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ergebenst folgendes: Die der Besprechung unterzogene, ſeit dem 1. d. M. in unserem Lokalverkehr Berlin - Potsdam - Wild­vart mit Genehmigung der obersten Verwaltungsbehörden zur Einführung gelangte Anordnung, nach welcher von diesem Tage ab in den auf den genannten Strecken turfirenden Lokal­personenzügen in der zweiten Wagenklasse die Frauen- Koupees und in der dritten Wagenklaffe außer diesen auch die Nicht­raucher Koupees in Wegfall gekommen find, ist dadurch nothwendig geworden, daß gegenüber den an uns in Bezug auf die Bewältigung des Massenverkehrs, wie er fich namentlich in den Sommermonaten gestaltet, gestellten Anforderungen und mit Rüdficht auf die verfügbaren Betriebs­mittel es nicht länger angängig erschien, eine gewiffe Anzahl von Koupees zweiter und dritter Wagenklaffe dem allgemeinen Verkehr zu entziehen und für besondere Swede reservirt zu halten, zumal erfahrungsgemäß feststeht, daß die Frauen- und Nichtraucher Koupees unausgesezt in den Bügen liefen. Dies gilt namentlich von den Frauen- Roupees. Es läßt sich täglich beobachten, daß die Neigung der Frauen im Allgemeinen nicht nach den Frauen- Koupees gravitirt, sondern daß man viel lieber geneigt ist, den gemischten Koupees den Vorzug zu geben, was zur Folge hatte, daß, wie schon oben angedeutet, diese Koupees in den meisten Fällen entweder nur äußerst mäßig besett oder auch wohl ganz leer in den Zügen liefen. Ihr Charakter als, refervirte Koupees" mußte aber trotzdem aufrecht erhalten werden, und es ist nicht selten vorgekommen, daß deshalb anderen Personen wegen Plazmangels die Mitfahrt versagt werden mußte, ein Umstand, der bereits zu mancherlei Be­schwerden des Publikums Veranlassung gegeben hat. Wir haben aber die Verpflichtung, dem allgemeinen Verkehr alle diejenigen Mittel zuzuführen, welche zur Bewältigung desselben absolut erforderlich find. Deshalb und unter Berücksichtigung der oben dargelegten Thatsachen konnte die Aufhebung der Frauen- Koupees nicht nur nicht für bedenklich, sondern mußte sogar für geboten erachtet werden, und glauben wir auch jezt, trop der von Wohldemselben hiergegen gemachten Einwendungen, bei unserer Ansicht beharren zu sollen. Dies schließt aber feineswegs aus, daß einzelnen Frauen und Kindern auf Möglichkeit des Alleinreisens eventuell wenn thunlich unter Einräumung besonderer Koupees gewährt werden soll, und wir haben unser Bug- bezw. Begleitungspersonal deshalb mit Anweisung versehen, solchen an sie herantretenden Wün schen, soweit angängig, Rechnung zu tragen. Durch diese Anordnung glauben wir jener Maßregel die ihr anscheinend vielleicht dennoch anhaftenden Härten genommen zu haben, und wird durch dieselben unseres Erachtens allen billigen Anforde rungen genügt werden können. Selbstredend wird eine ders artige Rücksichtnahme bei dem regen Sonn- und Fefttagsverkehr von vornherein ausgeschloffen sein müffen. Was sodann das Rauchen in der dritten Wagenklaffe anbelangt, so ist zu er warten, daß demnächst eine Gleichstellung der dritten mit der zweiten Wagenklasse in der Weise herbeigeführt werden wird, daß auch in der ersteren das Rauchen allgemein ferner nicht gestattet werden wird, dagegen aber werden in der zweiten Wagentlaffe besondere Rauchtoupees zur Einführung gelangen. Hierdurch wird den in dieser Beziehung erhobenen Beschwerden abgeholfen werden, und wird diese Einrichtung auch den die dritte Wagenklaffe benußenden Frauen insofern zustatten tommen, als denselben hierdurch ausreichend Gelegenheit ge­geben wird, fich vor Rauchbelästigungen zu schüßen."

w. In Betreff der Anfrage des Stadtverordneten Singer und Genossen in Bezug auf die beabsichtigte Reform der Miethssteuer, theilt der Magistrat der Stadtverordneten Bersammlung mit, daß der Oberpräsident auf seine dieserhalb gestellte Anfrage unter dem 15. Auguft ihm dahin Bescheid er theilt hat, daß er über den seinerseits( des Magistrats) unter dem 9. Dezember v. J. gestellten Antrag den Ministern des Innern und der Finanzen Bericht erstattet habe, ohne daß ihm hierauf bislang eine Resolution der Herren Minister zu gegangen wäre. Der Herr Oberpräsident hat zugleich hinzu gefügt, daß er den Bericht des Magistrats vom 12. August, in welchem letteren mit Rücksicht auf die beginnenden Etatsare. beiten um eine möglichst baldige Bescheidung auf seinen An­trag vom 9. Dezember v. d. dringend gebeten hatte, dem Herrn Minister zur Berücksichtigung vorgelegt habe.

w. Ein Antrag der Stadtverordneten Singer und Genoffen an die Stadtverordneten- Versammlung lautet fol gendermaßen: Die Versammlung erachtet die Ablehnung des Magistrats, die Anfrage des Stadtverordneten Singer und Genoffen, betreffend den Maurerstreit, zu beantworten, bei den wichtigen Interessen, welche dabei in Frage kommen, als der Sachlage nicht entsprechend." Ein fernerer Antrag derselben Stadtverordneten an die Versammlung lautet: Die Versamm lung wolle beschließen, den Magistrat zu ersuchen, in gemischter Deputation mit der Stadtverordneten- Versammlung die Ueber nahme der bestehenden Sanitätswachen in städtische Verwaltung zu berathen.

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w. Ein Unternehmer hat an die städtische Baudeputa tion ein Projett zur Erbauung eines Restaurations- Pavillons in feinerem Stile auf dem Dönhofsplaze, sobald der Wochen

rathend, stiegen in den seichten Fluß hinab; die Delawaren, Weatherton, Falt und Raft ordneten sich in eine Reihe hinter sie, und stromabwärts zogen sie mit eiligen Schritten bem Utahsee zu.

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Das Ende eines verfehlten Lebens. Als das Plätschern der Flüchtlinge endlich verhallte, erhob sich der Graf, ber hinter dem Gefängniß, in frübes Ein tiefer schmerz­Brüten versunken, figen geblieben war. licher Geufger entrang, fich ſeiner Brust; er schaute noch einmal mechanisch nach der Nichtung hinüber, in welcher Weatherton und seine Begleiter entflohen waren, und dann begab er sich langsam nach der Einfahrt des Forts, und von dort, nachdem er einen flüchtigen Blick auf die in der Wachtstube schnarchenden Männer geworfen, nach der Ge­fängnißhütte.

Dort setzte er sich vor der Thür nieder. Das leise Stöhnen und Wimmern der Gefesselten drang zu seinen Ohren; er achtete nicht darauf. Seinetwegen hätten sie Alle ersticken

fönnen.

Das Haupt hatte er sorgenschwer auf seine Hände ge stützt. Noch nie in seinem Leben hatte er sich so klein, so grenzenlos elend gefühlt; und dennoch war wieder eine wohlthuende Befriedigung in seine Bruft eingezogen. Seine legte Unterhaltung mit Weatherton und überhaupt das ganze Zusammentreffen mit ihm schien ihn plöglich umge­wandelt zu haben; denn während er einerseits die Kund­gebungen förperlichen Schmerjes, die, nur wenige Schritte von ihm, sich den beengten Lungen schwer entwandten, unbes achtet ließ, wiederholte er in der weichsten Stimmung sich immer wieder Wort für Wort, was er zu Weatherton ge sprochen, und was dieser ihm darauf entgegnet hatte.

Es war ein grausamer und doch auch wieder wohl thuender Trost, den er in dieser Art von geistiger Beschäf­tigung fand.

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Als nämlich Falt und der Delaware John fich ent­fernten und Weatherton und Raft bei ihm und seinem weniger muthigen und noch unter dem Einfluß des letzten Rausches stehenden Gefährten zurückgeblieben waren, da hatte

markt von demselben nach der Markthalle verlegt sein wird, eingereicht. Die Baudeputation hat indeffen beschloffen, das Projekt abzulehnen, da es nicht wünschenswerth erscheint, ge­rade im Innern der Stadt die wenigen vorhandenen freien Pläge noch durch derartige Bauten zu beeinträchtigen.

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r. Neueste Sensationsnachricht! Auf dem Dönhofs. plaze stehen seit einigen Tagen zahlreiche ländliche Leichen­fuhrwerte, deren Führer die in großer Anzahl mitgebrachten Leichen verkaufen; diese rühren aus dem alljährlich um diese Beit in der Umgegend von Berlin stattfindenden Maffenmorde der Gänse her, die im zartesten Alter, meistens im ersten Jahre ihres Lebens, von dem Meffer ihres Befizers dahinges rafft werden; dies Instrument verursacht, wenn auch nicht die einzige, so doch jedenfalls die mörderischste Sterblichkeit in dem ganzen Gänsegeschlecht. Gegenüber den vielen Sensationsnach richten über Maffenmordungen, die sich später als übertrieben und unwahr herausstellten, hat diese den unbedingten Vorzug, buchstäblich wahr zu sein.

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g. Konfettioneuse- Freifrau, Vor einigen Tagen trug sich hier folgender Vorfall zu, der uns als durchaus wahr verbürgt wird. Die Tochter eines hiesigen Portiers, ein sehr hübsches blondes Mädchen, trat vor einiger Zeit in ein im Bentrum belegenes Konfettionsgeschäft als Anprobirer in ein und

wurde nach einigen Monaten Direttrice in einem größeren Kostümgeschäft. Unter ihren Verehrern befand sich auch ein Freiherr, der neben seinem wirklichen Titel auch bedeutende Mittel befitt. Um es furz zu machen, der Freiherr heirathete vor wenigen Wochen die Konfettioneuse. Vor einigen Tagen hielt vor dem gedachten Kostümgeschäft eine elegante Equipage, der unsere Freifrau entstieg, um sich bei ihrem ehemaligen Brin zipal ein Roftüm zu laufen. Die Freifrau, welche mit der größten Devotion behandelt wurde, glaubte ohne die Zustim mung ihres Herrn Gemahls eine endgiltige Wahl nicht treffen zu können und erbat fich die Busendung mehrerer ausgewählter Kostüme nach ihrer Wohnung, was auch noch an demselben Tage durch einen Hausdiener und eine Dame aus dem Ge­herrlichen Ehepaares" in bas lururiös ausgeftatte Vorzimmer geführt hatte, die in einem fostbaren Kleide daherrauschende Freiherrin erblickte, rief fie freudig erregt aus: Marie, bist Du es wirklich!", ohne zu ahnen, was die Folgen dieses Unbe­dachtsams waren. Die Freiherrin zog unwillig die Augen­brauen zusammen, befahl dem Diener, die Dame hinauszuge leiten" und ihr mitzutheilen, daß fie den beabsichtigten Kauf eines Kostüms rückgängig mache!

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Die Saison der Vollbärte. Bu keiner Jahreszeit bes merkt man so viele sproffende Vollbärte wie im Herbst. Das wiffen besonders die Barbiere, denn eine Abnahme ihrer Kund­schaft macht sich ihnen im September und Oktober immer sehr fühlbar. Man tann wohl mit einigem Recht den Sommer die Beit der Schnurrbärte und eleganten Badenbärtchen- vulgo Kotelettes, den Winter die Zeit der Vollbärte nennen. Im Winter läßt sich, mit wenigen Ausnahmen, Alles, was Mutter Natur nicht allzu sparsam mit Bartwurzeln bedacht hat, einen Bart wachsen und zwar aus sehr praktischen Gründen. Der Vollbart wärmt nämlich und schüßt den Hals vor dem An­bringen der falten Winterluft, dann aber verschlingt das Ra­firen auch so manchen Nickel, welche man an den langen Winter­abenden sehr viel beffer in Bier anlegen fann. Die Barbiere, als geschworene Feinde der Bärte, find zwar entgegengesetter Anficht. In etwas aber wissen fich die Herren Bartkünstler doch zu helfen, Nicht das Raftrmesser, wohl aber Locken, und Auszieheisen werden jegt in Thätigkeit gesezt, denn wenn Sie fich doch schon einen Vollbart stehen lassen, muß er auch nach etwas aussehen", macht Einem der Verschönerungsrath mit großer Bungengewandtheit bemerkbar. Der Barbier muß es ja roissen, dentt der Bartinhaber, sest fich hin und läßt seinen Bollbart mit Brillantine einreiben und ausziehen. Aber bet allebem schlägt der Barbier nicht soviel heraus wie beim Na firen. Sehnsüchtig wartet er darum, bis der erste gelinde Wind den Kunden daran mahnt, daß der Frühling in Sicht ift. Die Saison morte hat dann ihr Ende erreicht.

Die Vereinigung zur Bekämpfung des Trinkgeld- schäft erfolgte. Als die lettere, welche ein Diener des freis wesens im Gastwirthsfache erfreut sich, wie der soeben ver­fandte zweite Vierteljahresbericht erkennen läßt, eines stetigen Wachsthums. Der Bericht erkennt dankend an, daß diefer Erfolg zum großen Theile der thatkräftigen Unterstüßung seitens eines beträchtlichen Theiles der deutschen Presse zuzuschreiben ist. Die beliebte Verdächtigung ,, als ob die Sympathien des großen Publikums mit den Vereinsbestrebungen unterschiedslos auf Eigennus" zurückzuführen wären, wird mit Entschieden heit zurückgewiesen. Es fragt sich allerdings, ob nicht bei den gegnerischen Fachgenoffen der größere Eigennuß zu finden ist. Wenigstens schmeckt die Polemit derselben stark danach. So schreibt ein anscheinend bei Trinkgeldern reich gewordenes Mit glied des Internationalen Vereins der Gasthofbefizer" in der zu Köln erscheinenden ,, Wochenschrift" dieses Vereins unter dem 11. Juli d. J. recht charakteristisch: Ich habe es nie ver­schmäht, ein Trinkgeld anzunehmen, ohne auf Trinkgelderjagd" auszugehen, und habe ich als 24 jähriger junger Mann ein Kompagniechefs gehabt, ohne meine Eltern für Erziehung und Einkommen größer als das eines preußischen Hauptmannes und Heranbildung ein Vermögen" gekostet zu haben."-Dieſem Heranbildung ein Vermögen" gekostet zu haben." Herrn ist es gewiß nicht zu verdenken, daß er die Trinkgelder­Gegner für Feinde des Gastwirthschafts- Gewerbes hält. Seine Beweisführung verdient Beachtung, denn sie beweist grade die Ungleichheit und Ungerechtigkeit des im Trinkgeld liegenden Bezahlungsmodus, der den einen über Gebühr bereichert, wäh­rend er den andern darben läßt. Ein Berliner Hotel- Ange­stellter bezeichnet im Gastronom", dem Organ des deutschen Kellnerbundes( unter dem 16. April d. J.), zum Schluffe seiner längeren Bolemik die dem Antitrinkgelder- Verein angehörenden Kellner als eine Anzahl ertravaganter, nach dem Ruhmes­franz eines billigen Jdealismus lechzender Charaktere." Dieser Vorwurf desdealismus" tehrt jetzt in allen uns bekannt gewordenen fachmännischen Besprechungen wieder: er ist auch thatsächlich der einzige, der fich mit einigem Schein der jedem Streben zum Besseren, das als solches immer auch von Recht erheben läßt. Bu ideal! Das ist der Einwand, das ideale ist, entgegengesezt zu werden pflegt. Das, Ideal" der das Trinkgeld verwerfenden Kellner spricht sich schlicht und flar ftreben aus einer unwürdigen Lage fich herauszuarbeiten, einer in den Worten des Berichts aus: Die Gasthof- Angestellten Lage, welche fie selbst, das Wirths. Gewerbe und die Reisewelt schädigt und empfindlich belästigt." Und dieses Ziel ist feines wegs ein utopisches. Das beweist die im Laufe dieses Sommers erschienene 3weite Flugschrift der Vereinigung zur Bekämpfung des Trinkgeldwesens im Gastwirthsfache"( Karlsruhe bei Gutsch, 1885, Preis 60 Pf.), worin mit vollständiger Sachkenntniß die bisherigen Erfahrungen des Vereins zusammengestellt, die Ein­wendungen der Gegner eingehend gewürdigt und, was beson ders beachtenswerth, praktische Reformvorschläge gemacht sind. Möchten dieselben recht bald von denjenigen, in deren Hand die nächste Möglichkeit der Reform liegt, von den Gastwirthen, beherzigt werden. Sit das Vereins ist nach wie vor Wien . Auskunft wird ertheilt durch den Kaffirer M. Stolarz daselbst, Neubaugaffe 26.

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g. Von einem Hunde schwer gebissen. In dem Ma nufakturwaarengeschäft von Gebrüder Fräntel, Spandauerstraße, find zwei Hausdiener angestellt, von denen jeder einen großen Hund befigt. Der eine der Hausdiener hält seinen Hund in der Wohnung, während der andere Hund auf dem Hofe des gedachten Geschäftslotals verbleibt. Da das Geschäft wegen

bes jüdischen Feiertages geschloffen war, bat der Hausdiener M. feinen Kollegen, der in der Fischerstraße wohnt, des Abends nach dem Geschäftslokal zu gehen und seinem Hunde Futter zu geben. In demselben Augenblick nun, als der Hausdiener den of betrat, sprang der Hund auf ihn ein und brachte ihm nicht weniger als 8 Bißwunden im Arm bei. Blutüberströmt und von fürchterlichen Schmerzen geplagt, wurde der Verlegte zu einem in der Brüderstraße wohnenden Arzt geführt, welcher ihm die erforderliche Hilfe zu Theil werden ließ. Die Drüsen am Arm waren bereits sehr start angeschwollen, so daß der Arzt eine Blutvergiftung vermuthet. Der Zustand des arg zugerichteten Hausdieners ist nicht ungefährlich.

er Weatherton mit dem Ausdruck größter Aufrichtigkeit ge= beten, ihm einige Minuten Gehör zu schenken.

Die Verachtung des jungen ehrenwerthen Offiziers, der ihm einst, wie einem Ehrenmanne, mit zuvorkommender Freundlichkeit begegnete und ihm sein Vertrauen schenkte, nicht ahnend, daß man ein falsches Spiel mit ihm treibe, hatte niederschmetternder auf ihn gewirkt, als wenn ihn zu der ſelben 3eit sein eigenes Lodesurtheil vorgelesen worden wäre. Er hatte freilich schon öfter in feinem Leben der gleichen Erfahrungen gemacht und sich mit angeborenen und

fahrens hinweggefeßt, wenn er, unter der Maske eines ge­bildeten und rechtlich denkenden Mannes, irgend ein uner­fahrenes Opfer verlockte, um es am Spieltisch auf gewiffen Lose Weise auszuplündern. Auch jest würde er sein im noch beschwichtigt haben, wenn nicht mit dem Erscheinen

Weatherton's das marternde Bewußtsein, einen Mord bes gangen zu haben, von seiner Seele genommen worden wäre. Dankbar gegen das Gefchic, welches ihm ein so gräßliches Verbrechen erspart hatte, beschwor er Weatherton, nicht von ihm zu gehen, ehe er nicht alles gehört habe, was er zu seiner Entschuldigung vorzubringen vermöge.

Er hatte ihm darauf erzählt, wie er von Abraham und Nynolds mißbraucht worden sei; er schilderte ihm die traurige Lage, in welcher er, als Sklave der Mors monen, seit jener Beit gelebt. Er theilte ihm mit, wie man ihn wiederum als ein Mittel habe benutzen wollen, ihn und Raft, nachdem man ihnen den Rath, zu ents fliehen, ertheilt, in's Verderben zu stürzen. Er gestand ein, daß er allerdings nur die Absicht gehegt, die Flucht zu ver­hindern, daß er aber beim besten Willen nicht im Stande gewesen wäre, dem Morde vorzubeugen, welchen auszuführen man den Schlangen- Indianer ohne sein Vorwissen gebungen, man den Schlangen- Indianer ohne sein Vorwissen gedungen, wenn nicht ein glücklicher 3ufall im entscheidenden Augen­wenn nicht ein glücklicher Bufall im entscheidenden Augen­blid seine Freunde habe erscheinen lassen. Dies ist mein volles Bekenntniß", sagte er zerknirscht. Ihr werdet daraus ermessen fönnen, ob ich Eure Verachtung noch immer in so hohem Grade verdiene, daß eine Vergebung nicht mehr möglich. Bedenkt, zum zweiten Male sollte ich hinterliftiger

Johann Strauß hat gestern Berlin verlassen, nicht ohne zuvor in einem von herzlichster Erkenntlichkeit zeugenden Briefe an Herrn Direktor Fritsche Abschied zu nehmen. Der Brief lautet: Lieber Freund und Direktor! Scheiden thut weh"! - mir ist es fürwahr selten so schwer gefallen wie diesmal. Aufs tiefste berührt und zugleich hocherfreut von den großen Beweisen der Sympathie, Liebe und Anerkennung scheide ich Diesmal von Berlin . Ich finde nicht die Worte, um auszus drücken, wie die freudigen Ereignisse der lezten drei Tage mir dieselben unvergeßlich gemacht haben. Sei Du, mein Freund, der Dolmetscher meiner Gefühle, der Ueberbringer meines tief empfundenen Dantes. Jnnigen Dank dem Berliner Bus blikum, welches meinen Werten aufs Neue eine so über aus herzliche Theilnahme geschenkt, sie hat den lautesten Widerhall in meinem Herzen gefunden. Sprich auch der Berliner Preffe, welche in so überaus liebenswürdiger und wohlwollender Weise an unserem Feste Antheil genommen, meinen herzlichsten Dank aus, und dann sage jedem Einzelnen und Allen von Deinen ausgezeichneten Künstlern, mit welcher Befriedigung ich deren auserlesene Leistungen verfolgt habe und wie freudig ich in den lebhaften Beifall einstimme, den fie mit Recht gefunden. Und wie soll ich Dir, verehrter Freund, für all die zarten Aufmerksamkeiten danken, mit denen Du mich erfreut, wie Dir das Gefühl schildern, mit dem ich von Deinem Muster- Institut scheide. Laß mich Dir, dem vers ehrten Freund, dem ausgezeichneten Direktor, dem tüchtigen Manne, die Hand drücken, nicht zum Lebewohl", sondern zu frohem ,, Auf Wiedersehen!" Auf Wiedersehen inmitten Deiner waderen Künstlerschaar, inmitten Deines Publikums, das Deinem redlichen Streben seine Theilnahme nie versagen möge. Dein treuer Johann Strauß .

Noch einmal die Kandidatur Stöcker. Jm Vorders grunde des öffentlichen Interesses steht immer noch der Fall Stöder- oder lagt man beffer: der Fall Stöckers?" Der Reichsbote" raft. Er erschöpft das ganze Schimpfleriton gegen Diejenigen, welche die Nachricht von dem Beschluffe des C. C. C. verbreitet haben. Er nennt es eine Recheit und unverschämts

Weise gegen meinen Willen dazu benutzt werden, mich an Eurem Leben zu vergreifen. Ein unerforschlicher Wille aber hat es gnädig gefügt, daß ich jetzt mit zu Eurer Rettung und Eurer Sicherstellung beitragen fann."

,, Laßt uns vergessen, was nicht mehr zu ändern ist," antwortete Weatherton gutmüthig, ich aber bin Euch dops pelt für Eure Mittheilungen zu Dant verpflichtet, indem nunmehr die letzten Zweifel geschwunden sind, welche ich noch betreffs meiner Flucht hegte. Bei so bitterer, unvers föhnlicher Feindschaft, wie der Kommandant dieses Postens aus irgend welchen unbekannten Gründen gegen mich hegt, würde ich hier keine Stunde meines Lebens sicher sein. Hätte er doch jetzt, nach einem mißlungenen Fluchtversuch, die beste Gelegenheit, das in seinen Händen befindliche Todesurtheil an mir vollstrecken zu lassen.

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verseite der Graf haftig, barum flieht, so lange es noch Zeit ist. Jeder Augenblick kann die Wache oder gar einen Trupp der am Jordan befindlichen Männer hierherführen. Aber halt! Ihr sollt einen Vorsprung gewinnen," unter­

brach er sich selbst mit triumphirendem Tone; wie ich vers nahm, ist der wachhabende Mormone gefnebelt, und ebenso der schurkische Indianer. Laßt nun auch noch meinen Ras meraben bort feffeln-"

,, Mich?" fragte kleinmüthig der Baron .

" Ja, Dich, mein Brüderchen", entgegnete der Graf mit erfünfteltem Humor; halte nur still, es geschieht zu Deinem Besten, Du weißt, die Mormonen lassen nicht gern mit sich Spaßen."

Aber Ihr?" fragte Weatherton theilnehmend, werdet Ihr nicht Gefahr laufen-?"

Reine Gefahr, bin ein alter Krieger, der sich aus der Schlinge zu ziehen weiß," unterbrach ihn der Graf mit einem trockenen, unheimlichen Lachen, handelt so, wie ich es wünsche, und ich verspreche Euch. Ihr sollt zufrieden mit mir sein und meiner fortan mit freundschaftlicheren Gefühlen, als bisher, gedenken. Will meine Ehre vollständig rehas bilitiren."

( Fortsetzung folgt.)