i

D

B

,

n

Q

er

n

t.

ไร

te

er

en

e,

On

er

r=

ent

ur

nt,

ne

eis

18

ir.

ed

18

rs

n=

eis

Cen

ft,

ant

ers

te

in

Des

Leis

ge=

Den

Bet

wers

Sen

Der

ich

en

efer

Den

äh

reis

br

hof

hut

die

eine

Beilage zum Berliner Berliner Volksblatt.

Nr. 225.

Die Athemhaltung,

eine hygienische Universal- Selbstkur.

Bon Dr. Paul Niemeyer.

( Nachbruck verboten.)

-

Ueber die Kunst, durch den eigenen Willen der krant. haften Gefühle Meister zu werden" mit dieser Aufschrift veröffentlichte fein Geringerer als unser Denkmeister J. Kant schon zu Anfang dieses Jahrhunderts eine Selbstfur, mit deren Hilfe er, der fleine, magere, überhaupt gebrechliche Mann mit dem eingebogenen Brufifasten und ausgebogenem Rückgrate fich aus eigener Kraft bis in's achtzigste Lebensjahr wohlauf und geistesfrisch zu erhalten verstand. Ein Denker erster Klaffe in allen Stücken, dachte er sich auch diese so einfache Kur aus, daß Mancher, der zum ersten Male davon hört, fich nicht so: gleich etwas Ordentliches dabei denken können wird. Den ge ehrten Leserkreis dieses Blattes jedoch darf ich, wenigstens in­soweit er an hygienischen Studien überhaupt Geschmack findet, bereits durch den vorigen Aufsatz vorbereitet wissen, welcher gewiffermaßen die Vorschule zum Kapitel von der Athemhal fung( cohibitio spiritus der Alten) enthielt. Beschränkte fich die Lehre vom Voll- und Tiefathmen auf eine Spe= zialfur für schleichendes Brustleiden, so gestaltet sich die Athemhaltung einerseits zur höheren Stufe der Athemkunst im engeren Sinne, andererseits zu einer bei den verschiedensten örtlichen wie allgemeinen Gesundheits­Störungen beilkräftigen Selbstfur, deren Bekanntschaft J. Kant möglicher Weise durch die Schriften des Alterthums machte. Beispielsweise wird im Gastmahle" des Philosophen Plato der Schauspieldichter Aristophanes , gerade als er sich zu einer Tischrede anschidi, von heitigem Schluden befallen, aber vom anwesenden Dr. Erysimachus, der dies Rezept aber schon aus Ariftoteles fannte, durch ein paar träftige Athemhaltungen rasch turirt. Nicht minder vertraut damit war vor Kant der linische Profeffor Dr. Hensler zu Kiel , von dem die Schrift herrührt: Ueber die heilsame Beförderung der Bewegung im Innern durch Hochathmen", mit deren Hilfe er selbst sich vom Bodagra befreite. Um auch den Leser gleich mitten hinein zu führen, so wird er als Wunderdoktor auf der Bildstäche z. B. da erscheinen, wo, wie so häufig auf der Straße, Einer durch Nasenbluten in peinliche Hathlosigkeit gerieth. Einfach heiße er den durch nichtige Vielgeschäftigkeit Anderer noch mehr Verstörten sich, wenn auch im Augenblicke der Hemdskragen dabei voll wird, rücklings auf eine Bant legen oder noch besser auf den Boden lagern, nun, die Hände am Hinterkopfe ges faltet, recht tief und voll Luft durch die Nase einziehen und nur mit der Brust den Athem so lange als möglich anhalten. Nach höchstens zwei bis dreimaliger Wiederholung steht die Blutung wie durch Bauber gebannt.

Auch bei Lungenblutung, sogenanntem Blutsturze, em­pfiehlt sich als einzig vernünftig und wirksam Ueberwindung Der falschen Aengstlichkeit und unbefangene Uebung der Athem­haltung, nebenbei noch fräftige Waschung des Hautorgans oder wenigstens warmes Fußbad, beides selbstverständlich im gut gelüfteten Raume. Der dadurch vorerst gesteigerte Hustenreiz hat weit weniger zu sagen, als wenn bei unbeweglichem Ver­halten und Vornahme der unheilvollen Eisumschläge das nun einmal ausgetretene Blut in den Zuftwegen stodt und nach Art eines Fremdkörpers Entzündungsreiz unterhäll. Schon der große englische Arzt Sydenham erklärte Bewegung, besonders zu Pferde, bei Blutsturz für ebenso heilkräftig, wie die Chi­

narinde bei faltem Fieber."

Um diese Wirkung verständlich zu finden, denke man fich die beiden durch Vollathmen aufgeblähten und nun 5-7 Liter Luft enthaltenden Lungenflügel wie ein paar mächtige Saug­pumpen auf die zwischen ihnen mit zu und abführenden Blut­bahnen arbeitende Hersthätigkeit wirkend: wie im Bereiche der Nase, so schaffen fie auch im eigenen Gewebe gleichmäßige Ver theilung und da, wo Blutstockung oder Erguß erfolgte, Beitheilung und Abfluß. Indem fie dabei wie das an der linken Brustwand mittelbar die angelegte Ohr deutlich verfolgen kann rythmische Bewegung der Herzpumpe regeln, bieten sie in der Athmenhaltung erfolgreiche Abwehr von Herzpochen, Herz­

Komm mit.

Novellette von A. Trinius.

[ Unberechtigter Nachbruck verboten.]

( Schluß.)

Und wieder vergingen Jahre. Still trug fie ihr Leid, und wenn die Mutter sie einmal ängstlich anschaute, dann

Es

lächelte fie matt und streichelte wehmüthig die alte Frau 3u hoffen hatte sie aufgehört, aufgehört, aber das Plätzchen unter dem Baume fuchte sie noch oft auf. zog sie dahin, und ihre Augen, der Thränen müde, fuchten dann wie verloren in der Ferne das Land der Sehnsucht.

Man ehrte sie im Dorfe, und die stumme Theilnahme, die fich fast überall für sie zeigte, that ihr doch wohl. Bon den Burschen aber wagte sich feiner ihr zu nähern. Und dennoch war Einer, der für sie sein Leben hingegeben hätte. Das war der Förster, dessen stilles Haus, unweit dem ihren, in einer frenndlichen Waldlichtung lag.

Sie hatte feine Zuneigung längst bemerkt, und als er eines Tages leise und zögernd seine Absicht andeutete, da winkte fie ihm schweigend ab und ging darauf zum alten Rieferbaum, fich bitterlich auszuweinen.

Acht Jahre waren verflossen, als sich die Mutter nieber­legte, um nicht wieder aufzustehen.

"

Marie", sagte fie, ich lasse Dich allein zurück, doch nicht schutzlos. Du weißt, es giebt Jemanden, der Dir mit inniger Liebe eine neue Heimath geben würde. Nimm ihn, wenn Du kannst. Du machst einen Menschen glücklich."

Marie beugte fich nieder und küßte stumm die Hand der Sterbenden.

Der Frühling war wieder gekommen, schöner als je, und klopfte fingend an alle Thüren und Herzen.

Vor dem Hause der Verwaiften blühte der Apfelbaum, und unter seinen schneeigen 3weigen stand der Förster, bereit zum Gehen.

Ich weiß, Sie meinen es gut mit mir", sagte Marie, indem sie ihm die Hand dankend reichte. Doch Sie ver bienen mehr Liebe, als ich Ihnen jemals noch geben kann. Bürnen Sie mir nicht."

|

Sonnabend, den 26. September 1885.

beklemmung, Ohnmacht u. f. w. Wie sich ferner diese Saug­fraft des Brustkastens weit über den Lungenblutkreislauf hin­aus erstreckt, kann man an größeren, oberflächlich gelegenen Blutadern, z. B. in der Schenkelbeuge, von außen her feft­stellen, indem man da bei jedem Anlaufe zur Athemhaltung ein richtiges Strudelgeräusch seitens der hinaufgesogenen Blut­säule zu hören bekommt. Von selbst leuchtet wohl ein, daß die Uebung vollends dem dicht unter Lungen und Herz liegenden Blutschwammorgane der Leber gegen die hier so häufigen Stockungen und Anschoppungen zu Gute tommen muß. Doch auch in den an den Füßen so lästigen Krampfadern schafft die saugkräftige Athemhaltung gründlichere Erleichterung als der blos von außen drückend und bald loder werdende Schnür Strumpf.

Noch stärker als bei der Fortbewegung des farbigen Blutes betheilig fich die Athmung bei der des weißen, im Lymphgefäßsysteme eingeschlossenen Blutes, der Lymphe, zu welcher auch der im Magen- und Darmkanal aus den Speisen bereitete Saft( Chylus) gehört. In diesem aus detachirten, durch Gänge verbundenen Drüsen bestehenden Systeme hängt die Beförderung des Gehaltes sogar so voll­ständig von der Saugkraft der Lungen ab, daß sie ohne diesen Antrieb gänzlich in's Stocken geräth, eine Thatsache, welche aufs Neue die gewaltige Mitwirkung der Lungenthätigkeit bei der Verdauung überhaupt, gleichzeitig aber auch den Ein. fluß veranschaulicht, welchen Athemübung auf Hebung aller Drüsenleiden, besonders Strofelsucht der Kinder üben muß.

11

Da in dem Maße, als die Lungen in ihrer Eigenschaft als Büge" arbeiten, auch Wärmebildung und Ausdünstung von Statten gehen, so leuchtet ein, daß man sich im Zustande innerlichen Fröstelns und Unbehagens durch ein paar kräftige Athemhaltungen zu Wärmegefühl und Behagen verhelfen

tann.

Folgende Berechnung möge im Allgemeinen eine Vor ftellung von der sich auf den ganzen Körperhaushalt bis zur geheimsten Belle, der feinsten Faser, dem tiefsten Marklager er­streckenden Wirkung der Athemhaltung geben: Nicht weniger als 600 Millionen Lungenbläschen vereinigen fich zu einem Drüsenbau, der, in eine Fläche ausgebreitet, 14 000 Quadrats fuß( einen halben preußischen Morgen) bedecken würde. Unter der gazedünnen Innenhaut dieser Bläschen löst sich die vom Herzen hin- und herströmende Blutbahn zu einem so feinen Haar gefäßneße auf, daß das Ganze mehr einem blutgefüllten Schwamme( Parenchym") gleicht, mit einem Gesammtinhalte von etwa 7 Pfund Flüssigkeit. Die in diesen 7 Pfund ents haltenen Blutſcheiben, deren jede auf ihrer Echnellfahrt durch den ganzen Körper die Lungenbahnen in 24 Stunden etwa 8000 mal paffirt, würden troß ihrer Winzigkeit im Einzelnen, wenn nebeneinander gelegt, 81 Quadratmeter, also eine Fläche von 13 Schritt in Seite, bededen. Wie schon allgemeiner bekannt, besteht die nächste Aufgabe dieses Lungenkreis Iaufes in dem in diesen Blutscheiben fich volls ziehen sollenden Gaswechsel; mit Kohlensäure beladen und Darum blaufarbig kommen fie von der rechten Herzhälfte her an, mit Sauerstoff frisch gefüllt und daher rothfarbig tehren fie aus der Lunge zur linten Herzhälfte zurück. Offenbar spielt dabei der Umfang, in welchem hier die einzelnen Blutscheiben in Arbeit genommen werden, eine Hauptrolle in Bezug auf die Gründlichkeit des Farbenwechsels; auch vorausgeseßt, daß die Athemluft von vornherein die nöthige Frische und Sauer­stoffmenge mitbringt, gelangen bei oberflächlichem Athemziehen ( wie Kant fich ausdrückte) nur 20 bis 25, bei Voll- und Tief­athmen dagegen 90 bis 250 Kubiksoll in die Lungenbläschen und den Akt der Athemhaltung fann man sich ähnlich denken wie den Vorgang in einer Wohnung, in welcher mal behufs gründlicher Reinigung alle Thüren und Fenster weit aufgespert werden. Um gleich auch eine spezielle Nuganwendung hinzu­zufügen, so trug ich an anderem Drte folgende Lektion für Bleich füchtige vor: 20 tiefe Athemzüge in frischer, reiner Luft geübt und angehalten schaffen ficherer, rothe Baden", als eine ganze Schachtel Stahlpillen, die höchstens schwarzen Stuhlgang und Beweis: das Beispiel der Sänger Magenbrüden erzeugen. und Sängerinnen, die, wenn auch zu Anfang noch so farblos und mager, bald frischfarbig und mit der Beit sogar did und stark werden. Also finge, wem Gesang gegeben", denn das

Leise fiel die Gartenthür in's Schloß.

Als wieder ein Jahr in's Land gegangen, bat fie den Werbenden um neuen Aufschub.

" Ich bin Deiner Treue nicht werth, Anton", sagte sie traurig.

"

-

So will ich weiter warten", erwiderte er sanft, und sah sie mit seinen braunen Augen treuherzig an. 3wei Jahre darauf war es nicht mehr so Klösterlich still in dem freundlichen Forsthause. Ein ruhiges Glück war eingezogen, das bem ernsten und dankbaren Manne manchmal drohte die breite Brust zu sprengen.

zu zer­

Nun war sie ja die Seine, und sein der Knabe, den fie jetzt auf den Knien draußen lächelnd schaukelte. Sie hatte ihn Karl taufen lassen. Er wußte wohl warum, doch er vermochte nicht, ihr eine Bitte mehr abzuschlagen. Singend schritt er soeben aus dem Hause.

Ich muß in die Stadt heute, Marie, und komme erst spät Abend wieder", sagte er. Lebe wohl!" Und er drückte einen Kuß auf das blonde, volle Haar seines Weibes.

"

Mein Prachtjunge!" rief er und schnellte jauchzend das Kind hoch in die Luft. Dann schritt er wald­einwärts.

-

Der Nachmittag tam. Marie war am Grabe ihrer Mutter gewesen, und als sie nun an der breitäftigen Kiefer unten vorüberging, da zog es sie mit seltsamer Kraft heute zu dem alten Freunde hinan. Sie hatte faum das trennen de Gebüsch oben getheilt, als sie mit einem leisen Schrei zurück­

tanmelte.

Vor ihr im Rasen saß in zerrissener Kleidung ein hagerer, sonnverbrannter Mann, das von Krankheit und Elend entstellte Antlik starr auf das Häuschen der Schul­meisterwittwe gerichtet.

Halt.

,, Karl!" rief fie erschüttert und tastete nach einem Ja, ich bin zurückgekehrt", sagte er mit trauriger und franfer Stimme, aber das Glück habe ich nicht in der Tasche." Gott ! So müssen wir uns wiedersehen?" jam

merte fie.

II. Jahrg.

methodische Anblasen der Stimmbänder behufs musikalische Tönung besteht einfach in einer höheren Form der Athem haltung.

,, Lebensspeise( pabulum vitae)" nannte die atmosphärische Luft schon der Altvater Hippokrates, an welchen Ausdrud an­Inüpfend die neuere Hygiene von Lufthunger spricht. Aeußert er fich zwar nicht in nagender" Form, so geben wir ihn doch Anderen offenherziger als vielleicht uns selbst bewußt durch den Gähnatt zu erkennen, als Zeichen, daß unsere Blutscheiben an ,, Ueberbürdung" durch Kohlensäure leiden, die wir auch als ,, Ermüdungs- und Erstickungsblut" in den Gliedern überall wie Blei" liegen fühlen. Währt die Ueberbürdung habituell, so entwickelt sich die Gliederschwere zu Rheumatismus , Nervos fität, Hämorrhoiden und wie sonst der Sprachgebrauch ge­bankenlos die den Kulturmenschen zwidenden und zwadenden" Leiden der Alltäglichkeit zu nennen beliebt, welche von sich abzuschütteln, die Athemhaltung ihm eine Kur aus dem Stegreife bietet.

Busammenfassend läßt sich diese Uebung als eine Haupt. luftmahlzeit hinstellen, deren wir aber, um frisch und munter zu bleiben, nicht blos ein, sondern mehrmals täglich bedürfen, zumal wenn wir in der beruflichen Tretmühle nicht blos zu halbem Athemholen gezwungen, sondern auch noch mit schlechter, verdorbener Luft gefüttert werden. Wie man fich während der Freiviertelstunde wohl einen erfrischenden Trunt herbeiholen läßt, so versäume man auch nicht, fich mit fräftigen Athem­zügen die frische, reine Luft zum Munde hereinfliegen zu laffen". Ausgebildete Athemkünstler, besonders Taucher, bringen es auf 2-3 Minuten Dauer. Der Anfänger begnüge sich vor­erst mit 30-50 Sekunden und steige nur ganz allmälig höher: wie bei der Tafel beim Effen, so kommt hier der Ap petit beim Athmen, und so bedarf's kaum des Wunsches: guten Appetit!"

Kommunales.

Stadtverordneten- Versammlung.

Ordentliche Sigung am 24. September. ( Fortsetzung.)

Bur Debattte gelangt der Antrag Singer und Ge­nossen, betreffend Verweigerung einer Antwort seitens des Magistrats auf die Anfrage des Stadtv. Singer und Genossen in Sachen des Maurerstreits.

Stadtv. Singer: Es ist eine eigenthümliche Sache mit Fragen, welche dieses Gebiet berühren. Als wir vor mehreren Monaten eine Anfrage an den Magistrat richteten, ob die Nachricht, welche damals durch die Blätter ging, auf Wahrheit beruhe, daß der Magistrat wegen des Maurer streiks den Unternehmern von städtischen Bauten eine Verlängerung der Baufristen um 6 Wochen bewilligt habe, hätte diese Anfrage sehr leicht augenblicklich von dem Herrn Baurath beantwortet werden können. Der Magistrat hätte von dem Recht, welches die Geschäftsordnung ihm giebt, absehen können und die Antwort nicht zu verschieben brauchen. Der Magistrat hat nun zwei Monate Beit gehabt, um über diese Antwort nachzudenken; er ist aber zu feiner Antwort ge­tommen. In der Sigung nach den Ferien baten wir die Vers sammlung, den Magistrat aufzufordern, endlich die Anfrage zu erledigen und die Versammlung beschloß demgemäß. Während der Magistrat nun in zwei Monaten keine Zeit gefunden hatte, gelang es ihm jest in acht Tagen, zu dem Entschluß zu ge langen, teine Antwort ertheilen zu wollen. Wir sind weit entfernt, dem Magistrat das formelle Recht, die Sache derartig zu erledigen, zu bestreiten, aber wir finden, daß diese Art des Vorgehens des Magistrats, nicht etwa, weil sie gegen uns ge­richtet ist, sondern weil bei dieser Frage die weitesten Kreise der Bürgerschaft interesfirt find, dem öffentlichen Intereffe nicht nicht entspricht. Diejenigen Mitbürger, welche seiner Beit jener Notiz in den Blättern über die Stellung­nahme des Magistrats in Sachen Sachen des Maurerfireila Glauben schenkten, werden in dieser Ansicht durch die Ver­weigerung einer bestimmten Antwort nur bestärkt werden. Ich hätte im Interesse des Magistrats gewünscht, daß er anders verfahren wäre. Solche Fragen, zu denen hundertausende unserer Mitbürger in direkte und indirekte Beziehung als Bau­

,, Laß es nur gut sein. Meines Bleibens ist hier nicht lange." Wo willst Du hin", fragte sie, Du hast ja feine Heimath mehr?"

Bah! Die Erde ist weit und die Sonne fcheint für Jedermann. Ich wollte nur noch einmal Ein Hustenanfall erstickte seine Stimme.

Komm mit! bat sie. Du riefst mir's einmal zu.. Nun sage ich es Dir: tomm mit!" Bum ersten Male be

rührte sie seine Hand wieber, die sie nun festhielt.

"

Wo willst Du mich hinführen?"

Wo Du hingehörst, Heimathloser!"

Er senkte den Kopf und folgte. Als sie an dem Häuschen ihrer Mutter vorüberwollte, blieb er stehen. Sie verstand ihn.

"

Wir haben unsere Mutter vor zwei Jahren be graben," sagte sie. Stumm schritt er nun neben ihr bis zum Forsthause. Die Magd saß an der Thür und hielt das Kind im Schooß, das jubelnd seine Händchen der Mutter entgegenstreckte.

Rarlchen!" rief fie, sich vergesseud.

Ein tiefes Schluchzen hinter ihr machte sie ver stummen. Todtblaß und vom Fieber geschüttelt, stand der Un­glückliche hilflos da.

Komm mit!" bat sie auf's Neue. Du bist krank." Willenlos ließ er sich in das Haus geleiten. Es war schon spät, als der Förster müde aus der Stadt heimkehrte. Marie empfing ihn bereits im Garten.

Erschick nicht, Anton!" sagte sie. ,, Karl ist angekommen. Er ist frank. Ich habe ihn hinten in die fleine Rammer gebettet."

Der Angeredete trat unwillkürlich zurück und schien etwas entgegnen zu wollen. Doch schon hatte sie ihre Arme um seinen Nacken geschlungen und sah ihn warm und innig an. hierher?"

Nicht wahr," sagte sie, der Heimathlose gehörte doch Da nickte er stumm und schüttelte ihr die Hand. Tage vergingen. War es die Aufregung des Wieder­sehens gewesen, eine völlige Erschöpfung der Kräfte war eingetreten, und in jäher Eile rann die Lebensuhr des

2