of babei von der gesammten Rechten unterstützt wird, die Regie­und so rung wie folgt: rbeiten

Die Blätter meldeten Exzesse oder Verkehrsbeschränkungen, feht welche in Böhmen   stattgefunden, deren Entstehung den Feind nut seligkeiten der Angehörigen beider Nationalitäten des Landes eübt zugeschrieben wird. Solche Erzeffe tamen vor in Reichen werben berg, Trautenau  , Arnau  , Königinhof, Albrechtsdorf, Kruman, Beftim Dur c. Waren der Regierung die bezeichneten Exzesse und and Verkehrsstörungen bekannt, find diese und ähnliche bereits in gt, mit gerichtliche Untersuchung genommen, wie weit sind dieselben re Ge gebiehen, welches Resultat derselben ist bekannt, welche herung Urtheile find ergangen und welche Maßnahmen gedenkt die Be Regierung zum Schuße des Verkehrs beider Nationalitäten zu Ver treffen?

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Ma Im ungarischen Abgeordnetenhause richtete der " Der Abg. Dlay an den Ministerpräsidenten eine Interpellation ut Ge wegen der Vorgänge auf dem Turnfeste zu Dresden   und ptember fragte, ob derselbe geneigt sei, von der hierfür in erster Reihe inem verantwortlichen Regierung des Königreichs Sachsen Genug Fol thuung zu fordern. So steht

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Frankreich  . Ifen Die Pariser   Wahlergebnisse sind nunmehr bis auf wenige Herren Sektionen bekannt, von 568 000 eingeschriebenen Wählern haben nter in 433 000 ihre Stimme abgegeben. Lockton, Floquet und Dela t nicht forge gelten als sicher, Briffon als wahrscheinlich gewählt. altenen Barodet, Allain- Targé und Clemenceau   baben die absolute enbau Majorität nicht erhalten, so daß im ersten Wahlgange höchftens vier Deputirte gewählt worden find.

nämli Reichs

Der Ausfall der Wahlen hat die Schöpfer des Listen­ffrutiniums natürlich nicht befriedigt, fie suchen zunächst den ngs leifer Radikalen die Schuld in die Schuhe zu schieben. Die radikalen ffer Blätter schieben ganz richtig der Regierung die Schuld zu, weil fte elbstver ganz in die Fußstapfen des Herrn Ferry getreten ist. Roche­fort schreibt in seinem Intranfigeant"

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fen. " Der unfähige Briffon, der zehn Jahre lang auf die Prä Reich fidentschaft wie auf eine Roulette- Nummer gefegt hat, fann Beweg nunmehr sein Bündel schnüren. Der Sturz des Ministeriums follen Ferry schuf diesem Schwachmatikus eine unvergleichliche Lage. n det Er brauchte sich nur in einer entschiedenen Rede kräftig von dem ihnen Beutelschneider loszusagen, den der allgemeine Elel über den elbft Haufen geworfen hatte. Er brauchte blos die Truppen 7. S aus Tongling zurückziehen, die dort zergehen wie Butter fich in der Sonne. ja So fonnte er das ganze Land um sich schaaren, das sich mit Leib und Seele dem hingeben würde, der es von den verdächtigen und entlegenen Kriegszügen ers Ber lösen würde, unter welchen es zu erliegen im Zuge ist. Herr leifere Briffon hat nichts gesehen, nichts begriffen, nichts errathen. Er ngig ist efelhaft in die Fußtapfen des Panduren getreten, gegen tne welchen ganz Frankreich  , mit Ausnahme der Vogesen  , soeben ein Reich so vernichtendes Urtheil gefällt hat. Seiner Schwäche, seinem wür unverstand muß man die heutige Wahlniederlage zuschreiben, m haben und der armselige Mensch, ob er nun in Paris   zum Abge ordneten gewählt wird oder nicht, wird von der reaktionären Geset Fluth ertränkt werden, der er in seiner Unbewustheit die Dämme ung de geöffnet hat" fprenge

Paris  , 8. Oktober. Der Ministerrath hielt heute Vor­0. Sum mittag unter dem Vorsize des Präsidenten Grevy eine Sigung ab. Das Kabinet wird im Amte verbleiben und sich erst nach revol den Stichwahlen über das von ihm einzuschlagende Verhalten Bethäl schlüssig machen. Floquet und Lockroy   haben ein Dant­on ma schreiben an ihre Pariser   Wähler gerichtet, in welchem sie allen Wirkung Republikanern Frankreichs die Eintracht auf das Dringendste ist, das anempfehlen, damit der Uebermuth der Monarchisten gebeugt

elehrung weide. gen e er diese

Rußland  .

Der russische Regierungsbote" veröffentlicht ein am 14. fe Bar vorigen Monats( a. St.) vom Kaiser genehmigtes Regulatio, Gefa wonach die Gouverneure, sämmtliche Behörden und Autoritäten fzugebe der drei baltischen Gouvernements( Dftseeprovinzen) mit Aus estehen nahme gewiffer lokaler Obrigkeiten ihre Geschäfte und Korre er Gesel spondenz in russischer Sprache zu führen haben, und zwar ren fan auch in folchen Fällen, wo bei den gedachten Behörden Per Befeßen fonen affistiren, welche der Kategorie lokaler Wahlbeamten an­Die eine Ausnahme bildenden lokalen Behörden fozialis gehören. i diesem führen ihre Geschäfte und Korrespondenz mit einander deutsch  , enthalten lettisch oder esthnisch. Treten dieselben aber in Beziehungen dlungen mit den übrigen Regierungsorganen der baltischen Gouverne renenge ments oder des Reiches überhaupt, so haben sie sich der rusft­en hohen schen Sprache zu bedienen und von den Organen auch Schreiben 3 Jahres in dieser Sprache entgegenzunehmen. In allen Sizungen der baltischen Behörden werden die Verhandlungen in der Sprache Deilsberg geführt, welche für die Geschäftsführung in denselben obliga­Böhmen torisch ift. Tung be

Großbritannien  .

Die Auflösung des gegenwärtigen Barlaments wird, wie fchen die Morning Post" meldet, am 17. November erfolgen. Vor fünftig aussichtlich wird, wenn das neue Balament zusammentritt, die ationale Regierung Maßregeln für eine billigere und einfachere Weber Stellungtragung von Land vorschlagen. Auch wird dem Parlament nach Eröffnung der Session ein Entwurf für die Herstellung umoon Kreisämtern unterbreitet werden.

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lichen Blicke auf seine herankommenden Begleiter richtete, nur babffenbar, um sich an dem Eindruck zu ergößen, welchen der zerriffe Anblick der sich vor ihnen eröffnenden Szenerie auf fie aus zerrissenblick üben würde. auf bi

Einer nach dem Andern traten sie zu ihm nach der Er fie mehhöhung hinauf, und vor ihnen lag der Kolorado   mit seinen fentefferüben Fluthen. Gefteins Sie fonnten ihn von dort aus durch das ganze Thal schloffentberblicken. Deutlich sahen sie daher, wie er eine Meile weldheiter weld weiter oberhalb schäumend aus einem engen Felsenthor her­anmuthiporbrach, sich von einem gegen zwanzig Fuß hohen Absatz welchen bas Thal hinab stürzte und dort, sich weiter ausdehnend, m engeiber eine ganze Reihe von Geröllanhäufungen hintobte. Sie beobachteten, wie die wirbelnden und freisenden Fluthen was ich endlich beruhigten und als glatter Spiegel in weitem in fie Bogen dem Binfenfelde zueilten. Sie sahen, wie er aber it in bonals mit hohlem Brüllen von einer nur wenige Ellen hohen einanbabstufung, schimmernd wie das reinste Silber, hinabstürzte; m biefenoie er sich wiederum beruhigte und mit geglätteter Obers weldläche pfeilschnell auf sie zuströmte, und dann erst wendeten onne e fich gegen Süden, wo er, immer ruhiger fließend, mit Len veriner furzen Biegung gegen Südwesten, in ein breites Felsen­hor eintrat, dessen Eckpfeiler bis in den Himmel hineinzu­umph Pagen schienen. Befährtes für

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3h bente, wir find hier ziemlich sicher vor dem Utah­bilesindel," sagte der Schwarze Biber endlich, nachdem er sich ine Weile an dem Erstaunen Weatherton's und Fall's ge­Beibet hatte.

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Biemlich sicher, das ist originell," antwortete Raft, n blauenn die beiden Freunde waren so sehr in das erhabene Schauspiel vertieft, daß des Delawaren Bemerkung für sie törblicherloren ging, aber fein Tropfen Theer soll jemals wieder auchente eine Finger schwärzen, wenn ich ein Loch sehe, durch wel­he fiches unsere rothhäutigen Lotsen uns wieder unter christliche lenschenseelen zu bugfiren vermöchten."

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Dente, das Loch dort unten ist groß genug," versetzte Delaware   lachend, indem er auf das südliche Felsen­

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Groß genug, beim heiligen Neptun und allen Aequis tialstürmen, die er jemals aus seinem Windschlauch

Am Dienstag fand in London   ein Ministerrath statt, dem sämmtliche Mitglieder des Kabinets beiwohnten. Auch der Vizelönig von Jrland, und Lord Ashburne, der Lordkanzler von Frland, waren von Dublin   herübergekommen, um dem Kabinetsrathe bei Erörterung der irischen Frage mit ihren Er­fahrungen beizustehen. Den Hauptgegenstand der Erörterung bildeten die gefeßlosen Zustände in Frland; es wurde jedoch, wie es heißt, von der Ergreisung außerordentlicher Maßnahmen Abstand genommen, da Lord Carnarvon   und Lord Ashburne die Ueberzeugung ausdrückten, daß das ordentliche Gesetz fich als völlig hinreichend zum Schutz von Leben und Eigens als völlig hinreichend zum Schuß von Leben und Eigen­thum gegen die Vergewaltigungen der Nationalliga erweisen

dürfte.

Sir Charles Dille, der in Gladstone's Kabinet Präfident des Lokalregierungsamt gewesen ist, hielt eine Ansprache an ein großes Meeting der Wähler von Chelsea  . Nach einer energi­schen Vertheidigung der auswärtigen Politik der liberalen Re­gierung verbreitete er sich über das fünftige Programm der liberalen Partei. Die in Gladstone's Manifeft angedeuteten vier Punkte bezeichnete er als das Werk, welches das neue Barlament zu vollbringen habe. Er meinte jedoch, Gladstone gehe nicht weit genug in Bezug auf die Reform des Ober­hauses und den freien Schulunterricht. Die Radikalen würden jede Rekonstruktion der Pairstammer sobald sie das Erblich feitsprinzip beibehalte, auf das Aeußerste bekämpfen. Dilte äußerte sich auch zu Gunsten des unentgeltlichen Schulunter

richts.

Kommunales.

Stadtverordneten  - Versammlung. Sizung vom 8. Dttober. Schluß.

Es folgt die Berichterstattung des Ausschusses, welcher zur Vorberathung der Vorlage des Magistrats, betreffend den An­fchluß eines Theils von Charlottenburg   an die Berliner   Kana­lisation eingesetzt wurde.

Stadto. Wied, als Berichterstatter des Ausschusses, be­antragt: fich damit einverstanden zu erklären, daß mit der Ges meinde Charlottenburg über Anschluß eines Theiles ihres Gebietes an die allgemeine Berliner   Kanalisation ein Vertrag geschlossen werde unter Beobachtung der bereits in der Ma gistratsvorlage festgesezten Grundsäße, welche letteren jedoch bahin abgeändert werden, daß für jedes laufende Meter der Grundstücksstraßenfronten ein jährlicher Betrag von 6 Mark ( nicht, nach der Magistratsvorlage von 5 Mark) zu zahlen ist. Stadto. Dopp hält es für unzulässig, daß, so lange für einen großen Theil der Bevölkerung für Jahrzehnte die Wohlthaten der Ranalisation noch nicht vorhanden sind,

einer Nachbargemeinde gestattet wird, die Berliner  Kanalisation zu benugen, nur um die Bauwuth dort im Inter­effe der großen Baugesellschaften und Bauspetulanten zu steigern. Er bitte deshalb, die Magistratsvorlage abzulehnen, eventuell aber den jährlichen Betrag für jedes laufende Meter auf 7 M. zu erhöhen.

genügen, um die Kosten zu decken, will ich nicht berühren; Stadtv. Singer: Die Frage, ob 5, 6 oder 7 Mark hierüber können nach meiner Meinung nur Sachverständige urtheilen, denen das nothwendige Bahlenmaterial zur Ver­fügung steht. Da wir aber durch die Liebenswürdigkeit der

Bersammlung wie von so vielen, so auch von diesem Ausschuß ausgeschlossen waren, so müssen wir auf eine Kritit nach dieser Richtung hin verzichten. Ich habe aber zu erklären, daß wir prinzipiell gegen den Ausschußantrag sind. Die Einwen­bungen, welche Herr Dopp erhoben hat, sind durchschlagend. Kanalisation selbst nicht hat, find wir nicht in der Lage, einer Solange ein großer Theil der Bevölkerung von Berlin   die Nachbargemeinde den Anschluß zu gestatten. Die Grundlage, auf der das Kanalisationssystem beruht, ist das Vorhandensein von genügenden Rieselfeldern. Ich bezweifle nun, ob die vor handenen Riefelfelder ausreichen werden, sobald ganz Berlin  fanalifirt ist. Wie nun, wenn noch eine Nachbargemeinde hinzukommt? Die Verbesserung der sanitären Verhältnisse soll durch die Kanalisation hauptsächlich erreicht werden, der Schaden soll verkleinert werden, den das enge Zusammenstehen der Häuser, das enge Zusammenwohnen der Miether herbeiführt. Von Jedem muß anerkannt werden, daß nach dieser Richtung hin das System segensreich wirkt, und daß seine Aus­dehnung über ganz Berlin   sehr wünschenswerth ist. sind aber für Charlottenburg   nicht in gleichem Maße vorhan Solche Verhältnisse, welche der Verbesserung bedürfen, find aber für Charlottenburg   nicht in gleichem Maße vorhan­den. Die Häuser haben Gärten, stehen weit auseinander und find nicht Miethstafernen. Die Nothwendigkeit ist also hier nicht so dringend. Ein begreifliches Interesse an dem An­schluß an die Kanalisation haben hauptsächlich die Besizer, deren Grundstücke sich im Werth erhöhen, wenn sie alle Be­quemlichkeiten bieten. Bis zu dem Moment aber, wo Berlin  selbst noch nicht vollständig fanalisirt ist, haben wir allen Grund, derartige Wünsche nicht zu erfüllen, umsomehr, als solche Wünsche auch von anderen Nachbargemeinden erhoben solche Wünsche auch von anderen Nachbargemeinden erhoben werden könnten. Aus diesen prinzipiellen Gründen ersuche ich,

in die Welt schickte," antwortete Raft, zuerst das Thor und demnächst die reißende Strömung mit Rennermiene betrachtend. Ja, groß genug und auch Waffer genug," fuhr er finnend fort, gebt mir' ne gutgebaute Jolle, zwei starke Riemen und noch' ne Hand dazu, benn dort der Lieutenant darf nicht rubern,' s wär' denn dort der Lieutenant darf nicht rudern,' s wär' gegen die Disziplin, und wenn ich Euch nicht Alle mit heilen Stengen auf dieser Goffe bis in den Ozean bringe, bann mögt Ihr glauben, daß ich meine Lehrzeit in einem Kuhstall durchgemacht habe und' nen Schlud Meerwaffer nicht von' nem steifen Whisky- Grog zu unterscheiden ver­mag! Aber so? Beim allmächtigen Aequator! ich denke, wir werden hier so lange vor Anker liegen, bis die Fische uns nach dem Golf von Kalifornien hinuntertragen."

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Biel   Fahrzeuge dort," versetzte der Biber, indem er auf die Binsen wies, und viel Ruder hier," fügte er hinzu, auf eine Anhäufung von schweren Baumstämmen und leichteren 3weigen deutend, welche der Strom am Fuße des Felsens, auf welchem sie sich befanden, znfammengefpült und zur Zeit des hohen Wassers nach dem Ufer hinauf­gedrängt hatte.

Raft warf einen verächtlichen Blick auf die Binsen, demnächst auf das Holz, und dann zuckte er bedauernd die Achseln, als wenn er des Delawaren Worte für einen übel angebrachten Scherz gehalten habe.

Dieser verstand die Bewegung, und theils um den eigen finnigen Seemann zu überzeugen, theils um ihn etwas zu demüthigen, fuhr er fort:

Dente, die Mohaves find gute Waffermänner, besser, als Ihr sie auf Euren großen Schiffen habt. Ihr bedürft ein hölzernes Boot, sie dagegen nichts, und dennoch werden sie mit uns dort hinunterfahren. Die Mohaves find also bessere Wassermänner, als Ihr."

Raft's Narbe verrieth durch den Wechsel ihrer Farbe feine Gemüthsstimmung. Er mochte es indessen unter seiner Würde halten, sich mit dem Delawaren in einen Streit über Dinge einzulassen, von welchen derselbe, nach seiner Ansicht, so viel verstand, wie der Stockfisch von der Takelage eines Klippers. eines Klippers. Er begnügte sich daher, mit lautem Geräusch den Tabat aus seinem Munde zu entfernen, wor­

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den Ausschußantrag abzulehnen. Nach einem Schluß­wort des Referenten wird in namentlicher Abstimmung der Ausschußantrag mit 69 gegen 32 Stimmen nach Ablehnung der Prinzipial und Eventualanträge Dopp angenommen.

Das Projekt zum Neubau einer höheren Bürgerschule auf den Grundstücken Alexandrinenstraße 5, 6 und 11 wird mit den vom Ausschuß vorgenommenen Aenderungen debatte Los genehmigt.

Mit der Anstellung eines zweiten Hilfstechnikers für den städtischen Heiz Ingenieur gegen eine Remuneration von monatlich 180 M. erklärt sich die Versammlung einverstanden. Die Erstattung für das Schulgrundstüd Reichenberger­straße 131/132 wird nachträglich genehmigt.

Eine Anzahl Rechnungen werden dem Rechnungs- Aus­schuß überwiesen.

Damit ist die Tagesordnung erschöpft. Schluß 84 Uhr.

Es folgt eine nicht öffentliche Sigung.

Lokales.

Wie wenig abschreckend die im Prozeß Graef   so sehr verunglückten Erpressungsversuche auf manche Charaktere wirken, beweist folgender von der Bolls- 3tg." mitgetheilter Fall: Herr Prof. Graef wurde gestern Morgen gleich in seiner Wohnung durch ein sehr freundliches Anerbieten überrascht. In aller Frühe ließ fich ein Buchhändler Namens Preuß bei ihm melden mit dem Bemerken, daß es sich um eine sehr wich­tige geschäftliche Mittheilung handle. Graef   empfing den Buch händler und jener erklärte thm ohne Zögern, daß er im Be griffe stehe in sehr pikanter Form eine Geschichte des Prozesses Graef   herauszugeben. Die Broschüre würde durch die Portraits der Angeklagten und andere Bilder illustrirt werden. Aus Rücksicht für die Familie Graef's erbot fich indeffen der speku lative Buchhändler, von einer Publitation des hochinteressanten Verlagswertes abzustehen, sofern sich der Herr Profeffor ent schließen würde, die bereits entstandenen Kosten zu decken und 1500 M. zu zahlen. Graef   öffnete bierauf eine Thüre des Zimmers und rief den im Salon befindlichen Herrn Ludwig Pietsch   herbei, damit derselbe auch von dem Anerbieten des zartfühlenden Buchhändlers Kenntniß nehme. Herr Preuß hatte die Stirne, den Vorschlag noch einmal zu wiederholen, worauf Ludwig Pietsch   erklärte, es wäre doch zu schade, wenn ein so pilantes Werf dem Publikum vorenthalten bliebe. Herr Preuß möge dasselbe ohne Bögern publiziren, er( Pietsch) werde demselben gern den gebührenden Geleitsbrief mitgeben. Graef   wies hierauf dem saubern Herrn die Thür. Preuß hatte bereits die Birkulare für den buchhändlerischen Vertrieb seiner Broschüre in der Tasche und hoffte durch Vorzeigung eines solchen Herrn Prof. Graef rasch zur Zahlung der 1500 M. zu bewegen. Ueber das Schicksal der übrigen Angeklagten wird noch folgendes berichtet: Bertha Rother beschäftigt gleichfalls die Spekulation, wenn auch in anderer Art. Industrielle jeder Gattung scheinen fie als Lockvogel werben zu wollen. Gerüchte, die uns schon gestern morgen zugetragen wurden, lauteten so­gar ganz bestimmt. Da sollte dieses interessante Wesen als Kassirerin für ein Wiener   Café engagirt worden sein; ein Anderer wollte ebenso sicher wiffen, einer unserer größten Theater- Agenten habe mit ihr schon vorgestern Nacht, wohl gar noch im Gefängniß selber, einen Vertrag abgeschlossen. Endlich wurde auch behauptet, fie habe die Stadt bereits ver laffen. Wir würden uns freuen, wenn sich das beſtätigte. Nach dem Charakter des Mädchens und dem unserer Zeit läßt fich annehmen, daß fie das düstere Licht des Prozesses benußen wird, fich vortheilhaft vor die Deffentlichkeit zu bringen. Aber wir in Berlin   find doch noch nicht Yankee genug, um so etwas zu vertragen. Frau Rother wird, wenn die Mittheilungen eines Blattes richtig find, ihr Nest recht unbehaglich wieders gefunden haben. Der Kutscher Ihlow  , der Korydon dieser ans gefährten Schäferin, soll gleich nach ihrer Verhaftung das ganze, ziemlich bedeutende Hauswesen zu Geld gemacht haben. Und Geld ist bei ihm wohl ein flüchtig Ding. Nach der Schilderung des Vorgangs scheint es hier an dem Rechtsschutz gefehlt zu haben, den man doch auch dem Angeklagten schuldet. Durch die Einziehung aller Familienmitglieder hat der ganze Bests diese Zeit über dagelegen wie herrenloses Gut und Nie mand hat sich darum gefümmert."

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gg. Café- Chantant. Bravo  , bravo, bravo, da capo Wüthend schlägt die große Menge die Hände aneinander, flopft mit den Stöden auf die Tische, daß Teller und Gläser klirren, scharrt und trampelt mit den Füßen, gleich Beseffenen, lacht, johlt und brüllt brüllt vor Vergnügen durcheinander. Ein Klingelzeichen ertönt. Von Neuem theilt sich die Gar­dine, das Orchestre parisienne intonirt und der Gegen­stand der stürmischen Ovationen, Fräulein Baula", wie ihr nom de guerre lautet, verbeugt sich mit dem füßesten Lächeln vor dem viellöpfigen Publikum, das der reizenden Chansonett Sängerin durch abermaliges wüthendes Applaudiren und Bei fallstrampeln seinen Dank für ihr Wiedererscheinen Ausdruc giebt. Abermals trägt fte eines ihrer pikanten Kouplets vor. ,, En' bischen hier, en' bischen da und dann ist die Plastik da",

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auf er sich an das von den Mohaves schon angezündete und bereits lustig flackernde Feuer begab, um sich durch sein furzes Pfeifchen auf eine andere Art den Genuß des nar kotischen Krautes zu verschaffen.

Weatherton und Falt hatten sich von ihrem ersten Ers staunen einigermaßen erholt und äußerten ihre Bewunderung, indem sie sich gegenseitig auf diesen oder jenen Punkt auf­merksam machten und ihre Blicke bald stromaufwärts, bald stromabwärts sendeten.

Als der Schwarze Biber auch ihnen auf ihre Fragen mittheilte, daß fie ihre Flucht auf dem Strome fortseßen würden, waren sie faum weniger überrascht als Raft. Doch weniger störrisch wie dieser, gaben sie sich vorläufig mit der oberflächlichen Erklärung zufrieden, und wohlgemuth setzten fie sich in den Kreis ihrer Gefährten an's Feuer, um sich von den einfachen Vorräthen, welche sie bei sich führten, auf noch einfachere Art ein Mahl zu bereiten.

Hier nun wurden zunächst die Pläne der Mohaves erörtert und erwogen, und da sich nirgends ein anderer Aus­weg zeigte, so wurden dieselben, trotz ihrer Abenteuerlichkeit, einstimmig angenommen und zugleich beschlossen, noch an demselben Abend mit den ersten Vorbereitungen zu beginnen.

Trotz der schon eingetretenen Dämmerung begab sich die ganze Gesellschaft, nachdem sie sich hinreichend erfrischt, nach der Binsenwaldung, in welcher sodann, wo nur immer der schlammige Boden die Last eines Menschen trug, eine wahre Verwüstung begann. Alle führten in der rechten Hand Messer, und indem sie Schritt vor Schritt allmälig tiefer in das grüne Feld eindrangen, umschlangen sie mit dem linken Arm lange Bündel der zehn Fuß langen Halme, welche sie dann nach sich nieberbogen, dicht über der Erde lostrennten und nach ihrer Lagerstelle hintrugen. Raft, der des Biber's Erklärung furz vorher noch mit unverfenn barer Verachtung gestraft hatte, zeigte sich jetzt, da sogar sein Vorgesetzter mit Hand an's Werk legte, äußerst eifrig. Seine lange Waffe kam ihm dabei sehr zu statten, und da er schwere Arbeit gewohnt war, so schaffte er für seine Person, zu seinem nicht geringen Ergößen, beinahe eben so viel, wie die anderen Alle zusammen genommen. ( Fortsetzung folgt.)