche Ihres Kaliforniaweins lieber in Wirklichkeit, als auf Leinwand gemalt vor mir,

Bielleicht sogar ein Vorwurf zu einem Ihrer pikanten Und dennoch ist es ganz natürlich," entgegnete Falk Genrebilder?" entgegnete Werner heiter, als der Applaus, ebenso leise ,,, benn außerdem, daß ich als Maler darauf an­welcher die Sängerin bis hinter die mit furchtbar großen gewiesen bin, mit vielen Menschen zu verkehren, um die Er­Lilien und Rosen übermalten Roulissen begleitete, sich etwas zeugnisse meiner Kunst zu verwerthen, streife ich in meinen gelegt hatte. müßigen Stunden vielfach umher, nur geleitet von dem 3wed, Ideen und Stoff zu meinen Arbeiten zu sammeln. lichkeit. Mein Weg führt mich dann gewöhnlich dahin, wo ich den dankbarsten Booen zu finden hoffe; und da das amerikanische und da es den meisten Amerikanern wohl nicht besser er­bietet, so kann ich ja nicht besser thun, als die Physiognomien kennen den hiesigen Geschmack noch wenig." Familienleben nur sehr wenig wahrhaft anregende Momente geht, so würde mein Bild am Ende unverkauft bleiben. Sie aufzusuchen. Ich komme daselbst mit Diesem und Jenem daß Sie Ihre Bilder schon längst verkauften, noch eh' Sie zusammen, und stoße häufig auf Physiognomien, die mich dieselben zu malen begonnen haben." allein schon durch ihren Ausdruck bestimmen, nach ihrer Geschichte zu forschen, wenn auch nur, um mich zu über­

Verschie nirt.

ſtand.

Um

Kaff

tte.

Arnd

[ 1648

Sa, ich denke, der Geschmack wird hier der Art sein,

,, Manchmal, ja; es fommen nämlich zuweilen Leute zu mir, die eine neue eingerichtete Wohnung auszuschmücken

muß ich einräumen, daß doch hin und wieder schon Einer auftaucht, der bei der Beurtheilung eines Werkes weniger auf schreiende Farben, als auf die Ausführung sieht." Der Klavierspieler hatte, um die Zeit auszufüllen, wieder ein neues Stück begonnen. Es waren Variationen über ein Heimathslied, und mit wirklich innigem Ausdruck trug er dieselben vor.

Die beiden Freunde waren nachdenkend geworden; auch bei ihnen mochten die lieben bekannten Klänge füße, weh­müthige Erinnerungen erwecken. Da störte sie das Geräusch ueu eintretender Personen, die rücksichtslos mitten durch den Saal schritten. Werner schaute mißmuthig auf. Kaum hatte er diejenigen, von welchen das Geräusch ausging, erblickt, so erhob er sich etwas von seinem Siz und sendete einen stummen, aber höflichen Gruß hinüber.

Falk, der ganz Ohr war, nahm fich nicht die Mühe aufzuschauen, sondern ließ, Ruhe gebietend, ein lautes ,, St!" zwischen seine Zähne durchgleiten.

Das Geräusch verstummte; aber erst als der junge Mann am Klavier seine Variationen beendigt hatte, wendete Falk sich nach den eben Angekommenen um, und gleichzeitig glitt ein deutlicher Bug des Mißvergnügens über sein geistreiches Gesicht.

,, Sie, erst seit zwei Wochen in Newyork  , stehen schon auf dem Grußfuß mit diesen beiden Menschen?" fragte er