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der Bundesverfassung und des Freizügigkeitsgefeßes auf Grund| Serben bei Pirot geschlagen, die Stadt besetzt haben und fi fich trug, bereits auf dem Wege nach Nisch befinden. früherer Verträge deutscher Staaten geltendes Recht war, wo nach ein Staat die Befugniß hatte, seine eigenen Angehörigen auszuweisen.
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In der Tongling- Kommiffion erklärte Ministerpräsident und bei ber Briffon, das Kabinet sei entschloffen, die Politik der folonialen Ausdehnung nicht fortzufezen; es sei aber ebenso entschloffen, worden ist, alle auf die Räumung Tonglings gerichteten Anträge zurüd zuweisen. Man werde zwar die Nachsendung von Truppen Bird leider beschränken, nicht aber die Ausdehnung der Dilupation. Die Augen n Räumung von Tongling würde alle hierfür gebrachten Dofer vernichten und würde das Prestige und die Ehre des Landes verlegen. Briffon giebt sodann Einzelheiten über die Pläne zur Organisation des Protektorats und glaubt, daß die Bahlresultat finanziellen Hilfsmittel Tonglings mindestens zur Deckung der ale und 9 Kosten für die Truppentransporte hinreichen würden. De Ronservative Kriegsminister Campenon spricht sich dabin aus, daß die Be dampftead u ruhigung Annams fast vollständig sei. In Tongling feien bie Rebellen von den Truppen eingeschlossen und würden leicht Gine aur Unterwerfung gebracht werden können. Die eingeborenen Saceres I Truppen leisteten vortreffliche Hilfe. Freycinet theilt mit, China tomme den Friedensbedingungen in der loyalften Weise nach Es ist laum anzunehmen, daß die Kommission mit dieser ministeriellen Erklärung zufrieden sein wird.
Die Auseinandersetzungen über den Normal- Arbeitstag innerhalb der Sozialdemokratie find vielfach in einer so lebhaften Tonart erfolgt, daß schon wieder einmal das Ges rede von Spaltungen" bez. vom Ausschluß einzelner Mitglieder aus der Fraktion auf die Tagesordnung gelommen ist. Die Fraktion hat, wie das Deutsche Wochenblatt" berichtet, am 19., 20. und 21. Sigungen gehabt, die zusammen über die annehmbare Dauer von 17- wohlgezählt ftebzehn- Stun den sich erstreckten. Wäre ein derartiger ernster Konfliktsstoff vorhanden, wie es die Gegner der Arbeiterbewegung aus begreiflichen Motiven ausposaunen( der Wunsch als Vater des Gedankens!), so wäre der Verlauf dieser Sigungen jedenfalls ein anderer gewesen, als er thatsächlich war. Nachdem das Arbeiterschutzgesetz eingehend durchberathen war, erfolgte der Aufruf an die Parteigenoffen zu Sammlungen für den Diäten fonds als Antwort auf die Beschlußfaffung über die Betheiltgung am Senioren- Konvent, sowie an den Kommissionen. Auch Die große Debatte über die Tattil der Partei, die auf diese Woche vertagt wurde, hat prinzipielle Meinungs- Verschieden heiten in feiner Weise zu Tage treten laffen. Daß die Anges hörigen der Partei selbst zu denken gewohnt sind und sich durch keine Parole, gleichviel von wem fie tomme, beeinflussen laffen wollen, ist kein Zeichen des Bufalls, sondern der Stärke der Partei. Nur auf dieser gesunden demokratischen Basts ist ein Gedeihen derselben möglich.
regeln, in ein ehrlofer Wicht. Leider wird es aber faum möglich sein, auf Grund vorstehender Strafbestimmung solche erbärmliche Menschen zur Rechenschaft zu ziehen. Die Arbeiter werden das am besten zu beurtheilen vermögen. Es giebt leider so viele Mittel, den widerharigen Arbeiter los" zu werden; entweder erhält er schlechtere Arbeit, oder es wird ihm erklärt, es sei feine mehr Arbeit vorhanden, in allen Fällen aber wird der geriebene Lohnherr stets in der glücklichen Lage sein, einen anderen Grund angeben zu können für die Entlassung, als den richtigen, und er fann ja auch nicht einmal gezwungen werden, überhaupt einen Grund anzugeben. Schaden fann es aber auf keinen Fall, wenn der Antrag zur Annahme gelangt und die Vertreter des arbeitenden Volkes werden demselben ficher nicht nur zustimmen, sondern ihn noch zu verschärfen suchen. Auch dürfte schon die öffentliche Besprechung eines folchen unwürdigen Vorgehens gegen die Arbeiter geeignet sein, einen sanften Drud gegen derartige brutale Bestrebungen auszu üben. Allein, die Macht derLohnherren wird dadurch nicht zu brechen sein und die Maßregelungen gegen Arbeiter ober abhängige Personen werden wenn auch nicht immer in gleichem Maße -fortdauern, so lange das heutige Abhängigkeitsverhältniß besteht. Verstärkt könnte der Widerstand der Arbeiter gegen den ungerechtfertigten Druck werden durch Schußgefeße. Bor allen Dingen muß Vereins- und Versammlungsfreiheit vor handen sein, die Verbindungen der Arbeiter dürfen feinen gefeßlichen Beschränkungen unterliegen; das muß die erste Forde rung für Alle sein, welche den wirthschaftlich Schwachen gegen den Starken ernstlich schüßen wollen. Daß dann weitere Bestimmungen zum Schuße der Arbeiter zu treffen sind, ist selbstverständlich. Die Zentrumspartei hat aber nicht nur gegen das Arbeiterschutzgesetz im Reichstage gestimmt, sondern es ist auch ein Theil dieser Partei für die Verlängerung des Sozia liftengefeges eingetreten, durch welches vielen Arbeitern die Waffe der freien Vereinsthätigkeit ganz aus der Hand genommen ist, Diese Partei trägt somit einen Theil der Schuld, daß die Arbeiter fich nicht zur Genüge gegen das Anfinnen ihrer Lohn herren fträuben tönnen und deshalb ist anzunehmen, daß fie auch mit dem vorliegenden Antrage weiter nichts bezweden will, als fich ein arbeiterfreundliches Mäntelchen umzus hängen.
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Ds ist jetzt davon die Rede, daß die Union republicaine des Senats und eine beträchtliche republikanische Gruppe ber Kammer die Abficht haben sollen, der kandidatur des Herrn Grevy auf dem Kongreß diejenige des radikalen Pariser Abgeordneten Anatole de la Forge entgegens zustellen. Herr Anatole de la Forge hat, wie in den Kouloirs Der Kammer erzählt wurde, einen Brief veröffentlicht, worin er erklärt, daß er feineswegs Kandidat für die Präsidentschaft der Republit set, daß er vielmehr für Herrn Grevy votiren werde und alle seine Freunde bitte, ein Gleiches zu thun.
Was liegt gegen Herrn von Stephan in höheren Regionen vor? Diese Frage wurde am Mittwoch allgemein im Reichstage aufgeworfen, als der Abgeordnete Gamp tragender Rath im Handelsminifterium den Chef der Post verwaltung so lebhaft angriff. Vorgestern wurde, wie die., Freis sinnige Stg." mittheilt, die Antwort darauf im Foyer des Reichs tages gegeben mit dem Hinweis, daß Herr v. Stephan es abgelehnt hat, die Birkulare der neuen Berufsgenossenschaften für Unfallversicherung zu dem ermäßigten Portosatz der Drucksachen befördern zu laffen. Herr v. Stephan erhielt dafür schon ein mal durch die offiziösen Berl. Pol. Nachr." einen Verweis. Nun erhielt Herr v. Stephan wegen seiner Hartherzigkeit durch die Rede Gamp's eine zweite Mahnung. Wenn Herr v. Stephan den ermäßigten Portosaz bewilligte, so würde freilich ein weis terer großer Theil der recht unangenehm in die Augen fallen den Unloften der neuen sozialpolitischen Schöpfungen vom Boft Etat übernommen werden. Aber seltsam bleibt es immerhin, daß Herr v. Stephan, nachdem er eine Minderung der Poft Ueberschüsse zu Gunsten der Berufsgenossenschaften und eine Gleichstellung des Portos ihrer Birkulare mit den Drucksachen abgewehrt hat, nunmehr angegriffen wird, weil er Drucksachen zu billig befördert und nicht genug Post- Ueberschüsse liefert.
So gründlich als möglich" wird nach einer Aeußerung des Ministers von Bötticher aus der gestrigen Budgetfommission die Enquete über die Sonntagsarbeit betrieben. Bis zum 15. Januar sollen die Berichte der Bundesregierungen dem Reichsamt des Innern erstattet werden. Alsdann foll durch Sachverständige ein Plan für die Bearbeitung aufgeftelt werden. Inzwischen ist eine Sammlung der in den Einzelflaaten bereits bestehenden Vorschriften über Einschränkung der Sonntagsarbeit veranstaltet worden und befindet sich bereits im Drud für den Reichstag . Diese Zusammenstellung wird, wie Minister v. Bötticher in der Kommission verficherte, nach weisen, daß ein großer Theil der in Bezug auf Einschränkung der Sonntagsarbeit beftehenden Wünsche bereits erfüllt ist. Schade nur, daß die Begriffe gründlich" und möglich" so
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In der Deputirtenkammer wurde ein Gesez beantragt welches alle Abels titel im amtlichen Verlehre abfcha die Strafbestimmung gegen Anmaßung von Adelstiteln au hebt und die Führung solcher mit hohen Fistal Abgaben belegt. Der Abg. Duval beantragt, ausländischen p beitern eine Aufenthaltssteuer aufzuerlegen. Der be fannte„ Patriot" Déroulède , Kandidat für die Ersaswahlen, hielt vorgestern im Pariser Tivoli Saale seine Programmebe Bahlreiche Gegner verhinderten ihn lange am Sprechen, riefen ihm Schimpfworte zu und bewarfen ihn mit allerlei Gegens tänden; er konnte indeß dennoch bruchstückweise vortragen erklären. Frankreich müsse der Mittelpunkt aller Feindschaften
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Die Nachricht von dem Tode des Königs von Spanien dauern, von den Radikalen hingegen mit einer Art G wird von den Pariser fonservativen Blättern mit großem B thuung aufgenommen; fie sehen schon die Republik Borilla's in Madrid ausgerufen und freuen sich über be der Monarchie im Nachbarlande. Henri Rochefort äußer von dem großen Hindernisse befreit, das fich ihrer Gründung widersezte. Das Kind, welches Alfonso XII. hinterläs
dehnbarer Natur find. Unserer Ansicht nach werden die Zu- zerriffen find. Am 24. d. M. wurde der Töpfer Kornschewiß, im Intranfigeant", wie folgt: So ist die spanische Republit
sammenstellungen der Hauptsache nach nur den Beweis liefern, wie wenig man in gewissen Kreisen den ernsten Willen bat, die Lage der arbeitenden Bevölkerung auch nur um ein Ges ringes zu verbessern.
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Zu den Ausweisungen. Abermals wird ein Fall be kannt, daß durch die Ausweisungen die Bande der Familie welcher polnisch russischer Abstammung ist, mehrere Jahre in Myslowit ansässig war und mit einer Breußin verheirathet ist, zwangsweise mit Frau und 4 Kindern über die preußischrussische Grenze geschafft und der russischen Grenzbehörde in Modrzeow überliefert. Leptere nahm aber, nach einer Mittheilung des Oberschl. Anz.", nur den Familienvater an und transportirte denselben sofort nach Bendzin, wogegen fie die Frau, weil eine geborene Preußin, mit ihren Kindern nach Myslowig zurücdirigirte. Der Jammer der Frau und Kinder um den entriffenen Ehemann ist groß, denn
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eine Tochter und diese Tochter nur fünf Jahre alt, was eine ebenso lange als wirrenreiche Regentschaft verspricht. Die junge Desterreicherin, welche die Lebensgefährtin des Königs wat wird einige Mühe haben, fich einem Bolle genehm zu machen welches die Karolinen Angelegenheit gegen alles verftimmt hat was aus Deutschland kommt. Die Lage ist also jenseits ber Pyrenäen so verwidelt, wie nur möglich, und es ift nicht R. war ein braver und nüchterner Arbeiter, der für seine Familie Alfonfiften und Montpensionisten stritten fich um den fchon In Hamburg hat die Petition für das Arbeiterschutzgesetz füße Ueberzeugung, daß die Republit fie alle einig machen
Die Warnung des Abg. Windthorst vor dem Politittreiben auf dem Justizwege", schreibt die„ Nat. Btg.", ist durchaus begründet. Selten hat ein Staatsmann fich so tonsequent dagegen ausgesprochen, die Gerichte zur Entscheidung politischer Fragen heranzuziehen, wie Fürst Bis mard und selten ist unter einem Staatsmanne so vielfach gegen diesen Grundsatz gehandelt worden, wie unter dem Fürften Bismard; vergl. die Prozesse wegen der Stellvertre tungskosten der zu Abgeordneten gewählten Beamten und wegen der Redefreiheit in älterer, die wegen der Diäten in neuester Zeit. Der Widerspruch löst sich nur dadurch, daß in solchen Fällen die Urtheile der Gerichte, wenn sie nach Wunſch ausfallen, zu aktuellen politischen verwendet werden sollen, daß es nicht auf die Feststellung deffen, was Rechtens ist, sondern auf die Erlangung eines Mittels zu einem anderen Zwecke abgesehen ist.
In der letzten Bundesrathsfizung wurden mehrere neue Vorlagen an die Ausschüsse verwiesen, darunter ein preukischer Antrag, betreffend bie Auslegung einer Bestimmung des Freizügigteitsgefeges in§ 3 dahin, daß Reichsangehörigen der Aufenthalt in einem Bundesstaate nur dann
auf das Beste gesorgt hat.
12 150 Unterschriften erhalten.
Greiz , 26. November. Der Landtag hat die Gesetzesvor lage über Brüfung des ufbeschlages, sowie den Entwurf bezüglich des Landkrantenhauses angenommen. In legierer Beziehung dürfen fünftig Vermächtnisse und Schenkungen, welche dem Landkrankenhause gewidmet werden und über welche die Stifter nicht besondere Verfügungen ge troffen haben, nicht zu den laufenden Ausgaben verwendet wer den, find vielmehr mit 4 pбt. zu verzinsen.
Zum serbisch - bulgarischen Kriege wird der Köln . 3tg." auß Sofia unterm 24. Nov. gemeldet, daß der Fürst von Bulgarien nur gegen eine Kriegsentschädigung von 30 Millio nen Frants mit Serbien Frieden zu schließen bereit sei. An
halb über den Haufen geworfenen Thron. Wir hegen
wird."
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26. Abends nach dem Prado und überreichte der Königin liberale Sagafta wird die Führung des neuen
Der Ministerpräsident Canovas del Castillo begab fich am Demission des Ministeriums, welche angenommen wurde. De übernehmen. Der Vorsicht(!) halber ist für Karthagen Barcelona und San Sebastian der Belagerungsaufland
erklärt.
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Aus Warschau , 26. November, schreibt man der„ Boff folgender Vorfall, welcher sich in den dunklen Gefängniß räumen der hiesigen Bitadelle ereignet hat, hervorgerufen
Beitung": Große Entrüstung hat bei der hiesigen
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hören, entweder in jenem Heimathsstaate den gesetzlichen Auf- dernfalls würde Bulgarien geamungen sein, sich selbst Recht Dieser Tage wurde der Vorstand der hiesigen Synagogen
enthaltsbeschränkungen unterliegen, oder in einem anderen Bundesstaate als demjenigen ihres Aufenthalts innerhalb des legten Jahres wegen wiederholten Bettelns oder wegen wieder holter Landstreicherei bestraft worden find. Veranlassung zu bem Antrage hat zweifellos der Umstand gegeben, daß die be treffende Bestimmung des Freizügigkeitsgefeßes in den vers schiedenen Bundesstaaten eine verschiedenartige, mehrfach von einander abweichende Auffaffung erfahren hat. Es sollte vor allem der Grundsatz festgehalten werden, der bereits vor Erlaß
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,, Sie ist oft schlimmer als Ungewißheit. Und nun frage nicht länger, id verweile nicht gerne bei diesen Erinnerungen."
Apollonia nahm gebankenvoll die unterbrochene Arbeit wieber auf. Sie fonnte den Gedanken nicht gebieten, die voll Besorgniß in die Zukunft hinausschweiften, und je länger fie ihnen nachhing, desto erschreckender wurden die Bilder, die an ihrem Geistesblick vorüberzogen.
und Sühne zu verschaffen. Die Mächte würden also thren
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versöhnenden Einfluß nicht bei dem angegriffenen Theile, son nachrichtigt, daß ein israelitisches 17jähriges Mädchen aud bern bei dem Friedensstörer geltend zu machen haben. Die Wolhynien , welches vor einiger Zeit wegen Verdachtes() ber
Worauf bezog sich jenes Geheimniß? Was war damals geschehen, worüber ihre Mutter schweigen mußte?
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Mächte sollen von dieser bulgarischen Auffassung bereits benachrichtigt worden sein. Der Times" Korrespondent in Petersburg erfährt aus allerbesten Quellen, daß Rußland es nicht mehr für praktisch halte, fich direkt der Vereinigung beis der Bulgarien zu widerseßen."
Sie fand auf alle Fragen keine Antwort, und es wäre Thorheit gewesen, zu hoffen, daß die Mutter ihr Vertrauen fchenfen werde.
Frau Siebel arbeitete emfig weiter, nur dann und wann schaute sie auf, und dann streifte ihr lauernder Blick verstohlen bas blaffe Antlitz des Mädchens.
Der Abend dämmerte schon, als nach kurzem Anpochen
der Antiquitätenhändler eintrat.
"
Wollt Ihr mir einen Gefallen erzeigen, Madame?"
fragte er.
Frau Siebel blidte ihn erwartungsvoll an.
liegt viel daran, daß die Generalin den Brief ficher ers hält."
Wenn es in meiner Macht liegt, weshalb nicht?" er
widerte fie.
Darf ich den Grund wissen?"
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Theilnahme an den Bestrebungen der Umfturzpartei internid worden war, ihrem Leben durch Erhängen in der Belle ftalten und ließ die Leiche des Mädchens bebufs Beerdigung Ende gemacht habe. Der genannte Vorstand traf fofort auf dem isralitischen Friedhofe aus dem Gefängniffe holen Da die Leiche an verschiedenen Körpertheilen arge Verlegunge
" Ach was, es ist eine Mittheilung, die außer der Ge neralin Niemand erfahren darf." Betrifft sie ihren Bruder?" forschte Frau Siebel. " Ihr seid so neugierig, wie alle anderen Weiber," erwiderte der Antiquar ungeduldig. Euch kann es doch gleichgiltig sein, was der Brief enthält."
Ihr sollt einen Thaler dabei verdienen, verstanden?" „ Was ist es?"
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" Hm, Ihr seid ja mit der Generalin gut bekannt, wie?"
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( Herr Rudauf) und der Bächter Plumlett( Herr Reinede), dienen besonders genannt zu werden, wie denn überhaupt b Ensemble in seiner Buſammenſegung ein vortreffliches ift. Nach einer Beitungsmittheilung will die Direktion Opernvorstellungen eingehen lassen, um dem Schauspiel und der Poffe die Bühne wieder zu öffnen. Dieser Entschluß win fehr zu bedauern, weil faum anzunehmen ist, daß dann dem wo die hervorragendften Stücke großer Meister zur Aufführung Publikum ein befferer Genuß geboten werden fann, als fest Es ist leider eine unbeftreitbare Thatsache, daß der Ge schmad an wirklich guten und belehrenden Stüden immer meh verloren geht. Die Mehrzahl der modernen Theater Kritiler bat mit den Bollsmassen leine Fühlung, fie verkehren zumeift nur in Kreisen, denen vor Allem daran gelegen ift, täglich etwas Neues und Bilantes" zu sehen und so ist es dahin gekommen, daß ein Stüd, mag es auch die schlüpftigste Tendenz baben, von der Kritik gelobt wird, wenn die fadesten Sachen nur rect fein pointtit find. Alle Novitäten tragen diefem modernen
Reineswegs! Wenn Herr Rabe erführe, daß ich-" Ihr könnt ja dafür sorgen, daß er nichts erfährt. Die Generalin wird schweigen, übrigens ist die Sache auch so schlimm nicht."
gelangen.
W. L., Martha, oder der Markt zu Rich bem werden. was fie sein soll, nämlich ein Inftitut zur
mond " wurde am Freitag im Louisenftädtischen Theater auf geführt. Die Titelrolle spielte Fräulein Frey, während der
dung und Belehrung des Volles.
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Bächter Lyonel von Herrn Poland dargestellt wurde. Beide Verdienst erworben mit der Aufführung älterer Opern, boffent Kräfte waren der ihnen gestellten Aufgabe vollkommen gewachsen, lich wird die Direktion mit der Aufführung solchen Stüde , tro
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würdig genug, diesen Wünschen an einigen Stellen nachzu
tommen. Im Laufe des zweiten Aktes wurde dem Künstler ringes Entree einen solchen veredelnd wirlenden Kunfigenu unseren Lesern den Besuch der Opernvorstellungen nur auf wärmste empfehlen, selten wird man für ein verhältnismäßig go
ein großer Lorbeerfranz aus der Profzeniumsloge zugeworfen.
Das Repertoire der Louisenftädt. Oper ift für die
haben tönnen.
" Hat nichts zu sagen. Ihr seid doch in Freundja bingeriffen bei der Szene im dritten Alt, wo Lyonel der Lady nächste Woche wie folgt festgefegt. Sonntag: Trobadour ; Mon
Ich habe sie lange nicht mehr gesehen."
Durham ( Martha) in seiner Verzweiflung zuruft: Mag der Himmel Euch vergeben, was Ihr an mir Armen thut
Na, also wird sie Euch nicht hinauswerfen, nichts für Diese Strophen flangen aus dem Munde Lyonels so voll, so Rigoletto . Außerdem steht ein interessantes mehrmaliges Gaf
Gewiß."
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Und was soll ich bei der Generalin?" fragte die ehes malige Wärterin befremdet.
Weiter nichts, als ihr einen Brief bringen." Einen Brief? Den fönnten Sie eben so gut der Poft anvertrauen, das wäre einfacher."
Na, ben Rath konnte ich selbst mir geben, verstanden? Die Postbriefe fallen zu leicht in andere Hände, und mir
herzlich und doch so traurig, es war ganz die Stimme eines gebrochenen Herzens. Nicht minder vortrefflich wurde das Rosenlieb der Martha im vierten Aft von Fräulein Frey vors
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spiel eines hervorragenden Tenoriften von einem bedeutenden getragen. In den zarten, wohllingenden Tönen spiegelte fich Fräulein von Seiglière und morgen, Montag, Ein Tropfen
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Fräulein Margarete von Olah vom Hoftheater zu Dresden ihr Künstlerin an dem genannten Tage als Lady Milford" in Kabale und Liebe ", und am Sonntag, 6. Dezember,
Und auch die Szenen auf dem Marktplate zu Richmond auf Engagement abzielendes Gastspiel, und zwar wird ble
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waren voller Lebendigkeit. Ebenso das Spiel der Nancy ( Fräulein Röser) als Freundin der Martha. Auch Lord Tristan
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