fchen 283,166,231 ftrl. bezifferte. An der Abnahme der Ausfuhr
im September find alle Stapelartikel mehr oder weniger be die theiligt, mit Ausnahme von Leinenstoffen, die eine Zunahme nu von 12,355 Lftrl. aufweisen. Was die Einfuhr anbelangt, so ional weisen Brodstoffe(!) sowie Rohstoffe für Textilhäft fabrikate und andere Industriezweige die bedeutendste Abaftian nahme auf.
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Lokales.
,, Germania " den Freund des Königs Don Carlos nennt- einen fräftigen Ausdruck. In einem neugebildeten Wahlverein der Konservativen im zweiten Wahlbezirk legte er gegen die Beutelschneiderei" des C. C. C., gegen die ehrgeizigen Schulmeister und so weiter los. Wir tönnen nur Stöder Cremer Wagner als die Leiter der Bewegung betrachten und weisen jeden anderen Streber zurück" rief darob ein Ranzleirath aus. Schließlich nahm man eine Resolution gegen das C. C. C. an. Aehnlich ging es im vierten Wahltreise her. Don Cristobal Cremer tennt die Leutchen fte schelten auf ihn, aber gehorchen; die Herren Jrmer und Genoffen frochen sofort zu Kreuz; das C. C. C. will feineswegs noch den Anspruch erheben, die Berliner Wablagitation zu leiten. Des lieben Friedens halber will Jrmer fich nicht einmal mehr rechtfertigen. Werth hat dies Ergebnis insofern, als es selbst dem blödesten Auge flar legt, daß ohne Stöder eine Berliner konservative Partei nicht denkbar ist und auch Cremer fich nicht abschütteln läßt, selbst Pickenbach seine Rolle fortspielt.
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Die Wählerliften für die Landtagswahlen enthalten ages 263 489 Urwähler für die vier Berliner Wahlkreise. Während andel der drei Tage der öffentlichen Auslegung der Ürwählerlisten ben haben diefelben eingesehen im 1. Wahlbezirt 906 Personen, im erfelbe 2. Wahlbezirt 364 Personen, im 3. Wahlbezirk 302 Personen Denn und im 4. Wahlbezirk 970 Personen. Einspruch haben erboben 40 , wo Bersonen, von denen 36 ihre Berechtigung zur Wahl nachgewiesen wird haben, 3 Bersonen waren nicht stimmberechtigt und 1 Person Befag hat nur ihre Steuern mitgetheilt. Die Zusammenstellung der Draus zur Berechnung kommenden Steuerbeträge sämmtlicher Urwähler Ge ergiebt die Summe von 15 247 439. 32 Bf., so daß auf einlich eine jede der drei Wahlabtheilungen 5 082 479 Mt. 84 Bfg. e Bu entfallen. Die erste Abtheilung schließt mit einem Steuerbetrage mit von 864 Mt.( gegen 756 Mt. im Jahre 1882) ab, und enthält allen 2652 Wähler; die zweite Abtheilung beginnt mit dem Steuer treisen betrag von 864 M. und schließt mit einem solchen von 174 M. ( aegen 151 M. 80 Bf. im Jahre 1882); fte enthält 13 754 fran Wahler; die dritte Abtheilung mit mit dem Steuerbetrage von 174 M., fie enthält 247 083 Wähler. In 320 Urwahlbezirken bas mußte eine besondere Berechnung für die Abtheilungen aufgeschiedene vierter Ehe heirathete. Von den 12 070 Jungfrauen, ftellt werden, weil nach der allgemeinen Berechnung kein Wähler n Be erster Abtheilung vorhanden gewesen wäre.
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Selbsthilfe bei Unfällen. In gewerblichen Anlagen find mehr oder minder gefährliche Unfälle nicht zu vermeiden; namentlich fommen alle Augenblicke Schnitt-, Quetsch und Brandwunden vor. Wenn diese Verlegungen auch bisweilen ungefährlicher Art find, so nehmen fie doch häufig gefährliche Dimensionen an, weil entweder die Fabrikgebäude zu weit von garren der Wohnung des Arates entfernt liegen, oder die Berlegten zu leicht über die Verlegung denken, diese vernachlässigen oder fich sonst nicht zu helfen wiffen. So geschieht es denn häufig, baß bis zu der Beit, wo ärztliche wilfe eintrifft, starter Blut verluft eingetreten ist, oder wohl gar Blutvergiftung infolge entliche der Einwirtung der an solchen Blägen meist verdorbenen Luft, und so daß eine starke Eiterbildung und wohl auch der sogenannte 58 307 talte Brand die Folge ist. Daß starter Blutverlust große Bevöl Schwäche und wohl auch den Tod nach fich zieht, ist bekannt, twohl ebenso, daß die Blutvergiftungen zu einem raschen Ende oder Der ge im günstigsten Falle zu Amputationen führen. Es gilt im ms be Allgemeinen als Regel, daß jede durch Stoß, Schnitt, Quet und schung c. hervorgerufene Verlegung, welche fich auf die Oberfer be haut und derselben naheliegende Blutgefäße erstreckt, bei einem npfleg sonst gesunden Menschen innerhalb dreier Tage troden zu ftel und die len und ohne Schmerzgefühl innerhalb sechs Tagen zu heilen tenden ist. Komplizirte Fälle, wie Knochenbrüche 2c., erfordern selbst mtwohl verständlich längere Zeit.- Um bei vorkommenden Unfällen Um bet vorkommenden Unfällen gärten, die erste Hilfe auch ohne Arzt leisten zu können, ist es vor allen 8 und Dingen erforderlich, geeignete Mittel zur Hand zu haben. Als fründe folche find folgende zu betrachten: Reines Glyzerin in wohlvertehende schloffenen Flaschen; ein Arzneiglas mit eingeschliffenem Glasterftüst stöpsel, welches mit etwas Mischung von Kollobium und zwei 200 Ml Volum- Prozent Glyzerin gefüllt ist; einige reine Schwämme
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und Leinwandstreifen; einen emaillirten Blechfübel von der eder in Größe, daß Arm oder Fuß darin gebadet werden kann, und 1 einem Eis. Diese Mittel find so einfacher Natur, daß sie sich in olg der jedem größerem Betriebe vorfinden könnten, ohne den Beftzern Ferneren außerordentliche Ausgaben aufzubürden. Für die Behand Für die Behand. ebauere lungen wollen wir nur die nothwendigsten Anleitungen geben. m Ein Riß oder Schnittwunden werden zunächst mittelst des hoffen Schwammes mit Glyzerin ausgewaschen, bis die Blutung und tennen der Schmerz nachläßt. Bei stark blutenden Wunden bindet acht ba man einen in Glyzerin getauchten Schwamm auf, den man edwede nöthigenfalls mehrere Male wechselt. Ist die Wunde trocken, Bom jo wird nach Wegnahme des Schwammes rasch Kollodium in Dünner Schicht darüber gegoffen, welches sofort eine Haut bil bet; bringt hie und da noch etwas Blut hindurch, so beseitigt nan daffelbe mit einem Schwamm und übergießt die Stellen Die Re tochmals mit Kollodium, bis die Wunde ganz troden ist.- tittheilt Bei Quetschungen bringt man ben verlegten Theil in ein Bolts Blyzerinbad, bis Blutung und Schmerz nachlaffen, was bei Fahne tarten Quetschungen etwa 15 Minuten erfordern wird. Ist
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ie Oberhaut geriffen, so gießt man ebenfalls nach dem Bade tollodium auf. Läuft eine Schnittwunde oder Quetschung ber das Gelent, so darf dies nicht so stark gebogen werden, eptember amit die Rollodiumbaut nicht reißt Die vollständige Be angüinfti eckung der Wunde durch die Kollodiumhaut ist auf das Ge bres bat auefte und Sorgfältige beachten zu jeder , 884,281 twaige Riß der Kollodiumhaut durch sofortiges Uebermate be ießen mit der Mischung sofort wieder zu beseitigen. fuhr auf Auch bei Brandwunden, und selbst bei Verbrennung durch rl. De hosphor, wodurch bekanntlch die schmerzhaftesten und geerth von ihrlichsten Brandwunden entstehen, ist die Kollodium Glyzerinfich auf Rischung mit Vortheil anwendbar. Für kleinere Werkstätten,
Rabel, welches 18 Leitungsdrähte enthält, vermuthlich für eine Baumwurzel gehalten und mit Aufwendung großer Kraft durch hauen. Eine Arbeitstolonne, welche von hier aus sofort an die beschädigte Stelle geschickt wurde, stellte in verhältnißmäßig furzer Zeit die Leitung wieder her. Die Roftenrechnung für die Aushefferungsarbeiten wird der Direktion der Charlotten burger Wasserwerke wohl seinerzeit zugestellt werden.
Die 24- Stunden Uhr. Nachdem Längenmaß und Ges wicht besimaliter eingetheilt ist, liegt es nahe, auch die Beitein theilung zu moderniftren, was ja in diesem Falle mit Verein fachen gleichbedeutend sein würde. Aber gerade was uns am nächsten liegt, beachten wir oft am wenigften, und es hat ge wiß unzählige Menschen gegeben, die in ihrem ganzen Leben nicht ein einziges Mal an die Unzweckmäßigkeit der Tageseine theilung in zweimal wölf Stunden gedacht haben. Als pral tischer Grund gegen die Einführung eines neuen zweckmäßigen Systems läßt sich nur die dadurch herbeigeführte Unbrauchbare feit bestehenden Uhren anführen, und diesen einen Grund weiß jezt der Erfinder der 24 Stunden- Uhr, W. Osborne in Dres ben, auch zu beseitigen. Durch die Nothwendigkeit, trop der 24 Bahlen dennoch ein übersichtliches Zifferblatt zu erhalten, ist der Erfinder nämlich auf die Idee gekommen, zwei übereinan der liegende Bifferblätter zu tonftruiren, von denen das obere feftliegende an Stelle der Bahlen Ausschnitte hat, das untere aber durch jene Ausschnitte zunächst die Zahlen von 1-12, fo dann nach einer kleinen Drehung diejenige von 13-24 durch bliden läßt. Der Verschiebungsmechanismus wird durch die ge wöhnliche Uhrfeder in Bewegung gesezt und zwar so, daß das untere Bifferblatt um 12 Uhr 60 M. Mittags in die zweite Bofition springt also die Bahlen 13-24 zeigt, und um 24 Uhr 60 Minuten, also um 1 Uhr Nachts, wieder in die ursprüngliche Lage zurüdgeht. Diese doppelten Bifferblätter laffen fich auf jeder Uhr leicht anbringen und durch diese Demonstration des neuen Syftems ad oculos würde auch die mächtige Gewohnheit, die uns noch an dasselbe feffelt, bald zu überwinden sein. Komisch mag es uns zwar vorkommen, wenn wir die erste Einladung zum Thee auf 20 Uhr erhalten, oder wenn wir hören, daß der Schluß der Theatervorstellung erst gegen 22 Uhr erfolgen wird. Aber das wird fich alles überwinden laffen, wenn nur die maßgebenden Gewalten: Poften, Telegraphen, Eisenbahnen erst das neue System adoptirt haben. Ein anonymer Vor tämpfer der 24 Stunden Uhr bekennt in einer kleinen, bei Warnaz und Lehmann in Dresden erschienenen Broschüre, daß ohne die obligatorische Einführung der 24- Stunden- Rech nung bei den Behörden unserer Verkehrsinstitute dieselbe beim Bublifum nie Eingang finden würde. Ob diese Einführung zunächst eine auf Deutschland beschränkte sein tönnte, oder ob fte international sein müßte, daß zu entscheiden muß Fachleuten überlaffen eiben.
Ueber die Berliner Chen plaudern die trockenen statistischen Aufnahmen der Berliner Standesämter manche interessante und wissenswerthe Dinge aus, bei deren Studium man unwillkürlich zu der Ueberzeugung kommt, daß das alte Wort, wonach die Ehen im Himmel geschloffen werden, doch nur bedingte Geltung hat. Unter den 13 314 Baaren, welche in Berlin im vorigen Jahre in den Ehestand getreten find, befanden fich 11 441 Junggesellen, von denen 561 Wittwen aweiter Ehe, 15 Wittwen dritter Ehe, 229 Geschiedene zweiter Ebe, 7 Geschiedene dritter Ehe und einer sogar eine Ge die den Bund für's Leben eingingen, waren 57 so fühn, es mit Wittwern dritter Ehe, 3 mit Wittwern vierter Che, 262 mit Geschiedenen zweiter Ehe und 19 sogar mit Geschiedenen Dritter Ehe zu versuchen. In drei Fällen heiratheten Wittwer britter The Wittwen gleichfalls dritter Ehe, in einem Falle heirathete ein Geschiedener dritter Ehe eine Geschiedene dritter Ehe. Die meisten Eheschließungen fallen in die Monate März, April, Mai und andererseits in die Monate September, Oftober, November. Die Altersfombinationen find vielfach höchft sonderbar. Ein Mann unter fünfundzwanzig Jahren erfor fich eine Frau zwischen fünfundfünfzig und sechszig Jahren; ein noch nicht fünfundvierzigjähriger Mann heirathete eine Frau, die beinahe fiebzig Jahre ist; einen fünfundfiebzigjährigen Mann führte die Liebe dazu, eine Jungfrau unter fünfundzwanzig Jahren heimzuführen, und jugendlichen Leichtfinn fann man jenem Bärchen, deffen beide hälften fiebzig Jahre und darüber alt find, nicht vorwerfen. In 53 Fällen war der Mann fiebzehn bis zwanzig Jahre jünger; in 9 Fällen zwanzig bis fünfundzwanzig Jahre, in 1 Falle fünfundzwanzig bis dreißig Jahre und in 1 Falle mehr als dreißig Jahre jünger als die Frau. Eheschließungen zwischen Blutsver wandten haben 101 stattgefunden und zwar: Geschwisterkinder 96, Onkel und Nichte 4, Neffe und Tante 2.
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Die Begründung des Urtheils im Chemnizer Sozialistenprozeß, welche nach den verschiedensten Seiten hin hohes Intereffe bietet, hat die Leipziger Gerichte Beitung" ftenographisch aufnehmen laffen und befindet sich dieselbe in ihrer Nr. 81 bereits abgedruckt.
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Die Adresse des Buchhändlers, welcher, wie wir geftern berichteten, den Erpressungsversuch bei dem Professor Graef machte, lautet, der Berl. Btg." zufolge: Preuß, in Goldbach's Buchhandlung, Friedrichstr. 16."
g. Von den im vorigen Jahre in Berlin geborenen zweite Kind, 6260 das dritte Kind, 5091 das vierte Kind, 46 400 Rindern waren 8453 das erste Kind der Ehe, 7457 das 3994 das fünfte Kind, 2858 das sechste Kind, 2120 das ftebente Kind, 1411 das achte Kind, 857 das neunte Rind, 556 bas zehnte Kind, 342 das elfte Kind, 223 das zwölfte Kind, 132 bas dreizehnte Kind, 82 das vierzehnte Kind, 37 das fünfzehnte Kind, 17 das sechszehnte, 7 das ftebenzehnte, 6 das achtzehnte, 4 das neunzehnte und 6 das zwanzigste Kind und 159 ohne Angabe.
g. Ein schwerer Unglücksfall ereignete fich vorgeftera Nachmittag zwischen 3 und 4 Uhr auf dem städtischen ZentralViehhofe. Die Steinträger Gebrüder Bühlte waren mit dem Hinauftragen von Verblendsteinen auf das Gerüst vor dem Bau des neuen Schauamtes beschäftigt und befanden sich gerade auf den Laufbrettern, als zwei Berbindungsstangen des Gerüftes durchbrachen, die beiden Gebrüder Bühlte hinunter ftürzten und von den nachfallenden schweren Siegelsteinen förmlich überschüttet wurden. Dem einen der beiden Ver unglückten Steinträger fiel ein Verblendstein mit solcher Wucht auf den Schädel, daß das Gehirn blosgelegt wurde, so daß an seinem Aufkommen gezweifelt wird. Auch der andere Bühlte erlitt schwere Verlegungen. Nachdem man den beiden Verunglückten Nothverbände angelegt hatte, wurden dieselben. nach dem städtischen Krankenhause am Friedrichshain über führt. Wie die sofort nach dem Unglücksfall seitens des Polizeirevier- Lieutenants, und eines Wachtmeisters angestellte Untersuchung ergeben hat, waren mehrere Bindestangen des Gerüftes derartig faul und morsch, daß das Unglüd gar nicht ausbleiben fonnte. Für die verantwortlichen Personen des Konsequenzen nach sich ziehen. Baues dürfte demnach dieser traurige Vorfall noch recht ernste
Sur Pante- Regulirung. Von Neuem erhebt fich über die unerträglichen Zustände der Bante ein Nothschrei im Publifum; dasselbe glaubt aus verschiedenen Auslaffungen über die türzlich erfolgte Besichtigung der Pante eine weitere Ver schleppung der Angelegenheit befürchten zu müssen. Schon länger als ein Menschenalter steht die Pante im Vordergrunde einer unliebſamen Diskuffion. Verzweiflungsrufe der Presse und des Publikums, Belästigung der Adjazenten, Hohn und Spott, nichts hat bisher vermocht, unsere Behörden aus ihrer Reserve zu reißen, um endlich einmal energisch diesen Schandfled für Berlin zu beseitigen. Mit Baggern und Reinigen ist hier absolut nichts zu erreichen, hier muß ein Radikalmittel angewendet werden und zwar schnell und ohne Baudern. Kein Stadttheil Berlins trägt eine dichtere Bevölkerung als der Norden, und trogdem wird hier ein Bestherb gepflegt, der, wenn er zufällig im Westen läge, jedenfalls längst beseitigt wäre. Wir find nun aber der Ansicht, daß Menschenleben Menschenleben ist, und so haben die Be wohner des Nordens ein Recht, für fich und ihre Fas milien fanitären Schuß von Seiten der Gemeinde zu verlangen. Keine Provinzialstadt würde fich der Regulirung derartiger Bustände entziehen können, während hier in der stolzen Kaiserstadt, deren Polizeibehörden mit diftatorischer Gewalt ausge stattet find, die Konservirung eines unbestrittenen Seuchenherr des gestattet ist. Es ist erwiesen, daß der Tod im zarteften Kindesalter hier eine unverhältnißmäßig reiche Ernte hält und daß die Ursache hiervon einzig und allein den Miasmen der Bante zuzuschreiben ist. Es ist ferner erwiesen, daß in diesem Stadttheil epidemische Krankheiten hartnäckiger und bösartiger auftreten und troßdem dieses unverautwortliche Zurückweichen gegenüber den allgemeinen Forderungen des Publikums. Können denn Kosten hierbei überhaupt in Frage tommen? Oder ift die Banffrage" erst seit gestern auf der Tagesordnung? Dder find die technischen Hilfsmittel unserer Beit unzureichend, um hier Abhilfe zu schaffen? Auf alle diese Fragen giebt es nur ein energisches Nein! Und troßdem diese eigenfinnige Konservirung solcher Zustände! Schon seit Jahren find zahl reiche Vorschläge zur Beseitigung dieser Uebelſtände gemacht, ohne daß dieselben irgend welche ernstliche Berücksichtigung ge funden hatten. Bugegeben, daß einzelne derselben absolut nicht durch zuführen waren, der Zuschüttung des südlichen sogenannten 1. Pantearmes, der beim Schiffbauerdamm in die Spree mündet, würde absolut nichts entgegengestellt werden können. Mit so großen Opfern und Kosten, wie vielfach behauptet und angenommen wird, ist eine radikale Aenderung der bisherigen Bustände garnicht verknüpft. In erster Reihe würde der Adjazent gewiß ohne Baudern fich bereit erklären, die Zus schüttung desjenigen Theils der Bante, der sein Grundstück berührt und entwerthet, für eigene Rechnung zu bewirken, und einer fofortigen Durchführung dieser Maßregel tönnte um so weniger Widerspruch entgegengesetzt werden, als dieser Arm augenblicklich mit der Panle garnicht in Verbindung steht, sondern theilweise trocken liegt. Hierdurch allein schon beweist er seine völlige Entbehrlichkeit. Der etwaige Einwand, daß eintretendes Hochwasser, wie im Jahre 1857, Gefahren mit fich führen könnte, ist unzutreffend, weil der nördliche zweite Bantearm, der in den Nordhafen geleitet ist, genügende Vorfluth befizt, um größere Waffermaßen weiter zu führen, während Die Vorfluth des ersten Bantearmes durch einen Kanal bei der Kefelstraße überhaupt durchbrochen ist. Wenn also oberhalb der Brücke in der Schulzendorfstraße ein etwa 1 Meter Durchmesser haltendes Rohr die Sellerstruße entlang nach dem Nordhafen gelegt würde, so würde jeder Eventualität Genüge geleistet sein. Diese taum 600 Meter erforderliche Rohrleitung würde mit verhältnißmäßig wenig Koften zu bewirken sein, der erste Banfearm tönnte zugeschüttet werden, dessen Ausdünstungen anerkannter Weise durch stehende Gewäffer herbeigeführt werden, beren Buleitung an und für fich polizeiwidrig" ist. Die Bewohner dieses Stadttheils, die der Banke bereits den bezeich nenden Namen Kindesmörderin" gegeben, haben ein Recht, endlich einmal ftatt der genug gewechselten Worte Thaten zu sehen, um endlich die Beseitigung eines so offenbaren, tief empfundenen und oft gerügten Uebelstandes in einer Stadt empfundenen und oft gerügten Hebelstandes in einer Stadt von der Bedeutung Berlins durchzuseßen. Die Stadt hat für ibre sanitären Bedürfnisse mit großer Sorgfalt schon viel größere Opfer gebracht, als hier verhältnißmäßig zu bringen find, man zögere deshalb nicht, dies„ kommunal- sanitäre" Ungeheuer endlich einmal und zwar radikal zu beseitigen.
ie nur selten mit medizinischen Mitteln ausgerüstet sind, obohl Brand- und Verbrühungswunden dort nicht zu den Sel r Theil nheiten gehören, sei noch bemerkt, daß das Weiße eines Eis, chtvollen as man über die Wunde ausgießt, ein vortreffliches Linde getragen ungsmittel darbietet. Es ist hauptsächlich die Berührung mit er Luft, welche den Schmerz erzeugt, und jedes Mittel, diese es Thalon der Wunde abzuschließen und dadurch Entzündung zu ver Bepreßten iten, muß ohne Befinnen angewendet werden. Verbrannte örpertheile aus Feuer zu halten, wodurch den Verlegten gräßhe Qualen bereitet werden, ist eine ganz zwedlose Tortur mosphäre id durchaus zu verwerfen. Ift durch Nachlässigkeit eine och mehr, unde brandig geworden, so, daß sie zu schwellen beginnt und getrieben, ftig schmerzt und die Oberbaut eine andere Farbe annimmt, rückwärts müssen soweit Umschläge von Eis, oder in dessen Ermange ringsum ng mit faltem Waffer, das nicht über 6-7 Grad Wärme
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thalten darf, gemacht werden. Die Kühlung ist fortzusetzen, 3 der Verlegte fte nicht mehr ertragen fann; dann läßt man e fleine Ruhepause eintreten, und beginnt nach derselben mit Kühlung von Neuem. Durch die Beachtung dieser einben Regeln können viel Schmerz, Unglück und petuniäre eleuchtet ichtheile leicht verhütet, oder doch gemildert werden. ung, und Der Kultusminister von Goßler hat von der preußischen blauen Henschaftlichen Deputation für das Medizinalwesen Gutachten e. Wenn er die Zweckmäßigkeit quadratirter Schiefertafeln und Hefte, erhoben so über die Stuhlmann'sche Beichenmethode, bei der nttirtes und gegittertes Beichenpapier zur Verwendung tommt, gefordert. Dieses Gutachten verwirft die Anwendung der iger Lehrmittel, so daß die Möglichkeit nahe liegt, daß die matographische Beichenmethode auch in Breußen beseitigt rben dürfte, wie solches bereits in Desterreich, Baiern, weiz, Medlenburg- Schwerin, Greiz , Bremen u. a. ge Die Streitigkeiten der Berliner Konservativen unter fonservatives Wahllomitee unter dem Stadtverordneten erlehrer Dr. Jrmer maste fich eine gewisse Leitung der hlbewegung an, wurde aber nur von einer fleineren Anzahl Bürgervereinen anerkannt. Es stand im Verdacht, Stöder itigen zu wollen. Diesen Verdacht zu widerlegen ließ fich der bereit finden, mit Irmer zusammen zu reden. Nun men aber die Gegner des C. C. C. im ersten Wahlbezirk
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angte bas find schließlich zu einem sonderbaren Abschluß gekommen.
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eichgewicht brem Stöder frumm, daß er fich mit Jrmer eingelassen eitig abzu eigenen Unverfrorenheit der Abgeordnete Cremer
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tobal Cremer, wie die einstmals von ihm redigirte
Eine plöbliche Unterbrechung erlitt dieser Tage die unterirdische Telegraphenleitung der Linie Berlin - Frankfurt am Main bei Friedenau . Die beschädigte Stelle wurde bald von der hiesigen Telegraphendirektion ermittelt, und festgestellt, daß das Kabel von den Arbeitern der Charlottenburger Baffer, von Schöneberg werte, welche augenblicklich eine Rohrleitung einer hatten bag nach Steglig legen, durchhauen war. Die Arbeiter das
Projektirtes Repertoire der Königl. Schauspiele vom 11. bis 18. Oftober 1885. Jm Opernhause : Sonntag, den 11.: Carmen; Montag, den 12.: Lucretia Borgia , Wiener Walzer ; Dienstag, den 13.: Der Trompeter von Sättingen. Mittwoch, den 14.: Aida( Herr Niemann); Donnerstag, den 15.: Der Maurer, Wiener Walzer ; Freitag, den 16.: Der Freischüß; Sonnabend, den 17. und Sonntag, den 18. unbe stimmt. Im Schauspielhause: Sonntag, den 11.: Egmonth; Montag, den 12.: Rosenmüller und Finke( Frl. Groß als Gaft); Dienstag, den 13.: Minna von Barnhelm. Mitt woch, den 14: Heinrich IV. ( I.); Donnerstag, den 15.: Hein rich IV.( II.); Freitag, den 16.: Was ihr wollt; Sonnabend, den 17., zum ersten Male: Gastrecht, neu einstudirt: Das Tagebuch( Frl. Groß als Gaft); Sonntag, den 18.: Roderich Heller.
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Polizei Bericht. Am 9. d. M. Morgens wurde ein: Mann auf einem umfriedigten Felde am Nordhafen todt auf gefunden. Nach Angabe des hinzugerufenen Arztes ist derselbe anscheinend beim Erbrechen an Erftidung verstorben.- Bu derselben Beit wurde ein Mann in der Alten Jatobstraße be wußtlos an der Erde liegend aufgefunden und zur Wache des 30. Polizei Reviers gebracht. Hier erholte er fich swar sehr bald, gab an, an Schwindelanfällen zu leiden und wollte, um fich vollständig zu erholen, noch einige Beit auf der Wache ver bleiben. Nach kurzer Zeit jedoch wurde er anscheinend von Krämpfen befallen und verstarb alsbald. Die Leiche wurde nach dem Obduktionshause gebracht. An demselben Tage Vormittags stürzte fich ein Mädchen in einem Anfall von Ver folgungswahnfinn aus dem Fenster seiner in der Reinidendorferstr. im Dachgeschoß belegenen Wohnung auf die Straße hinab und erlitt dabei so schwere Verlegungen, daß es nach dem Augusta Hospital gebracht werden mußte. Um dieselbe Zeit schnitt ein Mann in der Wohnung seiner Schwester, in der Breslauer straße, sich in selbstmörderischer Absicht mittelst eines Feder messers die Bulsadern auf, wurde jedoch alsbald gefunden und noch lebend nach dem Krankenhause im Friedrichshain gebracht. -An demselben Tage Nachmittags brach an dem Neubau eines Rinderſtalles auf dem Bentral Viehhofe in Folge Ueber laftung die Rüftung ein und stürzten die auf derselben be schäftigten Steinträger Robert und Wilhelm Lüdide etwa acht Meter tief mit hinab. Robert Lüdide erlitt dabei eine Ber stauchung der Beine und einige leichte Wunden im Geficht, und Wilhelm Lüdicke eine schwere Erschütterung des Kreuzes und wei erhebliche Wunden über den Augen. Beide wurden gebrach agens nach dem Krankenhause im Friedrichshain .
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