eilage mm Berliner Volksblatt Ar. 233 Dienstag, den 6. Oktober 1883. IL Jahrg. Politische Ueverstcht. Unerhört 1 so lönnte man ausrufen, im Hinblick auf das Borgehen des bekannten Hannoniedoktors Max Hirsch  . Der- selbe hatte am Sonntag seine Gewerlvereine nach dem Buagenhagen'schen Saale zusammentrommeln lassen, um der Welt wieder einmal zu zeigen, wie wunderbar es ihm gelungen ist, diese Arbeiter in die versumpften Wege des Manchester  - thums zu lenken. Es hatten fich denn auch nach reger Agi- tation anderthalb Hundert Personen zusammengefunden, um der Weisheit des Herrn Hirsch über das Arbeiterschutz- gesetz zu lauschen. Und was kam zum Vorschein? Nichts weiter als vre alten Gemeinplätze und Phrasen, welche jedem denkenden Menschen nachgerade anekeln. Durch diefreie Verernbarung" sollten die Arbeiter fich den 10 stündigen Maxrmalarbeitstng erringen, ein gesetzlicher Zwang würde große Unannehmlichkeiten(etwa für Herrn Hirsch?) haben. Was sonst noch von dem Herrn vorgebracht wurde und wozu er die Gesetz- gedung in Anspruch nehmen will, find ganz minimale Forde- rungen. Nicht einmal die gesetzliche Sonntagsruhe verlangt der soziale Doktor, nur für den jugendlichen Arbeiter soll dre Sonntagsarbeit verboten werden, dcr erwachsene kann fich die- selbe durch die derühmteSelsthilfe" verschaffen. Ja, unerhört ist es, daß ein Mann, der angeblich für die Interessen der Arbeiter eintritt, der sein Gehalt von Arbeitern bezieht, daß ein solcher Mann die Stirn hat, heute noch, im Jahre 188S, in Berlin   mit solchen Phrasen vor die Arbeiter zu treten. Wird denn Herr Hirsch nicht schamroth, wenn er solchen Unsinn öffentlich ausspricht? Und die Arbeiter? Sollte man es für möglich halten, daß es sogar noch in Berlin  Ardeiter grebt, welche solche Worte für baare Münze nehmen? _ Zeugnißzwana. Der Redakteur der Münchener./Neuesten Nachrichten, Herr Boshart, wurde gestern in Haft genommen, rotu er fich weigerte, den Einsender eines Artikels über die wenig günstigen Ergebnisse der staatlichen Hagelverficherung Jwmhaft zu machen. Die Verhaftung erfolgte auf Grund des ?, Strafprozeß-Ordnung. Dieser Paragraph lautet in seinem Absatz 2:Auch kann zur Erzwingung des Zeugnisses vre Haft angeordnet werden." Bemerkt mag noch werden, daß der Artikel wie der Richter ausdrücklich anerkannte, nichts Strafbares enthält. Man scheint der Anficht zu sein, daß der- selbe von einem Beamten verfaßt worden ist. Ueder die Arbeiterverhältnisse auf den königlichen Eteinkohlenaruben bei Saarbrücken   im Jahre 1884, 8S enthält der Saarbrückener  Bergmannsfreund" detaillirte An- gaben. In denselben finden wir folgende Daten über den Lohn» stand. Der durchschnittliche Jahresverdienst eines Bergarbeiters hat fich im Jahre 1884,85 auf 938 M. gestellt gegen 963 M. In 1883/84 und gegen 929 M. in 1882/83. Der Verdienst ist demnach in 1884/85 gegen das Vorjahr um 25 M. geringer ausgefallen. Der durchschnittliche Nettolohn für eine wirklich verfahrene Arbeitsschicht betrug im Jahre 1884,85 1883/84 1882/83 1881/82 bei den Gedingslöhnen M. 3.32 3,40 3,32 3,21 bei Nebenarbeiten 2,87 2,83 2,82 2,80 Wir sehen demnach einen Rückgang der Löhne um 8 resp. 4 Pf. AngefichtS solcher Thatsachen behaupten die offiziösen und manchesterlichen Organe noch immer mit edler Dreistigkeit, daß die Löhne der Arberter wesentlich gestiegen seien. Belgien  . DasBerk. Tagebl." läßt fich aus Brüssel   tclegraphiren: Gestern Nacht flog das Haus des Kohlenbergwerks- Direktors Bellet in Paturages   in die Luft. Während ves letzten Streiks sollen die Arbeiter das Haus unterminirt haben.(?) Die Explosion erfolgte eist jetzt. Der Fall erregt großes Aufsehen. Franrreich. lieber den Ausfall der Wahlen liegen nur wenig Nach- richten vor. Bis heute Vormittag 9 Uhr waren die endgiltiaen Wahlergebnisse aus 22 Departements bekannt. Die Konser- vativen gewinnen in denselben 35 Sitze und verlieren einen Eitz. 42 Stichwahlen find erforderlich. Die Minister Le Grand, Govlet und Herve-Mangon   find nicht wiedergewählt. Paris  , 5. Oktober. In der Mehrzahl aller Departe- ments siegten die Wahllisten der Opportunisten und Radikalen, es find aber sehr viel Stichwahlen nothwendig, auch ist noch nicht festgestellt, ob die Kandidaten der äußersten Rechten und Linken der opportunistischen Majorität nicht das Gleichgewicht halten werden. Ferru wurde in dem Departement des Vosges wiedergewählt. Die Wahlergebnisse von Paris   lassen fich noch nicht übersehen. Rußland. DerPetersburger Wedomosti" zufolge gilt der Ueber« gang der Eisenbahnen der großen russischen Eisenbahn-Gesell- schaft in die Verwaltung der Krone als fest beschlossen Petersburger Zeitungen enthalten entschieden sensationelle Mel» düngen über militärrsche Maßnahmen Englands in H e r a t. tulolge in Askhabad an authentischer Stelle eingegangener �rkundigungen ist daran nur richtig, daß in Herat   durch Eng- länder geleitete Befestigungsarbeiten vorgenommen werden. Das russische   Reichsbudget weist per 1. Juli d. I. an Einnahmen 325 157459 gegen 299 159 928 Rubel für den- Wben Zeilraum des vorigen Jahres und an Ausgaben 337467 143 gegen 320470 I II Rudel im gleichen Zeitraum des vorigen Jahres auf. In der diesjährigen Ausgabeziffer find ca. 14 000 000 Rubel für Operationen zum Loskauf der Bauern einbegriffen Dänemark  . Der Reichstag  , st von dem Ministerpräfidenten gestern im großen Saale der Umverfität eröffnet worden. Die Linke war nicht erschienen. Das auf den König aus gebrachte Hoch wurde , von der Rechten mrt   Enthufiasmus aufgenommen. Die bul­garische Deputation wohnte der EröffnungSfeicrfflhjxit bei. Lokales. 1 oder Inner. Man arbeitet gern,- aber immer ohne Erfolg - arbeiten kann man als anständiger Mensch mcbt. Im 4. Wahl- | lreii mag Inner mit seinen Genossen die Majorität haben, dort mag er sehen, wie er fertig wird in der allgemeinen i Volksbewegung können wir mit diesemPopanz nicht auf- treten. Von vielen Konservativen ist mir darin zugestimmt worden, daß eS an Verrücktheit grenzt, wenn ein Vereins- Vorstand fich den Namen C. C. C. beilegt. Wir haben rund dreißig Vereine in Berlin  , von welchen zwanzig, also die Zwei- drittel-Majoiität, mit Inner und Genossen nicht einverstanden find. Wie kommen jene Herren dazu, einen Aufruf zu Geld- sammlungen zu erlassen. Das ist ja die reine Beutelschneiderei. Es muß vem Publikum mitgetheilt werden, daß hier ein schwach- voller Mißbrauch vorliegt, und ich bin der Anficht, daß die Vorfitzenden der Vereine fich sofort an die konservative Presse wenden und unter Darlegung der Verhältnisse betonen, daß sie mit dieser Beutelschnerderei nicht einverstanden find und entschieden dagegen find, daß man diesen Herren Gelder in die Finger giebt. Wir find Bürger von Berlin   und wollen uns nicht von denen auf der Nase tanzen lassen, die gerade Lust dazu haben. Im l. Wahlkreis ist es sehr unangenehm be« merkt worden, daß Stöcker fich mit Jimer eingelassen und wieder Hand in Hand mit ihm geht. Das hat vielfach ver- letzt. Der Wahlverein im i. Wahlkreise hat deshalb auch an Etöcker geschrieben. Etöcker hat auch sofort erklärt, die Verbindung abzubrechen. Möge fich dieses C. C. C. doch noch zweiZehen" zulegen, damit man weiß, an welchem Fuße es eigentlich fitze.(Gelächter) Die Aussichten für uns sind günstig; deshalb ist es nothwendig, daß die Wahlvereine selbstständig auftreten und ihre Kandidaten nominiren, erst da- durch wird der Erfolg gesichert. Von der Bürgerpartei und den Bürgerpartei-Kanvivaten haben wir genug rn der Stadt- verr.dneren. Versammlung. Wir wollen uns nicht überall ehr- geizige Schulmeister oktroyiren lassen. Herr Cremer erklärte schließlich, daß, wenn nicht Wandel eintritt, er persönlich in den ihm zugänglichen Zeitungen eine Darlegung dcr Verhältnisse geben wird. Er habe dre Beweise in den Händen, daß man fich in den C. C. C. Kreisen mit.Stöcker und Waaner gern wieder vertragen will, er(Cremer) aber soll an die Wand ge- drückt werden. Er habe aber, so lange er noch das Vertrauen Senießt, keine Lust zumquietschen".(Stürmische Heiterkeit.) lositiv will er verfichern, daß er in Beilin keine Kandidatur annehmen wird, weil für ihn die Ausfichten im Teltower   Kreise günstig find, und er fich einer Doppelwahl nicht aussetzen will. Der Verein faßte schließlich folgende Resolution:Der Wahl­verein der Konservativen im II. Landtagswahlkrcise erklärt, seldstständig in die Wahlagitation einzutreten und seine sonst vom C. C. C. ernannten Kandidaten selbst zu nominiren. Er ersucht die Gefinnunqsgenossen, die Gelder für die Wahl- aaitation durch den Verein einnehmen zu lassen und andere Äeldsammlungen zu ignoriren." Der C. C. C., d h. die Partei der Schulmeister, erhält übrigens in der folgenden Erklärung, die der Stöcker'sche Reichsbote" gestern Abend veröffentlichte, offiziell den Todes- stoß. Die Erklärung lautet:Nothgedrungene Erklärung! AuS Anlaß des Aufrufs einessogenannten" Konservativen Zentral-Komitees(C. C. C.), unterzeichnet Dr. Inner, v. Bre- dow, Gerold, zu Geldsammlungen für die Berliner   Landtags- wählen hat der Gesammtvorstand des Konservativen Wahlaus schusses für den dritten Landtagswahlkreis in seiner heutigen Sitzung einstimmig beschlossen, folgendes öffentlich zu erklären: Für den dritten Londtagswahlkrers konstituirte sich durch die Initiative der Vorstände von neun großen Bürgervereinen bereits vor den großen Ferien der Konservative Wahlausschuß auf Grundlage polizeilich genehmigten Statuts(1. Vor­sitzender Etadtv. Dopp, 2. Vors. Rath Engelke, 3. Vors. Jnsp. T. Altnordhoff, 1. Echristführer Lehrer Kolbe, Bergftr. 8. Mit Ausnahme des Gesundbrunnens und Moabits hat der Wahlausschuß über den ganzen Wahlkreis eine Organisation von Vertrauensmännern mit Distriktsleitem (Obmännern) für die einzelnen Stadtbezirke und Urwablbezirke geschaffen und fand die erste Versammlung von ca. 175 Ver­trauensmännern bereits vor 14 Tagen statt, in welcher ein- müthige Beschlüsse gefaßt wurden, ähnlich denjenigen der selbst« ständigen konservativen Wahlausschüsse des ersten und zweiten LandtagswswahlkreiseS. Den Herren aus Moabit  , Gesund- brunnen und der Stadtbezirke 167 bis 170 ist der Zutritt offengelassen, ohne daß deren Stellung zu dem Dr. Jrmer'schen Zentral-Wahlvcrein oder wie er fich neuerdings nennt, C. C. C., dabei irgendwie in Betracht kommt. Mit dem Zentral- Wahlverein(Konservatives Zentral-Komitee) hat der Wahl- Ausschuß des dritten Landtags Wahlkreises weder jetzt noch für die Zukunft etwas zu thun und deshalb werden Gelder zur Unterstützung der konservativen Wahlen des dritten Land- tags-Wahlkreises von dem ersten Vorfitzenden, Stadtverord- ncten und Fabrikbesitzer Dopp, N. Eichend orffstr. 20 und dem ersten Schriftführer, städtischen Lehrer Kolbe, N. Bergstr. 8, entgegengenommen und an die Wahlkreise abgeführt. Große Parteiversammlungen find beschlossen und werden nächstens stattfinden. Näheres darüber wird z. Z. mitgetheilt. Berlin  , den 3. Oktober 1885. Der Vorstand des konfervativen Wahl- Ausschuffes für den dritten Landtags- Wahlkreis. F. Dopp, erster Vorfitzender. Im Anschluß hieran steht fich das fromme Blatt zu Mittheilungen veranlaßt, welche seinen Herrn und Meister von dem Verdacht reinigen sollen, daß er vielleicht mit denjenigen Leuten Beziehungen unter- halte, die jetzt zu unterliegen im Begriff find. Man weiß ohnedies, daß es Herrn Stöcker so leicht nicht einfallen würde, mit Leuten, die augenblicklich nicht die Macht befitzen, über­haupt zu verkehren. Nach den bitteren Erfahrungen der letzten Tage wird Herrn Stöcker nichts übrig bleiben, als immer mit dem großen Haufen zu marschiren. Eine besondere Ueder- Windung lostet ihn das stcher nicht. Herr Stöcker wimmelt seine ehemaligen Freunde und Verfechter in folgenden geschraubten Erklärungen desReichsboten" ab:Bezüglich einiger Mitthei- lungen, welche in den letzten Tagen über das Verhältniß des Herrn Hofprediger Stöcker zu Herrn Dr. Jrmer bezw. zumKonservativen Wahlverein' hier und da gemacht worden find, erfahren wir von zuverläsfiger Seite folgendes: Hofpre- diger Stöcker hat kein anderes Ziel vor Augen als die Wieder« Herstellung der Einigkeit in der Berliner Bewegung, er hat deshalb den Wahlverein, der diese Einigkeit dauernd bedroht, von Anfang an bekämpft; er mißbilligt es, daß der Vorstand des Wahloereins fich als C. C. C. hinstellt und unter diesem itel sammelt, aber er hält es für richtig, mit dem Wahlverein, derselbe fich lediglich als einen Theil der Berliner   Be- wegk»g ansteht und benimmt, Fühlung zu halten und gemein» sam zu agiliren. In diesem Sinne hat fich Hofprediger Etöcker bemüht und glaubt, darin recht gehandelt zu haben. In irgend einer Verbindung mit dem Wahlverein steht Hofprediger Stöcker nicht." Also wie gewöhnlich: was der Vordersatz behauptet, nimmt der Nachsatz wieder zurück: man kann ja niemals wissen, wie die Sache überhaupt enden wird und unter solchen Umständen muß für den Herrn Hofprediger stets ein Hintetthllrchen offen bleiben, durch welches er bei paffender Gelegenheit schlüpfen und fich mit seinen augenblicklichen Gegnern von der Echulmeisterpattei in christlich germanischer Weise die Hände schütteln kann. Augenblicklich jedoch haben es die Herren Jrmer und Brecher mit ihren Geflnnungsgenossen verdorben, fie stehen vereinzelt da, und unter diesen Verhält- niffen wäre es den christlich-sozialen Anschauungen doch direkt zuwider, mit solchen Leuten auf politisch freundschaftlichem Fuß zu stehen. Vielleicht ist aber auch der Tag nicht allzufern, wo man ebenfalls dem Herrn Hofprediger und seiner Sippe die Wege weisen wird. Als voraussichtlichen Nachfolger auf dem Berliner  f räfidentenpoften nennt man derNat. Ztg." zufolge Prinz andjerp, Regierungpräsident in Liegnitz  , den Polizeiprastventen in Posen, v. Colmar  (Mitglied des deutschen   Reichstages), und den Ober-Regieruvgsrath Dr. Friedheim. Herr von Madai bat sein Amt am längsten(15 Jahre) bekleidet. Der erste Präfident war ein Major a. D. v. Esebeck, diesem folgte v. Arnim, welcher nach kurzer Amtszeit zurückttat, weil, wie man damals erzählte, gegen seinen Einspruch der an der Cholera (1331) verstorbene Philosoph Hegel nicht auf dem für Cholera» leichen errichteten Sonderbegräbnißplatze beerdigt worden war. Auf Arnim folgte Gerlach, welcher von hier als Präsident nach Köln   versetzt und 1840 geadett wurde. Nach Gerlach kam v. Puttkamer  , welcher von hier aus Präfident der Regierung in Frankfurt   a. O-, demnächst Direktor im Ministerium des Innern und schließlich Oberpräfident wurde. Dann kam die kurze Amtsführung v. Minutoli's  , der 1848 zur Disposition gestellt, später als Ministerrestdent in Perfien starb. Ebenfalls nur kurze Zeit war von Bardeleben, jetzt Oberprästdeni der Rhein- Provinz  , Polizeipräsident. Ihm folgte von tzinckeldey. welcher im März 1856 im Zweikampfe mit von Rochow-Plessow fiel. Der nächste Präfident war Frhr.   v. Zedlitz, der im vorigen Jahre als Präfident der Regierung von Liegnitz   seinen Abschied nahm. Nach Zedlitz kamen: v. Winter(jetzt Oberbürgermeister von Danzig  ), v. Bernuth, der im vorigen Jahre seinen Abschied alS Präfident der Regierung in Köln   nach einer Auslassung des Reichskanzlers genommen hat. v. Wurmb, jetzt Regierungs» präfident in Wiesbaden  , und v. Madai. Eine der häßlichsten Erscheinungen, welche der in Moabit   verhandelte Prozeß gezeitigt hat, ist die müßige Neu- gierde, welche fich derHauptheldin" desselben zuwendet. Fast könnte man glauben, daß hier auch in den Reihen des Publi» kums ein Stück Pariser Leben Platz gegriffen hat. Es ist schon belichtet worden, daß ein Verehrer der Bertha Rother nachdem Schluß der Vormittagsfitzung auf dem Korridor einen Rosen- strauß zustecken konnte. Es ist eine Thalsache, daß an die Be- fitzer einer Einlaßkarte das Anfinnen gestellt worden ist, die» selbe für kurze Zeit und gegen sehr bettächtliche Gratifikation an Andere zu überlassen. In den Kunsthandlungen ist das BildDas Märchen" schon seit einigen Tagen vergriffen. Auch Graef'sFelicia" ist in starke Aufnahme gekommen. Jetzt aber finden fich in einer Reihe von Kunsthandlungen auch die Bilder nicht allein Professor Graef's   dagegen ließe sich kaum etwas sagen sondern auch die Photographien der Bertha Rother in verschiedenen Formaten. Die schlechte Re- tauche zeigt, wie eilig dieselben hergestellt find, beweisen, daß dre Nachfrage eme kolossale ist, wie es auch von den Besitzern der Kunstläden bestätigt wird. Ein Hanswirth in der Holzmarktstraße ist, um fttaf» los die Treppenbeleuchtung zu sparen, auf den Gedanken ge- kommen, am Aufgang der Treppe eine Tafel mit der Auf. schrift anzubringen, daß er nur während einer gewissen Jahres. zeit und dann auch nur in den Abendstunden von 610 Uhr den Trcppenflur beleuchte und deshalb den Paffanten der Treppe anheimgeben müsse, fich selbst mit Leuchtmaterial zu versehen, da er für Unglücksfälle keinerlei Verantwortung über» nehmen könne. Wir glauben kaum, daß das Gericht bei vor- kommenden Unglücksfällen fich«üm den Anschlag kümmern würde, da doch schon eine Beleuchtung nothwendig sein würde. um den Anschlag Abends leien zu können. »-S ä nehmen, indem es vor dem Hause Schiffbauerdamm Nr. 2 in dre Spree sprang. Nachdem die Lebensmüde durch zwei hinzu- gekommene Manner mittels Handkabns noch lebend aus dem Wasser gezogen worden war, gab fie an, daß fie wegen eines Muttermals im Geficht fortgesetzt geneckt worden sei und diese Neckerei nicht langer habe ertragen wollen. Die neun Jahr alte Stieftochter eines in der Kleinen eingetroffen, und vermuthen dieselben, daß es fich umhertreibt. Es ist jedoch auch nicht ausgeschloffen, daß das Mädchen ver» unglückt ist. Bekeidet war dasselbe mit einem grünen Rock mit schwarzer Taille, schwarzer Schürze und dunklen Strümpfen in den nächsten Tagen aus dem Krankenhause entlassen werden. WMW-M-M Bischoff zur Begutachtung übergeben worden. In der Woh- """a der Verhafteten ist ein Fläschchen mit Gift gleichfalls richtet Herrn Landgenchtsraih Asche angesetzter Termin, zu dem alle Zeugen geladen find, an Ort und Stelle in Steglitz   statt WMWZM Schlächter u. a. m. Die Leute versprechen fich von Soldaten- Pferden immer manches, was meist nicht zutrifft, denn einen Knacks haben die ausrangirten Pferde alle weg. Dies Mal besonders sahen die Pferde recht sttapazirt aus und viele zeig- ten Wunden, erns sogar einen blutenden Krebsschaden. Die Preise variirtm von 47 bis über 300 Ml. Die Rappen be- legten s-mmtlrch die Leichmfuhrgeschäfte mit Beschlag. Die ammilte Kaufer. Gesellschaft erfüllte die sonst so ernsten Ka- semenhöfe mrt lautem Lärm. Schadenfrohes Gejohle erhob ftcb, so oft einem Käufer das erstandene Pferd ausriß und mächtig ausschlagend nach seinem Stall zurückgaloppitte. Ein flotter KÄÄ.L ÄÄ nem Profit los. Ein beliebtes Kunststück derselben ist es auch. a teinpo zu bieten und den Mitbieter durch Einschüchterunä >ur Zahlung eines Abstandsgeldes zu bewegen. Beim Pferde» landel wird eben gemacht. waS gemacht werden kann. m ,"ö- Ein«erltne? Lustspieldtchter sandte kürzlich, wie Paul Lrndenbeig erzahlt, ernen vieraktigen Schwank an den Thcaterdirektor rn einer Stadt von 25 000 Einwohnern und erhielt bald darauf eine abschlägige Antwort, in der es u. A.