schen in höherem Grade zu erwecken, hatte dieser Mann sich der Stiefel und Strümpfe entledigt und ging nun, fast balanzirend, mit den verkrüppelten Beinen die Straßen entlang. Man Tonnte mehrere Frauen, darunter in gesegneten Umständen befindliche, sehen, welche sich durch den Anblick entsegt abwandten. Sollte es denn in dem wohlthätigen Berlin mit seinen zahl reichen Anstalten nicht ein Institut geben, wo derartige Krüpsel versorgt würden, damit sie nicht mit ihren traurigen Gebrechen das Entfeßen der Baffanten hervorrufen?
i. 14 Rutscher und 4 Schaffner find der Berliner Packetfahrt Gesellschaft zum 1. September d. J. abgegangen, weil fie die neuen von heute ab von der Gesellschaft mit ihren Bediensteten vereinbarten Bestimmungen nicht afzeptiren mochten. Die Berliner Packetfahr- Gesellschaft hat nämlich von heute ab tägliche Kündigung eingeführt, während sie fich vorbehalten hat, daß Schaffner und Kutscher ihrerseits immer nur in 8tägigen Friften und zwar von Sonnabend zu Sonnabend fündigen fönnen. Bisher bestand bekanntlich gleichmäßige 4wöchentliche Kündigungszeit. Außerdem haben die Kutscher sich kontraktlich verpflichten müssen, jeden Schaden, der während der Fahrt an Pferd und Wagen vorkommt, zu ersetzen.( Die Kaution der Rutscher beträgt 200 Mart, die der Schaffner 400 M.) Auch follen Gehaltsabzüge von jest ab für diejenige Zeit, in der feitens der Polizei etwa das Fahren wie der Geschäftsbetrieb, 3. B. event. Sonntags, verboten wird, gemacht werden.
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Namen, darunter ein Friedrichshain und eine Menge Bünde und Belle- Alliance. Eine politische Nüanze scheint Nord und Süd zu haben, während Bavaria, Brennabor, Silesta, Vineta und Schildhorn wohl nur geographische Anklänge find. Auch an humoristischen Namen fehlt es nicht: Biberbau, Alpenglühen, Becherklang, Buddel, Lad, Lumpaci, Traube und Tulpe. In der Gesangsrubrik findet sich seltsamerWie er da hinweise auch ein Thier Asyl Verein. eingerathen, ist unerklärlich, es sei denn, daß Kazenmufiten seine Spezialität find. Jenes landläufige, oft gehörte Bitat: Wo man fingt, da laß Dich ruhig nieder, Böse Menschen haben teine Lieder", findet auf die Reichshauptstadt feine Anwendung, denn es giebt hier mehrere Gesangvereine, die fich nur aus Verbrecher- und Diebeskreisen rekrutiren. Wie uns von friminalistischer Seite versichert wird, ist das Lieblingslied der Spigbuben: Freiheit, die ich meine"; außerdem sollen diese Sänger den Tenor- und Baßschlüssel ebenso geschickt anzuwenden verstehen, wie den Nachschlüssel. Neuerdings ist auch die Kurrende wieder lebendig geworden.
R. Daß man beim Aufstehen aus dem Bett sich den Fuß bricht, tömmt gewiß felten vor, war aber wirklich der Fall. Das bei dem Restaurateur Nugl, Schüßenstraße, in Dienst stehende Mädchen brach gestern beim Aufspringen aus dem Bett den Fuß, angeblich weil derselbe eingeschlafen ge wesen. Die Verlegte mußte sofort nach Bethanien geschafft werden.
Im Zentral- Theater ist der Kaffenerfolg der Novität " Die wilde Kaße" trotz der Eröffnung der übrigen bisher ge schloffenen Theater derselbe. Das Theater ist nach wie vor ftets ausverkauft. Von heute ab gelangen die Musikpiecen des Frl. Bertha Feldau, welche infolge Indisposition der Künstlerin einige Male wegblieben, wieder zum Vortrag. In den hiesigen Kunsthandlungen erscheinen seit einigen Tagen wohlgelungene Bilder von Frl. Anna Grünfeld, Frl. Bertha Feldau und den Herren Karl Weiß, Fielschet, Kettner und Dir. Ernst, drastische Szenen aus der wilden Rage veranschaulichend.
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kann aber der soge nannten Ueberproduktion entgegenwinen, und eine solche Erhöhung ist unmöglich ohne die entsprechende Schmälerung der Einkommensarten, die sich aus Renten oder Unternehmer Gewinn herschreiben. Man tlagt jedoch gerade über die Gewinnlosigkeit der Geschäfte, und Fälle wie die n folvenz des Dortmunder Bankhauses scheinen die Richtigleit dieser Ansicht einigermaßen zu bestätigen. Dauert dieser Bu stand fort, so muß nothwendig ein Zeitpunkt tommen, wo die Geschäfte eingeschränkt, Arbeiter in großer Zahl entlassen und die Löhne herabgesetzt werden. Dann ist die Konsumtionskraft der Arbeiter noch mehr vermindert als bisher, und die Krifi ift fertig. Wie fann sich die Gesellschaft aus diesem Dilemma befreien? Eine Frage voll der größten Schwierigkeiten? Nur Eins scheint sicher, nämlich das zwischen den auf Gewinn ge richteten Intereffen der Unteruehmer und den Intereffen ber Arbeiter( und damit implicite der Gesellschaft überhaupt) ein Widerspruch besteht, auf dessen Lösung hingearbeitet werden muß. Den Unternehmern ist nicht zuzumuthen, daß sie ohne Gewinn oder gar mit Verlust arbeiten. Stellen fie aber in fritischen Zeiten massenhaft ihre Geschäfte ein oder beschränken dieselben in großem Umfange, so verschlimmern sie den bestehen den Wirthschaftszustand nur noch mehr, und stürzen die arbeitenden Klaffen in eine verzweifelte Lage. Das große Geheimniß einer richtigen Wirthschaftspolitik scheint mithin darin zu bestehen, daß die Arbeit von der absoluten Oberherrs schaft der Gewinnintereffen zu befreien ist. Auf welchem Wege Dies geschehen lann, soll hier unerörtert bleiben. Aber daran darf vielleicht erinnert werden, daß der deutsche Reichskanzler vor einiger Zeit ein Recht auf Arbeit proflamirt hat! Die fritischen An eichen, die in der Weltwirthschaft auftauchen, laffen die Mahnung gerechtfertigt erscheinen, dieser ernften Frage die öffentliche Aufmerksamkeit mehr und mehr zuzuwen ben." So die Münchener Allgemeine Beitung". Wir find mit obigen trefflichen Ausführungen vollständig einverstanden, besonders damit, daß einmal hier offen von solcher Seite aus gesprochen wird, daß die Arbeitserträgnisse unangemessen vers theilt werden, daß deshalb eine Schmälerung des Unternehmer gewinns und eine Erhöhung des Arbeitslohns stattfinden muß; daß ferner von einer Harmonie der Interessen der Unternehmer und der Arbeiter nicht die Rede sein kann, daß vielmehr ein Widerspruch besteht. Also muß die Arbeit von der absoluten Oberherrschaft der Gewinnintereffen, des Kapitalismus befreit werden! Was aber der Herr Verfasser über die Gewinnloftg feit der Geschäfte sagt, trifft nicht in dem Maße zu, wie meint. Wenn auch gegenwärtig die Unternehmertlane wenig verdient, so hat sie doch durchweg ihre Gewinne in befferen Jahren eingeheimst und wird sie wieder einheimſen, das zeigt ja das fortwährende Steigen des sogenannten Stationalreic thums! In Bezug auf das Recht auf Arbeit", auf welches der Verfaffer hinweist, wollen wir nur bemerken, daß daffelbe im Sinne der Fürsten Bismard gar keinen Nugen bringt und daß es in Wahrheit nur erzielt werden kann durch eine echte wahre Sozial- Reform und eine ausgiebige Arbeiterschutzgeset gebung.
Im Friedrich- Wilhelmstädtischen Theater tritt heute ( Mittwoch) die Primaballerina Fräulein Clara Qualis zum ersten Male auf. Die Ballets in der Audran'schen Operette ,, Großmogul" find von sachkundiger Seite einem neuen Arrangement unterzogen worden, welches der Tanzkunft der neuen Primaballerina größere Entfaltung ermöglicht.
th. Sprit' nit zu viel, du Schuft! Bier will i, doch nit Luft! Die verwerfliche Geschäftspraxis, die mit der ganzen fittlichen Entrüstung eines süddeutschen Biertrinkers in so derber und treffender Weise verurtheilt wird, hat leider auch hier in Berlin und wie immer am unrechten Plage in hohem Maße Plaz gegriffen, und zwar in den Arbeiter- VersammJungen. Die gegenwärtigen wirthschaftlichen Verhältnisse der Arbeiter find thatsächlich derartige, daß es auf voller Wahrheit beruht, wenn der häufige schwache Besuch auf den Umstand zurückgeführt wird, daß die Abwesenden nicht im Stande find, ein oder zwei Glas Bier zu trinken resp. zu bezahlen. Der Bierzwang in den Arbeiterversammlungen ist ein großer Uebel stand und von weittragenderer Bedeutung, als es vielleicht Bielen erscheinen mag. In den meisten Fällen wird es wohl der Fall sein, daß die Herren Gastwirthe ihre betreffenden Lokalitäten zu Versammlungszweden unentgeltlich hergeben und nur darauf rechnen, daß recht viel getrunken" wird, um daran zu ,, verdienen." Um diesen Verdienst" möglichst hoch zu ge stalten, greifen spekulative Köpfe in edler Menschenfreundlichfeit zu höchst verwerflichen Mitteln. Statt deshalben" Liters, der unter gewöhnlichen Verhältnissen zum Preise von 15 Pfg. verabfolgt wird, erhält der Arbeiter in seinen Versammlungen meistens nur ein Drittel" Liter und noch so schlecht gemessen, daß es in Wahrheit nur ein Viertel" Liter repräsentirt. Der Arbeiter muß also in seinen Versammlungen das Bier noch einmal so theuer bezahlen resp. er bekommt für sein Geld nur halb so viel Waare, wie in einem Lokale, wo er als Gaft verfehrt. Bringt nun der Arbeiter, dem es oftmals sehr schwer fällt, Ertraausgaben zu machen, im Intereffe der Sache das Opfer, besucht Versammlungen und sieht sich schließlich auf eine so ungeheuerliche Weise von dem freundlichen Wirth übervortheilt, so erwacht auch in ihm der Grimm und die Folge davon ist, daß er fernerhin zu Hause bleibt oder dahin geht, wo er für 10 Pfg. ein regelrechtes, gutes Glas Bier bekommt. We niger noch die wirthschaftlichen Verhältnisse, als die Geschäftspraris der betreffenden Gastwirthe trägt die Schuld an der oft zu Tage tretenden Theilnahmslosigkeit der Arbeiter für Würde dem Wirthe eine bestimmte Versammlungen. Miethe für sein Lokal bezahlt werden und ein Entree erhoben zur Deckung der Untoften, so würde jeder Arbeiter gern 10 Pfg. opfern, die Versammlung besuchen und fomit der großen, guten Sache dienen,
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Rückgange begriffen. Die Silberbergwerke gehen zum Theil
Polizei- Bericht. In der Nacht zum 31. v. M. geriethen vor einem Schantlofal in der Pappel- Allee mehrere Personen in Wortwechsel, welcher in Thätlichkeiten ausartete. Hierbei stach ein dabei betheiligter Maler mit einem Glaser- Kittmesser um fich und brachte vier Personen nicht unerhebliche Ver Er wurde verhaftet. Am 31. d. M. Morgens legungen bei. Er wurde verhaftet. Am 31. d. M. Morgens wurde ein Steinducerlehrling in seinem Schlafzimmer erhängt vorgefunden. An demselben Tage Morgens wurde ein in der Schraubenfabrik von Riehm u. Diädler, Eisenbahnstraße 5, beschäftigter Schloffer von dem Treibriemen einer Drehbant erfaßt und an die Decke geschleudert, so daß er einen Arm- und einen Beinbruch erlitt und nach An demselben Tage Bethanien gebracht werden mußte. An demselben Tage Vormittags fiel der Maurer Kopp auf dem Neubau Lothringerstr. Nr. 26 in Folge Ausbrechens von Staathölzern aus einer Höhe von etwa 4 Metern zu Boden und erlitt dabei so erhebliche Verlegungen am Kopfe, daß er mittelst Droschke nach der königl. Klinik gebracht werden mußte.- Zu derselben Beit wurde ein 3 Jahre alter Knabe auf dem Zionskirchplatz von einem Bierwagen überfahren und derartig am Kopfe verlegt, daß er kurze Beit darauf verstarb. Am Nachmittag des selben Tages fiel der Handelsmann Scharf, welcher mit einer Last auf dem Rücken auf dem Plaz vor dem Neuen Thor vom Straßendamm auf den Bürgersteig treten wollte, zur Erde und erlitt dabei eine derartige Verlegung am Kopfe, daß er besinnungslos liegen blieb und nach der Charitee gebracht werden. mußte. Um dieselbe Zeit stürzte der auf dem Neubau Hackescher Markt Nr. 1 beschäftigte Maurer Drebel beim Anziehen der Richtschnur aus einer Höhe von etwa 16 Metern auf den Bauzaun und von diesem auf die Straße hinab. Er erlitt hierbei derartige Verlegungen, daß er nach dem St. Hedwigs Krankenhause gebracht werden mußte, woselbst er 14 Stunden später verstarb. Einige Zeit später verfuchte ein 8 Jahre alter Knabe vor der elterlichen Wohnung Grünthalerstraße Nr. 63 auf einen Geschäftswagen zu klettern und löfte hierbei das durch eine Schußtette befestigte Schußbrett. Dieses fiel dem Knaben auf den Kopf und brachte ihm eine etwa 3 8tm. lange Wunde über dem rechten Auge bei, so daß er zur Anlegung eines Nothverbandes zu einem Heilgehilfen gebracht werden mußte. An demselben Tage, Abends, wurde Die 4 Jahre alte Tochter des Dachdeckermeisters Althaus, Weberstr. 6 wohnhaft, beim Spielen mit anderen Kindern die Kellertreppe hinabgestoßen und erlitt dabei eine Gehirnerschüt terung. Zu derselben Zeit wurde ein Mann in seiner Woh nung am Blan- Ufer erhängt vorgefunden. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause gebracht.
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dadurch von dem Bierzwange befreit würde, sowie von der oft mals geradezu lästigen Aufdringlichkeit der Kellner. Möge es in das Belieben eines Jeden gestellt sein, Bier zu trinken oder nicht, möge dann aber auch jeder Wirth gutes Bier und gutes Maß ausschänken, so wird er sicher ein befferes Geschäft machen, als jetzt bei dem Bierzwange und die Arbeitersache kann nur gewinnen durch regere Betheiligung an den Versammlungen. Drum fort mit dem Bierrzwange.
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Die Motanindustrie des Harz es ist im fo.twährenden ein, da fie ihre Auslagen nicht mehr deden; dasselbe kann man in noch erhöhterem Maße von den Kupferbergwerken fagen von denen sich nur noch diejenigen halten, welche zugleich Ueberprodukt Silber gewinnen. Die Kupferbergwerke in Sangerhäuser und Ilfelder Revier haben ihren Betrieb fe sämmtlich eingestellt und eine große Anzahl der Stollen find ersoffen. Bwei Drittheile der früher in Betrieb geweſenen Eisenwerke liegen brach und auch die Flußspathinduſtrie Stolberg hat ihre Arbeiter auf ein Minimum reduzirt. Au find verschiedene Kohlenbergwerke eingegangen. So haben im Harz einen totalen Niedergang der Montanindustrie zu zeichnen trop der hohen Schutzölle.
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Vers
Warnung. Ein Schloffer wanderte vor zirka 8 Wochen mit seiner Frau von Halle nach der vielberühmten Kolonie Blumenau in Brasilien aus. Derselbe ist aber vor paar Tagen wieder zurückgekehrt, da fich die gemachten sprechungen in feiner Weise erfüllt haben. Trot vielfacher Bemühungen ist es ihm nicht gelungen, dortſelbſt Arbeit finden und so hat er es denn vorgezogen, ehe er das mitge nommene Geld gänzlich aufbrauchte, wieder in die Heimat zurückzureisen. Die Reise hat ihm die nette Summe von Mart geloftet. Jest fängt er wieder von vorn an.
1200
Die Solinger Handelskammer, die im übrigen fo flag lich die wirthschaftlichen Schäden im dortigen Kreise zu be mänteln versteht, muß doch schließlich in ihrem Berichte einge stehen, daß eine ganz erhebliche Verschlechterung aller geschäft lichen Verhältnisse eingetreten ist und daß die faft von
Soziales und Arbeiterbewegung. um
Berliner Gesangvereine. Der Besuch des Wiener
schau nach den gesanglichen Korporationen unserer Stadt zu halten. Wenn wir nur die Männergesang Vereine in Betracht ziehen, so fann nicht geleugnet, daß das deutsche Lied in der Reichs hauptstadt eine warme Pflegestätte gefunden hat. In
Den Kisten- und Koffernmachern zur Nachricht, daß die bekannten Lohndifferenzen in der Voigt'schen Kistenfabrik, Straulauerstr. 41, zu Gunsten der Arbeiter beigelegt find, indem Herr Voigt sich durch Namensunterschrift verpflichtet hat,
nur geringe Hoffnung auf eine baldige Besserung geben." Also doch!
beendet anzusehen. Es bleibt eben beim Alten.
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Der Streit der Prag - Smichower Manufattur ift all wöchentlich? Was mögen erst die andern Weber verdienen? von allen Webern in Böhmen erhielten und zwar 6-7 Mat!
Berlin bestehen ca. 250 polzeilich angemeldete Männergesangs nach dem Preistarif voll und ganz zu bezahlen. Wahrmann. Prager Blätter, daß die dortigen Weber die höchsten Löbne
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Vereine, die Zahl aller Vereine wird indeß auf 800 bis 1000 geschäßt. Es ist eine von allen Seiten zugestandene Thatfache, daß keine der vielen Sängervereinigungen in ihren Leistungen an die des Wiener Männergesang Vereins heranreicht. Die Ursache dieser Erscheinung suchen einige in der geringeren Mitgliederzahl unserer Vereine, in dem Mangel an geeigneten Dirigenten, andere sprechen den Norddeutschen die
Hascheck.
Kritische Anzeichen. Unter dieser Ueberschrift enthält die Münchener Allgemeine Beitung" einen Artikel, der auch in seiner Gesammtheit äußerst interessant und vielfach zutreffend ist. Auch zeigt sich in demselben, daß das Verständniß für foziale Fragen immermehr und in den weitesten Kreisen fich Bahn bricht und daß man, worauf es hauptsächlich ankommt,
ſt. Auch zeigt sich in demſelben, daß das Verſtändniß für Vereine und Versammlungen.
für das Lied nothwendige Begeisterung ab, nicht wenig fich nicht mehr scheut, offen auszusprechen, was in der That Herrn Waseniz tagte, wollte Herr Frande einen Vortrag über
ist. Nachdem der Artikel einige Streiflichter auf die wirth schaftliche Lage in Deutschland , Frankreich und England ge
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Feldbau treibenden Länder bringen nach dieser Ansicht zu viel Nahrungsmittel und Rohstoffe, die Industrieländer dagegen zu
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bl. In der öffentlichen Schuhmacher- Versammlung welche am Montag Abend in der Urania " unter Vorfig bes die gedrückte Lage des fleinen Meisters auch in der Bunftzeit den Niedergang des Handwerts" halten. Er begann damit zu schildern; zwar wäre später in Folge der induftriellen Ent wieder Ueberproduktion! Es ist das alte Lied! Die vorwiegend wickelung, die die engen Bande der Zunft sprengte, die lokale Produktion in eine nationale, ja tosmopolitische verwandelt worden, aber dies hätte dem fleinen Meister teine Vortheile viel Eisen, zu viel Bekleidungsstoffe u. s. w. hervor. Und trop gebracht. Das Handwerk wäre von der Großindustrie ver der angeblichen Ueberproduktion von allen Nothwendigkeiten schlungen worden. Der Kleinmeister sei genöthigt, feine Kraft in den Dienst des Fabrikanten zu stellen. Daher solle er nun aber auch jeden kleinlichen Meisterstolz ablegen und fich gam nur als Arbeiter fühlen, und sich vor allem an den Ideen be Ueberfluß an Lebensmitteln fann es nicht geben, so lange geistern, die das Wohl des Volkes herbeiführen wollten. Diefe Hunderttausende hungern, Ueberfluß an Bekleidungsstoffen feien nur im Sozialismus zu finden; nur dieser mache ben Ceres, Cornelia, Thalia, Lucretia , Victoria, Diligentia, nicht, so lange Millionen aufs dürftigste bekleidet find. Aller Menschen zum Menschen. Schon sei man auf dem Wege zur Hortenfia, Rosalia, Hilar tas, dings schließt dies nicht aus, daß von manchen Artikeln Besserung. Das Arbeiterschußgefeß stehe im Vordergrund bet
Stimmen behaupten, der Berliner scheue das mühevolle Einstudiren und übe den Klang der Gläser fleißiger als den der Lieder. Man ist in diesen Kreisen um Dirigenten nicht verlegen, ein durchdringender Tenor oder kräftiger Baß, der neben feiner Stimme auch noch über einige Töne auf der Violine ge bietet oder die Tasten des Klaviers fennt, wird auf den Schild erhoben. Ein interessantes Kapitel in der Geschichte der Berliner Gesangvereine bilden die Namen derselben. Das uns vorliegende Verzeichniß ist ein wahrer Blüthenstrauß und läßt erkennen, daß die einzelnen Vereinigungen auf die Namen ein besonderes Gewicht legen. Da ist in erster Linie das griechische und römische Alterthum geplündert, wir nennen nur: Arion, Eros , Mercur, Euterpe , Terpsichore, Apollo, Anacreon , Sinceritas, Stabilitas,
Cäcilia, Canstantia, Moderatia, Concordia , sogar Discordia ift vertreten, für eine die Harmonie pflegende Gesellschaft recht bedenkliche Bezeichnung. Einige Vereine knüpfen ihre Eristenz an konkrete Dinge: Lerche, Tulpe, Traube, Kornblume, Azalee, Alpenveilchen, Felsenblume, Ahorn(!), Steinnelle, Blaue Zwies bel, Myrthe und
und Annehmlichkeiten des menschlichen Lebens herrscht in einem großen Theile der Bevölkerung aller Länder der härteste Mangel! Es ist klar, daß das Eine dem Anderen widerspricht.
Enpreffe; sollten sich die beiden letteren nur auf Hochzeiten oder Begräbnissen produziren? Das Attribut Deutsch " tommt mannigfach zur Verwendung: Deutsche Eiche, Deutsche Buche, Deutsche Jugend, Deutscher Gesang, Deutsche Liebe, Deutsche Harfe, Jung- Deutschland , Deutscher Liederklang, Teutonia 2c. Viele Vereinigungen leiten ihre Namen von dem Beruf ihrer Mitglieder her: Glüdauf, Typographia, Guttenberg, Borax(!) 2c., wir erwähnen aus dieser Reihe nur noch den Gesangverein der Damenmäntel- Schneider und den Athleten. Hlub, letterer eine Gesellschaft, die das Piano aus den Vortragsnuancen verbannt hat. Da die einzelnen Korporationen unter einander feine Fühlung haben, so ist es erklärlich, daß manche beliebte Namen mehrfach auftreten. So beherbergt Berlin dreimal den Frohsinn, ebenso oft die Jugend, dar der Verkleidung Adolescentia: unter eine zwei mal Tannhäuser , Loreley , Heiterfeit, Liedertafel,' LiederAuch Lieberhain. die Schleifen und ftrauß Schärpen wiederholen fich in ihren Farben. Bemerkenswerth ist, daß die einfache und naheliegende Bezeichnung Liederverein in dem amtlichen Ausweis nicht zu finden ist. Einzelne Stadtgegenden geben dem nach ihnen genannten Gesangverein ihren
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mehr auf den Markt gebracht wird, als jemals selbst öffentlichen Angelegenheiten; die Einführung der Sonntagsrube
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im günstigsten Falle verbraucht werden kann, und teinem Zweifel, daß eine partielle unterliegt mithin Ueberproduktion recht wohl denkbar ist und in den betreffenden Industriezweigen große Unzuträglichkeiten hervorrufen wird. Aber von einer mehr oder minder allgemeinen Ueberproduktion zu reden, hat offenbar feinen Sinn. Man mag sich sträuben so viel man will, aber ehrlicherweise muß man, wenn neben einer Abfaskrifts Mangel am Nothwendigsten in einem großen Theile der Bevölkerung einhergeht, zugestehen, daß die Ursache dieser Erscheinung in einer unangemessenen Vertheilung der Arbeitserträgniffe begründet sein muß. Ueberproduktion fann doch nur heißen, daß zu viel gearbeitet worden sei. Dennoch
Grund des§ 9 des Sozialistengesetes
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und des Marimalarbeitstages seien ohne schwere Gefahr für das Wohl des Volkes nicht länger aufzuschieben und gerade für die Schuhmacher seien diese Forderungen von der höchsten Be deutung. Redner ermahnte die Schuhmacher, fich immer mehr an die Ideen der Sozialdemokraten anzuschließen. Bei diefen Worten löfte der überwachende Beamte die Versammlung auf An die Drechsler und verwandten Berufsgenoffen Berlins . Am Sonnabend, den 5. September, Abends 8 Uhr, findet eine außerordentliche Versammlung des Fachver eins sämmtlicher im Drechslergewerk beschäftigten Bewertiges noffen" in den Arminhallen, Kommandantenstr. 20, ftatt. D Theilnahme an den am 12. September stattfindenden münb lichen Verhandlungen betreffs der Sonntagsarbeit, sowie die Petition der Drechsler und verwandten Berufsgenoffen Deutsch lands an den Reichstag , betreffs Annahme des Arbeiterschu gefeßes, so richtet der Borstand des genannten Vereins an die Kollegen das dringende Ersuchen, reht zahlreich zu erscheinen.
sehen wir fast in allen Ländern beständig eine große Menge auf der Tagesordnung steht die Wahl eines Delegirten bebuf
überschüssiger" Arbeitskräfte Leute, die recht gern arbeiten würden, wenn fie lohnende Beschäftigung erhalten könnten. Diesem Uebelstande wäre offenbar dadurch abzuhelfen, daß die Gesammtbeschäftigung beffer unter alle vorhandenen Arbeitsfräfte vertheilt, den Einen mehr, den Anderen weniger Arbeit zugetheilt würde. Aber wie würde es dann mit dem Arbeitslohn ergehen? Würde dann nicht dem Einen das genommen werden müssen, was dem Anderen gegeben wurde, und mithin die Konsumtionskraft der arbeitenden Klaffen in ihrem Gefammtbetrage doch nicht erhöht werden? Dies scheint in der Nur eine Er. That die nothwendige Folge zu sein. höhung der Konsumtionskraft unter den arbeitenden Klaffen
Gäste find willkommen.
8 Uhr, in der Urania, Wrangelftr. 9-10. Tagesordnung: gliederversammlung am Mittwoch, den 2. September, Abends Arbeiter- Bezirksverein Süd- Ost". Ordentliche Mi
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