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die Karolinen flügen, verwirft den Schiedsgerichtsvorschlag nicht gänzlich, aber hofft, Deutschland werde diesen Vorschlag noch mals erwägen, den spanischen Forderungen günstiges Gehör schenken und die Lösung der Frage durch direkte Unterhand­lung ermöglichen. Spanien und Deutschland verständigten fich über die Genugthuungsfrage. Deutschland wird der Madrider Regierung gestatten, spontan so vorzugehen, daß tein neuer Ausbruch antideutschen Gefühls herausgefordert

wird.

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Von einem eifrigen Impfgegner, Herrn v. d. Landen auf Dominium Bürkvig, geht der Weser Beitung" eine Mit theilung zu, wonach in Wiek auf der Insel Rügen eine im Suni vorgenommene Bodenimpfung eine Ausschlagsepidemie unter 240 Rindern und deren Angehörigen hervorgerufen hat. Nachrichten über planmäßige Ausweisungen von Ausländern aus Elsaß Lothringen, welche vielfach verbreitet find, werden von unterrichteter Seite als tendenziöse Erfin­bungen bezeichnet. Db fich dieses Dementi nur auf das Wort planmäßig" bezieht oder auf Ausweisungen überhaupt, wird nicht gesagt. Zur Frage der Sonntagsarbeit läßt sich die Köln. fich die Beit." aus Berlin telegraphiren: Bezüglich der Erhebungen über die Sonntagsarbeit ist man in Regierungsfreisen über rascht von der namentlich in der legten Beit erfolgten Zunahme ablehnender Gutachten. Ganz besonders bestehen die Händler mit Lebensmitteln in den verschiedensten deutschen Gebietstheilen bringend auf Belaffung der jezigen Bestim mungen unter Hinweis auf erhebliche Benachtheiligung ihrer Geschäfte für den Fall einer Beschränkung der Sonntagsarbeit." Dazu bemerkt die ,, Germania": So was überrascht uns in feiner Weise. Jeder Unbefangene ist sich klar darüber, daß die Enquete, wie sie die Regierung angestellt, gegen die Sonntagsruhe gerichtet ist. Und wenn die Köln. Btg." jest schon die Regierungskreise als die überraschten hinstellt, so fennt man bas. Von der Köln. 3tg." läßt man sich noch lange teinen Sand in die Augen streuen.

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Aus Sachsen. Die traurige Rolle, welche die Fortschritts partet im sächsischen Landtage spielt, ist von uns schon zur Genüge gekennzeichnet worden. Nicht so bekannt ist der rapide Auflösungsprozeß der sogenannten nationalliberalen Partei in Sachsen. Leipzig war bis vor etwa 3 Jahren die national liberalfte Stadt Deutschlands, eine wahre Hochburg des Nationalliberalismus. Um jene Beit tam aber die Hochburg ins Wanten. Bei der vorigen Landtagswahl vor zwei Jahren mußte schon ein Kandidat aufgestellt werden, der qusdrücklich erklärt hatte, nicht zur nationalliberalen Partei zu gehören. Bei der Reichstagswahl im legten Oktober mußte Der nationalliberale Führer" Stephany dem ziemlich farblosen Tröndlin weichen; und bei der jeßigen Landtags.Ersagwahl in Leipzig ist der bisherige Vertreter, der diesmal in der Wolle gefärbte Nationalliberale Döhlinger, sans facon bei Seite ge choben und durch einen gemäßigt Konservativen, Bafsong, er fegt worden. Also Leipzig, die ehemalige Hochburg des Nationalliberalismus, fann weder für den Landtag, noch für den Reichstag mehr einen nationalliberalen Kandidaten auf­ftellen.

Rußland.

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Nach einer Mittheilung der in Krakau erscheinenden ,, Re­forma" find in Warschau 300 aus Preußisch- Schleften Ausge wiefene angekommen, größtentheils Weiber und Kinder, in elendem Bustande. In Sosnovice wurden für dieselben mild­thätige Sammlungen eingeleitet. Aus Grabow wird der Bermania" zufolge berichtet, daß die russischen Behörden die jenigen Militärpflichtigen nicht besonders bestrafen, welche vor Ableistung des Fahneneides über die Grenze gegangen find. Die nach Ableistung des Eides Geflohenen werden in die Straffolonnen geſtedt, wenn fie tauglich zum Dienfte find; falls legteres nicht der Fall ist, werden sie mit Gefängniß be Straft.

Ein von der Ausweisung betroffenes junges Mädchen schildert in einem an das Bofener Hilfstomitee gerichteten Briefe das schwere Schicksal, welches fte betroffen, folgender maßen: Ihr Vater, Bestzer des Dorfes Bacize bei Kowno, war wegen Betheiligung am Aufstande von 1863 zum Tode verur theilt, schließlich aber zu den Zwangsarbeiten in Sibirien be gnadigt worden; das Vermögen der Familie wurde konfiszirt. Die Mutter wollte mit ihren fünf Kindern das Schidial thres Mannes theilen, das wurde ihr abgeschlagen. Sie verlebten mehrere Jahre in der Kreisstadt Solitam im Gouvernement Berm; da ste vom Kummer verzehrt wurde und ihre Kräfte chwinden fah, lehrte sie nach Warschau zurück, weil man ihr Den Aufenthalt in Litthauen nicht gestattete. Die arme Frau farb, die Kinder wurden zerstreut. Die Brief. Schreiberin lam als Waise nach Posen, wo sie im Hause einer mitleidigen Dame elf Jahre durch Nähen u. f. w. thr Brod verdient hat. Nach der Thronbesteigung Alexander III . wurde ihr Vater be gnabigt, allein er starb im Hause des Grafen Tyszkiewicz, ehe feine Tochter von seiner Rückkehr etwas erfuhr. Jegt wird das junge Mädchen von der preußischen Regierung ausge wiesen. Nach Polen will fie nicht zurückkehren, der Gedanke erfüllt fte mit tödtlicher Angst. Sie will nach Galizien geben, verlangt aber feine Unterfügung, sondern nur, daß Das Hilfskomitee ihr eine Familie empfiehlt, bei der sie wenig­ftens vorläufig ein Unterkommen finden und ihr Brot ver ad

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Großbritannien.

In der vorgeftrigen Sitzung des in Southport tagenden dichter Kongresses der britischen Gewerkvereine hielt der Präsident,

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gegenwärtigen allgemeinen Geschäfts- und Arbeitsstockung und die Mittel zu deren Beseitigung verbreitete. Als ersten Schritt zur Linderung des Uebels empfahl der Redner die des a chtstündigen Arbeitstages. Dadurch würden Tausende von arbeitslosen Personen beiderlei Ge rauch schlechts Beschäftigung finden. Es sei berechnet worden, daß in Amerila 9 Millionen Arbeiter gebe, die Beschäftigung baben, während 2 Millionen beschäftigungslos seien. Wende man diese Berechnung auf Großbritannien an und fürze man Den Arbeitstag um eine Stunde, so würde man bei 7 Millionen Arbeitern Beschäftigung für weitere 875 000 finden. Das wäre indeß nicht eine permanente Lösung der Schwierigkeit. Als Radikaltur bezeichnet Mr. Threlfall die Aufhebung des Landmonopols und eine durchgreifende Reform der Bodengefeße. In der gestrigen Situng des Rongreffes wurde eine Resolution gefaßt, welche erklärt, Daß die gegenwärtige Handelsstodung im großen Maß

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gegen welche eine Herabſegung der Arbeitslöhne nicht belfen tönne. In Birmingham ist die Agitation unter den

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r. Der große Obstreichthum dieses Jahres hat in unserer Stadt einen sehr schwunghaften Kleinhandel mit Obst unserer Stadt einen sehr schwunghaften Kleinhandel mit Obst hervorgerufen. In Handkörben, Riepen, auf Kleinen Handwagen, in Buden, auf Hausfluren und in anderen leicht zugänglichen Räumlichkeiten find provisorische Verkaufsstellen errichtet, wo besonders das Kernobft, welches zum langen Liegen nicht ge eignet ist, zum Verkaufe geboten wird. Große Obsttransporte tommen aus allen Richtungen nach Berlin und es ist gar nichts Seltenes, daß Leute aus der Provinz für das Obst aus ihrer Heimath, wenn auch nicht gerade billiger, so doch für den glei Heimath, wenn auch nicht gerade billiger, so doch für den glei­chen Preis beffer taufen als zu Hause. Nicht selten ist an einem Tage der Andrang mit Obst zu den hiesigen Märkten so groß, daß die auswärtigen Händler die billigsten Preise stellen, um nur die Waare los zu werden und diese nicht wieder mit zurück­nehmen und die Rückfracht noch baar auslegen zu müssen. Zwar wird auch bei uns durch den umfangreichen Zwischen handel das Obst beim Detailverlauf vertheuert, aber einmal find die Obstpreise wirklich so niedrig, daß auch arme Familien fich diesen Genuß bereiten fönnen, und dann finden zahlreiche Personen beim Zwischenhandel Beschäftigung und Verdienst. Ganz vollkommen ist nichts in der heutigen Geschäftszeit; Wat dem Eenen fi'n Uhl, is dem Annern ft'n Nachtigal", fagt Fritz Reuter!

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Markt erworbenen Schäßen auf dem Vorderperron stellen, wäh rend Madame fich nach hinten wendet, dem Kondukteur be friedigt lächelnd zunickt und sich mit breiter Behaglichkeit im Wagen niederläßt. Der Dienfifertige naht mit den Billets­

Bwei, bis zur Brüdenstraße, eins für das Mädchen vorn" -, eine entsprechende Bewegung mit dem Sonnenschirm, ein verständnißinniges Nicken des Kondukteurs, und wieder fällt auf diesen der Glanz eines fetten, wohlwollenden Lächelns. Am nächsten Halteplas schiebt eine Bonne mehrere ihrer Obhut an vertraute Kinder auf den Wagen los. Die füßen Jöhren wers den eines nach dem andern emporgehoben und mit anmuthigem Lächeln dem geduldigen Kondukteur in die Arme gelegt, wobei das Jüngste, deffen Schnupfenverhältnisse für einen Augenblic unregulirt geblieben find, mit seinem Rodärmel in unliebsame Berührung tommt; ein verstärktes Lächeln ist die Folge und iegt reicht der Wackere auch der Bonne die Hand und zieht fie mit energischem Schwunge auf den Wagen. Bus frieden lächelnb jest auch fie fich und sammelt ihre Küchlein. Gretchen mit der Mufttmappe und den blonden Böpfen bedarf teiner Beihilfe, elastisch sest fie das zierlich beschuhte Füßchen auf den Perron und schlüpft wie eine Lazerte durch die Thür. Doch auch auf ihren rostgen Wangen vertiefen sich für einen flüchtigen Augenblick die Grübchen und unter den dunklen, langen, seidenen Wimpern hervor streift aus großem tiefblauem Auge ein flüchtiger Blick den Graugerockten. Eine elegante fchlante Dame in vornehmster Toilette, der man sofort die Gattin des Gardelavallerieoffiziers ansteht, rauscht heran; leise legt sie die schmale, feine Rechte auf die entgegengestreckte Hand des Kondukteurs, in stolzer Haltung schreitet sie an ihm vor­über, aber doch neigt fie taum merklich das Haupt und wie ein flüchtiger Sonnenstrahl zuckt es über das schön geschnittene blaffe Antlig. D dieser Kondukteur! Doch den Barbaren scheint das Alles gar nicht zu rühren, er besorgt seinen Dienst mit nnerschütterlichem Gleichmuth, und das nachdrückliche Lächeln der Bankiersgattin gleitet ebenso von ihm ab, wie das folette Lächeln der Schauspielerin oder das fast mütterlich zärtliche Kopfniden der Matrone, die er behutsam auf den Wagen hebt. Offenbar fühlt der Mann garnicht, wie glücklich er ist, und welches Füllhorn von Gnade und Huld fich täglich über ihn ergießt. Wir haben ihn in dem schwarzen Verdacht, daß er ein Trinkgeld jedem noch so füßen Lächeln vorziehen würde, und damit tommen wir wohl auch der Ursache dieses unaus­bleiblichen, unbedingten, unfehlbar erfolgenden Lächelns näher; die Damen lösen mit ihrem Lächeln das Trinkgeld ab, und wie oft müffen auch wir andern Sterblichen und mit einem Lächeln abfinden laffen, wo wir im Geiste schon die Lippen zum Ruffe spißen zu dürfen glaubten. Somit wäre wohl das Räthsel dieses Frauenlächelns gelöst. Bezüglich des Mobiliars des Weberhäuschens in Douchery, in welchem bekanntlich die denkwürdige Busammen funft Bismards mit Napoleon III . stattgefunden hat, weiß die Magdeburger Beitung" zu erzählen, daß in den letzten 15 Jahren mit diesem Mobiliar ein sehr flottes Geschäft ge­macht worden ist. Das Weberhäuschen ist Jahr aus, Jahr ein von vielen tausend Personen besucht, die sich mit Sedan. und deffen Umgegend bekannt machen wollen. Nichts natür licher, als daß fie den größten Werth darauf legen, namentlich das historische Bimmer zu sehen, in welchem Louis Napoleon und Fürst Bismard nach der Schlacht tonferirten. Nun find in der langen Beit auch recht viel reiche Leute, namentlich reiche Engländer nach Douchery gekommen, und der Weber hat die Situation auszunuzen verstanden. So also, wie noch jest, fah das Bimmer damals aus?" fragt der Fremde, und der schlaue Franzose, die Frage bejahend, fügt hinzu: Das Meiste von dem, was das Simmer damals, habe ich wohl­weislich in Sicherheit gebracht, und die Möbel, die uns hier umgeben, find Imitationen. Die Driginale habe ich theils auf dem Boden, theils im Keller, theils in Truhen aufbewahrt." Kann ich nicht die Driginale sehen?" fragt der Fremde, dem der Franzose schon angemerkt hat, daß es ihm nicht darauf ankommt, für ein Original einen hohen Preis zu bezahlen. Ganz gewiß, mein Herr", erwidert zuvorkommend der Befizer des Weberhäuschens, bitte, folgen Sie mir." Auf dem Wege zu den Originalen drängt sich dem Fremden schon die Frage auf: Monfieur, würden Sie mir ein einzelnes Driginalstück wohl ablaffen?" Wollen Sie gütigst erst Alles befichtigen," antwortet ihm der Franzose, und beim Anblick der echten Stücke geht dem Engländer das Herz auf. Um jeden Preis erstehe ich den Tisch, was vers langen Sie dafür, mein Herr?" 5000 Frants find mir ge­boten." Nun, ich gebe 5100 Frants, einverstanden?" Der Franzose will erst nicht, aber er er besinnt sich, und das Ges schäft ist abgemacht. Der Tisch geht von Bahnhof Sedan nach London, und der Franzose bestellt rasch einen anderen Tisch. Tags darauf schlägt er einen echten" Stuhl, dann wieder einen Kleiderständer los, an welchem des Kaisers Uniform und Bismarcks Mantel gehangen hatten. Kurz, der glückliche Be­figer des Weberhäuschens beschäftigt Jahr aus Jahr ein einen Tischler und andere Handwerker, denn immerwährend muß er echte" Stüde ergänzen. Wenn alle Tische und Stüle zu ſammengebracht würden, die angeblich am 2. September 1870 in Douchery standen, es würden viele hundert Personen an und auf ihnen Plaz nehmen können. Der Sachenfultus war zu allen Beiten eine kostspielige und zugleich höchft pretäre Liebhaberei.

Amts- und Ortsdiener erscheinen gewöhnlich auf der Bühne als vielbelachte, tomische Figuren, mit bengalisch glühen den Nasen, aufgedunsenen Gesichtern und einem Uebermaß von Einfältigkeit. Daß aber das Geschlecht der Holzapfel und Schlehwein auch in der Wirklichkeit nicht ausgestorben ist, davon kann man sich leicht bei einem Ausflug nach den fleineren Ortschaften in der Nähe Berlins überzeugen, wo solche trop ihres behördlichen Charakters überaus humoristischen Er­scheinungen nicht zu den Seltenheiten gehören. Da ist z. B., wie der B. B..E." erzählt, vor kurzem in dem an der Bots­Damer Bahn liegenden X. der Amtsdiener R., ein prächtiges Original, penfionirt worden. Seit langen Jahren in X. thätig, war er im Dorfe bei den Einwohnern, wie bei den Berliner Sommergäften gleich beliebt, und wenn er in seiner Uniform mit blantgeputzten Knöpfen und veilchenblauen Sammetauf schlägen gravitätisch im Vollbewußtsein seiner Würde, aber mit jovialem Schmunzeln einhergewandert tam, so wurde er von Alt und Jung zutraulich begrüßt. Heldenmuth war allerdings bei dem Pifflow von X. in sehr geringer Dofis vorhanden. Vor mehreren Jahren machten fich als mehrere Sommergäste den Scherz, Geister Laten gehüllt, auf der Chauffee bei Mondenschein zu promeniren und dadurch ganz X. in Aufruhr zu bringen. Eine hohe Obrigkeit mußte schließlich einschreiten, und unser braver Amtsdiener wurde damit betraut, den Spul­gestalten energisch auf den Leib zu rüden; als aber in der Nacht die Herren Geister wieder pünktlich am Rendezvous er schienen, da lief der Geängstigte davon, so schnell ihn seine amtlichen Beine nur zu tragen vermochten, und man fand ihn schließlich auf dem Boden liegend, das Geficht zur Erde ge­wandt und mit Händen und Füßen zappelnd. Die ältesten Bewohner von X. entfinnen sich übrigens nicht, den braven Mann jemals im Zustande absoluter Nüchternheit gesehen zu haben, und seine Diensthandlungen wurden zuweilen im Ver hältniß zu dem genoffenen Quantum stark beeinträchtigt. So hatte er eines Tages zwei Individuen aus dem Ortsgefängniß von X. nach Berlin zu überführen. Auf dem Bahnhof löfte er drei Billets vierter Klasse, stieg zuerst, als das Abfahrtssignal gegeben war, in den Wagen und ließ seine unfreiwilligen Be gleiter ruhig auf dem Perron stehen. Erst unterwegs bemerkte er ihre Abwesenheit, dampfte aber trotzdem bis nach Berlin, tehrte dann nach X. zurück und fuhr die noch immer auf dem Bahnhof ihres Transporteurs harrenden Gefangenen, ein paar Landstreicher, die keinen Grund hatten, die Freiheit dem für sie behaglicheren Aufenthalt hinter Schloß und Riegel vorzuziehen, unwillig mit den Worten an: hr Ochsen, wißt Ihr denn nicht, wo vierter Klaffe ift?!"" Gin anderes Mal wußte er sich in sehr drolliger Weise aus dem Dilemma einer höchft heitlen amtlichen Miffton zu ziehen. Er hatte den Auftrag erhalten, in Vertretung des Gendarmen in sämmts lichen Lokalen von X. um elf Uhr Feierabend zu gebieten. So war er auch nach dem Restaurant von F. am Bahnhof ge­tommen, trat mitten unter die Gäste und sagte mit ernſtem Ton: Im Namen des Gesezeses is Feierabend!" Die unliebsam überraschten Trinker wollten sich aber nicht so schnell der behördlichen Anordnung fügen, und der Wirth trat auf den Amtsdiener zu, legte ihm die Hand auf die Schulter und sagte: Du gebietest hier Feierabend, Wilhelm, schön aber ich bin doch auch Bächter des Bahnhofsrestaurants und fann doch die Durchreisenden nicht verdursten laffen." Der Amts. biener stand einen Augenblick in tiefem Sinnen da; schließlich leuchtete ihm die Sache ein und er erklärte: Für Durch reisende ist kein Feierabend!" Die Gäfte des Wirthes tranten nun als Durchreisende ruhig wetter. Als gewissenhafter Be amter muß denn wohl R. es für nöthig gehalten haben, die strengste Kontrole beim Ausschant zu üben, denn er verließ erſt um zwei Uhr Morgens das Lokal unb schlängelte sich in be denklichen Kurven feiner Wohnung zu. Erwähnt sei übrigens noch, daß der Nachfolger dieses Muster- Eremplars patriarcha­lischer Amtsführung zugleich die Funktionen eines Nacht wächters, Todtengräbers, Laternenanzünders, sowie Orts- und Amtsdieners versteht.

Wenn Frauen lächeln, so ist es den Göttern ein Wohl. gefallen- dieses oder etwas ähnliches sagt der alte Heftod und wer von uns wäre Barbar genug, ihm nicht beizupflichten? Auch wir fterblichen Menschen freuen uns des Lächelns der Frau, sei es nun das zärtliche Lächeln der Mutter oder das ftrahlende Lächeln der Geliebten, sei es das geschmeichelte Lächeln der Eitelkeit oder das fröhlich muthwillige Buden um die Mundwinkel, mit dem unsere Tischnachbarin je nachdem unsere Huldigungen oder unsere mehr oder weniger schlechten Wiße und Boshaftigkeiten entgegennimmt. Der Ürheber, Ver anlasser oder Gegenstand dieser füßen Vertiefung der Grübchen zu sein, erweckt in der Brust des Mannes, der ja den Regungen eitler Selbstsucht nicht minder zugänglich ist, als das Weib, unter allen Umständen ein Gefühl der Befriedigung, aber wenn dies richtig ist, so dürfte auf der ganzen rollenden Erde fein Mensch zu finden sein, dessen Bruft von stolzeren Gefühlen gefchwellt wird, als ein Pferdebahnkondukteur. In der That, To plaudert die Bolls- 3tg.", Niemand wird von den Damen mehr angelächelt als dieser, und von dem blondzöpfigen Gretchen, das mit der ominösen Musikmappe in der Hand leichtfüßig auf den Perron hüpft, bis zur weißhaarigen Matrone, die von dem allezeit hilfsbereiten Kondutteur mit sanfter Gewalt hinauf­

beschäftigungslosen Arbeitern, die im vorigen Winter begann gelootft wird, von der Arbeiter- und Bürgerfrau, die mit dem und so ernste Verhältnisse annahm, erneuert worden. Für gefüllten Korbe vom Markte tommt, bis zur Offiziersdame beute ist eine Massenversammlung von brodlosen Arbeitern an beraumt worden, zu welcher lettere mittels eines Birkulars auf gefordert wurden, in welchem es heißt: Stellt Euch zu Taus fenden ein und verlangt das Recht zu leben!" Rach dem Meeting gedenken die Theilnehmer an der Kundgebung einen Bug zu formiren und durch die Hauptstraßen der Stadt zu

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ober Bankiersgattin aus Berlin W., die das wohlgefüllte Porte­monnaie in der zartbehandschuhten Rechten zu Gerson oder V. Manheimer fährt, haben sie alle daffelbe liebenswürdige, bestridende, füße Lächeln für den beneidenswerthen Mann in Bereitschaft. Für uns, die wir auf dem Hinterperron stehen und unsere intereffanteste Miene aufftecken, fällt nichts ab, alle Huld konzentrirt fich auf den Mann in der grauen Joppe mit Der Pall Mall dem grünen Kragen, der fie mit ruhiger Sicherheit als etwas

Bazette" zufolge ist das englisch russische Protokoll über den Selbstverständliches entgegennimmt. Der Wagen fährt am Dön­Ausgleich bezüglich des Zulfikarpasses gestern von den Verhoffsplag vorüber. An der Haltestelle steht eine stattliche Bürs

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Luftiges vom Tage. Vor der Börse. Ein Bankier: Das Falliment von Turteltaub und Wachtelschlag ist sehr fatal. Haben Sie auch etwas dabei verloren? Ein Zweiter: Mehr als zwanzigtausend Gulden habe ich verloren und, was das Entseßlichste ist, es waren wenigstens zweihundert Gulden von meinem eigenen Gelde dabei! Frauenschlauheit. Mitternacht. Der Herr des Hauses ist, wie gewöhnlich, lange im Gasthause geblieben und hat seine troffloſe tleine Frau allein gelaffen. Der Mann versucht nun, mit seinem Schlüssel die Vorzimmer zu öffnen. Da flüstert die Stimme der kleinen Frau durchs Schlüsselloch:... Bist Du's, Julius?" Der Herrer heißt Wilhelm tommt seither stets vor Thors Sperre nach Hause.

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Die Berliner Turnerschaft hält auch in diesem Jahre einen Vorturner Ausbildungskursus ab und fordert die Turn vereine der Mark Brandenburg auf, baran Theil zu nehmen. Die Gäste werden hier, soweit fie fich nicht selbst erhalten oder von ihren Vereinen erhalten werden, Beihilfen bis zu 30 M. und Freiquartier erhalten, müssen sich aber einer Brüfung unterwerfen und fich zur regelmäßigen Theilnahme an den Wochentags stattfindenden Uebungen verpflichten. Anmeldungen find bis zum 25. September an den Vorstand zu bewirken; die Prüfung findet am 30. September in der städtischen Turns balle, Prinzenstr. 70, statt. Sämmtliche acht Schülerabthei lungen der Berliner Turnerschaft unternehmen heute( Sonntag) ein Ritter- und Bürgerſpiel auf den Höhen von Hermsdorf­Die Abtheilungen treffen sich um 1 Uhr Mittags in Sandfrug bei Hermsdorf. Am nächsten Sonntag findet ein gleiches Spiel für die Lehrlingsabtheilungen statt.

Im Deutschen Theater geht am nächsten Sonnabend, den 19. d. M., Grillparzers Trauerspiel: Des Meeres und der Liebe Wellen" neu in Szene. Heute, Sonntag, wird Der Herenmeister" und morgen, Montag, Don Carlos" gegeben. Am Dienstag debütirt als Beate im Probepfeil" Frl. Carla Ernst, welche bei Gelegenheit des Gastspiels von Mitgliedern des Deutschen Theaters" in Prag ihren erften theatralischen Woche außer einer Wiederholung des Herenmeisters" noch Aufführungen von Der Probepfeil"," Prinz von Homburg" und Hamlet".

tretern beider Mächte unterzeichnet worden. Wie das Blatt gersfrau in Begleitung eines Dienstmädchens, das zwei mäch- Versuch gemacht hat. Ferner bringt das Repertoire dieser

fige Henkelförbe an den stämmigen, bloßen, etwas röthlichen Armen schleppt. Schon von weitem wird dem Rutscher mit bem Sonnenschirm zugewinkt. Der Wagen hält und Madame und Mädchen schieben zunächst dem Kutscher die gewaltigen wollendes Lächeln abfällt. Minna muß fich zu den auf dem

welcher den Mittelstand des Streites gebildet hatte, die eine Hälfte an Rußland, die andere Hälfte an Afghanistan über. Die Grenzabftedungskommission werde im November zusammen­treten. Leffar werde am nächsten Sonntag nach Petersburg Körbe zwischen die Beine, wobei auch für diesen ein wohl abreisen, da seine Mission beendet sei.

Im Alhambra- Theater gelangt heute, Sontag, zu Ehren von R. Kneisel's Jubiläum" Der Stadtmufitant und seine Kapelle" zur Aufführung.