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Nr. 243.

Sonnabend, den 17. Oktober 1885.

II. Jahrg.

Berliner Volksblaff.

Organ für die Interessen der Arbeiter.

Das Berliner Volksblatt

erscheint täglich Morgens außer nach Sonn- und Fefttagen. Abonnementspreis für Berlin frei in's Haus vierteljährlich 4 Mart, monatlich 1,35 Mart, wöchentlich 35 f. e mit e Bostabonnement 4 M. Einzelne Nr. 5 Pf. Sonntags- Nummer mit illuftr. Beilage 10 Pf. ( Eingetragen in der Postzeitungspreisliste für 1885 unter Nr. 746.)

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Redaktion: Beuthstraße 2.

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Industrie- Ausstellungen.

Man redet jezt viel von Ausstellungsmüdigkeit und natürlich auch von der Nuslosigkeit der Ausstellungen.

So räth man in sächsischen Organen den Themnizern davon ab, eine Gewerbe- Ausstellung zu veranstalten, weil den Nugen davon, wie z. B. bei der Görliger Ausstellung doch nur ein paar Wirthe und Händler haben würden.

Für die Industrie und die Gewerbe, für das Rennen und Rönnenlernen hätten derartige Ausstellungen nur sehr geringen Nugen, da auf ihnen nicht einmal das Beste, was in Deutschland produzirt würde oder gar produzirt werden tönnte, zur Schau gestellt werde.

Wir geben diesen Stimmen vollständig recht. An' biese provinziellen Ausstellungen tosten den Ausstellern dieselbe Mühe und dasselbe Gelb, wie eine große Weltausstellung und machen doch auch für bie besten Produkte nicht die genügende Propaganda. Des. halb beschicken die großen Firmen auch derartige Liliputaner­Ausstellungen nicht.

Und doch sprießen dieselben wie die Pilze aus der Erde. Irgend ein Bürgermeister oder ein Stadtrath will sich um die vaterstädtischen Interessen verdient machen. Er ladet seine Bekannten, unter denen der Herr Kommerzien rath eine bedeutende Rolle spielt, zu einem Abendessen ein und nachdem das Weinglas im Kreise froher Becher" seine Wirkung gethan, entfaltet er eine Papierrolle und verliest sein Ausstellungsprojekt; in demselben ist der ganze Be bauungsplan u. f. w. schon wo möglich enthalten, den irgend ein verwandter Architekt ausgearbeitet hat. Das ani­mirte Kollegium ftimmt zu und die Geschichte ist fertig.

Des andern Tags reibt sich dieser und jener wohl den Ropf nnd meint, er habe gestern einen dummen Streich ge macht, doch zurüd fann er nicht mehr; der Veranstalter der Ausstellung und des Abendessens hat schon früh Morgens das einladende Romitee in der Beitung veröffentlicht, sich natürlich an die Spize als Vorfigender gestellt und ist über Nacht ein berühmter Mann geworden, dem die Stadt einen ungemeinen Aufschwung zu verdanken hat.

Daß sich, auf solche oder ähnliche Weise entstandene Ausstellungen, grabe nicht des Besuchs entfernt liegender Firmen und Engros- Geschäfte zu erfreuen haben, daß das besichtigende Publikum, welches sich für diesen größeren Jahrmarkt natürlich interessirt, sich lediglich aus der Stadt selbst und den umliegenden Orten und Kreisen zusammens feht, ist für die Unternehmer ganz gleichgiltig. Der 3wed ift erreicht, die Stadt hat bedeutenden Verdienst gehabt, die Gaft- und Schankwirthe ziehen noch viel tiefer den Hut vor dem geftrengen Herrn Bürgermeister und das Romitee hat fich hohen Ruhm erworben.

E verboten.]

Feuilleton.

Die Hand der Nemesis.

Worüber?"

Roman

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Ewald Auguft König. ( Fortsetzung.)

Ein ironischer 3ug glitt über das Gesicht des Amerikaners.

,, Worüber spricht man, wenn mannach so langer Trennung einander wiederfieht?" erwiderte er achfelzuckend. Ich war als armer Teufel fortgegangen und kehrte als vermögender Mann heim, Herr Nabe wünschte mir Glück dazu."

,, Das war Alles?"

" Er lub mich ein, ihn morgen zu besuchen, meine Er lebnisse schienen ihn zu intereffiren. Ich bin bereit, meine Herren."

Mit dem Hute in der Hand schritt er auf die Thüre zu, und die Gerichtsherren begleiteten ihn in das Bureau bes Oberkellners, in welchem er seine Rechnung berichtigte, dann übergab der Staatsanwalt ihn dem Polizeisergeanten. Und was sagen Sie nun?" fragte der Staatsanwalt, als der Wagen von dannen gefahren war.

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Ein ficheres Urtheil fann ich noch nicht fällen," er­widerte Siegfried gedankenvoll. Die Beweise zeugen aller­dings gegen ihn, aber fein ruhiges, sicheres Auftreten läßt mich an feine Schuld so recht nicht glauben."

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Sollte der Trok in diesem Auftreten Ihrem scharfen entgangen fein

Rein, gewiß nicht; aber es war nicht der Trotz der Verstocktheit, sagte der Assessor. Die Untersuchung wird ja nun wohl weitere Beweise ergeben, einstweilen möchte ich mich eines fubjektiven Urtheils enthalten."

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Damit schieb er von dem Staatsanwalt, der dem jungen Herrn topfschüttelub nachblickte, als ob er fein entschiedenes Mißfallen über diese 3weifel ausdrücken wolle.

Insertionsgebühr

beträgt für die 3 gespaltene Petitzeile oder deren Raum 40 Pf. Arbeitsmarkt 10 Bei größeren Aufträgen hoher Rabatt nach Uebereinkunft. Inserate werden bis 4 Uhr Nachmittags in der Expedition, Berlin SW., 3immerstraße 44, sowie von allen Annoncen Bureaux , ohne Erhöhung des Preises, angenommen.

Expedition: Zimmerstraße 44.

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Die Aussteller aber nichts gewonnen. Die vertheilten Medaillen haben gar keinen teinen Werth, da man fte ziemlich fritiklos und fcheffels weise ausgiebt in acht Tagen find solche Auszeichnungen selbst von den nächsten Freunden der Aussteller ver­geffen.

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Die Gegner der Ausstellungen werben uns nun gewiß beistimmen und rufen: Da lassen wir doch gleich den ganzen Ausstellungsschwindel!"

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Mit nichten! Wenn zwei dasselbe thun, ist es noch lange nicht dasselbe.

Görlig und Chemnih find nicht Berlin ; und wenn in Berlin eine Weltausstellung stattfände, so wür­ben alle Bedenken, die gegen die Provinzialausstellungen sich richten, mit einem Male verschwinden.

Die größten und besten Firmen der Welt würden den Ausstellungsplaß mit ihren Waaren schmücken; die gewerb­lichen und industriellen Vertreter aller Kulturnationen würden zur Stadt am grünen Strand der Spree eilen, um zu lernen und zu profitiren in dem großen, frieblichen Wett­kampf der Völker.

Daß auch hier die Stadt Berlin selbst den größten momentanen Vortheil haben würde, ist ja selbstverständlich, aber sie theilte den allgemeinen Vortheil redlich mit dem Vaterlande und auch mit den fremden Nationen.

Und Berlin ist in Bezug auf die Weltausstellungen an der Reihe. Paris und London haben schon je zwei Welts

ausstellungen gehabt, Nordamerika gleichfalls, in Wien fand eine solche statt und nunmehr sollte Berlin fich geradezu vordrängen und eine Weltausstellung von den andern Nationen verlangen.

Man redet immer von Nationalstolz! Ja wohl! Da mit meint man aber lediglich die Waffenerfolge, welche das Deutsche Reich errungen hat, während es in Runst und Wissenschaft im Verhältniß zu den jüngst vergangenen Beiten eher im Rückschritt begriffen ist und in Bezug auf die wirthschaftlichen Fortschritte sicherlich nicht an erster Stelle steht.

Sollie Deutschland seinen Nationalstolz nicht auch darin suchen müssen, mit an der Spitze der Bivilisation in in. dustrieller, wirthschaftlicher Beziehung zu marschieren?

Ein Anfang wäre gemacht, wenn in der Hauptstadt des Deutschen Reiches , in dem jest zu einer Weltstadt ge wordenen Berlin mit Unterstügung des ganzen Reiches, mit neidloser Unterstützung aller deutschen Schwesterstädte eine Welt- Ausstellung so bald als möglich abgehalten

würde.

Der Glanz und der Nutzen, den eine solche Ausstellung lange Jahre hindurch in ganz Deutschland verbreiten würde,

Die Generalin.

Der General v. Studmann hatte seiner Wittwe eine schöne und reiche Besizung und daneben ein bedeutendes Rapital in Werthpapieren hinterlassen.

Die Generalin war heute noch eine imponirende, fes­selnde Erscheinung, um deren Herz und Hand zahllose Glücksritter erfolglos geworben hatten.

Reich, schön und vielumworben, hatte fte allen Vers suchen widerstanden und sich mehr und mehr aus den gesell­schaftlichen Kreifen zurückgezogen, um sich ganz der Erzie hung ihres Kindes zu widmen.

Man behauptete allgemein daffelbe, was der Oberst seinem Sohne über diesen Punkt berichtet hatte, Willibald Rabe tyrannisire seine Schwester, und alle Körbe, die sie ausgetheilt habe, feien von seiner Hand geflochten worden. Etwas Wahres mochte an dieser Behauptung sein, die Thatsache, daß Rabe nach dem Tode des Generals fich zum Herrn und Gebieter aufgeworfen hatte, ließ sich nicht leugnen, aber in ihren persönlichen Angelegenheiten ging Adelaide ihren eigenen Weg, und es war oft genug vorgekommen, daß sie sich mit unbeugsamer Energie gegen den Willen ihres Bruders aufgelehnt hatte.

Und seitdem Arabella erwachsen war, konnte Rabe seinem herrschsüchtigen Willen nur noch selten Geltung ver schaffen, er wußte, daß das schöne Mädchen eine unbesieg­bare Abneigung gegen ihn hegte, und sein eigenes Intereffe gebot ihm, Alles zu vermeiden, was diese Abneigung in Haß umwandeln konnte.

Er wußte auch, daß er bei seinen Untergebenen weber geachtet noch beliebt war, und daß er außer seiner Schwester fein befreundetes Herz sein nennen durfte; aber dem selbst­süchtigen Manne war das völlig gleichgiltig, seine Befehle mußten vollzogen werden, mehr verlangte er nicht.

Dadurch, daß er selbst die Verwaltung des Gutes leitete, hatte er sich seiner Schwester unentbehrlich gemacht, und wenn es auch der Generalin bekannt war, daß er mitunter hohe Summen am Spieltisch verschwendete, so konnte fie trotzdem sich nicht zu einem Bruche entschließen, der fie aller dings vor weiteren Verluften geschüßt, ihr dafür aber auch ungewohnte Laften aufgebürdet hätte.

trüge auch mit dazu bei, die vielbeklagten Provinzial- Aus ftellungen auf ein Minimum zu reduziren. Das beste Gegengift gegen das Ausstellungsfieber ist in Deutschland eben eine

Weltausstellung in Berlin .

Politische Uebersicht.

Für eine Milderung des Sozialistengesetes ift Pre­feffor Gneist( wie wir schon berichteten) in einer Wahlrede eingetreten und zwar nach der Richtung hin, daß die Breffe von dem Drucke, den das Sozialistengeset ausübt, befreit werde. Man redet nun davon, daß Profeffor Gneist, der vors fichtige Mann, diese Aeußerung nicht gethan haben würde, Anschauungen herrschten. Wir glauben nicht daran. Die Re­wenn er nicht gewußt hätte, daß in Regierungstreifen derartige gierung wird das Gesez entweder wie es ist verlangen, oder gar nicht. Und wenn die Regierung das Gesez voll und ganz, auch mit dem Preßparagraphen, was das wahrscheinlichste iff, wieder verlangt, dann ist Herr Profeffor Gneist der erste im Reichstage, der solchem Verlangen nachkommt. Gneist war allerdings einmal, in der sogenannten Konfliktszeit, ein scharfer Oppofitionsmann, stritt energisch für Vereins- und Breßfreiheit, aber die Beiten find längst vorbei und wenn man nachher von ihm hörte, so führte er den Beweis", daß die Regierung recht hatte. Im Uebrigen ist Herr Gneist ein in der Wolle gefärb ter National Liberaler, der später vielleicht einmal beweift", daß in den Worten, die Preffe müsse von dem Drucke des Sozialistengesetes befreit werden, eigentlich der Gedanke liege, die Breffe müsse noch mehr gefnebelt werden.

Die Nat. Lib. Korr." äußert sich zu dieser Frage folgen­dermaßen? dermaßen: Ueber die Absichten der Regierung bezüglich des im nächsten Jahre erlöschenden Sozialistengefeßes ist bisher Zuverlässiges nicht in die Deffentkeit gedrungen, obwohl die Entscheidung über Fortbestand oder Erneuerung des Gesetzes ichon in der bevorstehenden Reichstagssession gefioffen werden muß. Es gehen Gerüchte, als ob die Regierung eine unver änderte Erneuerung des jest geltenden Gesezes nicht mehr beabsichtige, sondern erhebliche Milderungen vorzuschlagen ge dente; folche Gerüchte tönnen an Aeußerungen und Andeu­tungen der Regierung aus dem vorigen Jahre anknüpfen, als die Verlängerung der Giltigskeitsdauer des Sozialistengefeßes berathen wurde. Es entzieht sich indessen der Kenntniß weite rer Streise, inwiefern diese Gerüchte zur Beit begründet find. Auch Herr Gneist hat dieser Tage in einer Rede zu Kreuznach die Anficht ausgesprochen, daß er einige Erleichterungen des Gefeßes, namentlich in Bezug auf die Preffe, für zulässig und wünschenswerth halte. Wir müffen dahingestellt sein laffen, inwieweit in denjenigen Kreisen, die das Sozialistengeset für eine Nothwendigkeit gehalten haben, diese Ansicht jetzt schon getheilt wird."

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Bei den Berufsgenossenschaften laufen wie offiziöa mitgetheilt wird seit dem Jnkrafttreten des Unfall­versicherungsgefeßes fa ft täglich Meldungen über statt­gehabte Unfälle ein. Der Bufall hat es gewollt, daß am 1. Oktober, also gleich am ersten Tage der Wirksamkeit des

Sie ließ es in solchen Fällen bei einem leichten Vorwurf bewenden, und Willibad Rabe dankte ihr für diese Güte dadurch, daß er über ihre Vorwürfe spottete.

Arabella erfuhr von den Verirrungen ihres Onkels nur so viel, als Franziska, ihre Kammerzofe, ihr davon mit­theilte.

Die neugierige 3ofe hatte manche Unterredung zwischen der Generalin und ihrem Bruder belauscht, sie hatte von Joseph, dem Leibdiener und Faktotum Rabe's, ebenfalls Manches erfahren, und es fiel ihr nicht schwer, aus diesen Beobachtungen und Mittheilungen Schlußfolgerungen zu ziehen, die den Nagel auf den Kopf trafen.

Und was Arabella erfuhr, das war feineswegs geeignet, ihre Abneigung gegen den Onkel zu vermindern, und sie hätte gern mit der Mutter offen darüber gerebet, aber so lange die Generalin ihrem einzigen Rinde gegenüber schwieg, wagte auch Arabella nicht, die Sache zur Sprache zu bringen.

Und doch mußte einmal das Eis gebrochen werden, und die Stunde der Abrechnung war näher, als Rabe es ahnte.

Es war am Tage nach der Verhaftung des Amerikaners, der Postbote hatte aus der Stadt die Briefe und Zeitungen gebracht, und unter diesen befand sich auch ein an die Ge­neralin adreffirter Brief, den Franziska ins Boudoir brachte, in welchem Mutter und Tochter über die Ereignisse des ver­gangenen Winters plauderten.

Die Generalin, die in eleganter Toilette neben dem mit üppigen Pflanzen beladenen Blumentisch saß, lehnte sich in die weichen Polster des Sessels zurüd, erbrach das Siegel und las den Brief.

Die tiefblauen, seelenvollen Augen Arabella's blickten fragend und erwartungsvoll zu der Mutter hinüber, das Format des Briefes war nichts weniger als zierlich und die flobige Handschrift auf der Adresse konnte ihr auch kein be­sonderes Vertrauen einflößen.

Die feinen Brauen der Generalin zogen sich mehr und mehr zusammen und aus den dunklen Augen zudten zorn­flammende Blize, während die Lippen in mühsam verhal tenem Unmuth fich fest auf einander preßten.