Beilage zum Berliner BolNlatt. Kr. 204. Mittwoch, de  « 2. September 1883. II. Jahrg. Sillderbire IrnClhe� Unter dem hochtönenden Namen:Siebenter Verbands- des Zentralverbanves der Haus- und städtischen Grund- ..jtrDtrtine Deutschlands  " hatte sich vor einigen Tagen in weiland freien Reichsstadt Frankfurt   a. M. eine nicht allzu Zahlreiche Gesellschaft jener, wenn man ste selbst hört, äußerst beklagenswerthen Menschenkinder zusammengesunden, denen in nolge vorstcktiger Auswahl ihrer Estern oder sonstiger Glücks- Umstände das kaum erträgliche, harte Loos zugefallen ist, Haus- oder städtischer Grundbefitzer zu sein. Mit dem stolzen Titel: »Deulscher Zentralverband" braucht man es, um das vorneweg iu bemerken, so genau nicht zu nehmen. Wie in der Versamm- lung selbst konftatirt wurde, zählt derZentralverband" bisher fast ausschließlich preußische Mitglieder; die süddeutschen 35er» eine wollen, wie es scheint, vornehmlich deshalb von demZen- tralverband" nichts misten, weil ihnen selbst für den geringen, sttzt zu entrichtenden Beitrag die Leistungen desZentralver- dandes" lein entsprechende? Aequivalent zu bieten scheinen. Da- Utü thun die süddeutschen Brüder dem Verband aber offenbar Unrecht, denn es ist allein schon auf demfiebenten Verbands- y so vielgeleistet" worden, daß ein Eintrittsgeld von einer �rark wirklich nicht zu hoch erscheint; wir glauben sogar sagen Zu dürfen, daß in manchem der freiwilligen Komik gewidmeten �sablistement für ein weit höheres Entree nicht so viel geboten uurd, wie hier für den halben Preis auf dem Gebiet der un- freiwilligen. Greifen wir szum Beweise dessen nur einige wenige Mo- went� der Verhandlung heraus! In seiner Eingangsrede be- {"erste der Herr VerbandSvorfitzende zunächst höchst bescheiden, "fr Grundbesitz sei allerwegen und zu allen Zeitendie Grundlage der Familie und des EtaateS" gewesen. Diese Mundlage aufrechtzuerhalten und die Hemmnisse zu beseitigen, wrlche tbeils die Gesellschaft, theils der Staat und am meisten ?re Kommune dem entgegenstellen, sei und bleibe die Aufgabe Verbandes. Aber, bemerke in gleichem Alhem der Herr Vorsitzende, dessen Namen wir gnädialich verschweigen wollen, Z sei eineganz oberflächliche Auffassung", daß eslediglich Mtereffen" seien, welche den Verband zusammenführen! Ist "oi nicht eine, mit einer Mark viel zu niedrig bezahlte, stau Mwetthe Logik? Die Hebung derHemmnisse", welche die Gesellschaft, der Staat und die Kommune den armen Grund- M Hausbesitzern in den Weg legen, ist unsere Aufgabe, aber folglich persönliche resp. Standesintereffen zu verfolgen, oh, stinkt unS fern, wer unS das nachsagt, der urtherltganz lieber die Art derHemmnisse" machte der Herr Vor- "«ende im Verlaufe seines Vortrags interessante Andeutungen. 5?" den Tiefen der Gesellschaft»st ein unheimliches Göhren  , Aeausen und Tosen; es find urwüchsige Elemente, elementare «rarte, die sich an die Oberfläche drängen und sich Luft schaffen sollen." Daß der Staat diesenurwüchsigen Elementen" in zfannter Weise entgegentritt, ist wohl in den Augen des Adners eines derHemmnisse'', welches er den armen Haus- M Grundbesitzern in den Weg legt. Der Jahresbericht K* unter den M. 175 Gesammtausgaben M. 150 für eine Mmarckadrefse aufzählt führt diesenunheimlichen" Ge- Mengang weiter aus. AIS  hemmend" haben sich ihm zu- 1%die unter den Bauhandwerkern immer hartnäckiger auf- Knden Streiks entgegengestellt, in welchen ohne Zweifel eine Mahr für die Zukunft liege. Es wäre kurzsichtig, hierbei ledig- U an eine Vereinigung zur Lohnaufbesserung zu denken' die {eiks enthalten soziale und anarchistische Motive, die Ihrer N'Merksamkeit nicht genug empfohlen werden können._ da der Mlche Haus und Grundbesitz hiervon in erster Lmie de- Men werden könnte." Die Strerks anarchistische Motive! Ist "{cht der Gipfelpunkt der Komik! Ein nicht geringeresHemmniß" soll darin liegen, daß ?�at und Kommune sich noch immer nicht dazu verstehen S"- den armen Grund- und Hausbesitzem die von ihnen gewünschtenEteuemachlässe" zu gewähren, daß ste im Gegen- 1 denselben in Bezug auf Treppen- und Flurbeleuchtung - in Berlin  - auf die Ofenblrchfrage Beschrankungen Belästigungen auferlegen, die zwar im Interesse der offent- en Sicherheit und Gesundheit liegen mögen, aber nicht in und Dur eil Kries. Novelle von Heinrich d'Altona. se«chtigt«r Rachdruck»irtDteuO tAr,«Gott   sei Dank, es ist noch gut abgelaufen, da» hätte dnmer werden können!" diesen Worten trat mein als KreiSphysikuS in der ml bestallter reund in mein Zimmer. «Was meinst Du?" blickte ich ihn verwundert an. Die Geschichte mit dem Advokaten Emmering  !" plötzlicher Tod im heutigen An- Todt! Da« nennst Dugut abge- We";: O&w a? ia s�Ä'ch!" antwortete mein Freundn stand Zielen, Pfoten am Rande der Heirath mit Fraulem d» verstehe Dich nicht! Fräulein Wielen- die Tochter �ankiers?" b°, Tie Verhältnisse in der Residenz waren mir total un- hin"i' ein Zufall hatte mich auf wenige Tage da. hd   �führt. Der Name Wielen war mir jedoch als Wen"*3 beT angesehensten Mitglieder der Börse genannt ich''S°. Du kennst sie?" sagte mein Freund, und als daraus"ie, setzte er hinzu:Schade, dann mußt Du eine» verzichten, bei Gelegenheit einer Kondolenzvisite sehen ,« er waschechter KrokodilSthränen fließen zu seine» �15 �iebte. ihn nicht?" forschte ich.Dann wird es ihr einem£ äu schweren Entschluß kosten, den Verlobungsring '"Andern zu geben?" t hat sie schon besorgt. Erst haben sie ihn um die sich Im. �vcht, dann hat sie ihm den Ring und nun hat er Lebe  « genommen!" Besucht-jl kuhr vom; Stuhle empor.Er hat den Tod demjenigen der Hausbesitzer. Ist daS nicht schrecklich. Und haben die Herren HauS- und Grundbesitzer, die sich gegen der- artige Hemmnisse wehren, nicht vollständig Recht, wenn sie sagen, daß sie für die Erhaltung der Gesellschaft, aber beileibe nicht für ihre eigenen Interessen kämpfen? Und ist es nicht eine Schmach und Schande für die menschliche Gesellschaft, daß, wie der Jahresbericht konftatirt,die Abneigung gegen die Haus- und Grundbesitzer immer noch zunimmt?" Müßte nicht die Gesellschaft den edcln, wahrhaft menschenfreundlichen Be- strebungen dieser Biedermänner, die wir hier nur ganz kurz skizziren, alle mögliche Förderung zu Theil weiden lassen, selbst auf die Gefahr hin, daß ste selbst, die nicht Grund und nicht Haus befitzende Gesellschaft, darüber elendiglich zu Grunde ginge? Aber zum Schluß ein emstes Wort, so schwer es auch sein mag, solchen Ausgeburten deS krassesten Egoismus gegen­über ernst zu bleiben. Glauben wirklich die Herren Haus- und Grundbefitzer ihre Sache oder wie sie sagen die Erhaltung der Gesellschaft zu fördern, wenn sie unter Berken- nung aller gegebenen Verhältnisse in solcher Weise, wie oben dargelegt, jede Rückficht auf diejenigen ihrer Mitmenschen, denen rein Grund- und kein Hausbesttz in den Schooß gefal- len, bei Seite setzen und nur die eigene Selbstsucht reden lassen? Wenn die Herren Grund- und Hausbesitzer in der geschilderten Weise ihr eigenes Interesse als allein maßgebend betrachten, dann können ste sich auch nur selbst die Schuld geben, wenn über kurz oder lang Tage kommen, von denen sie mit vollstem Recht sagen können: sie gefallen mir nicht, Zeiten, in denen sie froh wären, wenn ihnen ihre jetzigen, verhältniß- mäßig kleinen Leiden wieder zurückgegeben würden. EmiiM und dir Kmezunz dr- Zslom in Und gefunden eine moderne Selbsthilfe per («1� Sie war seiner überdrüssig, so überdrüssig wie tzer r�envascheven Handschuhs. Der ernste Advokat hatte "'ge« Kokett« nicht Temperament genug, und seitdem Der schwarze Erdtheil so lesen wir imBair. Vater- land" ist recht eigentlich die Hochburg der mohamedanischen Religion geworden In einem breiten Gürtel legen sich die moslemitischcn Länder Marokko  , Algerien  , Tripolis   mit Fessan, Egypten mit Nubien   um den Norden und Nordosten des dun« kein Erdtheils. Arabien   selbst ist, wie unsere Geographen sagen, vielmehr afrikanisches, als asiatisches Land; und dort hat die Wiege desPropheten" gestanden. Vom afrikanischen Norden und vom Nil her ist der Islam nach dem starkbevöl- kerten Innern vorgerückt und macht heute noch mit jedem Jahr weitere Fortschritte, so daß die Zahl seiner Bekenner dort wohl 100 Millionen zählt, und man ihn die afrikanische Religion nennen kann. Ferner ist der afrikanische Islam   durch die Kriege Abd el« Kaders mit Frankreich  , die häufigen Kabylenaufstände, den jüngsten tunesischen Krieg, und vollends durch die Siege der Sudanesen so an den Kampf derGläubigen gegen die Christenhunde" gewöhnt, daß wir sagen können, Afrika   stehe an der Spitze der moslemitischen Bewegung, die seit 25 Jahren durch alle Länder des Halbmondes geht. Daher kommt auch das Streben, welches der ganzen Bewegung des Islam zu Grunde liegt, das Khalifat vom altersschwachen Konstantinopel  nach Afrika   zu verlegen und von da aus eine neue Weltherr- fchaft des Halbmondes einzuleiten. Schon dem Mehemeo Ali, seit 1806Statthalter" von Egypten und seinem Sohne Ibrahim Pascha   schwebte diese Idee vor. Das Khalifat sollte nach Kairo  , Mehemeds Dynastie an Stelle der osmanischen   kommen, und ein großes Reich des Islam erstehen. Darum eroberte er 1816 einen Theil Ara­biens und den jetzt verlorenen Sudan  , dämm 1831 die tür  - kische Provinz Syrien  , dämm zwang er dem Sultan   1833 die fast volle Unabhängigkeit Egyptens und den lebenslänglichen Besitz Syriens   ab und stand nach dem Siege bei Nsiv(24. Juni 1839), als die türkische Flotte zu ihm übergegangen war, nahe am Ziele seiner Wünsche. Erst die Quadrupelallianz Europas   von 1840 machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Was Mehemed Ali unter europäischem Anstrich und mit allen Mitteln eines rasfinirten Despotismus ersttebt hat, daS suchte der braune Mahdi   mit der elementaren Vollkraft und er ihr einmal in der Zerstreutheit statt Heine'« Buch der Lieder   mit zärtlichem Billet daS deutsche Handelsgesetzbuch nebst einkouvertirtem Wäschezeltel zugeschickt hatte, war sie von seiner Ungeschicktheit zum Liebhaber so bombenfest über- zeugt, daß sie daS ihm gegebene Wort nur noch als den Alpdruck ihres jungen Lebens betrachtete!" Hatte sie sich ihm denn nicht aus Neigung an- verlobt?" Eigentlich hatte das der Bankier, ihr Vater, aethan, dem einige nicht ganz korrekt zu Stande gekommene Wechsel, von denen der Staatsanwalt bereits Kenntniß genommen, das Leben verbitterten. Der Alte lief Gefahr na genug, Emmering   riß ihn au« der Klemme und blieb mit seiner Ehre darin stecken. Agnes war das Honorar für seine Ver- Handlungen mit den beiden, gutem Wort und besserer Münze nicht ganz unzugänglichen Belastungszeugen, Verhandlungen, welche ihm die Unbeflecktheit seines GewsssenS kosteten. Schon lange vorher war das schöne Mädchen das Ziel seiner glühendsten Sehnsucht gewesen. Trotz der entschiedenen Er- klärung deS ihm damals geneigten Mädchens gegenüber dem 35ater, das lange Register ihrer Liebhaber mit dem viel- umworbenen Advokaten abschließen zu wollen, der übrigens als stark in Anspruch genommener Anwalt keine Ahnung von der Wohlfeilheit eines Parkettplatze« in dem Herzen der Geliebten besaß, verweigerte der Alte energisch ferne Zustimmung zu dem Bunde. Weder der Stand noch die pekuniären Verhältnisse des jungen Juristen vermochtm in ihm Sympathien für den Bewerber der Tochter zu er- wecken, während letztere um so mehr Behagen an der Schwärmerer deS ernsten Mannes fand, als bis jetzt keiner ihrer Verehrer im Stande gewesen war, dem durch schwülstiges Romanfutter in dem Kopf des kapriziösen Mäd­chens genährten Ideal eines Geliebten zu entsprechen und ihr aufrichtige Achtung vor dem stärkere« Geschlecht abzu- nöthige» nachdem der Advokat den Bankier gerettet, gab et'n®orfcr9' Emmering war vorsichtig genug schwarz auf weiß, mit Ring und Verlobungsanzeige. Der Ver- Barbarei der sudanesischen   Stämme zu erreichen. Ihm und seinen todesverachtenden stegreichen Schaaren schwebte die näm- liche Idee vor: Afrika   zur Hochburg des Islams, zum Sitz des Khalifats und zum Ausgangspunst eines neuen Sieges- zuges der mohamedanischen Religion zu machen! Schon stand der von so vielen kurzsichtigen Menschen ver- lachte Mahdi   an der Grenze Egyptens, als der Tod seiner Laufbahn ein Ziel setzte. Es handelt sich bei diesem ganzen geschichtlichen Drama um die immer weitere Kreise ziehende Bewegung des afnka- nischen Islams. Mit dem Tode des Mahdi ist vieselbe nicht abgeschlossen im Gegentheil, sie dürste jetzt erst recht in Fluß kommen. Jedenfalls ist sie bedeutend genug, den ver- nünfrigen Politiker zu beschäftigen. Ohne Geld, ohne ebenbürtige Waffen und ohne Kriegs- zeug haben die Sudanesen einen dreijährigen Krieg bestanden und siegreich durchgeführt. Ihre Entbehrungen waren obne Zweifel unbeschreidlrch, ihre Märsche ermüdend, die Treffen blutig und der Sold null; aber dennoch meuterten sie nicht und warfen sich jedesmal zu Hunderten und Tausenden dem Kugelregen der Engländer entgegen; sie suchten gerade das, was die modeme Kriegskunst nach Kräften vermeidet und was den Werth einer Truppe entscheidet: den Kampf Mann gegen Mann, Leib gegen Leib. Was verlieh ihnen diese Spann- kraft? Der religiöse Fanatismus, unter dessen Gesichtspunkte der Islam stets ein gefährlicher Gegner war und bleiben wird. Die Religion des Islam schlingt ferner das Band der Zusammengehörigkeit um die verschiedensten Völker der alten Erdtheile. Man unterschätze diese mohamedanische Solidarität doch ja nicht. Sie findet ihren sichtbaren Ausdruck in den Pil- genügen nach Mekka   und gewinnt in ihnen stets neue Feder- kraft und gleichsam einen allgemeinen Wechselverkehr der ge- sammten moslemitischen Welt. Dort in Mekka   entflammt fich der heiße Fanatismus, der seine Gluthen nach dem letzten Winkel der Gläubigen, bis weit hinein nach Indien   und China  , ausstrahlt. Denken wir uns einmal eine Erhebung des indischen IS» lams. Gegen eine solche würde die ganze Land- und Seemacht Großbritanniens   nicht ausreichen; Ostindien ginge dem altern- den Europa   verloren, und England würde von seiner Höhe finken, wie Spanien   gesunken ist. Sie wäre auch für Äustra- Iren das Signal zur Unabhängigkeitserklärung; eine Kolonie um die andere würde vom englrschen Weltteiche abbröckeln, und das Mutterland zu einer Macht zweiten RangeS herabgehen. Schon dies wäre ein Unglück für den Erdtheil, da England bei allen seinen Gebrechen doch immer für die Freiheit der Bürger und der Gewissen dem Despotismus gegenüber einge- treten ist und Europa   nicht kosakisch werden ließ. Noch drohender ist eine Ueberfluthung Aegyptens   vom Süden her Sogar der Lord Salisbury   mußte sein Orimt- Programm darauf beschränken, Egypten gegen einen Einfall der Sudanesen zu schützen, also sich auf die Vertheidigung zurückzuziehen. Das Nilland ist seiner Religion nach größten- theils mohamedanisch; daß es unter der Verwaltung der englischenUngläubigen" steht, gilt daher als ein Greuel gegen den Islam, und jeder Anhänger des Propheten, der fich kämpfend dagegen erhebt, ist ein herliger Streiter. Genau in diesen Anschauungen bewegt fich die öffentliche Meinung der Egypter. Bei einem Religionskrieg am Nil ist zunächst Eng- land verwickelt, aber leichr können auch andere Mächte in den Zauberkreis gerathen, da viele von ihnen am Suezkanal be- theiligt sind. Wir dürfen ferner das nördliche Afrika  , insbesondere Algier   und Tunis  , nicht vergessen. Jene ohnehin feurigen Stämme werden durch das gemeinsame moslcmitische Wogen und Drängen noch mehr erhitzt. Tripolis   steht offenkundig schon längst in innigen Beziehungen zum sudanesischen Kriege und hat gleichfalls erne fanatische Bevölkerung. Endlich last not least denke man an die Orientfrage, richtiger: an jenen Knäuel von Orientfragen. der unseren Diplomaten schon so manche Mühe verursacht hat. Der Berliner   Vertrag ist bloß ein einstweiliges Flickwerk. das über Nacht zerreißen kann. Ist schon die die Ver- theilung des KuchensEuropäische Türkei" an so viele der Alte für den andern Theil in Gestalt einer entsprechen- den Mitgift Zahlung zu leisten. Auch wurde ein nicht unbettächtlickeS Reugeld Gunsten des Bräutigams für den Fall stipulirt, wenn die Heirath nicht stattfinden würde!" ..Aber die Veranlassung zu seinem freiwilligen Abttitt von der Bühne deS Lebens?" Ihr Vetter, mit demgroßen Rittergut" in Hinter- pommern und dem kleinenvon" vor dem Namen brachte den Stein in's Rollen; Agnes ward des schweigenden Sela- donS bald müde, umsomehr als ihr die Entdeckung nicht entgehen konnte, daß ihrer Rolle alsGattin" neben dem Anwalt in der Gesellschaft nicht vielmehr Bedeutung bei- gelegt werden würde, als der des sozialen Mitgliedes einer Liedertafel am GesangSaufführungsabend. Auch entging dem immer schärfer prüfenden Blick der Verlobten nicht der recht hervortretend entwickelte ökonomische Sinn des Advokaten und seine bedenkliche Neigung zur Eifersucht, zwei alkalische Beigaben der zukünftigen Eye, denen sie nichts weiter als einen zärtlich gepflegten Hang zur Putz- und Vergnügunag- sucht und ein eben nicht sehr beständige« Herz entgegenzu- fetzen hatte. In emem drmglichen Schreiben lud man den Baron ein, für die bevorstehende Wintersaison den einsamen Landaufenthalt mit dem fröhlichen Treiben der Residenz ,u vertauschen. Der Vetter war nicht einfältig qenua trotz seiner etwas verkümmerten Geistesanlagen, die Nebenabsichten Gefilden Hmterpommerns nahm er im Hause des Bankiers Quartier. Und Advokat Emmering?" "t6" Wechselbalg nicht schlau genug ge- wesen. Nachdem ber emem gelegentlichen Renkontre des Mannes des Rechts" mit demrechten Mann" sich Beide hrnlänglrch von der Berechtigung ihrer gegenseitigen Anti- pathre überzeugt hatten, machte eines Abends der Vetter der Braut dem Anwalt seine Aufwartung. Der Herr Doktor bedauere, auf den Empfang des Herr« Barons verzichten zu müssen, lautete der auf die abgegebene Karte erfolgende Bescheid durch den Schreiber. Aber ein pommerscher Junker übertrifft zuweilen die