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Beilage zum Berliner   Volksblatt.

Nr. 183.

Die Zurücksetzung der deutschen   Industrie.

Unter dieser etwas mysteriösen Ueberschrift veröffentlicht die Deutsche Volkswirthschaftliche Korrespondenz" folgenden Jammerruf:

Im

Sonnabend, den 8. August 1885.

duselei des Reichstages selbst, welcher es nicht für nöthig be­fand, eine flare präzise Faffung der ausschlaggebenden Para­graphen festzustellen.

Die präziseste Faffung und die bindendsten Bedingnngen waren von der sozialdemokratischen Fraktion vorgeschlagen worden: Die in diese Linie einzustellenden Dampfer müssen neu und auf deutschen   Werften und aus deutschem Material, soweit solches in Deutschland   beschafft werden kann, gebaut sein."

Wurde dieser Antrag angenommen, so konnte der Nordd. Lloyd" das Gesetz nicht so schnöde umgehen, wie er es jetzt thut, indem er alte Lloyddampfer in die subventionirten Linien einstellt und für seine Amerika  - Linien neue Dampfer in England bauen läßt. Sind dann diese neuen" Dampfer alt geworden, so werden sie wieder in die subventionirten Dampfer in England bauen läßt. Und so geht es im ewigen Birkeltanz fort.

Mit Recht hat es in den Kreisen der rheinisch- westfäli­hen Eisen- und Stahlindustrie eine unangenehme Enttäuschung ervorgerufen, daß der Norddeutsche Lloyd   in Bremen   die Schiffe für die vom Reich subventionirten Dampferlinien nach Ditasien und Australien  , nur zum fleinen und unwichtigen Theil in Deutschland   arbeiten läßt; daß er vielmehr die grö­Beren und theuersten Schiffe, seiner alten und ungerechtfertigten Bratis gemäß, in England bestellt hat. Bekanntlich hatte man ein derartiges Manöver bereits gefürchtet, als die Frage der Subvention noch auf der Tagesordnung stand. Hätte man das voraussehen können, so würde der allgemeine Bei­fall gefehlt haben, welcher die Gewährung der Staats­subvention an den Lloyd im übrigen begleitet hat. Reichstage hatte man damals, um eine solche mißbräuchliche Braris zu verhüten, den Vorschlag gemacht, den folgenden Bassus in das Geses aufzunehmen: In diese Linien einzu­stellende Dampfer müssen auf deutschen   Werften und aus deutschem Material, soweit solches in Deutschland   beschafft bin ich!" werden kann, gebaut sein." Um jedoch der Besorgnik gerecht u werden, daß die deutschen   Schiffswerften diesen Wortlaut benußen fönnten, um außerordentliche Preise zu verlangen, so beschied man sich mit der Aufnahme des folgenden Paffus in das Gefey: In diese Linien einzustellende neue Dampfer müffen auf deutschen   Werften gebaut sein." In dem Vertrag mit dem Norddeutschen Lloyd  " wurde dann auch der Artikel 10 so gefegt: In die Linien einzustellende neue Dampfer müssen auf deutschen   Werften und thunlichst unter Verwendung deutschen   Materials gebaut werden. Die an den Dampfern erurtheilt vorzunehmenden größeren Instandsegungen müssen, soweit thunlich, ebenfalls auf deutschen   Werften zur Ausführung ge­Langen.

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165 4427 923[ 300]

1 84 306

589 91 355

97 82070 971 83096

3.99 856 6

72 896 926

706 68 906 004 45( 300 656 64 300 5501 8908

0001 510 89

88076 9

796 862 88

87 93( 650)

01 530 300

313001 100

( 560) 86 91

527 33 614 D4016( 550

553 601 63

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Der Geist des Gesetzes und des Vertrages ist die Absicht, die deutsche Industrie und die deutschen   Arbeiter zu begün­ftigen und denselben Arbeit und Verdienst zuzuwenden. Um lo größer ist das Unrecht, dessen die Leitung des Lloyd fich schuldig macht, wenn sie nur danach strebt, dem Wortlaut des Gesezes, nicht zugleich seinem Geist, gerecht zu werden. Denn die neuen Linien die alten Schiffe der Ameritafahrt einstellt und zum Ersag der letteren neue Schiffe in England bestellt. Denn nur die neuen Schiffe, welche in die oftastatisch- austras lische Linie eingestellt werden, müssen auf deutschen   Werften gebaut sein. Es ist gleichgiltig, von welcher Arbeit die alten Schiffe sind und nichts verbietet dem Lloyd, die Schiffe für die Ameritafahrt zu bestellen, wo er will. Den Wortlaut des Gesetzes hat der Lloyd also nicht verlegt, indem er die drei großen Schiffe von der Elbeklasse in England bestellt hat.

Aber dieses Verfahren steht in flagrantem Widerspruch zu den Absichten der Voltsvertretung, als sie dem Gesez ihre Ganttion ertheilte. Denn Abficht war es, daß die Schiffe, welche in Folge der Einrichtung der staatlich subventionirten Dampferlinien gebaut werden, den deutschen   Werften überwie fen werden sollen, und zwar nicht nur ein Theil, sondern alle. Die deutsche Industrie und die deutschen   Arbeiter sollten ihren Vortheil dabei finden. Der Lloyd thut jest das grade Gegen theil von alledem. Selbst die fleinen und mittleren Schiffe, welche er dem ,, Bultan" in Stettin   in Lieferung gegeben hat, follen zu so niedrigen Preisen geliefert werden, daß der Vul

tan"

gezwungen ist, einen Theil des Materials in England zu

Taufen, wo die Nothlage der Eisen- und Stahlindustrie die Breise noch mehr gedrückt hat als bei uns. Daß es für die Handlungsweise des Lloyd gar keine

Entschuldigung giebt, steht fest, wenn man die Leistungsfähig feit

fteht, berücksichtigt."

laut ertönt.

schen Bollswirthschaftlichen Korrespondens", sondern auch in So das Jammergefchrei, welches nicht nur in der ,, Deut­der Kölnischen Zeitung" und verschiedenen anderen Blättern

leine Entschuldigung giebt" Erfte und Hauptentschuldigung für ihn ist die Vertrauens

Daß es für die Handlungsweise des ,, Nordd. Lloyd" gar steht noch lange nicht feft.

Ninette Pompon.

Slizze aus dem Pariser Leben   von Benno Jacob  .

[ Unberechtigter Nachbruck verboten.]

Mademoiselle, rücken Sie sich den Hut noch ein wenig ach vorn, die Spißenschleife muß noch ins Auge fallender plazirt werben bm, so wird es gehen; nein, diese garsti gen Stirnlöckchen, immer richten sie sich wieder in die Höhe; noch etwas Pomade darauf, und noch ein klein wenig Poudre de Niz auf die Wangen das macht interessant. Mademoiselle Ninette, ich glaube, jezt können Sie fih in der besten Geſellſchaft sehen lassen. Ohne Ihnen ein Rompliment zu machen, Sie sind nicht übel. ich habe

-

-

Ist das etwa Schuß der nationalen Arbeit? Und wir fragen nochmals, wer trägt an solchen Buständen Schuld? Antwort: Die deutsche   Gesetzgebung

Und wenn tausend Mal der nationalliberale Abgeordnete für Bremen  , Herr H. H. Meier  , mit von patriotischer Begeiste rung geröthetem Gesicht ausrief:" Der Norddeutsche Lloyd  " bin ich!" so nüßt das Alles nichts. Patriotismus hin, Batriotismus her, in Geldsachen hört die Gemüthlichkeit auf. Deshalb trifft besonders große Schuld den deutschen Reichstag, weil er bei der Dampfersubvention die Steuergroschen des deutschen   Bolles verausgabt hat, ohne Garantien zu verlangen, daß auch dem deutschen   Volke und vor Allem dem arbeitenden Volle Nugen daraus erwachse.

Die Werftarbeit liegt in Deutschland   schwer darnieder, Tausende von Werftarbeitern find entlassen; hier war Gelegen heit gegeben, dieser Industrie auf mehrere Jahre unter die Arme zu greifen und Tausenden von Werftarbeitern Brot zu verschaffen verschaffen das hat der deutsche Reichstag nicht gethan und sich somit in einer Weise ,,, für die es gar keine Entschuldigung giebt", am deutschen   Volle versündigt.

Die Vertreter der Arbeiterpartei haben im Reichstag ge­nugsam gewarnt vor den Konsequenzen, die aus der unbe stimmten und ungenügenden Faffung des betreffenden Paras graphen hervorgehen würden; aber der Reichstag   war schwer­hörig, zum Schaden des deutschen   Voltes.

So sieht man wieder einmal, daß der Patriotismus nur bis an die Tasche und nicht bis in die Tasche reicht.

hygienische Selbstkur.

AAM ALLAMPAYAMEAR SZAPH

II. Jahrg.

Beispiele, wo mit gleichem Erfolge ein Schwindsuchtskandidat das Bureauleben mit der Gärtenerei, ein bruſtlahmer Schrift feßer den Letternkasten mit der Opernbühne, ein abgezehrter Schuhmacher den Pfriemen mit der Ruderbank vertauschte und Profeffor Krahmer machte, als die sogenannte Höhenluftkur in Aufnahme fam, den Fall einer tuberkulösen Dame bekannt, welche er, da fie nicht verreisen wollte, daheim durch eine bloße Treppensteigefur vollständig heilte.

Angenehmer ist's ja, solche Kur in schöner sonniger Land­schaft durchzuführen, nur daß man nicht an eine spezifische Eigenschaft der auswärtigen Klimaluft oder der Höhenluft glaube. Frischer und reiner als die Stadtluft ist sie allerdings, doch haben's die Vielen, welche sich aus äußeren Gründen solche Kur versagen müssen, ganz in der Hand, auch zu Hause die Frische und Reinheit aus der Luft zu greifen" oder, wie's schon lange heißt, Luft zu schnappen, anstatt, wie ein anderer Gesundheitslehrer der in die berufliche Tretmühle gebannten Gesellschaft vorwirft, das Athemholen zu vergessen. Insoweit fie davon Schaden an ihrer Brust nehmen, gilt auch für die das Trostwort: Warum immer weiter schweifen,

Sich', das Gute liegt so nah'!"

Mag die Luft noch so waldluftig, meeresfrisch, ozonreich, höhendünn sein, so hilst fie doch nichts, wenn man sie nicht ordentlich einnimmt", wogegen, wenn man letteres versteht, zur Noth auch Luft zweiter Güte zum Heilmittel wird. Eben­fowenig braucht, wer gleich Bernunft annimmt, einen Luftkurs ort aufzusuchen, um erst dort, was leider Vielen daheim nicht beizubringen, das heilkräftige Schlafen bei offenem Fenster oder um Aengstlichen keinen Todesschreck einzujagen, im gut­gelüfteten Raume zu erlernen. Versteht sich zwar vom natur­wüchigen Standpunkte das Athmen aus voller Brust von selbst, so vergißt's, wie schon bemerkt der Kulturmensch nicht nur, sondern macht sich auch durch anhaltendes, die Brust zusammen­preffendes Sigen erst brustlahm, dann allmälig flach- und engbrüftig, namentlich im oberen Abschnitte, wo die sogenann­ten Lungenspigen liegen, dem aber thatsächlich die Bedeutung eines Hauptlufimagens zukommt. Fühlt man zwar den Luft­hunger weniger lebhaft, so verräth doch die Magerkeit und Bläffe zur Genüge, daß die Ernährung laut Eingangs verzeich netem Geseze Mangel leidet. Die Gegenprobe liefert der auf's ,, Brust heraus, gedrillte Rekrut, der, bevor er noch an Körperge­wicht sonderlich zunimmt, zunächst eine Erweiterung des Brustum­fanges um einige Zentimeter aufweist. Handelt sich's also um die Heilung des sogenannten Schwindfuchtskandidatenthums, das allerdings den vollen Soldatendienst nicht aushalten würde, so gilts fich d. h. und athmen

Die Lungenspihenschwindsucht und ihre en ober, wenn das bedeutsamer flingt: Athemgymnaſtit

Von Dr. Paul Niemeyer  .

,, Die unter die Achseln hindurch gemessene Brustweite be­trägt mindestens die Hälfte, im Mittel zwei Drittheile der Körperlänge, und für jeden das Mittelmaß übersteigenden Zentimeter Bruftumfanglvermehrt, für jeden hinter dem Mittel­maß zurückbleibenden Zentimeter vermindert sich das Normal­gewicht bis um 2 Kilogramm."

Dieser Lehrsatz enthält nichts weniger als den Leitgedanken für die hygienische und, wenn rechtzeitig eingeschlagen, ficher erfolgreiche Kurbehandlung der Lungenspißenschwindsucht oder sogenannten Tuberkulose. Daß diese Gesundheitsstörung bei Weitem nicht so unheilbar", wie gewöhnlich angenommen wird, lehren außer vielen von jeher schon bekannten Beispielen die Altersstufen, welche zwei namhafte, jüngst verstorbene Männer erreichten: W. v. Göthe  , der schon zu Lebzeiten seines 1832 verstorbenen Vaters und nachher noch oft von Blutsturz befallen wurde, und der Afrikareisende Nachtigal, welcher mit 23 Jahren monatelang an Blutstürzen und Btuthusten litt. Jener wurde 73 Jahre, dieser erlag mit 52 Jahren einer ganz anderen Krankheit als der Schwindsucht, von der er selbst das mals sein vorzeitiges Ableben befürchtet hatte. Gleichzeitig gab Nachtigal das Beispiel der hier abzuhandelnden Radifallur: dem Stubenhocerleben in schlechter, verdorbener Binnenluft fehrte er den Rücken und ergab sich dem Wanderleben in frischer, freier Außenluft, wodurch er so erſtarkte, daß er im Jahre 1869 im Sudan   reisend Fährlichkeiten überstand, welche eine Hünennatur umbringen konnten. Andererseits weiß ich

Ach, die todte Saison

zu treiben, vor Allem die Lungenspißen von der durch den ver­engten Schultergürtel auf sie geübten Luftsperre zu befreien, indem man den Athem nicht mehr wie bisher, von unten, son­dern von oben her einzieht.

Wie dies Rezept in der That radikal hilft, fieht man z. B. an jenen in entgegengesetter Weise Verunstalteten, den Bucke ligen: wohl mögen sie von ihrem Grundleiden manche Beschwerde erleiden und sogar dahinfiechen; niemals aber werden sie, wie das schon längst durch wissenschaftliche Erfahrung festgestellt, tu­berkulös, weil fie für ihren Hauptluftmagen Spielraum die Fülle bewahrten. Ebenso erklärte Herr Krahmer Treppensteigen für einen Ersatz der sogenannten Höhenklimatur deshalb, weil hier hauptsächlich das durchs Bergsteigen unwillkürlich lebhafter an­geregte Spigenathmen in Anschlag zu bringen. Aus demselben Grunde besteht auch unter den ansässigen Bergbewohnern, falls fie nicht etwa die Lebensgewohnheiten der von dieser Krankheit nur darum heimgesuchten Großstädter annehmen, die soge nannte Immunität gegen Tuberkulose  .

Der Schwindfuchtskandidat, welcher an der Hand dieser Leitgedanken sich bei der ihm hier vorgeschlagenen häuslichen Kur etwas Ordentliches zu denken entschließt, gehe lieber heute als morgen ans Wert, zumal weder Kosten an Beit und Geld noch erhebliche Berufsstörung daraus erwachsen. Täglich etwa 4 Mal ein Viertelstündchen Beit erübrigt, ein Bimmer, in dem man sich bei offenstehenden unteren Fensterflügeln ordentlich bewegen tann, leichter, lose anliegender Anzug( keine Hosen­träger!)- das ist Alles. Nur gehe der ersten und in heißer Jahreszeit auch wohl der letzten lebung eine naßtalte Ab. und nachherige Trockenreibung des ganzen Körpers( bei geschlossenem Fenster) vorauf.

heißt, unempfindlich bleiben?! Die marmorkalte Schöne, die sich frei fühlt von jeder Schuld, werfe den ersten Stein auf Ninette Pompon! In diesem Jahr aber hatte René eine Studienreise nach der Normandie   angetreten, und da er bei seinen Kreuz- und Querzügen im Lande des Cider­weins die kleine Ninette doch unmöglich wie seinen Schirm und seine Zeichenmappe über die Schulter nehmen konnte, die Gegenwart des holden Kindes auch der Aufnahme von Grundrissen 2c., keineswegs förderlich gewesen wäre, so gab es am Bahnhof einen herzzerreißenden Abschied Ninette Pompon durchweichte zwei Taschentücher mit ihren Thränen und trank in ihrer Verzweiflung füße Liqueurs, um

welch' ein garstiges Wort hatte seit acht Tagen die kleine Ninette wieder einmal auf das Pflaster gesetzt; die Blumenateliers standen leer und die flinken Hände des jungen Mädchens, die so kunst­voll den Draht zu schlingen und aus Seide und Satin zarte Rosenknospen hervorzuzaubern wußten, waren zu mehr monatlicher Muße verurtheilt. Da der Leser nun über die 3ivilverhältnisse Ninette Pompon's so ziemlich im Klaren sein dürfte, so beeilen wir uns, dem lieben Kind noch den folgenden Schönheitspaß auszustellen: Alter: 19 Jahre und drei Monate; Statur: brall und zierlich; Haare: kastanien­braun und gewellt; Augen: blaugrau und spizbübisch; Nase: teck aufgeſtülpt; Mund: erdbeerroth, klein, aber selten geschlossen; Gesichtsform: oval; besondere Kennzeichen: ein Mal hinter dem rechten, rojigen Ohrläppchen und die bereits oben erwähnten widerspenstigen Stirnlöckchen. Jedes Jahr faßte Ninette den unumstößlichen Vorsatz, in ihrer Land zu gehen, und jedes Jahr ging Ninette unumstößlich in den Champs Elysees   spazieren, wo man weniger alte Ammen, als junge Stußer antrifft. Diese Sparziergänge waren übrigens harmloser Natur. Wir gehen zwar nicht so weit, für Ninette Pompon die goldene Tugendrose zu re­

lachend, einen tiefen Knir vor dem Spiegel. Ninette Pompon war ganz allein in der kleinen freundlichen Mansarde, an deren weitgeöffnetem Fenster zwei schneeweiße Mousseline Vorhänge unfreiwilligen Ferienzeit zu ihrer alten Amme auf das gebeeteter Renais!" und ebenso regelmäßig schlossen: eine

einzigen guten Freund, einen jungen Architekten Namens

Bitterfeit ber Erennung zu überwinden. Täglich aubte bie ihrem René in die Normandie   Briefe nach, die sich ebenso durch überströmende Zärtlichkeit, wie durch die Anzahl ver Kleckse und den Mangel an jeglicher Orthographie auszeich neten, jedesmal mit den Worten begannen: Mein liber an Müllion Küsße von Dainer Ninette." Um sich zu trösten und Berstreuung zu suchen, ging Ninette fleißig spazieren. Wozu befäße man denn auch sonst eine tremefarbene Sommer­toilette mit Granat Sammet- Aufschlägen, ausgeschnittene Schuhe, himmelblaue Strümpfe und achtknöpfige, ja wohl,

fich luftig aufblähten und über deren saubere Dielen die warme Nachmittagssonne einen goldigen Teppich ausbreitete mutterseelenallein, was sie aber durchaus nicht hinderte, beständig zu plappern und zu plaudern. Das Rebebedürfniß ungehobelte Leute würden sagen die Geschwäßigkeit"- Mademoiselle Ninetten's war so groß, daß sie mangels flamiren, müssen aber erklären, daß die kleine Blumenfee achtknöpfige schwedische Handschuhe?! Heute aber hatte Ninette anderer Personen mit sich selbst sprach, und dabei bekam sie sich redlich von ihrer Hände Arbeit ernährt und nur einen große Gala" angelegt, d. h. ein dünnes, goldenes Brazelet aus ihrem eigenen Munde oft Vorwürfe zu hören wie: Rein, welche Unordnung heuie wieder in diesem 3immer René, befigt, von dem sie eine Haarlocke im Medaillon auf stigend großen Fächer umgegürtet, auf dem ein gepuderter herrscht; fast möchte man glauben, der Großtürfe habe bei Ihnen gehauft, Mademoiselle!" Ninette Pompon fiezte sich Fliegen verunziert, in den Rahmen ihres Spiegels geklemmt bauschigem Reifrock die Stufen einer Terrasse hinabführte nämlich! Abgesehen von dieser kleinen Schwäche, war sie bas bravfte, charmanteste und luftigste 3ottelköpfchen, das je über die Boulevards getrottet und mit der Gewandtheit sehr, mit ihren 3ähnchen in ein lapin a la gibelotte hin- möglichkeit einer solchen Konstellation zu beweisen gesucht eines Eichhörnchens auf die Omnibusimperiale hinaufge- einzubeißen, ein Gläschen Sonntags- Extrawein zu schlürfen, hatte. Wenn Ninette Pompon, die wie ein Käßchen sich nie lettert ist. Blumenmacherin von Beruf, gehörte fie zu jenen Rarouffel zufahren und Abends abwechselnd in den sternen genug zu leden und zu pugen wußte, heute auf ihre Toilette nedischen Kobolden, die in der Rue Saint Denis, der Rue besäten Himmel und Rene's rehbraune Augen zu blicken. Breneta und den umliegenden Straßen ihr Hauptquartier Und wie sie sich bei der Heimfahrt auf dem kleinen Seine­

bavonschleichen.

der Brust trägt, dessen Bildniß, etwas verblaßt und von ist und der im Sommer Ninette alle Sonntag nach Point du Jour oder Auteuil hinausführt. Ach, Ninette liebt so

über ihren weichen, runden Arm gestreift und einen beäng­Herr mit zeremoniellem Lächeln eine gespreizte Dame in Ludwig XIV  . und die Pompadour," wie Ninette steif und fest behauptete, obwohl René ihr wiederholt die Un­

aufgeschlagen haben, das ehrwürdige Viertel mit jugend- dampfer an Rene's Brust schmiegt und unter jedem Pont, Nicht etwa, daß Ninette ihren René täuschen wollte- Gott lichem Frohmuth und schmetterndem Gesang erfüllen und bie im August, wenn die todte Saison beginnt, betrübt liebten Lippen nascht.

ben man passirt, ling gegenüber, der rehbraune Augen hat und René

verstohlen einen Ruß von des Ge Wie kann man einem Jüng

eine ganz besondere Sorgfalt verwendete, so geschah das, weil -nun, weil sie, unter uns gesagt, ein Rendezvous hatte.

bewahre! Hatte sie ihm doch eben erst wieder einen vier Seiten langen Brief mit sechs Tintenflecksen geschrieben. Aber man ist schließlich doch nicht Karmeliterin, und wenn

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