welche in so kurzer Zeit so Vieles und so Großes für dasselbe aethan hat. Seit dem Beginn der Bewegung, welche in den fahren 1878/79 ihren scheinbaren Höhepunkt erreicht hat und welche wir gewöhnlich die Bewegung der„nationalen Wirth schaftspolitik" nennen, ist kein Jahr, man kann sagen: kein Monat vergangen, welcher nicht auf's Neue Zeugnis, abgelegt hat für die ernstliche Fürsorge der Regierung."— Wie sagte doch Staatssekretär v. B ö t ti ch e r zu den in Berlin versam melten Industriellen:„Wir arbeiten nur für Sie, meine Herren!" Dazu kommt des Reichskanzlers geflügeltes Wort von der Züch- tung der Millionäre, dazu kommt der neue Zolltarif, die Ge- treibe, die Vieh-, die Jndustriezölle. Sicherlich ist das mate- rielle Wohl der— Ritter vom mobilen und immobilen Kapital ganz bedeutend gefördert worden. Aber fragt mich nur nicht wie? Das arbeitende Volk kann darauf die beste Antwort geben. Diese„wirthschaftlichen Konferenzen" sollen zweimal in jedem Jahr stattfinden. Es sollen besondere Abtheilungen für In- dustrie, Landwirthschaft und Gewerbe geschaffen werden und auch die Interessen des Handwerks sollen vertreten sein. Auf den ersten Blick mag es scheinen, als ob es fich um eine Nach- blldung des preußischen Staatsraths handele, und einige Züge find diesem Vorbild gewiß abgelauscht worden. Wie der Etaatsrath so sollen auch die neuen Organisationen in erster Reihe der Berathung dienen und schwerlich kann es einen besseren Weg geben, das Für und Wider einer Sache abzu« wägen, als die Erörterung im Schöße solcher Konferenzen, in denen die besten Sachkenner, die Männer des praktischen Lebens vertreten find."— Das heißt, das bereits zu dominirender Machtstellung gelangte Großkapital erhält eine neue Organisa- tion zur Wahrung seiner Interessen. Die„Männer des prak- tischen Lebens", d. h. die Herren Unternehmer, Grubenbefitzer und verwandte Berufsgenoffen werden in den Konferenzen stets das richtige Wort zu finden wissen, wenn es gilt, fich vor den Angriffen der übermüthigen Arbeiter in angemessener Weise zu schützen. Die neueren staatlichen Submisstons-Bestimmungen werden in einem offiziösen Waschzettel folgendermaßen be- sprachen: „Zu den unerfreulichsten Folgen deS bei den staatlichen Submissionen eingerissenen Mlßbrauchs unreeller Unterbietun« gen gehört ohne Frage die Rückwirkung derselben auf dir Löhne der arbeitenden Bevölkerung. Der nur zu häufig nicht selbst dem Gewerbslcben angehörende Unternehmer pflegte bei dem Bestreben, fich durch Ünterbietung den Zuschlag für die Liefe« rung oder Leistung zu sichern, von zwei Gesichtspunkten auszu« gehen. Einmal gedachte er den allzu niedrigen Preis durch entsprechend geringwerthige Leistung von seiner Seite thunlichst auszugleichen, nach dem Rezepte„billig und schlecht" zu ar« beiten, sodann aber gedachte er die Nothlage der kleinen Ge« werbetreibenden und Arbeiter, welche, um leben zu können, Arbeit haben müssen, auszunutzen und sie so zu drücken, daß er selbst trotz des ungewöhnlich niedrigen, von ihm angebotenen Preises noch seine Rechnung fand, allerdings auf Kosten der kleinen Gewerbetreibenden und insbesondere der Arbeiter. In- dem die neuen Bestimmungen über das Verdingungswesen solchem unreellen Treiben einen kräftigenRiegel vorschieben und das Erfordernißguter Leistung anstatt der niedrigsten Preisforderung in die erste Stelle für die Ertheilung des Zuschlages rücken, sördem fie nicht allein die Interessen des reellen Gewerbebetriebes, der Industrie wie d.s Handels, sondern beseitigen auch einen schweren Druck auf die Lohnverhältnisse der Arbeiter. Aber mit diesen, im Interesse der arbeitenden Bevölkerung hoch« bedeutsamen indirekten sozialpolitischen Wirkungen begnügen die neuen Submisfionsbedingungen fich nicht. Sie enthalten auch direkte Vorschriften zu Gunsten der Arbeiter, indem fie der Verwaltung das Recht und die Pflicht übertragen, ihre Kontrole auch darauf zu erstrecken, ob der Unternehmer den von ihm seinen Arbeitern gegenüber vertragsmäßig über- nommenen Verpflichtungen auch wirklich nachkommt, und ihr ferner die Befugniß beilegen, unter gewissen Voraussetzungen für Rechnung des in der Erfüllung seiner Verpflichtungen säumigen Unternehmers direkt Zahlungen an die Äetbeiligten zu leisten. Diese Vorschrift ist geeignet, dem leider nicht ver« einzelt dastehenden Gebahren gewissenloser Unternehmer, welche den vollen Preis ihrer Leistung einstreichen, aber Handwerkern und Arbeitern ihren sauer erworbenen Arbeitsverdienst vorent- halten, ein Ende zu machen. Sie zeigt wiederum, wie lebhaft die Regierung von dem Bewußtsein durchdrungen ist, daß es die Aufgabe des Staates und seiner Organe ist, den Schwachen vor der Ausbeutung durch den Starken zu schützen und ins- besondere für das materielle Wohl der arbeitenden Bevölkerung zu sorgen." Es ist ja recht erfreulich, daß die Regierung bestrebt ist, den wirthschaftlich Schwachen, den Handwerker und Arbeiter, zu schützen. Die Möglichkeit ist auch nicht ausgeschlossen, daß die neuen Bestimmungen hier und da etwas nach dieser Richtung hin wirken. Allein ein derartiges Loblied, wie es hier auf Kommando die offiziösen Blät.er fingen, haben fie nicht ver« dient. Wenn die Regierung zu Gunsten der Arbeiter Sub- misfionsbestimmungen treffen will, so muß die erste dahin lauten, daß die Unternehmer einen näher zu bestimmenden Minimal« das Wild jene Regionen, und wenn es wirklich dort hinab« gelangte, der feste rothe Sandstein, auf welchem der Wetter- strahl kaum eine Spur zurückzulassen vermag, würde auch nicht den leisesten Abdruck des schärfsten Hufes annehmen. Z» den Lüften kreist der Adler und majestätisch senkt er sich in die grausigen Tiefen hinab; im Schaum des Kolorado spielt furchtlos die GebirgSforelle, der Mensch aber schaut verzweifelnd um sich, von allen Seiten starrt ihm der Unter- gang in der gräßlichste« Gestalt entgegen.— DaS eigentliche massive Hochland, welches sich bis zu neuntausend Fuß hoch über den Meeresspiegel erhebt, wäh« rend der Kolorado sein Bett schon bis auf fünfzehnhundert Fuß hinabgebrochen und gewühlt hat, beginnt von Süden aus erst oberhalb der Mündung de« Rio Virgin. Bis da- hin wechseln vegetationslose KieSebenen mit nackten Ge- birgszügen ab, und verhältnißmäßig klein sind die kultur« fähigen Thalstreifen, welche den Lauf größerer Gewässer be- zeichnen. ES erfordert daher eine gewisse Entsagung, gepaart mit unerschütterlicher Kühnheit, sich inmitten dieser furch: baren Wüsten niederzulassen und irgend einen kleinen, fruchtbaren Thalwinkel zur Heimath zu wählen, um dort die Zeit, ähn- lich einem lebendig Begrabenen, hinzubringen. Wovor die Meisten, welche die Zivilisation mit ihren Genüssen kennen lernten, zurückschrecken, damit macht der Mormone sich vertraut; seine Energie scheint mit den Hin- dernissen zu wachsen, welche sich ihm entgegenstellen, und beseelt von religiösem Fanatismus sucht er förmlich eine Ehre darin, den Kampf mit den Verhältnissen, den Elementen und der Bodengestaltung einzugehe» und sieg- reich zu bestehe«. So ist denn auch hart am Rande des eben beschriebe- nen Hochlandes und in der Mitte einer nicht minder un- gastlichen Wildniß, nämlich am Rio Virgin, vom großen Salzsee aus eine kleine Niederlassung gegründet worden. Dieselbe wird indessen, des Mangels an hinreichendem fruchtbaren Boden wegen, weniger als ein dauernder Auf- enthalt von Menschen betrachtet. Sie soll vielmehr eine Art von Station bilden, um den von der Küste der Süd- see aus herauskommenden Emigrantenzügen einen geeignete» Lohn zu zahlen hat; nur dann erst wird eine werthvolle Be- stimmung für die Arbeiter getroffen sein. UebrigenS ist es aber doch recht auffallend, daß man diejenigen, die man angeblich zunächst schützen will, die Arbeiter, nicht einmal zu Rathe ge- zogen hat, als es galt, neue, bessere Bestimmungen zu treffen. Die Regierung kann doch durch Niemanden daran gehindert werden, auch die Arbeier zu hören. Da heißt es immer: Alles, alles geschieht zum Wohle der Arbeiter und wenn über ihr Wohl beratben wird, so geschiebt cS ohne ihre Mitwirkung. Das erweckt gerade das Gegentherl vom Zutrauen. Es fällt auf. daß die Enquete über die Sonntags-- ruhe sich so sang- und klanglos volllicht. In Bayern sollten die Erhebungen bis zum 7. v. M. Abends vollendet sein, trotz- dem hat man nirgends über die Art der Vernehmungen, ins- besondere über die Vcnrehmungen von Arbeitern etwas gehört. Vielleicht— so meint die„Wes. Ztg."— erklärt dieser Um- stand eine gewisse Unruhe, die fich der sozialdemokratischen Kreise bemächtigt zu haben scheint- Man klagt über die Ueber- hastung, mit der die ganze Angelegenheit betrieben wird. Die Acra der Sozialpolitik, so schreibt Herrn Viereck's Organ, sei in langen Jahren nur unsichtbar von der Stelle gerückt; jetzt aber scheine auf einmal der Zeitpunkt gekommen zu sein, wo man das Beispiel jener Braven befolgen wolle, die sich unter dem Eindruck der Märzereignisse hinsetzten, um die soziale Frage zu lösen—„selbst wenn es eine ganze Nacht kosten sollte."— Tbatsache ist, daß man von einer Enquete so gut wie nichts erfährt, und doch findet fie gegenwärtig statt. Im Laufe der vergangenen Woche wurden hier in Berlin ver« schiedene Unternehmer von Schutzleuten besucht, welche um Auskunst baten, ob, wie oft und wie lange Sonntags in ihrem Geschäft gearbeitet werde. Nachdem sie Bescheid erhalten hatten, machten fie fich einige Notizen und verschwanden. Sollte das etwa gar die Enquete sein? Auf die Klage der„Nordd. Allgem. Ztg." über de« Zudrang zu den höheren Berufsarten in unserer Zeit der „Gleichheit" aller Stände, antwortet die„Volks-Ztg.":„Vor- trefflich! Daraus folgt doch wohl, daß jeder fich demjenigen Berufe widmet, zu dem er tauglich ist. Also beispielsweise der Sohn des höheren Beamten, einer Excellenz, der absolut keine Lust zu geistiger Arbeit zeigt, aber viel Geschick zu Schnitzereien und dergleichen bekundet, wird für die Folge nicht mehr ver- mittelst Hauslehrer und Aufbietung aller Konnexionen, durch Pressen und der Himmel weiß was sonst für Hilfsmittel durch das Gymnasium und die Examina gepreßt, um den ohnehin überfüllten Gelehrtcnberuf um einen Zuwachs von zweifelhafter Güte zu vermehren? Die Excellenz kann auf ihren Sohn gerade so stolz sein, wenn er ein tüchtiger Tischler wird, als wenn er in die höhere Bcamten-KarriSre hineinaedrückt wird, denn es ist ja ein überwundenes Vorurtheil, fernerhin noch einen Unterschied zwischen„niederem" und„Höherem" Bürgerstand zu machen? So meint es doch die„Norddeutsche Allgemeine Zeitung?" Doch nicht so ganz. Es liegt ihr völlig fern, die„Excellenz" zu ermahnen, ihren Sohn Handwerker werden zu lassen; fie möchte im Gegentheil, daß dem Sohn der Excellenz nicht durch den Sohn des Handwerkers auf seiner eigenen Domäne, der Gelehrten-Laufbahn, Konkurrenz gemacht werde. Ihre Aus- einandersctzungen über den durch die Verfassung beseittgten Unter- schied zwischen„niederem" und„höherem" Bürgerstand find nurfürdenHandwerker bestimmt, aber nicht enva, um ihn anzuspornen, nach dem zu streben, was er erreichen zu können hofft, sondern um ihn damit auszusöhnen, wenn der Sohn der Excellenz wieder Excellenz, der Sohn des Hand« werkers wieder Handwerker werden muß. Recht und Ver- fassung sicherten einem Jeden den Zugang zu den Bahnen mit höchsten Zielen; also läßt es fich nicht verhindern, daß auch ein Handwerker zur Abwechselung einmal seinen Sohn studiren läßt; aber es ist doch lästtg und unbequem; die Excellenz macht ja von der durch Recht und Verfassung ihr gewährleisteten Befugniß, ihren Sohn Schuster werden zu lassen, keinen Gebrauch, darum ist es doch nur recht und billig, wenn auch der Handwerker des alten Wortes nicht eingedenk bleibt: Schuster bleib bei Deinem Leisten! In Wirklichkeit liegt die Sache so, daß die Handwerker ihre Söhne wohl nur dann studiren lassen, wenn letztere die Befähigung zum Studium haben. Die gelehrte Karriöre ist bekanntlich eine sehr kost- spielige und legt den Eltern schwere Opfer auf, die wohl selten aus bloßer Eitelkeit gebracht werden. Umgekehrt aber ist es wohl eine unbestrittene Thatsache, daß die von der„Nord- deutschen Allgemeinen Zeitung" geleugnete Schicht des„höheren" Bürgerthums ihre Söhne, auch wenn fie noch so unbefähigt sind, für die höhere Karriere erzieht und daß es ihr nicht in den Sinn kommt, fie ein Handwerk erlernen zu lassen, auch wenn fie sich dazu noch so sehr eignen sollten. Die„Nord- deutsche Allgemeine Zeitung" sollte ihre neue Lehre, daß es keine Standesunterschiede mehr giebt(Wer lacht da?), zu- nächst dort vortragen, wo man noch auf diese Standes« unterschiede pocht. Wir sürchten freilich, fie wird tauben Ohren predigen." m in Post« Punkt zur längeren Rast zu bieten und ihnen die Weiter« reise nach der heiligen Stadt zu erleichtern. Zur Zeit, als der Mormonenkrieg auszubrechen drohte, hatte jener Punkt aus strategischen Rücksichten eine größere Wichtigkeit erlangt. Es ist damit nicht gesagt, daß derselbe in eine Befestigung mit einer stehenden Besatzung umge- wandelt worden wäre. Zm Gegentheil, die dort lebenden Familien hatten sich nach Fort Utah und dem Salzsee hin- aufziehen müssen, weshalb die unbewohnten Hütten dem Verfall geweiht zu sein schienen. Dieselben wurden indessen als ein Versammlungsort umherstreifender Expeditionen betrachtet, und als eine Station, von welcher aus, vermöge der günstigen Lage, am besten kleinere Patrouillen gegen Süden, namentlich am Kolorado hinunter entsendet werden konnten.— Drei Wochen waren seit dem Besuch des Apostels auf Fort Utah verstrichen, da bot jene Ansiedelung am Rio Virgin das Bild eines überaus regen Verkehrs. In der Niederung, welche ein spärlicher Mantel frischen Frühlings- graseS deckte, weidete eine starke Heerde von Maulthieren und Pferden; um die Hütten herum standen Reihen großer, mit Leinwand gedeckter Wagen und mehrere leicht gebaute Reisekaleschen. Rauchsäulen entstiegen den Schornsteinen der Baulichkeiten und den Lagerfeuern, die in weiterem Um- kreise um die Wagen angelegt worden waren, und zwischen Hütten und Wagen, bei den Heerde» und vor den Feuern bewegten sich Männer, Frauen und Kinder, denen man eS wohl ansah, daß sie schon eine lange und beschwerliche Reise zurückgelegt hatten, und sich daher doppelt der ihnen ge- botenen Tage der Rast erfreuten. Es war ein schöner FrühlingSmorgen; lieblich strahlte die Sonne von dem blauen Himmel nieder, und die dem schmalen Thalstreifen entkeimenden Gräser und Kräuter trugen einen so heiteren Schiller, der Rio Virgin, der zur Zeit kaum den Boden seines Bettes bedeckte, sprudelte so lustig über buntfarbiges Gestein dahin und polterte so aus- gelassen gegen die in seinem Wege liegenden Porphyrblöcke, daß man sich ganz wo anders hätte wähnen mögen, als im Herzen der gefürchieten Koloradowüste, wenn die starren Trachytmassen, die sich ringsum zu den phantastischsten Ge- amts Dr. v. Stephan mit einer längeren Rede eröffnet. Dü Konferenz konstituirte fich hierauf, indem fie den ersten girten Deutschlands Dr. v. Stephan zum Präsidenten, zweiten deutschen Dclcgirtm, Direktor im Reichspostamt zum Vizepräsidenten erwählte. Das Bureau wurde aus dw Herrn Curchod, Direktor des internationalen Telegraph" bureaus in Bern , und den Schriftführern Herrn Eschdä®"' Sekretär des internationalen Bureaus, und den Herren und Neumann, Geheimen expedirenden Sekretären im postamt, zusammengesetzt.— Das Andenken der verstorben:» Mitglieder der letzten Konferenz ehrt die Versammlung Hiia Erheben von den Sitzen. Demnächst schritt die VersammlunS zur Bildung zweier Kommisstonen(für Tarifwesen und Reg»' ment), welche fich sofort konstttuiren und in Thäligkeit treten werden._... Ein deutsches Kriegsschiff verschollen? Der»Rei� anzeiger" bringt eine besorgnißerrcgende Mittheilung über o« deutsche Kreuzer-Korvette„Augusta". DaS Schiff ging dem Kommando des Kapitän von Glöden, mit dem Ablösung Kommando für die australische Station an Bord, in der Ana vom 1. zum 2. Juni d. I. von der Insel Perim im Meere nach Albany, West-Austtalien. Seitdem find richten hier nicht eingetroffen. Es ist nicht unwahrscheinW» daß das Schiff mit einem Zyklon(heftiger Sturm), der an 3. Juni, von Bombay kommend, Aden erreicht hatte, in � rührung gekommen ist. Wenn hieraus auch gefolgert n-cree» muß, daß das Schiff durch widrige Umstände verhindert den ist, seine Reise in der gewöhnlichen Weise durchzuführ� liegt doch— so meint der„Rcichsanzeiger"— kein Grund r«, anzunehmen, daß das Schiff nicht noch sein Reiseziel auf weiteren, die Zone deS Südost-Monsoons südlich umgehen« Tour erreichen wird. Hoffentlich bestätigt fich diese Annah� Die Kreuzer-Korvette„Augusta" führt 10 Geschütze und � eine etatsmäßige Besatzung von 238 Mann; außerde 0% fie, wie erwähnt, die Ablösungsmannschaften für die austrat»� Station an Bord. Der kaiserliche Gouverneur für Kamerun , von Soden, ist am 3. v. Mts. in Begleitung des von Puttkamer (Sohn des Ministers v. P.) an Bord Woermann'schen Dampfers in Kamerun einaettoffen und die Verwaltung der Kolonie übernommen. Der mit dwmTL Dampfer von Hamburg abgegangene Kommissar für das% gebiet, Rcgierungsassessor Falkenthal, war bereits am% dieses Jahres in Bagida gelandet, um die Geschäfte K'"' Postens zu übernehmen.,, Die Ausweisungen russischer Landesangehiw> nehmen ihren Fortgang. So wird aus Soldau (WestpwW unterm 7. August berichtet: Vorgestern wurden einige polnische Ueberläufer per Polizei zur Bahn gebracht, und � sammelte fich dabei eine große Menschenmenge. Eine Frau- ihrem Manne nicht nach Polen folgen wollte, weil fie(ytt boren und erzogen ist, suchte fich durch Erttänken der geV samen Ueberweisung nach Rußland zu entziehm, wurdt � drei Mal daran verhindert. Die meisten Frauen der pclrnp, Ueberläufer find nämlich deutsch und evangelisch und JjK von Rußland nichts wissen; sie wollm schlimmstenfalls% und Kinder verlassen, um nicht in Rußland zu wohnen.» � den Ausgewiesenen befindet fich auch ein Arbeiter, 35 Jahre hier am Orte gelebt hat. Sollte es den« möglich sein, die Ausweisungen mit weniger Härte nehmen? Gro hb ri tau nien. Die königliche Kommisston zur Untersuchung der sächlichsten Ursachen des Lebcnsverlustes auf offener der britischen Kauffahrteiflotte hat zwar ihre Arbeiten noch � nicht beendigt, indcß bei ihrer jüngsten Vertagung fuH Sommcrferien ihre bisherigen Ermittelungen veroffrmU Das Handelsamt behauptet: 1) daß der Lebensverlust zur, � übermäßig und im Zunehmen begriffen ist; 2) daß d». Verlust zum großen Theile zu verhindern ist; 3) und 41«i Uebewerficherung ein alltägliches Vorkommniß ist; 5) unzureichende Bemannung gleichfalls etwas Gewöhnlich«' 6) daß das Strafgesetz unterlassen hat, Eigenthümer an«yj* sendung unseetüchtiger Schiffe zu verhindern; 7) daß du. Handelsamte durch das Gesetz von 1876 übertragen«" wallen zur Zurückhaltung derartiger Schiffe fich n'tLyr zureichend erwiesen haben; 8) daß oie Möglichkeit der Versicherung und das Freisein von der Verantworms hauptsächlich zu dem Lebensverlust beittagen; endlich y' das System bei der Untersuchung von Schiffbrüchen niw«% erfolgreich gewesen ist und einer Abänderung bedarf. ziemlicher Gewißheit ist von der Kommission festgestellt daß der Lcbensvcrlust zur See fich nicht auf 1 in 56, den Tabellen des Handelsamtes angegeben wurde, sonveffW auf 1 in 76 stellt. Der großen Menge der Schiffseig«"�.» verursacht diese eingehende Untersuchung Unbehaglichk«».,� ihren Einwendungen heben fie hervor, daß das HZ�.gpl auf Vieles gar keine Rückficht genommen hat, so u. von einem Leben auf dem Meere unzerttennliche Gefahr-K? den Scharfsinn und den Untemehmungsgeist, der zu* � besserung der Schiffe, deren Maschinen und Ausrüstung bilden von gewaltigem Umfange austhürmten, nicht daran gemahnt hätten. Ja, die Berge, deren schroffe und auSgez— hänge jeder Spur von Vegetation entbehrten, ver»> i � schnell wieder den freundlichen Eindruck, welch«" ür zwischen ihnen liegende Bild menschlicher Regsam'«''� vorrief. Dieses aber verlor viel von seinem Charakter, wenn man die mit langen Büchse» �"#«4 Schildwachen auf den nächsten Höhen beachtete, 0 fW man seine Aufmerksamkeit zwei abseits stehenden, tj angestrichenen Wagen zuwendete, auf deren Per«» g/ Wort„Munition" mit großen Buchstaben geschriep«" � Zwei leichte Berghaubitzen, die neben den Munition fr aufgefahren waren und an deren eine Lafette M fr Schildwache lehnte, dienten ebenfalls nicht dazu, o ff lagernde Karavane als eine solche erscheinen zu las! fr-fr sich nur auf einen etwaigen Zusammenstoß mit de« Eingeborenen vorbereitet hatte. fr Eine gewisse Sorglosigkeit war indessen&&***,« herrschend; selbst die Schildwachen schienen»rckst Sicherheit des Lagers zu fürchten, oder sie würde«, i ff ihre Blicke nachlässig nur in die Ferne zu senden,. fr näheren Umgebung ihre Wachsamkeit zugewendet vielleicht Manches entdeckt haben, wodurch ih* wachgerufen worden wäre. Da das Thal ringsum von Felsen abgeschl*� der Ausgang wie der Eingang in dasselbe vom*� 0 übersehen werden konnte, so hatte man der Her sich nach Willkür zu zerstreuen und, je nach Be- Neigung, bald nach verdorrten, aber süßen j» zwischen dem Gestein, bald nach ftische» Kräuter»� Niederung zu suchen, oder auch um zu trinken 0 hinabzusteigen. Wie der Fluß sich auf der Südseite � zwischen hoch aufstrebenden Felswänden"erw strömte er auf der Nordseite einem ähnlichen E«gr gerade in der Nähe von diesem letzteren war Thier« sich vorzugsweise zum Wasser hinadbeg derselbe dort bei einer kurzen Biegung durch da-
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