uszus auch

firen. wurde,

Land­mmers

ntoir, Beldes gelten f dem

Serrn in be mmten Öffent O, die mmen Kom

nnen, perden doch gewiffe Kreise

ur ein Herrn welcher Blatt e Zei anderen n und

schon

nn es und

fereten entlich

Dienst

ogener

Den zu B über

Tage eitung" Tage Domög freien wo es

Offe'sche

fungen

Herrn

Ennige

ärger Drgan bruden nüfant nungs

eit an Belitil Tage welchen

=

ein

wurde Berline weil jeb

e

unte

Dal

bie

Varte Weld

on un

au ver But Charate rade

ber bit

ung

bet

zu friti

fonfer

Richte u stillen

em Ver

rellame

Daß ba ris gan

ông bi mgegen tshause

nabe dafelb Bestan

En. D

abtöm

daß

en burd

meine Schm

faft g

ja nig

and vo

wie a

- brau bei b ein wi

zurufe

So ra

r! 1

chmän

ehaglig

icht in

su oft r treibe

t. 201

n nicht

dt! D

tönn

en zur

bift

Jahr

ei

e orbe

zu Fri

gefaß

cht. D

auf

a fchlief

anuel

Afyl für nächtliche Dbdachlose benutten im Laufe des Monats September 4918 Personen, und zwar 4539 Männer, 379 Frauen. Von diesen Personen wurden 2 zur Charitee be­fördert, 1 dem Krankenhause Friedrichshain , 47 dem Kranken hause Moabit überwiesen, 274 der Polizei vorgeführt.

g. In das kaiserliche Poftamt in der Waßmann­Straße tum vor mehreren Tagen ein Mann, welcher eine pofta tisch vorschriftsmäßig verpackte und mit Deklarationen versehene

treffen würde." Der Vertheidiger, Rechtsanwalt Dr. Berlowis, trat mit dem Hinweise, daß durch eine Freiheitsstrafe die fernere Laufbahn des Angeklagten arg geschädigt werde, für eine Geld strafe ein. Der Gerichtshof erkannte jedoch auf zwei Wochen Gefängniß, da er es für nothwendig erachtete, den Angeklagten für die von ihm begangenen groben Ausschreitungen empfindlich büßen zu laffen.

sammlung theils mit überwältigender Majorität folgende An­träge an: 1.( Antrag Wildberger.) Alle etwaigen Ara belts Einstellungen einzelner Werkstätten haben, falls solche anläßlich des Vorgehens mit den bekannten Fors berungen noch entstehen sollten, eine offizielle Anerkennung und finanzielle Unterstüßung von Seiten der Lohnkommission nur dann zu beanspruchen, wenn fte derselben spätestens bis nächsten Sonnabend( 10. d. M.), Mittags 12 Uhr angezeigt find.- Wie betont

Rifte nach merita aufgab, welche Sendung er frankiren Soziales und Arbeiterbewegung. auf ſolche Arbeitseinſtellungen, welche durch ben

Postbeamte 19 M. 60 Pf. betrug. Als der Postbeamte dies dem Manne mit­theilte, glaubte dieser vor Schred vergehen zu müssen. Mit den Worten: Nee, denn drinte id die Bulle alleene aus", erbat er fich die ganzen Boftsachen wieder zurüd. Wie fich herausstellte, enthielt die Kiste eine Flasche Gilla, welche der Mann einem seiner Freunde, einem aus Berlin ausgewiesenen Arbeiter, zu deffen Geburtstag nach dem neuen Welttheil schicken wollte.

P

-

-

Polizei Bericht. Am 27. v. Mts., Abends, fiel ein 16jähriges Mädchen im Hause Stegligerstraße Nr. 21 die zum Waschteller führende Treppe hinab und erlitt dabei einen dop pelten Bruch des rechten Handgelenks. Am 5. d. Mis., früh wurde der Arbeiter Kothe in der Mälzerei der Brauerei Moabit, als er sich der Vorschrift zuwider über das Ge länder des Fahrstuhlschachtes legte, von dem aus dem 4. Stod Tommenden Fahrstuhl getroffen und auf der Stelle getödtet. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause geschafft.- An demselben Vormittage fiel dem Fuhrherrn Rößler beim Auf­Laden von Pferdebahnschienen vor dem Ausstellungspark eine Schiene auf die linke Hand und verlegte dieselbe derartig, daß Rögler nach dem Krankenhause Moabit gebracht werden mußte. Als um dieselbe Zeit der Schlächter Stiller auf dem Zentralviehhof ein Schwein todischlagen wollte und mit der Art dazu aus­bolte, traf er eine über ihm liegende Schiene, von der die Art abprallte und ihm in den Kopf fuhr. Er erlitt hierbei eine etwa 14 Boll lange klaffende Wunde am Hinterkopf.- Einige Einige Zeit später wurde ein junger Mann auf dem Kohlenplage seines Baters, Frankfurter Allee Nr. 15, beim Ausspannen von einem Pferde gegen den rechten Oberarm geschlagen und so schwer verletzt, daß er mittelst Droschke nach seiner Wohnung gebracht werden mußte. Un demselben Tage Nachmittags wurde am Spandauer Schifffahrtskanal, unweit des Nordhafens, die Leiche eines neugebornen Kindes angeschwemmt und nach dem Obduk­tionshause geschafft. Um dieselbe Zeit fiel ein Schlofferlehr­Ting, als er vom Dache des Seitengebäudes Alexandrinen. ftraße Nr. 123 aus einen verschlossenen Taubenschlag zu er reichen suchte, vom Dache auf den Hof hinab und blieb auf der Stelle todt.

-

-

Gerichts- Zeitung.

von

Unter dem Titel ,, Ein Feind der Nachtwächter" bringt die Bresl. Morg. Btg." eine Gerichtsverhandlung, die wieder einmal zeigt, welche Achtung in den sogenannten ge­bildeten" Kreisen vor den bestehenden Gesezen und deren Ver­tretern herrscht. Wir lassen den Bericht hier folgen. Der Nachtwachmann Rietschel hörte, so schreibt das genannte Blatt, als er in der Nacht vom 24. zum 25. März vorigen Jahres auf der Dderstraße in Breslau auf Boften stand, plöglich von der Malergaffe her eine weibliche Stimme ängstlich ,, Wächter!" rufen. Rietschel verabschiedete sich deshalb von seinem Genossen Kornau, mit dem er gerade geplaudert hatte, und begab sich so rasch wie möglich nach der Stelle, wo der Ruf gekommen war. Er bemerkte da eine Dame, die sich, von fünf oder sechs Herren umringt, gegen arge Bu­bringlichkeiten eines derselben zur Wehr sezte. Als die Dame den Nachtwachtmann erblickte, sprach sie zu diesem, auf den Budringlichen deutend: Stellen Sie doch die Personalien Dieses Herrn feft! Er hat mich ungemein belästigt. Ich werde sein Betragen zur Anzeige bringen." Rietschel entsprach der Aufforderung, indem er an den betreffenden Herrn herantrat und ihn um Angabe des Namens und der Wohnung ersuchte. Da Ernst Freytag, Student der Philologie- dieser war der Miffethäter, jede Auskunft verweigerte, nahm ihn der Nacht­wachtmann am Arm und forderte ihn auf, mit nach der Wache zu fommen. Auch dem widersette fich Freytag. Rietschel und der Nachtwachtmann Kornan, welcher inzwischen hinzu­gekommen war, saben sich in Folge deffen gezwungen, den Widerspenstigen unter Anwendung Don Gewalt bewegen. Kaum hatten fich die Beamten hierzu angeschickt, als einer der anderen Herren, der Student der Philosophie Karl Glazel, auf Rietschel zutrat und ihn mit den Worten:" Dier, sehen Sie sich' mal das Ding

zum

27

Mitgehen zu

"

an! Wollen Sie' mal an dem riechen?" seinen Stock unter die Nase hielt. Als Rietschel fich derartige Scherze energisch verbat, antwortete ihm Glagel: Ein Nachtwächter hat mir gar nichts zu faget!" Diese Aeußerung und das ganze Auf­treten Glapels veranlaßten die Beamten, auch ihn mit nach der Wache zu nehmen. Eine Strede weit ging Glazel auch ohne Sträuben mit. Auf dem Ringe angelangt, hob er jedoch plöglich seinen Stock und hieb damit Nietschel derart über den Kopf, daß dem Nachtwachtmann das Blut übers Geficht rann. Der Gefährte Rietschels, Kornau , gab nun­mehr das Nothsignal. Von den dadurch herbeigerufenen Wächtern wurden Freitag und Glazel nach der Ringwache ge­bracht. Freytag, der sich daselbst legitimirte, wurde bald ent laffen. Glazel dagegen, der zu schimpfen und zu toben be­gann, wurde von dem Oberwachmann Stache, der das Verhör leitete, für verhaftet erklärt. Auf dem Wege nach dem Polizei­Gefängniß leistete Glazel ebenfalls erheblichen Widerstand, in­dem er u. a. erklärte: Cher schlag' ich zehn Nachtwächter todt als einen Hund!" Auf Grund der geschilderten Vorgänge stand Glazel unter der Anklage der Körperverlegung, des Wider­standes gegen die Staatsgewalt und der Beleidigung. Der Studiofus Freytag, der fich gleichfalls des Widerstandes gegen die Staatsgewalt schuldig gemacht hatte, ift bereits vor einigen Monaten Don dem Militärgerichte des halb สิน acht Tagen Gefängniß verurtheilt worden. Der alte Jahre und Don Dem Gerichte zu Würzburg wegen groben Unfugs mit 4 4 Tagen Haft vorbestrafte Glazel gab im Großen und Ganzen die ihm zur Laft gelegten Handlungen zu. Bu seiner Entschuldigung führte er an, daß er völlig betrunken gewesen und von dem Nachtwachmann Rietschel zuerst geschlagen worden sei. Die Beweisaufnahme ergab weder das eine noch das andere. Aus den Bekundungen Rietschel's und Kornau's ging vielmehr her­vor, daß die beiden Beamten fich gegen Freytag sowohl als gegen Glazel sehr rücksichtsvoll benommen hatten und daß tros deffen der lettere in ganz brutaler Weise gegen sie auf­getreten war. Auf die Frage, ob er auch beleidigt wor­ben fet, antwortete Rietschel" nein". Der Ange­flagte hat doch aber zu Ihnen geäußert: Ein Nacht wächter hat mir gar nichts zu sagen!" Haben Sie fich dadurch nicht beleidigt gefühlt!" bemerkte der Vorsigende. Ach nein," erwiderte Rietschel. Solche und ähnliche Rebensarten Tiegen wir alle Tage zu hören. Wenn wir uns dadurch jedes­mal beleidigt fühlen wollten, hätten wir weiter nichts zu thun, als Anzeigen zu machen." Der Staatsanwalt beantragte hierauf gegen Glazel eine Gefängnißstrafe von 14 Tagen, indem er ausführte: Reibereien zwischen Studenten und Nacht wächtern find ja alltäglich und man ist gewohnt, den Stu­denten hierin manches zu gute zu halten. Sch billige auch dem Sein Auftreten Angeklagten mildernde Umstände zu. ist jedoch ein derartiges gewesen, daß es geboten erscheint, ihn nicht mit einer Geld, sondern mit einer Freiheitsstrafe zu belegen. Eine Geldstrafe, die ja nach Lage der Dinge sehr hoch bemeffen werden müßte, ist auch aus dem Grunde nicht ge­rechtfertigt, weil sie nicht den Angeklagten, sondern deffen Eltern

"

"

-

Der deutsche Handwerkerbund, der für obligatorische Innungen, Einführung von Arbeitsbüchern u. f. w. fämpft, also die äußersten reaktionären Ziele in wirthschaftlicher Be ziehung verfolgt, hat einen schlimmen Verlust erlitten. Die Seele dieses Bundes war der frühere Generalsekretär, Herr Faßhauer zu Köln ; derselbe ist zurückgetreten. Die Ratten verlassen das finkende Schiff. Man sagt, daß der genannte Herr Agitator des Schorlemer'schen Bauernvereins in Westfalen geworden sei.

Auch ein Haushaltungsbudget. In der Zeitschrift: Für's Haus. Praktisches Wochenblatt für alle Hausfrauen. Herausgegeben von Clara von Studniß in Dresden ," einem Unterhaltungsorgan für die Damen der Bourgeoisie, findet sich eine sehr interessante Zusammenstellung über die Ernährungs fosten eines Säuglings. Es betrug die Monatsausgabe:

Lohn der Kinderfrau

Milch aus einer Milchkuranstalt Milchzucker.

Buder 12-14 Kg. Spiritus

Haferkörner

.

.

M.

25,-

24,80

2,-

1,50

1,50

3,30

Sa. M. 58,10

Dies ist der Monatsetat eines noch nicht einjährigen Kindes aus den befizenden Klassen; nicht mitgerechnet sind die Ausgaben für Wäsche und andere Kleidungsstücke. Veran­schlagen wir dieselben, was viel zu niedrig ist, auf nur M. 1,90 pro Monat, so erhalten wir eine Gesammtsumme von M. 60. Kürzlich lasen wir einen Artikel über die Arbeits­und Lohnverhältnisse der Maurer in Hamburg , nach welchem eine Maurerfamilie mit zwei Kindern monatlich für Nahrungs-, Heizungs, Reinigungs-, Beleuchtungsartikel M. 67,36 aus. giebt. Es braucht also ein Sprößling der befizenden Klaffen nur M. 7,36 weniger, als eine ganze Arbeiterfamilie zusammen. Ein vortrefflicher Beleg, wie nüßlich diese beste aller möglichen Welten für die Bourgeoiste ist. Nun ist aber die wirthschaft­liche Lebenshaltung eines Hamburger Maurers im Vergleich zu derjenigen etwa eines sächsischen oder schlesischen Webers eine verhältnißmäßig hobe. Im Jahresberichte der Handels­und Gewerbekammer für Chemnit"( 1879/80) finden sich die Mittheilungen einer amtlichen Kommission über die Lage der Glauchau - Meeraner Webwaarenindustrie. Danach betrugen die Einkommensverhältnisse der Handweber nach dem Glauchauer Webstuhltarif, der von der Stadtbehörde unter Mitwirkung von Webern zu dem Zwecke aufgestellt wurde, um als Grund­lage für die Steuerbemeffung zu dienen:

-

zumeist( Klaffe II)

mit 1 Webstuhl M. 375, 525,

2

oft auch nur( Klasse 1) M. 300. 450,

Dies ergiebt als" Monatseinnahme:

"

"

M. 25. bezw. 31,25.

37,50.

"

"

43,75.

" 1

"

Im Durchschnitt M. 34,37%

Nun muß man bedenken, daß in solch einer aus durch­schnittlich 4-5 Köpfen bestehenden Weberfamilie die Frau und die Kinder mit in das Joch der industriellen Thätigkeit ge­spannt werden. Dem erbärmlichen Lohn steht eine desto längere Arbeitszeit und traurige Arbeitsbedingungen, als da find Schäd lichkeit der Beschäftigung, gesundheitswidrige Arbeitsräume u. s. w. gegenüber. Das Einkommen der Tafelmacher in der Sonneberger Hausindustrie beträgt bei 18stündiger Thätig­feit- Weib und Kinder arbeiten mit- täglich nach den Aften des Landraths zu Saalfeld ( 1877) fünfzig Pfennige, was einer monatlichen Einnahme von fünfzehn Mark entspricht. Diese Ziffern mögen genügen, um zu zeigen, wie die Lebens­weise eines Kindes, welches das Glück hatte, mit einem goldenen Löffel im Muude geboren zu werden, sich von dem Loose einer Proletarierfamilie unterscheidet. Wenn also der vulgärölono­mische Reichsbote Baumbach auf dem Nürnberger Kongreß der deutschen Volkswirthe gegen das Arbeiterschutzgesetz, gegen Marimalarbeitstag, für Frauen- und Kinderarbeit im Intereſſe

der Humanität spricht, so vei steht man diese gefühlvolle Auf­faffungsweise jezt viel beffer, nun man solch ein bourgeoises Säuglingsbudget fennen gelernt hat. Und die Dame, die daffelbe mittheilt, hebt ihre haushälterische Sparsamkeit hervor. Wie viele Tausende deutsche Arbeiterfamilien wären glücklich, wenn sie das ganze Jahr hindurch monatlich sechszig Mark zu verzehren hätten! Das Büdget des Bourgeois- Säuglings bietet eine prächtige Beleuchtung zu den erschreckenden Thatsachen der Sterblichkeitsstatik, die uns zeigt, wie mit wachsendem Wohlstande z. B. die Kindersterblichkeit abnimmt, während mit dem Sinfen des Einkommens die Mortalitätsziffer hoch emporſchnellt.

Vereine und Versammlungen.

B

Versuch eines Prinzipals, den Lohn zu reduziren, veranlaßt werden sollten, feine Anwendung. 2. Antrag Wildberger. Die Lohnkommission wird beauftragt, sich mit den Prinzipalen noch einmal in direkte Verbindung zu segen, um dieselben um ge­naue Mittheilungen über die zur Zeit in ihren Werkstätten bes stehenden Lohn- und Arbeitszeitverhältnisse, sowie darüber zu ersuchen, ob die bei ihnen beschäftigten Gehilfen mit den bes tannten Forderungen an sie herangetreten sind oder nicht, und mit welchen Erfolge. 3.( Antrag Wildberger.) Die be treffenden Mitglieder der Lohnkommission werden aus­nahmsweise für die durch Ausführung des ihnen im vorstehenden Antrage ertheilten Auftrages entstehenden Beit­verfäumnisse angemiffen entschädigt. Ein Antrag ( Schröder), die Streitunterstüßungen auf 12 bezw. 15 M. für Unverheirathete und Verheirathete, zu erhöhen, wurde mit großer Majorität abgelehnt, dagegen der Antrag Trautmann ange nommen, höhere Unterstüßungen in Fällen dringlicher Bedürf tigkeit auf vorherigen Antrag der Lohnkommission durch Bes schluß einer Generalversammlung der Gehilfenschaft eintreten zu laffen. Die nächste öffentliche Generalversammlung der Gehilfenschaft wird entweder am nächsten Sonnabend( den 10. d. M.) oder Montag( den 12. d. M.) in der Alten Jakob­straße 37 oder in der Niederwallstraße 11 stattfinden.

-

-

hr. In der Versammlung des Fachvereins der Kürschner , die am Montag Grenadierstr. 33 stattfand, stellte Herr Koch, nachdem er den Kaffenbericht der Arbeitsnachweis Kommission erstattet, den Antrag, daß fünftig die von Arbeits gebern an die Kommission gerichteten Gesuche um Zusendung von Arbeitern, die nicht mit 20 Pf. belegt find, unberücksichtigt gelaffen werden. Er begründete den Antrag damit, daß bisher für etwa 2 der besorgten Arbeiter die 20 Pf. unbezahlt ge­blieben find. Der Antrag wurde nach längerer Diskussion eins stimmig angenommen. Darauf wurde die Neuwahl der Arbeits­nachweis- Kommission vollzogen. Von den bisherigen 15 Mit gliedern wurden die 5, welche fich bereit erklärten, das Amt zu behalten, wiedergewählt; die übrigen 10 wurden durch neuge­wählte ersetzt. Ein Antrag, welchen Herr Stone stellte, das hin gehend, daß der Vorstand beauftragt werden möge, den Vorstand des neuen Vereins, zu welchem selbstständige Kürsch nermeister und zwar zum größten Theile solche, die bis jetzt mit den Gesellen Hand in hand gegangen, zusammengetreten find, zu einer Erklärung darüber aufzufordern, welche Stellung der neue Verein dem Fachvereine und der Lohnkommission gegenüber einzunehmen beabsichtige, rief sehr lange Debatten hervor. Mit Rücksicht darauf, daß die Lohnkommission im Ein verständniß mit dem Vorstande des Fachvereins bereits für den nächsten Montag eine öffentliche Gesellen Versammlung in Aussicht genommen, zu welcher auch die selbstständigen Kürschner meister eingeladen werden sollen, wurde von einer Abstimmung über den Stone'schen Antrag Abstand genommen.

th. Ein schnelles Ende erreichte die allgemeine öffent liche Versammlung, welche behufs Besprechung des Projektes, betreffend die Errichtung einer Abend- und Sonntagsschule für Arbeiter, am 5. d. M. nach dem Restaurant Seefeld, Grenadier­straße 33, einberufen worden war. Der Einberufer. Serr Tischler Berndt, hatte die Verhandlungen eröffnet, und Herr Dr. Lütgenau sein Referat begonnen, als ein Polizeioffizier gefolgt von einem Schußmann, den Saal betrat und sich direkt an den Vorstandstisch begab mit folgenden Worten: Hier findet eine öffentliche Versammlung statt, welche der Polizei nicht angemeldet ist. Die Versammlung ist gesetzlich geschloffen. Die Anwesenden haben sofort den Saal zu verlassen." Dieser Aufforderung wurde Folge geleistet, während der Einberufer Berndt zur Feststellung seiner Persönlichkeit nach der nächsten Polizeiwache fiftirt wurde.

th. In der öffentlichen Bildhauer- Versammlung, welche am 5. d. Mts. im oberen Saale der Gratweil'schen Bierhallen unter Vorsitz des Herrn Dupont tagte, wurde die wichtige Frage erörtert: Sind die Prinzipale mit der Besei­tigung der Sonntags- und Ueberstundenarbeit einverstanden und wollen sie diese Fordorung der Gesellen unterstüßen?" Die Debatte gestaltete sich recht lebhaft, doch herrschte nur eine Meinung und die erschienenen Brinzipale sprachen sich ohne Ausnahme dahin aus, daß die Sonntags- und Ueberstunden­und daß nur durch gefeglichen Bwang eine einheitliche und arbeit im Bildhauergewerbe sehr wohl entbehrt werden könne dauernde Regelung der Arbeitszeit erzielt werden könne. Vorher hatte Herr Rechtsanwalt Freudenthal einen instruktiven Vortrag über Rechtsschutz und Gewerbeschiedsgerichte" gehal ten, die Errichtung letterer warm befürwortend.

Der Verein zur Wahrung der materiellen Inter­effen der Fabrik- und Handarbeiter Berlins feierte am 3. Oftober sein erstes Stiftungsfest in der Urania ", Wrangel­straße 9/10 unter zahlreicher Betheiligung. Herr J. Kreuz trug den Prolog vor und betonte in seiner Ansprache, welche Mühe und Arbeit es gekostet habe, den Verein so weit zu bringen, wie er heute dastehe. Auch sprach er die Hoffnung aus, daß Der Verein nach Ablauf eines zweiten Jahres eine solche Stärte erlangt haben möge, daß er dem sich gesteckten Biele, den Ar­beiter geistig wie materiell zu unterstüßen, nach jeder Seite hin gerecht werden könne. Es folgten dann noch Vorträge ernſten und heiteren Inhalts. Erst gegen 6 Uhr früh trennten sich die Theilnehmer unter Hochs auf den Verein und mit dem Be wußtsein, ein den Arbeitern würdiges Fest gefeiert zu haben.

hfs. Ueber den Kongreß der deutschen Dachdeckerge sellen, deren Verhandlungen hier am Sonntag, den 4. d. M., ihren Anfang genommen, theilt die Volts- 3tg." mit, daß der Kongreß die Gründung eines deutschen Dachdeckergesellen Ver bandes beschloffen und alsdann die Verbandsstatuten berathen habe. Ganz im Gegentheile hiervon nahm der Kongreß von der Gründung eines solchen Verbandes vorläufig Abstand und fand natürlich eine Statutenberathung nicht statt.

Eine öffentliche Versammlung der Steindruder und Lithographen fand am Sonntag, den 4. Oktober, im Palmen Saal, Neue Schönhauserstr. 20, unter dem Vorfis des Stein­bruckers Herrn Schulz statt. Bei Punkt 1 wurde das Schreiben des Polizei- Präsidiums verlesen, wonach die vorgelegten Statuten als nicht genehmigt zurückgeschickt werden. Nach einigen Er läuterungen des Vorsitzenden und des Stadtverordneten Herrn Gördi wurde ein abgeänderter Statuten Entwurf einstimmig angenommen. Die neuen Statuten find dem Polizei- Präfidium bereits eingesandt. Bum zweiten Punkt erhielt Herr M. Kreuz das Wort zu einem Vortrage über Gewerts Organisation. Referent führte aus, daß jeder denkende Arbeiter einsehen müsse, daß nur in einer geschlossenen Fach Organisation dem Kapital entgegenzutreten ist, deshalb ist es Pflicht eines jeden Steindruckers und Lithographen, fich dieser Organisation anzu­schließen. Nach dem mit Beifall aufgenommenen Vortrag erhielt der Stadtverordnete Görcki und Andere das Wort. Sämmtliche Redner traten für Fachvereins: Organisationen ein. Auch wurde die Firma Fränkel, Engel- Ufer, der schlechten Lohn­verhältnisse wegen einer heftigen Kritik unterzogen. Folgende Resolution gelangte einstimmig zur Annahme: Die heute im Palmen- Saale , Neue Schönhauserstr. 20, tagende Versammlung. der Steindrucker, Lithographen und Berufsgenossen erklärt sich mit dem von der Kommission erstatteten Bericht, sowie mit den Ausführungen des Referenten vollständig einverstanden und verpflichtet sich, mit allen Kräften dahin zu streben, daß dem Verein immer neue Mitglieder zugeführt werden, um somit die Am hohe Aufgabe der Organisation erfüllen zu können. Schluß wurde eine Tellersammlung für die streikenden Klavier­Arbeiter von Klingmann veranstaltet. Dieselbe ergab 17 M.

hfs. Die öffentliche allgemeine Tapezirer- Versamm lung, welche aur Lohnbewegung der Tapezirer am Montag Abend im Louisenstädtischen Konzerthause, Alte Jakobstr. 37, unter dem Vorfiße des Herrn Wildberger stattfand und von zirka 300 Theilnehmern besucht war, faßte einige Beschläffe von anscheinend entscheidender Bedeutung für den weiteren Verlauf und einstweiligen äußeren Abschluß der jegigen Minimal, Stück und Beitlohn Tarifbewegung. Nach einem beifällig aufgenommenem Vortrage des Herin Sander nahm die Ver.

hfs. Die Lohnfommission der Berliner Ziegel- und Schieferdecker- Gesellen zeigt in einem soeben an sämmtliche Biegels und Schieferdecker Meister Berlins versandten Schreiben denselben an, daß die Gesellen vom 15. März 1. J. ab einen höheren Minimallohn beanspruchen, als solcher bisher gezahlt wurde, und spricht zugleich den Wunsch aus, zu diesem Zwecke binnen drei Wochen mit den Meistern in Unterhandlungen zu treten. Als Mitglieder der Kommission zeichnen die Herren Hanke, C. Keller, R. Vanleuven, H. Dragofsky, C. Graßnid, S. Gläsner und Giring.

Der Verein der Impfgegner wird von jest ab jeden zweiten und vierten Donnerstag im Monat, Abends 82 Uhr präzis beginnend, in Gratweil's Bierhallen, Rommandanten straße 77-79, Versammlung abgehalten. Diefelbe wird jedes. mal mit einem populären Vortrag aus dem Gebiete der Ge fundheitspflege eingeleitet, zu dem auch Nichtmitglieder gegen ein kleines Entrée Butritt haben. Die erste Versammlung findet Donnerstag, den 8. Oktober, statt und beginnt präzis 8 Uhr. Das Thema des Vortrags, den der erste Vorsitzende des Vers eins Herr Dr. C. Sturm, praft. Arzt, halten wird, lautet: Wesen und Heilung der Diphtheritis." Hieran schließen sich wichtige Mittheilungen über den jeßigen Stand der Impf­frage.

An die Schmiede Berlins ! Sonnabend, den 10. Dltober findet eine große öffentliche Versammlung der Schmiede in den Gratweil'schen Bierhallen, Kommandantenstr. 77-79, statt­