lonchung seiner Jntervellation auf die Tagesordnung von wrgen zu setzen.... Die Diskussion wird geschloffen und der Titel bennllrgt, «sgleichen der Etat der Reichskanzlei. ,. Beim Etat des RcichSamtS des Innern, Tit. 1, fetaats« W«tär, fragt Abg. v. Buol, ob die Reichsregierung gewillt sei, einen Gesetzentwurf einzubringen, durch welchen den vielfachen be- tätigten Beschwerden über einen mangelhaften Schutz deS Gewerbegeheimnisses abgeholfen werden solle. Redner sühzt aus, daß in der Geschäftswelt über die Ausführung des Markenschutzgesctzes zahlreiche Klagen aus dem Gewerbe' »ande laut geworden seien und wünscht schließlich eine »Welle Zusammenstellung sämmtlicher eingetragenen Waaren- Kichen. Staatssekretär v. Boetticher: Was die erste Ange« legenheit betrifft, ob ein gesetzlicher Schutz deS Gewerdegeheim« Ms in Ausficht genommen sei, so hat in dieser Beziehung »>» Verwaltung schon vor längerer Zeit ein Rundschreiben an jje Bundesregierungen gerichtet, in welcher diese Frage ihrer Erwägung empfohlen und Aeußerungen darüber erbeten werden, »b ein Bedürfniß für eine strafgesetzliche Bestimmung zum Schutze des Gcwerbegeheimniffes anzuerkennen sei. Die Rück- Äußerungen liegen noch nicht vollständig vor und so haben denn »uch keinerlei Erwägungen stattgesunden, wie man fich zu stellen habe. Anläßlich serner Bemerkung werde ich mich mit dem Ge- Mftande beschäftigen und die gerügten Punkte näherer Be« Pachtung unterzicyen. Was enolich eine Zusammenstellung MmLicher Waarenzeichen detrifft, so hatten wir die Sache früher «reits in Angriff genommen, dieselbe scheiterte aber an der �Teilnahmslosigkeit der Interessenten und namentlich der Kandelskammern. Neuerdings ist die Sache wiederum in Angriff genommen worden, augenblicklich finden Verhandlun« Ren darüber statt, ob fich ein Verleger für ein solches Werk ™den wird. . Der Titel wird bewilligt; die übrigen bis Titel 6 werden M beanstandet. Hierauf vertagt fich das Haus. . Präsident v. Wedell-Piesdorf setzt verschiedene An« �äge auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung, darunter »lS letzten den des Abg. v. Köller wegen Pensiont- rung von Reichszivilbeamten. Abg. R i ck e r t bittet, diesen Antrag an die erste Stelle Zu setzen und gleich die erste und zweite Lesung für morgen in Aussicht zu nehmen und ersucht diejenigen Mitglieder, deren Anträgen vor v. Köllers Priorttätsrechte gebühren, zu Gunsten letzteren zurückzutreten. DaS ZivilbeamtcnpenfionSgesetz ««de voraussichtlich nur geringe Diskussion veranlassen und gas wichtige Gesetz dann endlich bald erledigt und an die Bundesregierungen gebracht werden können. Die einzelnen Abgeordneten, deren Anträge die Priorität u°r v. Köllers befitzen, erklären fich mit dieser Maßnahme ein. Erstanden. Der Antrag v. Köller kommt also an die erste stelle der Tagesordnung. . Abg. v. JazdzewSki dehält fich vor, an einem der "achsten Tage die Besprechung der heute von der Tages- «dnung abgesetzten Interpellation für die nächste Sitzung zu «antragen. Schluß 4'/« Uhr. Nächste Sitzung M it t w ochl Uhr. (Antrag p. Köller. Antrag der Po'en, betr. die Gerichtssprache, �d sozialdemotratischer Antrag, betr. Arbeiterschutz , nebst den anderen darauf bezüglichen Antragen der Abgg. Lieber, Hitze und Lohren.)_ Kommunales. , Die Stichwahlen zur Stadtverordnete«- verfamm- ■nng finden, wie die Wahlvorstände bekannt machen, am Dienstag, den 15. Dezember, in der Zeit von 9 Uhr Bor« Wittags blS 6 Uhr Abends statt. Bekanntlich hat nur die -H. Adtheilung Stichwahlen zu vollziehen und zwar im- _ 8. Wahlbezirk zwischen Kaufmann Vortmann(liberal, % Stimmen) und©tadln. Pickenbach(Bürger> Partei, 749 Stimmen). Der Arbeiterkandidat, Tischler Nöskc. erdielt nach der amtlichen Feststellung 264, Herr Rothensee 23 Stimmen. Mahllokal: 99. Gemeindeschule, Steinmetzstr. 79. v 10. Wahlbezirk zwischen Kaufmann Meyer(B..P.. 502 St.) und Rentier Mühiberger(IIb.. 434 St.). Der ArbeUerkandldat, Aiedaillcur Krohm, erhielt 359, Stadtv. Scheiding 95 St., während 15 St. zersplittert waren. Wahllokal: 60. Gemeinde« "buk, Fürblingerstr. 33/34. Kandidat der Liberalen. Stadtv. Dr. Gerstenberg, erhielt M) Stimmen. Wahllokal: 87. Gemeindeschule. Memelerstr. 24/25. MWGMMW z'- Gemeindeschule, Ettaußbergerstr. 9. 32. Wahlbezirk zwischen Rechtsanwalt Hoffmann'B..P., M St.) und Odermeister der Strumpfwirker� Innung Fleischer -»d.. 637 St.) Der Arbeiterkandidat, Gelbgreßer Schulz, Et. Zersplittert 1 St. Wahllokal: 153,154. Gemeinde- 'thuk, Zehdenickerstr. 17/18. Vergolder Böhl(Arbeiter-Partei 50! St.) Abg. St. Wahllokal: ' V/ uyvm ww Wf_.1« Gemeindeschule, Ackerstraße 28 a. OWWVKNL El. Wahllokal: 14. Gemeindeschule, Kcsselstr. 3(4. Urtier Ballmüller, erhielt 237 St.. zniplittert al: 113. Gemeindeschule, Thurrnstr. 83. Die Stadtverordneten " keine Sitzung ab. .Versammlung hält in dieser Uokales M Weise zu illustriren. Außerdem ist es uns nicht ganz unbe« kannt, woher diese Brüslirung eigenllich stammt. Wer die Ehrlichkeit befitzt, gegen gewisse Elemente und Institute, die vom„Berliner Tageblatt" in widerlicher Weise proteairt werden, zu opponiren, wird herabgerissen und verleumdet! das imponirt uns aber in keiner Werse. Wenn wir nunmehr auf die Sache selbst eingehen,— das„Berl. Tagebl." Macht uns den Vorwurf, daß wir Artikel ohne Quellenangabe auS seinem Text nachgedruckt hätten— so möchten wir die de- scheidene Anfrage, absolute Ehrlichkeit natürlich vorausgesetzt, an das„Berirner Tageblatt" richten, wo das Gedicht, welches vom„Berliner Tageblatt" am Tage vor den Wahlen der Wahlmävner zum preußischen Landtag, also in der Abend- ausgäbe vom 23. Oktober, beginnend mit ocn Worten:, /Lobet den Kanzler rc", nach der Melodie des Kirchenliedes„Lobe dm Herrn, den mächtigen König der Ehren" eigentlich her« stammte? Der Text jenes LiedeS hat die Runde durch die ganze deutsche„deutschfreifinnige" Presse g- macht, kein Blatt verschwieg, daß dieses Unikum dem so berühmten und wohlunierrichtetm„B.rliner Tageblatt" mtnommen war, der König der Reklame konnte fich ins Fäustchen lachen ob der billigen Gcschäftsempfehlung, und doch war daS Gedicht dem„Berlmer Volksblatt", welches trotz der Ironie des Moffe'schen Jnseratenorgans doch das Organ der Berliner Arbeiter ist, einfach entnommen, denn wir waren bereits in unserer Nummer 247 vom 22. Ottober in der Lage, unseren Lesem das poetische Machwerk zu unterbreitm. Wir schwiegen damals, weil wir dem„Berliner Tagblatt" die Früchte seiner so außerordentlich wohlanständigen Handlungsweise gönnten und weil es, wie verschiedene andere Zeitungs« redaklionen wissen werden, durchaus nicht zu unseren Ge- wohnheiten gehört, besonders viel Aufhebens über einm uns entnommenen Artikel zu machen. So geschäftsmäßig betreiben wir die Sache überhaupt nicht, wir kennen noch andere Zwecke und Zkle als das„ G e s ch ä f t." Kennt das„Berl. Tagebl." vielleicht die„Statistische Korrespondenz" und die„Deutsche Verkehrszeitung"? Es find das Organe, die dem größeren Publikum unbekannt, vom„Berl. Tagebl." in geradezu unver- schämter Weise ausgeschlachtet werden. Dabei ist das „Berl. Tagebl." so ungeschliffen, daß es, wenn eS die genannten Organe überhaupt anführt, niemals Gänsefüßchen gebraucht, um den oberflächlichen Leser in den Glauben zu versetzen, Alles stamme aus dem Kopf und der Feder des doctor— cerevüiae. Oder glaubt das„Berl. TflbL", daß es so schwer wäre, dem Ursprung seiner sogenannten Original- notizen nachzugehen? Vor einigen Tagen brachte daS Blatt wahrscheinlich die Oriainalnotiz, um welche es fich hier handelt— es gehört zu den Gepflogenheiten des WeltblatteS aus der Jerusalemerstraße, niemals Tbatsachen anzuführen— über eine Leiche, die ohne Kopf in der Nähe von Düffeldorf aufgefunden wurde. Das„Berl. Tabl." brachte diese Nachricht unter seinem lokalen Theile, weil ein Berliner Kriminal-Kommiffarius mit den Recherchen betraut war. Der Bericht ist der„Kölni- schen Volls-Ztg." vom 26. November wörtlich entnommen, und hoffentlich ist es nur eine Nachlässigkeit der Redaktion des „Berl. Tagebl." gewesen, daß man bei Erwähnung jener Blut- that das rheinische Blatt ganz zu zitiren vergaß. Dem„Berl. Tageblatt" steht eS also recht schlecht an, in so gehässiger Werse ausfallend zu werden. Es giebt für ein der- artigeS Benehmen ein derbes deutsches Sprichwort, und wir unterdrücken dasselbe nur. um nicht in den Ton des „Berl. Tagebl." zu verfallen. Jedenfalls ersteht das Moffe'sche Organ auS diesen wenigen Ausführungen, daß wir absolut nicht gesonnen find, uns von ihm in seiner bekannten dreisten Manier über den Mund fahren zu lassen. Wenn eS noch einige Anmerkungen zu seinem Text wünscht, so find wir bereit; es soll ihm geholfm werden! ar. Die Volkszählung fördert manche humoristischen Blüthen zu Tage. Ein tttann hatte in der Rubrik„Familten- stand" die drei Worte„verheirathet",„verwittwet" und„ge- schieden" sämmtlich unterstrichen und, als ihn der Zähler dar- über interpellirte, erklärte er:„Das ist doch ganz richtig; eine Frau hatte ich, von der bin ich geschieden; die zweite ist mir vor anderthalb Jahren gestorben, und nun versuch' ich eS eben mit der dritten!"— Ein Miether hatte in der Nacht zum 1. Dezember heimlich seine Wohnung verlassen, und der Hausbesitzer, der bleichzeitig als Zähler fungirte, schrieb auf die Zählkarte:„Nähere Angaben nicht möglich, da der Betreffende seit heute Nacht verrückt ist."— SterblichkeitS- und Gesundheittverhältnisse. Gemäß den Veröffentlichungen des kaiserlichen Gesundheitsamtes find in der Zeit vom 14. bis 21. November von je 1000 Einwohnern, auf den Jahresdurchschnitt berechnet, als gestorben gemeldet: in Berlin 22,4, in Breslau 24,5, in Königsberg 56,4, in Köln 22,0, in Frankfurt a. M. 16,5, in Hannover 15,5, in Kassel 22,6, in Magdeburg 23,9, in Stettin 26,5, in Altona 28,6, in Straßbura 18,4, in Metz 14,1, in München 23,4, in Nürnberg 21,8, in Augsburg 25,0, in Dresden 23,7, in Leipzig 14,8, in Stuttgart 19,2, in Karlsruhe 17,3, in Braunschweig 24,3, in Hamburg 30,5, in Wien 23,4, in Budapest 27,0, in Prag 30,7, in Trieft 26,3, in Krakau 22,8, in Basel 14,3, in Brüssel 30,8, in Amsterdam —, in Paris 21,9, in London 19,9, in Glas gow 26,8, in Lrverpool 21,5, in Dublin 30,3, in Edinburg 18,9, in Kopenhagen 21,0, in Stockholm 22,6, in Christiania 25,2, in Petersderg 23,8, in Warschau 26,8, in Odessa 34,5, in Rom 22,0, in Turin 24,0, in Bukarest —, in Madrid —, in Alexandrien —. Ferner in der Zeit vom 25. bis 21. Oktober: in New-Nork 21,9, in Philadelphia 18,0, in San Franziska—, in Baltimore 18,9, in Kalkutta —, in Bombay 24,2, in Madras 33,7.— Die Sterblichkeit war auch in dieser Bertchtswvche in den größeren Stävten Europas eine günstige, wenngleich in einer nicht unerheblichen Zahl von namentlich deutschen Städten (Hamburg , Königsberg . Kassel , Magdeburg , Stettin ) sowie aus Prag , Brüssel u. a. etwas höhere Sterblichkeitsziffern, als auS der Vorwoche, gemeldet wurden. In Folge der zumeist öst. lichen Windrichtungen, die in den letzten Wochen geherrscht halten und auch während der Berichtswoche zum größten Theile vorwiegend blieben, waren besonders Eterbefälle an akuten Prozessen der Athmungsorgane in Danzig , Dresden , Elder« fclv, Hamburg , Königsberg , Magdeburg . München , Prag , Pari», London u- a. gesteigert, in Berlin , Breslau . Wien , ein wenig vermindert. Diese Steigerung betraf jedoch mehr die höheren Altersllaffcn, während die Thcilnahme des SäuglingSalters an der Sterblichkeit meist eine verminderte war, so daß von 10000 Lebenden, aufs Jahr berechnet, in Berlin 63, in München 77 Kinder unter 1 Jahr starben.— Von den Jgfettionskcankheiten haben Masern, Scharlach, typhöse und Kindbettfieber ein wenig mehr, Diphtherie, Keuch husten und Pocken etwas weniger Sterdefälle hervorgerufen; auch Darmkatarrhe und Brechdurchfälle der Kinder führten seltener zum Tode. — Die Masernepidemien in Bremm , Danzip, Dresden , Paris , Liverpool fordertm noch mehr Opfer als in der Vorwoche, auch in Berlin und St. Petersburg nahm die Zahl derselben ein wenig zu, in Budapest , Wien , Warschau . London dagegen etwas ad. In Königsberg sank die Zahl der Sterbesälle auf 34(von 43 der Vorwoche), doch war die Zahl der Erkrankungen noch immer eine sehr große; aus der Stadt Königsberg wurden 659, auS dem Re- aierungs bezirk 1117 Erkrankungen gemeldet.— DaS Scharlachfieder zeigte in Dresden . Hamburg , Wien , Christiania , St. Petersburg , Warschau eine Steigerung, in Berlin , Altona , London , Prag eine Abnahme der Todesfälle. — Die Sterblichkeit an Diphtherie und Kroup war im Allgemeinen eine etwas geringere als in der vorhergegangenen Woche; be- sonders hat in Hamburg , Magdeburg , Halle, Nürnberg , Stettin , Wim, Budapest , London . Kopenhagen , St. PctcrS- bürg die Zahl der Sterbefälle abgenommen, während fie in Altona , Barmen, Berlin , Breslau , Dresdm, Kassel , Königsberg , Stuttgart , Brüssel, Christiania , Paris , Warschau u. a. eine größere wurde; auch im Regierungsbezirk Schleswig waren Erkrankungen an Diphtherie sehr zahlreich.— Typhöse Fieder blieben meist beschränkt; nur in Hamburg , London , Paris , Trieft, St. Petersburg war die Zahl der Todesfälle eine ansehnlichere.— Sterbefälle an Flecktyphus kamen auS St. Petersburg und Warschau je 2, aus dem Regierungs» bezirk Aachen 3, Erkrankungen daran aus dem Regierungs-' bezirk Aachen und aus St. Petersburg je 5 zur Anzeige. — An Keuchhusten gingen in Berlin , London , Hamburg , Stock- Holm viel Kinder zu Grunde.— Pocken traten im Allge» weinen etwas seltener auf, nur aus Wien . Prag , Venedig wird eine größere Zahl von Todesfällen gemeldet. Einzelne Sterbefälle an Pocken kamen aus Berlin , Basel , Genf , London , Liverpool, mehrfach aus St. Petersburg (2), Paris (3), Buda pest (4), Warschau (5) zur Mittheilung; Erkrankungen an Pocken kamen aus Berlin und Breslau je 1, aus Hamburg 4 zur Anzeige. Amtlichen Mittheilungen zufolge find in Spanien vom 10. und 11. November nur noch 17 Erkrankungen mit 5 Todesfällen an Cholera bekannt geworden' auch in Italien geht die Epidemie ihrem Ende entgegen. Aus der Provinz Palermo kämm vom 8. bis 16. November 10 Erkrankungen und 2 Todesfälle, aus der Stadt Palermo in derselben Zeit 23 Erkrankungen mit ebenso vielen Sterbefällen zur Kenntniß. In Toulon ist die Epidemie seit Ende Oktober erloscbm. Im Departement Finist�ce kamen jedoch noch immer eine ganze Zahl von Erkrankungen(vom 11. bis 16. November 60, d.e 25 Todesfälle hervorriefen) zur amtlichen Melvung. Die Volkszählung in der königliche« Charitee bot ein besonderes Interesse und hatte, wie die„Post" mittheilt, den ganzen komplizirtm Beamten-Apparat in Bewegung gesetzt. Die Zählkarten für die größere Hälfte der Kranken mußtm von den Beamten selbst ausgefertigt werden. Man kann fich von der enormen Arbeit des gesammten Personals eine kleine Vorstellung machen, wenn man berückficktigt, daß für die Gemüthskranken, welche unfähig find, selbstständige Angaben zu machen, allein ca. 700 Aktenstücke nachgesehen werden mußten, um die Personalien festzustellen. Eine gleiche Arbeits- thätigkeit war auch für die Kinder aufzubieten. Der stündlich fluttuirende Krankheitszustand ergab die enorme Ziffer 1671. Außerdem kommen noch zum Personalbestande ca. 400 Wärter und Familienmitglieder des Dienstpersonals. g. Z« einer außergewöhnlichen Leistung wurde gestern Abend wieder einmal die Feuerwehr herangezogen. Das Pferd eines Arbeitswagens trat auf dem Grundstück Mark- grafenstraße 9, auf welchem ein Neubau aufgeführt wird, fehl und stürzte in eine dort befindliche tiefe Baugrube hinein. Da die anwesenden Arbeiter das Thier nicht aus seiner Lage befreien konnten, so requirirte man die Feuerwehr, der es denn auch nach kurzer Zeit gelang, den verunglückten Gaul an die Oberfläche zu bringen. Einen Schaden bat dasselbe nicht erlitten. Würde das Pferd, so sagte ein Witzbold, mit den Beinen nach oben gelegen haben, so hätte man es mit einem großen Magnet an den Hufen herausziehen können, welchen die Feuerwehr zu diesem Zweck jetzt befitze. Bei Nervofität des Kopfes, entstanden aus geistiger Ucberanfirevgung, ist, wie uns auS unserem Leserlreise mit» getheilt wird, ein billiges Heilmittel die gepulverte Wurzel des Beifuß.(Radix artenusiae pulvis.) Man nimmt von diesem Pulver einen Theelöffel voll mit etwas Zucker auf eine Tasse Waffer und trinkt die Mischung Abends vor dem Schlafen» gehen. In schlimmeren Fällen wiederholt man den Gebrauch auch noch ein- bis zweimal am Tage. Mittheilungen über die Bewegung der Bevölkerun» der Stadt Berlin . Im Monat Oktober d. I. fanden 2312 Eheschließungen statt. Bei 2037 Eheschließungen waren Mann und Frau gleicher Konfesston, und zwar waren 1935 evanae» lische, 51 katholische, 51 mosaische Paare. Evangelische Misch« ehen waren 131, mit 124 katholischen, 4 mosaischen, 3 Dissi-« dcnten-Frauen. Katholische Mischehen waren 133 mit evangelischen Frauen. Ein Dtsstdent ehelichte eine evangelische Frau. Zum ersten Male heiratheten 2057 Männer, 2176 Frauen- zum zwnten Male 241 Männer(182 Wittwer, 58 Geschiedene), 151 Frauen(112 Wittwen, 39 Geschiedene). zum dritten Male 11 Männer(8 Wittwer, 3 Geschiedene). kr? ä 3789 Kinder, darunter 491 außerehelich. Todtgeboren waren 157 mit 31 außerehelichen. Es fanden 40 eheliche, 5 außereheliche Zwillingsgeburten statt. Die Zahl der Sterbefälle betrug 2290. Bon den Gestorbenen erlagen an Masern 8, Scharlach 44. Rose 7, Diphtheritis 201, Bräune 30, Keuchhusten 33, Kindbettfieber 12. Typhus 23, Ruhr 2, Syphilis 5, Altersschwäche 69, Gehirn- Wlag ee Lungerentzitabung 171, Lungenschwindsucht 315. Diarrhöe 60, Brechdurch-fall 58, Magendarmkatarrh 24. Durch Vergiftung kamen 13 Personen um, Hiewon 7 durch Selbstmord, 6 durch Alkoholvergiftung(Delirinrn tremens). Emes gewaltsamen Todes starben 51 Personen, und zwar durch Verbrennung 2. U-derfahren 5, Sturz oder Schlag 11. Erschießen 9, Erhängen 15, Ertrinken 6, andere gewaltsameTodeS- ursachm 3. Hierunter find 22 Todesfälle durch Unglücksfälle. 29 durch Selbstmord herbeigeführt. Unter den Gestorbenen find 1129 inkl. 159 außereheliche Kinder unter 5 Jahren, also : susisr sthtk ##@m nnt Muttermilch 123, Ammenmilch 6, Thiermilch 317, Milch. surroaatm 8, gemischter Nahrung 95, nicht angegebener Nah- »ung 117. In hiesigen Krankenhäusern starben 589, cinschließ- lich 42 Auswärtige, welche zur Behandlung hierh'rgcbrachr waren, und zwar: im Elisabeth- Krankenhaus 19, Elisabeth-. Kinderhospital-, Bethanien 60, Friedrichshain 138, Hedwigs-. V i: KtsasBaafess der fortgeschriebenen Bevölkerungszahl Es wurden 23 498 Zu- üftHias Wie gefährlich es ist, den mmma