/vereine mh Uersammlungen. Z. Arbciter-Bezirksverein der Oranienburger Vor» nadt und des Weddtng. In der am Montag abgehaltenen »tzten diesjährigen Versammlung hielt.Herr Professor Dr. Petri «nen hochinteressanten Vortrag überdie Reinigung der Ka- nalisabonsabwässer und die Umwandlung der Niederschläge in «nen wirksamen Dung". Referent äußerte sich ungefähr folgender- «aßen: Ein großer Theil der Berliner   Bevölkerung sei über- Wlgt von der Wirksamkeit der Reinigung der KanalisationS- adwäffer und er werde versuchen, der Versammlung den jetzigen Standpunkt der Städtereinigung klar vor Augen zu führen. «tztere sei eine so brennende Frage geworden und von sehr hoher Wichtigkeit, da sie die finanziellen VerhäKniffe der Kom- «unen tief berühre. Männer der Wissenschaft, Techniker u. A. Wärtern die Frage, wie man am besten die KanalisationS« abwaffer beseitigen kann, und selbst die Arzte haben Frage noch nicht entscheiden können, ob durch «e Kanalisation die epidemischen Krankheiten beseitigt «erden, da die große Sterblichkeit hierfür nicht zu «rechen scheine. Man hat bereits eine ganze Reihe von Systemen geschaffen, wovon zweierlei hauptsachlich in Betracht rommen: 1. die Abfuhr der Exkremente und deren Verwand« «mg in Dung und 2. das Kanalisations-Schwemmsystem, wo« oo« letzteres in unserer Zeit den Sieg davon getragen habe. «uch in Berlin   habe man das Schwemmsystem eingeführt, um ««mit zugleich die Regenwäffer zu beseitigen, was ja für lssoße Städte von Vorlheil ist. Hrer habe man als Dogma gestellt: Der Weg der Beseitigung durch Spülung sei der Wgste. Seit 15 Jahren erwartet man nun aber >chon die Vortheile, und die Frage wird dann wieder brennend «tfden, wenn die sanitären Bedenken stärker hervortreten- dann ««d man vielleicht erkennen, daß man fich in der Wahl der xdsteme geirrt habe. In England hat man schon vor fünfzig fahren das Schwemmsystem angewandt und WasserklosetS ein- flnichtet, um der Bequemlichkeit des Publikums zu dienen. Unsere Vorfahren waren anderer Ansicht, ste fühlten nicht das hsodürfniß nach dieser Bequemlichkeit; heute aber verlangt ?dc halbwegs sttuirte Familie Wohnung mit Wasser- Met; deshalb find die Baumeister auch gezwungen, «ese Forderung bei jedem Neubau zu berücksich« «Ken. Die Erwartungen, die man an das Schwemmsystem �stellt habe, seien nicht erfüllt worden, die Sterblichkeit an 5'phtherie, Typhus  . Scharlach u. s. w. sei nicht geringer ge- ««den. Man hätte, bemerkt Referent, auch das Liernur'sche ?hstem anwenden können, bei welchem die Exkremente durch Luftpumpen abqesogm werden sollten; hierdurch hätte man ?«ch den Epidemien vorbeugen können. Sckon die alten Römer xsten großartige Kloakenrinnchwngen und beförderten die �k'rrmente und daS Regenwäffer durch Kanäle in die Tiber  ; ««« hatte dort aber größere Kanäle gebaut alS bei unS. In Mßern Kanälen sei zwar ein trägerer Fluß ?!« in engeren; bei starkem Regen genügen aber % engen Röhren nicht, da fie die großen Wassermassen gar «cht aufnehmen können. Man bat deshalb in Berlin   noch Menanntc NothauSläffe zum Entführen der Wässer in die ?Vree geschaffen. Trotzdem war es aber nicht möglich, die «tanäle ganz rein zu hallen, und alle Städte, die daS Schwemm- Mem eingeführt haben, befinden fich in der gleichen Ver- «genhrit, was fie mit dem fich ansammelnden Schmutz an- '.««gen sollen. Vom sanitären Standpunkte aus ist diese An« aminlung höchst schädlich und daher zu beseitigen. In Eng  « hat man ein Gesetz gegen die Verunreinigung der Gewässer °«ch die verschiedenen Fabriken wie Gerbereien, Färbereien rc., ««« wir haben auch jedenfalls im nächsten Jahre ein derarti- °t4 Gesetz zu erwarten, deshalb entsteht schon jetzt die Frage, 2° der bisher abgeschwemmte Schmutz hin soll. Die nun «90N seit 10 Jahren erörterte WasserreinigungSfrage hat aber «»ch keine rechte Gegenliebe gefunden; jetzt stehe man aber vor «lern drohenden Gespenst, deshalb entstehen so viele Waffer- UnigungSmethoden, empfohlen von Geschäftsleuten, die nur 'dien Nutzen in der gegenseitigen Konkurrenz suchen. Die Hoisten dieser Verfahren beruhen aber auf Schwindel. Der Techniker versucht die Frage zu lösen auf dem Wege des Ooi,(g oder durch Maschinen, aber Wasser vollkommen reim- Kn, kann er nicht; dieS sei vielmehr dem Chemiker vorbehalten. r�Jn Berlin   hat man zur Entfernung des UnratbS die Riesel- .«Iber geschaffen, die aber den an fie gestellten Erwartungen «In-SwegS entsprachen, denn fie reichen bei der fleug zu- «ohmenden Vergrößerung Berlins   nicht auS. Es entsteht v«« die Frage, waS wird aus dem Unrath, wenn man ihn Mth Berieselung beseitigt? Hierzu hat man nun auf den «stlfcldem dahm Einnchtungen getroffen, daß der Unrath U dem Boden liegen bleibt und das Wasser ablauft. Di- holder wurden dann gärtnerisch behandelt, beackert und M erwartete prachtvoll- Ernten, um die mit der Mcsclung verbundenen Unkosten zu decken. Drese steigern K aber fortwährend, so daß die Erträge ,ur Deckung der Mlen lang- nicht ausreichen und Zuschüsse dauernd erfor- find. Referent bemerkt hierbei, daß er aus der Be« /�Nungsw-ise des Magistrats nicht recht klug werde. Es sei -- a,.Nein, vielleicht fürchtet er, daß ein Brief in uarech'e «be fallen könne." o c. i.. W lliam Rabe stand bereits an der Thürs, die Luft m ssem Räume beengte ihm den Alhem. wDenkt über Euren Plan nach," fagte er,tch werde #t8en Abend wieder kommen." hiel» Zrmmermann erhob sich und lauschte, er ff m der Hand den Brief, den Rabe auf den Tisch ge- hatte..... »Setzt wird er wohl weit genug sein," brach er»ach Weile das Schweigen,.-S läßt fich mcht erwarten, B er zurückkehrt" Er öffnete den Brief und holte die Photo graphie hn- war ein Doppelbild der Generaltn und deren %..»Sonderbar!" sagte er kopfschüttelnd..Weshalb mag '«sis Bild verlangt haben?". Kennt Ihr die Damen?" fragte der Schließer. v»Die Teneralin von Stuckman«, nickte Srebel, wird wohl da« gnädige Yräulem fe,«. '.'Da, ist wirklich merkwürdig!' sagte die Frau, »n in dem Briefe?"
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M»t>'.....-- Suer�J??"un?" fragte der Schließer.Ist es wirk» Ben,??' Wille, de» Gefangenen zu befreien?" ' ich denke nicht daran." ine �5«iend Thaler!" schaltete die Frau ein.Da» »ZaV Summe." rg. h» wen» wir fie hätten!" spottete Siebel, -Zork un« dafür, daß wir fie bekommen? In 'ge» da« Geld auszahlen lasse», wenn Alles «, aUj" Sind wir erst über dem Wasser, dann lacht >hokätff ff.[ch fit Sicherheit wüßte, daß ich da« Geld �chließ�..de ich es dennoch nicht thun," erwiderte spiele""""ch ärgert'S schon genug, daß ich den Brief-
in dem letzten JahreS- Abschluß beispielsweise eine Einnahme aus der AbHolzung eines ziemlich großen WaldeS aufgeführt; diese AbHolzung sei aber wahrscheinlich deshalb erfolgt, weil die Bäume die stete Berieselung nicht ver« tragen können. Ferner sei ein Gewinn auS dem Vieh« verkauf verzeichnet; letzterer ertolge doch aber nur, wenn die Viehwirthschaft gedeiht oder eine Seuche zu befürchten sei. Solche Einnahmen bedeuten entschieden eine Verschlechterung der Riesel- güter und müssen schließlich mal aufhöben, worauf dann wieder andere Ansprüche zur Geltung kommen werden. In Osdorf  baut man hauptsächlich Kobl, Weiden   und Pferderüben; Gras als Grünfutter kann nur in der nächsten Umgebung verwendet werden, obwohl letzterer Pflanzung die«xakterejund oortheilhafteste wäre. In Breslau   entspricht der aus den Abwässern ge- wonnene Dungwerth auch nicht den ökonomischen Anforde- rungen, da dort zwei Drittel des WertheS gewonnen werden und ein Drittel verloren geht. In Berlin  übersteigt aber der Verlust an Stickstoff bisweilen die Hälfte de» ganzen Dungwerthe». Wenn dies noch weiter geht, so könne schließlich noch der ganze Dungftoff verloren gehen. Die Kosten belaufen fich für Berlin   auf über 700 000 M, ohne Zinsen, Lohn u. v. A. und es muß Jedem klar sein, daß ein solches System kolossale Unkosten erfordert. Diese werden nun aber nicht direkt von allen Einwohnern gleichmäßig erhoben, sondern man hat eine Kanaltsationsstcuer für die vauibefitzer eingeführt, welche dieselben natürlich auf die Miether ab- wälzen. Bis jetzt hat Berlin   5 Radialsysteme in Be­trieb genommen, und noch sollen 7 hinzukommen, deshalb müssen neue Rieselfelder angekauft werben, was Anlaß zu einer feinen Spekulation der anwohnenden Gutsbesitzer giebt. Hierzu kommen dann noch Kosten für Kommissionäre, Erweiterung der Druckrohre u. s. w. Berlin   hat fich in den letzten 7 Jahren um 500000 Einwohner vermehrt und als RcichShauptstadt zieht eS Alles an fich und es sei die beste Aussicht vorhanden, daß wir der Ausdehnung von Paris   nahe kommen werden. Dann brauchte man blos die Nase zum Fenster heraus- zustecken, um die Rieselfelder zu sehen.(Heiterkeit.) Der Ma» gistrat würde dann aber auch kein schlechtes Geschäft machen, wenn er die Rieselfelder ausschlachten und bebauen ließe. Ferner wäre auch noch zu bedenken, daß die jetzigen Anlagen auch mal baufällig und erneuert werden müssen. Eine Frage der Gegenwart sei also die, wie man ohne Rieselfelder fertig werden könnte. Referent spricht nun über daS von iym selbst seit dem Jahre 1880 angewendete Verfahren. Er führt aus, daß er jetzt bereits ein zweite? System der Reinigung der Ab- wässer erfunden habe, welches eine ganz bedeutende Dungge« winnung für die Landwirthschaft im Gefolge habe. Das erste System errichtete er im Anschluß an die Strafanstalt Plöyensee, daß zweite in Marienfclde. Bei letzterem geht ihm kaum der vierte Theil des Stickstoffs der Jauche verloren, welcher in Osdorf   verloren wird. Er erzielt von 100000 Liter Spüljauche 116 Doppelpfund feste Bestandtheile, in diesen befinden fich 20 Doppelpfund Stickstoff oder 20 M. Werlh. Von Amerika   werden jährlich 50 Millionen Pfund Chilisalpeter als Dungemittel impottirt. Diese Menge muß man aber beziehen, weil im Inland- nicht genug Dung produzirt wird und sonst der Ertrag der Felder nicht den An> forderungcn entspricht, und auch die Zuckerindustrie sonst nicht solchen Ausschwungnehmen konnte; es gehen hierfür nachdem AuS- lande ZO Mill. Marl  . Referent erörtert noch weiter sein Verfahren und theilt verschiedene Berechnungen mit, welche er hat an- stellen lassen über die voftheilhafteste Gewinnung des Dung- stoffeS. Schließlich kommt er auch auf die Besprechung mit dem Magistrat von Berlin   und verschiedenen hohen Personen zurück, wobei er demerkt, daß bereits 2 Deputationen seine An- läge gesehen haben, die erste am 19. Juli und die zweite am 10. Oftober, und doch wäre man an eine genaue Untersuchung seiner Methode trotz aller Anerkennungsbezeugungen noch nicht fi-rangegangen. Wenn die Magistrats Chemiker kämen, so önnte er mit ein paar Dutzend Analysen bereits aufwarten. M-t seinem Verfahren könnte die Stadt Berlin   täglich 11 000 Mark am Dung gewinnen, also jährlich 4 Mill. Mark; und wenn selbst die Unkosten die Hälfte hiervon verschlingen, würden immerhin uoch 2 Millionen bleiben. Durch die jetzt statlfindende fortwährende Berieselung der Felder verderbe die Frucht sehr oft, wogegen bei seinem Verfahren nach Bedarf be- rieselt werden kann; wenn letzteres der Fall ist, dann werden die Rieselfelder auch wieder ihren guten Ertrag liefem. Es wird dann möglich sein, den Guano, den man jetzt vom Ausland importirt, zu ersetzen. Eine Um- pestaltung deS jetzigen Systems also liege im Interesse der Allgemeinheit und sei er den Arbeitern dankbar, daß fie seinen Ausführungen jetzt und bei der Besichtigung der Anlagen so aufmerksam gefolgt seien. ES seien nur wenige Elemente in der maßgebenden Körperschaft, die so festhalten an dem alten Dogma, daß die Berieselung die allein richtige VerwendungSweise der Abwässer sei. Nach Beendigung des mit dem größten Beifalle aufgenom- menen Vortrages sprachen noch die Herren Seefeldt und Gleinert über einige Punkte deS Referats und empfohlen die in nachfolgender Resolution angeführte Petition.
Ruhig, Schwager! Ich wollte nur wisse», wie viel dem Manne da« Geheimniß werlh ist, jetzt müssen wir überlege», wem wir es verkaufe» könne». Ihr müßt den Amerikaner beruhigen und hivhalte», damft er nicht vor der Zeit plaudert, iazwischen mache ich meiner Frau die Hölle heiß, fie muß und soll mit der Sprache herausrücken. Die Schuldige der Strafe zu entziehen, daran denke ich nicht, im Gegevtheil, kann ich noch etwa» dazu thun, den feine» Herr» in'« Zuchthaus zu bringen, so geschieht e» gewiß, er ist nicht besser wie jeder Andere." Wer aber soll un« da« Geld zahle»?" fragte der Schließer. Vielleicht die Generalin, sie hat'S. Ich muß zuvor klar sehen, einstweile» läßt fich darüber«och nicht« sagen. Gute Nacht!" Der Zimmermann ging rasch hinaus, er wollte jetzt keine Minute mehr versäumen, war e« doch auch ihm klar geworden, daß unter de» obwaltenden Umstände» rasch ge» handelt werden mußte. Rabe konnte die Flucht ergreifen, der Gefangene konnte plötzlich den Entschluß fasse». Alles zu enthülle«, dann war e« mit der projektirteo Schafschur vorbei, die das Fundament zur Gründung eines Holzgefchäft» bilde« sollte. Zu diesem Projekt gesellte sich der tief eingewurzelte Haß, den Siebel gegen seine Frau hegte. Er konnte ihr nicht vergessen und vergeben, daß sie ihm nicht vor der Hochzeit über ihre Pension reinen Wein emgeschenkt, daß sie ihn Jahre lang belogen hatte. Und die Entdeckung, daß sie diese« Zahrgehalt wegen ihrer Mitschuld an einem Verbrechm bezog, trug zur Ver- Minderung diese» Hasse» nicht bei. Wie oft hatte sie ihm mit der Besserungsanstalt und dem Armenhause gedroht! War sie denn besser, wie er? Sein Gewissen war mit keiner Schuld belastet, ste hingegen befand sich auf dem ge» radesten Wege zum Gefängniß. Und wie hatte fie ihn bei seiner Heimkehr empfangen? Wie einen au« dem Zuchthause entlassenen Sträfling, dem Jeder au« dem Wege geht!
Die Resolution lautete:Die heutige Versammlung de» Ar» beiter-BezirkSverein» der Oranienburger Vorstadt und de« Wedding   hat von dem Wafferreinigungssystem deS Professor Dr. Petri Kennwiß genommen und daraus er-ehen, daß da« Verfahren desselben ein für die Kommune Berlin   bedeutend vortheilhafteres ist, als das der Rieselfelder. Die Versammlung beauftragt den Vorstand, durch eine Petition den Magistrat zu ersuchen: bevor neue Rieselfelder angekauft werden, erst da« Verfadren deS Prof. Dr. Petri genau untersuchen zu lassen." Referent bemerkte in seinem Schlußwort noch, daß er bereit« im vergangenen Winter aus seinem gereinigten Wasser 60000 Zentner Eis gewonnm und das gereinigte Wasser für Men« schen und Tbiere brauchbar sei, wovon fich ja verschiedene Per» sonen schon überzeugt hätten. Der Vorsttzende sprach dann noch dem Dr. Petn Namens deS Vereins seinen Dank aus für die Erklärungen bei der veranstalleten Exkurfion. ZuVer­schiedenes" sprach Hr. Kunkel über die Resuliate der Kommunal» wählen und fordert zum Beitritt in den Verein auf. Er gab ferner noch einen kurzen Rückblick über die Thätigkeit deS Verein« im verfloffmen Jahre, wobei er detonte, daß die Petition zum Arbeiterschutzgesetz durch den Verein 7000 Unterschriften erhal­ten habe und schloß die Versammlung mit einem dreifachen Hoch auf das Gedeihen drs Vereins. Nächste Versammlung den 4. Januar 1886. Tagesordnung: Wahl de» gesammten Vorstandes. An sämmtliche in der chirurgischen Branche ar» bettende Kollegen ergeht folgender Aufruf: Kollegen! Wieder treten wir mit der Bitte an Euch heran, für Eure materielle und gesellschaftliche Stellung eine Lanze zu brechen. Zu diesem Zwecke ist eine Organisation unerläßlich. Leider find viele Kollegen unter uns, welche trotz der beiden zu diesem Zwecke stattgehabten Versammlungen, in denen die jetzige schlechte Lage der Branche eingehend beleuchtet wurde, in ihrem Verhalten noch viel zu pasfiv. Kollegen, zeigt, daß Ihr gewillt seid als denkendes und handelndes Glied der großen Macht, welche man Arbeit nennt, auch voll und ganz eine Euren Leistungen entsprechende Stellung einzunehmen. Pflicht und Ehrensache eines jeden Einzelnen ist eS deshalb, der zur de» stnitiven Gründung deS Vereins am Sonntag, den 13. d.M Vormittags 10 Uhr, bei Eeefeld, Grenadiersttaße 33, statt- findenden Versammlung sämmtlicher in der chirurgischen Branche tbätigen Kollegen beizuwohnen. Tagesordnung: Oeffcnlliche Statutenberathung. Diskusston. Gründung des Vereins. Kachverei« der Tischler. Versammlung am Montag, den 14. Dezember, Abends 8'/* Uhr, in Säger's Salon. Grüner Weg 29. Tagesordnung' I. Vortrag deS Herrn Prediger emor. Kendziora:lieber Schillers ästhetische Erziehung des Menschen". 2. Diskusfion. 3. Verschiedenes. Fragekasten. Gäste will» kommen. Neue Mitglieder werden aufgenommen. Billets zur Weihnachtsfeier des Vereins, bestehend aus Konzert, Theater» Vorstellung, Gesangsvorttägen und Ball find in allen Vereins» Versammlungen und bei folgenden Mftgliedern zu haben: Friese, Walvemarstr. 38; Witte, Jnvalidenstr. 21; Grünwald, Prinzenstr. 6; Fest, Hollmannstt. l a: Böhm, Johanniterstr. Nr. 10; Schicht, Gartenstr. 40 a; Wiek  . Skalitzerstr. 133 III vorn; sowie im Z-ntralardeitsnachweiS Blumenstr. 56. Von heute(Sonnabend) ab defindet fich in der Ttschl-lherberge, Blumenstr. 56, eine Zahlstelle deS Vereins. Daselbst werden jeden Sonnabend, Abends 8'/, bis 10 Uhr, neue Mitglieder aufgenommen, sowie die regelmäßigen Beiträge der Mitglieder entgegen genommen. Den Mitglieder« der Zentral-Kranken- und Sterbe» lasse der Drechsler und verw. Berufsgenossen Deutschland  » (E. H. Nr. 48) Hamburg  . Verwaltungsstelle Berlin A. hier­mit zur Nachricht, daS alle ehemaligen Mitglieder, welche au« obiger Kasse ausgeschieden find, ohne ihren Austtitt dem Be- vollmächtigten anzuzeigen(§ 6) die«restirenden Beiträge von 8 Wochen bei Vermeidung der Klage nachzuzahlen haben. Außerdem machen wir die Mitglieder darauf aufmerksam, daß der Vorstand, um eS seinen Mitgliedern so bequem als mög- lich zu machen, vier neue Zahlstellen errichtet hat und ersuchen wir, die Zahlstellen 1 und 2 weniger in Anspruch zu nehmen und die Beiträge in den den Mitgliedern zunächst gelegenen Zahlstellen abführen zu wollen. Die Zahlstellen befinden fich: 1. Naunynstraße 73 im Lokal von Krone
2. Langestraße 34 3. Köpnickerstraße 171 4. Weberstraße 34 5. Gr.Frankfurterstr.l 5a. Alexanderstraße 25
Blüthgen Guhl Guide Daß Moench
Sämmtliche Zahlstellen find des Sonnabends von 8 bis 10 Uhr geöffnet.
Neue Mitglieder werden deS Sonnabends in den Zahl» stellen und zu jeder Zeit beim Bevollmächtigten Friedrich Schräder, Franzstr. 5 vorn IV r., beim Kasflrer AlfredMoench, Adalberstr. 26 vom IV l., sowie in der Zahlstelle Nr. 5a, Alexanderstraße 25 bei Moench, aufgenommen. Die Auszah- lungen der Kranken- Unterstützungen finden jeden Sonn- tag Vormittag von 10 bis 12 Uhr und jeden Mittwoch Abend von 3'/, bis 10 Uhr in der Zahlstelle Nr. 1, Naunynstraße 53, statt. Auch werden dort an Viesen Tagen Beiträge entgegen genommen. Sie hatte nicht einmal ein Recht gehabt, ihm einen Vor- wurf zu machen, denn durch sie war er ein Trunkenbold ge- worden, ihretwegen hatte er die Heimath verlasse». Sein Haß wälzte die ganze Schuld auf die Frau, und in dieser rachsüchtige», unversöhnliche» Stimmung zog er am Hause Jakob Hochmuth's die Glocke. Der Antiquar öffnete selbst die Thür«, übenascht blickte er de» späten Gast an. Julius TulliuS, wa« wollt Ihr hier?" frage er.Ist die Polizei Euch auf den Fersen?" Mir nicht, aber Andern!" spottete Siebel.Laßt mich zu meiner Frau, ich muß mit ihr reden." Skandal machen?" Ich denke nicht daran, ich bin so nüchtern wie ei« Spatz.  " Kopfschüttelnd ließ Hochmuth den Zimmermnn» ei«, der gleich darauf die Treppe hinauspolterte. Frau Siebel war mit ihrer Tochter allein; Werner Kaltenborn hatte an diesem Abend seine Braut nicht besucht. und Apollonia fühlte sich dadurch in hohem Grade beun» ruhigt. Die Mutter wußte auch nicht, was fie davon halte» sollte, es war das erste Mal, daß Werner ohne Entschul» diguvg ausblieb, und fie hatte eben die Vermuthung ausge» sprochen, ob möglicher Weise die Heimkehr ihres verschollene» Gatte« einen unangenehmen Eindruck auf den junge» Man« gemacht habe, als die Thüre ungestüm geöffnet wurde u«d der Zimmermann eintrat. Laß' mich allein mit Deiner Mutter," wandte Siebel sich in befehlendem Tone zu dem erschreckt aufblickenden Mädche«, ich Hab' einige Worte mit ihr zu reden." Die ich nicht höre» darf?" fragte Apollonia. Viel Wissen macht Kopfweh, geh'!' Laß mich nicht allein mit ihm!" rief Frau Siebel entsetzt.Er hat Böses vor." Sehe ich wirklich so gefährlich aus?" spottete der Zimmermann.Ich denke nicht daran! Was ich Dir zu sagen habe, betrifft Dich allem, eS hängt mit Deiner Pen» fion zusammen." (Fortsetzung folgt.)