Vertagung ab. Der Vorsitzende gedachte zunächst des am 30. August ds. Js. zu Wildbad   stattgehabten Ablebens des tönigl. württembergifchen General Lieutenants und Militär­Bevollmächtigten, Bevollmächtigten zum Bundesrath von Faber du Faur   und machte Mittheilung über die Ernennung von Bevollmächtigten zum Bundesrath, sowie die Bildung der Aus­schüsse für das Landheer und die Festungen und für das See­wesen. Sodann fand die Wahl der Ausschüsse für Zoll- und Steuerwesen, für Handel und Verkehr, für Eisenbahnen, Post und Telegraphen, für Justizwesen, für Rechnungswesen, für auswärtige Angelegenheiten, für Elsaß- Lothringen  , für die Vers faffung und für die Geschäftsordnung statt. Von der Vorlage, betreffend den weiteren Fortgang der Ausarbeitung des Ent wurfs eines bürgerlichen Gesetzbuchs, nahm die Versammlung Kenntniß, erklärte sich mit der bereits erfolgten Ueberweisung des Antrags Preußens, betreffend den Erlaß polizeilicher Straf vorschriften zur Verhütung der Gefährdung militärischer Pulver transporte, und des Antrags Badens, betreffend den Verkehr mit Gegenständen, welche in Baden einer Uebergangs- oder Landessteuer unterliegen, an die zuständigen Ausschüsse einverstanden und beschloß, über den Entwurf einer Verord nung wegen Inkraftsetzung des Unfallversicherungsgesetzes in einer der nächsten Sigungen Beschluß zu fassen, auch demnächst die durch das Ableben des Wirklichen Geheimen Raths von Noftiz Wallwig erforderlich gewordene Ersatzwahl eines Mit gliedes des Kuratoriums der Reichsbank vorzunehmen. Die Angelegenheit, betreffend die Erledigung einer Rathsstelle beim Reichsgericht, wurde dem Ausschluß für Justizwesen überwiesen. Die Bildung von Berufsgenossenschaften für die Privateisen­bahn und Straßenbahnbetriebe erfolgte nach den Anträgen der Ausschüsse, und dem Entwurfe der Ausführungsvorschriften zu dem Gesetze, betreffend die Erhebung von Reichsstempel abgaben, sowie der Bestimmungen über die Erhebung und Verrechnung der nach diesem Gesetze zu entrichtenden Abgaben wurde ebenfalls in der von den Ausschüssen vorgeschlagenen Faffung die Bustimmung ertheilt. Nachdem noch von den Ausschüssen für Zoll- und Steuerwesen und für Rechnungs wesen über die gemeinschaftlichen Einnahmen an Böllen   und Verbrauchssteuern Bericht erstattet worden war, wurde die Sigung mit der Vorlegung von Eingaben verschiedenen In­halts geschloffen.

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Die Minister des Innern und der Finanzen lassen zur Zeit so wird offiziös geschrieben durch die Landräthe in den Landgemeinden und amtssässigen Städten und Flecken, in den selbstständigen Städten durch die Magistrate statistische Erhebungen darüber aufstellen, welcher Prozentsaß von den auf Das Einkommen gelegten diretten Gemeindeabgaben auf die Einkommen von nicht mehr als 900 Mt. entfällt, um die Frage erörtern zu fönnen, inwieweit die Freilassung des Einkommens bis zu 900 Mt. einschließlich von Kommunal zuschlägen mit Rücksicht auf die finanzielle Wirkung durchführ bar ist, die eine solche Maßregel auf den Haushalt der Ge meinden haben würde.

Frankreich  .

Die ertremen Parteien in Frankreich   find mit ihren Ran didatenliften die ersten auf dem Plaze. Die zwei bis jept für Baris vorliegenden Listen gehören den Konservativen und den Sozialrevolutionären. Der Voff. 3tg." wird aus Paris  telegraphirt: Die Konservativen des Seinedepartements haben bezüglich der Wahlen eine vollständige Einigung erzielt. Die heute publizirte Kandidatenliste umfaßt alle royalistischen und imperialistischen Kapazitäten. Clemenceau   sprach gestern in Toulon  . Die Versammlung begann und schloß unter großem Tumult. Die Tumult. Die Mehrheit schien Clemenceau   günstig.

Auf der der sozialrevolutionären Koalition werden außer einem Deputirten( Gambon) nicht weniger als zwölf Journalisten angeboten, nämlich Rochefort, Benjamin Floth, Jules Guesde( Cri du Peuple), Lissagaran( Bataille), Goullé, Vaughan( Intransigeant), Paul Lafargue  , Ernst Roche, Deville, Maes und Juftini; ferner drei ehemalige Mitglieder der Kom mune, Vaillant( heute Pariser   Gemeinderath), Eudes( General der Kommune), Malou, Dereure( Schuhmacher); ein Rutscher, ein Handelsfommis, zwölf Arbeiter, ein Deportirter vom Juni 1848, ein Deportirter von 1871 u. f. w. Clemenceau und seine Freunde stehen auf dieser Liste nicht.

Lokales.

b. Die alte Berliner   Stadtmauer bringt sich jetzt noch ein Mal in Erinnerung. In der Mitte der Gitschinerstraße legt man große neue Gasrohren, bei welcher Gelegenheit man fich durch die Fundamente der alten Stadtmauer durcharbeiten muß. Die Kalfsteine liegen zu beiden Seiten des ausgehobenen Grabens aufgeschüttet. Die Mauer hatte feinen fortifikatorischen, sondern nur einen steueifikalischen Zweck behufs Erhebung der Schlacht und Mahlsteuern. Sie umspannte Berlin   in einem Kreise von 20 475 Schritten, oder etwas über zwei Meilen. Der Anfang mit ihrer Erbauung wurde im Jahre 1743 mit dem Theile der Mauer um die Friedrichs- und Dorotheen­

einen Ropf zu untermalen. Canon war damals eben aus der Armee gekommen, ein Kürassier, der durchaus malen wollte. Im Gaul'schen Hause fand er mannigfache Förderung; dort versuchte er seinen ersten Kopf zu malen, der noch mangel haft genug ausfiel, aber schon der zweite, ein Frauen­portrait, erregte ein gewisses Aufsehen. Das erste Bild, mit dem er durchschlug, war sein Fischermädchen", das auch alsbald gestochen wurde.( Eine Badedienerin in der Winternitz'schen Wasserheilanstalt zu Raltenleutgeben erzählt noch jetzt mit Stolz, daß sie ihm als Modell für dieses berühmte Bild gedient habe.) Aber seine ganzen Lehrjahre blieben im Grunde Wanderjahre, von einer Wissensquelle

bann Autodidakt, ben nur sein ungewöhnliches Talent vor

feine Staffelei auf, tramte seine Farbenblasen und Pinsel aus und malte seine Leinwand herunter, beim schlechtesten, ganz unakademischen Licht, bei flatternden weißen Mull

stadt gemacht; 1798 entstand der Theil vom Unterbaum bis zum Schönhauser Thore und 1802 bas legte Stück von hier bis zum Halleschen Thore. Aber Berlin   wuchs über die Stadts mauer hinaus und man erbaute neue Steuergebäude an den Grenzen des Weichbildes. Auch sie wurden mit dem Falle der Schlachts und Mahlsteuern überflüssig. Die Stadtmauer ist bis auf einige Reste am neuen Thore gefallen, die Thore mit Aus­nahme des monumentalen Brandenburger Thores sind ihr ge­folgt, und an die Stelle der wüsten, schmutzigen Komunikationen find breite Prachtstraßen, wie die Königgräßer, die Elsaffer. und die Friedensstraße getreten.

Behördlicherseits wird für den bevorstehenden Woh nungswechsel zur öffentlichen Kenntniß gebracht, daß der am 1. Oftober d. J. beginnende Umzug bei kleinen, aus höchstens 1. Oftober d. J. beginnende Umzug bei fleinen, aus höchstens 2 Zimmern mit Zubehör bestehenden Wohnungen an demselben Tage, bei mittleren, aus 3 oder 4 Zimmern mit Zubehör bes stehenden Wohnungen am 2. Oktober Mittags 12 Uhr, bei großen Wohnungen am 3. Dktober beendigt sein muß.

g. Das letzte Stück Chauffee, welches Berlin   innerhalb seiner Mauern beseffen hat, ist jest auch verschwunden. Es ist dies jener Theil des Belle- Alliance- Plages, welcher zwischen der Friedrich und der Wilhelmstraße belegen ist. Seit Jahren war es der Wunsch der Bewohner jener Gegend, diesen Theil des Belle Allianceplages umgepflastert zu sehen, da es bei Regenwetter unmöglich war, den chauffirten Theil des Plages zu überschreiten, ohne fich Schuhwerk und Kleider stark zu beschmußen. Der ganze Belle Allianceplaß wird augenblicklich umgepflastert und erhält durchweg das schöne Wiener   Pflaster.

g. Ein ungemein interessantes und sogar anziehendes Bild gewährt die Beziehung unserer Wochenmärkte während der Nacht, wie beispielsweise des Dönhoffplages und des Gen darmenmarktes. Bis um 11 Uhr am Abend vor dem Wochen­martte ist nichts zu sehen, was hier die großen Umwälzungen für den kommenden Morgen verrathen ließe. Dann aber be ginnen die weiten Flächen sich zu beleben: große, mit Obst hoch beladene Wagen Berliner   Engroshändler rücken heran, denen gewöhnlich die Wagen der Räucherwaarenhändler folgen. Dann fahren langsam die Bauern aus der Umgebung Berlins  mit ihren Feld- und Gartenfrüchten heran und 10: find die Pläge bald bis zur Hälfte gefüllt. Gegen 3 Uhr Morgens, wenn unsere, die Wochenmärkte besuchenden Haus­frauen noch im sanften Schlafe liegen, entwickelt sich hier schon ein reger Handel. Die große Zahl der fleineren Händler ist nämlich herangerückt und deckt ihre Bedürfnisse, bei welcher Gelegenheit man oft interessante Studien über die Hartnäckig­feit und Pfiffigkeit der Bauern und die Kunst des Berliner   Kleinhändlers in der Ausführung von Argumenten zur Erlangung eines möglichst niedrigen Preises machen kann. Inzwischen haben sich auch die Berliner   Lazzaroni", jene Baffermann'schen Gestalten, welche noch immer am Tage die Bänke des Dönhoffplates c. drücken, eingestellt, welche gegen geringes Entgelt die Gerüste für die Schlächterverkaufsstellen aufbauen und fich sonst dienlich zu machen suchen. Die legten, welche den Markt beziehen, find gewöhnlich die Schlächter. Um 6 Uhr früh beginnt schon das richtige Marktgetriebe. Wenn es Mittags 1 Uhr ist, darf nichts mehr verkauft werden und eine Stunde später muß der Marktplat vollständig ge­räumt fein; die Polizei wacht sehr streng auf die Innehaltung dieser Zeiten.

g. Die Mehlkutscher Berlins   haben nunmehr ihre For derungen festgefeßt und beabsichtigen, dieselben nicht nur ihren Fuhrherren, sondern auch sämmtlichen Inhabern von Mehlge schäften zuzusenden. Dieselben verlangen u. A. für das Ab­tragen des Mehls nach dem Mehlboden des Bäders ein be­stimmtes Trinkgeld, welches pro Sad zu berechnen ist. Weigert der Bäcker, fich dies zu zahlen, so wollen sie ihm das Mehl nur vor die Thür tragen. Ferner verlangen fie für das Vers laden des Mehles in Eisenbahnwaggons von dem Mehlhändler pro 100 Bentner eine Mart Trinkgeld. Da jedoch weder die Bäcker noch die Mehlhändler dieses vorgeschriebene Trinkgeld zahlen wollen, so dürfte es alsbald zu einem Streit kommen, wenn die Mehlfutscher bei ihrer Forderung beharren. Die Berliner   Bäcker taufen von den Mehlhändlern das Mehl, frei Haus", d. h. das Mehl muß ihnen auf den Mehlboden ge bracht werden, weshalb diese alfo zur Bahlung eines Trint geldes nicht verpflichtet sind. Die Mehlhändler wiederum haben mit den Fuhrherren ihre Abmachungen, wonach dieselben je nach der Entfernung 10 bis 20 Pf. pro Bentner Fuhrlohn er halten. Die Meblhändler find somit auch nicht zur Zahlung dieses verlangten Trinkgeldes verpflichtet. Es bleibt den Kutschern daher nur noch übrig, fich an ihre Fuhrherren zu halten, bei denen sie jedoch auf Widerstand stoßen dürften, da die Kutscher   ihr bestimmtes Wochenlohn bekommen. In den betheiligten Kreisen sieht man dem Ende dieser Angelegen­heit mit Spannung entgegen.mited

ar. Die Untersuchung gegen die Hochstaplerin Marquise Rita de Candia nimmt nur außerst langsamen Fortgang. Die Buſtellung der Anklageschrift ist bereits vor einem halben Jahre erfolgt, und noch immer ist der Prozeß nicht so weit gediehen,

er litt namentlich auch, wie jeder Nachahmer, an den Fehlern feines Meisters, dessen Vorzüge dagegen er nicht erreichen fonnte. Besonders auffallend ist es in dieser Hinsicht, daß der Hauptzug der Rubens'schen Malerei, ihr urwüchiger der Hauptzug der Rubens'schen Malerei, ihr urwüchsiger dramatischer Wurf, Canon ganz und gar unerreichbar blieb; dieser so robust angelegte Rünstler war im Gegentheil durch aus undramatisch und malte am liebsten stille Bustände, be schauliche Existenzbilder, erfüllt mit einem tiefen, unbewußten schauliche Existenzbilder, erfüllt mit einem tiefen, unbewußten Behagen am Sein. Sein berühmtes Bild, die Loge des heiligen Johannes", welche die Perle der Wiener Welt ausstellung war, ist eine Art ,, Santa conversazione" zwischen den Vertretern der verschiedenen Religionen. Sein großes

daß die Straflammer die Eröffnung des Hauptverfahrens hätte beschließen können. Die Verzögerung wird aber erklärlich, wenn man bedenkt, daß noch weitere Erhebungen anzustellen und eine Reihe von Beugen in Italien   und England toms miffarisch zu vernehmen waren. Dieser Tage nun haben zwei bauptzeugen, ein Ministerialbeamter und ein Advokat, vor dem Untersuchungsrichter beim Tribunal zu Rom ibre Aussagen gemacht, und so ist denn, auch wohl im Interesse der Ange klagten, die bald seit Jahresfrist in Haft sich befindet, nunmehr ein schnelleres Fortschreiten der Untersuchung zu erwarten. Eine unbekannte Schwindlerin, welche im Jahre 1882 in 8 Fällen Leute dadurch geschädigt hat, daß sie auf Grund einer Annonce im Intelligenzblatt unter Vorlegung gefälschter Miethetontratte Handarbeiten nachgesucht und das hierzu ge lieferte Material unterschlagen hatte, ist gestern in der Person einer eheverlaffenen Schauspielerin G. festgenommen und der Staatsanwaltschaft vorgeführt worden.

Ueber die Auffindung einer unbekannten Leiche wird gemeldet: Gestern Mittag bemerkte der Inspektor der Pfuel schen Schwimmanstalt unweit derselben eine Leiche in der Spree schwimmen und ließ fie hinter dem Grundstüd Köpnider straße 12 ans Land schaffen. Durch einen herbeigerufenen Schußmann wurde festgestellt, daß der Verstorbene ein ungefähr 35 Jahr alter, anscheinend den befferen Ständen angehöriger Mann gewesen ist, über deffen Todesart Näheres nicht ermittelt werden konnte. Auffallend erschien es, daß bei der guten Kleidung, mit welcher die Leiche versehen war, Uhr und Portemonnaie fehlten. Die Leiche war mittlerer Größe, mit blondem spärlichen Kopfhaar, blondem am Kinn ausrafirten Bart, und mit schwarzem Rock, schwarzer Weste, graugestreiften Hosen und mit einem mit H. B. 1 gezeichneten Oberhemd be fleidet. Sie wurde zum Obduktionshause geschafft.

R. Bei einer großen Schlägerei wurde von dem Gen barm Brand am Montag Abend in Rirdorf durch die Ver haftung des dabei Hauptbetheiligten ein unerwartet guter Fang gemacht. Es stellte fich nämlich bei der Vernehmung heraus, daß man in dem Verhafteten den vielfach bestraften Bäckergesellen Frant, auch Schwindel- Otto" genannt, vor fich habe. Da F. einen in der vorigen Woche in Steglig ausge führten Diebstahl einräumte, wurde er in Untersuchungshaft

genommen.

Einem Kunst- und Handelsgärtner aus Bankow  wurden in der Nacht vom 14. zum 15. d. M. aus seinem Garten 5-600 Rosenstöcke gestohlen. Die Stöcke haben eine Höhe von 1-4 Fuß, find theilweise erst vor einigen Wochen veredelt und repräsentiren einen Werth von ca. 150 M. Nad den vorgefundenen Spuren scheinen wei erwachsene Männer und ein Knabe oder eine Frau die That vollführt zu haben. Für die Ermittelung der Diebe ist eine Belohnung von 50 M seitens des Geschädigten ausgesetzt worden. ll

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Gerichts- Zeitung.

Eine recht empfehlenswerthe Person ist die unver ehelichte Bönid, welche sich gestern vor dem Schöffengericht Abtheilung 87, gegen die Anklage auf Diebstahl verantworten sollte. Sollte! denn es tam nicht dazu. Sie war nämli beschuldigt, zwei kleinen Mädchen, im Alter von vier und fin Jahren die goldenen Ohrringe ausgehenfelt und lettere dann mitgenommen zu haben. Bei dem zweiten Fall war fte erwischt worden, es war deshalb durchaus noch kein Beweis von Reu daß sie ihn einräumte. Als sie dann nach Verlesung des An flagebeschlusses gefragt wurde, ob sie sich schuldig bekenne und auch den andern Fall zugeben wolle, antwortete fte mit einem zaghaften: Ja!" Nun werden aber vor Eintritt in die Be weisaufnahme ihre Personalien festgestellt, wobei sich folgend recht erfreuliche Resultat ergab: Sie war Anfangs der dr siger Jahre und schon vorbestraft zweiunddreißig Mal wege Verstoßes gegen die Vorschriften der Sittenpolizei, ne Mal wegen Mal wegen Nichtbefolgung eines Ausweisungs- Befehl fieben Mal wegen Führung falschen Namens

einmal

wegen Unterschlagung und dreimal wegen Diebstahls. Unter solchen Umständen beantragte der Staatsanwalt, da bier Dieb Stahl in wiederholtem Rüdfalle vorlag, worauf eintretende Falls eine Buchthausstrafe ertannt werden kann, zu deren Be hängung das Schöffengericht nicht zuständig ist, den Termin zu vertagen und die Akten zu weiterem Verfahren dem Land gericht zustellen zu wollen. Der Gerichtshof schloß fich diele Ausführung an, beschloß demgemäß und ließ die Angellag wieder in die Untersuchungshaft abführen.

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Das ist aber doch unrecht, daß man hier a rüchige Wurst bekommt!" So ungefähr äußerte fich Fra Müller am 28. Juni d. J. in dem Laden des Schlächtermeister Rolle in der Alten Jakobstraße, dem Drpheum schräg über, einer anderen Kundin, die auch dort etwas holen wollte. Herrn Rolle dies hinterbracht wurde, zeigte er sich sehr ung halten. Seine Ehre als Geschäftsmann war getränkt, weil nie verdorbene Waare verkaufte, und die mußte wieder gereinigt werden, deshalb befann er sich auch nicht lange, sondern reic

im Malen können und namentlich auch war er als Rolori bedeutend genug, um selbst neben Matart als eine voll giltige Besonderheit im Rolorismus seinen unbestrittenen Rang zu behaupten. Seine Farbe war üppig und reif auf das eigentliche Blenden ging fie nicht aus; fie reite bas Auge nicht durch brillante hors d'oeuvres, sondern

machte das Auge fatt: In schwächeren Werken fiel fie wobl gelegentlich in's Gelbe, wie denn auch sonst die Malweife Canon's allerlei Manieren unterworfen war, die sich bisweile störend anmeldeten; wir erinnern z. B. an seine Art, mit dem Pinfel schraffiren, oder den Halbschatten eines Kopfes durch ein

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Das

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fortlaufende dunkle Einfassungslinie innerhalb des eigent zur anderen, aus denen er planlos naschte, zuerst Dilettant, Triptychon, das er im Auftrage der kaiserlichen Kinder lichen Umrisses anzudeuten. Solche Mängel an der Thätig feit eines fast überfruchtbaren schaffensträftigen Künstler dem Scheitern bewahrte. Es ist charakteristisch genug, daß Repräsentationsbild in der Art des Rubens'schen Ildefonso wiegen nicht schwer; sie hängen sogar zusammen mit jenem er sein lebelang fast niemals ein eigentliches Atelier besaß. Altars. Sein reizendes Meisterwerk, das altdeutsch angewandelte reißenden Thätigkeitstrieb, ber ihn in brei Monaten fe Bald weilte er in diesem, bald in jenem Gasthofe; in Altarbild, zur filbernen Hochzeit des Grafen Hans Wilczek   großes Museal Deckenbild schaffen ließ, das Ganze all einem gewöhnlichen Passagierzimmer stellte er über Nacht gemalt, lebt von ähnlichen Stimmungen. Seine großen prima heruntergebürstet, ohne eine Lasur, ohne die Möglich zu überblicken. Speisesaal- Dekorationen für Privatpaläste sind üppige Still- feit, das aufgerollte Ganze auf einmal leben, mit Menschenfleisch gewürzt. Es ist eine in doppelter es ihm nicht vergönnt war, die bei dieser Erstlingsarbeit g Hinsicht merkwürdige Erscheinung um die Canon'sche Rubens- machten Erfahrungen bei dem zweiten Musealbild zu vorhängen u. f. f. Die Stadt Triest  " unter Anderen, auf kunst. Niemals ist ein originellerer Mensch Nachahmer werthen, ist gewiß ein großer Verlust für die Monumental Malerei Wiens. Uebrigens nahm Canon an künstlerische Denn in allen feinen Werken ist Canon dennoch eine eigene, Erfahrung jeder Art unbestritten den ersten Play in Wie An sein Urtheil wandten sich mit etwas Eigenes zu sagen weiß. Mehr als in den Historien mächtigen Kunstfreunde, wenn es galt, bedeutende Antäufe auch äußerlich Wurzel und bezog ein Atelier in dem ehes ist dies in seinen Porträts der Fall, diesen vollsaftigen, tief zu machen. Wie oft wurde er ins Ausland entfendet, um ein einer so ungestörten Harmonie zeigen. Jede Wiener   Jahres- angeboten war. In solchen Fällen gab er jedoch ftets nur Räume mit gewohntem Hochsinn unentgeltlich zur Vers ausstellung brachte regelmäßig einige dieser ganz hervor sein künstlerisches Gutachten ab, niemals mischte er fich in bie Unter so vielerlei Anregungen und Befruchtungen der hohen Finanz, mit vornehmer, selbstbewußter Pracht ges wenig kompetent, in Geldsachen war er ein Kind und ein grand

diese Art malen sehen. Erst vor etwa acht Jahren, als er so weit ausgetobt hatte, als ein Canon austoben konnte und Professor der Kunstakademie geworden war, schlug er

maligen Rasumoffsky'schen Paleis auf der Landstraße, wo ihm der jezige Besizer, Fürst Liechtenstein, die nöthigen

fügung stellte.

wandte fich Canon immer entschiedener dem Studium der alten Meister zu. Alle Welt weiß, daß er in der Epoche feiner Reise Rubens   als seinen Großmeister verehrte. Die Werte des großen Flamanders hat er Jahrzehnte lang mit ein Rubens- Schüler wie dazumal Jordaens  , Van Dyk und Van

spezifische Persönlichkeit, welche selbst in allbekannten Zitaten

charakteristischen Menschenbildern, welche Leib und Seele in

kleidet, dargestellt in der Blüthe ihrer selbstbewußten Gel­tung, bald Männer der Staatskunst, der Wissenschaft, der Millionen, der Verwaltung. Seine Bildnisse waren alle, was man repräsentativ nennt; sie gaben nicht nur den mit ihren sämmtlichen Titeln und Orden, mit ihrer ganzen

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altes Werk zu beurtheilen, das irgend einer Galerie

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seigneur. So bedeutende Summen er in der Zeit feiner

Größe erwarb, zu einer gefunden, bürgerlichen

Bilanz er es niemals zu bringen vermocht. Seine ganze,

durchaus unorganische, unlogische Beimischung zu

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weit

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ausgreifende, fich mit vollen Händen ausgebende Natur den Augen des begeisterten Jüngers eingefogen; er wurde Taufnamen der Person, sondern auch ihren Familiennamen, tannte tein Pfennigfuchsen; das Einmaleins wäre eine Tulden. Man weiß auch, daß er in dieser Verehrung zu weit Karriere und auf der Höhe ihrer gesellschaftlichen Stellung. Leben gewesen. So hat er denn kein Vermögen hinter ging, und sich über seinem Vorbild selbst verlor. Er ahmie Eine seltene Herrschaft über alle Mittel seiner Kunst kam lassen; er war nichts weiter als Künstler, am wenigften es offen nach, entlehnte ihm seine flachsblonden Köpfe, ihm dabei zu Statten. Dieser Autodidakt hatte die Geheim Raufmann, ein Rünstler aber war er durch und durch zinnoberrothen Schatten und ausartenden Muskulaturen; nisse der Maltechnik ergründet, wie Wenige. Er war groß